SEGA of Europe und SEGA of America zeigen wieder Ideenreichtum: Nachdem das Sonic Team vor einiger Zeit einen Eye Toy Titel für die PS2 produzierte, in dem sich so einige Stars aus der SEGA Welt tummelten, heuerte man nun die Entwickler von Sumo Digital für ein neues Superstars Spiel an. Diesmal hüpfen die Spieler jedoch nicht vor dem Bildschirm herum, um mittels der Bewegungen Sonic seine goldenen Ringe sammeln zu lassen oder um Ulalas Bewegungen nachzuahmen. Beide Charaktere sind zwar auch im neuen Spiel mit von der Partie. Sie stehen diesmal aber mit noch einigen Helden mehr auf dem Tennisplatz und werden innerhalb von Einzel- oder Doppelmatches, Minispielen und Turnieren ihr Können miteinander oder gegeneinander unter Beweis stellen. Und da Sumo Digital sich bereits in der Vergangenheit mit Virtua Tennis: World Tour auf der PSP und auch "Virtua Tennis 3" für Xbox 360, PlayStation 3 und PSP einen richtigen guten Namen machen konnte, sind sie auch prädestiniert für die Arbeiten an SEGA Superstars Tennis, das zum Start mit acht anwählbaren Charakteren daherkommt.

Während das Intro auf allen Systemen, für das Sumo Digital das Spiel entwickelte, gleich ist und euch die ersten Charaktere mit viel Spaß und Action vorgestellt werden, gibt es dennoch einige Unterschiede zu den systemschwächeren Konsolen Wii, PlayStation 2 und DS, welche nicht zuletzt die hoch-auflösende HD-Optik ausmachen. Der so genannte „Superstars Modus“, der neben normalen „Matches“, „Turnieren“, „Spielen“ und den „Optionen“ als das Hauptaugenmerk des Spiels gilt, wartet mit mehreren Feldern auf euch, von denen sich viele Inhalte noch unter einem großen Fragezeichen verstecken. Sechs Felder stehen euch zum Start lediglich zur Auswahl, darunter unter anderem „Sonic the Hedgehog“, „Super Monkey Ball“ und „Jet Set Radio“. Jedes dieser Felder im Planet Superstars Modus beinhaltet verschiedene Aufgaben, die ihr absolvieren könnt und mindestens einen A-Rang schaffen müsst. Denn mit einem Einfach-A, Doppel-A oder Dreifach-A Rang beendet ihr eine Mission erfolgreich und erhaltet so neue Aufgaben innerhalb eines Feldes und / oder neue Extras in Form von Soundtracks, Tennisplätzen oder geheimen Charakteren. Wählt ihr aber beispielsweise zuerst das Sonic-Feld aus, müsst ihr euer Können erst einmal in einem Einzel-Turnier unter Beweis stellen, das ihr selbstverständlich mit einem Charakter eurer Wahl bestreiten können. Zur Auswahl stehen neben Sonic und Ulala auch Tails, NiGHTS, Beat, AiAi, Eggman und Amigo aus einer kleinen Anzahl an verschiedenen SEGA Universen. Und nicht nur, dass jeder Charakter verschiedenen Merkmalen unterliegt, sie spielen sich auch allesamt unterschiedlich. Dies liegt aber nicht nur an den Eigenschaften Speed (Sonic), Kontrolle (Ulala), Kraft (Amigo), Spin (Tails) und Alleskönner (NiGHTS), sondern auch an den Charakteren selbst, Denn AiAi mit seinen kleinen Ärmchen kann nicht derartige Hechtsprünge hinlegen, wie beispielsweise Dr. Eggman mit seinen langen Armen. Und auch die Schläge und Angaben beim reinen Tennis-Spiel fallen teils sehr unterschiedlich aus. 

Die Art zu spielen übernahm das Team vom preisgekrönten Virtua Tennis und modifizierte dies nur leicht, um zusätzlich witzige Details einzubauen, die Spielspaß für Jung und Alt bedeuten. Um gleichzeitig die Qualität eines Virtua Tennis ins neue Superstars Spiel zu übertragen, setzte Sumo Digital als Erstes das Spielprinzip um, welches schon mit der Angabe beginnt. Ihr bekommt eine kleine Poweranzeige mit dem Hochwerfen des Filzballes zu sehen. Hier füllen sich fünf Sterne je nach Charakter unterschiedlich schnell auf und geben an, wie kraftvoll ihr den Ball ins gegnerische Feld schlagen könnt. Kleinere Wortanzeigen, wie „gut“ oder „super“ zeigen euch zusätzlich, wie gut oder perfekt ihr eine volle Anzeige hinbekommen habt. Von den vier Aktionstasten auf dem Xbox 360 bzw. dem Sixaxis Controller benötigt ihr nun aber lediglich zwei, die einerseits für den „Slice“ und andererseits für den „Top Spin“ stehen. Letzterer sollte bevorzugt für einen Aufschlag genutzt werden, da der Ball mit hoher Geschwindigkeit über den Platz fegt und ihr möglicherweise (und mit etwas Steuerung durch den linken Analogstick) ein Ass erzielen könnt. Sowieso eignet sich diese Schlagart für äußerst schnelle Bälle, die aber auch nicht immer ganz genau geschlagen werden können und bei einer schlechten Ballannahme sogar gern einmal ins Aus fliegen. Für solche Aktionen oder um den Filz besser zu steuern und in Ecken zu schlagen, dient der Slice. Der Ball ist zwar ein wenig langsamer, dafür aber genauer und kann somit viele Situationen entscheiden. Selbstverständlich, wie man es aus Virtua Tennis kennt, gibt es außerdem den kurzen Ball, hier auch „Stoppball“ genannt, und den „Lob“. Während ihr mit dem Stoppball nicht nur sehr langsame Bälle schlagt, könnt ihr diese auch knapp nach dem Netz im gegnerischen Feld aufkommen lassen, damit eure Widersacher am hintern Rand keine Chance mehr haben, den noch anzunehmen. Steht ihr dabei am Netz und schlagt kurze Bälle noch in leere Ecken, ist eine Annahme oftmals fast unmöglich. Der Lob ist dabei das genaue Gegenteil: Hier werft ihr den Ball sehr hoch in die Luft und möglichst in den hinteren Bereich des Platzes. Sinn und Zweck dabei ist, dass euer Gegenspieler vorn am Netz es nicht schafft, den hinter ihm aufkommenden Filz zurückzuschlagen. Hohe Bälle haben allerdings auch so ihre Nachteile, da sie ideal für Gegenschläge in Form von Schmetterbällen geeignet sind. Ein kleines Schattenfeld zeigt dem Spieler dabei an, wo er für solch einen Schmetterball stehen muss, der oft nicht annehmbar ist. Um einen Stoppball oder auch ein Lob auszuführen, müsst ihr im Fun-Tennis-Spiel eine kleine Tastenkombination eingeben, anders als man es beim großen Virtua Tennis Vorbild kennt. Zwei Tasten nacheinander müsst ihr drücken, wobei der Daumen hier regelrecht von einer Aktionstaste zur nächsten „drüberwischen“ kann. Auf dem Pad ist dies für den Stoppball die X- zur A-Taste (Xbox 360) bzw. Viereck- zur X-Taste (PS3). Der Lob wird genau andersherum ausgeführt, sodass ihr nach kurzer Eingewöhnungszeit alle Techniken problemlos beherrschen solltet.

Und allein durch diese Spielbarkeit nimmt die Tennisfilzerei schon einen sehr hohen Qualitätsstandard ein, sodass einfache Spiele und auch Turniere irre viel Spaß machen, man selbst nach Lücken in Doppelmatches sucht und Ballwechsel erfolgen, dass man die eben gesehen Annahme durch Gegner manchmal schon nicht mehr glauben kann. Die Hechtsprünge, die jeder Charakter ausführt, sind selbstverständlich auch auf ihn zugeschnitten. Sonic legt eine Rolle am Boden hin, Tails flattert mit seinen beiden Schwänzen und Dr. Eggman stürzt regelrecht mit seinen langen Armen in die nächste Ecke. Doch auch Rückschläge im Rennen gehören dazu, wo der Ball mit aller Kraft zurückgedonnert wird, der schlagende Charakter aber nicht sofort wieder in die entgegen gesetzte Richtung laufen kann. Was einerseits ein gewaltiger und manchmal nicht annehmbarer Schlag ist, kann bei einer Annahme durch den Gegner aber auch einen Punkt ausmachen. Die Kommentare, die ein jeder dabei loslässt, sind dabei ebenfalls auf die SEGA Figuren zugeschnitten bzw. wurden meist aus vergangenen Spielen übernommen. Die klassischen „Hep“-Rufe nach jedem Schlag an den Ball gehören klar zum normalen Tennisspiel dazu. Wird jedoch ein Punkt gemacht, freuen sich die Charaktere mit voller Mimik und Gestik, während die Gegenseite die Hände über den Kopf zusammenschlägt, die Hand vors Gesicht hält oder sich einfach nur tot ärgert. Ein beherztes „My point“ von Beat, ein „All right“ von Ulala oder auch ein lockeres „Haha“ von NiGHTS frischen die so schon tolle Atmosphäre richtig auf, während Sonic bei einem verlorenen Punkt gern ein „Today's not my day“ auswirft. Noch weitaus interessanter wird das Tennisspiel aber durch den Superstars Modus, den jeder Charakter verwenden kann. Dies geht aber immer erst dann, wenn der eigene Stern aufglüht, der sich nur durch spielerische Aktionen und gewonnene Punkte langsam auffüllt. Drückt ihr nun eine analoge Schulteraste auf dem Xbox 360 Controller (RT oder LT), geht der Charakter für einige Sekunden in den Superstars Modus über, wo ihr ganz spezielle Superschläge ausführen könnt. Auf der PS3 verläuft diese Aktion genau gleich, wird allerdings nicht über die analogen, sondern über die digitalen Schultertasten (L1 und R1) eingeleitet. Der Superstars Modus wurde ebenfalls stilecht den insgesamt 16 verschiedenen SEGA Ikonen angepasst und führt bei so manchen sogar zur Verwandlung und damit zur Veränderung des Aussehens. Bei Sonic und dem freispielbaren Shadow ist dies die Superform durch die sieben Chaos Emeralds. Bei Space Channel 5 Reporterin Ulala der Anzug, der sich von orange in weiß färbt. Der ganze Rest macht eine nette Pose, bekommt Unterstützung von kleinen Gehilfen oder man macht sich einfach für den folgenden Schlag bereit. Und auch diese fallen von Charakter zu Charakter total unterschiedlich aus.

Habt ihr erst einmal MeeMee freigeschalten und in den Superstars Modus versetzt, fliegen nicht nur Tennisbälle über den Platz, sondern ebenso auch jede Menge Riesenbälle, wie man sie aus dem Spiel Super Monkey Ball her kennt. Gilius Thunderhead aus Golden Axe lässt Blitze vom Himmel regnen und Alex Kidd zerstampft mit riesigen 1.000 Tonnen Gewichten das Feld samt seiner Gegner. Auch hier könnt ihr jede Schlagtechnik anwenden, die aber je nach eurem gewählten Spieler anders übers Feld gejagt wird: Kurven, Drehungen, Zick-Zack-Manöver und gleichzeitig weitere Gemeinheiten, sollen den Widersacher bestmöglichst aus dem Konzept und euch einen Punkt bringen. Die kreiselnden Bälle werden zudem mit so manch witzigem Nebeneffekt verziert. Ob nun mit lauten „Hey Hey Hey“ Rufen die Polizisten aus Jet Set Radio in Reih und Glied über den Platz laufen, um die Gegner umzurennen, Bananenstauden sich auf dem Feld verteilen oder die Morolianer mit ihrem „chu chu chu“ die Charaktere zur Weißglut bringen, es ist viel dabei und ist alles so richtig segalastig, dass ein jeder Fan und auch Neuzugänge ordentlich Spaß haben werden. Denn nicht nur die Charaktere sind einfach nur witzig, auch die dazugehörigen Tennisplätze und Soundtracks sind einfach nur wunderbar. Auch diese zeigen sich voll und ganz im SEGA Gewand, wobei nur ein kleiner Teil an Plätzen von Beginn an zur Verfügung steht mit jeweils einem Soundtrack, der speziell zu diesem Platz passt. Denn spielt ihr auf Sonics Ebene gegeneinander, läuft auch ein Sonic Soundtrack, während innerhalb der Super Monkey Ball Landschaft natürlich auch ein witziger Soundtrack der Affenbande zu hören ist. Plätze rund um Jet Set Radio, NiGHTS, OutRun oder After Burner könnt ihr euch innerhalb des Planet Superstars Modus erspielen samt weiteren Soundtracks aus den Spiellizenzen. Um diese zu erspielen, müsst ihr aber jedes Feld frei- und möglichst durchspielen. Und darin erwarten euch nicht nur Turniere und Matches, sondern auch eine ganze Menge an Minispielen und Aufgaben, die ihr nacheinander lösen müsst, um mehr erspielt zu bekommen. Im Feld Sonic geht es meist darum, Ringe zu sammeln. Diese erscheinen nacheinander an verschiedenen Stellen, müssen in bestimmter Reihenfolge eingelesen werden oder bewegen sich sogar über den Platz. Aufpassen müsst ihr hier auf den oder die Roboter auf der gegenüberliegenden Seite, welche euch mit Stacheln und auch Bomben bewerfen. Werdet ihr getroffen, verliert ihr ein Leben und müsst unter Umständen das Spiel neu beginnen. Innerhalb des oftmals vorgegebenen Zeitlimits müsst ihr nun beispielsweise eine Mindestanzahl an den goldenen Schmuckstücken einlesen, um das Minispiel mit mindestens einem A-Rang oder höher abzuschließen.

All diese Möglichkeiten oder auch nur das Ausweichen von gegnerischen Geschossen verteilt sich auf viele Aufgaben und nur bei bestimmten Spielen erhaltet ihr die vorhin angesprochenen Extras. Je nach Feld - hier Sonic the Hedgehog - erhaltet ihr auch Soundtracks aus entsprechenden Ebenen und Tennisfeldern, die in diesem Feld in Turnieren und Minispielen genutzt werden. Das gleiche Schema erwartet euch in all den anderen Feldern, wobei die Anzahl an Spielen teilweise sehr stark variiert. So müsst ihr im Space Channel 5 Feld keinerlei Minispiele absolvieren und bestreitet nur Matches und ein Turnier. Tennisplatz und Soundtrack sind lizenzgerecht darauf abgestimmt, während ein Feld wie Golden Axe, Puyo Pop Fever oder Alex Kidd nichts Eigenständiges von der Umgebung her zu bieten hat. Hier bekommt ihr ein Umfeld einer anderen Lizenz - zum Beispiel aus OutRun - vorgesetzt und müsst im Finalspiel des Turniers (was zudem auch alles ist, was das Feld zu bieten hat) einen speziellen Charakter besiegen, um so je einen geheimen Charakter aus dieser Lizenz zu bekommen – so zumindest wollen es die Entwickler bei Golden Axe und Alex Kidd. Puyo Pop Fever, das klassische Puzzelspiel, geht dabei eher wieder den Weg der vielen Minispiele, wo ihr die sich anreihenden Glibberlinge zerplatzen lasst und ganze Wände, wie in einem Tetris, abbaut und ihr gleichzeitig mit dem Lösen der Aufgaben (nur rote Puyos beseitigen, vorgegebene Anzahl an Punkten machen, Combos schaffen, … ) Soundtracks freispielt. In diesem speziellen Fall sind die Soundtracks aber nicht für den hier im OutRun Gewand dargestellten Tennisplatz im normalen Modus gedacht, sondern für die Minispiele, die ihr aus dem Hauptmenü aus erreicht. Ein paar Minispiele (dazu später mehr) gibt es bereits zum Start, weitere könnt ihr mit dem Durchspielen eines Feldes im Planet Superstars Modus freischalten.

Bei so einigen Lizenzen haben sich die Entwickler eine ganze Menge einfallen lassen, um nicht nur dem Spielspaß gerecht zu werden, sondern auch den Marken. So ist es echt klasse, wie man Sprühdosen verschiedener Farben aufsammeln und danach die Tennisbälle auf das gegenüberliegende Feld möglichst punktgenau schießen muss, um die vorgefertigten Graffitis zu treffen, damit diese ausgemalt werden. Ob ihr dies nun fehlerfrei, innerhalb eines Zeitlimits oder als Punktecombos schaffen müsst, ist dabei nur eine Seite an Aufgaben, während ihr auch Polizisten ausweichen müsst. Entkommen müsst ihr aber auch den Zombies oder sogar Menschen retten, indem ihr im Feld „Curien Mansion“ die faulenden Untoten mit scharfen Bällen vom Platz fegt. Es ist großartig, dass auch Deutschland nicht auf dieses Feld verzichten musste. Schließlich stammt der Platz oder besser der „Curien Mansion Vorfall“ aus dem Spiel „The House of the Dead“ für den SEGA Saturn. Die Reihe wird heutzutage nicht offiziell in Deutschland vertrieben, bzw. wurde auch aus dem einstigen „SEGA Superstars“ Eye Toy Spiel für PS2 hierzulande sogar gänzlich herausgeschnitten. Dreifachbälle, Riesenbälle und mehr könnt ihr verwenden, um die Zombies zu Boden zu bringen, zusätzlich Combos zu schaffen und den gegnerischen Angriffen auszuweichen, welche lizenzgerecht richtig schön zombiemäßig den Bildschirm mit Riss- und Blutspuren strafen. Im ChuChu Rocket! Feld werden dagegen Katzen beschossen und Pfeile für die Mäuschen gestellt, damit diese schnell zu ihren Raketen gelangen. Die Idee von Yuji Naka für SEGAs Dreamcast war damals schon einmalig und mit viel Spaß verbunden und wird heute von Sumo Digtal in einigen Minispielen neu entfacht. Der einzige Unterschied: Ihr setzt nun nicht mehr selbst die Pfeile, sondern müsst diese mit korrekten Treffern nur noch in die richtige Richtung drehen, indem ihr mit dem Filzball darauf trefft. Mehrere Felder mit verschiedenen Aufgaben spornen euch hier genauso an, wie das Virtua Squad Feld, wo ihr fast Lightgun getreu die Pappbösewichte treffen und Pappgeiseln beschützen müsst - was hier mit dem Controller und dem Fadenkreuz richtig gut umgesetzt wurde. Dies kann man von Space Harrier nicht unbedingt behaupten; zumindest nicht wenn man die Wii Version kennt. Denn während ihr dort mit Nunchuck laufen und wirklich alles um euch herum mit dem Fadenkreuz der Wii-Mote anvisieren und perfekt abschießen könnt, könnt ihr euch mit dem einfachen Controller lediglich frei auf dem Feld bewegen. Ein automatisches Visier umkreist immer nur vor euch befindliche Gegner und springt des Öfteren hin und her. Das Problem dabei ist, dass beispielsweise ein umher springender Pilz vor euch anvisiert wird und ihr diesen nach dem Abschuss des Filz dennoch nicht trefft, da das Ziel schon wieder woanders herumspringt oder gänzlich aus dem Bildschirm verschwunden ist. So könnt ihr manchmal kaum noch ausweichen oder trefft Gegner nicht punktgenau, nur nach mehreren Versuchen oder gar nicht. Und das eben auch nur dann, wenn sie sich vor euch befinden. Links und rechts von euch könnt ihr gar nichts handeln und als Spieler bleibt man sowieso am besten ganz weit hinten im Feld, damit das Visier nicht im Nichts verschwindet. Denn das nervt einfach gewaltig und man fragt sich, wieso die Entwickler nicht eine Steuerung ähnlich eines „Gun Valkyrie“ einsetzten und das Fadenkreuz mit dem rechten Ministick steuerbar machten. Spielt ihr die Space Harrier Missionen zum ersten Mal, für den wird scheinbar alles normal sein. Wer die Wii Version kennt, spielt diese aber krampfhaft und zähneknirschend zu Ende, um sie dann nie wieder zu spielen. Da kann auch die die extra hierfür eingespielte Space Harrier Musik nichts dran ändern…

Die vielen erspielten Elemente könnt ihr nun speziell in den Matches nutzen, die ihr allein oder mit bis zu drei Mitspielern genießen könnt. Denn hier habt ihr, je weiter ihr im Planet Superstars Modus voran geschritten seid, neue Charaktere rund um Shadow, Pudding, Reala oder MeeMee, aber auch weitaus mehr Plätze und Soundtracks zur Verfügung. Denn auch ein After Burner Platz macht sehr viel Spaß, wo ihr auf einem großen Flugzeugträgerschiff spielt und hin und wieder ein Fliegerschatten über euch hinweg segelt. Die Jets stehen samt Piloten neben dem Tennis Feld und feuern euch dabei kräftig an. Soundtracks aus dem originalen After Burner, aber auch After Burner Climax (der neueste Arcade Titel in Japan) und einen Remix könnt ihr während des Spiels anhören. Ebenso lebendig aber weitaus entspannender kommt die OutRun Stage daher, wo Palmen im Wind wackeln und so einen stets sich bewegenden Schatten auf den Platz zaubern. Bekannte Gesichter aus den neuesten OutRun 2006 Spielen für Xbox und PlayStation 2 stehen in der Nähe des Netzes oder liegen völlig entspannt auf einer Strandliege, was außerdem auch sehr an "Beach Spikers" für den GameCube erinnert. Gruselig und schaurig geht's in Curiens Mansion zu, wo euch Zombies anfeuern und einem die dunkle Area eine gewisse Ehrfurcht einhaucht. Schön sind die Bälle, die je nach Tennis-Platz eine andere Farbe haben. Auf dem dunkle Curien Mansion Feld wird ein leuchtend roter Filzball geschlagen, in der bunten Super Monkey Ball Arena dagegen einer in blau. Sonic the Hedgehogs grüne Greenhill Zone wird dagegen nicht nur mit goldenen Ringen verziert, sondern auch mit einem gold-gelben Tennisball. Wer möchte, kann das Tennisspiel hier auch in der altbekannten Green Hill Zone Musik spielen. Und besonders die Doppel-Matches machen auf all diesen verschiedenen Plätzen richtig viel Spaß, da nicht nur überall viel Bewegung durch Objekte und Charaktere im Spiel ist. Um die Matches speziell mit CPU Mitspielern noch besser zu gestalten, könnt ihr euren Partner mittels der analogen Schultertasten (R2 oder L2) auf dem PS3 Sixaxis Controller bzw. den digitalen Schultertasten (RB oder LB) auf der Xbox 360 anweisen. Je Druck bewegt sich dieser dann ans Netz, ins hintere Spielfeld oder spielt normal in der Mitte. Je nachdem, welche Strategie ihr im Spiel verfolgen möchten, könnt ihr so defensive oder auch offensive Spielzüge spielen, von der einfachen Annahme eines Balles bis hin zum Schmetterball am Netz. 

Eure erspielten Extras kommen euch nicht nur hier zugute, sondern auch in dem für PS3 und Xbox 360 exklusiven Online Modus, wo ihr in Matches und Turnieren mit weltweiten Spielern spielen könnt. Sei es allein oder im Doppel. Beide Versionen locken dabei in der Grundeinstellung mit vier verschiedenen Online Varianten, die auf die Namen „Ranglisten-Spiel“, „Testspiel“ (Xbox 360: „Mitspieler-Suche“), „TV“ und „Bestenlisten“ hören. Das Ranglisten-Spiel, das ihr als normales Match oder Turnier abhalten könnt, lässt euch und andere Spieler weltweit auf- und absteigen, sodass gewonnene und verlorene Matches gezählt und die Gewinnerquote in Prozent ausgerechnet wird. Wählt ihr euch in einen dieser Modi ein, sucht ihr euch zunächst einen eurer verfügbaren Charaktere aus (je nachdem, wie viele ihr euch zusätzlich erspielt habt) und bestätigt eure Wahl entweder mit der X-Taste (PS3) oder A-Taste (Xbox 360) für ein Einzelspiel bzw. Einzelturnier oder mit der Dreieckstaste (PS3) bzw. Y-Taste (Xbox 360) für ein entsprechendes Doppel. Danach wird nach verfügbaren Spielern gesucht, die gegen euch antreten oder mit euch zusammen in einem Doppel spielen. Spielt ihr die PS3 Version, solltet ihr euch nicht von den Oberbegriffen irritieren lassen. Denn habt ihr ein Ranglisten-Spiel gewählt, wird hier „Testspiel“ angezeigt, welches in der PlayStation 3 Version eigentlich eine extra Kategorie darstellt. Im eigentlichen Testspiel nämlich, welches in der 360 Version auf den Namen „Mitspieler-Suche“ hört, könnt ihr ein „schnelles Spiel“ starten, ein „Spiel wählen“ (auf Microsofts System heißt dieser Menüpunkt „benutzerdefiniert“) oder ein eigenes „Spiel erstellen“. Die Mitspieler-Suche dient dazu, erstens bereits bestehende Tennis-Spiele zu finden. In dem Menü, wo sämtliche Spiele aufgelistet werden, seht ihr die Matchart, wie viele Spieler bereits mitspielen bzw. ob das Spiel schon läuft. Ein Doppel mit zwei von vier Spielern kann nämlich auch mit CPU Gegnern gespielt werden, sodass neue Spieler beim Einklicken in das Match sich dieses erst zu Ende anschauen und danach mit in der Lobby stehen. Dort kann das Team dann stets neu zusammengestellt werden - also wer mit wem in einem Team ist. Auch kann hier zu jeder Zeit der eigene Charakter gewechselt werden. Team-Führer entscheiden zudem zwischen dem Platz und der Match- und Spiellänge. Gestartet wird automatisch, sobald alle Spieler die Start-Taste gedrückt haben. CPU Spieler werden übrigens automatisch gewählt und bleiben in dem Spiel auch stets ohne Änderung erhalten. 

So können auch zu jeder Zeit Turniere erstellt werden, wo dieselben Spieler einer Gruppe mitspielen und gern auch im Doppel miteinander spielen. Beim Erstellen eines Matches könnt ihr euch zudem auch für die private Variante entscheiden, sodass ihr Mitspieler aus eurer Freundesliste einladen könnt. Dies gilt aber nicht nur für die Xbox 360 Freundesliste, sondern auch für die PS3 Listen. Während ihr diverse Einladungen auf der Xbox 360 nach dem Druck auf dem Xbox Guide Knopf versenden könnt, öffnet sich nach dem Druck des R1-Buttons der PS3 ein kleines E-Mail Fenster, wie man es vom Hauptmenü des Sony Systems her kennt. Über ein Auswahlmenü könnt ihr hier all eure Freunde sofort als Adressanten eingeben, aber auch PS3-Spieler, auf die ihr schon im Spiel gestoßen seid. Andere Spieler können euch in privaten Spielen nicht finden, sodass ihr hier für euch allein oder mit Freunden spielen könnt. Während ihr normale Matches spielt, laufen eure Matches nicht nur für euch live ab, sondern auch für andere Spieler, die euer Match beispielsweise gerade ansehen, um dann in die Lobby zu stoßen. Höhepunkte können hierbei ebenfalls in die entsprechenden TV-Kanäle eingetragen werden, wo sich Superstars Fans weltweit eure Aktionen und Spiele ansehen können, dies geordnet nach verschiedenen Spieleinstellungen für Single, Doppel oder Turniere. Eure Ranglistenpunkte für Ranglisten-Spiele findet ihr in den Bestenlisten, die ihr mit ebenso weltweit oder nur mit euren Freunden vergleichen könnt.

Die Spiele laufen dabei in beiden Versionen flüssig, wobei bei der Xbox 360 Version in einem Doppel für kurze Zeit leichte Slowdowns verbunden mit kleinen Rucklern zu bemerken waren. Schön zu sehen ist, wie die Grafik im gesamten Spiel auf den Bildschirm gezaubert wird. Im Gegensatz zu den anderen Heimkonsolen - Wii und PS2 - kommt die Optik nämlich absolut nicht zu kurz und besticht mit glasklaren Linien auf beiden Systemen. Bereits der Charakter-Ladebildschirm besticht durch feinste Mimik, die innerhalb der Spiele aber noch einmal mehr zu tragen kommt und zusammen mit den wunderschönen Plätzen und all dem Drumherum samt Soundtracks in Dolby Digital einen einzigartigen Flair hinterlassen, wie er nicht einmal auf dem nächst besten System, der Nintendo Wii, zu finden ist. Ihr spielt den Ball und könnt mittels Analogstick Richtung und Wurfweite bestimmen und seht bei starken Bällen für einige Zeit einen Abdruck auf dem Tennisplatz. Schaltet ihr mit der Back-Taste auf dem Xbox 360 Pad bzw. der Select-Taste auf dem Sixaxis Pad in die Nahansicht, kommen die grafischen Details noch weitaus besser zum Vorschein. Allein, wie sich die Charaktere hier bewegen oder Gum und Beat mit ihren Rollerblades über den Platz rollen, sieht einfach nur fantastisch aus. Doch ganz egal, ob die Animationen von sämtlichen auf den Tennis-Pätzen befindlichen Charakteren, die lebendigen Arenen (gern fliegt beispielsweise ein Vogel über den Platz und raubt euch zur Freude eures Widersachers kurz die Sicht) oder die sogar gesanglichen Einlagen der Soundtracks und Bemerkungen der Spieler, Sound und Optik (PS3: 720p / Xbox 360: 1080i/p) greifen regelrecht ineinander über und ergeben ein richtig geniales Gesamtbild, das ihr mit dem Voice Chat im Online Modus auch gemeinsam genießen könnt. Selbstverständlich kann hier jeder Spieler nur die Soundtracks auswählen, die er zuvor im Planet Superstars Modus freigespielt hat. Insgesamt ist zu sagen, dass die PS3 und Xbox 360 Titel eigentlich von Grund auf gleich sind, wären dann nicht etwas verschiedenen Bezeichnungen im Online Modus aber auch die etwas längeren Ladezeiten der PlayStation 3. Die Xbox 360 verfügt im Gegensatz zu den PS3 Sixaxis Pads auch über die Rumble-Funktion, wodurch speziell die Angaben besser gesteuert werden können, da die Stärke der Vibration darauf hinweist, wie groß die Chance ist, die Angabe zu verpatzen. Denn landet der Ball im Aus, im Netz oder eben nicht dort, wo er bei einer Angabe landen sollte, gibt es einen ersten Fehler,... bei zwei Fehlern einen Punkt für den Gegner. Seltsam ist darüber hinaus, dass man nach dem automatischen Speichern stets mit der X-Taste bestätigen muss, bevor in der PS3 Version ein neuer Menüpunkt oder ein Minispiel angewählt werden kann. Da in den Minimissionen sehr oft gespeichert wird, kann dies mit der Zeit sogar ein wenig nerven. Warum die Entwickler dies nicht anders lösen konnten, ist nicht ganz nachvollziehbar. Bei einer Xbox 360 oder Wii Version verschwand der Speicherbildschirm doch auch von selbst?!

Und auch die Minispiele sind vollkommen identisch zueinander und werden je nach Fortschritt im Hauptspiel freigeschalten und können im Einzel- und Multiplayer gespielt werden. Die ersten Minispiele (zum Beispiel Sonic the Hedgehog oder Super Monkey Ball) stehen euch von Beginn an zur Verfügung. Wollt ihr weitere spielen, müsst ihr die Miniaufgaben in den einzelnen Feldern des Superstars Modus lösen. Insgesamt warten dann nämlich im Hauptmenü Spiele rund um Virtua Squad, Space Harrier, ChuChu Rocket!, Curien Mansion oder Puyo Pop Fever auf euch. Diese können mit bis zu vier Spielern gespielt werden, bringen mächtig Party Spielspaß in die eigenen vier Wände und sind natürlich gleich den Minispielen innerhalb des Superstars Modus. Nur werden all die verschiedenen Missionen so angepasst, dass ihr von jedem etwas spendiert bekommt. Soll heißen, nicht eine Sonic Mission mit Ringe sammeln und eine mit beweglichen Ringen sammeln oder Chaos Emeralds jagen. Es kommt alles kunterbunt gemischt vor, samt TV-Bildschirme rund um Sternenschutz, schnelle Schuhe, ein neues Leben usw. Bis zu vier Spieler können sich hier also um alle Utensilien streiten und den Stacheln ausweichen. Bälle wegnehmen kann man einem anderen Spieler übrigens nicht. Denn in den Mini Events, wo ihr Bälle auf Zombies schlagen müsst, Chu Chu Mäuse umlenkt oder Geiseln retten sollt, bekommt jeder Spieler seine eigene Farbe zugewiesen und entsprechend farbliche Bälle, die nur der Spieler mit der gleichen Farbe schlagen kann. Am Ende könnt ihr euch speziell im Einzelspielermodus mit eurem Highscore nicht nur offline, sondern auch online in den Bestenlisten verewigen.

Einfach nur klasse! Da habe ich schon die Wii Version gespielt, das gleiche Spielchen auf dem Nintendo DS und danach noch einmal Xbox 360 und PS3. Und obwohl nun jeder normale Mensch schon von Tennis-Bällen träumen müsste, kommt man dennoch nicht so recht davon los und erfährt immer wieder aufs Neue Spielspaß pur. Die Entwickler haben sich wirklich richtig ins Zeug gelegt und auch auf den HD-Konsolen einen einzigartigen Kracher hingelegt. Die vielen SEGA Charaktere machen unheimlich Laune und für jeden sollte der passende Spieler dabei sein. Jeder Charakter-Typ unterscheidet sich von der Spielweise her oder auch, wie er vom Körper her gebaut ist: Kraft-Typ Amigo ist beispielsweise nicht gleich Kraft-Typ Dr. Eggman. Die Virtua Tennis Vorlage ist auf jeden Fall zu erkennen und bringt den Tennis-Flair auch in diesem Party Spiel zu tragen.

In dem Planet Superstars Modus vergehen so einige Stunden, bis wirklich alles erspielt ist und selbst danach können hier die höchsten Ränge verdient werden, um auf der Microsoft Maschine nach allen Gamerscore Punkten zu krallen. Der exklusive Online-Modus tut sein Übriges hinzu. Es ist einfach nur wunderbar, dass die Entwickler auch auf der PlayStation 3 Freundeseinladungen integrierten, wie man sie auf der Xbox 360 schon lange kennt. Einfach eine E-Mail inmitten eines privaten Matches schreiben und den Freund oder Bekannten mit ins Spiel holen. Party-Feeling kommt darüber hinaus nicht nur in den Doppel-Matches zustande, sondern auch in den acht wilden Minispielen. Technisch unterscheiden sich die beiden Versionen nur minimal, wobei die PS3 aufgrund etwas längerer Ladezeiten und dem ständig eingeblendetem Bestätigungsbildschirmchen nach dem Speichern und nur 720p (Xbox 360 bis zu 1080i/p HDTV) knapp den Kürzern zieht. Nur von den Space Harrier Spielchen bin ich steuerungstechnisch etwas enttäuscht, da man das mittels Zweier-Analogstick-Technik hätte der Wii Version anpassen und somit spielerisch weitaus besser gestalten können. Dennoch sind beide Versionen uneingeschränkt empfehlenswert und machen einfach nur einen riesen Spaß!


Fand in Beat und Gum seine Lieblings-Tennisstars:
Ronny Wecke