Eine Menge Spiele kreierte Nintendo persönlich seit dem Start ihres neuesten Handhelds. So tummeln sich nicht nur Mario, Yoshi, Samus Aran, oder Link auf dem Nintendo DS System, dessen neuartige Spielsoftware auch liebevoll mit dem Begriff „Touch Generations“ betitelt wird. Auch SEGA brachte seitdem so einige Marken auf den Handheld, der nicht zuletzt die Fähigkeiten des Nintendo DS ausnutzten. Und auch mit ihrem neuesten Projekt wird Nintendos Konsole bedient. Dieses Mal geht es speziell darum, bekannte Charaktere und Trademarks innerhalb eines Spiels vorzustellen. Das Ergebnis hört auf den Namen „SEGA Superstars Tennis“ und bietet jede Menge einzigartige und liebevolle Charaktere des japanischen Traditionsunternehmens, die sich gemeinsam auf einen Tennisplatz stellen und den Schläger schwingen – ein Konzept, das Jung und Alt eine Menge Freude machen soll.

Das Spiel beginnt dabei sogleich mit einem gerenderten Intro auf dem oberen Bildschirm, welches 1:1 von den Heimkonsolen, unter anderem für Nintendo Wii, übernommen wurde. Drückt ihr die Start-Taste, gelangt ihr zunächst ins Hauptmenü, wo ihr ein „schnelles Match“ starten könnt oder euch für den „Einzelspieler“ bzw. „Mehrspieler“ Modus entscheidet. Das schnelle Spiel wählt euch völlig willkürlich einen Charakter und Gegner samt Tennisplatz aus und schon kann das Match beginnen. Wollt ihr dagegen die Auswahl sämtlicher Kriterien selbst bestimmen, wählt ihr euch in den Unterpunkt „Match“ im Einzelspielermodus ein. Ob ihr ein Einzel- oder Doppelmatch spielen möchtet, mit welchen der zum Start acht möglichen Charaktere und auf welchen der zehn Plätze. Doch auch hier ist zu Beginn nur eine Handvoll anwählbar. Weitere Spielfelder müsst ihr euch erst verdienen und mit viel Geschick in den Modi von SEGA Superstars Tennis verdienen. Mit unter anderem Sonic the Hedgehog, Super Monkey Ball und Samba de Amigo stehen euch aber bereits drei richtig tolle Arenen zur Verfügung, auf denen selbstverständlich auch der Soundtrack entsprechender Spiele zu hören ist. Habt ihr euch für euren Charakter entschieden, kann es nach einer weiteren kleinen Auswahl an Bedingungen (Anzahl der Spiele, Schwierigkeitsgrad und dem Superstarsmodus) losgehen. Eine fast nicht existente Ladesequenz zeigt die Kontrahenten, woraufhin beide auf dem Platz stehen, der nur im oberen Bildschirm des Nintendo DS angezeigt wird. Der untere Screen beinhaltet dabei die jeweilige Partei samt dem derzeitigen Punktestand und gewonnener Anzahl an Matches. 

Ihr habt Aufschlag! Wer bereits Virtua Tennis kennt, dem dürfte das Prinzip in diesem Fun-Tennis Spiel sofort bekannt vorkommen. Denn eine Power Symbolleiste zeigt euch einen Wert von maximal drei gelben Sternen an. Bei voller Kraftanzeige (ihr müsst im entsprechenden Moment die A- oder B-Taste des Nintendo DS drücken), könnt ihr eurem Gegner einen kraftvollen Aufschlag präsentieren und den Filz mit voller Power ins Feld schlagen. Dies allerdings auch nur mit dem „Top Spin“, den ihr mit der A-Taste ausführt. Dieser Schlag ist in der Regel sehr stark und voller Schlagkraft. Nicht nur bei der Angabe fliegt der Ball dadurch mit äußerster Geschwindigkeit ins gegnerische Spielfeld, mit normalen Schlägen könnt ihr euren Kontrahenten so gern von einer Seite zur anderen hetzen lassen. Dafür ist der Top Spin, der an einem grünen Farbschweif zu erkennen ist, teilweise nicht sehr genau. Speziell bei Hechtsprung-Ballannahmen und nicht zielgenauem Kontakt, kann der Filz so äußerst schnell ins Aus fliegen und dem Gegner weitere Punkte verschaffen. In diesem Fall sollte der „Slice“, besitzt einen roten Schweif, zum Einsatz kommen. Mit der B-Taste führt ihr diesen weitaus langsameren Schlag aus. Mit Affenzahn saust der Ball hier nicht mehr über das Netz, dafür könnt ihr den Filz nun präziser steuern und noch genauer in etwaige Lücken oder unerreichbare Ecken lenken. Mithilfe des Steuerkreuzes könnt ihr zudem die Ballrichtung steuern. Dies betrifft nicht einfach nur die Richtung links/rechts im Feld, sondern auch hinten und vorn. Allerdings trefft ihr auf diese Art oft den hinteren und mittleren Bereich. Wollt ihr dagegen, dass der Ball direkt hinter dem Netz aufkommt, könnt ihr mit dem sogenannten Stoppball (von [B] zur A-Taste übergehen) kurze Bälle schlagen, die mithilfe der Steuerkreuz-Steuerung noch genauer eingesetzt werden können. Umgeben ist solch ein Stoppball von einem blauen Schweif, der euch so auch gegnerische Aktionen genau aufzeigt. Eure Kontrahenten könnt ihr mit all den Virtua Tennis-typischen Aktionen quer über den Platz jagen und so stets versuchen, zu punkten. Den Lob vergessen die Entwickler dabei natürlich ebenso wenig, mit dem ihr den Ball hoch in die Luft und weit in das hintere Feld werfen könnt. Diese Aktion ist sehr gut geeignet, wenn sich euer Kontrahent nahe am Netz befindet. Ob er dort aus eigener Taktik steht und euch so versucht, zu bezwingen oder ihr ihn mittels Stoppball in diese Zone gelotst habt, ist dabei vollkommen egal. Vorsicht gilt nur den Schmetterbällen, die bei hohen Bällen ausgeführt werden können und in der Regel unannehmbar sind.

Sumo Digital, dessen Entwickler bereits auf der Sony PSP, sowie PlayStation 3 und Xbox 360 Erfahrungen mit Virtua Tennis Spielen haben, schafft es mit dieser Steuerung den Flair des SEGA Tennis Sports auch auf den kleinen Handheld von Nintendo zu bringen, denn die Steuerung und die präzisen Aktionen wurden sehr gut umgesetzt und bringen in erster Linie jede Menge Sportgeist ein. Allerdings bleibt es aufgrund des Themas nicht einfach nur beim Sport. Die SEGA Charaktere mischen die „einfachen“ Turniere mächtig auf und lassen den Spielspaßpegel bereits mit den ersten acht Charakteren nach oben schießen. Im Einzelspielermodus könnt ihr dies in Einzel- und Doppelmatches schnell am eigenen Leib erfahren, wo speziell die Turniere mit ihren fünf Matches (Runde 1, Runde 2, Viertelfinale, Halbfinale, Finale) den besonderen Reiz ausüben. Zwischen drei Pokalen könnt ihr hier wählen: von Bronze über Silber zu Gold, wo natürlich je stärkere Gegner auf euch warten und den Weg bis zum Pokal so steinig wie möglich machen. Und in den jeweils zwei bis drei Runden eines Matches (ihr müsst zwei Matches gewinnen, um als Sieger hervorzugehen) geht es nicht nur knallhart, sondern auch gewitzt zur Sache. Die Levelauswahl in den Turnieren ist fast dem Zufall überlassen, denn diese hängt von eurem Charakter und dem Pokal ab, den ihr gewinnen wollt. Ihr beginnt beispielsweise in der Area von Super Monkey Ball und dürft gegen AiAi antreten. Nach einem Statement des gewählten Charakters geht es auch schon heiß her. Besonders die Kommentare und Statements der SEGA Figuren sind hierbei sehr witzig anzuhören. Denn wie aus den Spielserien selbst, geben sie immer ganz nach ihren Charaktereigenschaften Ausrufe in Form von Tönen, Worten oder ganzen Sätzen zum Besten. So jammert AiAi gern über einen verlorenen Punkt, während Beat von Jet Set Radio ein beherztes „Go! Go! Go!“ oder „Give up, yet?“ auswirft. Bei den meisten Charakteren wird Fans auffallen, dass sämtliche Sprachensemble aus vergangenen Spielen genommen und in das Tennis-Spektakel übernommen wurden, was in manchen Szenen vielleicht etwas ulkig vorkommen mag aber dennoch Freude bringt. Denn „Ulala's Swingin' Report Show“ zum Beginn eines Matches klingt doch unpassend zu diesem Zeitpunkt, aber passt natürlich wiederum total zum Style der Space Channel 5 Reporterin. Doch auch Sonic darf in der Party nicht fehlen und begeistert mit seinem ganzen Charme, der neben seinem Speed sicher zu den charakteristischsten Merkmalen des blauen Igels zählt. 

Und auch diese Eigenschaft bleibt in SEGAs Superstars Tennis nicht unberührt. Alle Charaktere nämlich unterliegen bestimmten Eigenschaften, sodass neben „Tempo“ bei Sonic und auch Beat (wie sollte das auf seinen Rollerblades auch anders sein) auch „Spin“ (zum Beispiel Tails), „Kontrolle“ (Ulala), „Alleskönner“ (NiGHTS) und „Kraft“ (unter anderem Amigo) eine Rolle spielen. Die bis hierhin acht anwählbaren Charaktere könnt ihr nun in den Turnieren verdoppeln, sodass euch am Ende bis zu 16 Charaktere zur Verfügung stehen, die ebenfalls den eben genannten Eigenschaften unterliegen. Seid ihr gut genug in den einzelnen Matches, könntet ihr nach dem Finale sogar noch in einem Sondermatch gegen Dr. Eggman landen, der es euch mit Sicherheit nicht leicht machen wird. Denn während die vorherigen Spiele mehr oder weniger einfach zu bestreiten waren, kann man das Sonderspiel regelrecht als perfekten CPU-Gegner ansehen, der mit allen Wassern gewaschen ist. Die Turniere haben übrigens nicht nur den Zweck des Highscores, sondern dienen auch zur Freischaltung der zusätzlichen Charaktere. Diese treten nämlich hin und wieder in der kleinen Ladepause vor dem nächsten Match als Schattenfigur auf, an der SEGA Kenner ihren Liebling sicher sofort erkennen. Doch wird es reichen diesen nur zu bezwingen, um ihn freizuschalten?

In jedem Fall spielt ihr nicht nur allein, sondern müsst im Doppel auch als Team zusammenarbeiten. Da ist es nicht schlecht, dass die Entwickler eurem Partner eine anständige KI verpassten. Denn im Gegensatz zu manch anderen Titeln, hockt euer Teamkollege nicht stumm und bewegungslos in der Ecke herum. Nein, er ist aktiv am Geschehen beteiligt und schnappt euch sogar gern einmal die Bälle vor der Nase weg, was mitunter sogar nerven kann. Ihr müsst regelrecht um den Ball kämpfen und euch manchmal ebenfalls vor euren Partner werfen, um den Filz mal schlagen zu dürfen. Aber das ist alles auch nicht weiter schlimm. Denn so kommen richtig gute Tennis-Partien zustande, die nicht nur richtig rasant zur Sache gehen, sondern auch wegen dem Superstars Modus für verdammt viel Laune sorgen. Denn während ihr die Bälle schon fast im Ping Pong hin und her schlagt (nach einer Lücke suchend natürlich), füllt sich ein Stern unter jedem Charakter langsam auf, der aufgefüllt glitzert und glänzt. Beim Druck einer der Schultertasten des Nintendo DS, läuft auf dem oberen Bildschirm eine ganz kurze Zwischensequenz ab, die den Superstars Modus des eigenen Charakters, Partners oder der Gegner aufzeigt. In diesem Zustand, der für nur wenige Sekunden anhält, kann ein jeder SEGA Charakter ganz spezielle Schläge ausführen, die den Ball im Zickzack-Schleuderkurs über das Feld jagen. Dies erschwert den Kontrahenten meist die Ballannahme, sodass sich die Chancen auf beispielsweise einen Ausgleichspunkt erhöhen. Doch dies allein macht den Fun Faktor im SEGA Superstars Tennis natürlich nicht aus. Um hier einen ganz speziellen Flair zu erschaffen, gruben die Entwickler teils tief in den Geschichten der Charaktere, die bis zu Master System Zeiten zurückführen. Die schon damals völlig eigen kreierten Merkmale der 16 im Spiel vorkommenden Helden (und Bösewichte) wurde auf ganz liebevolle Art und Weise implementiert - samt Erkennungsmelodien. So verwandelt sich Sonic in Super Sonic, während Beat oder Gum von Jet Set Radio Lautsprechern umgeben erst einmal mächtig abrocken. Gilius ruft die aus Mega Drive Zeiten bekannte Blitzmagie herbei, während Ulala symbolisch  ihre Space Channel Zahl „5“ in die Luft malt und dabei in ein anderes Kostüm wechselt. Denn bei einigen verändert sich hierbei das Aussehen, andere bekommen zumindest in optischer Hinsicht Unterstützung. So schwebt NiGHTS beispielsweise in der Luft und flötet verträumt zum Angriff. SEGA Fans werden so auf viele bekannte Dinge stoßen und die Spezialzüge lieben lernen, die allerdings technisch bedingt (aufgrund des schwächeren Handheld Systems) modifiziert wurden und auf so manche Special Effects verzichten müssen. So zum Beispiel die Stachelbomben von Dr. Eggman oder die „chu“ rufenden Morolianer.

Auch nicht in die fertige Version schaffte es der aus dem Heimkonsolenbereich bekannte „Planet Superstars“ Modus. Darin werden nämlich so einige Minispiele und Turniere auf den unterschiedlichsten Feldern von „Sonic the Hedgehog“, „Space Harrier“, „Puyo Pop Fever“, OutRun“, „Alex Kidd“ und vielen mehr abgehalten. Neben neuen Tennisplätzen für den Einzelspielermodus, konnten hier auch weitere Soundtracks für diese Plätze erspielt werden. Da diese Option komplett herausgeschnitten wurde (wahrscheinlich aufgrund der fehlenden Speicherkapazität des Moduls), mussten sich die Entwickler anders behelfen und bauten kurzerhand den Minispiel-Modus komplett um. So habt ihr nun nicht nur ein Minispiel, in dem ihr euch möglichst einen Highscore erarbeiten müsst. Sondern es stehen euch hier acht Felder zur freien Auswahl, in denen je zehn Aufgaben darauf warten, gelöst zu werden. Hier müsst ihr zunächst stets die erste Aufgabe lösen und gelangt erst nach mindestens einem A-Rang (maximal Dreifach A-Rang möglich) zur Aufgabe Nummer 2. Vorher erscheinen hier lediglich Fragezeichen und können nicht angewählt werden. Im Puyo Pop Fever Feld dürft ihr zum Beispiel auf dem OutRun Platz eine spezielle Anzahl an Puyos treffen, die sich wie im namensgleichen Spiel wie eine Wand vor euch aufbauen. Die zehn Missionen unterscheiden sich dabei sehr, sodass ihr mal eine bestimmte Anzahl treffen müsst, dann Combos erarbeiten dürft oder nur die roten Puyos erwischen sollt. Habt ihr die Aufgabe zum Ende de Zeitlimits erledigt, gelangt ihr zum Bildschirm, wo ihr die Mission wiederholen könnt, die Minispiele komplett beendet oder mit dem Button „weiter“ zur nächsten Mission übergeht. Allerdings nicht so ganz, wie man vermuten mag, da ihr hier stets wieder im Menü aller Minispielfelder steht, statt sofort zur nächste Mission des bereits gewählten (z.B. Puyo Pop Fever) Feldes gelangt. Das nervt zwar etwas, wenn man das gesamte Feld „in einem Rutsch“ abarbeiten möchte, tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Denn mit Jet Set Radio, wo ihr Graffitis ausmalen müsst (vorher Sprühdosen aufsammeln und mit dem Tennisball direkt die Farbvordrucke treffen), kommen ebenfalls eine Menge Aufgaben auf euch zu. In der Mäusejagd ChuChu Rocket! werden dagegen Pfeile verändert, um die Mäuse in die rettenden Raketen zu lotsen, während ihr in Sonic the Hedgehog Ringe einsammeln und Gegenständen ausweichen müsst. Würden die deutschen Texte, die hier eure Mission erklären, nicht so wahnsinnig schnell über den Bildschirm huschen, würde es dem Spieler übrigens sehr beim Lesen und mitunter sogar Verstehen helfen. Insgesamt kann man jedoch sagen, dass die Minispiele in teils abgeänderter Form (besonders „Space Harrier“) aus den großen Heimkonsolen Versionen übernommen wurden. Und das Meistern dieser bringt euch nicht nur neue Tennisplätze für den Einzelspielermodus, sondern auch das Minispiel im Punkteangriff, welcher dann dem Modus entspricht, wie er auf beispielsweise der Wii Konsole im Hauptmenü zu erreichen ist. Hier könnt ihr also unter anderem so lange Zombies niedermetzeln (mit einem Tennisball versteht sich), wie ihr Lust habt, sofern diese euch nicht vorher an die Gurgel springen. Damit dies nicht passiert, gibt es natürlich auch in diesem Minispiel nützliche Hilfen, wie zum Beispiel den Dreifachschuss oder den schweren und großen (fast schon Medizin)-Ball. 

Um die Filzerei auch mit Freunden zu genießen, spendierten die Entwickler dem Game einen Multiplayer Modus. Dies funktioniert über die drahtlose DS-Datenübertragung mit einer oder mehrerer Spielmodule. Im Multiplayer Menü habt ihr dann die Auswahl, einem Spiel beizutreten oder ein neues zu erstellen. Selbstverständlich sind auch hier Einzel- und Doppelspiele möglich, in denen ihr Spieltyp, euren Lieblingsplatz und sogar die Schwierigkeitsstufe einstellen könnt. Und auch hier kommen Tennis-Fans voll auf ihre Kosten, da zwei Spieler (Einzelkartenspiel) oder sogar bis zu vier Freunde (Multikartenspiel) miteinander spielen oder gegeneinander antreten können. Denn dass dieses Tennis Spiel ein wahrlicher Partykracher ist, zeigt nicht zuletzt die Kombination der SEGA Plätze samt der unterschiedlichen SEGA Soundtracks. Wenn ihr nämlich beispielsweise zu viert in der Samba de Amigo Arena steht, mit allen möglichen Spezialattacken den Ball hin und her schlagt und dabei die Lautsprecher des Nintendo DS beim Song „Samba de Janeiro“ aufdreht, kommt nicht nur Party Feeling pur auf. Die vielen Geräusche der SEGA Charaktere geben hier ihr Übriges hinzu, die mit einem fiesen Lachen von Dr. Eggman, einem fröhlichen „Yes“ von Tails oder einem netten „Alright“ von Ulala die nächsten Punkte in Besitz nehmen. Der auf dem DS englisch sprechende männliche Kommentator gibt dabei stets den Punktestand bekannt, genauso denjenigen, der oder die den Punkt eben erzielte. Man kann eigentlich nur sagen, dass es echt erstaunlich ist, wie viel Kraft in dem kleinen Handheld steckt hinsichtlich des Sounds.

Etwas anders sieht das im grafischen Bereich aus. Hier mussten aufgrund limitierter technischer Ressourcen der Hardware die vielen Verzierungen aus dem Spiel herausgenommen werden. Dazu zählen aber nicht nur die Effekte nach der Superstar Verwandlung, sondern auch die vielen beweglichen Elemente innerhalb eines jeden Tennisplatzes. Die zuschauenden Charaktere, wie Chaos, die Gitarre spielenden Tiere, Kakteen und weitere Charaktere des SEGA und speziell Sonic Universums (Silver, Blaze, Knuckles) schafften es nicht in die DS-Version bzw. an den Tennisplatz. Doch während dies halt der Technik des Systems zuzuweisen ist, geht die Touchscreen Steuerung eher auf die Kappe der Entwickler. Diese wird bereits in der Anleitung als alternative Steuerung betitelt und sollte wohl auch besser genau so bestehen bleiben. Den Charakter per Touchpen-Gleitfunktion über den unteren DS-Screen steuern ist nämlich eine Sache, gleichzeitig noch die Flugrichtung des Balls beeinflussen aber eine andere. Der passende Schlag wird relativ automatisch ausgewählt, sodass man als Spieler auch hier den Stylus bewegen muss. Die Richtungen lassen sich nicht wirklich präzise steuern und auch über die einzelnen vier Schlagarten kann man irgendwie nicht verfügen, da der Charakter stets Top Spins ausführt - ganz gleich, ob man Drehbewegungen, horizontale oder vertikale Richtungen ausführt. Zwischendurch ist plötzlich der untere Screen zu Ende und ihr müsst neu aufsetzen. Dabei kann es sogar vorkommen, dass ihr bei einer Doppelberührung sogar versehentlich den Superstar-Modus aktiviert. So bleibt man doch lieber bei der klassischen Steuerung, die dann aber wirklich sehr sehr gut ist. Anbei fragt man sich jedoch, warum man dann nicht den unteren Bildschirm für die Superstars Verwandlungen genutzt hat. Dann hätte man nämlich das Geschehen samt entgegen kommenden Filzballes stets im Blick, ohne dass in beispielsweise einem Doppelmatch drei Charaktere hintereinander ihre Verwandlung einleiten und man am Ende kaum noch den Ball im Blick hat. So hätte man zumindest die beiden Bildschirme weitaus besser ausgenutzt, als den Touchscreen nur für die Punktanzeige während des Spiels zu nutzen. Wahrscheinlich fand man aber für die in diesem Moment kurze Spielpause, solange die Sequenzen ablaufen, keine Lösung…

Es ist schon erstaunlich, was die Entwickler von Sumo Digital hier auf den Bildschirm zaubern. Zwar teils völlig anders, als auf den Heimkonsolen aber der Wii Version ähnelnd, sorgen die 16 SEGA Ikonen auch auf Nintendos Handheld für mächtig Stimmung. Zwar schnitt man den Planet Superstars Modus komplett raus, die dort vorkommenden Minispiele (teils verändert) aber in einen neuen Menüpunkt hinein, wo weitere Tennisplätze und Punktangriffs-Games erspielbar sind. Die Turniere fordern im Einzel und Doppel mit je drei Pokalen, wobei sich besonders gute Spieler an einem Sonderspiel gegen Dr. Eggman (im Doppel zusammen mit Shadow the Hedgehog) versuchen können. Somit gibt es im gesamten Spiel jede Menge freispielbarer Extras, die an den Nintendo DS fesseln.

Zwar ist die Stylus Steuerung nicht zu gebrauchen und auch grafisch und technisch bedingt musste die Handheld Version einige Abstriche machen - nicht zuletzt in den Effekten nach den Superstars-Verwandlungen. Dennoch konnte Sumo Digital die klassische Steuerung über das Tastenfeld einfach nur super umsetzen, sodass hier richtige Tennispartien zustande kommen und auch wirklich mächtig Spaß bereiten. Die super Sprach- und auch Soundausgabe gibt ihr Übriges hinzu. Allein Eggmans „I`m afraid our little game ends now“ Worte nach dem Gewinn eines Satzes/Matches sind genial. Zusätzlich all die wunderschön animierten Charaktere, ihre Bewegungen und die gerenderten Superstar-Einblendungen samt der genialen Trademarks an Plätzen und Minispielen machen SEGA Superstars Tennis auch auf dem Nintendo DS wahrlich zu einem Hit-Kandidaten! Hier haben nicht nur SEGA Fans einen Heidenspaß. Einfach klasse! Kaufen!


Muss immer wieder schmunzeln, wie Shadow beim Verlieren leidet:
Ronny Wecke