Humans, Newmans und Casts – gemeinsam lebten diese drei Arten auf ihrem Planeten, als ein Krieg ausbrach und alles dem Erdboden gleichmachte. Alles was blieb, war nichts als Leere. Zwei Jahrhunderte vergingen seitdem. Die Menschen überlebten und vereinigten sich mit den Casts. Beide Arten lebten gemeinsam. Doch die Newmans waren verschollen, vergessen, Legenden ihrer Zeit vor 200 Jahren. Bis heute. Ein Schatten überzog den Mond und die Vergessenen kamen aus dem Himmel herab auf den Planeten, der einst von den Menschen, der Human Rasse, völlig verwüstet wurde. Das ist eure Geschichte in „Phantasy Star Zero“, dem neuen Spiel der starken Online-Marke seit der hauseigenen Konsole Dreamcast, welche nun auch ihren Weg auf den Nintendo DS findet. Und eines sei gleich zum Anfang gesagt: Nicht alles ist so, wie es zu Beginn der Geschichte erscheint …

Zunächst stellt sich für euch jedoch die Frage, welchen Charakter ihr denn selbst steuern möchtet, um aus ihm oder ihr einen wahren Helden zu machen - bzw. Heldin. Ihr habt die Wahl zwischen Human, Newman und den CAST, während sich diese Klassen noch mehr oder weniger Stark aufteilen. Darin findet ihr  bekannte Charaktere von HUmar, RAmar, FOmar inklusive der weiblichen Charaktere (alles Human), oder aber HUCast und RAcast inklusive weiblicher Charaktere (alles CAST), sowie die vier Newman Charaktere HUnewm, HUnewearl, FOnewm und FOnewearl. Jeder besitzt einzigartige Eigenschaften und damit verbundene Stärken und auch Schwächen, die sich in Angriffskraft, Technik-Gebrauch, Lebensenergie, Verteidigung und Waffeneinsatz widerspiegeln. Habt ihr euch für einen der 14 Charaktere entschieden, die den drei Klassen angehören, könnt ihr diesen noch verändern nach Hautfarbe, Kostümfarbe, Haare, Stimme und dem Mag. Und wer die Mags noch kennt, fühlt sich sofort in alte Phantasy Star Online Zeiten zurückversetzt, wie sie uns 2001 regelrecht verzauberten und stuuuuundenlang vor der Konsole sitzen ließen, um die verschiedenen Welten zu erforschen, allerlei Gegner zu bezwingen und eben unter anderem auch das eigene Mag stets zu füttern, damit es groß und kräftig wird, sowie einem im Kampf unterstützt. 

Ich habe mich zunächst für die verlorene Rasse der Newman entschieden und landete mit meinem zuvor eigens kreierten Charakter „Luka“ mit einer Kapsel auf dem Planeten. Nur wenige Augenblicke nachher steht auch schon ein weiterer Newman neben mir: Captain Reeve, der praktisch mein Vorgesetzter ist und mir weitere Anweisungen zur Vorgehensweise geben will. Denn mit der harten Landung der Kapsel habe ich offenbar irgendeinen Schlag auf den Kopf bekommen und kann mich nicht mehr wirklich an etwas erinnern. Dennoch gibt mir Reeve entsprechende Aufträge und wie ich mich in welchen Situationen verhalten solle. Meine Aufgabe: Die Bewohner in ihrem Tun und Handeln beobachten, mich aber dennoch möglichst von ihnen fern halten und unerkannt bleiben. Denn wichtig hinter all dem ist: die Menschen notfalls mit Waffengewalt davon abzuhalten, die alte Technik an sich zu reißen, die unterhalb der uralten Ruinen vergraben ist. Okay, alles klar und schon befinde ich mich einer kleinen aber lebendigen Stadt ganz in der Nähe. Und bevor ich auch richtig schauen kann, was da überhaupt passiert, fliegt mein Name laut über den Marktplatz. Irgendein Mädel scheint mich zu kennen und kommt auch gleich auf mich zugelaufen. Ihr Name ist „Sarisa“, mit der ich offenbar schon viel Zeit verbracht habe. Auch sie ist hier im Auftrag von Reeve und da ich mein Gedächtnis verloren habe und nicht so recht weiß, was zu tun ist, tue ich mich mit Sarisa zusammen und willige einer Mission ein. Bei der sollen wir beide noch auf einen weiteren Kumpanen treffen, genannt „Kai“. Innerhalb der Hunter-Guilde, so etwas wie eine riesige Kathedrale, gehen Sarisa und ich in den riesigen Teleporter oberhalb der Treppen und landen im ersten Gebiet „Ozette Wetlands“, ein regnerisches und sehr feuchtes Gebiet. 

Und gleich die ersten Sekunden zeigen, wie sehr sich das Spielprinzip doch an Phantasy Star Online für Dreamcast anlehnt. Mit den drei Tasten [A], [B] und [Y] des Nintendo DS gestaltet ihr ganz individuell eure Aktionspalette. Belegt sind die Tasten zunächst mit dem „normalen Angriff“, dem „schweren Angriff“ und einer „Rolle“, die dem schnellen Ausweichen von gegnerischen Attacken dient, euch aber danach für einen kurzen Moment angreifbar macht. Mit der rechten Schultertaste erlangt ihr Zugriff auf die zweite Palette mit den gleichen Aktionstasten und könnt auch diese selbst gestalten und mit Items belegen oder später mit den erlernbaren Techniken – eben ganz wie ihr es wollt oder vielleicht auch von früher gewohnt seid.

Denn PSO oder auch PSU Spieler, wie ich es einer bin, haben da bereits seit Jahren eine ganz eigens angepasste Palette, um anzugreifen, sich im Gefecht schnell zu heilen oder eben Zaubertechniken einzusetzen. Dass das auf dem Nintendo DS nicht immer so ganz passt, wird aufgrund Nintendos - meines Erachtens dämlicher - Tastenanordnung schnell klar. Denn die Aktionstasten [A] und [B], sowie [X] und [Y] sind hier (wieder einmal) vertauscht, weswegen das Spiel für Bestätigungen im Spiel stets die A-Taste fordert, die sich nun aber rechts befindet. Um es kurz zu beschreiben was ich meine: Die untere Aktionstaste und die links daneben dienen seit jeher auch vorkonfiguriert für den leichten und schweren Angriff. Die Taste rechts (im Normalfall die B-Taste) wird so von vielen Spielern zur Heilung genutzt und mit einem Heil-Item oder Heilzauber belegt. Auf dem Nintendo DS nun, dient aber genau diese Taste (weil hier A-Taste) auch zur Bestätigung an Schaltern, für Aufträge, zum Anreden weiterer Personen in der Stadt und drückt man hier einmal zu schnell durch, verschwendet man unnütz Zauber oder Items. Leider kann man die Tastenbefehle auch nirgends in den Optionen ändern, wie in diversen anderen Spielen wie beispielsweise Space Channel 5 für den GBA – wo Nintendos Anordnung für geübte Spieler tödlich! ist. Aber okay, damit kann man leben und gewöhnt sich mehr oder weniger daran und versucht eben, seine Items nicht zu verschwenden. Die Kampfanimation an sich wurde im Übrigen auch vom alten PSO übernommen, sodass ihr leichte und schwere Angriffe kombinieren könnt, indem ihr im richtigen Augenblick den nächsten Angriff drückt und so maximal eine Dreiercombo herausholt. So kämpft ihr euch durch das erste Gebiet und bekommt es mit kleineren Gegner zu tun: Seerobben, Frösche und Greifvögel – diese in mindestens zwei verschiedenen Arten und alles in einem schönen, bräunlich gefärbten Wassergebiet. Man mag fast schon sagen „Naturschutzgebiet“ mit all den Bäumen, Laufstegen, den vielen Gewässern samt Seerosen, Laternen als Lichtquellen und den immerzu fliegenden Libellen. Es fasziniert schon sehr, wie hübsch diese erste Welt von Phantasy Star Zero auch auf einem Nintendo DS daherkommt. Um diese aber auch so darstellen zu können, wird jede Ebene in vieeeele kleine Parts unterteilt. Das heißt, sobald ihr dort ankommt, lauft ihr nur ein paar wenige Meter und es erscheint auf einem Laufsteg eine Art Sprechblase mit einem Pfeil. Dieser führt ins nächste Abteil, wo ihr gegen Gegner kämpft, und von da aus ebenso per Pfeil weiter lauft. Es sind also nur immerzu nur winzige im Ganzen begehbare Plattformen, Wege, Landschaften, die ihr als Gesamtes auch seht. Der Speicher des DS ist nun mal leider einfach zu klein, um die riesigen Welten als Einheit erfassen zu können.

Dies wirkt sich leider auch auf die Maps aus – also die anschaubaren Karten im Menü. Wie aus alten Zeiten bekannt, könnt ihr hier durch das gesamte Gebiet scrollen. Klar gab es damals schon Teleporter, die einen von beispielsweise dem ersten Waldgebiet ins zweite führen. Bei Phantasy Star Universe auf einer Xbox 360 gibt es derartige Teleporter, sobald eine Höhle betreten wird oder ähnliches. Aber dieses eine große Gebiet beinhaltet dann auch im Menü die gesamte Gebietskarte, des beispielsweise ersten Waldgebiets oder der gesamten Höhle. Auf dem Nintendo DS ist das nicht so ist. So seht ihr nur das winzige Stück mit den weiteren Abzweigungen. Das ist zur Orientierung nicht schlecht, um sofort den Ein- oder Ausgang ins nächste Abteil zu finden. Doch wozu ich diese Karte nun mittels Stylus anklicken kann, um quasi noch mehr zu erfahren, aber dann auch nichts anderes angezeigt wird, als im Kleinformat, verstehe wer will. Zwar wird zusätzlich ein Kartenraster eingeblendet, auf dem eben jene kleinen Plattformen aneinandergereiht sind, jedoch kann ich mir diese nicht als Karte anschauen oder großartig scrollen. Ich sehe daher auch nicht wirklich, ob ich irgendeine Ecke vergessen habe zu durchlaufen. Denn immerhin könnte es dort noch besondere Schätze zu entdecken geben, neue Waffen in Kisten, besondere Gegner, mehr Meseta (die Währung in den Phantasy Star Spielen) und und und …

Denn Abzweigungen gibt es aufgrund der großen Weltenaufteilung sehr viele. Und bevor es zum großen Endgegner einer Mission geht, möchte man selbst schon alles durchlaufen haben, da ihr mit jedem bezwungenem Feind ja nicht nur Erfahrungspunkte bekommt, sondern eben auch seltenere Items abstauben könnt. Feinde selbst lassen übrigens keine Items mehr fallen, die ihr dann eurem Inventar hinzufügen könnt. Dafür erscheint pro gesäubertes Gebiet stets eine Item-Box, die ihr aufschlagt und daraus teils sehr viele Gegenstände herausfallen von Geld über Rüstungen, Waffen und mehr. Nicht alles könnt ihr mit eurer Klasse nutzen, manche Dinge erst ab einem bestimmten Charakter Level. Einsammeln sollte man dennoch möglichst alles. Denn in der Stadt können nicht benötigte Items verkauft werden, um sich selbst mit neuen Items einzudecken oder das gewonnene Geld in neue Rüstungen und Waffen zu stecken. Selbstverständlich könnt ihr das Geld auch sparen und innerhalb der Bank ablegen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abheben. Insgesamt passen dabei 100 direkte Items zum Lagern in die Bank, ganz gleich ob Waffen, Units für Rüstungsslots oder Spezialgegenstände wie Photon Drops, Rappy Soul oder Discs. Oft findet ihr solche Dinge innerhalb des Kampfes und legt sie zunächst beiseite, bis ihr sie wirklich benötigt. Denn ihr könnt maximal 40 Items mit euch rumschleppen. Die meisten davon könnt ihr auch eurem Wegbegleiter, dem Mag geben. Das kleine Tier, eigentlich ein Roboter, muss nämlich von euch nebenbei gepflegt und gehütet werden. Es unterstützt euch dafür aber im Kampf, sobald es eine gewisse Stärke erreicht hat - also quasi auch ein höheres Level. Von Zeit zu Zeit geht ihr daher mittels Start-Taste in das Grundmenü, wählt hier das Mag aus und gebt ihm maximal fünf Items am Stück. Dies können Heilmittel für Energie (zunächst Monomate) oder Technik (zunächst Monofluid) sein, aber auch Rüstungen, Waffen und Spezialgegenstände, um Kraft, Geist, Treffer oder Verteidigung zu stärken anhand von Parametern. Sobald ein Parameter die 100 Prozent Marke überschreitet, steigt euer Mag um ein Level, der Parameter beginnt wieder bei Null. Je nach gegebenem Gegenstand verändern sich die Parameter, was sich auf das Wachstum des Gefährten hinsichtlich weiterer Form, dem Verhalten und Aussehen auswirkt. So unterstützt euch euer Mag, indem ihr für kurze Zeit beispielsweise über mehr Angriffskraft verfügt, eure Verteidigung aufbaut oder euch einen Photon-Angriff erlaubt, der euch für eine gewisse Zeit u.a. unbegrenzt Technik-Energie verschafft oder den Feind direkt angreift. Sobald die Photon Anzeige des Mag aufgeladen ist, könnt ihr den Photon-Blast mittels beider Schultertasten aktivieren. Es erscheint ein farblicher Zauberring, ebenso bekannt aus Phantasy Star Online. Der Photon Angriff selbst sieht aber lange nicht so effektvoll aus, zumal entsprechende Angriffswellen ebenso nicht stattfinden, was eigentlich ein klein wenig schade ist. Wahrscheinlich hängt dies aber ebenso mit der begrenzten Hardware Power des Nintendo DS zusammen. Schade ist auch, dass euer Mag keine drei Photon Angriffe mehr erlernt, sondern stets nur über einen verfügt.

Doch kommen wir zurück zu unserer ersten Mission, in der Sarisa und ich endlich auf Kai, einen Human, treffen und einen riesigen Oktopus erledigen müssen - der erste große Gegner meiner Story. Riesige und schleudernde Krakenarme machen einem das Leben schwer und zeigen, wofür die Entwickler das „Ausweichmanöver“ einbauten, was ich auch nach mehr als neun Stunden Spielspaß bis dato nur dort gebrauchen könnte. Und dies auch nur solange ich mich noch in einem recht niedrigem Level befinde. Entsprechend hab ich diese Aktion schnell als „sinnlos“ eingestuft und als gebürtiger PSO Spieler aus meiner Aktionspalette verbannt. ICH brauche meine Aktionspalette echt für wichtigere Dinge, wie Heilung, Technik-Auffrischung und Zauberfähigkeiten, wie Zonde (Blitz), Foie (Feuer) oder Barta (Eis), wobei im späteren Spielverlauf auch „Light“ (Licht) und „Dark“ (Dunkelheit) hinzukommen, ebenso Angriffs- und Verteidigungsverstärker. Alle diese Discs, die man entweder im Kampf findet und mit etwas Glück auch kaufen kann, gibt es in verschiedenen Stufen. Also ebenso Level. Je höher das Level des Zaubers, desto effektiver wirkt dieser auf den Feind oder kann eure Mitglieder in einer Party unterstützen, sodass diese ebenso von positiven Effekten profitieren. 

Aus Phantasy Star Universe hat man aber ebenso einige Nettigkeiten übernommen: die Integration von Photon-Effekten in den Waffen oder aber Spezialschläge dieser. Denn manche Waffen verfügen über Zaubereigenschaften, um Gegner in Brand zu setzen oder anderweitig zu schaden. Das Level dieser Eigenschaften kann ebenso steigen, umso mehr ihr die Waffen einsetzt. Den Spezialangriff könnt ihr mittels kurz gedrückt gehaltener Angriffstaste aktivieren und ganz spezielle Angriffe starten - je nach Waffe. Dies kostet einen Teil eurer TP-Anzeige, fügt aber gern mehreren Feinden zugleich Schaden zu. Die Waffen selbst erinnern auch sehr an PSU hinsichtlich ihrer Optik, Form und Anwendung. Nehmen wir zum Beispiel den Double Saber, der eher wie ein doppelseitiges Kanuruder ausschaut. PSU-Fans wissen sicher sofort, was ich hier meine. Innerhalb der Stadt könnt ihr mit einem erworbenen Photon-Artefakt auch solch eine Waffe mit einer Photon Kunst ausstatten, was natürlich Bares kostet. Im Spielverlauf trefft ihr übrigens neben Waffen-, Item- und Umbauhändler noch auf weitere Leute, bei denen ihr weitere Gegenstände erwerben könnt und mehr. Doch zunächst muss mein Charakter Luka in die Hunters Guild aufgenommen werden durch niemanden geringeren als „Dairon“, dem Major der Stadt. 

Von hier an geht es dann gleich zur nächstem Mission. Die Rede ist bereits von einem großen Drachen, dem Sarisa wohl schon einmal begegnet ist und offenbar mehr oder weniger entkam. Selbstverständlich nehme ich die Mission mit meinen beiden Kollegen an und kämpfe mich nicht nur durch diese Gefahren, sondern auch durch viele weiter folgende Aufgaben. In denen treffe nicht nur wieder auf Reeve, sondern muss auch weitere größere Endgegner bezwingen. Ich finde weitere kleine und große Gegnerarten vor und kann mir diese auch in der Stadt noch mal genauer anschauen. Denn am „Bank-Schalter“ verwalte ich nicht nur meine Items. Hier  kann ich auch bereits entdeckte Gegnerformen anschauen, meine verdienten Titel abrufen und erhalte dafür auch gerne das ein oder andere Item zur Belohnung, welches ich beispielsweise als zusätzliche Einheit in meine Rüstung stecken kann. Denn der gesamte Item Aufbau gleicht nicht nur dem Dreamcast PSO. Viele Dinge heißen auch genau so, wie u.a. die „Scape Doll“, die euch im Kampf sofort wiederbeleben kann und im Nachfolger PSU „Alter Ego“ heißt.

Allerdings wurden nicht alle Feinheiten übernommen, weshalb es ein sehr großes Manko im Spiel gibt: die Item-Schnellanwahl. Auf Dreamcast noch mittels Y-Button möglich, veränderte man das Waffensystem in PSU durch ein Schnellanwahlsystem, welches mittels B-Knopf und den Schultertasten schnell durchforstet werden konnte. In der DS-Version ist nichts von alledem enthalten und es wurde auch kein wirklicher Ersatz dafür geschaffen. Das bedeutet, dass ihr von Hand ins Menü müsst, um dort die Waffe zu wechseln oder euch schnell ein Item zu suchen. Und genau das ist richtig böse in PSZ! Geübte Spieler haben es nämlich drauf, sich im Kampf bei einem Endgegner in Bewegung zu halten und gleichzeitig die passende Waffe zu schnappen, vom Schwert zur Schusswaffe zu wechseln, einen Freund in Not von Statuseffekten zu befreien oder das Team mit positiven Werten zu verzaubern. Dazu reicht nämlich eine Palette von insgesamt sechs Feldern nicht aus. Aber während eines harten Kampfes beim Endgegner kann ich mich unmöglich irgendwo hinstellen und in Ruhe meine Items zurecht suchen. Denn leider bleibt der Charakter in PSZ stocksteif stehen, es erscheinen drei Pünktchen in der Sprechblase darüber und das war’s. Klar, der DS besitzt nur ein Steuerkreuz aber ich meine „Hallo?“ … wozu gibt es den Stylus samt Touchscreen? Wieso zum Teufel darf ich nicht mittels Steuerkreuz laufen und mit dem Stylus derweil im Menü rumtippen und meine Auswahl hinsichtlich neuer Waffe, Zauber etc. tätigen, um beispielsweise meine Kampfgefährten wiederzubeleben? Denn diese fallen gern einfach mal um, weil sie keine Energie mehr haben, der Gegner sehr stark ist und ich dann allein dastehe. Soll ich mich dann da hinstellen, meine Items aus dem Menü suchen, weil ich meine Palette für Angriffe, Zauber und Heil-Items ausgestattet habe, so wie es sich gehört? Wenn ich das mache, liege ich zehn Sekunden später gleich daneben! In den normalen Ebenen dagegen kann man sich die Items ebenso sparen. Was macht man? Einfach seine Wegbegleiter liegen lassen und weitergehen! Weil, im nächsten Abteil stehen sie sowieso wieder neben einen und beginnen, sich selbst zu heilen!

Dafür sind im Kampf die Taktik-Befehle sehr gelungen, um Photon Angriffe zunächst für größere Gegner aufzusparen, Angriffswellen in den Vordergrund zu stellen oder eben die Heilung. Diese sind wieder mittels Touchscreen schnell einzugeben, was sehr zu loben ist! Ebenso die Gespräche via Sprechblasen samt Short-Funktionen, die einfach auf Felder vorgeschrieben werden, um sie sofort anzuwählen. Warum also bitte dieses Prinzip nicht mit der Itemauswahl? Es ist mir unverständlich und kann einem im Kampf den Kopf kosten! Und dennoch gibt es eine sehr positive Sache zu erwähnen zum DS-Titel: Es ist die Story. Zwar mag alles zu Beginn ein wenig lahm losgehen, doch schnell dürftet ihr euch die Frage stellen, was eigentlich mit einer anderen Rasse passiert wäre? Wie es meinem Charakter „Luka“ zu Beginn seiner Geschichte erging, das weiß jeder aufmerksame Leser von euch. Doch wählt ihr keinen Newman, sondern einen CAST oder Human, dann könnt ihr unmöglich mit einer Kapsel auf dem Planeten landen. Soll heißen, ihr erlebt die ganze Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, erfahrt Zusammenhänge (beispielsweise wann und wie Sarisa zum ersten Mal auf den großen Drachen stieß) und und und. Und dies setzt sich mit weiteren Spielstunden auch fort, wobei mit etwa neun Stunden die Story neue Wege einschlägt und man eigentlich nur noch dran bleiben und mehr erfahren möchte …

Grafisch spielt der Titel auch richtig gut mit, wie schon zu Beginn der ersten Mission beschrieben. Aber es sind nicht nur die Welten, die viele Details zeigen - wenn auch hier und da leicht verpixelt aufgrund der DS-Grafik. Selbst in der Stadt fliegen einem Schmetterlinge vor der Nase herum. Die großen, mächtigen Gegner zeigen mit all ihren Attacken, was aus dem DS herauszukitzeln ist. Man kann durchaus sagen, das ist wie ein sehr schickes Phantasy Star Universe auf dem DS. Leider kommt es immer mal zu Slowdowns, sobald neue Gegner erscheinen. Danach läuft aber alles flüssig, weswegen das zum Glück nicht weiter ins Gewicht fällt. Schade fand ich nur, dass man die Magieverstärkung nicht sichtbar am Charakter gestalten konnte oder wollte. Lediglich das Symbol im unteren Screen an der HP-Leiste gibt Auskunft darüber. Ein rotes oder blaues Funkeln gibt es allerdings nicht am Charakter, auch keine entsprechenden Geräusche. Der Sound erinnert dennoch sehr an alte Spielstunden vor der heimischen Konsole. Sogar kleine Echtzeitsequenzen samt englischer Sprachausgabe sind enthalten: sehr sehr schön! Es macht viel Spaß zu daddeln, zu genießen und zuzuhören, wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, sein Mag zu füttern, sich die Werte der eigenen Waffen anzuschauen, diese mittels Moongrinder oder Artefakten zu verbessern oder die vielen Kisten zu zerkloppen. Bald merkt man, wie viel an Phantasy Star eben doch in dem Titel steckt.

Dass SEGA im Gegensatz zum PSP Handheld dieses Mal sogar an einen Online Modus dachte (statt nur das Multi-Kartenspiel für bis zu vier Spieler mit je eigenem Spiel), ist fantastisch. Leider kann ich diesen zu diesem Zeitpunkt nicht testen. Denn Nintendos Konsole ist zu blöd dafür, sämtliche Wireless-Daten zu finden, die meine Wohngegend normal bietet. Dies schließt meine eigene WLAN-Verbindung ein, die jedes andere Spiel-System sofort findet, nur der Nintendo DS nicht. Klappt dort die Kommunikation mittels Stylus aber so prima, wie es der Offline-Modus andeutet, dann dürfte zumindest dies sehr unterhaltsam sein. Auch wenn man Freunden sicher nur schwer in harten Kämpfen helfen kann, sobald man auf das Menü angewiesen ist. 

Ich bin echt überrascht! Nicht davon, dass es ein Phantasy Star Zero auf dem DS gibt samt Online Modus. Sondern darüber wie sehr sich meine anfängliche Meinung während meiner vielen Spielstunden von insgesamt zwei Charakteren veränderte. Anfangs war das Spiel nicht nur etwas lahm. Mich störten auch so vieeeeele Dinge: keine Item-Schnellanwahl, ohne sich dem Gegner hilflos auszuliefern. Immer nur kleine Levelabteile dank schwacher DS-Power. Und dann noch Slowdowns, sobald Gegner auftauchten. Ja prima, was sollte das denn werden? Schon beim ersten Gegner verliert man als geübter Phantasy Star Online/Universe Spieler, weil die eigenen Schläge nicht den Gegner trafen, dann wieder doch. Keine Ahnung, was das in diesem einen Kampf sollte. Dann liegen die eigenen Weggefährten da und wollen einfach nicht mehr aufstehen. Und meine Hilfe würde nur im eigenen Tod enden - dank der Itemanwahl. Ja prima. So macht das spielen natürlich sehr viel Spaß!

Aber diese Skepsis und der Ärger legten sich mit der Zeit, weil man sich an bestimmte Dinge einfach … ich sag' mal simpel: anpasste und versuchte es zu nehmen, wie es ist. Aber auch, weil man immer mehr vom Spiel mitbekam. Die Story baute sich auf und man beginnt rein aus Interesse gleich noch eine zweite Rasse und erkennt alles aus verschiedenen Sichtweisen. Sofort bemerkt man, was das Spiel eigentlich ausmacht. Je weiter der eigene Charakter lernte, desto besser spielte sich auch das Spiel. Man war nicht mehr so „hilflos“ wie zu Beginn. Nach etwa neun Stunden mit meinem Newman-Charakter kam ich schließlich gar nicht von dem Titel los  und musste meine Meinung und die hartnäckige Bewertung der etwa 70 Ringe (wegen der Item-Anwahl während der Kämpfe) am Ende doch aufpuschen. 80 Ringe hat das Spiel am Ende eben doch verdient. Zu sehr macht das Spiel nämlich trotz seiner Schwächen Spaß und bietet einfach so viele Dinge hinsichtlich Story, Spielspaß und eben dem gewissen Etwas, was PSO Spieler seit Dreamcast in sich tragen. Und trotzdem hoffe ich auf Verbesserung und eine Stylus-Menüanwahl mit einem hoffentlich weiteren Titel. Denn das war die einzig wirklich bekloppteste Sache, die die Entwickler machen konnten. Denn Kämpfe und alles drum herum funktionieren dann eben doch super: Taktiken, Mags, Magie und mehr inklusive.

Somit kann ich Phantasy Star Zero nur empfehlen. Man sollte nur der englischen Sprache mächtig sein, da Untertitel und auch vereinzelte Zwischensequenzen komplett in Englisch sind.


Versank tiefer und tiefer in den Phantasy Star Ø Welten:
Ronny Wecke

Phantasy Star Ø
Trailer