“The Pioneer Project”

Ein Plan, der aus Verzweiflung geboren wurde als Antwort auf die unmittelbar bevorstehende Zerstörung ihrer eigenen Welten. Mit dem Beginn der Evakuierung wurden  unbemannte Proben in den Weltraum gesandt, um bewohnbare Planeten zu finden. Als man einen potenziell nutzbaren Planeten fand, wurde das erste interstellare Transportschiff Pioneer 1 losgeschickt, um dort eine Kolonie anzusiedeln.

Pioneer 1 bestätigte, dass Ragol ein geeigneter Ort war, und die ersten Siedler begannen, den Planeten für den Großteil der Flüchtlinge vorzubereiten. Man begann die Vorbereitungsarbeiten mit der Konstruktion des Central Dome.

"7 Jahre später…"

Pioneer 2 hat seine lange Reise beendet, und an Bord des Schiffes befindet sich der Großteil aller Flüchtlinge. Als Pioneer 2 jedoch in den Orbit eintritt und Verbindung mit dem Central Dome auf Ragol aufnimmt, wird der gesamte Planet  von  einer ungeheuren Explosion erschüttert. Jeglicher Kontakt zu den Tausenden von Männern und Frauen auf der Pioneer 1 ist abgebrochen …

Doch was war passiert? Hier steigt ihr ins Spiel ein! Als sogenannter Hunter, der den Planeten Ragol erkunden und der Sache auf den Grund gehen soll. Bevor ihr euch aber aufmacht, um Ragol zu untersuchen, erstellt ihr euch einen Charakter. Dieser wird euch durch das gesamte Spiel führen. Legt ihr die GD-Rom zudem das erste Mal ins Laufwerk eurer Deamcast, müsst ihr zunächst den in oder auf der Spiele-Hülle enthaltenen „Access Key“ und die dazugehörige „Serial Number“ eingeben. Diese werden direkt auf der Konsole abgespeichert und mit eurem erstellen Charakter verbunden. Dadurch könnt ihr nur auf eurer eigenen Konsole euer Spiel spielen: Online werden diese Daten nämlich vom Server abgefragt und gewähren euch dadurch den Zutritt in die Online-Welt. Habt ihr sämtliche Daten eingegeben, startet ihr ein neues Spiel und habt Zugriff auf drei Charakter Klassen: Hunter, Ranger und Force.

In jeder dieser drei Klassen stehen euch drei Charaktere zur Auswahl. Die Hunter setzen sich aus Hunter+Human, Hunter+Newman und Hunter+Android zusammen. Sie alle sind im Nahkampf besonders ausgebildet und besitzen abgesehen von Androiden eine gute Balance aus Angriffs- und Magie-Techniken. Die Ranger dagegen sind spezialisiert auf Schusswaffen und können aus größerer Distanz Gegner mit den unterschiedlichsten Wummen aufs Korn nehmen. Der Typ Ranger+Human kann ebenfalls Magie-Techniken anwenden. Die perfekte Kampfunterstützung geht von den Force aus. Mit weniger HP (Lebensanzeige), dafür aber weit mehr TP (Magieanzeige) als die restlichen Charaktere, sind ihre magischen Fähigkeiten besonders stark ausgeprägt. Ihre Reichweite ist nicht nur sehr hoch, sondern auch ihre Wirkung auf Gegner und Teamkameraden ist deutlich stärker. Habt ihr euch für einen der insgesamt neun zur Verfügung stehenden Menschen und Androiden entschieden, dürft ihr diesen nach euren eigenen Vorstellungen und Wünschen hin modifizieren: Ihr wählt zwischen Gesicht, Kopf, Hautfarbe, Proportion, Outfit und Namen. Daraufhin erhält euer Held eine ID (beispielsweise Pinkal, Skyly oder Purplenum), welche unter anderem die Chancen auf das Finden spezieller Items beeinträchtigt oder verstärkt.

Euer Spiel beginnt bei Tyreil, dem Anführer der Pioneer 2. Habt ihr euch angehört, was er zu sagen hat, kann es auch schon losgehen. Viel habt ihr zu Beginn des Spiels natürlich nicht in euren Taschen. Ihr besitzt eine einfache Rüstung, 300 Meseta, ein Mag und je nach Charakter eine Handgun, ein Saber oder einen kleinen Zauberstab. Meseta ist die Währungseinheit in diesem Spiel, womit ihr die verschiedensten Items rund um Waffen, Rüstungen, Disks, Heilmittel usw. kaufen könnt. Zu der Bedeutung der Mags gibt’s später mehr. Ihr befindet euch auf der Pioneer 2 und habt hier die Möglichkeit, verschiedene Stationen zu besuchen. Auf der Bank könnt ihr Gegenstände und euer Geld lagern, im Shop verschiedene Items erwerben oder Waffen beim Tekker untersuchen lassen. In der Krankenabteilung werden eure Wunden geheilt und in der Hunter’s Guild könnt ihr verschiedene Aufträge annehmen und so Bares verdienen. Die erste für euch betretbare Area ist der Forest. Ihr habt nun zwei Möglichkeiten: Entweder ihr betretet sofort diese Welt und kämpft euch bis zum Endgegner durch oder ihr erledigt zunächst einige Aufträge in der Hunter’s Guild, um als Neuling grundlegende Dinge während des Kampfes von einem Partner zu erfahren. Und um nicht zuletzt wertvolle Erfahrungspunkte EXP zu sammeln, um euren Charakter aufzuleveln. Denn ihr beginnt als absoluter Grünschnabel im Level 1 und baut erst nach und nach eure Fähigkeiten aus.

Auf welche Art und Weise sich diese Fähigkeiten verbessern, konntet ihr euch zu Beginn des Spiels auswählen anhand der drei Klassen. Als einer der Hunter kämpft ihr zunächst mit eurem Saber - einer Art Lichtschwert - um bessere Items und vor allem EXP. Pro gestiegenem Level verbessern sich eure Werte rund um Angriffs- und Verteidigungskraft, HP, TP, Ausweichrate und Glück. Neue Waffen, Rüstungen und Barrieren erfordern spezielle Werte oder ein bestimmtes Level, um angelegt zu werden. Da diese Gegenstände teilweise mit speziellen Eigenschaften (Eisschlag oder Hitzeschutz) ausgestattet sind, lohnt es sich oftmals, diese für später auf der Bank zu lagern, bis ihr sie benötigt. Rüstungen haben teilweise bis zu vier Slots, in denen ihr zusätzliche Gegenstände einstecken könnt, um beispielsweise Zustandsveränderungen entgegenzuwirken. Wer sich genauer daran macht, Waffen und Rüstungen miteinander zu vergleichen, wird sehr schnell nur mit dem besten, was er finden oder kaufen konnte, durch Ragol ziehen.

Seit ihr im Forest unterwegs, ist Vorsicht angebracht. Große braunhaarige Kreaturen und heulende wolfsartige Vierbeiner kreuzen eure Wege und gehen bei Sichtkontakt auch sofort zum Angriff über, um euch mit einem Prankenhieb das Licht auszuknipsen. Weglaufen und einen anderen Gang finden ist leider nicht drin. Denn die Entwickler haben das Spiel extra so programmiert, dass sich die meisten neuen Wege und Türen erst mit dem Besiegen sämtlicher im Raum befindlichen Kontrahenten öffnen. (Diesen Sicherheitsmechanismus erklärt aber auch ein Hunter-Kollege während eines Auftrags.) Wie ihr eure Tasten des Dreamcast-Controllers konfiguriert, bleibt euch überlassen. Im Hauptmenü könnt ihr Angriffsmuster (leicht, hart + Extra-Angriff), Techniken (Magie) und Items (unter anderem Heilmittel) frei auf den A-, B,- und X-Knopf platzieren. Die R-Taste dient als Shift-Trigger, sodass ihr eine Zweitplatzierung wählen könnt. Die Y-Taste dient zur Kommunikation im Online-Modus und der L-Button rückt die Kamera stets hinter euch.

SEGA lässt den Angriff maximal in Dreiercombos ablaufen, die ihr mit leichtem, hartem oder dem Extra-Angriff selbst kombinieren könnt. Techniken können nicht in eine Combo integriert werden, sondern werden neben den normalen Angriffen eingesetzt. Die Techniken sind unterteilt in einfache, normale und schwere Angriffe. Dazu kommen heilende und unterstützende Techniken. Die ersten Techniken „Foie“ (Feuerball), „Barta“ (Eisstrahl) und „Zonde“ (Blitzschlag) sind die einfachsten Magie-Angriffsformen und treffen entweder einen oder im Falle von Barta alle hintereinander stehenden Gegner. Die nächste Stufe geht in „Gifoie“ (Feuerring), „Gibarte“ (Eisgeschoss mit Friermöglichkeit) und Gizonde (Blitztoß, trifft mehrere Feinde) über und schließlich „Rafoie“ (Explosionsschlag), „Rabarta“ (Rundumvereisung) und „Razonde“ (Rundumblitz). Zusätzlich stoßen die Techniken „Grants“ (Lichtangriff) und „Megid“ (Todesangriff) hinzu. Je nach Level eurer Techniken (maximal Level 15 möglich), besitzen sie eine höhere Reichweite und ihre Wirkung auf Feinde ist höher als zuvor. Auf „Resta“ (Heilzauber), Anti (kuriert negative Zustände, wie Gift oder Paralyse), sowie „Reverser“ (Wiederbelebungszauber) sind speziell Androiden angewiesen. Diese sind in der Regel sehr stark in ihrer Angriffskraft, dafür aber nicht in der Lage, irgendwelche Zaubersprüche einzusetzen. So müsst ihr als Android stets entsprechende Items zur Heilung eurer selbst oder Wiederbelebung von weiteren Spielern mit euch tragen bzw. seid im Notfall sehr auf die Hilfe von anderen Mitspielern, speziell der Magier, angewiesen. Wie vorhin schon erwähnt, sind diese die perfekte Kampfunterstützung auf dem Schlachtfeld. Mit ihren Zauberformen „Shifta“ (Kraftverstärker), „Deband“ (Verteidigungsverstärker), „Jellen“ (Angriffsschwächer) und „Zalure“ (Verteidigungsschwächer) verstärken sie das gesamte Team und schwächen den Gegner. 

Und dies ist auch zwingend notwendig. Denn nicht nur braune und haarige Kreaturen werden eure Wege kreuzen, auch riesige Maschinen, Gorillas und Zauberer werdet ihr in den vier riesigen Welten zu Gesicht bekommen. Durchstreift das Innere der Minen, wagt euch in riesige Höhlen und das Dunkle der unerforschten Ruinen. Überall lauern Gefahren und nicht selten werden euch Gegnerscharen einkreisen. Denn steht ihr plötzlich in einem dunklem Raum und seht auf eurer Karte rechts oben auf dem Bildschirm plötzlich, wie immer mehr Gegnerpunkte rund um euch herum erscheinen, dann ist guter Rat teuer. Lange überlegen könnt ihr hier nicht, denn eine Pause-Funktion gibt es in diesem Spiel nicht. Im Online-Modus könnt ihr schließlich auch nicht einfach das Spiel für alle Mitspieler auf diesem Planeten unterbrechen. Habt ihr unterdessen euer Mag gut trainiert, könnt ihr hier vielleicht auf dessen Hilfe zurückgreifen. Das Mag ist ein kleines Lebewesen, das euch von Beginn an begleitet. Um es zu stärken, müsst ihr es hegen und pflegen, das heißt füttern: und zwar mit euren wertvollen Items, die ihr entweder auf Ragol einsammelt oder kauft. Da ihr zum Start nur mit ein paar Monomate (füllt HP um 70 Punkte auf) und Monofluide (füllt TP um 70 Punkte auf) ausgestattet seit, müsst ihr selbst entscheiden, welche Items ihr an euren kleinen Gefährten verfüttert. 

Das Mag kann dabei folgende Werte verbessern: DEF, ATP, DEX und MIND. Da ihr mehrere Mags züchten könnt, können sämtliche Mags andere Werte aufweisen, welche euch beim Anlegen des Mags als Gegenstand zu Gute kommen. Mit dem einen Mag stärkt ihr so eure Verteidigung, mit einem anderen stockt ihr euren TP Vorrat auf. Eines haben aber alle Mags gleich: die Möglichkeit, Photon Energie aufzuladen. Sobald ein Mag während des Kampfes 100 Prozent aufgeladen hat, könnt ihr einen von maximal drei Photon-Angriffen starten. Welche euch dabei zur Verfügung stehen, hängt ganz davon ab, wie sehr ihr euch um euer Mag kümmert. Denn auch dieses steigt im Level. Während ihr bis maximal Level 100 steigen könnt, geht es bei eurem Mag bis ins Level 200. Zwischendurch verwandelt es sich das eine oder andere Mal, nimmt verschiedene Namen an (bspw. Bana, Varuna, Apsaras usw.) und lernt maximal drei von insgesamt sechs Photon-Angriffen. Welche davon die Mags erlernen, hängt von ihrer Entwicklung ab. So entfachen sie Heil- und Schutzkräfte oder mächtige Attacken gegen eure Feinde.

Habt ihr das Hauptspiel der vier Welten geschafft, habt ihr Zugriff auf das gleiche Spiel in schwereren Modi. Ihr beginnt das Spiel sozusagen neu, behaltet dabei aber euren Fortschritt bei. Jeder Feind ist kräftiger und steckt mehr ein, als zuvor. Besiegt ihr diese, erhaltet ihr mehr Erfahrungspunkte als zuvor. Auch die Chance auf bessere und durchschlagskräftigere Waffen erhöht sich. Mit höherwertigen Disks könnt ihr eure magischen Fähigkeiten besser aufbauen und auch euer Mag profitiert von besseren Items. 

You are not the Only Hero …
Du bist nicht der einzige Held...

Dass dieser kleine Satz zutrifft wie kein anderer, werden zig Dreamcastler bestätigen. Denn Phantasy Star Online entfaltet seine wahre Stärke erst im Online-Modus. Wählt ihr euch ins Internet ein, landet ihr als erstes direkt auf dem US-Server (mit der EU-Version auf dem EU-Server usw.) und könnt von hier aus auf sämtliche Schiffe zugreifen. Drei große Bereiche gibt es auf dem PSO-Server: Amerika, Europa und Japan. Zwischen den drei Servern könnt ihr jederzeit wechseln und euch auf eines der darin enthaltenen weiteren Schiffe einwählen. Jedes dieser Schiffe besteht aus zehn verschiedenen Blöcken. In einer Lobby treffen sich sämtliche Spieler aus den verschiedensten Ländern. Um miteinander zu kommunizieren, ist eine Dreamcast-Tastatur ratsam, welche ihr einfach auf eurem Schoß platziert und so nebenbei mit alten und neuen Freunden plaudert. Um diese Kontakte auch zu einem späteren Zeitpunkt wiederzufinden, könnt ihr eure eigene sogenannte Guild Card tauschen. Diese Guild Card ist an eure eingegebenen PSO-Codes (zu Beginn erwähnt: Serial Number und Co.) geknüpft und kann von euch mit einem kleinen Text ausgestattet werden. Habt ihr die Karte eures Kumpels erhalten, könnt ihr beim nächsten Online-Gang einfach mithilfe dieser Karte schauen, ob er oder sie gerade Phantasy Star Online spielt. Falls ja, könnt ihr eine kleine Mail schreiben, welche dann beim Gegenüber mittels Briefsymbol sofort angezeigt wird. Sollte nicht sofort eine Antwort kommen, könnte sich euer Kumpel vielleicht gerade bei einem Endgegner befinden und nicht antworten: denn über die nicht vorhandene Pause-Funktion im Online-Spiel hatten wir vorhin ja bereits gesprochen…also Geduld haben!

Ihr habt natürlich auch die Möglichkeit, euch direkt in die Lobby eures Freundes zu warpen. Dies funktioniert sogar dann, wenn sie mit 100 Charakteren bereits für neue User gesperrt wurde. Um nicht nur mit der Masse, sondern auch mit Leuten zu sprechen, die eure Sprache nicht beherrschen, schaffte SEGA ganz spezielle Wortgruppen und Sätze. Diese werden vom System automatisch in der Sprache angezeigt, die ein jeder User bei sich eingestellt hat. So werden Sprachbarrieren gekonnt durchbrochen, auch wenn die Zusammenstellung spezieller Sätze rund um Fragen und Antworten zu Weg, Items usw. einen Moment in Anspruch nimmt. Letzten Endes könnt ihr euch in maximal Vierergruppen zusammenschließen und Ragol gemeinsam unsicher machen. Ihr erstellt ein Spiel mit entsprechendem Schwierigkeitsgrad und habt die Möglichkeit, ein Passwort einzugeben. Dadurch erhält nicht jeder in der Lobby umherspringende Held Zugriff auf euer Spiel. So haben beispielsweise zwei Spieler ihre Ruhe oder sie halten einfach noch einen Platz für einen später hinzustoßenden Freund frei. Mittels Guild Card und Mail könnt ihr kommunizieren. Während des Kampfes helfen euch die Kurzwahltasten des Digikreuzes (mittels R-Taste auch Zweitplatzierung möglich) auf dem Controller: vier Richtungen für vier kleine Wortgruppen. Habt ihr im Kampf keine Zeit, mal eben „Ich brauche Hilfe.“ zu schreiben? Legt dies einfach auf das Steuerkreuz, um per Tastendruck um Hilfe zu betteln. Auch die F-Tasten der Dreamcast-Tastatur sind für solche kurzen Statements vorgesehen. Zur weiteren lustigen Unterhaltung könnt ihr tolle Smilies kreieren und zur Guten-Laune-Stimmung beitragen. Immer wieder gern gesehen (Achtung Ironie): der WC-Smilie, bei dem das gesamte Team zeitgleich nur noch eins tippt: „Mehr' dich aus! Wir wollen weiter“

Gegenseitige Hilfe ist hier keine Seltenheit. Ihr spielt nicht nur zusammen im Team, sondern helft euch auch gegenseitig beim schnelleren Aufleveln. Ihr seid im Level 40 und euer Partner Level 5? Dann ab in die Ruins im Normal-Level (also nicht auf leicht). Er trifft die Gegner von weitem beispielsweise mit Blitzmagie und ihr erledigt den Rest. Da er den Gegner zumindest erfolgreich angegriffen hat, erhält er - wie auch ihr - die volle Anzahl an EXP der für ihn allein übermächtigen Feinde. Items, Waffen und Rüstungen tauschen ist Gang und Gebe. Wer von den einfachen Areas die Nase voll hat, sammelt sich im Team im Quest Bereich, wo ihr zusammen den einen oder anderen Sonderauftrag für viel Geld erledigen könnt. Ganz spezielle Quests könnt ihr zudem auf eure VMU-Speicherkarte laden, um diese dann offline zu jeder Zeit anzuwählen. Im Team tauscht ihr Items, verhelft euch so zu neuen und besseren Waffen oder werdet einfach Sachen los, die ihr zu Genüge findet – andere Spieler aufgrund ihrer ID allerdings nicht. Die Zusammenarbeit untereinander und das nächtelange Dauerzocken ist dabei nichts Außergewöhnliches. Das ist Phantasy Star Online!

Stimmungsvolle Melodien verzaubern euch dabei noch ein ganzes Stück weiter. Je nach Area ist die Hintergrunduntermalung verschieden und passt sich dementsprechend auch an. Der Forest klingt eher ruhig und gediegen, während in den Ruinen schon allein der Soundtrack voller Gefahren steckt. Das Stöhnen und Ächzen besiegter Feinde überzeugt dabei noch einmal auf der ganzen Linie. Schlagen von Schwertern im Kampf, aber auch die vielen Magie-Formen hören sich unterschiedlich an. Sound und Grafik zeigen zusätzlich bei den mächtigen Photon-Schlägen, wozu die Dreamcast fähig ist. Allerdings hätten die Entwickler noch ein wenig auf Pop Ups achten sollen. So tauchen schon allein im Forest immer wieder irgendwelche Wände, Kisten und so weiter vor der Nase von jetzt auf gleich auf. Dennoch hat man tatsächlich das Gefühl, in einem riesigem Gebiet zu sein: aufgrund des fantastischen Hintergrundes an Bergen, Himmel und teils Gebäuden. Türen öffnen sich zwar von selbst, sofern ihr an eine herantretet. Schließt sich diese aber (weil ihr online wieder einmal etwas langsam ward), lauft ihr einfach durch diese durch. Größere Waffen erleiden beim Tragen dadurch praktisch das gleiche Schicksal, Sogar der eine oder andere Feind verirrt oder verhakt sich in einer Wand oder an einem Türrahmen. Dies kommt glücklicherweise nicht all zu oft vor und mag euch teilweise sogar den einen oder anderen Gegner kurz vom Leib halten. Bei mächtigeren Gegnern hat dies dann wenigstens auch etwas Gutes.

Die einen mögen es, die anderen nicht. Wer es nicht mag, hat sich aber scheinbar nie wirklich mit diesem Spiel beschäftigt. Wie der Name schon sagt, geht es hier besonders um das Zocken im Internet, dem Daddeln mit Menschen aus aller Welt und naja ... zwischendurch noch etwas offline freischalten für den Online-Modus.

Tauschen von Items, der zeitgleiche Einsatz der Photon Blasts oder quasseln bis man vor der Konsole einpennt – das ist Phantasy Star Online, wie es leibt und lebt! Von den (damals) hohen Telefonkosten ganz zu Schweigen, von denen alte Dreamcastler sicher noch zu Genüge berichten können. Wenn PSO selbst Gelegenheitszocker so sehr in seinen Bann zieht, dass man wahrlich sagen kann, sie sind süchtig und müssen mindestens zweimal die Woche auf das Titan Schiff Block Nummer 8 verschwinden, dann ist guter Rat teuer.

Da ihr auch in der US-Version deutsche Texte anwählen und daher problemlos wie in der europäischen Version und auch auf dem europäischem Server daddeln könnt, empfiehlt sich auch die amerikanische Version von SEGAs Vorzeige-Online-Hit auf Konsole. Achtung nur bei der Verbindung mit der zweiten Version dieses Spiels. Denn diese sollte dann ebenfalls die US-Version sein, um Komplikationen im Online-Modus und den Verlust der Charaktere zu vermeiden. (Das Spiel wird quasi umgewandelt auf Ver.2 und zwei verschiedene Länderversionen vereint stören den Online-Zugang.) Kleinere grafische Schwächen sind hier locker zu verzeihen, denn Phantasy Star Online versprüht einen Charme, wie selten ein Spiel zuvor. Da ihr mehrere Charaktere auch immer wieder neu und vor allem anders erstellen könnt, nimmt der Spielspaß praktisch nie ein Ende. Und die vielen Spieler mit teilweise um die 1000 Spielstunden und mehr geben mir sicher Recht: PSO ist ein absolutes MUSS auf Dreamcast!


Schnappt sich seinen Soul Banish und zieht ins Gefecht:
Ronny Wecke