Dreamcast -- Phantasy Star Online Ver.2

Wer bereits Phantasy Star Online bis zum Umfallen gedaddelt hat, wird bei den Worten „Phantasy Star Online Ver.2“ sicher sofort hellhörig. Was das heißt? Ein zweiter Teil mit neuer Geschichte, neuen Welten sowie neuen Freunden und Feinden? Nicht ganz. PSO Ver.2 ist keinesfalls ein zweiter Teil der Serie, sondern viel mehr ein Aufguss des bekannten Spiels mit teils neuem Inhalt. Ein PC-Spieler würde es sicher wie folgt ausdrücken: das Hauptspiel Phantasy Star Online plus ein Add On im Offline- und Online-Bereich, welches weitere Inhalte in Form von Waffen, Items, Spielformen und Schwierigkeitsgrad bietet. Das ist SEGAs Phantasy Star Online Ver.2 - doch schauen wir uns dies einmal genauer an…
Der Kampf auf Ragol geht weiter ...
Legt ihr die "Ver.2" in eure Dreamcast ein, werdet ihr abermals zunächst nach „Access Key“ und „Serial Number“ gefragt. Gebt ihr diese ein, kommt ihr zu dem Auswahlbildschirm, ob ihr zum ersten Mal Phantasy Star Online spielt. Habt ihr auf dieser Konsole bereits Codes der ersten Version gespeichert, könnt ihr eure bereits erstellen Charaktere in Ver.2-Charaktere umwandeln. Beachtet hierbei aber eine wichtige Sache: Welche Version habt ihr zuvor gespielt? Da die US-, JAP-, und EU-Versionen je einen anderen Code zur Einwahl auf den Server des eigenen Landes besitzen, muss eure zweite Version des Spiels ebenfalls ein US-, JAP-, oder EU-Spiel sein. Habt ihr beispielsweise mit der US-Version begonnen und wandelt nun auf die EU-Version um, vermischen sich die unterschiedlichen Codes der USA mit Europa. Offline mag das vollkommen egal sein und ihr könnt problemlos spielen. Aber online könnt ihr zu keinem Server mehr verbunden werden, schließlich habt ihr durch das Zusammenlegen von US und EU die Einwahlmöglichkeit auf einen laut Version vorgegebenen Server durcheinander gebracht. Die Umwandlung eurer Charaktere kann dann nicht mehr rückgängig gemacht werden, sodass ihr euren Charakter in solch einem Fall nur neu erstellen könnt. Also auf die vorher verwendete Version achten, um solchen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. (Übrigens: In der US-Version müsst ihr für das Online-Spielen nun eine monatliche Gebühr zahlen, weswegen der Griff zur EU-Version durchaus empfehlenswert ist.)

Erstellt ihr euch einen neuen Charakter, habt auch hier Zugriff auf drei Charakter-Klassen: Hunter, Ranger und Force. Diese drei Klassen setzen sich aus je drei Charakteren zusammen: Auch hier sind die Hunter auf den Nahkampf, die Ranger auf Schusswaffen und die Force auf Magie spezialisiert. Sobald ihr euch für einen Menschen oder Androiden entschieden habt, dürft ihr diesen nach euren eigenen Vorstellungen und Wünschen hin modifizieren. Ihr wählt zwischen Gesicht, Kopf, Hautfarbe, Proportion, Outfit und Namen. Anders als bei Ver.1 habt ihr hier sofort und ohne Eingabe von Cheats die doppelte Menge an Kleidung zur Auswahl. Habt ihr euch entsprechend eingekleidet und bestätigt euren Charakter, erhält euer Held daraufhin eine ID (bespielsweise Pinkal, Skyly oder Purplenum), welche unter anderem die Chancen auf das Finden spezieller Items beeinträchtigt oder verstärkt.
Vorerst bleibt alles beim Alten: Euer Spiel beginnt bei Tyreil, dem Anführer der Pioneer 2. Habt ihr euch angehört, was er zu sagen hat, kann es auch schon losgehen. Viel habt ihr zu Beginn des Spiels natürlich nicht in euren Taschen. Ihr besitzt eine einfache Rüstung, 300 Meseta, ein Mag und je nach Charakter eine Handgun, ein Saber oder einen kleinen Zauberstab. Meseta ist die Währungseinheit in diesem Spiel, womit ihr die verschiedensten Items rund um Waffen, Rüstungen, Disks, Heilmittel usw. kaufen könnt. Ihr habt die Möglichkeit, verschiedene Stationen zu besuchen. Auf der Bank könnt ihr Gegenstände und euer Geld lagern, im Shop verschiedene Items erwerben oder Waffen beim Tekker untersuchen lassen. In der Krankenabteilung werden eure Wunden geheilt und in der Hunter’s Guild könnt ihr verschiedene Aufträge annehmen und so Bares verdienen. Die erste für euch betretbare Area ist der Forest. Ihr habt nun zwei Möglichkeiten: Entweder ihr betretet sofort diese Welt und kämpft euch bis zum Endgegner durch oder ihr erledigt zunächst einige Aufträge in der Hunter’s Guild, um als Neuling grundlegende Dinge während des Kampfes von einem Partner zu erfahren. Nicht zuletzt sammelt ihr so wertvolle Erfahrungspunkte EXP, um euren Charakter aufzuleveln. Denn ihr beginnt als absoluter Grünschnabel im Level 1 und baut erst nach und nach eure Fähigkeiten aus.

Genaue Details zum ersten Part von „Phantasy Star Online“ erfahrt ihr HIER.
Doch was hat sich jetzt geändert, fragt ihr euch? Konntet ihr vormals bis ins Level 100 aufsteigen, hat SEGA dies nun auf die 200 erhöht. Umgewandelte und vielleicht sogar von den Werten her voll aufgepowerte Charaktere können sich somit wieder vom „Liegestuhl“ erheben und ihre Kräfte weiter stärken. Ausruhen war einmal, der Kampf auf Ragol und das Suchen nach Items geht in eine neue Runde. Denn die Entwickler haben hier wieder einmal nicht gegeizt. Waren in Phantasy Star Online noch die goldenen Waffen sehr begehrt, werden diese nun durch noch mächtigere rote Waffen erweitert. Anders als bei den goldenen Waffen erfuhren diese nun einen weitaus größeren Ideenreichtum als zuvor. So fährt ein Kampfstab erst in der Nähe eines Ungeheuers aus. Ein mehrfach-farbiger Lichtsäbel wirft mit Feuerbällen. Oder eine Art Double Saber mit lichterloh brennenden Enden nutzt Gifoie Zauber (Feuerring) als Extra-Angriff. Wie wäre es zudem mit einem Twin Chakram? Es gibt wieder viel zu entdecken. Speziell der Extra-Angriff wurde vom Sonic Team für viele unterschiedliche Zwecke ausgenutzt. Meist spielt hier tatsächlich die Magie eine Rolle. Dass dies nicht uninteressant ist, beweist der Test mitten im Kampfgetümmel. So beherrscht zum Beispiel die neue Psychogun Magie und Zustandsveränderungen. So könnt ihr euren Gegner im ersten Moment einfrieren, ihm die Stärke rauben, paralysieren oder ihm gleich den Todesangriff entgegenwerfen. Allerdings ist es auch möglich, Angriff- und Verteidigung der Ungeheuer zu stärken. Besonders witzig sind natürlich wieder eine völlig neue Wok, ein Besen, ein wunderschöner Strauß Blumen, eine dämonische Riesengabel, ein Hasenstab oder auch die Original SEGA Samba Maracas, welche Schockwellen auf eure Gegner rasseln lassen. Doch nicht nur Waffen sind neu. Auch Rüstungen, Schilde und Mags gibt es passend zu den neuen roten Waffen. Wer schon immer böse war und gern in schwarz und mit starken Sicheln durch Ragol stapfte, kann sich freuen: Die Rüstung „Flame Garment“ trägt nicht nur den Namen der Flammen, sondern spuckt diese auch tatsächlich aus. Das Sonic Team hat neben vielerlei neuen Schutzvorkehrungen natürlich auch hier recht niedliche Sachen auf die Scheibe gepackt. Am bekanntesten sicherlich die „Chu Chu Fever“ Rüstung, aus der andauernd unsere bekannten ChuChu Rocket! Mäuse fallen. Neben den bekannten Mags und aus Sonic Adventure bekannten Chao Mags, integrierte SEGA nun beispielsweise auch Engels- und Teufelsflügel im Sortiment der vielen zu züchtenden kleinen Helfer an eurer Seite.

Doch wozu das alles, werdet ihr euch fragen? Schließlich waren doch die goldenen Waffen schon stark genug, um es bis in das letzte Level zu schaffen. Um euch natürlich einen Anreiz erstens für die Suche der neuen Items und zweitens eure wahrscheinlich vielen Charaktere weiter aufzuleveln, spendiert SEGA einen noch härteren Schwierigkeitsgrad, welcher nach dem Durchspielen von „Very Hard“ anwählbar ist. „Ultimate“ heißt die neue härteste Stufe im Phantasy Star Online-Universum und wurde noch einmal kräftig zu den restlichen Schwierigkeitsstufen überarbeitet. Sobald ihr den Forest betretet, werdet ihr von einem wunderbaren Sonnenuntergang empfangen. Die Farbenpracht zieht sich dabei durch das gesamte Level, da der rötliche und weiche Ton dem Forest noch ein ganz besonderes Ambiente verpasst, wie es vorher nie zu sehen war. Die Stage an sich bleibt vom Aufbau her aber gleich. Neu sind allerdings die Gegner, die jetzt hier auf euch zustürmen: Riesige gepanzerte, schildkrötenartige Wesen rennen förmlich auf euch zu, um euch nicht lange fackelnd ihre riesigen Pfoten vor den Latz zu knallen. Und das meine ich so, wie ich es schreibe. Dass diese neuartigen Monster nicht nur viel stärker sind, sondern auch weitaus mehr einstecken können, als alles was ihr in den vorherigen Schwierigkeitsstufen erlebt habt, werdet ihr schon bald am eigenen Leib erfahren. Selbst eure vielleicht goldenen Lieblingswaffen könnten hier zumindest teilweise kläglich versagen: deswegen die Verstärkung in Form von neuen Rüstungen, Schildern, Mags und Waffen.
Aber auch die Force sollen nicht zu kurz kommen, schließlich sind diese zum großen Teil auf ihre Zauberkunst angewiesen. Nach der Umwandlung in einen Ver.2 Charakter kann dieser nun seine Techniken weiter ausbauen und bis auf das Level 30 erhöhen. Dies gilt allerdings nur für die Force. Hunter und Ranger können nach wie vor ihre magischen Fähigkeiten nur bis ins Level 15 aufstocken. Die entsprechenden Discs müsst ihr natürlich wie immer erst finden.

Positiv fällt in dem ganzen Kampfgetümmel die verbesserte Itemanwahl aus. Ihr müsst nun nicht mehr ins Startmenü springen, um euch dort wieder in den Itembereich einzuklicken und somit die Waffe zu wechseln oder die nötigen Fluide zu suchen. Ihr haltet kurz die R-Taste gedrückt und zusätzlich den Y-Button. So wird euch ein kleines Feld angezeigt, in dem ihr die verschiedensten Dinge auswählen dürft. Dieses kleine Feld ist dabei in drei Sorten unterteilt. Mittels der R-Taste schaltet ihr zwischen Waffen, den im Kampf zu verwendenden Items und den Zaubersprüchen hin und her. Das hat den Vorteil, dass ihr euch nicht erst durch das halbe Menü durchschlagen müsst, um dann darin noch zwischen Rüstungen, Mags und anderen Sachen wühlen müsst. Dieser neue Schnellzugriff erweist sich im Kampf als sehr nützlich: Erstens habt ihr nun meist in Sekundenschnelle beispielsweise ein Fluid aufgenommen, um eure TP wieder aufzufüllen und zweitens geht dies dann so gut von der Hand, dass ihr nicht währenddessen gleich hinterrücks von einem Gorilla niedergeschlagen werdet und erstmal der Länge lang am Boden liegt (und sich eure Teamkollegen eins ins Fäustchen lachen, weil das in dem Moment wieder total komisch aussah). Denn zu guter Letzt kommt nur wieder von allen Seiten haufenweise „lol“ geflogen, abgesehen vom Riesenaffen, der das Spiel mit euch doch zu gern wiederholen würde…
You are not the Only Hero …
Du bist nicht der einzige Held ...
Und auch in SEGAs zweiter Version geht es traditionell um das Spielen in Vierergruppen gegen sämtliche Ungeheuer in den Wäldern, Höhlen, Mienen und Ruinen. Da auch hier die Stufe Ultimate Einzug findet, könnt ihr euch mit euren Freunden erneut zusammentun und als Team auftreten. Eure Guild Card wird bei einer Charakter-Umwandlung natürlich mit übernommen, sodass ihr all eure Freunde auch online wiederfindet. Die Spieler der ersten und zweiten Version treffen auf dem gleichen Server zusammen und unterscheiden sich von der Farbe ihres Namens. Alle Spieler vom originalen PSO haben nach wie vor einen weißen Namen, während Ver.2-Gamer mit goldenem Namen auftreten. Bei der Erstellung eines Teams in der Lobby, welche nach dem gleichen Prinzip aufgebaut ist wie in der ersten Version, habt ihr nun die Möglichkeit, zwischen PSO und PSO Ver.2 zu wählen. Somit wissen auch Spieler des ersten Teils, in welches Team sie einsteigen können und wo nicht. Die Lobby wurde zwar nicht umgestaltet, für Ver.2-Spieler gibt es allerdings zwei neue Blöcke innerhalb eines jeden Schiffs, auf denen ihr Fußball spielen könnt. Ein riesiges Feld, ein Ball und hoffentlich zwei Teams. Was müsst ihr tun? Natürlich den Ball ins gegnerische Tor schießen. Das heißt, eigentlich verzichtete das Sonic Team auf ein Tor. Dafür gibt es vielmehr einen großen Button, auf den ihr den Ball schießen müsst. Trefft ihr diesen, sinkt dieser kurz ein, ein paar wunderschöne Effekte (Feuerwerk, ChuChus usw.) erstrahlen und ihr erhaltet einen begehrten Punkt. Auch die Bälle, die ihr rein durchs dagegen Rennen über das Feld kickt, werden hin und wieder ausgetauscht, sodass ihr auch mit Katzenköpfen (ebenfalls bekannt aus ChuChu Rocket!) spielen dürft. Das aber nur am Rande, denn auch in dieser Lobby könnt ihr euch natürlich zu einem Team formieren und losdaddeln.

Dass die Ultimate-Ebenen aber dennoch sehr schwer zu meistern sind, wird euch mindestens im Cave klar werden. Denn nicht nur im Forest sind sämtliche zu besiegende Arten größer und stärker. In allen der vier Ebenen erwarten euch mächtigere und größere Gegner. So kommen Monstermücken auf euch zugeflogen, die Ungeheuer rasen sowieso schneller als sonst in eure Richtung. Statt auf einst als Gift werfendes Blümlein bekannt, dürft ihr euch nun auf riesige schwarze Monsterblumen freuen, die euch gleich mit dem Todesangriff Megid den Gar ausmachen. So habt ihr auch im Team ordentlich zu tun und alle Hände voll, euch gegenseitig aus irgendwelchen misslichen Lagen zu helfen. Dass die Höhlen dabei nicht die einzige Schwierigkeit bleiben soll, zeigen auch die nächsten Ebenen, sowie sämtliche Endgegner. Diese blieben zwar ebenfalls im Großen und Ganzen den uns aus Ver.1 bekannten Obermotzen ähnlich, jedoch wurden auch diese mit neuen Möglichkeiten ausgestattet. Was ich damit genau meine, werdet ihr bereits beim allseits bekannten Drachen im Forest bemerken. Dieser ist nun kein Feuerdrache mehr und mit seinen neuen Eiskräften mächtiger denn je. Jede Berührung mit ihm verwandelt euch bereits in einen Eisklotz. Hier hat sich das Sonic Team doch etwas Feines ausgedacht…
Wer also entweder genug von all den neuen, starken Gegnern hat oder einfach nur mal eine Abwechslung braucht, dem sei geholfen. Der neue Battle Modus dient zwar auch nicht zur Erholung aber ihr könnt eure Fähigkeiten hier genauso unter Beweis stellen. Maximal vier Freunde (oder Feinde) treten in extra neu programmierten Ebenen gegeneinander an. Damit auch Spieler unterschiedlicher und weit auseinanderliegender Level fair gegeneinander kämpfen können, bedarf es lediglich einiger Einstellungen, um schon allein das Waffen- und Itemverhältnis auszugleichen. Um alles noch ein wenig interessanter zu gestalten, können auch weitere Regeln eingestellt werden, um Fallen zu aktivieren. So könnt ihr auf dem Kampfplatz Fallen stellen, die entweder Schaden verursachen, eure Kontrahenten für eine gewisse Zeit verlangsamen oder einfrieren. Auch die Chaos-Falle kommt zum Einsatz, welche Verwirrung bei Spielern verursacht und gewohnte Aktionsbefehle vorübergehend vertauscht. Siege und Niederlagen werden gespeichert und in eurem in Ver.2 erweitertem Profil eingetragen, welches ihr zu jeder Zeit über den Start-Knopf aufrufen könnt.

Auch eingetragen werden dort eure Erfolge im neuen Challenge Modus. Dies ist wahrscheinlich die mit Sicherheit spannendste Neuerung in der Ver.2. Hier geht es um Teamwork und um nicht anderes, als Teamwork. Ihr beginnt wie immer im Forest und spielt mit mindestens zwei, maximal vier Leuten zusammen. Die Betonung liegt auf zusammen! Denn ihr könnt euch weder mit Telepipe, noch mit Ryuker zur Pioneer 2 zurück warpen. Besiegte Spieler können zudem nicht durch Reverser, Moon Atomizer oder dem Mag wiederbelebt werden. Nur die Scape Doll erfüllt diesen Zweck. Ihr beginnt mit euren Anfangswerten. Das Spiel wird beendet und alle Team-Mitglieder werden automatisch zur Jägergilde gebracht, sobald die HP eines Team-Mitglieds auf Null sinkt! Wollt ihr also die Challenge schaffen, müsst ihr euch zusammentun, euch gegenseitig helfen und unterstützen. Tut ihr das nicht, scheitert das gesamte Team. Ihr habt lediglich einen Saber, eine Handgun oder einen Zauberstab, startet abgesehen von Force mit Null Zauber und auch euer Mag beginnt im ersten Level. Was ihr an Rüstungen, Schilder, Waffen und Discs unterwegs findet, solltet ihr überlegt aufteilen. Force die Discs, starke Waffen die Androiden und Heilmittel sollten sowieso untereinander ausgetauscht werden. In der Regel benötigen die Nahangreifer mehr Heilmittel, als die Ranger und Force, die aus der Ferne attackieren können. Challange Nummer 1 geht bis zum Endgegner, welchen ihr ohne zu sterben bezwingen müsst. In den nächsten Stages rund um Cave, Mine und Ruins (sind jeweils in mehrere Challenge-Stufen unterteilt) geht es dann schon etwas härter zur Sache. Eure Level und Waffen werden an die neue Situation angepasst, bessere Ausrüstung müsst ihr allerdings nach wie vor erst wieder finden. Habt ihr allerdings entsprechende Werte oder steigt durch EXP im Level, seid ihr in der Lage, andere Waffen zu verwenden, die euch im Kampf vielleicht größere Chancen auf einen Sieg geben. Fallen und zu öffnende Tore sind ebenfalls vorhanden, genauso wie gelegentliche Abkürzungen, die ihr allerdings auch erst finden müsst. Umso schneller ihr eine Challenge abschließt, desto besser wird eure eingetragene Zeit. Ihr erhaltet mit jeder geschafften Area einen neuen Challenge-Rang und kommt eurem Ziel immer ein Schritt näher. Dieser Modus ist ein richtiger Pflichtpart in Phantasy Star Online Ver.2 und überzeugt durch sehr viel Flair und vor allem dem engen Zusammenspiel sämtlicher Online-Spieler. Jeder muss hier anpacken, um zu gewinnen und jeder ist Gold wert im Kampf gegen die Zeit.

In Sachen Grafik und Sound hat sich dabei nicht viel getan. Die vier Ebenen sind grafisch der ersten Version gleich. Während immer mal wieder Pop Ups auftreten und teils Gebäudeteile, Wände und Kisten einfach so vor der Nase von jetzt auf gleich auftauchen, sowie ihr noch immer durch sich schließende Türen hindurch laufen könnt, zeigen die mächtigen Photon Blasts der Mags, was die Dreamcast an grafischen Raffinessen alles drauf hat. Dies zeigt das Sonic Team letzten Endes aber auch in den Ultimate Levels. Denn die wurden grafisch so richtig aufgemotzt. Die neuen teils funkelnden Farben stechen PSO-Kennern regelrecht in die Augen. Wer allein das Nordlicht am Himmel beim ersten Boss erblickt, sollte sich nicht davon ablenken lassen. Die helleren Lichter in sämtlichen Stages vermitteln eine noch bessere und stimmungsvollere Atmosphäre, welche mitsamt neuer und stärkerer Gegner teilweise auch gefährlich wirkt. Der Sound gibt sein Übriges hinzu: Stimmungsvolle Melodien und fantastische Hintergrundmusik untermalen das Geschehen auf Ragol genauso einzigartig, wie schon innerhalb der Ver.1. Man wird (bzw. ich werde) bereits bei dem Sound schon richtig süchtig und dies allein führt bereits zum nächtelangen Dauerzocken mit vielen Freunden. Das Stöhnen und Ächzen besiegter Feinde überzeugt erneut und auch das Schlagen von Schwertern im Kampf, sowie die vielen Magie-Formen hören sich unterschiedlich an.

Willkommen in der neuen Welt von Phantasy Star Online Ver.2. Auch wenn diese auf den ersten Blick nicht großartig anders erscheint, als der Vorgänger, lohnt es sich, einen etwas längeren Blick drauf zu werfen. Wer schon lange PSO gezockt hat, erweitert praktisch seine Version nur mit dem Add On, welches sich auf der Ver.2 befindet, indem er seine Charaktere umwandelt und auf einen neuen Schwierigkeitsmodus, neue Items und Waffen Zugriff hat. Beginnt ihr ein Spiel neu, gibt es zunächst für eine ganze Weile allerdings nichts Neues zu sehen, schließlich wird der „Ultimate“-Schwierigkeitsgrad erst mit dem Durchspielen von „Very Hard“ freigeschalten. Bis dahin könnt ihr natürlich schon die neuen roten Waffen finden und euer Inventar und somit eure gesamte Ausrüstung von Gold auf komplett Rot umstellen.
Interessant wird es diesmal auch wieder im Online-Modus. Items tauschen und daddeln bis ihr vor der Konsole einpennt, das ist natürlich geblieben. Und verstärkt wird diese Zockersucht nun noch durch die neuen Online Modi „Battle“ und „Challenge“. Während ihr in neuen Arenen gegeneinander antretet, ist im Challenge-Modus klar Teamwork angesagt: Stirbt einer, ist das ganze Team am Ende. Hier werden einfach die Fähigkeiten eines jeden benötigt. Da ihr im Anfangszustand zu kämpfen habt und auf all eure tatsächlich erworbenen Items, Level usw. verzichten müsst, wird der Spielspaß ungeheuer gesteigert. Positiv fällt auch auf, dass Spieler beider Versionen weiter zusammen daddeln können. In der Lobby sind zudem die anzulegenden Spiele der PSO Ver.1 und Ver.2 klar voneinander getrennt.
Wer das originale Phantasy Star Online nicht besitzt, kann darauf auch weiterhin verzichten und legt sich direkt Ver.2 zu. Wer Ver.1 sein Eigen nennt und nicht davon loskommt, für den ist Ver.2 ebenfalls ein absoluter Pflichtkauf. Hätte SEGA nur nicht vergessen, die Bank zu vergrößern. Denn mit den neuen Items wird diese bald hoffnungslos überfüllt sein…

Ronny Wecke