In der großen Stadt „Station Square“ brennen bereits die ersten Laternen, denn die Nacht ist nicht mehr fern. Einige Menschen laufen noch durch die Straßen. Doch plötzlich jaulen die Sirenen mehrerer Polizeiwagen auf, welche alle in Windeseile zu ihrem Einsatzgebiet fahren. Kurz darauf umstellen mehrere Beamte ein blaues Wesen, welches nicht daran denkt, sich zu ergeben. Die Polizisten eröffnen das Feuer. Doch sämtliche Kugeln fallen aus dem wasserähnlichen Körper heraus. Das Einsatzteam zieht sich unverzüglich zurück. Der Lärm ging aber nicht an allen spurlos vorbei. Auf den Dächern von Station Square bemerkte Sonic der blaue Igel den großen Tumult und folgte sofort den Polizeiwagen. Er trifft genau in dem Moment am Einsatzort ein, als sich die Polizei entfernt. Nun liegt es an Sonic, dem Treiben dieses Wesens ein Ende zu bereiten.

Hier übernehmt ihr die Steuerung und dürft sofort gegen diese unheimliche Gestalt antreten. Um diese zu schlagen, weicht ihr dessen Angriffen aus und vollführt mittels der A-Taste eine so genannte Homing Attack: Drückt ihr nach dem Sprung nochmals den A-Button, führt Sonic einen zielsuchenden Angriff aus, um Gegner in seiner Nähe automatisch zu attackieren. Nach drei Treffern zieht sich das Wassermonster zurück und verschwindet während des Starkregens in der Stadt in einem Gully für Regenwasser. Was Sonic jedoch nicht bemerkt, er wurde die ganze Zeit über beobachtet. Und zwar von niemand Geringeren als Dr. Robotnik, der das Geschehen lachend kommentiert: „Das ist Chaos – der Gott der Zerstörung. Hahahahahaha“.

Für Sonic scheint die Sache vorbei zu sein. Denn er genießt seinen Aufenthalt auf einer Strandliege, als er ein lautes Brummen vernimmt. Ein Flugzeug düst praktisch an seiner Nase vorbei und stürzt gleich in seiner Nähe vom Himmel herab. Es ist Tails. Da stimmt doch etwas nicht, schließlich ist Tails ein zu guter Pilot, um einfach so abzustürzen. Sonic flitzt geschwind zur „Emerald Coast“, um Tails zu helfen. Hier steigt auch ihr mit eurem ersten richtigen Level in das Spiel ein: Sonne, Stand, viel Wasser, Delfine und natürlich gehörig Speed, um durch die mit vielen Bumpern und Speed Up Feldern versehenen Streckenabteile und Bootsstege zu überqueren, erwarten euch hier. Ihr könnt euch dabei völlig frei in dem großen 3D-Level mittels Analogstick bewegen und alles genau erkunden. Drückt ihr die A-Taste, springt Sonic, wie aus alten Mega Drive Spielen bekannt, in die Luft. Aus Sonic 3 oder Sonic & Knuckles dürftet ihr den etwas weiterreichenden Angriff kennen, den Sonic mit der Sprungtaste innerhalb der Luft ausführte. Dieser wurde so nicht übernommen, jedoch wandelten die Entwickler diesen in die eben kurz beschriebene „Homing Attack“ um, welche schon ansatzweise in Form einer besonderen Schutzhülle im einstigen Sonic 3D: Flickies’ Island ihren ersten Einsatz fand. Mit diesem zielsuchendem Angriff bringt ihr Sonic dazu, Feinde in seiner Nähe automatisch anzugreifen. Ist kein Gegner in der Nähe, führt ihr einen Jump Dash aus, mit welchem ihr einen kleinen Schub nach vorn bekommt. Die Homing Attack reagiert aber nicht nur auf eure Gegner, sondern zielt auch automatisch auf optisch etwas veränderte TV-Systeme oder die überall befindlichen Bumper. Letztere tragen euch gleich ziemlich zu Beginn des Levels über das Wasser und jagen euch schnurstracks in den ersten Looping, was euch in einer seitlichen Kamerafahrt wunderschön präsentiert wird. Auf- und Abfahrten sind ebenfalls keine Seltenheit, da euch euer Weg hin zum treuen Freund Tails auch über einige Abgründe und Höhenlagen hinweg führt. Während ihr Stachelsäulen ausweicht, an Wänden zum Highspeed ausholt oder auf Sanddünen entlang wetzt, gibt es auch neue Sprungplattformen. Diese sind mit Ziffern gekennzeichnet und bringen euch zur je nächsthöheren Zahl, sofern ihr nach jedem automatisch ausgeführten Sprung auf diesen kleinen Plattformen auch erneut die Sprungtaste betätigt. Tut ihr das nicht, fallt ihr innerhalb einer Sekunde von diesen (auch schräg an Wänden befindlichen) Ziffern-Plattformen herunter.

Goldene Ringe sind dabei im gesamten Level verteilt und warten nur darauf, von euch eingesammelt zu werden. Diese dienen euch nach alt bekanntem Prinzip natürlich zum Überleben. Denn sobald ihr von einem Feind getroffen werdet, verliert ihr all eure Ringe bzw. ein Leben bei einem Treffer ohne die goldenen Schmuckstücke. Bei jeweils 100 Ringen erhaltet ihr einen zusätzlichen Versuch. Habt ihr die Ebene Emerald Coast mitsamt Loopings, vielen Speed Passagen und der Flucht eines hinter euch her schwimmenden Killerwales gemeistert, trefft ihr auch schon auf euren Kumpel Tails. Dieser erzählt euch sogleich, dass er lediglich einen Testflug hinlegte mitsamt einer neuen Antriebsquelle, die noch nicht so ganz funktioniere, wie gedacht. Sonic staunt nicht schlecht, als er die neue Antriebsquelle gezeigt bekommt: ein Chaos Emerald. Auch soll Sonic dem zweischwänzigen Fuchs zu seiner Werkstatt folgen, da er ihm doch gern etwas zeigen möchte. Während Tails praktisch schon losläuft, sagt er noch, dass sich diese in den Mystic Ruins befindet und der schnellste Weg der Zug ist. Nach dieser kleinen Zwischensequenz steht Sonic wieder genau dort, wo er es sich zuvor noch auf seiner Strandliege gemütlich gemacht hatte. 

Nun liegt es an euch, zu Tails' Werkstatt zu gelangen. Denn auf den Adventure Fields „Station Square“ und den „Mystic Ruins“ könnt ihr euch völlig frei bewegen. Und wie Tails eben schon sagte, dient der Zug als Verbindung zwischen beiden. Ihr begebt euch also aus dem Hotel heraus direkt in die Stadt und sucht den Bahnhof auf. Seid ihr schließlich in den Mystic Ruins angekommen, erwartet euch ein ganz anderes Szenario. Häuser und Straßen gibt es hier nicht. Nach einer doch relativ kurzen Ladepause steht ihr auf einer grünen Wiese, umgeben von Bergen und der riesigen Brücke, auf welcher der Zug entlang fährt. Das weite Meer befindet sich direkt an den Klippen und ist besonders von Tails' hoch gelegener Werkstatt aus gut zu sehen. Doch lasst euch davon nicht ablenken, denn genau dort wartet Dr. Robotnik auf Sonic und Tails. Er will den Emerald, den Tails in seinen Händen hält und ergänzt daraufhin seine Flugmaschine - sein seit Anbeginn der Zeit bekanntes fliegendes Ei - mit weiteren Bauteilen, um euch damit an den Kragen zu gehen. Habt ihr die Schwachstelle des entstandenen „Egg Hornet“ herausgefunden und ihn dreimal erwischt, raucht und qualmt Robotniks Eierschale nur noch vor sich hin. Dennoch kann sich der Doktor den Emerald krallen und ruft sogleich nach Chaos. Sonic erinnert sich sofort an dieses Wesen, das er die Tage sah. Wie die Steintafeln es voraus gesagt hatten, verwandelt sich Chaos mit Hilfe des Chaos Emerald in eine stärkere Form. Mit Chaos' Hilfe, so ist sich Dr. Robotnik sicher, wird er Station Square zerstören und sein ultimatives Robotnikworld aufbauen. Sonic und Tails dürfen nicht zulassen, dass Chaos mit jedem Chaos Emerald immer stärker wird und die Welt zerstört. So beginnt ein Wettlauf mit der Zeit gegen Dr. Robotnik, den Sonic neuerdings auch gern einfach als Eggman bezeichnet.

Doch ihr steht nun noch immer vor Tails' Werkstatt. Wo sollt ihr mit der Suche beginnen? Die Antwort auf diese Frage ist meist nicht sehr weit von euch entfernt. Denn ihr findet eine kleine Statue, welche der Schlüssel zur nächsten Action Stage darstellt. Den Eingang zu dieser Ebene müsst ihr allerdings auch erst finden. Solltet ihr nicht von selbst drauf kommen, wo ihr suchen sollt, helfen euch rötliche in der Luft schwirrende Kugeln mit kleineren Hinweisen weiter. Die Wind Valley, die ihr mit der Statue öffnet, hält ebenfalls auch genau das, was der Name verspricht: eine reichlich grüne Landschaft mit viel Wind bis zum großen Tornado. Während ihr die Adventure Fields mit Sonic allein durchlauft, folgt euch in den Welten nun aber Tails auf Schritt und Tritt. Die riesige 3D-Ebene gibt auch hier wieder alles her, was die Entwickler nur bieten konnten. Höhere Plattformen dienen unter anderem für Item-Fernseher, Brücken zerfallen beim darüber Hinweglaufen und kleinere Sprungplattformen befördern euch immer höher, je länger ihr auf diesen herumspringt. Windräder lassen die Stage nicht nur in ihrem windigen Look erscheinen, sondern wehen auch eine stolze Anzahl an Blättern durch die Lüfte, auf denen ihr euch zudem noch bewegen müsst. Augen zu und durch heißt es, wenn Sonic hier kreuz der Quere in Korkenzieher-Manier scheinbar durch den Himmel wetzt und plötzlich auf der nächsten Plattform landet, um dort eine Mauer zu zerschlagen. Diese gibt nämlich den Weg einer langen gitterartigen Laufbahn frei, auf der ihr mit einem Affenzahn entlang braust. Raketen verhelfen euch ebenso beim Weiterkommen, indem ihr euch einfach an diese heranwagt, euch festhaltet und mit Düsenpower zu weiter entfernten Stellen gebracht werdet. Nicht übersehen solltet ihr dabei die einen oder anderen Gegner mit Tarnvorrichtung, sowie Stachelfallen, die auch hier nur zu einem Zweck dienen: euch eurer goldenen Ringe entledigen. Habt ihr nach Loopings, Korkenzieher und ganzen Bildschirm-Verdrehtechniken auch das Innere eines Tornados überlebt, könnt ihr euch am Ende den verdienten Chaos Emerald schnappen. Oft sollt ihr auch Kapseln zerstören, um die darin befindlichen Tiere zu befreien – genau wie ihr es zu Mega Drive Zeiten getan habt. Solltet ihr auf dem Weg zum Ziel aber mal einen Versuch lassen, dann helfen euch die Point Makers, welche Zeit und Position eures Charakters abspeichern und ihr genau dort das Level weiterspielen dürft.

Stets erzählen Zwischensequenzen die Story und geben euch dadurch weitere wichtige Dinge bekannt, durch die die gesamte Geschichte vorangetrieben wird. Das geschieht aber auch durch weitere Charaktere, die ihr während des Spielverlaufs trefft. Allerdings treten diese Sequenzen nicht immer nach jedem absolvierten Level einfach von allein ein. Manchmal müsst ihr erst bestimmte Punkte auf den Adventure Fields erreichen, um eine Videosequenz einzuleiten. Sämtliche Charaktere sprechen dann die vorher in den Optionen eingestellte Sprachausgabe, während beispielsweise eingedeutschte Untertitel angezeigt werden. Somit ist Tails nicht der einzige Held, auf den Sonic im Laufe seiner Story trifft. Insgesamt verfügt das Spiel über sechs verschiedene Charaktere, die auch völlig unterschiedlich zu steuern sind und zudem über ihre eigene kleine Geschichte in der großen Hauptstory von Sonic Adventure verfügen. Da zu Beginn nur Sonic abwählbar ist, müsst ihr die restlichen fünf natürlich erst einmal freispielen. Dies geschieht automatisch, sobald ihr auf diese im Spiel trefft. So geht jeder Charakter seinen ganz individuellen Weg und trifft so nicht nur irgendwann auch auf Sonic, sondern sieht damit bestimmte Dinge innerhalb der großen Hauptstory aus einer völlig anderen Sichtweise als Sonic selbst. Denn die Erlebnisse der Charaktere formen ihren Weg, den ein anderer Held zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht sehen kann. So erfahrt ihr erst mit Tails, wo dieser steckte und was er zu erledigen hatte, nachdem er unfreiwillig von Sonic getrennt wurde. Ebenso erfahrt ihr erst dann, aus welchem Grund euch Knuckles angreift. Während Tails allerdings größtenteils mit Sonic umherzieht und in den gemeinsamen Levels meist als erster am Ziel bzw. des Chaos Emeralds sein muss, dreht sich Knuckles' History nicht direkt um die Chaos Emeralds. Knuckles ist der Wächter des Master Emerald auf Floating Island. Da dieser aber in einem unbeobachteten Moment in viele Teile zerschmettert wurde, liegt es nun an ihm, diese Teile wiederzufinden. Denn ohne den Master Emerald stürzte die fliegende Insel direkt ins Meer. Die Stages des Echidnas sind sozusagen die Anlaufstelle für je drei Fragmente des Smaragdes. Die Level sind auch hier riesig. Ein Radar verrät euch allerdings stets, wann ein Teil des Master Emeralds in der Nähe ist. So fängt eines der drei Stücke auf eurem Emerald Radar an zu leuchten. Farbe und Geschwindigkeit sind dabei ein Zeichen dafür, wie nah ihr euch an diesem befindet. Jedoch könnt ihr diese nicht immer sofort sehen, selbst wenn ihr scheinbar direkt davor steht. Ihr müsst eure Fähigkeiten einsetzen, um alle Teile finden zu können.

Zudem integrierten die Entwickler für jeden der sechs Charaktere spezielle Gegenstände, die ihr zunächst finden und anlegen müsst. Diese verleihen euch weitere Fähigkeiten und dienen konkret dazu, euch gegen Feinde zu verteidigen oder neue Bereiche innerhalb der Stages zu erreichen. Die neue 3D-Umgebung fließt dabei mit altbekannten und neuen Bewegungen zu einem großen Ganzen zusammen. Konnte Knuckles früher nur nach links oder rechts gleiten, steuert ihr ihn nun selbst mittels Analogstick völlig frei in alle erdenklichen Richtungen. Gegner erledigt er mit mächtigen Faustschlägen oder auch während des Flugs. Auch klettert ihr erneut an sämtlichen Wänden entlang. Zudem kann sich der Ameisenigel in Wände aber auch in den Boden eingraben, um verschiedene Gegenstände zu finden. Tails' größte Eigenschaft ist dagegen seit jeher das Fliegen. Mit Hilfe weiterer Gegenstände kann er aber nicht nur länger fliegen, sondern seine beiden Schwänze auch ähnlich einer Brakedance Einlage unendlich lange kreiseln, sodass ihr damit Kontrahenten wunderbar aus dem Weg räumen könnt. Beide Charaktere, sowohl Tails als auch Knuckles sind sehr einfach zu steuern und es macht nicht nur Spaß mit ihnen die verschiedenen Act Level zu durchqueren. Allein das Durchlaufen der Adventure Fields bringt sehr viel Flair mit sich. So fliegt bzw. schwebt ihr super einfach durch die Landschaft und könnt genauso einfach auf Plattformen landen, indem ihr einfach nur (je nach Charakter) die A-Taste loslasst oder die X-Taste drückt. Während ihr mit diesen beiden die Gegend meist aus der Luft unsicher macht, ist Sonic größtenteils am Boden aktiv und überzeugt durch gnadenlose Geschwindigkeit. Die Lichtgeschwindigkeitsschuhe, die sich irgendwo in Station Square befinden, ermöglichen ihm das Folgen einer ganzen Ringkette. Neue Abschnitte, zu denen ihr zuvor nicht gelangen konntet, werden so betretbar. Später könnt ihr sogar den Lightspeed-Angriff erlernen, um Gegner mit einem zielsuchenden Angriff zu zerstören.

Doch nicht nur die unzähligen Fähigkeiten überzeugen. Auch die anfangs noch verborgenen Abteile speziell in den Mystic Ruins bieten noch so manche Überraschung. So dringt ihr weiter in den dichten Dschungel ein. Umgeben von vielen Bäumen und weitem Dickicht folgt ihr nicht nur kleinen Flüssen, sondern gelangt auch in total mysteriöse Gebiete, die wohl noch nie ein Igel zuvor sah. So integriert das Sonic Team auch diverse Rätsel mitsamt Effekten, die Sonic Fans so schnell nicht wieder vergessen werden: Feuerflammen, das Laufen an Wänden aber auch eine riesige Steinschlange, die wie von Geisterhand auf verschiedenen Plattformen innerhalb eines Raumes zusteuert aber auch genauso schnell wieder ins tiefe Wasser abtaucht. Ihr seht nicht nur uralte Prophezeiungen, deren Zeit gekommen scheint. Auch andere Welten bekommt ihr zu Gesicht, in denen Knuckles' Rasse lebt. Speziell Tikal weist euch den Weg, während euch die eine oder andere kleine Zwischensequenz in die Bedeutung und die Geschichte rund um Chaos und den Chaos Emeralds näherbringt. Die Mystic Ruins leben aber nicht nur von ihren Geheimnissen. Denn hier lebt auch ein gutmütiger Neuling mit dem Namen Big. Der große Kater amüsiert sich hier aber nicht allein. Mit seinem Froschfreund „Froggy“ zieht er durch den Dschungel und geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach: angeln...

Allerdings wird Big the Cat darin ziemlich gestört. Und nicht nur das: Sein teurer Freund Froggy wird zudem noch von einem Roboter entführt. Dr. Robotnik schickte nämlich eine ganze Schar seiner neuesten Prototypen los, da dieser Frosch absolut unentbehrlich für seinen Plan sei. Roboter E-102 Gamma, aus der neuesten E-100er Serie muss nach seiner „Geburt“ einen Test bestehen, der es ihm erlaubt, der Eliteeinheit beizutreten. Allerdings soll sein Schicksal eine drastische Wendung nehmen, an der Amy Rose nicht ganz unschuldig ist. Sie beschützt einen kleinen Vogel, hinter dem der Doktor ebenfalls her ist. Alle drei Charaktere, Amy Rose, Big the Cat und auch E-102 Gamma sind spielbar und besitzen vollkommen unterschiedliche Fähigkeiten. Der große Kater Big mit seiner sehr tiefen und dennoch sanften Stimme ist dabei allerdings an nichts anderes interessiert, als Froggy wieder zu bekommen. So tut er das, was er am besten kann: Er angelt nach seinem kleinen Freund im Meer, in Schwimmbecken und in anderen Gewässern. Seine Angel kann Big dabei auch zum Überwältigen von Gegnern missbrauchen, statt damit lediglich Fische und Frösche an Land zu ziehen. Sobald er Froggy geschnappt hat, ist das Level beendet. Fische, egal ob echt oder Roboterfische, bringen allerdings zusätzliche Punkte, um auch schwierigere Aufgaben erfolgreich zu meisten. Denn in Sonic Adventure gibt es jede Menge Embleme zu sammeln, die ihr mit jedem Erfolg überreicht bekommt. Vollendet ihr eine Stage zum ersten Mal, gibt es eine „Aufgabe C“, betretet ihr diese noch einmal, dürft ihr euch an einer „Aufgabe B“ und an „Aufgabe A“ versuchen. Die Aufgaben werden euch am Anfang des jeweiligen Levels angezeigt, sodass ihr am Ende eine vorgegebene Anzahl an Punkten oder Ringen benötigt. Ein enges Zeitlimit rundet die schwersten Aufträge ab, bei denen ihr nicht selten auch so einige Abkürzungen finden müsst.

Doch zurück zu den Charakteren: Denn auch diese drei Helden benötigen das eine oder andere Equipment, um ihren Weg erfolgreich abzuschließen. Während Big sich mit Schwimmringe beglückt, rüstet Gamma sich mittels Power Booster oder Gun Upgrade weiter auf. So kann er von Plattform zu Plattform schweben oder sehr viele Ziele zur gleichen Zeit ins Visier nehmen. Dazu haltet ihr lediglich die X-Taste gedrückt und visiert mit dem Analogstick sämtliche Ziele an. Ein farbiges Visier und entsprechend markierte Ziele vereinfachen die Spielbarkeit ungemein und schaffen dadurch ein richtig neues und klasse Erlebnis ähnlich eines Panzer Dragoon - nur zu Land in der Welt von Sonic the Hedgehog. Amy Rose dagegen kämpft mit völlig anderen Mitteln. Dafür benötigt sie jedoch zuerst den Pico Pico Hammer, der nicht nur zum Zerschlagen der Gegenstände hilfreich ist, sondern eben auch die optimale Verteidigung darstellt. Die selbsternannte Freundin von Sonic ist größtenteils auf Dr. Robotniks großem Flugschiff - dem Egg Carrier - zu Gange und zusammen mit dem kleinen Vögelchen - einem Flicky - auf der ständigen Flucht vor Zero.  Zero ist ein gemeiner und großer Roboter des verrückten Wissenschaftlers. Während Sonic versucht, Amy zu retten, flieht sie innerhalb der Stage jeweils zu einem rettenden Ballon. Der Weg geht durch riesige Türen, welche erst durch eure Hand aufgedreht werden müssen. Die kleinen vor den Türen angebrachten Räder müssen hierfür mittels Analogstick bewegt werden. Der Pico Pico Hammer hat übrigens eine äußerst große Reichweite und kann auf unterschiedliche Art und Weise eingesetzt werden: Schlagt einfach drauflos, dreht euch um eure eigene Achse und schwingt den Hammer um euch herum (aber nicht zu lange, um nicht einen Schwindelanfall zu bekommen) oder führt mit ihm einen weiten Sprung aus. Natürlich könnt ihr Gegner auch aus der Luft angreifen. Zero selbst jagt euch die gesamte Zeit über und kommt auch gern einmal aus Seitenwänden gesprungen. Schnelle Reaktionen sind hier oft vonnöten, wobei ihr euch natürlich auch hinter Fässern verstecken könnt. Kommt er euch zu Nahe, verpasst ihm einfach einen kräftigen Schlag. Jedoch solltet ihr auch hier vorsichtig sein, denn nach einer gewissen Anzahl an Schlägen wird er wahnsinnig wütend und unbesiegbar. 

Spielerisch sind alle drei Charaktere wieder einwandfrei in Szene gesetzt, wobei allein Big the Cat nicht unbedingt jeden anspricht. Die doch recht eintönigen Angelszenen sind nicht jedermanns Sache, sodass sich herbei einfach die Geister scheiden. Zwar nicht wie in Get Bass, könnt ihr aber dennoch hier auch auf den Angel Controller setzen und Fische mit diesem aus dem Wasser ziehen. Da ihr die Angel aber lediglich wie mit dem Controller selbst steuern könnt, funktioniert die Kurbel hier zum Einziehen der Leine leider nicht. Dies müsst ihr auch hier mit den Buttons tun, wobei der Analogstick zum Schwenken der Leine dient. Zum Spielen der anderen Charaktere ist die Angel jedoch nicht zu empfehlen, da der Analogstick hierfür zu ungenau und auch keine Kamerajustierung aufgrund der fehlenden Schultertasten am Fishing Controller möglich ist.

Was dagegen einfach nur großartig ist, sind die vielen Minispiele, die innerhalb der Story völlig normal zum Geschehen gehören, jedoch im Hauptmenü eben als solche (neben den Action Stages und sämtlichen Zwischen- und Endbossen) zu jeder Zeit neu anwählbar sind. So locken Snowboardeinlagen mit Sonic und Tails, wo es große Hügel hinab geht, auf der Flucht vor Lawinen und vorbei an vielen großen Eissäulen. Auf Sprungschanzen könnt ihr mittels Druck auf die Sprungtaste tolle Stunts hinlegen und die Fahrt zwischen vereisten Säulen und Explosionen genießen. Sehr gelungen sind auch die Fluglevel mit dem vom Mega Drive bekannten Tornado-Flieger. Tails fliegt diesen, während Sonic auf dem Doppeldecker steht. Allerdings müsst ihr nicht mehr die Gegner per Sprungattacke besiegen. Tails funktionierte den Tornado in einen richtigen Kampfflieger um und geht, was den Einsatz von Waffen angeht, nicht gerade zimperlich um. Ihr steuert den Tornado, während ihr durch Drücken auf den Button ein Maschinengewehr aktiviert. Auch hier lässt der hauseigene Panzer Drache grüßen. Denn die automatische Anvisierfunktion wurde auch in den Fluglevel übernommen. Knopf gedrückt halten und das Fadenkreuz auf die Gegner steuern. Sobald ihr loslasst, werden Raketen abgeschossen, die den Zielen sofort folgen und zerstören. Zwei dieser sogenannten „Sky Chase“ Acts wurden von den Entwicklern integriert, damit auch ihr eine reelle Chance gegen den Egg Carrier des Dr. Robotnik habt. Doch Vorsicht: Nicht nur euer Tornado hat das eine oder andere Ass im Ärmel…

Je nach Charakter, gibt es aber unterschiedlich viele Minispiele. Die Anzahl sagt aber nichts über deren Qualität aus. So kann auch eine Fahrt im Autoscooter - für dessen Musik sich die Entwickler übrigens von Sonic 3D haben inspirieren lassen - Spaß machen. Genauso wie das doch eigentlich recht abgefahrene „Hedgehog Hammer“: Mit Amy dürft ihr euch hier nämlich auf einen Punkt stellen und um euch herum tauchen aus Löchern  immer wieder kleinere Roboter auf, die aussehen wie Sonic, Supersonic und Dr. Robotnik. Da ihr euch innerhalb des Doktors Basis befindet, gilt es natürlich die Sonics zu erledigen. Für jeden blauen Sonic gibt es 100 Punkt, während ihr für jeden goldenen Supersonic gleich 500 erhaltet. Trefft ihr aber Robotnik, gibt es Abzug. Die Roboter tauchen immer schneller auf und ab, sodass „flink“ bald kein Ausdruck mehr ist. Werdet ihr es schaffen, einen neuen Rekord aufzubauen? Doch nicht nur dieses recht witzige Igelspiel gibt es zu entdecken. Selbst Robotniks Gemächer könnt ihr erkunden und euch ansehen, wie der Doktor es sich denn so eingerichtet hat. Neben Swimming Pool und Kommandobrücke sind spezielle Schalter und Knöpfe durchaus interessant…

Interessant sind aber auch Ideen der Stages selbst und die das Sonic Team auf recht tolle Art und Weise dem Spielgeschehen beifügte. So hat auch Saturn-Star NiGHTS einen Gastauftritt im Casino, in dem es „nur“ darum geht, so viele Ringe wie möglich einzustauben. Doch nicht nur die Spielhalle mitsamt Pinball-Tischen nimmt den Speed für einen Moment aus dem Spiel, sondern auch die herrliche Eiswelt, in der ihr sogar von Eiszapfen zu Eiszapfen an einer Decke entlang springen müsst, um weitere Bereiche des Levels erkunden zu können. Entsprechende Items, wie die schnellen Schuhe, diverse Schutzhüllen oder die Sternen-Unverwundbarkeit helfen euch auf eurem Weg, Dr. Robotniks Plan zu vereiteln, die Chaos Emeralds zu sammeln, den Master Emerald zu erneuern und nicht zuletzt Station Square und die gesamte Welt zu retten. Auch die Welt von Tikal und Chaos soll verstanden werden, während ihr die Kraft der sieben Smaragde zu nutzen versucht.

Die grafischen Effekte, die SEGA bei diesem Starttitel nutzt, sind unglaublich und lassen so manche Kinnlade herunterfallen. In der Tat kann man sagen, „die nächste Videospiel-Generation hat begonnen“. Bereits das Intro zeigt mittels Rendersequenzen, was überhaupt zu erwarten ist. Die 3D-Umgebungen im Spiel und die riesigen Stages und Adventure Fields sind dabei sehr detailliert. Zerstörte Roboter-Gegner zerplatzen, größere Kontrahenten explodieren. Besonders beeindrucken spezielle Spielsequenzen, die auch als eine Art Höhepunkt im jeweiligen Level angesehen werden können. Während der Killerwal im ersten Level sicher zu den bekanntesten Szenen gehört, zeigt aber auch der riesige Tornado. Dazu holen die Entwickler eine unglaubliche Weitsicht auf Highspeed-Ebenen heraus, was zugleich die erste Generation der Dreamcast Software darstellt. Und das vollkommen ruckelfrei. Zwar tauchen oft auch Pop Ups auf. Jedoch sollte man hier nicht vergessen, dass diese bislang in den Spielen (noch) völlig normal waren. Somit setzt das hier 1998 veröffentlichte Sonic Adventure trotz einiger Pop Ups innerhalb der Level vollkommen neue Maßstäbe. Jeder der sechs Charaktere ist in den neuen 3D-Welten völlig frei und zudem unkompliziert zu spielen, während ihr die Kamera mit Hilfe der Schultertasten justieren könnt. Gespeichert wird nach jedem Wechsel der Adventure Fields oder aber nach Zwischensequenzen automatisch. Wasser-, Wind- und Nebeleffekte sehen einfach nur grandios aus, während der Sound sein Übriges hinzu tut. Plätschern von Wasser, das Einsammeln der goldenen Ringe, Öffnen von Türen oder Feuer hört sich extrem gut an. Die Sprachausgabe ist dabei zwar (je nach Einstellung in den Optionen) in englischer oder japanischer Sprache gehalten mit den dazu frei wählbaren (auch deutschen) Untertiteln. Aber es sind nicht nur die einfachen Soundeffekte und die Sprachausgabe in den zahlreichen Zwischensequenzen, die für viel Stimmung sorgen. Jeder Charakter und auch die Adventure Fields haben ihr ganz persönliche Erkennungsmusik. Fast alle Songs werden gesungen und sind auf den jeweiligen Charakter genau abgestimmt. Während sich Fans die Songs rund um „It doesn’t matter“ (Sonic) oder „Open your Heart „(Titel-Song) immer wieder aufs neue anhören, gilt “My Sweet Passion“ (Amy Rose) noch Jahre später als DER Song der Igeldame. Alle Songs könnt ihr im Menü anwählen.

Doch SEGA nutzt nicht nur die Technik der Konsole selbst, sondern auch die der neuen Visual Memory Unit. Hier erscheinen nicht nur das Logo des Spiels und Abbilder unserer Helden, sondern sie dient auch als Speicherort für das Minispiel rund um die Chao-Zucht. Die ersten Eier dafür findet ihr in den Action Stages oder im Chao Garten und müsst diese dann selbst züchten. Der Lebenszyklus besteht dabei aus Ei, Jugend und Reife. Die in den Level geretteten Tiere spielen hier eine größere Rolle. Denn beim Betreten des „Chao Garden“ werden diese freigelassen. Treffen die Chao mit den Tieren zusammen, nehmen sie einige deren speziellen Charakteristiken an. Auch könnt ihr sie im Chao Garten auf die VMU übertragen und euch ab diesem Moment auch unterwegs um sie kümmern. Das ist in etwa vergleichbar mit einem Tamagotchi: nehmt die VMU einfach überall mit hin und peppt eure Chao auf, erhöht deren Fertigkeiten und setzt diese dann Zuhause im Spiel wieder ein. Eure Chao laufen von selbst Wege ab, jedoch benötigen sie Hilfe bei Weggabelungen oder wenn sie in Not geraten. Treffen sie auf einen „Bully Chao“ ist es Zeit für einen Kampf. Dieser wird mit einem Roulette-Rad ausgefochten, sodass jeder Treffer auf einem weißen Balken euren Gegner Schaden zufügt. Ihr stoppt dieses Rad per Druck auf die A-Taste der Visual Memory Unit. Ihr könnt natürlich durch sämtliche Aktionen verschiedene Fertigkeiten verdienen, euer Zögling kann schwimmen, fliegen, laufen und klettern lernen. Die Fertigkeiten sind im Hauptspiel selbst nicht vorhanden. Transferiert ihr die Chao zurück, könnt ihr nun aber an verschiedenen Wettkämpfen (Rennen) teilnehmen, um weitere Embleme zu verdienen. Ist die Energie der Chao durch diese Wettkämpfe erschöpft, könnt ihr die HP durch Kokosnüsse regenerieren. Doch Achtung bei den Rennen: Sind sie nicht fit genug, da ihr sie nicht genug „trainiert“ habt, legen sie sich während eines Rennens gern einfach mal hin und schlafen ein. Auf die Wettkämpfe selbst habt ihr nämlich keinen Einfluss, außer dem Anfeuern eurer Zöglinge. Der Ansporn lässt sie im Rennen auch weiter nach vorn springen.

Der Sprung in die 3D-Ebene ist geglückt. Zum Start der 128-Bit Konsole liefern SEGA und das Sonic Team ein regelrecht perfektes Spiel ab, das allen Igelfans bis ins letzte Detail gefallen wird. Der Adventure Modus stellt mitsamt den Action Stages eine völlig neue Art und Weise in der Welt von Sonic dar: Sechs spielbare Charaktere mit vollkommen eigenen Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und Zielen stehen im Vordergrund! Und nur nach einem 100 prozentigem Durchspielen eröffnen sie gemeinsam die letzte Etappe im Kampf gegen Dr. Robotniks neuesten teuflischen Plan. Zudem lernen Sonic und seine Freunde endlich sprechen. Wie in den zahlreichen Comics und TV-Sendungen wird dadurch die Coolness des blauen Igels besonders zur Geltung gebracht und bekommt zusätzlich - wie alle anderen Charaktere auch - seinen ganz speziellen Erkennungssoundtrack. Da sind auch kleine technische Schwächen wie Pop Ups zu verschmerzen, zumal diese bis dato - nämlich im Erscheinungsjahr 1998 - in sämtlichen Games noch zum Alltag gehörten. Grafisch setzt Sonic Adventure daher ebenfalls vollkommen neue Maßstäbe. Aufgrund der Idee des Visual Memory Unit Minispiels rund um die Chao-Zucht gibt es noch mal einen Pluspunkt oben drauf. Sonic Adventure ist ein wahrer Hit-Kandidat, der in keiner Dreamcast Sammlung fehlen darf! 


Tauchte lange nicht mehr zu tiiieeeeeef in die Sonic-Welt ein:
Ronny Wecke

Sonic Adventure
Dream On Video