Saturn -- Sonic 3D: Flickies' Island

Erneut muss es Sonic mit dem bösen Doktor Robotnik aufnehmen. Doch diesmal verschlägt es Sonic auf die Flicky Island und der Kampf wird in einer isometrisch dargestellten 3D Arena ausgetragen. Die Flickies, die auf dieser Insel leben, benötigen Eure Hilfe, da es der Doktor auf sie abgesehen hat. Er erfuhr nämlich, dass diese geheimnisvollen, kleinen Vögelchen den Schlüssel zum Versteck der Chaos Smaragde besitzen. Kaum auf der Insel angekommen, errichtet dieser erst einmal seine Verteidigungsanlagen und beginnt Roboter zu bauen, als er dabei zufällig hinter das Geheimnis der Flickies kommt. Ein Dimensionsring taucht plötzlich auf, aus dem ein ganzer Schwarm der friedlichen Vögel herausgeflogen kommt, etwas Nahrung zu sich nimmt und durch den Ring wieder verschwindet. Ganz klar! Sie leben in einer anderen Dimension und wechseln so zwischen den Welten hin und her. Sogleich macht sich der Doktor daran einen Dimensionsring-Generator zu bauen um die Flickies zu fangen und in Roboter zu verwandeln. Als schließlich Sonic und seine Freunde eintreffen, weil sie der Insel eigentlich nur einen Besuch abstatten wollten, finden sie das blanke Chaos vor. Sie sehen Robotnik, wie er gerade dabei ist, die Flickies in die Robotergehäuse zu stecken, als sich dieser auch schon siegessicher davon macht. „Endlich werde ich freie Hand haben, alle Chaos-Smaragde zu finden und die Welt zu beherrschen!“
Sonic erkennt, dass er die Flickies retten muss, indem er sie aus ihren Roboter-Gefängnissen befreit und sie wieder in ihre Dimension zurückschickt. Zudem muss es ihm unbedingt gelingen, Robotnik daran zu hindern, als erster die Chaos Smaragde zu finden. Es wird höchste Zeit!
Alles ist anders:
War das Retten der Tiere aus ihrem Badnick-Gefängnis in bisherigen Sonic Spielen eher nebensächlich, so wird es in seinem ersten und einzigen 3D Jump & Run Abenteuer auf dem Mega Drive zu einer Notwendigkeit, um eine Level erfolgreich zu beenden. In den teils recht verwinkelten Welten stehen euch Tails und Knuckles hilfreich zur Seite, indem sie Ringe für euch horten und euch den Weg zur Special Stage freigeben. Dort könnt ihr einen der begehrten Chaos Smaragde ergattern. Macht euch also auf, den Flickies in ihrer Not zu helfen und erforscht eine fantastische, bunte Welt aus neuen Ideen und altbekannten Elementen.
Auf in die dritte Dimension:
Selbst langjährige Fans und Spieler älterer Sonic Titel stoßen hier auf ein gänzliches neues Spielgefühl und müssen sich zunächst an die Steuerung von Sonic gewöhnen. Scrollten seine bisherigen Abenteuer nur über flach dargestellte Welten, so können nun auch deren Tiefen betreten werden. Doch ganz so unbegrenzt ist die Bewegungsfreiheit nicht. Man kann lediglich in eine von acht Himmelsrichtungen in Bezug auf die Leveloberfläche laufen, die im Grunde die möglichen Stellungen eines digitalen Steuerkreuzes darstellen. Dadurch ist es aber auch nicht mehr möglich sich zu ducken oder hinauf zuschauen, weswegen man die Spin Dash, bei der sich Sonic auf der Stelle als Stachelkugel drehend auflädt, ausnahmsweise auf einen extra Knopf versetzt hat. Somit wurde erstmalig in einem Sonic Spiel mehr als nur eine Funktion mit den Knöpfen des Pads gesteuert. Zudem könnt ihr noch während ihr auf der Stelle stehend die Attacke aufladet, durch gedrückt halten des Steuerkreuzes, die Richtung nachträglich bestimmen, in die Sonic anschließend zusammengerollt losdüsen soll. So - oder durch die altbekannte Sprungattacke - könnt ihr Gegner in Form von Robotern zerstören, und die darin gefangenen Flickies befreien. In späteren Levels müsst ihr die Vögelchen allerdings auch schon mal aus kleinen Glascontainern herausholen, indem ihr diese durch eine Sprungattacke aufsprengt. Lasst die kleinen aber nicht einfach so zurück, sondern sammelt die verschreckt umherhüpfenden Vögelchen ein, indem ihr sie kurz berührt. Sie bilden nämlich den Schlüssel zum erfolgreichen Beenden eines Levels.

Eine Bande von Flickies:
Nehmt ihr einen der kleinen, bunten Vögel in eure Obhut, so flattert er fortan hinter euch her und folgt euch überall hin. Mit jedem weiteren Flicky, den ihr befreit und mit euch nehmt, verlängert sich die Kette aus hinter euch her eilenden Vögelchen. Die können glücklicherweise mit Sonics Tempo mithalten. In der Regel müsst ihr so fünf von ihnen zum Ausgang der Level bringen: zu einem großen Dimensionsring. An dessen Rand muss sich Sonic festhalten, damit seine Schützlinge in ihn Hineinfliegen und in ihre Dimension in Sicherheit gebracht werden können. Doch Vorsicht! Die Kleinen sind keineswegs unverwundbar. Wird einer von Ihnen durch einen Gegner oder dessen Waffe getroffen, so verlässt er eure Kette und hüpft nach einem kleinen Aufschrei völlig verschreckt davon. In diesem Fall müsst ihr sofort hinter ihm herlaufen und ihn wieder einsammeln, damit er sich wieder beruhigen und eurer Kette anschließen kann. Noch schlimmer wird es jedoch, wenn Sonic selbst einen Treffer erleidet, denn daraufhin erschrecken sich die Flickies dermaßen, das gleich alle das Weite suchen und sich überall hin verstreuen. Dann heißt es suchen und alle wieder einsammeln. Sie können die Level allerdings nicht verlassen oder gar sterben, weshalb sie glücklicherweise in der Nähe bleiben und ihr sie eigentlich relativ schnell wiederfindet. Viel größer ist die Gefahr, einen der Kleinen zu übersehen. Zu gerne halten sie sich nämlich auch mal in Stachelfeldern oder gar eine Etage tiefer auf, wodurch ihr sie durchaus schon mal übersehen könnt. Haltet also die Anzeige unten im Bildrand im Auge, wo ihr angezeigt bekommt, wie viele Vögelchen ihr bereits befreien konntet und schaut, ob ihr auch eine entsprechende Anzahl bei Euch habt. Zudem seht ihr hier, wie viele der Flickies innerhalb des Abschnittes noch zu befreien sind. Ihr müsst sie nämlich ausnahmslos alle ins Ziel bringen, damit schließlich der große Ring verschwindet. Der versperrt euren Durchgang versperrt zur nächste Ebene. Dabei ist es allerdings nicht zwingend erforderlich alle auf einmal dort abzuliefern. Wer also sichergehen möchte, dass er zwischenzeitlich keinen der Kleinen ständig wieder einsammeln muss, kann seine derzeitigen Anhängsel jederzeit schon mal am Ziel abliefern. Damit ist nur noch die Restmenge erforderlich.
Doch es bietet auch große Vorteile, möglichst viele von den Kleinen bei sich zu haben. So könnt ihr nur mit ihrer Hilfe höher gelegene Items erreichen, da bei der Verwendung eines Bumpers die Flickys immer etwas höher getragen werden als Sonic selbst und die Kleinen durchaus auch Dinge für euch einsammeln können. Mit jedem weiteren Flicky verlängert sich so eure Reichweite nach oben, da jeder von ihnen immer etwas mehr an Höhe gewinnt, als der Flicky vor ihm. Besonders die Sonic-Medaillen, die ich euch nachher etwas genauer erläutere, sind oftmals nur so zu bekommen. Es liegt also an euch.

Was erwartet euch sonst?
Jede der sieben Welten besteht jeweils aus Zwei-Level-Akten und einer Boss-Stage. Die Akte sind jeweils in mehrere miteinander verbundene Abschnitte unterteilt. Die Übergänge zu den einzelnen Abschnitten werden dabei zunächst immer durch einen Dimensionsring versperrt. Sind jedoch alle Flickies zwitschernd durch ihn hindurch in ihre Dimension in Sicherheit gebracht, verschwindet dieser Ring und ihr könnt eine darunter liegende Falltür benutzen. Dadurch betretet ihr schließlich den nächsten Abschnitt, wo ihr erneut fünf der kleinen Vögel retten müsst. Diese Falltüren befördern euch zu festgelegten Punkten innerhalb der Level, die ihr sonst nie hättet erreichen können. Ward ihr also beispielsweise zuerst im unteren Bereich der Level tätig, so werdet ihr beim abliefern aller Flickies, auf die Ebenen darüber transferiert. Dadurch kann es Euch aber auch passieren, dass ihr bei einem Fehltritt wieder so weit nach Unten fallt und dort angekommen erst wieder die Tür aufsuchen müsst, um erneut nach oben zu gelangen. Aber keine Bange! Eine einmal freigegebene Falltür bleibt natürlich als solche erhalten und auch die einmal zerstörten Gegner tauchen nicht wieder auf. Der letzte Abschnitt ist daran zu erkennen, dass nicht etwa eine Tür unter dem Ring zu sehen ist, sondern ein grünes Kreuz. Sind alle Flickies dort angekommen, verschwindet der Dimensionsring und Sonic stellt sich automatisch auf das Kreuz, worauf er aus dem Level hinaus gebeamt wird und der Akt geschafft wurde.
Trotz der dritten Dimension werdet ihr viele Elemente der guten alten 2D-Titel wiederfinden. So gibt es auch hier Loopings, Bumper, Brücken, Monitore und sich bewegende Plattformen. Letztere sind der ungewohnten und nicht immer sehr präzisen Steuerung wegen, nicht so einfach zu bewältigen. Um den Landepunkt eines Sprunges genauer abschätzen zu können, verfügt Sonic über einen kleinen Schatten, den er immerzu genau unter sich wirft. Richtet also noch in der Luft den Schatten auf die Plattform aus, damit ihr diese auch wirklich trefft und nicht etwa in einem Abgrund oder dergleichen landet.
Bei den Loopings sind diese nur noch einmalig benutzbar, denn nachdem ihr sie passieren konntet, schließt sich ein Tor hinter euch und verhindert so ein erneutes durchlaufen. Schade eigentlich, denn das sieht gerade der plastischen Optik wegen wirklich imposant aus. Ansonsten kommen auch schon mal Beschleunigungsräder aus dem Boden, die euren Spin Dash an vorbestimmten Stellen aufladen und Sonic mit erhöhter Geschwindigkeit Steigungen bewältigen lassen. Oder ihr werdet von Ventilatoren in Drehbewegungen versetzt, die euch das Zerschmettern von Steinsäulen oder Felsen ermöglichen. Gerade diese ungewöhnliche, weil nicht im zusammengerollten Zustand ausgeübte Drehebewegung, bleibt euch so lange erhalten, bis ihr einen Sprung ausübt oder von einem Gegner getroffen werdet. Da ihr aber nur so bestimmte Hindernisse aus dem Weg räumen und euch so Zugang zu versperrten Bereichen ebnen könnt, müsst ihr nicht selten im drehenden Zustand durch einen längeren Teil der Level balancieren. Denn Sonic kann diese Attacke nicht selbständig ausüben und auch die erforderlichen Ventilatoren sind oftmals nur weit entfernt zu finden. Doch während dieser Zeit prallt Sonic von Wänden und anderen Hindernissen ab wie ein Gummiball, was die Steuerung doch ziemlich erschwert.

Nach Abschluss einer Welt trefft ihr auf den Doktor selbst, der wieder mal einer seiner größeren Maschinen auf euch hetzt. Da Robotnik diese Fahrzeuge steuert, gilt es in allen Fällen einen Weg zu finden, wie ihr ihn in seiner Kommandokapsel sitzend selbst attackieren könnt. Dazu müsst ihr manchmal die Maschine erst einmal zu Boden bringen oder ihre Schutzmechanismen außer Kraft setzen. Solche Kämpfe finden in der Regel auf recht kleinen Plattformen statt, von denen man allerdings nicht herunterfallen kann. Als kleine Hilfestellung findet ihr zwar grundsätzlich ein paar Ringe vor, doch wenn ihr diese bekanntermaßen bei einem Treffer verliert, habt ihr es schwer, sie wieder einzusammeln. Denn sie verweilen nur für einen recht kurzen Augenblick, bis sie schließlich gänzlich verschwinden.
Items und Hilfsmittel:
Ringe sind nach wie vor Sonics Lebensversicherung, da sie überall verstreut anzufinden sind und euch bei einem Treffer und dem dann folgenden Verlust dieser Sammelobjekte, vor dem Ableben bewahren. Schafft ihr es 100 Ringe bei euch zu haben, winkt sogar ein Extraleben. Di könnt ihr ebenso wieder in den altbekannten, jedoch stets gut versteckten, Monitoren finden. Die sind nämlich auch wieder von der Partie und helfen euch mit Schutzschilden, Unverwundbarkeit, schnelleren Laufschuhen und Ringvorräten gewohnt durch die einzelnen Ebenen. Neu dabei sind die verschiedenen Varianten des Schutzschildes, die euch sogleich besondere Fähigkeiten verleihen sowie die verstreut vorzufindenden Sonic-Medaillen. Hinter dem neuen Schultzschilden verbergen sich gleich drei verschiedene Varianten, die sich farblich voneinander unterscheiden und allesamt besondere Funktionen erfüllen. Für alle drei gilt, dass sie Sonic bei einem regulären Treffer vor dem Verlust seiner Ringe bewahren oder im Falle eines leeren Ringvorrates vor dem Ableben. Allerdings ist diese Wirkung nur einmalig gegeben. Der Schutz verschwindet, sobald man ihn in Anspruch nehmen musste. Hat man jedoch beispielsweise den blauen Schild erhalten, so bietet dieser eine immerwährende Unverwundbarkeit gegenüber elektrischen Schlägen, solange er Sonic umhüllt. Wenn ihr den roten Schild erhalten habt, seid ihr dagegen fortan unempfindlich gegenüber Feuerattacken. Besonders interessant wird es jedoch mit dem goldenen Schild. Dieser schütz euch nicht nur vor gegnerischen Attacken, sondern verleiht Sonic auch die Möglichkeit eine Explosionsattacke auszuführen. Dahinter verbirgt sich die später auch in folgenden Spielen angewandte Homing-Attack, wo ihr im Sprung erneut A oder C drücken könnt, um euch automatisch auf den nächst erreichbaren Gegner zu stürzen.
Doch egal, welche der hier beschriebenen Schutzschilde ihr für euch gewinnen konntet. Zeitgleich sind auch eure Flickies damit umgeben und genießen dieselben Verträglichkeiten gegenüber den genannten Gefahren wie ihr! Die rotierend dargestellten Sonic-Medaillen, die ebenfalls eine Neuerung darstellen, verschaffen euch jedes Mal ein zusätzliches Continue, wenn ihr im Verlaufe der einzelnen Zonen zehn Stück von ihnen einsammeln konntet. Um sehen zu können, wie viele ihr bereits einsammeln konntet, braucht ihr das Spiel nur zu pausieren. Hier informiert euch eine Anzeige nicht nur darüber, wie viele Punkte ihr bereits bekommen habt und wie viel Zeit innerhalb der Level schon verstrichen ist, sondern auch über die Anzahl eurer Medaillen.

Doch dieser Pause-Bildschirm kann noch mehr! So bekommt ihr nämlich auch eine Karte der Level zu sehen, auf der eure gegenwärtige Position angezeigt wird. Zwar ist diese nur bedingt hilfreich, da sie im Grunde nur einen schwarzen Grundriss der Welt darstellt. Doch kann man sich zumindest einen kleinen Überblick verschaffen und kleinere Abzweigungen auf ihr entdecken. Besonders schön gemacht ist vor allem die Darstellung dieses Informationsbildschirmes, da sie stets im Stil der aktuellen Levelthematik erfolgt. Er wird dadurch beispielsweise auf vernietenden Metallplatten, mit Moos verwachsenen Steintafeln oder leuchtenden Reklameschildern präsentiert. Seid ihr gerade bei einem Endgegner, fehlt die Karte in der Übersicht. Jedoch hält dann Robotnik selbst die Infotafel mit der verstrichenen Zeit und dem Punktestand in den Händen. Wirklich eine putzige Idee!
Knuckles und Tails:
Auch diese beiden haben es in das Spiel geschafft und sind innerhalb eines jeden Levels teilweise recht gut versteckt anzutreffen. Jedoch weichen sie nicht vom Fleck und stehen auch nicht als steuerbare Charaktere zur Verfügung. Vielmehr helfen sie euch dadurch, dass ihr bereits eingesammelte Ringe bei ihnen abliefern könnt. Diese bleiben euch dann sicher bis zum Ende der Level erhalten. Werdet ihr also von einem Gegner oder dergleichen getroffen, verliert ihr zwar nach wie vor alle eure Ringe, aber eben nur jene, die ihr in diesem Augenblick auch direkt bei euch hattet. Der Ringvorrat bei Sonics Freunden bleibt dabei unangetastet und wird nach Beenden der Level eurem Punktekonto gutgeschrieben. Allerdings werden die Ringe, die ihr Knuckles anvertraut habt und jene die Tails für euch verwahrt, nicht etwa zusammengefasst. Beide haben ihr eigenes Ringkonto, weshalb ihr euch gut überlegen solltet, welchen Charakter ihr als nächstes ansteuert. Bei Kontakt mit einem der beiden geht nämlich sogleich euer gesamter Ringvorrat in seinem Besitz über und ihr müsst möglichst auf 50 oder mehr gehortete Ringe kommen. Dadurch verschafft ihr euch nämlich Zutritt zu den Special Stages. In diesen habt ihr die Möglichkeit, einen der begehrten Chaos Emeralds zu ergattern. Habt ihr also bei einem der Beiden genügend Ringe abgeliefert, geht es von ihm aus sofort und ohne Umwege - abgesehen von der kurzen Ladepause - in die Welt der Chaos Emeralds. Tails oder Knuckles bringen euch sogar höchstpersönlich hin. Pro Akt habt ihr allerdings nur einen Versuch.
Die neue, alte Special Stage:
Wer Sonic the Hedgehog 2 auf dem Mega Drive kennt, wird sich sogleich Zuhause fühlen. Denn das Prinzip der dreidimensionalen Röhre wurde übernommen und sogar noch etwas aufpoliert. Während man jederzeit an den Seitenwänden entlang laufen kann, geht es ohne beeinflussbare Geschwindigkeit durch die verschlungen-verlaufende Halbröhre hindurch. Dieses Mal weist sie sogar Korkenzieher-artige Schlaufen und Tunnelabschnitte auf. Ziel ist es, eine vorgegebene Anzahl von Ringen zu sammeln. Am Ende bekommt ihr schließlich einen der legendären sieben Chaos Emeralds. Doch so einfach, wie das nun klingt, ist es bei weitem nicht. Ihr stoßt auf eurem Weg auf Bomben. Diese kosten euch bei Kontakt maximal zehn Ringe und verringern somit die Chancen auf einen Sieg. Auch ist der Weg in Kurven oder Steilhängen nicht immer früh genug einsehbar, sodass ihr durchaus auch mal eine ganze Reihe von Ringen verpasst. Auch werdet ihr von plötzlich auftauchenden Hindernissen überrumpelt. Hilfe bieten euch Beschleunigungsfelder. Sie schleudern euch nicht nur passend eine Ringkette entgegen, sondern lassen euch auch schneller vorankommen. Das ist vor allem deswegen wichtig, weil ihr auf Embleme trefft, die einen abwärts zählenden Countdown anzeigen. Könnt ihr sie einsammeln, erhaltet ihr so viele Ringe wie die Restanzeige des Countdowns zuvor besagte. Im Gegensatz zur bereits angesprochenen Mega Drive Version ist das Level hier um einiges imposanter ausgefallen. Die höhere Rechenleistung des Saturns wurde genutzt, um die Röhre teilweise leicht transparent darzustellen. Dadurch bekommt ihr einen Blick auf ein immer wieder wechselndes Hintergrundbild - beispielsweise ein bewölkter Himmel. Die Entwickler griffen auf Polygongrafik zurück, wodurch sehr glaubwürdig das Gefühl von räumlicher Tiefe und hoher Geschwindigkeit vermittelt wird. Zudem könnt ihr innerhalb der Spezial Stage nicht nur wieder gewohnt springen, sondern euch diesmal sogar zusammenrollen. Je nachdem ob ihr erfolgreich ward oder nicht, dreht sich die Kamera am Ende um Sonic herum und zeigt ihn von der Seite samt passender Geste. Nach dem Ergebnisbildschirm geht es zurück zu Knuckles oder Tails - je nach dem, durch wen ihr die Special Stage betreten hattet.

Das schöne dabei ist, dass ihr nicht nur alle Flickies noch bei euch habt und auch die besiegten Gegner verschwunden bleiben. Sogar alle Ringe sind wieder da und ihr könnt sie erneut einsammeln. Allerdings könnt ihr nun wie gesagt so viele Ringe zu Tails oder Knuckles bringen wie ihr wollt. Ein zweites mal gelangt ihr dennoch nicht mehr über den gleichen Charakter in die Spezial Stage, solange ihr euch in derselben Level aufhaltet. Habt ihr erstmal alle sieben Chaos Emeralds, kämpft ihr in der Spezial Stage um Extraleben.
Grafik:
Sonic präsentiert sich in einer ungewohnten Optik, da man statt seitlich scrollender Pixelgrafik, isometrisch dargestellte Landschaften und gerenderte Objekte verwendete. Zu diesem Zeitpunkt stellte das eine gänzliche Neuerung dar. Dabei sind die einzelnen Welten aber wieder gewohnt abwechslungsreich gestaltet und beinhalten allerlei schöne Ideen. Egal ob eine verschneite Eislandschaft, Neonlicht erhellte Jahrmarktbuden oder eine Lava durchzogene Vulkaninsel, die Entwickler haben sich wirklich eine Menge einfallen lassen und erschufen eine innovative wie geheimnisvolle Welt, die es aus der Iso-Perspektive zu erforschen gilt. Dabei wirkt die recht comichafte und farbintensive Darstellung der einzelnen Elemente sehr plastisch und lässt nicht nur die kleinen Flickies, sondern sogar die Gegner regelrecht niedlich erscheinen. Gerade das könnte allerdings dazu führen, dass gerade ältere Spieler zunächst von der Optik abgeschreckt werden und Sonic 3D für ein reines Kinderspiel halten. Man gewöhnt sich jedoch recht schnell an die bonbonartige Präsentation und wird mit allerlei grafischen Feinheiten positiv überrascht.
Erstmals bekommt ihr es hier sogar mit unterschiedlichem Wetter im Spiel zu tun! Bislang ging es immer nur bei strahlendem Sonnenschein durch die einzelnen Zonen. Nun erwarten euch in Sonics 3D-Abenteuer sogar Regen, Nebel, getrübter Himmel und Schneefall. Grafisch geht dies allerdings nicht so weit, dass Sonic bei Regen wirklich erkennbar nass wird. Dennoch ist diese Idee gänzlich neu und sorgt für einen netten Überraschungseffekt. Doch auch die Zonen an sich bergen viele schöne Details, die allesamt sauber dargestellt werden. Ihr trefft auf transparent dargestellte Bodenelemente, rutschige Eislandschaften, üppige Vegetationen und zerklüftete Tempelanlagen mit steinernen Statuen. Alles im allen wirkt die Darstellung sehr detailverliebt und zeugt von der Sorgfalt. Die einzelnen Elemente wurden regelrecht mit Leben versehen. Ihr trefft sogar auf kleine Mäuse, die aus abgestellten Amphoren herausschauen. Auch leuchtende Reklametafeln könnt ihr entdecken, auf der Robotnik für sich und sein Imperium wirbt.

Der Winkel der Kamera lässt sich leider zu keinem Zeitpunkt beeinflussen. Ihr betrachtet alles stets aus der gleichen Perspektive. Dadurch könnt ihr nicht immer alle Winkel einsehen. Doch so wird es auch wieder einfacher, sich in den labyrinthartig-verzweigten Welten zurecht zu finden. Viel gravierender ist, dass sich Sonic 3D bei weitem nicht so rasant spielt wie seine „flachen“ Vorgänger. Das Leveldesign bremst einen erheblich ab und lässt Sonic verhältnismäßig langsam erscheinen. Denn es mit seinen vereinzelten Plattformen wenig Platz für ausgiebige Beschleunigungen. Ständig müsst ihr abbremsen und gezielte Attacken auf Gegner verüben, statt einfach nur Richtung Ausgang eilen zu können. Da Sonic aber dennoch gerne drauf los sprinten möchte, wirkt die Steuerung ab und an etwas ungenau und schwer kontrollierbar: fast rutschend oder auf der Oberfläche schwimmend. Somit sind selbst für langjährige Spieler der Reihe erst einmal einige Eingewöhnungsphasen erforderlich. Sehr empfehlenswert ist die Verwendung des 3D-Pads, da sich Sonic mit Hilfe des Analogen Sticks bei weitem genauer steuern lässt. Während einer Special Stage solltet ihr dagegen lieber auf das digitale Steuerkreuz zurückschalten. Die Röhre spielt sich mit dem Analogstick nämlich etwas schwammig. Erwähnenswert sind in jedem Fall die liebevoll in Szene gesetzten Videosequenzen in Renderoptik, die nicht nur im Intro zu unterhalten wissen.
Sound:
Hier hat man sich die CD als Datenträger zunutze gemacht und die gesamte BGM des Spiels als Audiodatei aufgespielt. Sobald ein Level geladen wurde, werden wunderschöne Songs und Hintergrundmelodien direkt von CD abgespielt. Dabei reichen die Stile von technoartigem Synthesizern über vergnügt, lustige Melodien. Verträumte langsamen Balladen gibt es ebenfalls passend zum Thema der gerade gespielten Ebene. Entsprechend klar und klangvoll solle der Saturn getrost an die heimische Anlage angeschlossen werden, um das Spiel ausgiebig zu genießen. Die stark unterschiedlichen Stile treffen vielleicht nicht immer jeden Geschmack. Doch wird hier sicherlich jeder die eine oder andere Lieblingsmelodie finden!
Das Abspielen von CD hat allerdings auch einen gravierenden Nachteil. So gehen die Songs nach wenigen Minuten zu Ende und müssen von vorn abgespielt werden. Das erfordert stille Ladepausen und lässt die eigentlich klangvolle Atmosphäre etwas zusammenbrechen. Dafür ist die restliche Geräuschekulisse mit allerlei bekannten und neuen Effekten erfüllt. Hier bleiben keine Wünsche offen. Egal, ob das stets bekannte Klingeln der Ringe, das Plätschern von Wasser, das Quieken von kleinen Mäusen oder das Zwitschern der Flickies. Alles wirkt sich sehr stimmig auf die detaillierte Darstellung aus und trägt positiv zu dem Gesamteindruck bei.


Fans des blauen Kultigels werden bei Sonic 3D zunächst das Gefühl haben, ein falsches Spiel in den Händen zu halten. So reiht sich der Titel nämlich nicht etwa ordnungsgemäß in die Erfolgsreihe ein, sondern erscheint mehr wie ein recht außergewöhnlicher Abstecher in andere Gefilde. So ist beispielsweise die gesamte Präsentation doch ziemlich niedlich geraten und wirkt im Gegensatz zu seinen Vorgängern etwas kindlich anmutend. Dazu kommt, dass man hier das eigentliche Spielkonzept von Sonic ein wenig außen vor gelassen hat. So gilt es nicht etwa einzelne Zonen schnellstmöglich zu durchlaufen, sondern eher vorsichtig auf miteinander verbundenen Plattformen nach Gegnern zu suchen, um die Flickies darin zu befreien. Das ganze Spiel wäre also sicherlich auch mit einem anderen Videospiele-Charakter möglich gewesen. Doch andererseits könnte man dies auch wieder als nette Abwechslung betrachten, denn schlecht ist das Spiel trotz der gravierenden Unterschiede noch lange nicht. Es hat durchaus seinen ganz eigenen besonderen Reiz und bietet spaßige, wie herausfordernde Unterhaltung - hat man sich erst einmal an die etwas andere Situation gewöhnt. Spielt man den Titel dann erst mal eine Zeitlang, findet man schließlich auch Gefallen an der niedlichen Rettungsaktion.
Was dem Spiel allerdings sehr gut getan hätte, wäre eine Möglichkeit den Spielstand zu speichern. So seid ihr stets gezwungen, das recht umfangreiche Spiel gänzlich von Neuem zu beginnen… egal, ob ihr mittendrin alle virtuellen Leben lassen musstet oder einfach nur mal wieder Lust dazu habt. Wirklich schade! Vielleicht nicht unbedingt ein Meilenstein in der Welt der Sonic Spiele, jedoch dank detailverliebter Darstellungen, wunderschönem Sound und netten Ideen ein würdiger Vertreter des allgemeinen Jump & Run Genres. Oder sollte ich besser sagen, des Jump & Search Genres? Auf alle Fälle ein buntes wie spaßiges Abenteuer, das nicht nur Sonic Fans gefallen könnte!
Der Vergleich: Saturn - Mega Drive
Am Spielprinzip ändert sich im Grunde nichts und sogar der Levelaufbau ist bis ins kleinste Detail identisch. Jedoch ist die Grafik bei der Saturn-Version erwartungsgemäß detailreicher und auch die Musik hat dank CD eine deutliche Aufpolierung erhalten. Auch müssen Besitzer der Modulversion auf die Levelkarte im Pause-Bildschirm verzichten. Zwar verfügen beide Spiele über ein gerendertes Intro. Doch unterscheiden sie sich wiederum in Qualität und Bildmaterial. Lediglich die Soundeffekte sind bei beiden Konsolen wieder vollkommen identisch. So erscheint die CD-Version für den Saturn zunächst wie eine etwas schöner aussehende und besser klingende Modulvariante mit Ladepausen. Allerdings unterscheiden sich die beiden doch erheblich, wenn es um die Chaos Emerald Jagd in den Spezial Stages geht. Mehr dazu im Test zu Sonic 3D auf dem Mega Drive.

Tanja Pattberg
Sonic 3D
Flickies' Island: Saturn Intro