Erneut muss es Sonic mit dem bösen Doktor Robotnik aufnehmen. Doch diesmal verschlägt es Sonic auf die Flicky Island und der Kampf wird in einer isometrisch dargestellten 3D Arena ausgetragen. Die Flickies, die auf dieser Insel leben, benötigen Eure Hilfe, da es der Doktor auf sie abgesehen hat. Er erfuhr nämlich, dass diese geheimnisvollen, kleinen Vögelchen den Schlüssel zum Versteck  der Chaos Smaragde besitzen. Kaum auf der Insel angekommen, errichtet dieser erst einmal seine Verteidigungsanlagen und beginnt Roboter zu bauen, als er dabei zufällig hinter das Geheimnis der Flickies kommt. Ein Dimensionsring taucht plötzlich auf, aus dem ein ganzer Schwarm der friedlichen Vögel herausgeflogen kommt, etwas Nahrung zu sich nimmt und durch den Ring wieder verschwindet. Ganz klar! Sie leben in einer anderen Dimension und wechseln so zwischen den Welten hin und her. Sogleich macht sich der Doktor daran einen Dimensionsring-Generator zu bauen um die Flickies zu fangen und in Roboter zu verwandeln. Als schließlich Sonic und seine Freunde eintreffen, weil sie der Insel eigentlich nur einen Besuch abstatten wollten, finden sie das blanke Chaos vor. Sie sehen Robotnik, wie er gerade dabei ist, die Flickies in die Robotergehäuse zu stecken, als sich dieser auch schon siegessicher davon macht. „Endlich werde ich freie Hand haben, alle Chaos-Smaragde zu finden und die Welt zu beherrschen!“ 

Sonic erkennt, dass er die Flickies retten muss, indem er sie aus ihren Roboter-Gefängnissen befreit und sie wieder in ihre Dimension zurückschickt. Zudem muss es ihm unbedingt gelingen, Robotnik daran zu hindern, als erster die Chaos Smaragde zu finden. Es wird höchste Zeit!

Alles ist anders:

War das Retten der Tiere aus ihrem Badnick-Gefängnis in bisherigen Sonic Spielen eher nebensächlich, so wird es in seinem ersten und einzigen 3D Jump & Run Abenteuer auf dem Mega Drive zu einer Notwendigkeit, um eine Level erfolgreich zu beenden. In den teils recht verwinkelten Welten stehen euch Tails und Knuckles hilfreich zur Seite, indem sie Ringe für euch horten und euch den Weg zur Special Stage freigeben. Dort könnt ihr einen der begehrten Chaos Smaragde ergattern. Macht euch also auf, den Flickies in ihrer Not zu helfen und erforscht eine fantastische, bunte Welt aus neuen Ideen und altbekannten Elementen.

Auf in die dritte Dimension:

Selbst langjährige Fans und Spieler älterer Sonic Titel stoßen hier auf ein gänzliches neues Spielgefühl und müssen sich zunächst an die Steuerung von Sonic gewöhnen. Scrollten seine bisherigen Abenteuer nur über flach dargestellte Welten, so können nun auch deren Tiefen betreten werden. Doch ganz so unbegrenzt ist die Bewegungsfreiheit nicht. Man kann lediglich in eine von acht Himmelsrichtungen in Bezug auf die Leveloberfläche laufen, die im Grunde die möglichen Stellungen eines digitalen Steuerkreuzes darstellen. Dadurch ist es aber auch nicht mehr möglich sich zu ducken oder hinauf zuschauen, weswegen man die Spin Dash, bei der sich Sonic auf der Stelle als Stachelkugel drehend auflädt, ausnahmsweise auf einen extra Knopf versetzt hat. Somit wurde erstmalig in einem Sonic Spiel mehr als nur eine Funktion mit den Knöpfen des Pads gesteuert. Zudem könnt ihr noch während ihr auf der Stelle stehend die Attacke aufladet, durch gedrückt halten des Steuerkreuzes, die Richtung nachträglich bestimmen, in die Sonic anschließend zusammengerollt losdüsen soll. So - oder durch die altbekannte Sprungattacke - könnt ihr Gegner in Form von Robotern zerstören, und die darin gefangenen Flickies befreien. In späteren Levels müsst ihr die Vögelchen allerdings auch schon mal aus kleinen Glascontainern herausholen, indem ihr diese durch eine Sprungattacke aufsprengt. Lasst die kleinen aber nicht einfach so zurück, sondern sammelt die verschreckt umherhüpfenden Vögelchen ein, indem ihr sie kurz berührt. Sie bilden nämlich den Schlüssel zum erfolgreichen Beenden eines Levels.

Eine Bande von Flickies:

Nehmt ihr einen der kleinen, bunten Vögel in eure Obhut, so flattert er fortan hinter euch her und folgt euch überall hin. Mit jedem weiteren Flicky, den ihr befreit und mit euch nehmt, verlängert sich die Kette aus hinter euch her eilenden Vögelchen. Die können glücklicherweise mit Sonics Tempo mithalten. In der Regel müsst ihr so fünf von ihnen zum Ausgang der Level bringen: zu einem großen Dimensionsring. An dessen Rand muss sich Sonic festhalten, damit seine Schützlinge in ihn Hineinfliegen und in ihre Dimension in Sicherheit gebracht werden können. Doch Vorsicht! Die Kleinen sind keineswegs unverwundbar. Wird einer von Ihnen durch einen Gegner oder dessen Waffe getroffen, so verlässt er eure Kette und hüpft nach einem kleinen Aufschrei völlig verschreckt davon. In diesem Fall müsst ihr sofort hinter ihm herlaufen und ihn wieder einsammeln, damit er sich wieder beruhigen und eurer Kette anschließen kann. Noch schlimmer wird es jedoch, wenn Sonic selbst einen Treffer erleidet, denn daraufhin erschrecken sich die Flickies dermaßen, das gleich alle das Weite suchen und sich überall hin verstreuen. Dann heißt es suchen und alle wieder einsammeln. Sie können die Level allerdings nicht verlassen oder gar sterben, weshalb sie glücklicherweise in der Nähe bleiben und ihr sie eigentlich relativ schnell wiederfindet. Viel größer ist die Gefahr, einen der Kleinen zu übersehen. Zu gerne halten sie sich nämlich auch mal in Stachelfeldern oder gar eine Etage tiefer auf, wodurch ihr sie durchaus schon mal übersehen könnt. Haltet also die Anzeige unten im Bildrand im Auge, wo ihr angezeigt bekommt, wie viele Vögelchen ihr bereits befreien konntet und schaut, ob ihr auch eine entsprechende Anzahl bei Euch habt. Zudem seht ihr hier, wie viele der Flickies innerhalb des Abschnittes noch zu befreien sind. Ihr müsst sie nämlich ausnahmslos alle ins Ziel bringen, damit schließlich der große Ring verschwindet. Der versperrt euren Durchgang versperrt  zur nächste Ebene. Dabei ist es allerdings nicht zwingend erforderlich alle auf einmal dort abzuliefern. Wer also sichergehen möchte, dass er zwischenzeitlich keinen der Kleinen ständig wieder einsammeln muss, kann seine derzeitigen Anhängsel jederzeit schon mal am Ziel abliefern. Damit ist  nur noch die Restmenge erforderlich.

Doch es bietet auch große Vorteile, möglichst viele von den Kleinen bei sich zu haben. So könnt ihr nur mit ihrer Hilfe höher gelegene Items erreichen, da bei der Verwendung eines Bumpers die Flickys immer etwas höher getragen werden als Sonic selbst und die Kleinen durchaus auch Dinge für euch einsammeln können. Mit jedem weiteren Flicky verlängert sich so eure Reichweite nach oben, da jeder von ihnen immer etwas mehr an Höhe gewinnt, als der Flicky vor ihm. Besonders die Sonic-Medaillen, die ich euch nachher etwas genauer erläutere, sind oftmals nur so zu bekommen. Es liegt also an euch.

Was erwartet euch sonst?

Jede der sieben Welten besteht jeweils aus Zwei-Level-Akten und einer Boss-Stage. Die Akte sind jeweils in mehrere miteinander verbundene Abschnitte unterteilt. Die Übergänge zu den einzelnen Abschnitten werden dabei zunächst immer durch einen Dimensionsring versperrt. Sind jedoch alle Flickies zwitschernd durch ihn hindurch in ihre Dimension in Sicherheit gebracht, verschwindet dieser Ring und ihr könnt eine darunter liegende Falltür benutzen. Dadurch betretet ihr schließlich den nächsten Abschnitt, wo ihr erneut fünf der kleinen Vögel retten müsst. Diese Falltüren befördern euch zu festgelegten Punkten innerhalb der Level, die ihr sonst nie hättet erreichen können. Ward ihr also beispielsweise zuerst im unteren Bereich der Level tätig, so werdet ihr beim abliefern aller Flickies, auf die Ebenen darüber transferiert. Dadurch kann es Euch aber auch passieren, dass ihr bei einem Fehltritt wieder so weit nach Unten fallt und dort angekommen erst wieder die Tür aufsuchen müsst, um erneut nach oben zu gelangen. Aber keine Bange! Eine einmal freigegebene Falltür bleibt natürlich als solche erhalten und auch die einmal zerstörten Gegner tauchen nicht wieder auf. Der letzte Abschnitt ist daran zu erkennen, dass nicht etwa eine Tür unter dem Ring zu sehen ist, sondern ein grünes Kreuz. Sind alle Flickies dort angekommen, verschwindet der Dimensionsring und Sonic stellt sich automatisch auf das Kreuz, worauf er aus dem Level hinaus gebeamt wird und der Akt geschafft wurde.

Trotz der dritten Dimension werdet ihr viele Elemente der guten alten 2D-Titel wiederfinden. So gibt es auch hier Loopings, Bumper, Brücken, Monitore und sich bewegende Plattformen. Letztere sind der ungewohnten und nicht immer sehr präzisen Steuerung wegen, nicht so einfach zu bewältigen. Um den Landepunkt eines Sprunges genauer abschätzen zu können, verfügt Sonic über einen kleinen Schatten, den er immerzu genau unter sich wirft. Richtet also noch in der Luft den Schatten auf die Plattform aus, damit ihr diese auch wirklich trefft und nicht etwa in einem Abgrund oder dergleichen landet.

Bei den Loopings sind diese nur noch einmalig benutzbar, denn nachdem ihr sie passieren konntet, schließt sich ein Tor hinter euch und verhindert so ein erneutes durchlaufen. Schade eigentlich, denn das sieht gerade der plastischen Optik wegen wirklich imposant aus. Ansonsten kommen auch schon mal Beschleunigungsräder aus dem Boden, die euren Spin Dash an vorbestimmten Stellen aufladen und Sonic mit erhöhter Geschwindigkeit Steigungen bewältigen lassen. Oder ihr werdet von Ventilatoren in Drehbewegungen versetzt, die euch das Zerschmettern von Steinsäulen oder Felsen ermöglichen. Gerade diese ungewöhnliche, weil nicht im zusammengerollten Zustand ausgeübte Drehebewegung, bleibt euch so lange erhalten, bis ihr einen Sprung ausübt oder von einem Gegner getroffen werdet. Da ihr aber nur so bestimmte Hindernisse aus dem Weg räumen und euch so Zugang zu versperrten Bereichen ebnen könnt, müsst ihr nicht selten im drehenden Zustand durch einen längeren Teil der Level balancieren. Denn Sonic kann diese Attacke nicht selbständig ausüben und auch die erforderlichen Ventilatoren sind oftmals nur weit entfernt zu finden. Doch während dieser Zeit prallt Sonic von Wänden und anderen Hindernissen ab wie ein Gummiball, was die Steuerung doch ziemlich erschwert.

Nach Abschluss einer Welt trefft ihr auf den Doktor selbst, der wieder mal einer seiner größeren Maschinen auf euch hetzt. Da Robotnik diese Fahrzeuge steuert, gilt es in allen Fällen einen Weg zu finden, wie ihr ihn in seiner Kommandokapsel sitzend selbst attackieren könnt. Dazu müsst ihr manchmal die Maschine erst einmal zu Boden bringen oder ihre Schutzmechanismen außer Kraft setzen. Solche Kämpfe finden in der Regel auf recht kleinen Plattformen statt, von denen man allerdings nicht herunterfallen kann. Als kleine Hilfestellung findet ihr zwar grundsätzlich ein paar Ringe vor, doch wenn ihr diese bekanntermaßen bei einem Treffer verliert, habt ihr es schwer, sie wieder einzusammeln. Denn sie verweilen nur für einen recht kurzen Augenblick, bis sie schließlich gänzlich verschwinden.

Items und Hilfsmittel:

Ringe sind nach wie vor Sonics Lebensversicherung, da sie überall verstreut anzufinden sind und euch bei einem Treffer und dem dann folgenden Verlust dieser Sammelobjekte, vor dem Ableben bewahren. Schafft ihr es 100 Ringe bei euch zu haben, winkt sogar ein Extraleben. Di könnt ihr ebenso wieder in den altbekannten, jedoch stets gut versteckten, Monitoren finden. Die sind nämlich auch wieder von der Partie und helfen euch mit Schutzschilden, Unverwundbarkeit, schnelleren Laufschuhen und Ringvorräten gewohnt durch die einzelnen Ebenen. Neu dabei sind die verschiedenen Varianten des Schutzschildes, die euch sogleich besondere Fähigkeiten verleihen sowie die verstreut vorzufindenden Sonic-Medaillen. Hinter dem neuen Schultzschilden verbergen sich gleich drei verschiedene Varianten, die sich farblich voneinander unterscheiden und allesamt besondere Funktionen erfüllen. Für alle drei gilt, dass sie Sonic bei einem regulären Treffer vor dem Verlust seiner Ringe bewahren oder im Falle eines leeren Ringvorrates vor dem Ableben. Allerdings ist diese Wirkung nur einmalig gegeben. Der Schutz verschwindet, sobald man ihn in Anspruch nehmen musste. Hat man jedoch beispielsweise den blauen Schild erhalten, so bietet dieser eine immerwährende Unverwundbarkeit gegenüber elektrischen Schlägen, solange er Sonic umhüllt. Wenn ihr den roten Schild erhalten habt, seid ihr dagegen fortan unempfindlich gegenüber Feuerattacken. Besonders interessant wird es jedoch mit dem goldenen Schild. Dieser schütz euch nicht nur vor gegnerischen Attacken, sondern verleiht Sonic auch die Möglichkeit eine Explosionsattacke auszuführen. Dahinter verbirgt sich die später auch in folgenden Spielen angewandte Homing-Attack, wo ihr im Sprung erneut A oder C drücken könnt, um euch automatisch auf den nächst erreichbaren Gegner zu stürzen.

Doch egal, welche der hier beschriebenen Schutzschilde ihr für euch gewinnen konntet. Zeitgleich sind auch eure Flickies damit umgeben und genießen dieselben Verträglichkeiten gegenüber den genannten Gefahren wie ihr! Die rotierend dargestellten Sonic-Medaillen, die ebenfalls eine Neuerung darstellen, verschaffen euch jedes Mal ein zusätzliches Continue, wenn ihr im Verlaufe der einzelnen Zonen zehn Stück von ihnen einsammeln konntet. Um sehen zu können, wie viele ihr bereits einsammeln konntet, braucht ihr das Spiel nur zu pausieren. Hier informiert euch eine Anzeige nicht nur darüber, wie viele Punkte ihr bereits bekommen habt und wie viel Zeit innerhalb der Level schon verstrichen ist, sondern auch über die Anzahl eurer Medaillen. 

Knuckles und Tails:

Auch diese beiden haben es in das Spiel geschafft und sind innerhalb eines jeden Levels teilweise recht gut versteckt anzutreffen. Jedoch weichen sie nicht vom Fleck und stehen auch nicht als steuerbare Charaktere zur Verfügung. Vielmehr helfen sie euch dadurch, dass ihr bereits eingesammelte Ringe bei ihnen abliefern könnt. Diese bleiben euch dann sicher bis zum Ende der Level erhalten. Werdet ihr also von einem Gegner oder dergleichen getroffen, verliert ihr zwar nach wie vor alle eure Ringe, aber eben nur jene, die ihr in diesem Augenblick auch direkt bei euch hattet. Der Ringvorrat bei Sonics Freunden bleibt dabei unangetastet und wird nach Beenden der Level eurem Punktekonto gutgeschrieben. Allerdings werden die Ringe, die ihr Knuckles anvertraut habt und jene die Tails für euch verwahrt, nicht etwa zusammengefasst. Beide haben ihr eigenes Ringkonto, weshalb ihr euch gut überlegen solltet, welchen Charakter ihr als nächstes ansteuert. Bei Kontakt mit einem der beiden geht nämlich sogleich euer gesamter Ringvorrat in seinem Besitz über und ihr müsst möglichst auf 50 oder mehr gehortete Ringe kommen. Dadurch verschafft ihr euch nämlich Zutritt zu den Special Stages. In diesen habt ihr die Möglichkeit, einen der begehrten Chaos Emeralds zu ergattern. Habt ihr also bei einem der Beiden genügend Ringe abgeliefert, geht es von ihm aus sofort und ohne Umwege - abgesehen von der kurzen Ladepause - in die Welt der Chaos Emeralds. Tails oder Knuckles bringen euch sogar höchstpersönlich hin. Pro Akt habt ihr allerdings nur einen Versuch.

Die Special Stage:

Auf einer Art Brücke, die man sich wie einen hölzernen Bootssteg vorstellen kann, läuft Sonic unentwegt  vorwärts in die Tiefen des Bildschirmes hinein. Er kann lediglich durch die Stufen abgebremst werden, die ab und an auf dem verschlungen Pfad auftauchen. Diese könnt ihr nur durch einen Sprung überwinden, wenn ihr nicht dagegen laufen und stehen bleiben wollt. Das stellt neben der seitlichen Steuerung allerdings auch schon die ganze Kontrolle über Sonic dar. Ein direktes Bremsen oder Beschleunigen ist nämlich nicht möglich, während ihr das ganze Geschehen von Schräg oben aus der Verfolgerperspektive betrachtet und versucht, eine vorgegebene Anzahl an Ringen aufzusammeln. Dabei müsst ihr den herumliegenden Bomben, da ihr bei Kontakt zehn eurer gesammelten Ringe verliert und somit auch unter Umständen die Chance auf einen Chaos Emerald. Den bekommt ihr nämlich erst, wenn ihr alle Abschnitte der Level mit der geforderten Menge an gesammelten Ringen passieren konntet. Zwar kann man den Weg relativ weit einsehen und somit Hindernisse rechtzeitig erkennen, doch ist Sonic ja bekanntermaßen nicht gerade langsam unterwegs, was euch vor allem in späteren Levels so Einiges an Reaktion abverlangt. Habt ihr keine Ringe mehr und lauft in die Bomben, dann geht ihr leer aus und kehrt sofort in die reguläre Level zurück. Grafisch beweist der Mega Drive hier seine rechnerischen Stärken und zeigt, wozu er im Stande ist. Sowohl der gesamte Untergrund, auf dem sich Sonic bewegt, als auch alle darauf vorkommenden Objekte werden mit beachtlichen Tempo gezoomt und erzeugen so das Gefühl von räumlicher Tiefe. Dabei flackert das Geschehen zwar ab und an etwas, doch ansonsten kann man keine störenden Ruckler oder dergleichen erkennen. Höchstens ein Zuschauer würde vielleicht die kleinen Pop-Ups am oberen Bildschirmrand erkennen. Doch ihr selbst seid dazu viel zu beschäftigt! Je nachdem, mit welchen Charakter ihr in diese Level gelangt seid, fällt dabei die Thematik der Level aus. Hat Tails euch den Weg freigegeben, so lauft ihr auf einer Art Gitter-Brücke hoch oben über den Wolken. Der grün bewaldete Boden weit unter euch scheint sich regelrecht über die Erdkugel hinweg zu bewegen. War Knuckles stattdessen derjenige, so müsst ihr euch zwischen Felsformationen hindurch über einen brodelnden Lavasee auf einer Holzbrücke hinweg bewegen. Nach dem Ergebnisbildschirm geht es zu dem entsprechenden Charakter zurück, durch den ihr auch in die Stage betreten hattet. Das schöne dabei ist, dass ihr nicht nur alle Flickies noch bei euch habt und auch die besiegten Gegner verschwunden bleiben. Sogar alle Ringe sind wieder da und ihr könnt sie erneut einsammeln. Allerdings könnt ihr nun wie gesagt so viele Ringe zu Tails oder Knuckles bringen wie ihr wollt. Ein zweites mal gelangt ihr dennoch nicht mehr über den gleichen Charakter in die Spezial Stage, solange ihr euch in derselben Level aufhaltet. Habt ihr erstmal alle sieben Chaos Emeralds, kämpft ihr in der Spezial Stage um Extraleben.

Grafik:

Sonic präsentiert sich in einer ungewohnten Optik, da man statt seitlich scrollender Pixelgrafik, isometrisch dargestellte Landschaften und gerenderte Objekte verwendete. Zu diesem Zeitpunkt stellte das eine gänzliche Neuerung dar. Dabei sind die einzelnen Welten aber wieder gewohnt abwechslungsreich gestaltet und beinhalten allerlei schöne Ideen. Egal ob eine verschneite Eislandschaft, Neonlicht erhellte Jahrmarktbuden oder eine Lava durchzogene Vulkaninsel, die Entwickler haben sich wirklich eine Menge einfallen lassen und erschufen eine innovative wie geheimnisvolle Welt, die es aus der Iso-Perspektive zu erforschen gilt. Dabei wirkt die recht comichafte und farbintensive Darstellung der einzelnen Elemente sehr plastisch und lässt nicht nur die kleinen Flickies, sondern sogar die Gegner regelrecht niedlich erscheinen. Gerade das könnte allerdings dazu führen, dass gerade ältere Spieler zunächst von der Optik abgeschreckt werden und Sonic 3D für ein reines Kinderspiel halten. Man gewöhnt sich jedoch recht schnell an die bonbonartige Präsentation und wird mit allerlei grafischen Feinheiten positiv überrascht. So bergen die Zonen an sich viele schöne Details, die allesamt sauber dargestellt werden. So trifft man auf rutschige Eislandschaften umgeben von eingeschneiten Tannenbäumen, zerklüftete Tempelanlagen mit Amphoren am Wegesrand und aus Felswänden ragende Kristallformationen. Alles im Allen wirken die Darstellungen sehr detailverliebt und zeugen von der Sorgfalt, mit der die einzelnen Elemente regelrecht mit Leben versehen worden sind. Allerdings lässt dich der Winkel der Kamera zu keinem Zeitpunkt beeinflussen, sodass ihr das ganze stets aus der gleichen Perspektive betrachtet. Man kann zwar deswegen nicht immer alle Winkel einsehen, doch wird es so auch wieder einfacher, sich in den labyrinthartig-verzweigten Welten zurechtzufinden, da man stets den Bezug zu der eingeschlagenen Richtung behält. 

Viel gravierender ist da schon die Tatsache, dass sich Sonic 3D bei weitem nicht so rasant spielt, wie seine „flachen“ Vorgänger. So bremst einem das Leveldesign doch erheblich ab und lässt Sonic verhältnismäßig langsam erscheinen, da der Levelaufbau mit seinen vereinzelten Plattformen wenig Platz für ausgiebige Beschleunigungen bietet. Ständig müsst ihr abbremsen und gezielte Attacken auf Gegner verüben, statt einfach nur Richtung Ausgang eilen zu können. Da Sonic aber dennoch gerne drauf los sprinten möchte, wirkt die Steuerung ab und an etwas ungenau und schwer kontrollierbar. Fast so, als würde Sonic eher herumrutschen oder auf der Oberfläche umher schwimmen. Somit sind selbst für langjährige Spieler der Reihe, erst einmal einige Eingewöhnungsphasen erforderlich. Grafisch sollte man auf alle Fälle noch das gerenderte Intro erwähnen, was dem Mega Drive wahrscheinlich so ziemlich an seine rechnerische Leistung bringt. Denn Bildschirm füllende Videos ist man von dem System gar nicht gewohnt. Für das 16-Bit Zeitalter wirklich beachtlich! Anschließend wird euch noch kurz die Geschichte in Form von untertitelten und animierten Bildern erzählt, wobei  selbst hier der plastische 3D-Stil eingehalten wurde. 

Sound:

Bei den Soundeffekten fühlen sich Sonic Fans sofort zu Hause! Egal ob Springen, Ringe sammeln, Monitore zerstören oder zur Spin Dash ansetzen… man stößt auf die gleichen Klänge, wie schon in allen anderen Sonic Spielen zuvor! Das erfreut die Spieler und steigert den Wiedererkennungsfaktor! Bei der Musik ist die Mischung kunterbunt und ziemlich fröhlich angehaucht. Dabei reichen die Stile von Kirmesflair über verträumtes Ambiente bis hin zur vermittelten Gefahr. Der Midi-Sound stört dabei zu keinem Zeitpunkt und passt sich dem Leveldesign an. Schade nur, dass die verwendeten Soundkanäle des Mega Drives scheinbar komplett für die Musik eingeplant wurden, denn sobald ein Effekt ertönt, wie beispielsweise das Klingeln eines Ringes oder das Zerstampfen eines Gegners, fehlt für diesen Moment ein Ton in der Musik. Ab und an kann man dies leider hörbar wahrnehmen. Dennoch kann man die Soundkulisse vom Gesamtbild her als sehr gelungen und auch höchst taktvoll bezeichnen. Musik, die unterhält, und eine Geräuschekulisse, die man kennt! Eine schöne Mischung!

Fans des blauen Kultigels werden bei Sonic 3D zunächst das Gefühl haben, ein falsches Spiel in den Händen zu halten. So reiht sich der Titel nämlich nicht etwa ordnungsgemäß in die Erfolgsreihe ein, sondern erscheint mehr wie ein recht außergewöhnlicher Abstecher in andere Gefilde. So ist beispielsweise die gesamte Präsentation doch ziemlich niedlich geraten und wirkt im Gegensatz zu seinen Vorgängern etwas kindlich anmutend. Dazu kommt, dass man hier das eigentliche Spielkonzept von Sonic ein wenig außen vor gelassen hat. So gilt es nicht etwa einzelne Zonen schnellstmöglich zu durchlaufen, sondern eher vorsichtig auf miteinander verbundenen Plattformen nach Gegnern zu suchen, um die Flickies darin zu befreien. Das ganze Spiel wäre also sicherlich auch mit einem anderen Videospiele-Charakter möglich gewesen. Doch andererseits könnte man dies auch wieder als nette Abwechslung betrachten, denn schlecht ist das Spiel trotz der gravierenden Unterschiede noch lange nicht. Es hat durchaus seinen ganz eigenen besonderen Reiz und bietet spaßige, wie herausfordernde Unterhaltung - hat man sich erst einmal an die etwas andere Situation gewöhnt. Spielt man den Titel dann erst mal eine Zeitlang, findet man schließlich auch Gefallen an der niedlichen Rettungsaktion.

Was dem Spiel allerdings sehr gut getan hätte, wäre eine Möglichkeit den Spielstand zu speichern. So seid ihr stets gezwungen, das recht umfangreiche Spiel gänzlich von Neuem zu beginnen… egal, ob ihr mittendrin alle virtuellen Leben lassen musstet oder einfach nur mal wieder Lust dazu habt. Wirklich schade! Vielleicht nicht unbedingt ein Meilenstein in der Welt der Sonic Spiele, jedoch dank detailverliebter Darstellungen und netten Ideen ein würdiger Vertreter des allgemeinen Jump & Run Genres. Oder sollte ich besser sagen, des Jump & Search Genres? Auf alle Fälle ein buntes wie spaßiges Abenteuer, das nicht nur Sonic Fans gefallen könnte!

Der Vergleich: Mega Drive - Saturn

Am Spielprinzip ändert sich im Grunde nichts und sogar der Levelaufbau ist bis ins kleinste Detail identisch. Jedoch hat man für den weitaus leistungsfähigeren Saturn die Grafik noch mal deutlich Überarbeitet und mit neuen Elementen sowie einer größeren Farbpalette versehen. Bei der Musik bewegt sich diese beim Mega Drive verständlicherweise nur im Midi-Bereich, während der Saturn klangvolle Hintergrundmelodien direkt von der CD abspielt. Lediglich die Soundeffekte sind bei beiden Konsolen wieder vollkommen identisch. Beim Mega Drive muss man dagegen auf eine Levelkarte verzichten, die nur beim Saturn im Pause-Bildschirm zu finden ist. Zwar verfügen beide Spiele über ein gerendertes Intro, doch unterscheiden sie sich wiederum in Qualität und Bildmaterial. So weit also erscheint die Modulversion zunächst nur wie eine etwas weniger aufwändige CD-Version, hat dafür aber wiederum keinerlei Ladepausen, was dem Spielfluss und der lückenlosen Musikuntermalung deutlich zugute kommt. Zudem gibt es beim Modul keinerlei Zeitangabe oder Limit, weshalb man die Sache hier etwas ruhiger angehen kann. Der einzig spielerische Unterschied ist in der Jagd nach den Chaos Emeralds in den Spezial Stages zu finden. Mehr dazu im Test zu Sonic 3D auf dem Saturn.


Lässt nicht einen Einzigen der Flickies aus den Augen:
Tanja Pattberg