Xbox -- Phantasy Star Online Episode I&II

Phantasy Star Online – für die meisten SEGA Fans ein Begriff für Dauerzocken, Items tauschen, chatten, gemeinsam Ragol durchstreifen, die verschiedensten Missionen erledigen und mehr oder weniger sehnsüchtig auf die nächste Telefonrechung warten. Nach dem Aus für SEGAs hauseigener Konsole Dreamcast, erfolgten einige Umsetzungen für die ehemalige Konkurrenz. Nach der GameCube Version bringt der Traditionshersteller ihr berüchtigtes Online-Spiel Phantasy Star Online auch auf der Xbox ins Rennen mit dem Titel „Episode I&II“.
SEGA verzichtet dabei nicht auf altbekannte Dinge und fügt den Dreamcast Hit dabei vollkommen in die Xbox Version ein. Die uns bekannte Ver.2 wird hierbei zur „Episode I“ auf der Xbox. Zum Start sind ein Dutzend Dinge gleich. Allerdings findet ihr auch die ersten Neuerungen. Während einige unter euch das auf Dreamcast bekannte Intro kennen dürften, überrascht dazu noch ein zweites neues Intro, welches neben allen Charakteren auch neue Welten und einen riesigen Gegner kurz vorstellt. Wer gut aufpasst, wird in diesem zweiten Intro bereits drei neue Charaktere erkennen, die ab sofort mit zur Auswahl stehen. SEGA spendierte zu jeder der drei großen Charakterklassen „Hunter“, „Ranger“ und „Force“ einen Neuzugang mit abermals eigenen Charakter-Parametern rund um Angriffskraft, Ausweichrate, Verteidigung und mehr. Natürlich könnt ihr euren gewählten Helden wie immer selbst kreieren und ihn euren Vorstellungen nach der entsprechenden Haarfarbe, Kleidung, Größe, Gesicht usw. anpassen. Die Kleidungsstücke wurden auf das Doppelte aufgestockt, sodass jede zur Verfügung stehende Farbe noch ein zweites Modell aufweist. Auch neu sind die Stimmen-Effekte, die ihr hier anpassen könnt. Diese sind für den Online-Spielspaß mehr oder weniger wichtig – dazu später aber mehr. Nachdem ihr eurem Helden auch einen Namen gegeben habt, erhaltet ihr eine entsprechende ID, welche unter anderem die Chancen auf das Finden spezieller Items beeinträchtigt oder verstärkt.

Eine Sache ist hier jedoch sehr wichtig: Einen Charakter könnt ihr erst dann erstellen, nachdem das Spiel auf einen Xbox Live Account zugreifen konnte. Sämtliche auf der Xbox gespeicherte Accounts werden nach dem Drücken des Start Knopfes angezeigt. Ihr wählt euren Gamertag und habt danach die Möglichkeit, ganze zwölf Charaktere auf diesen Gamertag Account abzuspeichern. Wer über keinen Xbox Live Account verfügt, kann sich keinen Charakter erstellen und damit nicht einmal den Offline Modus spielen. Eigentlich hätten die Entwickler dies sicher anders regeln können. (Mit der GameCube Version hat SEGA dies schließlich auch geschafft, sodass Spieler auch ohne Modem/BBA zumindest offline spielen können.) Aber zumindest wird freundlicherweise auf dem Cover darauf hingewiesen, dass zum Spielen ein Xbox Live Account vorhanden sein muss.
Habt ihr euren Helden schließlich erstellt, habt ihr auch die Wahl zwischen den beiden Welten „Episode I“ und „Episode II“. Solltet ihr euch zunächst für die „Episode I“ entscheiden, werdet ihr zur Pioneer 2 und zu Anführer Tyreil gebracht, der euch alles Wichtige mitteilt. Ihr beginnt das Spiel mit einer euch je nach Charakterklasse zugewiesenen Waffe, einer Rüstung, eurem Mag und 300 Meseta - die Währungseinheit in der Welt von Phantasy Star Online. Kenner der Dreamcast Version werden sich hier sofort heimisch fühlen, da die „Episode I“ genau der „Ver.2“ auf SEGAs eigener Konsole entspricht. Verändert wurde bis auf die Optik beispielsweise der Waffen oder anderer diverser Kleinigkeiten, wie die Größe der Bank, nichts. Ihr könnt nun ganze 200 Items in der Bank lagern. Im Gegensatz zum Dreamcast Titel müssen nun nicht ständig ältere Gegenstände aus der Bank geworfen werden, um für Neue Platz zu schaffen. So könnt ihr endlich auch Waffen doppelt lagern, da diese andere Werte aufweisen oder ihr lagert sie einfach, um sie später mit einem Freund zu tauschen. PSO Kenner werden die Vergrößerung der Bank sehr begrüßen.
Wie immer habt ihr nun die Möglichkeit, mit eurem Helden verschiedene Missionen und Aufgaben zu erledigen oder euch sofort in die entsprechenden Areale von Ragol zu wagen. Besonders Neulinge werden mit den Aufträgen der Hunter’s Guild grundlegende Dinge des Kampfes von zugewiesenen Partnern erfahren, neue Meseta dazu verdienen und / oder wertvolle EXP zum Aufleveln des eigenen Charakters sammeln. Richtige PSO Veteranen nennen nicht mehr selbst Grünschnabel und leveln durch das Besiegen der unterschiedlichen Gegner in den vier großen Welten „Forest“, „Cave“, „Mine“ und „Ruins“ ihren Helden kontinuierlich auf. Die auf der Pioneer 2 angesiedelten Geschäfte (zum Kaufen der unterschiedlichsten Items), der Tekker (untersucht spezielle Waffen) aber auch die Krankenstation (heilt für wenig Meseta eure Wunden) unterstützen euch dabei, wann immer ihr deren Dienstleistung in Anspruch nehmt.

Obwohl beide Episoden strikt voneinander getrennt wurden, gehören sie in Sachen Charaktere dennoch zusammen. Ihr könnt diese nämlich in beiden großen Ebenen auf Entdeckungstour schicken und dadurch auf eine Vielzahl an Neuerungen treffen aber auch altbekannte Welten durchstreifen. Habt ihr zum Beispiel mehrere Stunden die „Episode I“ gespielt und euer Charakter verfügt inzwischen über die verschiedensten Angriffstechniken, besitzt unterschiedliche Waffen und ein höheres Level und wechselt nun zum ersten Mal in die „Episode II“, so wird euer Held in genau diesem Zustand dort hineingesetzt und ihr dürft mit euren in der „Episode I“ gefundenen Items kämpfen. Gleiches gilt, solltet ihr von der zweiten auf die erste Episode wechseln.
Episode II spielt sich auf einem völlig anderen Part der Pioneer 2 ab. Ihr habt Zugang zum Labor und erhaltet von da eure Anweisungen und Aufträge. Auch hier gibt es eine Bank, entsprechende Shops, den Tekker und die Krankenstation, um Items zu lagern, zu kaufen, untersuchen zu lassen oder euch für wenig Meseta zu heilen. Besucht ihr zum ersten Mal das Labor, seid ihr praktisch noch ein ganz normaler Hunter, der sich für die besonderen Missionen des Labor-Oberhauptes, dem „Chief“, erst beweisen muss. Von zwei im Labor vorhanden Teleporter-Zugängen, könnt ihr vorerst nur einen nutzen. Als erstes werdet ihr zum „VR Tempel Alpha“ gebracht. Diese vom Labor erstellten VR-Räume stellen einen Praxistest für die Hunter dar. Taugt ihr überhaupt als Hunter? Alles ist wie in der Wirklichkeit, wie ihr es auf Ragol kennengelernt habt. Der Tempel selbst besteht aus zwei Teilen, dem Alpha- und dem Beta-Teil. Diese sind durch ein Portal kombiniert, wie ihr sie bereits bei beispielsweise dem Forest 1 und dem Forest 2 kennt. In den vergangenen Phantasy Star Online Teilen waren die Areale rund um Forest, Cave, den Mienen aber auch die Ruinen strikt voneinander getrennt. All eure Waffen waren und sind noch immer nach diesem Schema aufgebaut, sodass die Waffenprozente in den entsprechenden Welten schlagkräftiger auf die zu bekämpfenden Wesen wirken. Kenner der Dreamcast Titel sahen sich daher ihre Waffen ganz genau an und legten zum Beispiel in den Höhlen (Cave) eine Waffe mit entsprechenden Werten an. Auch in euren VR-Prüfungen tauchen sämtliche Gegner der Vorgängerversionen auf. Allerdings nicht strikt nach Gebiet, sondern vollkommen willkürlich. So erscheinen vor euch riesige Gorillas, während euch Giftblumen von der Seite und die Delsaber Zauberer von hinten begrüßen. PSO Veteranen werden sich denken können, dass die euch gestellten Aufgaben hiermit schwieriger ausfallen, als zu Dreamcast Zeiten, weswegen der Besuch der Episode I nicht weniger wichtig ist. Denn in dieser mögt ihr eure ersten EXP sammeln, eure ersten Waffen bekommen, sowie erste magische Fähigkeiten. Die VR Areale, welche hier als Hunter Test Arenen dienen, wurden aus der Dreamcast Ver.2 übernommen. Genau genommen stellten diese Ebenen die Battle Arenen im Online Modus dar. Mit Schaltern, Barrieren und vielen Gegner gespickt, laufen auf diesen nun die ersten Kampfhandlungen ab und verfügen zudem über je einen größeren Endgegner. Im „VR Tempel“, sowie im „VR Spaceship“ erwarten euch abgewandelte Endgegner vom Forest und Cave der Episode I. Die Entwickler dachten sich aber auch hier natürlich zusätzlich ganz spezielle Sachen aus, damit diese Gegner dennoch nicht zu leicht zu bezwingen sind.

It’s a whole new world
Es ist eine völlig neue Welt.
Habt ihr die Prüfungen bestanden, weiht euch das Oberhaupt innerhalb des Labors in die wirklichen Missionen ein: Südlich des Central Domes gibt es eine einsame Insel, genannt „Gal De Val“. Ihr sollt für das Labor genau an diesem Ort einen Mann finden, der „Deputy Commander Heathcliff Flowens“ genannt wird. Er ist einer der berühmtesten Helden des Militärs. Eine Nachricht, die einst empfangen wurde, stammt von ihm. Inzwischen wurde er offiziell für tot erklärt, jedoch sollt ihr herausfinden, ob er noch lebt. Strukturen der Zivilisation von Pioneer 1 wurden auf Gal Da Val gefunden. Diese sind sehr groß, was sehr ungewöhnlich ist, da sie sehr weit vom Central Dome entfernt sind. Die meisten Siedlungsgebiete befanden sich in der Nähe des Central Domes. Die Daten der Pioneer 1 enthalten zudem keinerlei Informationen darüber, genau wie bei den Untergrundminen auf Ragol. Die Zivilisation der Pioneer 1 musste einen Grund haben, dies zu verbergen. Die Central Control Area ist damit das Tor zu eurer Mission.
In dieser Area angekommen, befindet sich vor euch ein riesiges verschlossenes Tor. Um dies zu öffnen, müsst ihr zunächst mehrere Welten durchstreifen. Innerhalb dieser Welten ist es eure Aufgabe, entsprechende Schalter zu betätigen, um das riesige Tor öffnen zu können. Das Warp-Portal vor diesem Tor führt ich in die Areale rund um Berge, Dschungel und den Strand. Diese sind um Einiges kleiner als alle anderen Welten, die ihr bisher durchstreift habt. Sie bieten aber vollkommen neue Landschaften mit unzähligen neuen Gegnern zu Land und zu Luft. Egal ob umherlaufenden Sumpfblumen, Affen oder Bienen, jede dieser kleinen Stages bietet einen Zwischengegner, der neben den normalen Gegnern am Ende auftaucht und euch attackiert. Sobald ihr das riesige Tor geöffnet habt, gelangt ihr auf eine riesige Festung, welche so manche Fallen bietet. Große und kräftige Gegner mit Tarnfunktion halten euch ebenfalls auf Trab bis zum finalen Showdown dieser Ebene. Doch erst mit deren Bestehen wird euch der Weg in die letzte Arena zuteil: Die „Seabed Upper Levels“ warten abermals mit völlig neuen und gefährlichen Gegnerarten auf euch.

Das Update der Episode II besteht allerdings nicht nur aus neuen Monstern, die ihr lediglich in der zweiten Episode der Phantasy Star Online Reihe antrefft, sondern auch aus Überarbeitungen, welche zudem in der ersten Episode greifen und damit zur Dreamcast Ver.2 nicht mehr 1:1 identisch sind. Neben den am Anfang erwähnten drei neuen Charakteren „HUcaseal“ (Hunter/Android/weiblich), „RAmarl“ (Ranger/Human/weiblich) und „FOmar“ (Force, Human/männlich) wurden die Spezialwaffen rundum erneuert. Zum einen wurden die für den Anfang gängigen Waffen, wie beispielsweise „Varista“, „Dragon Sword“, „DB’s Saber“ oder „Cross Scar“ optisch aufpoliert, sodass diese nun endlich ihren ganz eigenen Look haben und nicht mehr wie eine stinknormale Handgun, ein einfaches Schwert oder die kleinen Dolche aussehen. Mit eigenem Stil und viel Farbe nehmen nun sogar alte PSO Veteranen die eine oder andere Waffe gern einmal zwischendurch zur Hand. Sämtliche Spezialwaffen werden darüber hinaus von nun an als rote Gegenstandsymbole direkt in den Welten in beiden Episoden dargestellt. Musstet ihr euch einst die Waffen noch als „SPECIAL WEAP“ anzeigen lassen, indem ihr an den braunen Waffen Items standet, sind diese nun bereits aus der Ferne als rote Items zu erkennen. Im Mehrspieler- oder im Online Modus bekommt das Items nun wohl nur noch derjenige, der am schnellsten rennt oder das rote Objekt der Begierde einfach als erster entdeckt. Einige andere Waffen bekamen zudem ein Update in Hinsicht auf den Extra Angriff. So verschießt der „Soul Banish“ beispielsweise ab sofort den Megid Todesangriff, statt identisch zum „Soul Eater“ nur einen kraftvollen Schlag auszuführen. Was bei dieser Todessense aber mit Sicherheit dankend angenommen wird, findet anderswo wieder Ablehnung. Das lila Schwert „Lavis Cannon“ schluckt seit neuem nämlich Energie des Trägers, sobald die Klinge einen gewaltigen Schuss abfeuert, welcher darüber hinaus nicht mehr so kräftig einschlägt, wie einst auf Dreamcast. Gerade diese Eigenschaft machte das Schwert zu einer gern genommenen Waffe. Nach der Waffenüberarbeitung schwingen Kenner dieses lieber weiter auf Dreamcast. Natürlich bringt SEGA auch vollkommen neue Waffen ins Spiel. So fügen sich zum Beispiel „Yamato“ (Schwertpaar mit ultra-kalter Photonen-Struktur) oder die „G-Assassin’s Sabers“ (Waffe hergestellt aus den Armen des Grass Assassin / Cave aus Episode I) mit vollkommen neuer Kampfbewegung ins Spiel ein.

Ausgeglichener wollten die Entwickler das neue Phantasy Star Online wohl gestalten, als sie auch Veränderungen in den Magie-Eigenschaften der Charaktere und dem Wegfall einiger Items beschlossen. Ausschließlich die Force verfügen über die gesamte Bandbreite an Zaubersprüchen, welche sich bis zum Level 30 aufpowern lässt Der Rest kann die Magie bis zum Level 15 aufstocken, Androide müssen nach wie vor ohne Zauber auskommen. Je nach Charakter bleiben auch einige Zaubersprüche auf ewig grau hinterlegt. Eine HUnewearl zum Beispiel kann den Licht- und Todeszauber nicht mehr erlernen, der Zauber zur Wiederbelebung steht auch nicht mehr zur Auswahl. Ein HUmar dagegen muss zusätzlich auf den Kraft- und Verteidigungsverstärker Shifta und Deband vollkommen verzichten. Was die vielen unterschiedlichen Charaktere hier in der Tat ausgeglichener werden lässt und unter Neulingen völlig normal ist, führt PSO Kenner jedoch abermals zur bitteren Umgewöhnung. Wann musste man schließlich das letzte Mal „Moon Atomizer“ mit sich herumschleppen, um einen Kameraden im Kampf wieder auf die Beine zu verhelfen?
Dafür benötigt ihr natürlich wieder Platz im Rucksack. Der wurde seit Dreamcast zwar nicht größer, jedoch ermöglicht euch die Aufstockung Bank auf 200 Gegenstände das Lagern von weitaus mehr Waffen, Magie Disks, Rüstungen, Mags und usw. Das ist natürlich sehr vorteilhaft und kommt euch zudem auch gerade recht, denn auch die Liste der zahlreichen Gegenstände hat sich verändert. Viele neue Sachen kommen hinzu, sodass ihr mittels eines „AddSlot“ weitere Slots in eure Rüstung gravieren könnt, bei maximaler Anzahl von vier Stück. Verstärker in Form von „Amplifier“ kommen ebenfalls neu hinzu. Je nach Typ verbessern diese die Kraft oder die Reichweite von Techniken, wie „Deband“, „Rabarta“ oder die komplette „Yellow“ Magie (Zonde/Razone/Gizonde). Das bekannte Item „Trap Search“ dagegen verschwindet komplett. Konntet ihr mit diesem Item in einem Rüstungsslot einst damit noch sämtliche schwebende Fallen in den Räumen automatisch sehen, bleibt diese Eigenschaft nun gänzlich den Androiden vorbehalten. Lediglich durch “Trap Vision“ könnt ihr Fallen für kurze Zeit sichtbar machen, sofern ihr keinen Androiden zu Beginn des Spiels gewählt habt. Werdet ihr zudem herausfinden, was die goldenen neuen „Photon Drops“ zu bedeuten haben?

Mit sämtlichen neuen Ebenen der Episode II gingen die Entwickler noch einen ganzen Tick weiter in Sachen Bewegungsfreiraum, Akustik und auch in grafischer Hinsicht. Besonders auffällig sind dabei die vielen Erhebungen, auf denen er immer wieder herauf und herab lauft. Auf selbigen fließt Wasser völlig klar und schimmernd herab, während in engeren und mit Graß und Büscheln bewachsenen Gängen transparente Quallen durch die Luft fliegen. Die neuen Gegner passen sich ebenfalls der sehr atmosphärischen Areale an. Besonders das dichte Grün des Dschungels beeindruckt auf ganzer Linie und wirkt auch durch die sachte aber dennoch mystische Musik entspannend und dennoch etwas gefährlich. Möwen kreisen an der Klippe über dem Ozean der Mountain Area und das Wasser der Sea Side Ebene wandelt sich vom leichten blau in schimmerndes grün, je weiter ihr durch das Wasser in Richtung des offenen Meeres lauft. Entsprechende durch das Wasser stapfende Geräusche sind inklusive. Auch das Schattenspiel wurde verbessert, indem nun nicht mehr ein runder Schattenkreis am Boden zu sehen ist, sondern euer Charakter selbst und die zu dem Zeitpunkt angelegte Waffe. Im Gegensatz zum GameCube Titel erhält auch euer Mag eine Schattierung. Auf andere grafische Raffinessen müssen Xbox Spieler allerdings verzichten. Obwohl der Soundtrack und auch die Optik der neuen Areale mit all seinen Effekten überzeugt, schafften die Entwickler es aber leider nicht, die Pop Ups abzustellen. Ständig ploppen in weiter oder naher Ferne Teile des Levels auf.
Noch schlimmer wird dies im Mehrspieler-Modus. Hier könnt ihr am Anfang eines Raumes stehen und seht absolut keine Abgrenzungen oder sogar Boden am anderen Ende. Gegner hängen teilweise optisch in der Luft. Das Level kommt erst vollständig mit einem Schlag zum Vorschein, sobald ihr weiter in die Mitte des Raumes, beispielsweise im Forest, lauft. Auch der Überblick geht im Zweispieler-Modus etwas verloren, da das Bild im Split Screen gequetschter ist. Dadurch wird die Übersicht beeinträchtigt. Die Levelkarte ist hier bereits automatische ausgeblendet und wird in der rechten oberen Ecke nicht mehr angezeigt. Eingeblendet werden kann diese dennoch. Während der untere Spieler wunderbar dem Geschehen auf der Karte folgen kann, überdeckt diese dann aber bereits die Hälfte des Charakters auf dem oberen Teil des Bildschirms. Kurztexte und Smilies sind im Mehrspielermodus ebenfalls nicht möglich. Trotz der Bildprobleme und dem grafischen Rückgang, hat auch der Mehrspielermodus etwas Gutes: Nicht nur, dass ihr offline gemeinsam die Welten beider Episoden durchstreifen könnt und damit einem Freund helft, seinen Charakter aufzuleveln – ihr könnt auch Items tauschen, wie es bisher nur im Online Modus möglich war. Eure Charaktere könnt ihr von der Festplatte auf eine Memory Unit transferieren (temporärer Charakter genannt), bei einem Kumpel auf die Festplatte kopieren, um dann zu zweit spielen zu können. Selbst wenn ihr allein spielt und euch einen zweiten Charakter schafft, so könnt ihr diesen nach Herzens Lust mit den aufgepowerten Mags, besseren Rüstungen und Waffen, sowie Technik Disks usw. ausstatten. Damit geht SEGA auch einen gewaltigen Schritt auf die Spieler zu, die vorher vielleicht mühevoll nach besseren Items betteln mussten oder denen es aufgrund ihrer ID nicht gelingt, die eine oder andere Waffe zu besorgen. Vielleicht habt ihr diese nämlich mit einem anderen Charakter schon lange und mehrfach in eurer Bank aufbewahrt.

Natürlich ist das „A“ und „O“ bei SEGAs revolutionärem RPG der Online Modus. Die wichtigste Änderung hierbei ist die „Hunter Lizenz“ die zusätzlich zur Mitgliedschaft für Xbox Live berechnet wird. Die 30-tägige Lizenz zum Online daddeln kostet 8,95 Euro und könnt ihr unter dem Menüpunkt „Optionen“ kaufen. Die 8,95 Euro werden von der Kreditkarte abgebucht und monatlich automatisch neu berechnet, sofern ihr nicht den Xbox Live Support anruft und diese kündigt. Ohne Hunter-Lizenz könnt ihr euch nicht auf den Server einwählen. Beim Kauf des Spiels ist allerdings ein 60-tägiges kostenloses Probe-Abo für die Hunter-Lizenz dabei. Nach Ablauf des Abo könnt ihr entscheiden, ob ich weiterhin online spielen und die Lizenz erwerben möchtet. Online entfaltet sich Phantasy Star Online abermals noch einmal auf ganzer Linie. Die Entwickler ließen sich dabei nicht lumpen, auch hier so einige Dinge neu zu kreieren und weitere Ideen einfließen zu lassen. Neben neuen Namen der Schiffe, auf welchen ihr sämtliche Spieler antrefft, wurde besonders die Lobby vollkommen umgestaltet. Auch diese besitzen nun Erhebungen und ihr könnt euch innerhalb dieser neuen Lobby an den verschiedensten Plätzen aufhalten, ohne dass tatsächlich alle weiteren Spieler um einen herumstehen. Der besondere Style wurde zudem je nach Block oder aber auch nach Jahreszeit oder Festen besonders gestaltet. So gibt es Springbrunnen, Bäume oder einen Schneemann zu begutachten. Auch Vögel fliegen umher. (Die aus Dreamcast bekannte normale Lobby und die Fußball Lobby wurden natürlich ebenfalls übernommen.) Die tollen ehemals F-Tasten Moves wurden vollständig erweitert, sodass ihr in entsprechenden Posen Winken, Hüpfen oder andere Sachen machen könnt. Dies ist außerdem noch unterteilt in männlichen und weiblichen Aktionen, die ihr auch mit beiden ausführen könnt. Im Photon Sessel könnt ihr es euch zudem „bequem“ machen und so völlig entspannt mit euren Freunden und Xbox Live Kontakten quasseln. Dies geschieht jetzt sogar über das Headset und unterstützt damit den Xbox Live Voice Chat. Mit dem Tippen auf einer Tastatur ist von nun an Schluss, frei sprechen heißt die Devise im gesamten Online Modus. Zwei Wermutstropfen gibt es allerdings von Beginn an: Erstens ist der Voice Chat an einer etwa fünf Sekunden Übertragung gebunden und läuft damit nicht in Echtzeit ab. Zweitens sind die Server nur europaweit, weswegen ihr nicht mit Spielern aus aller Welt daddeln dürft. (Wer darauf nicht verzichten kann, sollte zur GameCube Version greifen.) Zu Anfang konntet ihr zwischen Stimmen-Effekten wählen und diese nach euren Vorstellungen ändern. Online könnt ihr dann fünf verschiedene Stimmvarianten anwählen, sodass eine kleine Zauberin auch tatsächlich eine quietschende Kinderstimme oder ein Roboter eben eine Roboterstimme hat. Besonders lachen kann man hier, eben wenn es dadurch nicht bei einem „lol“ bleibt, sondern ihr tatsächlich eben wegen der Stimmen loskichern müsst. Hören alle anderen Mitspieler nun das herrliche Lachen eines Roboters und müssen daraufhin ebenfalls lachen (und es ertönt die Kinderstimme), dann endet das schon gern einmal in einer ordentlichen Lachorgie. Innerhalb einer Lobby hören euch übrigens nur die Spieler, die auch in eurer Nähe stehen. Somit umgehen die Entwickler die Gefahr, dass keiner keinen mehr versteht.

Trotz des Voice Chat gibt es nach wie vor die Kurzmeldungen über das Steuerkreuz und neu den rechten Analogstick. Beide können doppelt belegt (Doppelbelegungen mittels der R-Taste) und zu jeder Zeit abgerufen werden. Sprachbarrieren werden darüber hinaus weiterhin durch vorgefertigte Sätze durchbrochen. Die allseits bekannten Smilie, die ihr entweder selbst kreieren oder von anderen Spielern stibitzen könnt, dürfen natürlich auch nicht fehlen und heben die Stimmung oftmals noch an. Bereits beim Erstellen eines Spiels, ganz gleich ob allein oder mit bis zu drei weiteren Spielern, gebt ihr eurem Spiel wieder einen Namen und ein Passwort. Wie einst auf Dreamcast habt ihr die Möglichkeit zwischen den zwei Versionen zu entscheiden. Im Falle der Xbox wären das „Episode I“ und „Episode II“. Verändert wurde beim gemeinsamen Spielen auch das K.O. eines Helden. Lag vormals euer Geld und eure angelegte Waffe frei neben eurem Charakter (und jeder konnte Geld und Waffe stehlen), bleibt eure vielleicht sehr wertvolle Waffe nun in eurem Inventar. Ihr müsst diese nur wieder neu anlegen. Das Geld geht euch beim K.O. vollständig verloren, sobald ihr in die Krankenstation gewarpt werdet. Trotz dieser größtenteils positiven Veränderungen, bleibt eine Sache jedoch gleich: Geht ihr K.O. wird es „lol“ aus sämtlichen Sprechblasen hageln. Gut also, dass SEGA diese nicht gänzlich mit dem Voice Chat abgeschafft hat.
Doch ihr streift nicht nur in Vierergruppen durch beide Episoden, sondern könnt auch entsprechende Aufgaben in der Hunter’s Guild annehmen. Diese absolviert ihr als Team, um massig EXP, Meseta und die eine oder andere Waffe zu verdienen. Wer von riesigen Drachen, Maschinen und anderen Wesen oder sogar vom höchsten Schwierigkeitsgrad „Ultimate“ genug hat, sollte sich in den abwechslungsreichen Battle- und Challange Modi umschauen. Diese wurden ebenfalls aus der Ver.2 des Dreamcast Titels übernommen und gehören noch immer zu den großen Stärken des Spiels. Im Battle Modus kämpfen bis zu vier Leute gegeneinander. Damit auch Spieler unterschiedlicher und weit auseinander liegender Level fair gegeneinander kämpfen können, bedarf es lediglich einiger Einstellungen, um schon allein das Waffen- und Itemverhältnis auszugleichen. Das Aktivieren von Fallen während dieser Kämpfe ist ebenfalls möglich. So könnt ihr auf dem Kampfplatz diverse Fallen stellen, die entweder Schaden verursachen, eure Kontrahenten für eine gewisse Zeit verlangsamen oder einfrieren. Auch die Chaos-Falle kommt zum Einsatz, welche Verwirrung bei Spielern verursacht und gewohnte Aktionsbefehle vorübergehend vertauscht. Auch Offline ist der Battle Modus im Mehrspieler Modus anwählbar. Hier habt ihr nur Zugriff auf die Episode I, von der aus ihr am Schalter zur Hunter’s Guild entsprechende vorkonfigurierte Kämpfe auswählen dürft, die ebenfalls Welten der Episode II beinhalten. Ob ihr nun die meisten Kontrahenten besiegen, so viel Meseta wie möglich sammeln oder Wände zu eurem Schutz nehmen sollt, könnt ihr selbst entscheiden. Betretet ihr dagegen die vier Areale, kämpft ihr normal gegen die Monster auf Ragol, könnt euch aber auch gegenseitig durch Schläge oder Zauber verletzen, sowie euch gegenseitig heilen und durch Moon Atomizer oder Zauber wieder zum Leben erwecken. Siege und Niederlagen werden dabei stets in eurer Statistik getrennt nach Offline und Online Modus eingetragen, sofern ihr tatsächlich den Battle Modus spielt und nicht die Welten durchstreift.

Ebenso getrennt aufgelistet werden eure Erfolge des Challenge Modus. Ebenfalls aus der Dreamcast Version übernommen, könnt ihr dieses Spiel nun auch in beiden Varianten - Online und Offline - mit bis zu drei Freunden spielen. Hier geht es um Teamwork und um nicht anderes, als Teamwork. Zur Auswahl steht abermals die Episode I, ihr beginnt im Forest. Euer Level wird auf Anfang gesetzt und alle Spieler haben lediglich ihre erste Ausstattung zur Verfügung: Eine Rüstung, ein Mag, Meseta und eine Waffe. Force haben zudem eine Technik, die sie anwenden können – Feuer. Ihr müsst als Team agieren, die Betonung liegt dabei auf Zusammenarbeit, denn ihr könnt euch weder mit Telepipe, noch mit Ryuker zur Pioneer 2 zurück warpen. Besiegte Spieler können zudem nicht durch Reverser, Moon Atomizer oder dem Mag wiederbelebt werden. Nur die Scape Doll erfüllt diesen Zweck Alle Team-Mitglieder werden automatisch zur Jägergilde zurück gebracht, sobald die HP eines Team-Mitglieds auf Null sinkt. Wollt ihr in der Challenge also erfolgreich sein, müsst ihr euch zusammentun, euch gegenseitig helfen und eure Items gerecht untereinander aufteilen.
Speziell Heilmittel müssen ausgetauscht werden, um effektiv kämpfen und die gemeinsame Aufgabe bestehen zu können. Disks erhalten darüber hinaus die Magier, da deren Zauber weitaus stärker sind und die Nahkämpfer effektiv unterstützen oder in späteren Challenge Level durch Kraft-, Verteidigungsverstärker und Resta-Zauber helfen können. In der Regel benötigen die Nahangreifer mehr Heilmittel, als die Ranger und Force, die aus der Ferne attackieren können. Challenge Nummer 1 geht bis zum Endgegner, welchen ihr ohne zu sterben bezwingen müsst. In den nächsten Stages rund um Cave, Mine und Ruins (jeweils in mehrere Challenge Stufen unterteilt) geht es dann schon etwas härter zur Sache. Eure Level und Waffen werden an die neue Situation angepasst, bessere Ausrüstung müsst ihr aber nach wie vor erst wieder finden. Habt ihr allerdings entsprechende Werte oder steigt durch EXP im Level, seid ihr in der Lage, andere Waffen zu verwenden, die euch im Kampf vielleicht größere Chancen auf einen Sieg geben. Fallen und zu öffnende Tore sind ebenfalls vorhanden, genauso wie gelegentliche Abkürzungen, die ihr allerdings auch erst finden müsst. Umso schneller ihr eine Challenge abschließt, desto besser wird eure eingetragene Zeit. Ihr erhaltet mit jeder geschafften Area einen neuen Challenge Rang und kommt eurem Ziel immer ein Schritt näher. Dieser Modus ist auch in Phantasy Star Online Episode I&II ein richtiger Pflichtpart, der nun auch Offline für viel Freude sorgt. Er überzeugt durch sehr viel Flair und vor allem dem engen Zusammenspiel sämtlicher Online und Offline Spieler. Jeder muss hier anpacken, um zu gewinnen und jeder ist Gold wert im Kampf gegen die Zeit.

Auf eure Festplatte könnt ihr euch außerdem verschiedene Missionen downloaden (wird in der Regel online kostenfrei angeboten). Diese sind in der Hunter’s Guild anwählbar. Die Episode II verfügt übrigens über keine spiel-internen Missionen, sodass hier lediglich Online Missionen, wie bspw. „Central Dome Fire Swirl“ zur Auswahl stehen – sofern von euch vorher heruntergeladen.

Auch auf die Xbox hat es der einstige Dreamcast Online Hit geschafft. Die zweite Version des Dreamcast Titels wurde dabei voll als „Episode I“ integriert und durch eine „Episode II“ mit neuen Gegnern, Arealen und eine neuen Story erweitert. Am Spielprinzip beider Episoden wurde an sich nichts verändert, jedoch vollzogen die Entwickler ein allgemeines Update über beide Episoden. Jede Spezialwaffe bekam nun ihren vollkommen eigenen Look. Die Charaktere wurden insgesamt in ihrem Können ausgeglichener, sodass ihre Eigenschaften untereinander sich noch mehr unterscheiden. Drei neue Charaktere, neue Items, neue Statusveränderungen und der Voice Chat (leider mit etwa 5 Sekunden Übertragungsverzögerung) machen Phantasy Star Online Episode I&II erneut zu einem prächtigen Online Titel und DEM Online Spiel auf der Xbox - auch wenn kleinere grafische Raffinessen der GameCube Version nicht auf die Microsoft Konsole übertragen wurden und Spieler auch nur europaweit miteinander daddeln dürfen. Fans greifen auf alle Fälle zu, Neulingen wird es mit Sicherheit ebenso gefallen, das hat bereits die riesige Fangemeinde auf Dreamcast bewiesen.

Ronny Wecke