Roooooooooooollllllllllling Staaaaaaaaaaaaaaart!

Wie lange haben wir wieder auf ein Konsolen-Daytona gewartet? Lange wurde gemunkelt, dass Daytona für Dreamcast komme. Auf der E3 im Jahre 2000 haben wir allerdings vergeblich nach dem Stockcar-Racer Ausschau gehalten. Auf der ECTS in London hat SEGA am 3. September 2000 um 20:48 MEZ im Dreamcast-Premiere-Event aber schließlich die Katze aus dem Sack gelassen. Ich weiß es so genau, weil ich da ganz genau auf meine Uhr gesehen habe! Mit einem kurz eingeblendeten Schriftzug "DAYTONA USA 2001" und einer mikrokurzen Spielsequenz wurde ein Aufschrei und Jubel beim Publikum erzeugt, den sonst nur das Erscheinen des blauen SEGA-Igels toppen konnte. Kurz vor Weihnachten durfte ich dann endlich die japanische GD-Rom des Spiels auspacken. Und dann ging's ab in den ehrfürchtigen Stockcars. Zur Auswahl stehen euch folgende fünf Modi: Single Race, Championship, Time Attack, VS-Battle und Net-Battle.

Single Race:
Ihr wählt die Strecke eurer Wahl und bestimmt die Anzahl der teilnehmenden Fahrzeuge. Die Strecke könnt ihr hier spiegeln. Wählt euer Auto und los geht's. Arcade-Feeling pur...

Championship:
Auto ausgewählt und los geht's. Ihr bekommt Punkte für Zeit, Geschwindigkeit, die schnellste Runde etc. Ihr solltet unter die ersten fünf nach vier Rennen kommen, um die nächste Runde zu erreichen. Championship eben...

Time Attack:
Dieser Modus ähnlich dem Single Modus, nur gibt es keine gegnerischen Fahrzeuge. Hier fährt nur euer eigener Geist (Ghost) mit oder der des CPU.

VS-Battle:
Hier geht's im Splitscreen gegen einen menschlichen Mitfahrer zur Sache. Ihr wählt eure Fahrzeuge und die Strecke. In diesem Versus-Battle können bis zu acht CPU-Gegner mitfahren und sich auf den Strecken mit euch um die schnellsten Runden messen.

Net-Battle:
Die japanische Version ließ sich in meinen Testversuchen leider nicht dazu überreden, sich auf die Server einzuloggen, um gegen ein paar japanische Kamikazepiloten anzutreten. Allerdings steht Online-Fahrten gegen andere menschliche Spieler mit diesem Modus grundsätzlich nichts im Wege. (Übrigens: Den Online-Modus erhielten auch US-Spieler, wurde allerdings in der EU-Version herausgeschnitten.)

Im ersten Modus, dem Single Race, stehen euch wie auch in den anderen Modi insgesamt acht Kurse zur Verfügung. Im Time Attack wie auch im Single Race könnt ihr diese acht Kurse dabei in vier verschiedenen Versionen abfahren: Normal, Reverse, Mirror und Mirror Reverse, wodurch die Kurse meist ein gänzlich anderes Streckendesign erhalten. Exklusiv für Dreamcast wurden in diesem Remake der Saturn-Version die Strecken Mermaid Lake, Rin Rin Rink und Circuit Pixie programmiert. Zum Start stehen euch vier Fahrzeuge bereit: Da wären die legendäre Hornet mit ausgeglichenem Fahrverhalten. Dann stehen euch die langsameren Grasshopper und der Falcon zur Verfügung, die dafür eine bessere Straßenhaftung erzielen. Mit dem Lightning steht das schnellste Fahrzeug auf der Piste, das dafür aber auch die schlechteste Haftung hat. Ihr könnt aber auch an den Fahrzeugen herumbasteln - quasi Feintuning betreiben: Wenn auch nur die Reifen (AT/MT) und Farbe zur Auswahl stehen, so hat gerade die Reifenwahl eine entscheidende Bedeutung. Fünf verschiedene Reifenprofile von soft, medium soft, medium, medium hard und hard stehen euch zur Verfügung. Mit den Softreifen macht ihr beispielsweise den Lightning straßensicherer, aber im Gegenzug auch langsamer.

Die Steuerung ist vor allem für einen Arcade-Racer am Anfang sicher etwas feinfühlig und unter den Daytona-Spielern sehr umstritten. Es empfiehlt sich daher, vor dem Start im Optionsmenü - Game Configuration die Steuerung auf Hard einzustellen, da sich die Fahrzeuge dann leichter über die Pisten ziehen lassen. So geht einem die Raserei bald wie Öl von der Hand. Dennoch werdet ihr zuerst  sicherlich einige Zeit brauchen, um euch einzufahren und die Racer zu beherrschen. Also wirklich nicht sooooo schwer, wie manch einer behauptet. Wer es wagt, der gewinnt mit einem Lenkrad. Hierbei hat sich das "MadCatz MC2" mal wieder sehr positiv bewiesen, vor allem auch wegen der eingebauten Rumble-Funktion. Allerdings soll auch gesagt sein, dass selbst kleinste Fahrfehler den Rückstand zum führenden Fahrzeug oftmals soweit erhöhen, dass es fast aussichtslos ist, diesen noch zu erreichen. Das war aber bei den Vorgängerversionen auf dem Saturn ebenso. 

Grafik und Sound

Was soll man sagen? Knallbunte Autos, derer 40 auf der Straße, mit 320 Sachen unterwegs und nix ist am ruckeln! Wagen mit transparenten Fenstern, die Strecken mit einer unglaublichen Fernsicht! Vielerorts wird bemängelt, dass man die Strecken durchaus detaillierter hätte gestalten können und vor allem die Straßenränder hätten mehr ausgebaut werden können. Auch, dass die Tribünen nur eine flache Publikumstextur aufweisen, ist nicht gerade zeitgemäß. Dafür haben die Stockcars nun schöne Spiegelungen aufzuweisen. Außerdem gibt es transparente Fenster, Fahrer etc. Man darf nicht vergessen, wir reden hier von einem Remake der Saturn-Version mit aufgemöbelter Grafik - keinem komplett neuem Spiel. Schön Daytona-like sind übrigens auch die Crashs in Szene gesetzt. Autos fliegen durch die Luft und qualmen beim Aufsetzen schön vor sich hin. Man hört über Funk den Spruch: "Are you okay?" Nebst solcher Sprüche darf man sich aber vor allem über eins freuen: Der legendäre ROOOOOOOOOOLLLLLLLLLIIIIIIIIIIIINNGGGGGG STAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRTTTTT-Sänger ist wieder mit von der Partie. Ja er singt wieder. Man liebt die Songs oder man hasst sie. Ich persönlich bin ein bekennender Daytonaholiker, weshalb ich diese Songs liebe. Trotzdem, ein paar Songs mehr hätten es sein können. An den Fahrzeugssounds und den Funksprüchen gibt es nix zu meckern: eigentlich ein arcadetypischer Sound, den man von SEGA kennt und im ganzen Spiel wiederfindet.

Daytona USA 2001 ist ein Pflichtkauf für Daytonaholiker, wie ich einer bin. Bei mir ist im Jahre 2000 Weihnachten ausgefallen, ich habe lieber das frisch releaste Daytona in der japanischen Fassung auf meiner Dreamcast gedaddelt. Im Time Trial habe ich mal schnell 160 Runden über den Dinosaur Canyon gefetzt. Halleluja! Wie damals zu seligen Saturn Zeiten. Wer's nicht kennt, hat's verpasst.

Wer Daytona USA noch nie gespielt hat, sollte sich mal den Automaten in der Spielhalle seines Vertrauens zur Brust nehmen und unbedingt probefahren ... oder halt die Dreamcast-Version abchecken. Am liebsten würde ich dem Teil zu unserer "Elite" hinzufügen und mit Ringen überschütten. Allein wegen dem Gefühl, das beim Zocken rüberkommt! Aber wir wollen mal nicht zu reißerisch sein. Das Game ist eines derjenigen, wo ich wieder dieses alte SEGA-Kribbeln verspürt habe. Lang, lang ist's her. Ein Suchtfaktor wie Crazy Taxi, Sega Rally Championship, Daytona USA CCE, ... Die Großen eben!

Nicht umsonst habe ich mal eben so 160 Runden am Stück gebrettert... 


Und wenn er nicht gestorben ist, rast er noch heute über den Dinosaur Canyon:
Christian Roth

Daytona USA 2001
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