Get in – Sit down – Shut up – Hold on

Und es ist zurück: Das verrückteste Taxi aller Zeiten - mit noch mehr taximäßigen Fähigkeiten, neuen wahnsinnigen Fahrern und viel Craaaaaazy Monneeeyy. Doch wie heißt es so schön? Einsteigen und losfahren. In den zwei Modi „Around Apple“ und „Small Apple“ schnappt ihr euch einen der vier neuen Fahrer mitsamt ihrem ganz speziellem Crazy Taxi und beginnt eure Arbeit an diesem erneut wunderschönen Tag. Mit dabei dieses Mal: Slash, Iceman, Cinnamon und Hot-D. Der Unterschied zwischen Around und Small Apple sind dabei die Stadtgebiete, in denen ihr euer Geld verdient. 

An jeder Straße stehen Passanten, die an irgendeinen Ort gebracht werden möchten. Ein farblicher Kreis zeigt dabei an, ob diese Person oder Personen mehrere Kilometer weit gefahren werden möchten oder nur einmal kurz um die nächste Kurve. Die Farben sind erneut unterteilt von rot, orange, gelb, grün bis blau – sprich kurze bis weite Strecken, die zu fahren sind. Passanten mit einer Nummer am Straßenrand weisen darauf hin, dass ihr hier sogar mehrere Leute an verschiedene Ziele zu bringen habt. Doch egal wen ihr einsackt, ein Zeitlimit zeigt euch an, wie viel Zeit euch nun zur Verfügung steht, um diese auch zu dem angegebenen Ort zu fahren. Wie eingefleischte Crazy-Taxler bereits wissen: Zeit ist Geld und die Zeit ist knapp. Euer Ziel dabei ist, die wenige Zeit in viel Bares umwandeln. Es heißt also anschnallen und losbrettern. Die üblichen Aktionen aus dem ersten Teil sind natürlich auch im zweiten Ableger wieder mit von der Party. So gebt ihr euch beim Anfahren oder auch während der Fahrt einen kleinen Power-Schub, um schneller in die Puschen zu kommen. Habt ihr den Dreh beim Schalten und Drücken zwischen dem Vorwärts- und Rückwärtsgang heraus, kommt euer Taxi auf Hochtouren. Das schafft ihr nach wie vor auch mit dem perfekten Einsatz von Crazy Dash, Crazy Back Drift, Crazy Back Dash, Crazy Drift oder dem neuen Crazy Hop! Mit letzterem springt ihr nun problemlos über den Gegenverkehr hinweg, auf Dächer oder sogar auf vor euch liegende Brücken. Hier und da eine Abkürzung einschlagen bringt euch schließlich nicht nur weniger Zeitverlust, sondern auch mehr Trinkgeld und ein besseres Urteil eurer ständigen Fahrgäste: Speedy (schnell), Normal oder Slow (langsam). Knappes Ausweichen oder Vorbeifahren an anderen Autos, Bussen und LKWs lässt das Trinkgeld eures Kunden stetig ansteigen. Doch um dies auch zu bekommen, müsst ihr eure Kundschaft selbstverständlich auch erst ans gewünschte Ziel bringen. Schafft ihr dies nicht, weil das Zeitlimit vorher abgelaufen ist, verliert ihr nicht nur euren Kunden, sondern auch das gesamte Geld. 

Genauer einstudieren könnt ihr die ganzen Taxi-Fähigkeiten vor allem in der „Crazy Pyrmid“. Hier gilt es, verschiedene Mini-Games zu meistern. Die ersten Minispiele stellen vielmehr noch die einfachen Übungen dar. Zur Pyramidenspitze hin werde diese aber immer schwieriger und verlangen euch nicht nur ein paar einfache Crazy Hops über Tore oder im Weitsprung ab. Hier werden die Fähigkeiten kombiniert, um eine Herausforderung zu meistern. Stellt euch beispielsweise den Crazy Hop in Kombination mit dem Crazy Drift vor. Im wahren Leben könnte das eine Autobahn sein mit einer Autobahnbrücke vor euch. Und auf die sollt ihr springen. Damit ihr aber nicht darüber hinweg springt mittels Crazy Hop, müsst ihr zuvor den Crazy Drift anwenden. Ihr driftet also leicht nach links oder rechts, um praktisch volle Kanne quer zu fahren, nutzt sofort den Crazy Hop und springt auf die Brücke, um hier den Streckenverlauf zu folgen. Das ist ist eine Herausforderung unter vielen. Schnelles Wenden und mehr habt ihr in einem knappen Zeitlimit zu schaffen. Wer sich hier als wahrer Crazy Taxi Fahrer bewährt, wird auch in den Apple Stages keine großen Probleme haben. Denn so könnt ihr wunderbar Abkürzungen nutzen und eure Kundschaft an die entlegensten Ecken absetzen und Geld kassieren.

Normal sind die Fahrten mit mehreren Personen - vor allem vier Stück - besonders schwierig. Steigen vier Leute in euer Taxi und wollen an vollkommen verschiedene Orte gebracht werden, müsst ihr das Zeitlimit für alle im Auge behalten. Dies ist meist knapp bemessen und ihr könnt euch keine großen Patzer erlauben. Ansonsten läuft die Zeit beim letzten oder gar schon vorletzten Kunden gnadenlos ab. Und sind nicht wirklich alle zur selben Zeit ins Auto gesprungenen Leute dort, wo sie hin wollen, gibt es keinen einzigen Cent! Im Arcade-Modus, indem ich ihr euch eure Zeit mit eurer Kundschaft erst verdient, bedeutet das immerhin ein schnelles Game Over. So beginnt ihr unter diesen normalen Arcade-Bedingungen mit nur ein paar Sekunden, müsst die aufgelesenen Kunden schnellstens zu ihren Wunschorten bringen und dadurch euren eigene Zeit langsam aufbauen. Dann könnt ihr Kunden auch an etwas weiter entfernte Orte chauffieren. Das schafft ihr durch schnelles und gekonntes Fahren ohne großes Anrempeln oder Steckenbleiben im Verkehr. Aber auch mit den gekonnten Drifts, Sprüngen, Power Dashs und damit höchst zufriedenen Kunden. Je besser, desto mehr Geld und Zeitbonus. Dies hilft euch beim nächsten Kunden ebenfalls weiter. Denn schafft ihr es nicht, einen oder mehre Passanten zum nächsten Supermarkt, Basketball Court, Burger King, Universität usw. zu bringen, gibt’s auch weniger oder gar keine frische Zeit. Je länger ihr durchhaltet, desto größer ist eure Chance auf einen hohen Gesamtrang. Wem dies zu stressig ist oder nur mal so ein paar Runden drehen möchte, entscheidet sich einfach im Vorfeld  für eine Arbeitszeit von 3, 5 oder 10 Minuten - ganz wie im Vorgänger auch. Übung macht also den Meister. 

Die Entwickler von SEGAs Studio Hitmaker integrierte dieses Mal auch einen Replay-Modus. Doch hier wird nicht einfach ein bereits gespieltes Game abgespeichert, das ihr euch nun nochmals anschauen könnt. Nein, hier entscheidet ihr, welche Strecke und welches Taxi ihr nehmt, sowie eure Arbeitszeit. Ihr drückt auf Aufnahme und dann erst dann geht’s los. Am Ende könnt ihr euch eure tolle Crazy Fahrt noch einmal ansehen, löschen oder eben auf VMU speichern und zu jeder Zeit neu abrufen. Doch ganz gleich wann, wie und wo ihr euer Taxi durch Kistenstapel, Fußgängerzonen oder Telefonzellen steuert, der Sound passt wieder wie die Faust aufs Auge. „Methods of Mayhem“ und „The Offspring“ lassen es mit Songs á la „Walla Walla“, „Crash“, „No Brakes“ oder „Who the Hell cares“ mächtig krachen. Sie bringen damit sehr viel Stimmung und Action ins Spielgeschehen - ganz nach dem Vorbild des Vorgängers Crazy Taxi. Soundtechnisch steht der Nachfolger dem also um Nichts nach. Grafisch ist auch Crazy Taxi 2 ordentlich, wenn nur nicht die immer wieder zwischendurch auftretenden Pop Ups währen. Aber auch das kennt man bereits vom ersten Teil, bei dem diese den Spielspaß aber nicht stören. Teilweise mag zwar die Kollisionsabfrage nicht ganz stimmen, jedoch trübt auch diese nicht wirklich den Spaß an der irren Taxi-Fahrt. Funken beim Driften oder Reiben anderer Autos zeigen zudem wieder, dass in Crazy Taxi doch auch ein paar grafische Feinheiten stecken. Alles in allem technisch nicht perfekt aber auch nicht schlecht.

Schon der erste Teil war Fun pur und lud immer wieder zu einer Runde mit dem verrückten Taxi ein. Nun bringt SEGA den Nachfolger auf die hauseigene Konsole Dreamcast auf den Markt. Und man hat hier und da noch ein wenig verbessert. Besonders der Crazy Hop bewährt sich nicht nur darin, mehr Trinkgeld zu verdienen. Er wird zugleich auch gebraucht, um in Kombination mit beispielsweise dem Crazy Drift auf Brücken zu springen. Das wird gebraucht, um gekonnt Abkürzungen zum Ziel zu nehmen und damit die Kundschaft schnellstens mit viel Trinkgeld am gewünschten Ort abzusetzen.

Die Crazy Pyramide bringt dagegen erneut heiße Minispiele ins so schon spaßige Rennen um viel Trinkgeld. Hier präsentieren sich viele neue Ideen, die nicht immer auf Anhieb zu schaffen sind und damit vor dem TV fesseln. Die paar grafischen Schönheitsfehler - zum Beispiel Pop Ups - sind zu verkraften, zumal sie den Spielspaß nicht schmälern. Die Fahrten werden vor allem und erneut von „The Offspring“ musikalisch untermalt, wodurch der Crazy Taxi Flair auch im zweiten Teil vollkommen erhalten bleibt. Wer Lust hat, spielt statt mit dem Controller mit einem Lenkrad. Oder aber ihr riskiert einen Blick auf die Homepage des Spiels, indem ihr einfach auf den Menüpunkt „Internet“ klickt. Crazy Taxi gehörte schon zum Pflichtprogramm auf Dreamcast und Crazy Taxi 2 nun ebenfalls. Für Zwischendurch ist der Titel sowieso immer besten geeignet!


Rast, driftet und springt in seinem Taxi durch die gesamte Stadt:
Ronny Wecke

Crazy Taxi 2
Intro