And once again it's time to make some craaaazzy Money!

Diesmal allerdings nicht mehr auf der hauseigenen Konsole Dreamcast, sondern auf der Xbox. Und noch immer geht es nur um diese eine Sache: Duftbaum raushängen, zurücklehnen, anschnallen (oder auch nicht) und Crazy Money machen. Und das beste daran: Die beiden Dreamcast Vorgänger wurden in den dritten Teil gleich ganz erfrischend integriert und sorgen für noch mehr Fahrgenuss exklusiv auf Microsofts Konsole. Die Regeln sollten bekannten Crazy Taxlern noch klar sein. Ihr sucht euch einen der nun insgesamt 12 Fahrer aus und nehmt die Taxi-rufenden Fahrgäste auf. Innerhalb der vorgegebenen Haltezone solltet ihr stoppen, damit ihr die Leute, die nun zu euch in den Wagen steigen oder hüpfen, auch an das gewünschte Fahrtziel bringen könnt. Während eine oder mehrer Personen in euer Taxi einsteigen, erscheinen Fahrtziel, Entfernungszähler sowie ein Richtungspfeil. Dieser Richtungspfeil gibt euch die ungefähre Richtung an, in die ihr fahren müsst.

Und dies müsst ihr innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits schaffen. Denn nur für erfolgreiche Ablieferung der Fahrgäste am gewünschten Ort gibt es auch ordentlich Kohle. Zur Belohnung eures Crazy Fahrstils gibt es vielleicht auch Trinkgeld. Aber wie heißt es so schön? "Crazy Fahrstil" - nichts wäre langweiliger, als ruhig und gediegen hinter irgendwelchen lahmen Sonntagsfahrern her zu kutschen. Bei Crazy Taxi geht es zur Sache! Also vielleicht doch besser anschnallen, einen Turbo Schub - genannt Crazy Dash - starten und ab auf die Gegenfahrbahn. Knapp den entgegen kommenden Vehicles ausweichen, mittels des "Crazy Jump" über einen Bus hinweg und um die Ecke driften, sodass die sowieso schon lange im Weg stehende Telefonzelle im hohen Bogen davon fliegt. So und nicht anders gibt es Trinkgeld, wenn die Fahrgäste vor Freude im Crazy Taxi herumhüpfen und hier und da ein wenig mehr Crazy Money in die eigene Tasche fließt.

Allerdings fließt dieses tatsächlich auch nur dann, wenn ihr eure Kunden (sicher) an das gewünschte Ziel gebracht habt. Dafür müsst ihr das vorgegebene Zeitlimit einhalten. Denn schafft ihr dies nicht, springt euer Fahrgast nicht nur wutentbrannt aus dem Taxi. Die Geldbörse nimmt er natürlich auch mit und ihr seht keinen Cent. Habt ihr durch Trinkgeld und dem Fahrt-Grundpreis nämlich eigentlich schon beispielsweise mehr als 1000 Crazy Money zusammen, gibt es nun nichts. Und das wiederum bedeutet, dass ihr die ganze Zeit umsonst in einer der drei größten Städte umhergefahren seid. Zum Anfang des Spiels entscheidet ihr neben den von Dreamcast bekannten Städten "Small Apple" und "West Coast", sowie der Xbox exklusiven Stadt "Glitter Oasis" auch die entsprechende Spielregel aus. Ihr könnt Crazy Taxi im "Normalen Modus" spielen oder euch ein Zeitlimit von drei, fünf oder zehn Minuten auswählen. Innerhalb des Zeitlimits müsst ihr so viel Geld wie möglich kassieren. Am Ende der Zeit wird  eure Tageskasse mit einer Lizenz bewertet: beispielsweise "Awesome", "A", "E" oder keine Lizenz. Im Normalmodus müsst ihr eure Zeit verdienen. Das heißt, ihr beginnt mit einem kleinen Zeitlimit und erhaltet immer dann einen entsprechenden Zeitbonus, sobald ihr einen Fahrgast aufnehmt bzw. wie schnell das Fahrtziel erreicht wird. Habt ihr nur noch wenige Sekunden danach übrig, solltet ihr euch einen Fahrgast schnappen, der nur eine kurze Strecke gefahren werden möchte, um so schrittweise euer Zeitlimit aufzustocken. Dies erkennt ihr in Normalen-, aber auch im Minuten-Modus an den Farben, die die Haltezonen der Passanten zieren. So steht "Rot" für die kürzeste Strecke und wird über orange, gelb, grün und blau immer länger. Beinahe die gleiche Farbsymbolik wurde für den Richtungspfeil verwendet, welcher sich von grün auf rot umfärbt, je näher ihr an euer Ziel herkommt. Mittels der weißen Taste am Controller könnt ihr die Bedeutung des Pfeiles aber auch verändern. Dieser färbt sich dann blau und zeigt nicht mehr den Weg auf den zu fahrenden Straßen, sondern das direkte Fahrtziel an. Das Ziel selbst ist immer deutlich sichtbar mit einem grünem Feld umrandet. Je nachdem wie nah oder weit ihr eure Kunden fahren müsst, desto breiter bzw. schmaler ist auch das jeweilige Ziel, in dem ihr vor Ablauf der Crazy Zeit halten müsst.

Damit das Taxi fahren auch so richtig viel Spaß macht, integrierten die Entwickler von Hitmaker natürlich wieder sämtliche Crazy Fahrkünste. Die dürft ihr während der Fahrt so oft anwenden wie ihr wollt. Am wichtigsten dabei ist mit Sicherheit der "Crazy Dash" - eine Art Blitzstart, mit dem ihr der Karre einen so richtigen Schub gebt und mit erhobenem Vorderteil nach vorn prescht. Damit gehören durchdrehende Räder der Vergangenheit an, denn das kostet euch nur wertvolle Zeit. Den gleichen Power-Schub könnt ich auch während der Fahrt oder in der Luft einsetzen. Wer schnell zum Stehen kommen muss, nutzt ihn entgegengesetzt. Enge Kurven werden von geübten Taxi-Fahrern mit einem herrlichem Drifting hingelegt, dass die Reifen nur so quietschen. Sämtliche dieser vielen verrückten Manöver wurden Xbox-exklusiv mit herrlich (zum gelben Taxi passend) feurigen Effekten versehen. Kombiniert ihr zudem ein paar dieser Manöver - zum Beispiel den "Crazy Drift" und den "Crazy Hop" - führt ihr den sogenannten "Drift Hop" aus. Damit könnt ihr auf vor euch quer zur Straße liegende Brücken springen und euren dafür hoffentlich viel Crazy Money zahlenden Fahrgast ans gewünschte Ziel bringen. Alle Tricks und Kniffe des Crazy Fahrens könnt ihr in allen Strecken anwenden, das heißt das Taxi kann nun beispielsweise auch in der Stadt des Dreamcast Erstling "West Coast" springen. Meistern könnt ihr diese, indem ihr entsprechende Tasten-Combis drückt, bestehend aus Vorwärts-und Rückwärtsgang, Lenkung und/oder Gas geben bzw. bremsen. (Näheres dazu aber auch in der gedruckten Spielanleitung.)

Wem diese Fahrmanöver allerdings zu schwer sind, kann versuchen, sie im Modus "Crazy X" zu trainieren. Dieser Modus ist wahrscheinlich noch verrückter als das Hauptspiel selbst. In einzelne Etappen unterteilt, gilt es verschiedene Aufgaben zu lösen. Die Minispiele sind teilweise aus den Vorgängern bekannt, wurden aber mitunter auch leicht verändert. Im MiniGame "Crazy Jump" fahrt ihr eine Rampe hinauf, um danach einen Sprung hinzulegen, ähnlich eines Ski-Sprungwettbewerbs. Ihr müsst nun eine vorgegebene Mindeststrecke mit dem Taxi springen. Einen Home-Run startet ihr, indem ein Ball in die Tribüne geschossen wird. Im "Crazy Football" solltet ihr mit allen Mitteln den NFL-Spieler in den Touchdown Bereich fahren. Aber Vorsicht: die anderen Spieler ... ehh Autos, Busse und Trucks ... werden alles daran setzen, dies zu verhindern! Doch egal ob ihr Ufos zerstören, wie ein Wiesel auf Rampen sausen, auf Plattformen springen oder Baumstämmen ausweichen müsst. Die Minispiele sind oft sehr fordernd und benötigen besonders von ungeübten Spielern erstens mehrere Versuche und zweitens langsam aber sicher die immer perfekter werdende Steuerung über den gelben Flitzer. Habt ihr ein Minispiel gemeistert, könnt ihr die Wiederholung auf der Festplatte sichern, um euch diese später nochmal anzusehen.

Doch das ist noch nicht alles: Im Modus "Crazy Drivin" könnt ihr an einem von fünf Startpunkten in jeder der drei Städte beginnen. Während ihr nun in der von euch eingestellten Zeit (drei bis maximal zehn Minuten) sämtliche Leute von einem Ort zum nächsten fahrt, wird alles aufgezeichnet. Am Ende könnt ihr eure Wiederholung abspeichern und aus verschiedenen Perspektiven erneut ansehen. Hier könnt ihr nämlich endlich mal eure Augen von der Straße nehmen und euch den vielen Fahrgästen widmen, die in Crazy Taxi 3 vorkommen. Auch hier gibt es nämlich wieder schöne Personen-Gruppen, von der jeder Fahrgast an einen anderen Ort gebracht werden will. Dies ist teilweise zwar gar nicht so einfach. Schafft ihr dies aber, bekommt ihr zur Belohnung das große Geld. Die Normalos der Zivilisation gibt es immer und überall. Auf den verrückten Straßen gibt es aber auch ziemlich verrückte Leute: Alles will von einem Fleck in die nächste Kirche, zum Sportplatz oder Bahnhof. Ganz gleich, ob Baseballspieler, Karatemeister, Cheerleader, Clowns oder Bodybuilder. Beinahe alles ist vertreten und je verrückter euer Fahrstil ist, desto mehr springen diese auf eurem Rücksitz herum, schießen Saltos oder sehen sich darin bestärkt, einen Handstand zu vollführen. Einfach herrlich craaaazy!

Aber wie viel Spielspaß die Entwickler auch in den dritten Teil der Serie steckten, für Xbox-Verhältnisse ist der Titel technisch regelrecht eine Schande. Bereits in der Vorschau aber auch im Gameplay sind das schlimmste Übel die ununterbrochenen Pop Ups. Weder die alten Städte, noch die neue Strecke "Glitter Oasis" bekamen eine Schönheitskorrektur verpasst. Technisch nicht mehr zeitgemäß, haut aber dennoch der Soundtrack mächtig rein. So dürft ihr unter anderem wieder der Gruppe Offspring mit ihren inzwischen Crazy Taxi-typischen Songs "All I Want" oder "No Brakes" lauschen. Wäre da nur nicht dieser Sound-Bug, der sich auch noch in unsere PAL-Version eingeschlichen hat. In der Stadt Glitter Oasis zu hören, ertönt nach kleineren Abständen immer wieder ein Geräusch, was dem Zerreißen eines Blatt Papiers nahe kommt. Wer nun allerdings kein zu großer Sound-Genießer ist und jedes Detail heraushört, wird diesen Fehler wohl aber ohne größeren Hörschaden überstehen. Denn aufgrund des Gesangs in den Songs, der witzigen Sprachensembles der Fahrgäste und der Geräusche des Taxis ist dieser (meiner Meinung nach) teilweise nicht wirklich mehr zu hören. Dennoch hätte man diesen Bug auch nach dem Release doch wohl noch via kleinem Update ausmerzen können...

Crazy Taxi geht in die dritte Runde. Diesmal exklusiv auf Xbox, beschert uns SEGA ein weiteres Mal ein super witziges Rennspektakel in drei großen Städten. Da zur neuen "Glitter Oasis" auch die aus Teil 1 und Teil 2 bekannten Ortschaften "West Coast" und "Small Apple" dazu kommen, kann nun jeder nicht nur sämtliche Straßen unsicher machen. Auch könnt ihr in all diesen Abteilen sämtliche Tricks anwenden, die vormals aufgrund verschiedener Spieleteile nicht möglich waren. Erstmals dürft ihr bei Nacht (Glitter Oasis) fahren, eure Scheinwerfer nach Belieben ein- und ausstellen und dabei erneut mächtig Trinkgeld durch Crazy Fahrmanöver verdienen. Diese lassen sich nacheinander ausführen und werden dann noch als Kombinationen gewertet. Fetzige Fahrgäste auf dem Rücksitz inklusive! Was will man mehr? Natürlich eine Xbox-ansehnliche Grafik und keine Pop Up Effekte wie Sand am Meer. Zudem spricht auch der Sound Bug nicht gerade für eine optimale europäische Anpassung. Aber dennoch macht Crazy Taxi nach wie vor eine Menge Spaß und wird immer wieder für eine Runde Fun in die Konsole geworfen. Wer Crazy Taxi nie gespielt hat, sollte sich den dritten Teil mal ansehen. Fans werden sowieso zugreifen...


Kassiert jede Menge craaaaaaaaaaazy Money:
Ronny Wecke