Multitest -- Phantasy Star Universe
Vergleich Xbox 360 und PS2

Die Hundertjahrsfeier der Allianz – gleich nach Feierabend düst ein junger Mann auf seinem Airboard durch eine Gasse, um den Weg zur Feier abzukürzen. Promt prallt er mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammen. Verletzt am Boden liegend, steigt ein Mädchen mit wunderschönem Gewandt aus. Der Einsatz ihres Zaubers heilt das schmerzende Bein des Jungen, der sich daraufhin vorstellt. Ethan Waber ist sein Name … doch noch bevor sie Ethan den ihren sagen kann, zieht ein Leibwächter sie auch schon wieder ins Fahrzeug. Sie seien spät dran und müssen weiter. Auch Ethan beeilt sich, um schnell zum Treffpunkt zu gelangen. Dort wartet nämlich bereits sehnsüchtig seine kleine Schwester Lumia.
Und sie kann es nicht erwarten, zur Zeremonie zu kommen. Sie zieht ihren großen Bruder hinter sich her und ermutigt ihn doch schneller zu laufen, als beide mit einem seltsamen Mann zusammenstoßen. Dieser verschwindet auch gleich darauf. Lumias Meseta Karte hat er bei sich. Ethan hat den Diebstahl sofort bemerkt und geht sofort auf Verfolgungsjagd. Schließlich trifft er nicht nur auf den Dieb, sondern auch auf dessen zwei Brüder, die Ethan sogleich eine Lehre verpassen wollen. Als sich einer der Gebrüder Vol aber Lumia schnappt, sieht es zunächst schlecht für Ethan aus. Als ein Guardian auftaucht, verschwinden die drei jedoch ziemlich schnell. Lumia ist sichtlich erfreut über die Rettung durch den Guardian. Ethan dagegen zeigt absolut keinen Dank, sondern beschwert sich darüber, er habe im Weg gestanden.
Während der Zeremonie sieht Ethan das Mädchen von vorhin wieder. Was er nicht wusste, sie ist Mirei, die Erleuchtete und ein fester Bestandteil des Gurhal-Glaubens. Als sie für die Kolonie beten möchte, trifft jedoch ein Geschoss eines der im Weltall befindlichen Raumschiffe. Eine Explosion nach der anderen erschüttert die große - ebenfalls im Weltraum stationierte - Kolonie. Teile schlagen auf der Oberfläche ein. Mirei ruft allen zu, sich in Sicherheit zu bringen. Der Guardian von vorhin weist sämtliche Leute an, einen bestimmten Weg zu nutzen. Nur Ethan ist nicht gewillt, dem Folge zu leisten und wählt mit Lumia einen anderen Weg. Kurz darauf bricht die Decke über beide zusammen und trennt die Geschwister. Nun liegt es an euch, Lumia zu retten. Dazu müsst ihr aber zuerst einen Weg zurück finden, vorbei an verschütteten Menschen. Sobald ihr wieder vorm Guardian steht, schlägt etwas in der Kolonie ein. Ein riesiges Wesen befindet sich in einer Art von Steinhülle und schlägt mit seinen Ranken sofort auf den Guardian ein, als er seine Feuerwaffe zieht. Ethan greift sich die am Boden liegende Waffe, um das Monster zu besiegen. Der verletzte Guardian, der sich euch als Leogini Santosa Berafort (kurz Leo) vorstellt, gibt euch seine Ausrüstung. Ihr müsst allein Lumia retten, die angeforderte Unterstützung komme nach…

So macht ihr euch samt Rüstung, Lichtschwert, Pistole und Kommunikator auf den Weg. Leo gibt euch zwischendurch immer wieder Hinweise, welche durch Texteinblendungen auf dem Bildschirm gezeigt werden. Die Anwendung der Waffen, die ihr zu diesem Zeitpunkt das erste Mal im Spiel besitzt, wird euch nach und nach erklärt. So schlagt ihr mittels X-Taste (PS2: Viereck) mit eurem Schwert zu. Maximal drei Schläge- bzw. je nach Waffe Schlagkombinationen könnt ihr hintereinander ausführen. Um eure Schusswaffe zu benutzen, drückt oder haltet ihr gedrückt (je nach Einstellung in den Optionen) den LB-Button (PS2: R1-Taste) und feuert dann ebenfalls mittels der Angriffstaste Projektile auf euren Feind ab. Das neue Kampfsystem bietet euch dabei so einige Raffinessen, um auch während des Kampfes recht gut in Bewegung zu bleiben. Um überhaupt den Überblick zu behalten, könnt ihr die Kamera zu jeder Zeit mittels des rechten Analogsticks drehen. In den Optionen habt ihr hier zudem allerlei Möglichkeiten, diese euren Wünschen anzupassen, sprich normal und invertiert in der Ego- oder Normalperspektive usw. Die LB- bzw. L1-Taste dient schlussendlich noch dazu, die Kamera stets hinter den Rücken von Ethan zu drehen. Haltet ihr diese jedoch gedrückt (ebenfalls Einstellungssache in den Optionen), könnt ihr mit Ethan seitlich gehen und so eure Feinde immer im Visier haben. Dies ist besonders nützlich, feuert ihr mit eurer Pistole auf weiter entfernte Gegner. Ihr haltet hier also beide Schultertasten gedrückt und feuert mit der Angriffstaste auf alle eure Feinde und könnt nebenbei seitlich laufen, um den gegnerischen Geschossen auszuweichen. Gerade in späteren Kämpfen ist diese Taktik ungeheuer wichtig und rettet nicht selten euer Leben. Eine Ego-Sicht zum Abfeuern steht euch ebenfalls per Druck auf den rechten Stick zur Verfügung. Da ihr hierbei aber lediglich das Fadenkreuz und nicht euren Charakter selbst bewegen könnt, ist es natürlich unmöglich gegnerischen Attacken auszuweichen. Daher empfinde ich diese zusätzliche Möglichkeit des Angriffs als nicht sonderlich nützlich, zumal die Gegner bei entsprechender Nähe und Blickkontakt automatisch anvisiert werden: Zum Austesten also okay, wirklich brauchen tut man dies allerdings nie.
Während Ethan seine Schwester Lumia sucht und nebenbei sogar anderen Menschen zur Seite steht, wird ihm schnell klar: Das also bedeutet das Leben der Guardians und auch das seines toten Vaters. Dieser war einst ein sehr bekannter Guardian, der während eines Einsatzes starb. Der Hass, den Ethan seitdem auf die Guardians hat, verändert sich. Er stellt sich viele Fragen und beginnt langsam zu verstehen. Ethan begreift die Beweggründe der Guardians und seines Vaters und beschließt daher kurz nach der Rettung seiner Schwester den Guardians beizutreten. Erst hier beginnt die Geschichte von Ethan Waber und nimmt innerhalb von zwölf großen Kapiteln seinen Lauf. Denn ihr beginnt als Grünschnabel und habt so einige Dinge zu lernen, um eure Fähigkeiten und Fertigkeiten langsam auszubauen und zu verbessern. Unterstützt werdet ihr von eurem Kumpel und Mädchenheld Hyuga, sowie eurer gleichaltrigen Ausbilderin Karen. In Ethans Guardian Kaserne, sein privates Zimmer, wartet zudem ein weiterer Freund auf euch: Pete - ein kleiner Roboter – der euch nicht nur mit allerlei Informationen unterstützt, sondern zugleich Items und Meseta (die Währung in sämtlichen Phantasy Star Teilen) für euch verwahrt. Auch besitzt Pete noch so einige andere Funktionen, dazu später aber mehr.

Die Aufträge, die die drei zu erledigen haben, klingen zuerst recht simpel. Dabei wird euch aber auch Stück für Stück die Story vermittelt: die Hintergründe zu den bis dahin noch recht einfachen Geschehnissen. Begleitet einen Konvoi, schützt ein Kind und bekämpft die SEED, welche nicht nur das Land, sondern auch deren Lebensformen befallen und verändern. Sie werden bösartig und greifen euch an, verändern sogar ihr Aussehen oder ihre Größe. Neben euren Aufträgen gelangt ihr auch zu so genannten RELICS, Stätten aus der Vergangenheit, eine Zivilisation mit Geheimnissen? Zumindest gibt es viele noch unerklärliche Dinge um diese Relics und in welchem Zusammenhang diese mit den SEED-Angriffen stehen. Nur eine Gruppe scheint sich dieser Sache angenommenen zu haben: das Endrum Kollektiv. Eine Abteilung des Militärs mit dem Ziel, die Relics zu erhalten. Derartige Stätten findet ihr allerdings nicht auf dem großen Raumschiff der Kolonie, sondern auf den Planeten des großen Gurhal Systems. Mittels PPT - die „Planetaren Passagiertransporte“ der Kolonie - könnt ihr diese drei Planeten „Parum“, „Moatoob“ und „Neudaiz“ anfliegen. Zuallererst benötigt ihr dafür jedoch eine entsprechende Genehmigung durch die Guardian-Hauptabteilung. Habt ihr Zutritt zum ersten Planeten, werdet ihr bereits mit richtig futuristischen Gebäuden überrascht. In der Stadt Holtes auf dem Planeten Parum lernt ihr nicht nur vollkommen andere Lebensweisen kennen, sondern auch die Art und Weise sämtlicher Bewohner. Obwohl alle Planeten zu einem großen und friedlichem System gehören, sind die Rassen und Lebewesen vollkommen verschieden: Humans, Beasts, Newmans und Casts haben teilweise völlig unterschiedliche Auffassungen von der jeweils anderen Art. Und treffen werdet ihr auf alle Formen von Lebewesen und müsst unter Umständen sogar mit ihnen zusammen als Team auftreten.
Auf jedem Planeten, auf dem ihr landet, befindet sich ein Stützpunkt der Guardians. Neue Missionen werden hier besprochen und / oder eure Partner vorgestellt. Dazu werden immer wieder während des Spiels oder sogar der Missionen verschiedene Zwischensequenzen abgespielt. Sie bringen euch die Situation näher. Die Sprache ist dabei komplett in Englisch und mit deutschen Untertiteln unterlegt. Hin und wieder kommen eure Aufträge nicht unbedingt vom Hauptquartier der Guardians oder auch vom Präsidenten der Kolonie. So manch Auftraggeber, beispielsweise ein Wissenschaftler, möchte dann an eurer Mission natürlich teilnehmen, um an einen speziellen Ort gebracht zu werden. Somit steht eine solche Person unter dem Schutz der Guardians. Sämtliche Missionen werden in der so genannten Flyer-Basis eingetragen. Jede davon hat natürlich einen anderen Namen und setzt zudem eine bestimmte Stufe voraus. Die erste euch zugeteilte Mission besitzt entsprechende Voraussetzung. Es ist vorher festgelegt, welche Personen für diese Mission benötigt werden. Habt ihr diese also vorher mit Hyuga und Karen abgesprochen, kann der Auftrag auch nur zusammen mit den beiden gestartet werden. Hierfür muss eine Gruppe gebildet werden. Jeder Guardian besitzt deshalb eine Erkennungskarte, die im Story Modus stets zu gegebener Zeit untereinander ausgetauscht wird. Habt ihr die Partnerkarten von Karen und Hyuga in eurem Karteninventar, könnt ihr durch einfaches Klicken im Kartenmenü diese zu eurer Gruppe einladen. Unten links im Bild wird euer Charakter, also Ethan, samt bisheriges Level und der eigenen Lebenspunkte (HP) abgebildet. Sobald jemand eurer Gruppe beitritt, wird dieser in verkleinertet Form links über der eigenen Anzeige dargestellt. Zurück in der Flyer-Basis könnt ihr eure Mission nun starten.

Die Ebenen, in denen ihr kämpft, unterscheiden sich vollkommen voneinander. Sehr gern wird im Waldgebiet gekämpft. Grüne Wiesen, Bäume und Sträucher gibt es soweit das Auge reicht. Aber auch viele Felsen und Steine zieren das Gesamtbild. Besonders hübsch anzusehen sind die Höhen und Tiefen, auf denen ihr mit eurer gesamten Truppe immer wieder entlang lauft. Da fliegt auch gern einmal ein Schmetterling über einem Blumenfeld. Oder aber weit weg von euch fließt ein Wasserfall eine Felswand hinunter. Felswände seht ihr aber nicht nur aus der Ferne, denn auch auf dunklen Bergwegen gilt es Missionen zu bestehen. Die runden Felsvorsprünge und die aufgestellte Lichter an all den Abgründen lassen samt der Abenddämmerung und dem leichten Nebel eine wunderschöne Stimmung aufkommen. Doch das sind nur zwei Landschaftsarten neben unterirdischen Höhlen, alten Städten bis hin zu Tempeln.
Überall erwarten euch die unterschiedlichsten Wesen und von den SEED befallene einheimische Tiere. Sahen diese bei der Rettung eurer Schwester eher noch recht harmlos und vielleicht auch gar nicht so gefährlich aus, ändert sich dies in den folgenden Kapiteln teils gewaltig. Ihr werdet mit den verschiedensten Magieformen angegriffen oder es stürmen riesige Gegner auf euch zu. Nicht selten verfügen diese noch über sehr viel Power und versuchen euch mit ihren riesigen Waffen den Gar auszumachen. Hier hilft nicht immer nur draufschlagen. Denn nähert ihr euch dem einen oder anderem Kontrahenten zu sehr, nutzt dieser nicht selten Eistechniken, um euch einzufrieren. Aber auch, um eure HP dadurch und mit immer weiterfolgenden Angriffen auf Null zu senken. Tragt ihr in diesem Fall das Item „Alter Ego“ bei euch, werdet ihr automatisch durch dieses wiederbelebt. Fallen eure Kameraden, braucht ihr euch nicht zwingend um sie zu kümmern. Nach einigen Sekunden stehen auch sie wieder auf. Der Kampf an sich macht sehr viel Spaß und geht locker leicht von der Hand. Dazu trägt nicht zuletzt die veränderte Angriffsmechanik aus den Phantasy Star Online Teilen bei. Ihr müsst nicht mehr genau im richtigen Moment den Angriffs-Button drücken, um eine Combo mit Schwert oder Pistole auszuführen. Das macht Neulingen den Einstieg um Einiges einfacher. Während ihr schlagt, könnt ihr euch auch leicht drehen, um so auch neben euch stehende Gegner anzugreifen, ohne eure Combo direkt neu beginnen zu müssen. Doch nicht nur diese Dinge unterscheiden sich zum guten alten Phantasy Star Online-Vorgänger. Die gesamte Kampfmechanik wurde vollkommen neu entwickelt, sodass ein Vergleich zu Phantasy Star Online eigentlich überhaupt nicht möglich ist: Euch stehen keine sechs Buttons mehr zur Verfügung, um diese mit entsprechenden Angriffsstärken und Zaubersprüchen zu versehen. Rein die X-Taste (PS2: Viereck) dient zum normalen Angriff, egal ob Schuss- oder Stichwaffen. Für jede Waffenform gibt es darüber hinaus Photon-Künste, wie „Steil-Schlag“, „Tornado Tanz“, „Zwillings-Eis“, „Dus Daggas“ aber auch Techniken rund um „Foie“, „Resta“, „Zonde“, „Deband“ und so weiter. Die Photonkünste und Techniken könnt ihr käuflich erwerben und in eure Waffen integrieren, nachdem ihr sie erlernt habt. Dies könnt ihr zu jeder Zeit tun, es werden dafür keine Werte oder Mindestlevel vorausgesetzt. Habt ihr nun einen Säbel und habt darin euren Steil-Schlag eingesetzt, könnt ihr per Y-Knopf (PS2: Dreieck) diesen neuen Angriff ausführen. Je öfter ihr diesen im Kampf anwendet, desto stärker wird er. Wie Ethan selbst durch Erfahrungspunkte immer weiter ein höheres Level erreicht, steigt die Photon Kunst im Level. Das verdeutlicht euch ein entsprechender Sound und eine kleine Einblendungen am rechten Seitenrand. Habt ihr die Photon Kunst entsprechend aufgestuft, erweitert sich ihre Angriffsformation. Das bedeutet, ihr könnt im Kampf weitere Schläge austeilen und so den Gegner noch weiter schädigen. Besonders schön ist, dass ihr die normalen Angriffe mit den Photon Angriffen kombinieren könnt. Sprich: Zwei normale Schläge voran und dann die geballte Power der Photon Kraft hinten dran. So könnt ihr weitaus mehr Attacken starten, als nur die gewöhnliche Dreierkombination.

Allerdings sind diese Photon-Angriffe an eine entsprechende Energieleiste gebunden, welche sich mit jedem Einsatz verringert. Gebraucht ihr sie nicht, füllt sie sich langsam wieder auf (sofern ihr die Waffe zumindest in euren Händen haltet), können aber auch durch Items wieder erneuert werden. Schusswaffen zehren generell an dieser Leiste. Jede Waffe besitzt eine eigene Photon Energie, wodurch ihr nutzt nicht eine Energieleiste für alle Waffen nutzt. Benutzt ihr zusätzlich aber Photon Künste für Handfeuerwaffen, könnt ihr beispielsweise Feuer , Eis oder Gravitationsmöglichkeiten nutzen. Auch diese steigen nach und nach im Level. Die Techniken - also die Magie - sind gleichermaßen zu nutzen. Eingesetzt werden können diese aber nur in Zauberstäben und dann auch je nach Waffe lediglich zwei Stück auf die X- und Y-Taste (PS2: Viereck und Dreieck). Bei Langstäben sind vier Stück möglich. Die Nutzung wird zusätzlich mittels RB oder R1 als Shift Funktion eingeleitet. Ihr habt also keinen Zugriff mehr auf bis zu sechs verschiedene Zauber, sondern nur noch zwei bis vier pro angelegter Waffe. Damit ihr euch aber nicht ständig durch das gesamte Menü klicken müsst, in welchem ihr Status, erlernte Photon Künste, Items, Rüstungen und Waffen abrufen könnt, könnt ihr innerhalb eines Quickmenüs je sechs Items und sechs Waffen anlegen. Ein Waffenpaar (beispielsweise Säbel und Pistole) belegt dabei auch nur ein Symbol der sechs vorhandenen. Haltet ihr innerhalb der Stages den B-Button (PS2: Kreis-Taste) gedrückt, erscheint das Quickmenü samt Waffenname(n), integrierte Photon Kunst oder den Techniken. Um nicht mit dem Steuerkreuz eure Auswahl treffen zu müssen - möglicherweise befindet ihr euch gerade in einem harten Boss Fight und müsst in Bewegung bleiben -, nutzt ihr alle vier Schultertasten. Damit könnt ihr zwischen Items und Waffen hin- und herschalten. So wählt ihr mittels der L-Tasten zwischen euren auf die Palette gelegten Items und mittels R-Tasten zwischen euren Waffen. Zwar ist hier unter Umständen etwas Eingewöhnungszeit von Nöten, geht danach aber recht flott von der Hand. Einziges Manko, ihr müsst euch eben immer erst kurz durchklicken und für die Nutzung eines Items zuerst aus dem Waffenmenü mittels L-Taste nach Links zu den Items schalten. Im Eifer des Gefechts kann euch das leider auch ein Leben kosten. Denn es dauert einfach länger, als wie bei einem Phantasy Star Online nur wie ein Verrückter auf die „Resta-Taste“ zu hämmern und euch so mittels Heilzauber in letzter Sekunde zu retten. Das gesamte Kampf- und Itemsystem in Phantasy Star Universe ist also vollkommen verschieden zum bekannten Phantasy Star Online und daher in keinster Weise miteinander vergleichbar.

Neue Ideen wollten die Entwickler integrieren, als sie sich die SEED-Kontamination ausdachten und vereinzelte Missionen mit dieser überwindbaren Hürde versahen. Hier trefft ihr auf Pflanzenwesen, die nicht nur im Boden verankert sind, sondern auch in ihrem Umkreis entsprechende für euch unsichtbare Keime haben. Mit Hilfe einer Spezialbrille macht ihr diese sichtbar und müsst anhand eines Photon-Werfers oder Photon-Reflektors diese Kerne praktisch erst verletzlich machen, um sie zu zerstören. Erst wenn diese vernichtet wurden, könnt ihr den Hauptstrang angreifen und zerstören. Zwei verschiedene Kontaminationen müsst ihr während eures Abenteuers neutralisieren: Feuer und Eis. Eigentlich ist dies eine nette Abwechslung zwischendurch. Aufgrund des ständigen Wechseln von Brille, zu Photon-Instrument und Angriffswaffe, während ihr bei der Eis-Seed-Kontamination noch auf speziell dafür vorgesehenen Feldern stehen müsst, können diese Missionen meiner Meinung nach aber auch recht lästig werden. Wesentlich interessanter sind dafür Reitpassagen auf einem Lunga oder die Fahrt übers Wasser mittels extra für euch zur Verfügung gestelltem kleinen Boot.
Während all dies nicht mit Phantasy Star Online zu vergleichen ist, sind es dagegen so einige Items, die ihr nicht nur kaufen könnt. Ihr findet sie auch innerhalb der Level, sobald ihr Gegner erfolgreich besiegt oder Behälter, Kisten oder sogar Bäume zerschlagt. Neben der Währung Meseta kommen auch Moon oder Star Atomizer vor. Aber es tauchen auch neue Formen wie beispielsweise ein Moon Atomizer X auf. Wichtig sind auch die vielen unterschiedlichen Materialien, die auf den ersten Blick als nicht wirklich wichtig erscheinen. Dianalin, Nano-Silizium, Heißbeeren oder verschiedene Holzarten findet ihr praktisch wie Sand am Meer. Gebrauchen könnt ihr diese im Kampf nicht, sind aber nützlich für Pete, euren Roboter. Mit Hilfe all dieser Sachen kann er für euch neue Gegenstände synthetisieren. Seien dies nun Heilmittel, Rüstungen oder Waffen. Habt ihr entsprechendes Material dabei (Pete erklärt euch genau, was fehlt), könnt ihr so experimentieren, solange ihr Lust und Laune habt. Wollt ihr das nicht, dann verfüttert diese Gegenstände einfach an ihn und schaut zu, wie Pete nicht nur im Level steigt, sondern auch sein Aussehen und seine Form immer weiter verändert. Werdet auch ihr dabei eine kleine Überraschung erleben?

Obwohl diese Idee rund um Pete sehr gut und die Synthese rund um Waffen und Items sicher sehr spannend ist, wird es im Hauptspiel des Story Modus eigentlich nicht wirklich gebraucht. Zuerst müsst ihr immer erst entsprechende Platinen besitzen, Items und Zeit haben auch noch. Möglicherweise müsst ihr Geld investieren, um Items für die Synthese nachzukaufen. Ich persönlich habe mir neue Waffen in den Shops der Planeten bzw. auf der Kolonie gekauft, sofern mir nicht Bruce Boyde (unterstützt die Guardians an den gefährlichsten Orten) gegen eine Gebühr aushalf. Die Geschäfte sind sowieso sehr zahlreich vorhanden, denn neben Items, Waffen und Rüstungen, gibt es nun auch ein Geschäft für Teile, Bekleidung, Synthese oder der Ausschmückung eurer Guardian Kaserne. Wer sich unbedingt neue Kleider kaufen und / oder seinen Wohnbereich mit beispielsweise einer Lavalampe, einem Arcade Automaten und mehr ausstatten möchte, kann hier natürlich gern sein Geld „verschwenden“. Eure Errungenschaften könnt ihr nun in euren vier Wänden begutachten euch gern auch aller fünf Minuten umkleiden – mehr als ein nettes Gimmick am Rande ist dies allerdings nicht. Entsprechende Gelder investieren besonders neue Spieler lieber in die eigene Kampfausrüstung. Denn wer hier nicht hinterher ist, könnte in den kommenden Kapiteln leichte Schwierigkeiten haben. Andernfalls fehlt es womöglich nicht nur an starken Waffen und Rüstungen (samt darin einsteckbaren Hilfsmitteln), sondern auch an Heilmitteln. So zumindest meine Erfahrung…
Die Story selbst ist klasse erzählt. Ihr reist nicht einfach nur von Planet zu Planet und erledigt eine Aufgabe nach der anderen. Zwischensequenzen mit englischer Sprachausgabe (deutsche Untertitel vorhanden) treiben die Handlung schrittweise voran, während ihr auf immer neue Leute trefft, bis hin zum Anführer des Endrum Kollektivs Magashi. Doch auch bereits bekannten Charakteren werdet ihr neben Piraten und Lichtmeistern immer wieder über den Weg laufen, nicht zuletzt Lumia und die Vol-Gebrüder. Ein Grinsen wird sicherlich in jedem Gesicht eines SEGA Fans zu sehen sein, sobald Reporterin Hal vom Gurhal Channel 5 (natürlich ganz im Space Channel 5 Stil) ihre Nachrichten im TV verkündet oder irgendwann der Klang von Sonics goldenen Ringen zu hören ist. Die Handlung stellt nicht nur Hauptcharakter Ethan Waber in den Vordergrund, sodass ihr auch die Geschichten der anderen Charaktere genauer verfolgt. Wie im richtigen Leben gibt es auch hier keine heile Welt, in der alles in Ordnung ist. So erlebt ihr auch dramatische Momente, bevor ein Kapitel abschließt. Umso spannender geht es danach natürlich ins neue Kapitel, auch wenn der Übergang immer derselbe ist und unter anderem das Intro des Spiels zeigt. Das mag anfangs irritieren, man gewöhnt sich aber daran. Doch auch wenn ihr Phantasy Star Universe schließlich nach einer Spielzeit von ungefähr 30 bis 35 Stunden beendet konntet, dürft ihr euch den inzwischen frei gespielten „Zusatzmodus“ ansehen. Ungeübte Spieler oder diejenigen, die die Photon-Künste unbeachtet ließen und möglicherweise noch ihr Geld für Einrichtung und Kleidung vergeuden, können erfahrungsgemäß aufgrund von mehrfachem Ableben sogar auf mehr als 60 Stunden kommen.

Der Zusatzmodus ist genauso aufgebaut wie der Story Modus. Nur habt ihr zum Anfang die Möglichkeit, selbst einen Charakter zu wählen und zu kreieren. Hier stehen euch alle Formen parat. Habt ihr euch für Human, Newman, Cast oder Beast entschieden und ihn nach Aussehen, Kleidung, Name und Stimme euren Vorstellungen angepasst, kann es auch schon losgehen. Die verschiedenen Planeten stehen euch zur Verfügung und innerhalb der Flyer-Basis könnt ihr verschiedene Missionen samt Partner (stehen euch je nach Fortschritt im Story Modus zur Verfügung) annehmen und so euren Charakter aufleveln. Eine Story gibt es hier nicht, eher steht oder soll der Zusatzmodus stehen für unendlichen Spielspaß, da es hier nie ein Ende an auszutragenden Kämpfen gibt. Da viele Missionen erst ab einem bestimmten Level ausgeübt werden dürfen, könnt ihr euren neuen und eigenen Charakter nach und nach stärken. Da ihr, anders als in der Hauptstory selbst, auch auf die anderen Lebensformen zugreifen könnt, kommt hier auch erstmals beispielsweise das Geschäft für Teile (für die Klasse der Casts) euch zu Gute. Besondere Aufmerksamkeit könnt ihr nun auch der Charakterklassen selbst schenken. Auf der Kolonie bei den Guardians könnt ihr diese nämlich gegen eine Gebühr verändern. Wer zum ersten mal die Story spielt, wird dies möglicherweise erst im Laufe seines Abenteuers bemerken und daher nie verändern. Denn je nachdem, wie gut ihr eine Mission abgeschlossen habt (jede Mission wird unter anderem nach benötigter Zeit oder Aktivität bewertet), erhaltet ihr einen Rang und damit entsprechend Meseta sowie Missionspunkte. Und genau diese leveln die Charakterklassen (nicht zu verwechseln mit dem Charakter selbst) auf. Jede Charakterklasse - sei es nun Human, Newman, Beast oder Cast - kann zwischen den drei Charakterklassen Human, Ranger und Force hin und herwechseln. Die Missionspunkte erhöhen das Level dieser Klassen, sodass zum Beispiel Angriffs- und Verteidigungswerte steigen.
Wer Phantasy Star Online noch kennt, wird wissen, dass die Anfangswerte dieser drei Klassen grundverschieden sind. Force besitzen beispielsweise wenig HP und sind besonders stark im Umgang mit Zauber, während Ranger auf Schusswaffen spezialisiert sind. Der Wechsel der Charakterklassen in Phantasy Star Universe bewirkt genau das Gleiche: Habt ihr Human voreingestellt und erhöht diese Klasse, steigen die Werte eures Charakters in Verbindung mit der ausgebauten Klasse. Wechselt ihr nun in den Force Typ, verfügt ihr plötzlich über weniger HP-Punkte, könnt einige Waffen nicht mehr einsetzen, dafür aber entsprechend Force Waffen und Fähigkeiten. Jede Klasse lässt sich nun unabhängig voneinander ausbauen. Während ihr dies im Story Modus wohl eher nicht großartig verwenden werdet (zumindest beim ersten Mal spielen), ist dies für euren eigenen Charakter und dessen Entwicklung sicher weitaus entscheidender. Zumal ihr dadurch praktisch jede Waffe und jede Rüstung anlegen könnt. Ihr seid nicht länger auf mehrere Charaktere angewiesen, um zwischendurch auch einen Magier spielen zu können. Wichtig ist nur, dass ihr eure Charakterklasse nicht zu jeder Zeit, sondern eben nur an einem entsprechendem Schalter verändern könnt und daher vor jeder Mission entscheiden müsst, mit welchem Typ ihr als nächstes spielen wollt, Hunter, Ranger oder Force. Auf Fans der Beast Charaktere wartet zudem noch die neue Nano Verwandlung…
Der ONLINE Modus – Die unendlichen Weiten des Universums
Online spielen, neue Leute kennen lernen und Nächte durchzocken. So kennt man SEGAs Online RPGs seit Dreamcast Zeiten, welche auf Xbox und GameCube hierzulande nie die fesselnde Größe der hauseigenen Konsole einbringen konnten. Mit Phantasy Star Universe macht sich der Softwareriese nun zum nächsten Schritt in eine noch größere Welt bereit. Zur Ernüchterung fallen aber sogleich ganze drei negative Sachen auf, die selbst Fans womöglich zuallererst auf den Magen schlagen könnten: Der Online Modus steht vollkommen allein für sich und ist in keinster Weise mit den Offline Modi kombinierbar. Dass ein selbst erstellter Charakter des Online Universums nicht mit dem vorgeschriebenem Ethan Waber aus der Hauptstory vereinbar sein kann, leuchtet ein – aber warum selbst der Zusatzmodus (in dem ihr völlig frei ohne Story einen Charakter aufleveln könnt) vom Online Gaming abgekoppelt wurde, ist nicht nachzuvollziehen! Denn gerade hier wäre der Flair des Offline und Online Zockens mit dem gleichen Charakter nicht nur erhalten geblieben, sondern hätte weitaus mehr Spieler an die Konsole gefesselt. Denn so hat der Zusatzmodus für Online Zocker praktisch gar keinen Nutzen, während sich Offline Spieler wohl schnell auch aufgrund des fehlenden Mehrspieler-Modus darin langweilen. Wer nun noch nicht das Handtuch geworfen hat, darf knapp 10 Euro Online Kosten löhnen (SEGA begann einst mit 5 US-Dollar mit PSO Ver.2 in den USA), während die einst bekannten kostenlosen Probetage aus Xbox (60 Tage) und GameCube (30 Tage) Zeiten der Vergangenheit angehören. Keiner darf vorher reinschnuppern, ob ihm oder ihr das Spiel auch online zusagt. Schade, schade, schade…

Wer nun dennoch schauen möchte, was Phantasy Star Universe online drauf hat, erstellt sich nach seinen Vorstellungen einen Charakter und auf geht’s. Während Xbox 360 User unter sich sind, wurden die Server der PlayStation 2 mit denen der PCler zusammengelegt. Online seid ihr in eurer Kaserne und werdet von eurem Roboterfreund (Partnerboot) begrüßt. Ihm könnt ihr nun einen eigenen Namen und wie im Offline Modus züchten. Wählt ihr nun den Einführungsmodus, bekommt ihr den aus der Story bekannten Hyuga als Ausbilder. Er führt euch erst einmal durch „Clyez" - dem Kolonie-Raumschiff und die unterschiedlichen Stockwerke - und erklärt Einkaufspassagen, Guardians Stützpunkte und Planeten. Dies ist aber nicht nur nützlich für Neulinge, die die Story bis dahin noch nicht gespielt haben, sondern gibt selbst Kennern noch den einen oder anderen bisher unbekannten Hinweis. So erfahrt ihr beispielsweise, dass Waffenupgrades innerhalb der Kolonie nur beschränkt möglich sind, da hier nur Kabara-Waffen und nicht die anderer Hersteller angenommen werden. Auch der stets geschlossene Club bekommt hier eine Bedeutung. Denn dieser ist bei speziellen Events für euch endlich geöffnet. Das bisher leer stehende Geschäft kann nun ebenfalls genutzt werden und zwar von euch selbst als Ladeneigentümer. So könnt ihr zum Beispiel Items günstiger verkaufen als die CPU Konkurrenz. Ihr selbst könnt in solchen Shops natürlich auch sparen und Geld für weitere Dinge beiseite legen. Auch weitere Klassen stehen euch zur Verfügung, sofern ihr euch mit denen rund um „Hunter“, „Ranger“ und „Force“ auseinandergesetzt habt. Hier sollte schon klar werden, dass auch Online sehr viel Zeit vergehen kann und soll, bis ihr euren persönlichen Charakter in alle erdenkliche Richtungen ausgebaut habt und dann noch Zeit findet, euch unter anderem um die Klassen „Fighgunner“, „Fortetecher“, „Guntecher“ oder „Protranser“ zu kümmern…
Wichtig sind im Online Modus natürlich die Lobbys. Diese sehen gleich aus, wie die ganze Kolonie. Ihr könnt euch frei auf dieser bewegen und von Planet zu Planet reisen. Dieses gesamte System wird „Universum“ genannt. Im Offline Modus habt ihr neben Waffensymbolen (gegen eine geringe Summe werden eure Photonleisten aller Waffen erneuert) die Speichersymbolen (nur an diesen kann Offline gespeichert werden, sind im Online Modus nicht vorhanden). Online gibt es nun die Transuniversumstransporter-Symbole, an denen ihr zwischen den Parallelwelten (die Lobbys) wechseln könnt. Hier steht ihr praktisch auf genau dem gleichen Fleckchen Erde, nur dass hier vielleicht weitere Mitspieler zu finden sind. Unterhalten könnt ihr euch mit diesen aber nicht ohne Weiteres. Der Voice Chat (nur in der Xbox 360) funktioniert nämlich nur innerhalb einer Gruppe. Je nach Größe der Gruppe sollten PSUler (zumindest zu den damaligen Online-Zeiten des Spiels) möglichst eine DSL-Leitung über 2000 besitzen. Denn so bekommt ihr keine Probleme in der Sprachübertragung (zu leise, Aussetzer oder klingt abgehackt). Eine drei Sekunden Sprachverzögerung á la PSO Ep. I&II auf der Xbox gibt es glücklicherweise nicht mehr. Zwar habt ihr auch hier vorgegebene Chat-Kürzel (zu aktivieren mit dem Steuerkreuz, mit dem ihr durch einzelne Wortgruppen durchzappt und diese auch mit unterschiedlichen Gesichtszügen verwenden könnt) oder könnt auf eine vorgefertigte Bildschirmtastatur zurückgreifen. Die ebenfalls vorgegebenen F-Tasten lassen es schon erahnen: Eine Tastatur ist für allgemeine Gespräche innerhalb der Lobby von Nöten und das auch auf der Xbox 360. Wer nun beide PSU-Versionen sein Eigen nennt und Online daddeln will, braucht sich zum Glück nur um eine Tastatur zu kümmern. Denn beide Konsolen verfügen über USB-Anschlüsse und machen somit die Funktion einer USB-Tastatur möglich. Wer also (wie ich) eine PlayStation 2 Tastatur im Schrank liegen hat und gern PSU auch auf der 360 in vollen Zügen genießen möchte, der schließt diese einfach an die Xbox 360 an - es funktioniert. Leider werden sehr viele Worte zensiert wiedergegeben, was den Tippspaß einen riesigen Abbruch machen kann. Der Grund dafür ist einfach, dass in dem Fall nicht nur das Wort mit irgendwelchem Zeichenwirrwarr versehen wird, sondern der gesamte Satz und man selbst in dem Moment überhaupt nicht weiß, was denn nun nicht angezeigt wird. Selbst einfache Worte in diesem Satz, beispielsweise ein normales „help“ (Hilfe), wird nicht korrekt angezeigt. Das stößt meiner Meinung nach auf Unverständnis. Denn während Mitspieler nun die Hilferufe mittels Tastatur nicht für voll nehmen, kriegt der Hilfesuchende im Nebenraum und im Kampf des Geschehens nicht nur einen mächtigen Anfall an der Tastatur, sondern womöglich von den doch normalerweise friedlichen (?) Waldbewohnern wohl ordentlich sein Fett weg…

Und wenn ich eben noch „in vollen Zügen genießen“ sagte, dann meinte ich das in der Tat genau so. Denn aufgrund der riesigen Kolonie und den drei Planeten seid ihr absolut nicht mehr eingeschränkt und an eine kleine Lobby wie aus PSO-Zeiten gebunden. Ihr lauft quer durch die Straßen, in die Shops und könnt hier auf alle möglichen Leute treffen. Die Entwickler haben sich hier mächtig auf den Hosenboden gesetzt, um die Kommunikation untereinander zu verbessern. Sobald ihr in der Nähe eines weiteren Spielers steht, könnt ihr per Tastendruck auf die A-Taste (PS2: X-Button) dessen Daten einsehen. Schaut euch nicht nur sein aktuelles Level an, sondern auch Items, Rüstungen und Meseta. Schlagt sämtlichen Leuten einen Objekttausch vor, sendet eure eigene Karte, mit der euch der Spieler zu jeder Zeit wiederfindet oder ladet ihn in eure Gruppe ein, um gemeinsam ein Spiel zu spielen. Schreibt euch nach dem Kartentausch Nachrichten, egal wo ihr euch dann gerade auf dem Server befindet und verabredet euch für gemeinsame Online Schlachten. Die Xbox 360 Version erlaubt euch zudem, direkt die Spielerkarte eures Gegenübers anzuschauen. So seht ihr sogleich, aus welchem Land der registrierte Xbox Live Nutzer stammt. Die Schultertasten LT / RT sowie L2 / R2 werden hier für das Chatfenster und die Annahme von Einladungen genutzt. Um direkt miteinander zu kommunizieren, ist die Tastatur auf beiden Systemen dringend notwendig. Sonst steht ihr da und könnt praktisch nur schwer antworten und / oder brecht euch beinahe die Finger am Pad. Habt ihr maximal sechs Leute in einer Gruppe zusammen, geht es auf in die verschiedensten Missionen auf jedem Planeten, der Kolonie oder am Empfang der Guardians. Habt ihr zu wenig Mitspieler, könnt ihr auch CPU Charaktere mit in eure Gruppe aufnehmen, die euch unterstützen und nur mit euch persönlich mitlaufen. Deren Spieler-Karten bekommt ihr im Online Modus, sofern ihr bestimmte Missionen erfolgreich beendet.
In den Missionen kämpft ihr nun gemeinsam gegen große und kleine Wesen, bekämpft riesige Drachen und unterhaltet euch per Headset und / oder schreibt mittels der Tastatur. Habt ihr verschiedene Charakterklassen an Board, könnt ihr gezielt angreifen, während euch zum Beispiel Force Klassen mit Zaubertechniken unterstützen. Eines ist sicher nicht gerade unwichtig: Die Photon-Künste leveln im Online Modus viel langsamer nach oben, als ihr es aus dem Offline Modus kennen mögt. Auch Meseta gibt es lange nicht so reichlich, sodass ihr nicht auf Anhieb euren Charakter wunschgemäß mit Waffen und sämtlichen Attributen ausstatten könnt. Ihr müsst hier schon Einiges an Zeit investieren, um es auch im Online Modus weit zu bringen. Doch gerade hier machen auch all die Sitzmöglichkeiten Sinn, die ihr an praktisch jeder Ecke in den Städten findet. Ihr trefft hier eure Mitspieler, macht selbst verschiedene Posen, zappelt, tanzt, winkt jemandem zu oder setzt euch einfach im Schneidersitz neben andere Charaktere. Selbst innerhalb der Missionen könnt ihr einen Teil dieser recht witzigen Animationen verwenden, sofern ihr möchtet. So manches Mal fällt einem hier ein herzliches Lächeln übers Gesicht. Es macht einfach irre viel Spaß, sich einfach auf dem Boden zu einem anderen Charakter zu setzen, der plötzlich ein „Hello“ von sich gibt und man plötzlich anfängt zu plaudern. Aufgrund der riesigen und vor allem neuen Welten eröffnet SEGA hier einmal mehr so etwas wie eine neue Welt im Phantasy Star Universum. Anders als beim Vorgänger Phantasy Star Online hat man hier eine Art Freiheitsgefühl. Ihr steckt nicht mehr in den kleinen engen Lobbys, es ist einfach eine riesige Welt. Ihr könnt mit 15 weiteren Spielern auf einem Fleck stehen, während auf dem gleichen Planeten zehn weitere gerade shoppen, drei auf dem Zentralplatz Objekte tauschen und die nächsten über diesen in Richtung Missionsschalter laufen, vorbei an zahlreichen Bänken, auf denen ebenfalls Spieler sitzen und vielleicht einfach nur andere Leute von da aus beobachten. Allein all das bringt richtig Stimmung auf und knüpft meiner Meinung nach an den alten PSO-Flair an, wo Fans sicher nicht nur eine Nacht durchzockten. An Phantasy Star Universe kann man abermals wieder Stunden verbringen und in die alte Online-Sucht fallen - schlaflose Nächte inklusive.

Außerdem reizen noch ganz spezielle Missionen, die ihr vollkommen allein angehen könnt. Wer die Offline-Hauptstory abgeschlossen hat, kann sich hier nämlich auf eine Weiterführung der Story freuen. Was passierte neun Monate nach den Geschehnissen innerhalb der Story? Nur soviel: Ehtan soll versucht haben, den Präsidenten zu ermorden und wird seitdem gesucht. Natürlich trefft ihr auch während der Missionen auf bekannte Charaktere der Story. Zugleich kämpft ihr gegen abgewandelte Gegner, beispielsweise einen Blitzdrachen unter Sternenhimmel und großem Vollmond. Das schaut einfach nur herrlich aus. Ihr habt hier mit eurem ganz eigen kreierten Charakter die Möglichkeit, die Story weiter zu verfolgen, während ihr selbst darin integriert werdet. Da das Aufleveln von Angriffen, Zauber usw. länger dauert und zudem zig Klassen zur Verfügung stehen, die in all ihren Fertigkeiten gestärkt werden wollen, vergehen schätzungsweise nicht weniger Zeit, als damals auf Dreamcast zugebracht wurde. Da ihr hier praktisch Zeit ohne Ende habt, kommen im Online Modus auch all die im Offline Modus scheinbar nebensächlichen Dinge mehr und mehr zum Einsatz: Partnerboot aufleveln, sich an der Synthese versuchen, Waffen upgraden oder sich hin und wieder einfach mal umkleiden, die Haarfarbe ändern und natürlich auch die vergrößerte Kaserne mit jede Menge Objekten ausstatten. Und all das geschieht nun meiner Meinung nach mit noch mehr Spielspaß mit alten und neuen Freunden. Einfach klasse!

Doch wie sieht es technisch aus, einmal offline und dann noch im Online Modus? Bevor ihr die Xbox 360 Version zu sehr mit dem PlayStation 2 Spiel vergleicht und Phantasy Star Universe auf dem Microsoft System als mittelmäßig oder sogar schlecht abstempelt: Ihr solltet daran denken, dass SEGA dieses Spiel einst exklusiv für die Sony Konsole ankündigte und zuletzt doch mit einer 360-Umsetzung alle überraschte. Soll heißen, 360-User können erstens froh über eine Umsetzung sein, welche technisch zudem gegenüber der PS2-Version noch aufgemotzt wurde und dementsprechend gut daherkommt. Ihr seht natürlich in beiden Version viele schöne Dinge wie Schmetterlinge, in der Luft fliegende Pollen bis hin zu einem richtig schönen rötlich schimmernden Wirbel im Himmel. Beim Laufen über den Boden erscheinen Staubteilchen und auch die vielen größeren Sträucher bringen ein richtiges Naturgefühl auf, während teils riesige Gegner über die Wiesen huschen und ihr mit den Waffen selbst Bäume zerschlagt. Landet ein riesiger Drache auf dem Boden, ist eine wunderschöne Erschütterung mittels der Vibrationsfunktion zu verspüren, bevor dieser seinen Kopf dreht und einen kräftigen Feuerstrahl genau dort hin schießt, wo ihr euch früher (Dreamcast) stets sicher fühltet. Der Xbox 360 Titel sieht dabei viel detailreicher aus, die Umgebung und auch die Charaktere wirken schöner und kräftiger. Die Spezialattacken, welche wunderschöne Farbverzierungen und Lichteffekte beim Einsatz entstehen lassen, sind auf der 360 kräftiger und sehen einfach nach mehr aus. Der direkte Vergleich lässt die PS2-Version sogar blasser erscheinen. Die Charaktere wirken kleiner, während das fehlende Anti-Aliasing zusätzlich für Treppcheneffekte sorgt. Slowdowns kommen in beiden Titeln vor, wobei diese in der PlayStation 2 Version nicht nur öfter auftreten, sondern auch einen ganzen Tick schlimmer. Ich beschreibe dies gern folgendermaßen: Man spiele das 360 Spiel mehrere Stunden und nimmt die mehr oder weniger leichten Slowdowns hin, da sie den Spielspaß eigentlich nicht wirklich mindern. Man wechselt mittelst im Kampf schnell seine Waffen, um die Photon Angriffe besser für spezielle Feinde nutzen zu können und schwingt beim Endgegner die Kamera automatisch mit um sich herum um den Kontrahenten. Alles geht locker-leicht von der Hand. Doch setzt ihr euch nun mittelst in irgendeinem Fight an die PS2-Version, bemerkt ihr Ruckler beim Kampf gegen den Endboss und während ihr die Kamera steuert. Die Slowdowns wirken plötzlich richtig gemein. Steht ein Feind vor euch und ihr wechselt schnell die Waffe, dann wartet ihr und wartet und kriegt schon den ersten Gegenschlag, bis ihr endlich die neue Waffe in euren Händen haltet. Die Ladezeiten sind also sogar größer, was im Kampf ebenfalls stören kann. Denn ihr seid so nicht von jetzt auf gleich wieder kampfbereit. Die Xbox 360 wechselt innerhalb einer Sekunde, PS2 dauert teilweise dreimal solange. Zusätzlich ist die Steuerung im Sony Titel auch nicht so geschmeidig wie mit dem Micosoft Pad. Textfehler gibt es darüber hinaus in beiden Versionen, sodass ihr selten auf Schreibfehler stoßt, wie statt „Balg“ eben „Blag“ und statt „Sieht so aus, als wären sie bereit.“ ein „Sie so aus, als…“. Um eine zweite Meinung all dieser Sachen einzuholen, überreichte ich übrigens einem Kumpel beide Controllpads, der mir schon nach wenigen Minuten entsprechende Unterschiede bestätigte und genau wie ich aus technischer Hinsicht jederzeit die Xbox 360 Version klar dem PS2-Titel vorziehen würde.
Doch das ist nur der Offline Part. Denn online hat sich die Engine ebenfalls noch zu behaupten. Im Online Kampf sieht die Sache dann noch etwas schlechter aus, da alle menschlichen Mitspieler sich ruckelartig fortbewegen und regelrechte Drei-Meter-Sprünge hinlegen, sei es in der Lobby oder auch im Kampf selbst. Geschmeidige Bewegungen gibt es somit auch innerhalb des Teams nicht, während Schläge nicht selten zeitversetzt treffen. Der bekannte Steil-Schlag beispielsweise befördert die Gegnerschar zwar ebenfalls in die Lüfte, jedoch gut eine Sekunde nachdem der Schlag auch wirklich traf. Anfänglich irritieren diese zahlreichen Problemchen zwar, nach mehreren Stunden Spielzeit hat sich aber, so seltsam sich das auch anhören mag, so ziemlich jeder daran gewöhnt und finden eine Menge Spaß am Zusammenspiel. Mit dem Sound trifft SEGA dabei wieder den Geist der guten alten PSO Zeit. Die klangvollen und stimmigen Songs passen einfach wieder optimal ins Gesamtbild. Es ist wunderschön beispielsweise irgendwo auf dem Planeten Parum zu sitzen, während einer nach dem anderen kommt und geht, erzählt, mit einem spricht und nebenbei diese sanften Klänge ertönen. Habt ihr das so nebenbei mit laufen, während eurer Charakter inmitten mehrerer Spieler sitzt, steht oder liegt, kommt euch vielleicht der gleiche Gedanke auf, wie mir: Das ist doch genau wie damals zu Dreamcast Zeiten, einfach nur herrlich. Hier möchte ich sitzen, hier möchte ich sein…

Die Sprachensembles gehören natürlich auch wie die Butter zum Brot. So knurren und quicken die Feinde bei Schlägen, eure Waffen entfachen entsprechende Klänge und so manche Stimme der Charaktere (besonders wenn diese beim Einsatz vom Magie noch so herrlich lachen) ertönt mehr oder weniger oft über die Lautsprecher. Ebenso Texteinblendungen, die auch mit verschiedenen Tönen und unterschiedlicher Optik versehen werden können. Allerdings ertönt hier nicht alles so wunderschön wie die stimmigen Hintergrundmelodien. So erscheinen manche Sounds beinahe zufällig und ein riesiger Drache piept wie ein Vögelchen. Hier wünschte man sich noch viel mehr das Brüllen einen furchterregenden Wesens, wie es in der kleinen Zwischensequenz gezeigt wurde. Gerade mit Dolby Digital Unterstützung wäre dies doch noch das non plus ultra gewesen.

Mit Phantasy Star Universe bringt SEGA den PSO-Nachfolger für PS2 und Xbox 360 auf den Konsolenmarkt. Um den Spieler länger ans Pad zu binden, kreieren die Entwickler vom Sonic Team einen richtigen Story Modus, in dem ihr Ethan Waber durch insgesamt zwölf Kapitel begleitet. Die Geschichte rund um Ethan, Karen und Co. weiß zu gefallen. Während möglicherweise so einige Neuerungen rund um Pete, Synthese, Waffenupgrades und Charakterklassen ungenutzt bleiben, kommt dies im freizuspielenden Zusatzmodus schon eher zum Einsatz. Allerdings ist dieser nur für all jene interessant, die keine Möglichkeit haben, auch online zu spielen (oder eben nach Server-Schließung) und müssen zudem auf einen Mehrspielermodus verzichten. Wer online spielen kann, wird sich dann eher mit diesem auseinandersetzen und den Zusatzmodus links liegen lassen. Denn der übt dann absolut keinen Reiz mehr aus, da er unverständlicherweise nicht mit dem Online Modus verbindbar ist. Wer die rund 10 Euro Lizenzgebühren ausgibt, wird in eine vollkommen neue Online Welt eintauchen. Die erinnert einerseits sehr an alte PSO-Zeiten und lässt zumindest den damaligen Online Flair aufs Neue aufflammen. Eine Tastatur sollte in beiden Versionen vorhanden sein, wobei die Xbox 360 Version zusätzlich den Voice Chat innerhalb der bis zu Sechs-Mann-Gruppen unterstützt. Die technisch sauberere Version ist eindeutig der 360-Titel, auch wenn selbst hier Slowdowns nicht völlig wegzureden sind. Wer die knapp 10 Euro investiert, wird zudem nicht nur auf weitere Spieler innerhalb des riesigen Gurhal-Systems treffen. Ihr könnt dann auch erspielen, was neun Monate nach der Hauptstory passiert - alles mit dem eigens erstellten Charakter. Online macht Phantasy Star Universe eine Menge Spaß und ist ein mehr als nur würdiger Nachfolger des sehr erfolgreichen Dreamcast Hits. Es gibt von allem mehr und zugleich viel Neues. Zum letzten Mal hab ich es auf Dreamcast erlebt, dass eine Lobby so voll war, dass keiner mehr hinein kam. Dies nun auch in PSU zu erleben, soll schon was heißen. Ich kann nur jedem empfehlen, den Online Modus zumindest für einen Monat auszuprobieren und ihn zu erleben. Ich bin überzeugt davon, dass ihr (und das gilt speziell für alle alten PSO-Dreamcast-Veteranen) erneut schlaflose Nächte haben und einfach nur durchzocken werdet.
Phantasy Star Online / Phantasy Star Universe – der Vergleich:

Zuletzt bleibt aber nur noch eine Frage: Ist Phantasy Star Universe mal eben mit dem Phantasy Star Online zu vergleichen? Denn hier und da hört man Worte darüber, was besser war und was schlechter gemacht wurde. Man spricht über das Kampfsystem, über das Fehlen der Mags und und und… Meiner Meinung ist PSU mit PSO so sehr zu vergleichen, wie beispielsweise ein Sonic Heroes mit den Vorgängern rund um Sonic Adventure. Es gibt die gleiche Aufmachung, goldene Ringe und gleiche Charaktere. Es ist noch immer Sonic. So könnte man auch Neu und Alt der Phantasy Star Teile miteinander vergleichen, denn es gibt nach wie vor die Charaktere, Meseta, entsprechende Waffen und Techniken. Doch das wars dann auch schon regelrecht mit den Gemeinsamkeiten. Sonic Heroes zeichnete sich durch ein völlig neues Steuerungssystem aus. Das zwar genial war, doch nicht jedem gefiel es. Gleich blieb eben nur das „Drumherum“ des Sonic Universums. In PSU ist nun das Kampfsystem ebenfalls vollkommen verschieden und lässt sich nicht mit dem des einstigen PSO vergleichen. Das Sonic Team wählte völlig neue Wege und gestaltete genau damit ein vollkommen neues Spiel, das sich zu PSO aufgrund von Story, den menschlichen Mitgliedern statt Mags und dem großen Aufbau rund um Charakterklassen, Waffenupgrads, Synthese usw. stark differenziert. Vergleichen kann man meiner Meinung nach lediglich den Flair, der damals herrschte und ob die Entwickler diesen im neuen Teil beibehalten und / oder stärken konnten. Und das trifft besonders auf den Online Modus zu, in dem PSOler einst zusammen Missionen erledigen, gegen riesige Drachen kämpfen, chatten, Items tauschen und Vieles mehr konnten. Und unter all den neuen Bedingungen in Phantasy Star Universe ist SEGA aber genau das auch gelungen, weswegen ihr neuester Streich ein mehr als nur würdiger Nachfolger des Hits Phantasy Star Online ist.

Ronny Wecke
Phantasy Star Universe
Trailer