Nintendo DS -- Bleach: The Blade of Fate

Ichigo Kurosaki ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Mensch mit asiatischen Gewändern und kurzen, orangefarbenen Haaren. Doch eines Tages erschien ihm das Mädchen Rukia, ihres Zeichens Shinigami, und verlieh ihm ihre besonderen Kräfte. Viel Zeit für Erklärungen blieb ihr jedoch nicht, denn für ihre ungewöhnliche Gabe wurde sie sogleich verhaftet und von zwei Männern zurück in ihre Welt - die Soul Society - gebracht, wo sie in einem Eilverfahren zum Tode verurteilt wurde. Ichigo war das Schicksal des Mädchens keinesfalls unbedeutend. Er schwor, Rukia zu retten! Zusammen mit seinen Freunden will er nun in die Welt Soul Society eindringen, wo sich ihm die Mitglieder der 13 tödlichen Hofgarden entgegenstellen werden. Einer der auserkorenen Begleiter jedoch sagt, dass ihn bestimmte Gründe daran hindern, Soul Society zu betreten. Er gibt euch stattdessen die sprechende Katze Yoruichi mit auf dem Weg, die ihn nicht nur begleiten und führen soll, sondern sich zudem mit den Kräften der Shinigami auskennt. Sie ermahnt Ichigo sogleich zu einer Trainingsstunde: „Es mangelt dir noch an Übung.“ Das möchte sich Ichigo mit einem genervten „Das weiß ich!“ dann nur so halbwegs auf sich sitzen lassen. Als sie ihm dann auch noch unter die Nase reibt, dass Rukia ja eigentlich nur seinetwegen in dieser Lage sei, scheint die gegenseitige Sympathie zwischen den beiden schon mal geklärt zu sein. Doch jetzt ist es erstmal wichtiger, das Kampftraining zu beginnen um Rukia retten zu können. Ein zweiter Ichigo erscheint und die Katze Yoruichi sagt zum Original: „Das ist dein Schatten. Tritt gegen ihn an! Bist du mutig genug, um auf das Training zu verzichten, drücke SELECT um es zu überspringen.“
Ein Beat 'em Up mit mehreren Storys
Diese kleine Vorgeschichte aus ungewöhnlichen Elementen und schwer zu merkenden Namen ist der Beginn des Storymodus, wo ihr in die Rolle des entschlossenen Ichigo schlüpfen und Rukia retten müsst. Ihr erfahrt, dass sich Rukia in Seireitei befindet: eine Art innere Stadtkern von Soul Society, der von einer unsichtbaren Barriere umgeben und nicht so leicht zu erreichen ist. Um dorthin zu gelangen, müsst ihr eine recht ungewöhnliche Reise antreten, bei der ihr von euren Freunden getrennt werdet. Ihr seid also zunächst wieder alleine unterwegs. Doch wo eure Freunde geblieben sind und was sie so in Seireitei erleben, bleibt euch keineswegs verborgen. Denn ihr könnt später auch deren Story vom Moment der Trennung an verfolgen und sie als spielbaren Charakter wählen. Allerdings müsst ihr dazu erst einmal mit Ichigo weiterspielen und euch die anderen 22 möglichen Storys nach und nach durch Erfolge freispielen. Dabei ist der Handlungsverlauf des jungen Shinigami Schülers nicht nur die Hauptgeschichte des Spiels, sondern auch die einzige, die ihr durch den Ausgang von Kämpfen beeinflussen könnt. Zwischen den Auseinandersetzungen kommt es immer wieder zu Begegnungen und Gesprächen mit den 13 Mitgliedern der Eliteeinheit von Seireitei, die euch entweder aufhalten wollen oder sogar zur Seite stehen. Machen sie dabei hinweisgebende Anspielungen, die sogar rot geschrieben werden, dann bedeutet dies, dass ihr im folgenden Kampf die Möglichkeit bekommt, den weiteren Weg zu bestimmen. Allerdings sind diese Hinweise nicht immer eindeutig zu verstehen und es bleibt oftmals beim reinen Probieren, was jedoch zur Herausforderung wird, sobald ihr noch einmal beim gleichen Gegner landet oder die Story noch einmal von vorn beginnt, um nach einem neuen Weg zu suchen. Wenn ihr den Inhalt des Gesprächs schon kennt, der auf dem Touchscreen als deutscher Bildschirmtext zu lesen ist, könnt ihr die Sequenz auch jederzeit überspringen. Ansonsten könnt ihr das Tempo selbst bestimmen und euch Bild für Bild durch das Gespräch klicken, als wenn ihr in einem Comic lesen und weiterblättern würdet. Dabei ist auch die grafische Präsentation der Bilder mit einem Manga Comic vergleichbar. Die Charaktere werden im Animestil als Standbilder gezeigt, während sie vor malerischen Hintergründen stehen und mit passender Mimik auf die Situation reagieren. Das geschieht zwar hauptsächlich im oberen Bildschirm, doch gibt es auch Bilder und Animationen, die über beide Screens hinweg gehen und so, zusammen mit den teilweise lustigen Unterhaltungen, die Geschichten zusätzlich mit Leben und Dynamik füllen.

Schwertkämpfe voller Magie, Karten und Tempo
Damit ihr euch gleich mit den verschiedenen Elementen der Beat 'em Up-Bereiche vertraut machen und sie im Kampf gezielt einsetzten könnt, empfiehlt es sich zu Beginn des Spiels, die optional bestreitbare Trainingstunde mit Yoruichi zu absolvieren. Hier wird euch Schritt für Schritt alles genau gezeigt und ihr müsst den Anweisungen folgen bzw. die angezeigten Tasten betätigen, um nacheinander die verschiedenen Moves und Aktionen eures Charakters kennenzulernen. Beginnend mit den Bewegungen via Steuerkreuz und einigen Tastenkombinationen für Special Moves wird euch auch gezeigt, wie ihr innerhalb des Areals mittels der linken Schultertaste zwischen dem Vorder- und Hintergrund hin- und herwechseln könnt. Es gibt nämlich zwei Ebenen und ihr werdet später auch in Kämpfe verwickelt, bei denen ihr euch zu dritt oder sogar zu viert auf dem Bildschirm bewegen müsst. Hier könnt ihr euch dann dem vorderen Bereich widmen oder euch auf die Ebene dahinter zurückziehen, was jedoch selbstverständlich alle Beteiligten jederzeit tun können, sodass der Kampf unter Umständen auch dort weiter ausgefochten wird. Auch Magieangriffe aus Energiewellen, Feuerattacken oder gar Tierbeschwörungen treffen in dem Moment nur jene Gegner, die sie auch auf derselben Ebene befinden wie der Angreifer. Um diese - grafisch von vielen Effekten begleiteten - Special Moves auszuführen, könnt ihr entweder die Beat 'em Up-typischen Tastenkombination dazu drücken oder auf eine Besonderheit der DS-Version zurückgreifen: Während der Kampf im oberen Bildschirm stattfindet, könnt ihr im unteren auf Felder tippen, die für die einzelnen Spezialattacken stehen und diese dadurch quasi auf Knopfdruck automatisch ausführen. Abgekürzt mit „SuperC“ oder „Sp.A“ wird dabei zwischen Superangriffen und Spezialangriffen unterschieden. Ersteres verbraucht „Spirituellen Druck“ und die Spezialangriffe „Spirituelle Macht“, weshalb ihr sie nicht so ohne weiteres pausenlos einsetzen könnt. Mit jedem Treffer, den ihr erzielen konntet oder einstecken musstet, lädt sich eure Anzeige für den spirituellen Druck auf, der erst bei vollständiger Füllung einen anwendbaren Superangriff erlaubt. Dauerhaft sparen könnt ihr dabei bis zu drei volle Balken, damit ihr bei jedem Angriff nicht immer erst so lange warten müsst. Die spirituelle Macht lädt sich mit der Zeit ganz automatisch auf und ermöglicht euch kleinere Magieangriffe, schnellere Schritte, den zuvor erwähnten Sprung in die andere Bildschirmebene und einen sofortigen Seitenwechsel. Gerade eben ward ihr noch vor dem Gegner und plötzlich seid ihr hinter ihm. Wirklich praktisch! Geblockt wird mit der R-Taste, wobei ihr die Steuerung in all ihren Einzelheiten natürlich individuell gestalten und sogar eine Block-Automatik einschalten könnt. Was sich jedoch nur mittels Touchscreen anwenden lässt, sind die so genannten Geisterkarten! Hier werden euch immer zwei eures Kartendecks angezeigt, die ihr durch Antippen im Kampf einsetzten könnt. Hier liegt es an euch, ob ihr nur die Karten im Großformat angezeigt haben wollt oder ob ihr euch mit kleinen Bildern zufrieden gebt, die sich dann zusammen mit den Feldern der Spezialattacken den Bildschirm teilen. Dauerhaft festlegen müsst ihr euch nicht, denn ein hin- und herwechseln zwischen den beiden Anzeigemodi ist jederzeit und auch mitten im Kampf möglich. So habt ihr immer alles im Griff, wobei ihr jedoch mit dem Stylist nicht so weit kommt. Am Besten ihr tippt die Optionen im unteren Screen mit dem Daumen an, denn dann könnt ihr den DS dauerhaft mit beiden Händen festhalten und braucht nicht ständig umzugreifen. Klingt umständlich, spielt sich jedoch extrem flott! Versucht also im Kampf die Lebensenergie der Gegner schwinden zu lassen, ehe sie euch selber ausgeht.

Geisterkarten: SEGA setzt auf sein erfolgreiches Kartenkonzept!
Wie bei SEGAs Käferschlacht könnt ihr euren kämpfenden Charakteren einen Vorteil verschaffen, indem ihr Karten mit besonderen Eigenschaften einsetzt! So könnt ihr beispielsweise kurzzeitig eine höhere Angriffskraft bekommen, bei Treffern weniger Energie einbüßen oder über eine sich schneller aufladende spirituelle Macht verfügen. Aber auch die Gegner könnt ihr damit beeinflussen, indem ihr ihnen eine schwächere Verteidigung gebt oder ihnen die Kraft ihrer Angriffe nehmt. Oder möchtet ihr mal unsichtbar oder unbesiegbar sein, während ihr Sprünge oder schwere Attacken blockiert? Insgesamt gibt es die fünf Kategorien von Karten: Regenerierung, Verstärkung, Angriff, Aktion und Sonstiges, die wiederum Karten mit verschiedenen Stärken und Eigenschaften beinhalten. Zum Einsetzen müsst ihr sie im Kampf nur Antippen, wodurch ihr eine entsprechende Reaktion bei den Charakteren sehen könnt und die aktivierte Karte verschwindet, um der nächsten Platz auf dem Touchscreen zu machen. Fliegender Wechsel sozusagen, der euch keinerlei Energie kostet. Dabei werden zwar immer zwei Karten gleichzeitig angezeigt, doch könnt ihr insgesamt nur bis zu acht Stück pro Kampf einsetzen. Sie verbrauchen sich sozusagen während der laufenden Auseinandersetzung, stehen euch jedoch beim nächsten Kampf wieder zur vollen Verfügung. Das achtteilige Deck, mit dem ihr loszieht, könnt ihr jederzeit innerhalb einer Story wechseln, wobei euch fünf sogenannte Slots zur Verfügung stehen, die je ein von euch zusammengestelltes Deck enthalten. So könnt ihr euch beispielsweise ein Deck aus Angriffskarten und eines mit überwiegend vielen Verteidigungszaubern anlegen und könnt dann vor Kampfbeginn eines von beiden nehmen, ohne dass ihr erst Karte für Karte alles wieder zusammenstellen müsstet. Zudem bleibt der gewählte Slot solange aktuell, bis ihr euch via Option einen neuen aussuchen möchtet. Wie die Decks aussehen, könnt ihr euch zwar selbst aussuchen, jedoch stehen euch nicht von Beginn an alle Karten zur Verfügung. Erst durch das Spielen und Erzielen von Erfolgen erweitert sich eure Inventar, wobei doppelt und mehrfach verdiente Exemplare dazu dienen, sie gleichermaßen in mehreren Slots gleichzeitig ablegen zu können. Denn in der Tat müsst ihr die fünf Decks als Gesamtentnahme aus eurem Kartenbesitz sehen. Das Editieren der fünf Decks und das Einsehen eurer Karten erfolgt in einem Extramodus, der vom Hauptmenü aus zu erreichen und somit fester Bestandteil des Spiels ist. Doch ihr könnt euch nicht nur neue Karten und spielbare Charaktere verdienen…
Extras und Belohnungen
Wenn ihr es schafft, eine Story zu beenden oder Herausforderungen zu gewinnen, bekommt ihr dafür eine Art Geld in Form von KAN. Dafür könnt ihr euch dann im Urahara Shop besondere Karten kaufen, aber auch Bilder, Soundeffekte, Musik oder verschiedenfarbige Outfits für eure Charaktere. Die Bilder könnt ihr euch dann in der Galerie anschauen, wo euch neben den gekauften Artworks auch Eventbilder erwarten, die ihr für das reine Erspielen erhalten habt. Bei den Soundeffekten verhält es sich genauso, dass ihr einige automatisch als Belohnung erhaltet und andere wiederum erst kaufen müsst. Hier könnt ihr euch dann nicht nur die verschiedenen Musikstücke anhören, sondern auch die Stimmen der einzelnen Charaktere, wie sie ihre im Spiel vorkommenden Sätze sprechen. Allerdings mit dem Vorteil, dass ihr dann auch auf Deutsch nachlesen könnt, was die englisch gesprochenen Sätze eigentlich bedeuten. Die Farben, die ihr ebenfalls im Shop erwerben könnt, kommen erst im Duell Modus zu tragen, wo ihr euren Charakter dann in verschiedenfarbigen Outfits auftreten lassen könnt.

Weitere Spielmodi
Im Arcade Modus müsst ihr euch durch eine Reihe von Ebenen bahnen bzw. gegen verschiedene Computergegner antreten und quasi so lange spielen, wie ihr die Kämpfe noch gewinnen könnt. Erleidet ihr dann doch mal eine Niederlage, könnt ihr allerdings eine Continue nutzen. Dabei könnt ihr jedoch nicht zwischenzeitlich euer Deck wechseln! Einmal zu Beginn festgelegt, begleitet es euch durch euren Siegeszug, bis ihr die Continue-Frage dann doch mal verneint und den Arcade Modus dadurch beendet. In dem Fall gibt es eine abschließende Bewertung, die euch je nach Punktestand ein paar KAN für den Shop und einen Eintrag in der Highscore-Liste einbringt - leider ohne, dass ihr Initialen eingeben könnt.
Im Trainings-Modus könnt ihr nach Herzenslust mit einem Charakter eurer Wahl üben, ohne dass euch die Lebensenergie (Seele), der spirituellerer Druck oder die spirituelle Macht ausgehen können. Alles steht euch unendlich zur Verfügung und ihr könnt festlegen, ob euer Wunschgegner einfach nur stehen bleiben, sich hinhocken, springen oder sich ganz normal verteidigen soll. So könnt ihr jede Situation und die passenden Gegenmaßnahmen optimal erlernen und üben. Ob ihr etwas gelernt habt, könnt ihr im Herausforderungsmodus unter Beweis stellen. Sucht euch zunächst einen Charakter aus und dann einen seiner zehn speziellen Schlagkombinationen. Diese gilt es nun bei einem sich nicht wehrenden Gegner anzuwenden, während ihr erneut über unendliche Energievorräte verfügt. Ziel ist es, den Move perfekt auszuführen, wobei euch eine Anzeige der nacheinander zu drückenden Aktionen hilft. Doch da einige Charaktere über Schlagkombinationen verfügen, die bei der Anzeige fast schon den gesamten Bildschirm in Anspruch nehmen, könnt ihr über das Pause-Menü diese halb-durchsichtig weiter oben im Bildschirm oder gar nicht anzeigen lassen. Ganz wie ihr wollt! Habt ihr die Schlagkombination hinbekommen, geht es sofort zurück zur Übersicht des Charakters, wo der entsprechende Move schließlich als erledigt abgehakt wurde. Schafft ihr von jedem Kämpfer alle zehn Kombinationen?
Um den Duell-Modus mal mit den Worten der Bedienungsanleitung zu erklären: „Kämpfe ein Deathmatch oder Punkt-Match mit bzw. gegen bis zu drei COM-Spieler(n) und/oder menschliche(n) Spieler(n).“ So also die Kurzfassung. Genauer erklärt gibt es hier insgesamt zwei verschiedene Kampfregeln, zwischen denen ihr euch festlegen könnt. Zum einen könnt ihr im Deathmatch einen ganz normalen Kampf um Lebens- bzw. Seelenenergie ausfechten, wo derjenige gewinnt, der als letztes noch aufrecht stehen kann. Und zum anderen habt ihr im Punkt-Match die Möglichkeit, unter Zeitdruck darum zu kämpfen, wer mit Schlag-Combos und Techniken am Ende des Zeitlimits die meisten Punkte erzielen konnte. Vorzeitig umfallen kann hier dann niemand, da sich die Seelenenergie automatisch immer wieder auflädt. Spielt ihr alleine, könnt ihr selbstverständlich nicht nur euren Charakter festlegen und farblich gestalten (sofern ihr vorher eine Farbe für ihn gekauft habt), sondern auch bis zu drei CPU Gegner, die sich dann auch untereinander kloppen werden, was für mächtig viel Action auf dem kleinen DS sorgt. Wollt ihr dagegen mit einem der Kontrahenten ein Team bilden, stellt dies auch kein Problem dar! Sagt dann einfach, wer in welches Team gehören soll und schon geht es gemeinsam gegen verbündete Feinde in die Schlacht um Punkte oder Seelenenergie. Sogar drei gegen einen ist machbar! Die ganzen Einstellungen bezüglich Team, Farbe, Deck, Arena, Zeitlimit oder Handicap des Gegners lassen sich übrigens sehr übersichtlich und bequem über ein Extramenü einstellen, das direkt vor jedem Match erscheint und eine prima Lösung für all die Einzelheiten darstellt. Ihr braucht also nicht erst in den Optionen zu wühlen und verliert auch nicht so schnell die Übersicht!

Habt ihr menschliche Mitspieler in der Nähe, müsst ihr beim Erstellen eines Duells nur vorher festlegen, ob eure Kontrahenten ein eigenes Bleach im Kartenslot haben oder nicht. Je nachdem findet bei einem Einzelkartenspiel nach dem Verbindungsaufbau ein Datenaustausch statt, bei dem alle fürs Duell benötigten Informationen auf die teilnehmenden Systeme überspielt werden. Das dauert natürlich einen Moment und ihr könnt auch nicht auf alle Einstellungen zurückgreifen. Doch wenn man bedenkt, dass dadurch bis zu vier Spieler mit nur einem Bleach-Spiel richtig viel Spaß haben können, nimmt man so was doch gerne in Kauf! Hat dagegen jeder ein eigenes Spiel im DS, kann auf das Laden der Daten verzichtet werden und ihr könnt ohne Einschränkungen sofort loslegen. Derjenige, der das Duell startet bzw. das Spiel besitzt, ist auch Herr über die Einstellungen und bestimmt über die Konfiguration der CPU Gegner bzw. ob ein Death- oder Punkte-Match gespielt wird.
Via Wi-Fi könnt ihr Gegner aus der gesamten Landesebene herausfordern, euch mit weit entfernten Freunden zum Duell treffen oder einen Kampf um Ränge ausfechten. Bei Letzterem beginnt ihr mit Rangstufe 10 und bekommt einen Gegner zugewiesen, der einen ähnlich hohen oder gleichen Rang hat. Gewinnt ihr nun den Kampf, steigt auch euer Rang, der bei einer Niederlage jedoch auch wieder sinkt. So bekommt ihr mit wachsendem Erfolg auch immer schwerere Gegner und könnt euch nach und nach bis ganz nach oben hocharbeiten. Ansonsten erfolgen die hier ausfechtbaren Auseinandersetzungen nach den gleichen Regeln und Einstellungen, wie auch schon beim Offline-Duell-Modus. Nur dass hier nicht nach in der nähe befindlichen Systemen gesucht wird, sondern eben nach Spielern, die ebenfalls gerade im Wi-Fi Modus nach Gegnern Ausschau halten. Der Freundes-Modus erlaubt es dabei, wirklich nur bekannte Spieler einladen oder treffen zu können, ohne dass sich Fremde oder gar ungewollte Spieler einmischen könnten. Gebt dazu einfach deren Freundescode ein und schon wird nur nach ihnen gesucht, wenn ihr die entsprechende Option auswählt. Unter dem Punkt „Mein Freundescode“ könnt ihr euren eigenen jederzeit einsehen, damit ihr ihn an neu gewonnene Freunde weitergeben könnt. Dies geschieht über einen gegenseitigen Nummernaustausch der mit euch verbundenen Spieler, mit denen ihr jedoch nicht Chatten oder Worte wechseln könnt. Im Übrigen könnt ihr im Wi-Fi Modus sowohl selbst ein Duell erstellen und auf Mitspieler warten, als auch nach einem suchen und als Gast daran teilnehmen.

Grafik
Kennt ihr noch einige 2D Beat 'em Up-Hits aus den guten alten 16-Bit Zeiten? Dann habt ihr ja jetzt eine genaue Vorstellung davon, was euch hier erwartet! Trotz Pixel und Sprites ist die grafische Präsentation ein absolutes Highlight geworden! Ob nun die sauberen Animationen, die tollen Effekte, die liebevollen Details, die gelungene Comicerzählung oder die Bilder und Animationen, die teilweise über beide Bildschirme hinweg gehen: Nichts von all dem lässt auch nur den kleinsten Raum für Kritik und zeigt, wie man auch mit vergleichsweise einfachen Grafikstilen einen Titel glänzen lassen kann! Selbst die Abwechslung kommt nicht zu kurz und auch die Charaktere strahlen sehr viel Persönlichkeit aus mit ihren unterschiedlichen Kampfstilen, Aussehen und Eigenarten. So kämpft beispielsweise ein Hunne von einem Krieger mit zwei Zackenschwertern und lässt dabei seinen Mantel im Wind flattern, während ein deutlich zierlicheres Mädel im Alltagsoutfit die puren Fäuste sprechen lässt. Säbel, magische Waffen, Kittel, Mäntel und sogar verrückte Frisuren und Masken: Das Arsenal ist beachtlich und gestaltet jeden Kämpfer ganz individuell! Startet ihr einen besonderen Angriff, wird dieser von Lichteffekten begleitet oder bringt neue Sprites ins Spiel wie Feuerbälle, Energiewellen, Steine oder sogar Tiere! Bei besonders schweren Attacken wird zudem eine Art Flashbild eingeblendet bzw. wird eure Geheimwaffe - das so genannte Bankai - von bildschirmgroßen Comicbildern angekündigt und verschafft euch beeindruckende Magieangriffe, was dem Ganzen unglaublich Spieltempo und Dynamik verleiht. Aber auch die Wucht eines Schlages ist ganz deutlich zu erkennen, wenn sich die Charaktere so richtig ins Zeug legen! Spielt ihr zu viert, kommt trotz des Getümmels kein Spritefehler auf und ihr müsst auch keine Slowdowns fürchten! Ebenfalls erwähnenswert sind übrigens die Hintergründe sowohl im Kampf als auch bei den Bildern im Storymodus: Hier gibt es nicht nur schön gezeichnete Szenarien und Landschaften mit Tiefenwirkung zu sehen, sondern ab und an auch kleinere Animationen, wie beispielsweise eine lodernde Feuerwand oder begeisterte Zuschauer! Und entfernt ihr euch mal etwas weiter weg von eurem Gegner, zoomt die Kamera das Geschehen weiter weg, sodass ihr einen größeren Spielraum nutzen und euch dennoch nicht aus den Augen verlieren könnt. Kurzum: In jeder Hinsicht ein optischer Leckerbissen, der weder Wünsche offen noch Fehler erkennen lässt. Da werden sich nicht nur Manga-Fans freuen, die sowieso voll auf ihre Kosten kommen! (Wenn ihr mal einen Demo-Kampf sehen wollt, braucht ihr bei „Start Drücken“ nur die B-Taste betätigen.)

Sound
Doch auch fürs Ohr gibt das Spiel so Einiges her! Schon wenn nach dem Einschalten die japanisch gesungene Titelmelodie mit ihren Heavy Metal Einlagen aus den Lautsprechern erklingt, merkt man, dass auch bei der Akustik von Bleach viel Wert auf eine saubere Präsentation gelegt wurde. Asiatische Klänge, Flötenmusik oder Hardrock-Abwandlungen: Stets passt alles zum flotten Spielablauf und lässt auch den typischen Mangastil nicht vermissen. Doch bei der Musik ist ja noch lange nicht Schluss, denn neben den schwungvollen Soundeffekten melden sich auch die Charaktere mittel Sprachausgabe zu Wort. In der europäischen Version erfolgt diese in englischer Sprache und hat eine recht breitgefächerte Palette zu bieten. Bevor ein Kampf beginnt, begibt sich nacheinander jeder Charakter erstmal in seine ganz persönliche Pose und versucht die anderen mit Sprüchen oder Kommentaren zu beeindrucken. Teilweise reagieren sie dabei sogar aufeinander! Wie beispielsweise die Situation, wo der Gegner euch droht umzubringen, während Ichigo kontert, dass er noch nicht bereit sei zu sterben! Während des Kampfes sind die Kontrahenten aber auch keinesfalls still und reagieren auf Treffer oder holen mit der Stimme zu noch mehr Wucht beim Schlagen aus. Und ist der Kampf vorbei, wird auch schon mal Frust abgelassen oder der Versuch gestartet, seinen Ruf wieder herzustellen. Dadurch wird den Kämpfern sehr viel Charakter verliehen und der Kampf macht gleich noch mal so viel Laune. Zwar gibt es während der Gespräche im Storymodus keine Sprachausgabe, doch wen stört das schon?! Wenn wir darauf verzichten mussten, damit die Vielfalt an Reaktionen während des Kampfes möglich wurde, dann sehen wir darüber doch locker hinweg! Also wenn ihr Bleach mal im Bus, der U-Bahn oder im Pausenraum spielen wollt, dann nehmt euch möglichst Kopfhörer mit, denn ohne den Sound verpasst ihr was!

Wenn ihr mal wieder ein richtig geniales Prügelspiel mit flotter 2D-Optik spielen wollt und noch dazu Mangas mögt, dann braucht ihr weder den 16-Bitter aus dem Schrank zu holen, noch den Wunsch mit einem einfachen Comic abspeisen. Mit Bleach kommt die optimale Lösung für euren Nintendo DS, wo ihr mal wieder so richtig Frust ablassen und euch an alte Zeiten besinnen könnt. Freunde von SNK- und Capcom- Prügelspielen kommen fast gar nicht an dem Titel vorbei und sollten auf alle Fälle mal einen längeren Blick riskieren! Aber auch Neulinge werden sich über den einfachen Einstieg freuen und die einschaltbare Automatik für Combos und Blocken zu schätzen wissen. So haben sowohl Button-Smasher, als auch erfahrene Special-Move-Profis viel Spaß dabei, den verschiedenen Storyverläufen zu folgen oder sich einfach mal mit Freunden im Kampf zu messen. Dass die Story von Ichigo dabei verschiedenen Wendungen nehmen kann und ihr auch mal die ganzen anderen Charaktere spielen und deren Erlebnisse verfolgen könnt, sorgt für die nötige Abwechslung und Langzeitmotivation beim Spielen!
Aber auch technisch beweist das Spiel viel Sorgfalt seitens der Programmierer, die sichtlich viel Mühe und Ehrgeiz in das Projekt gesteckt haben müssen, dass es sich derart sauber und liebevoll präsentiert. Der Touchscreen wurde prima in das Geschehen integriert und kann durch die darauf antippbaren Buttons wie ein verlängertes Tastenfeld genutzt werden, sodass ihr im Eifer des Gefechtes nicht umgreifen müsst und dennoch alles im Griff habt. Und bekommt ihr Bilder oder größere Animationen zu sehen, sind diese nicht selten über beide Bildschirme hinweg gezeichnet, was einfach klasse gemacht wurde und euren DS zum digitalen Comic-Buch werden lässt. Die sammelbaren Karten verleihen dem Prügelspiel darüber hinaus noch das nötige i-Tüpfelchen an Strategie, wo ihre eure Decks vorausplanen und im richtigen Moment einsetzten könnt, um eine möglichst große Chance daraus zu schöpfen. Ansonsten werden ordentlich Schwerter geschwungen, Feuer gebändigt, Steine herbeigezaubert, Säbel gewetzt und Zauber ausgesprochen. Es geht also heiß her und ordentlich rasant zur Sache bei diesem traditionellen Schwertkampf Beat 'em Up, das sich kein Freund dieses Genres entgehen lassen sollte! Hier kann man bedenkenlos zugreifen und lange Zeit sehr viel Spaß haben!

Tanja Pattberg
Bleach: The Blade of Fate
Bleach: The Blade of Fate
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