Stein schlägt Schere - da der Stein die Schere zu schleifen vermag,
Papier schlägt Stein - weil man einen Stein in Papier einwickeln könnte,
Schere schlägt Papier - da man mit einer Schere Papier zerschneidet.

Nach diesen einfachen Regeln funktioniert das kleine Wettspiel mit den Händen, das viele auch unter dem Namen Schnick, Schnack, Schnuck kennen. Man stellt sich gegenüber, ballt eine Hand zur Faust und stellt mit Hilfe der Art, wie man die Hand nach dem Abzählen wieder öffnet, eines dieser drei Gegenstände dar, um einen Sieger zu ermitteln. Die geschlossene Faust steht für den Stein, die flache Hand fürs Papier und die Schere wird schließlich mit zwei gespreizten Fingern dargestellt. Bei „MushiKing: The King of Beetles“ griff man nun darauf zurück und entwickelte daraus ein einfaches wie spannendes Kampfsystem, das jedem Spieler die gleichen Chancen einräumt. Allerdings hebt ihr dabei nicht etwa selbst die Fäuste, sondern schickt Hirschkäfer mit mächtigen Hörnern und Geweihen in den Kampf. Diese müsst ihr euch aber zunächst verdienen und müsst sie anschließend sogar sammeln. Sie stecken nach dem "Yu-Gi-Oh!"-Prinzip in Karten und müssen nicht etwa gefüttert oder gepflegt werden. Ihr holt sie ausschließlich zum Kämpfen hervor, wo sie dann für euch den Sieg erringen müssen. Wird der Verlauf einer Auseinandersetzung durch das Stein, Schere, Papier-System noch mehr vom Glück bestimmt, so könnt ihr doch wenigstens die Durchschlagskraft und Wirkung eines errungenen Treffers entscheidend beeinflussen, indem ihr nicht nur die richtige Käferwahl trefft, sondern auch zusätzliche Fähigkeiten in Form von Karten gewinnt und richtig kombiniert. Diese Karten kann man in Japan sogar materiell erwerben, wodurch ein wahrer Sammelboom ins Rollen gebracht wurde. Die Automaten zu dem Spiel geben beim Einwerfen von ausreichend Yen nach dem Zufallsprinzip eine Karte frei, die man dann durch den extra dafür angebrachten Schlitz der Maschine ziehen und im Spiel nutzen kann. Einer dieser Karten liegt dem Nintendo DS Spiel sogar bei.

Wird denn nur gekämpft?

Die Geschichte rund um die Kampfkäfer basiert auf eine in Japan erhältliche Animeserie, weshalb ein Teil des Spiels auch durch eine Art Adventure bestimmt wird. Dabei beginnt ihr erwartungsgemäß als unerfahrener Anfänger und müsst euch als junger Japaner mit eurem ersten eigenen Käfer erstmal in einer neuen Stadt behaupten. Entscheidet euch zunächst, ob ihr lieber ein Mädchen oder einen Jungen spielen wollt und legt Namen sowie Geburtsdatum des Charakters fest. Glücklicherweise kann man hier via rechter Schultertaste zwischen den japanischen Kanas und unserem Buchstabensystem hin und herschalten, sodass es ein leichtes ist, einen Wunschnamen festzulegen. Ist dies getan, stellt sich der Kalender auf den 3. Juli ein und beginnt fortan die Tage mitzuzählen. Im MushiKing spielen nämlich Tageszeit und Wochentag eine Rolle, wobei es keinen Bezug zur reellen Zeit gibt und auch keine Uhrzeit in dem Sinne existiert. Vielmehr werden die Tagesabschnitte morgens, mittags, abends und nachts über ein entsprechendes Symbol angezeigt und schalten auch nur dann schlagartig weiter, wenn ihr beispielsweise eine längere Strecke laufen musstet oder ein Treffen mit anderen Charakteren länger gedauert hat. Am Ende eines Tages müsst ihr euch schließlich schlafen legen, damit der nächste Morgen mit einem Hahnengeschrei beginnen kann. Dabei spielt sich die Geschichte im Spiel immer nur an den Wochenenden ab, da die Schüler innerhalb der Woche einfach nur brav zur Schule gehen. Entsprechend springt der Kalender zum Wochenanfang hin fünf Tage weiter, damit ihr schließlich wieder im ereignisreichen Samstag landet, ohne wirklich so lange warten zu müssen. Allerdings geht es selbst dann nicht immer gleich actionreich zur Sache! In dem Spiel schlummert schließlich eine kleine Geschichte, die es zu erleben und zu erfahren gilt. So müsst ihr Gesprächen folgen, Fragen beantworten und Leute kennenlernen.

Grundlagen und Vorbereitungen

An jeder Ecke lauern Herausforderungen! Ob ihr von einem Charakter herausgefordert werdet, an Meisterschaften teilnehmt oder bereits besiegte Gegner noch einmal aufsuchen wollt: Gemäß dem großen Arcade-Vorbild kostet jeder Kampf zunächst eine Münze, die euch sogar dann noch fehlt, wenn ihr ohne zu speichern ausschaltet! Dadurch wollte man wohl vermeiden, dass sich jemand seine Statistik schön-spielen kann! In Bezug auf die geführten Kämpfe und die dabei errungenen Siege erhaltet ihr eine prozentuale Statistik, die fest mit eurem Charakter verbunden bleibt. Schaltet ihr also kurz vor der Niederlage aus, wird der Kampf zwar tatsächlich nicht mitgezählt, jedoch habt ihr dennoch eine Münze weniger in der Tasche und somit auch weniger Chancen zu Kämpfen. Ihr beginnt das Spiel mit drei Geldstücken und bekommt an jedem Wochenendtag noch einmal drei dazu. Storylastige Kämpfe kosten euch nichts, wodurch euch die Münzen für eigens gewählte Herausforderungen bleiben. Ihr bekommt nämlich vor Kampfbeginn immer eine neue und zufällig ausgewählte Karte für eure Sammlung, die ihr auf alle Fälle behalten und sogar sofort einsetzen dürft. Zu Beginn besitzt ihr lediglich eine einzige.

Findet ihr euch trotz der asiatischen Schriftzeichen noch einigermaßen in den ganzen Menüs zurecht, so stellen die zahlreichen Gespräche der Charaktere ein ziemliches Problem dar. Diese dauern nicht selten minutenlang und beanspruchen einen großen Anteil der Spielzeit für sich. Selbst wenn ihr die Texte noch so schnell wegklickt! Glücklicherweise könnt ihr aber nicht wirklich was falsch machen und selbst Fragen nach dem Zufallsprinzip beantworten. Die Story geht unaufhörlich weiter. Auf einer Karte wird euch immer groß der nächste Punk angezeigt, den ihr aufsuchen müsst. Mit Hilfe der Karte bewegt ihr euch nämlich zwischen den einzelnen Gebäuden und Straßen der Stadt hin und her, wobei ihr erreichbare Orte mit einem Cursor anklicken könnt. Dargestellt wird das als eine Art isometrische Sicht aus der Ferne, sodass ihr die einzelnen Reihen- und Hochhäuser, das Stadion und ein paar Flachbauten leicht erkennen könnt. Außerhalb der Kämpfe ist alles in einem Anime-Zeichenstil gehalten und es werden lediglich Standbilder gezeigt. Selbst die Charaktere sind nicht wirklich animiert. Bei Gesprächen sieht man von ihnen lediglich deren Oberkörper und kann in den Gesichtern die passende Mimik erkennen, wenn sie sich vor einem gezeichneten Hintergrund gegenüberstehen. Ganz anders sehen die Käferkämpfe aus! Sie sind durchweg dreidimensional animiert und bieten sogar den einen oder anderen Grafikeffekt!

Wozu sind die Karten?

Zunächst einmal habt ihr für jeden euer Käfer eine Karte, auf der sich nicht nur eine Abbildung des Tieres befindet, sondern auch alle Angaben bezüglich seiner Werte: Neben der Stärke findet ihr hier die Eigenschaften Stein - Schere - Papier, welche durch die gängigen Handsymbole dargestellt werden und festen Farben zugeordnet sind. Ist ein Käfer in einem Bereich besonders stark, wird das entsprechende Symbol größer dargestellt und dadurch deutlich hervorgehoben. Darauf solltet ihr besonders achten, denn das kann sowohl Vorteile im Kampf bringen als auch gravierende Nachteile! Ist ein Käfer beispielsweise besonders stark bei der Scheren-Technik, so verursacht er mehr Schaden bei einem Papier-Experten, verletzt einen Stein-Kämpfer jedoch bedeutend weniger als beispielsweise einen gleichgesinnten Kontrahenten.

Die zweite Art von Karten steht für die besonderen Fertigkeiten und Attacken, die ihr euren Käfern verleihen könnt. Dabei sind diese ebenfalls nach den drei Eigenschaften unterteilt, wobei die Farben und Symbole darüber Auskunft geben, mit welcher Angriffsart sie kombiniert werden können. Zwar könnt ihr immer sofort alle drei Angriffsarten auf einmal verstärken, jedoch ist jeweils immer nur eine Karte möglich, die dann aber auch entsprechend dazu ausgelegt sein muss. Stattet ihr euren Käfer also mit maximal drei solcher Karten aus, dann kann er im Kampf besondere Würfe oder Bissattacken ausführen, seinem Gegner ein Angriffssymbol oder etwas Entscheidungszeit rauben oder aber andere Insekten wie beispielsweise Bienen zu Hilfe rufen. Auch können sie besonderen Schutz gegenüber einer Angriffstaktik bieten oder einfach nur eines eurer Symbole noch weiter verstärken, was die Menge an Lebensenergie beeinflusst, die ihr bei einem Treffer eurem Gegner damit abzieht. Die Wahl der Karten erfolgt vor jedem Kampf aufs Neue, sobald ihr eines eurer Tierchen ausgesucht habt. Sie können aber auch dauerhaft einem Käfer fest zugeordnet werden, sodass ihr diesen nur noch auswählen müsst und er dann automatisch immer mit den gleichen Kombination aus Spezialattacken ausgestattet wird. Also los! Auf in den Kampf.

Die kleinsten Gladiatoren der Welt

Jeder Spieler darf nacheinander zwei seiner gehörnten Krieger einsetzen, wobei der nachfolgende Käfer seinen Partner nach einer möglichen Niederlage ablöst, ohne dass der Kontrahent neue Lebensenergie erhält. Doch zunächst stehen sich die ersten beiden Rivalen gegenüber und posieren brüllend nacheinander vor der Kamera, während ihre Stärken und Werte angezeigt werden. Schließlich bewegen sie sich in der dreidimensionalen Umgebung zwischen Gräsern und Büschen aufeinander zu. Die Kamera zoomt näher heran. Treffen sie aufeinander, dann ist es an euch zu entscheiden, mit welcher Technik euer Käfer angreifen soll. Stein, Schere oder Papier? Die Zeit läuft und die Käfer drängen sich ungeduldig vor und zurück. Als Entscheidungshilfe werden die Techniken für jeden Käfer noch einmal symbolisch auf dem Bildschirm dargestellt, wobei auch hier wieder größere Symbole auf die stärkste Technik hinweisen. Dabei erinnert ihre dreieckige Anordnung nicht nur ein wenig an das Spiel Sonic Heroes, sondern entspricht vor allem der Tastenbelegung des Nintendo DS. Ihr braucht nämlich lediglich die entsprechende Richtung auf dem Steuerkreuz oder den passend positionierten Knopf zu drücken, um eure Wahl zu treffen. Ansonsten habt ihr keinerlei Kontrolle über das Geschehen. Die Eingabe eures Gegners könnt ihr verständlicherweise nicht einsehen. Dafür aber den Augenblick, wann er sich entschieden hat: durch das Aufblitzen seiner Symbole.

Ich entscheide mich für "Schere" und betätige dazu kurz das Steuerkreuz links. Nun verschwinden auf beiden Seiten jene Symbole, die keine Verwendung gefunden haben und ich kann zu meiner Freude erkennen, dass der Computer ausgerechnet Papier genommen hat. Bekanntermaßen wird dies von der Schere besiegt, weshalb mein Käfer jetzt auch einen Angriff starten kann. Ein Ausweichen oder Blocken gibt’s nicht! Der Gegner wird mit Hilfe der Hörner gepackt und mit voller Wucht nach hinten weg geschleudert! So stark, dass er bei der Landung sogar mehrmals abprallend aufschlägt. Leider war Papier seine stärkste Technik und ich ziehe ihm deswegen nicht unbedingt viel Lebensenergie ab. Doch ich hatte meine Scherentechnik mit einer Karte ausgestattet, sodass plötzlich eine Motte angeflogen kommt und ihn mit Staub berieselt. Die Runde ging also an mich. Ich konnte ihm schon etwas an Energie rauben. Sogleich befindet sich das ganze Geschehen wieder in der Ausgangssituation, wo der Countdown läuft, und ich mich für eine der angezeigten Techniken entscheiden muss. Doch was ist das? Die Motte ist noch immer bei ihm und verwirrt ihn dermaßen mit ihrem Flügelstaub, dass ihm plötzlich nur noch zwei der Techniken zur Verfügung stehen. Ausgerechnet Papier kann er nicht mehr einsetzen. Meine Wahl fällt nun natürlich auf Stein, da er diese Attacke nur mit Papier hätte verhindern können! Ich drücke also das Steuerkreuz nach oben und warte ab, was nun passiert. Mein Gegner hat ebenfalls Stein gewählt, also unentschieden! Die Käfer rennen aufeinander zu und prallen mit voller Wucht voneinander ab. Eigentlich verlieren dadurch beide die gleiche kleine Menge Energie. Doch da meine stärkste Technik Stein darstellt, verliert der gegnerische Käfer weitaus mehr als ich. 

So geht es Runde um Runde weiter, bis schließlich einem die Lebensenergie ausgeht und derjenige als Sieger hervorgeht, der beide Käfer seines Kontrahenten ausschalten konnte! Dabei darf der nachfolgende „Krieger“ innerhalb eines Kampfes jedoch nicht die gleichen Karten verwenden, wie sein Teampartner vor ihm. Ein Heilen zwischen den Kämpfen ist übrigens unnötig. Auch den Verlust einer Karte muss man nicht fürchten.

Was erwartet euch noch?

Erwartungsgemäß werden die Käfer, die ihr bekommen könnt, zunehmend größer und kräftiger. Auch werden ihre Bewegungen immer beeindruckender, wenn sie schließlich den Gegner packen, mit ihm hoch fliegen und mit derartig viel Wucht auf den Boden rammen, dass dieser fast darin einzubrechen droht. Auch buddelt sich manch einer von ihnen ein und greift schließlich von unten her an oder schleudert seinen Kontrahenten quer über das ganze Spielfeld. Da wird gebissen, geschubst und geschlagen, was die Käfer hergeben! Dabei werden auch ihre geweihartigen Hörner immer länger und imposanter. In einem extra dafür angelegten Menü könnt ihr jederzeit einen Blick auf eure Käferkarten legen, die ihr ab und an auch anstelle einer Angriffskarte bekommt. So könnt ihr euch nicht nur die schönen Zeichnungen darauf anschauen, sondern zudem die geschichtliche Darstellung dieser Karte über die Jahre hinweg verfolgen. Wie sah der goldene Käfer im Jahre 2003 auf dem Automaten aus oder die Heuschreckenplage im Jahre 2004? Während die Japaner hier Lücken in ihrer Sammlung erspähen, da man all diese Karten wie bereits erwähnt auch richtig kaufen kann, staunt unsereins nicht schlecht über die große Auswahl an handgezeichneten Motiven. Im Hauptmenü erwartet euch zudem ein geheimnisvolles Fragezeichen… was sich wohl dahinter verbirgt?

Touchscreen, Doublescreen…

Beides wird zum Spielen nicht wirklich benötigt. Ihr könnt den Nintendo DS getrost in beide Hände nehmen und braucht eigentlich zu keinem Zeitpunkt mehr umzugreifen. Alles spielt sich im oberen Bildschirm ab, wobei ihr im unteren Screen nur jederzeit Einblick auf eure gesammelten Karten habt. Hier werden alle erwerbbaren Exemplare wie in einem Karussell im Rondell dargestellt und ihr könnt mit Hilfe des Stylist darin blättern aber auch die Art der Sortierung ändern. Natürlich könnt ihr dabei nur jene Motive einsehen, die ihr auch schon bekommen konntet. Durch einen Druck auf die Schultertasten könnt ihr zudem jederzeit zwischen den verschiedenen Kartentypen hin- und herschalten. Während eines Kampfes seht ihr die Karte eures Käfers zusammen mit den drei von euch ausgesuchten Fähigkeitskarten. Ihr könnt allerdings überhaupt nichts anwählen oder antippen. Im Grunde wurden beide Vorzüge des Nintendo DS hier nur für kleine Spielereien genutzt und können getrost außer Acht gelassen werden.

Grafik und Sound

Während ihr der Story folgt und euch durch die zahlreichen Gespräche klickt, erweist sich das Spiel wie eine Art interaktiver Comic. Man trifft die verrücktesten Leute wie beispielsweise Käferfanatiker in Kostümen oder langen Umhängen und verfolgt die Gegenüberstellungen als kleine Standbilder. So lösen sich die Zeichnungen je nach Aufenthaltsort, Stimmung und Gesprächspartner nacheinander ab und werden von den eingeblendeten Untertiteln begleitet. Dabei sehen vor allem die vielen unterschiedlichen Hintergründe wirklich schön aus, da sie im Gegensatz zu den Charakteren fast schon fotorealistisch wirken! Sie zeigen stets und sehr detailliert die passende Umgebung, je nachdem wo das Geschehen gerade stattfindet. Welche Stimmung dabei gerade herrscht, könnt ihr leicht in den Gesichtern der Charakterzeichnungen ablesen und sogar akustisch vernehmen. Denn je nachdem, ob es gerade lustig oder ernst zur Sache geht, wechseln sich die Musikstücke ständig ab. Zeitgleich haben aber auch offensichtliche Schlüsselfiguren eine Erkennungsmelodie, die eingespielt wird, sobald diese auftauchen und das Wort erheben. Gerade durch diesen ständigen Themenwechsel fällt die Musik aber auch schon wieder extrem auf und wirkt etwas unruhig.

Ganz anders sieht es grafisch bei den Käferkämpfen aus. Hier ist alles dreidimensional und animiert. Nicht nur die Käfer und ihre Bewegungen sehen klasse aus, sondern vor allem auch die zahlreichen Details und Effekte. So blitzt der Bildschirm auf, es tummeln sich zahlreiche andere Insekten auf der Kampffläche oder es sammeln sich nebelartige Energiefelder auf. Dabei zoomt die Kamera immerzu so nahe heran, dass die Käfer größtmöglich in Szene gesetzt werden oder gänzlich den Bildschirm für sich alleine beanspruchen. Die Tiere verhalten sich entsprechend und posieren in so einem Augenblick für Drohgebärden oder Siegesschreie, wobei sie ihre Hörner in die Höhe ragen. In beiden Fällen geben die Käfer sogar Laute von sich und kreischen oder brüllen was die Lautsprecher hergeben. Diese klingen zwar nicht wirklich imposant und etwas kratzend, sind dafür aber recht unterschiedlich ausgefallen und können dadurch als Erkennungsmerkmal dienen. Alles im allen haben die digitalen Tierchen weitaus mehr Bewegungen zu bieten als die Originale, tun dies aber dennoch glaubhaft und im Bereich ihrer agilen Möglichkeiten. Wirklich Klasse!

Nette Beilage!

Neben Modul und Anleitung findet ihr in der Nintendo DS Hülle auch eure persönliche limitierte Dr. Nebu-Karte samt Unterschriftenfeld für den Arcadeautomaten (8,85 x 6,25 x 0,08 cm) sowie Aufkleber für euren Nintendo DS. Mit ihnen könnt ihr alle Tasten entsprechend ihrer Funktion gestalten!

Wirklich schade, dass einem die Story verschlossen bleibt. Denn so bleiben einem nur noch die Käferkämpfe als eigentliches Spiel übrig. Doch gerade die machen wieder richtig Spaß und sind auch ohne japanische Sprachkenntnisse spielbar! Zwar legt man eigentlich immerzu nur kurz die Technik fest und fungiert dann im Grunde nur noch als Zuschauer. Doch solltet ihr euch davon nicht abschrecken lassen. Denn es kann wirklich spannend zu Sache gehen! Man weiß nie, was der Gegner jetzt gerade für ein Symbol genommen hat, weswegen man sich selbst regelrecht versucht, in diesen hineinzudenken! Und weil durch diese Endscheidung der Ausgang einer jeder Runde im Grunde schon vorher fest steht, verfolgt man den anschließenden Angriff entweder voller Schadenfreude und genießt seinen Erfolg. Oder man ist kurz davor, in den Nintendo DS zu beißen, weil man die Schmach nicht auch noch sehen will! Gerade bei menschlichen Kontrahenten wird dabei mit Sicherheit der eine oder andere passenden Wortwechsel entstehen!

Eine gehörige Portion Glück sollte man auf alle Fälle mitbringen! Zwar kommt durch die Karten und verschiedenen Eigenschaften auch etwas Taktik ins Spiel, doch scheitert es auch hier ein weinig an den Sprachkenntnissen. Insgesamt ist MushiKing ein skurriles wie Aufsehen erregendes Spiel der besonderen Art, dessen Import man sich allerdings auf Grund der gravierenden Sprachprobleme überlegen sollte! Schon alleine, weil man hierzulande wohl kaum jemanden zum Tauschen und gegeneinander Kämpfen finden wird. Denn genau das bringt normalerweise und vor allem auf längere Sicht gesehen den entscheidenden Spielspaß mit sich: sammeln, tauschen, kämpfen. Somit steckt jede Menge langzeitmotivierendes Potenzial in dem Spiel. Das dürften die Japaner dann mehr genießen als wir mit einem Spiele-Import ohne viele Spieler oder Arcade-Automaten. Insofern bleibt dieses Potenzial in Europa auf der Strecke! Wer jedoch ein Spiel mit ähnlichem Spielprinzip sucht, sollte sich unbedingt das auch in Europa veröffentlichte Dinosaur King anschauen. 


Die großen grabbelnden Tierchen fühlen sich bei ihr daheim sichtlich kräfrig wohl:
Tanja Pattberg