SEGA ließ sich viel Zeit, um nach Team Sonic Racing sowie den All-Star Racing Games einen weiteren Fun Racer auf die Beine zu stellen. Dieses Mal ohne Hilfe von Sumo Digital, die alle drei vorherigen Fun Racer für und mit SEGA entwickelten. SEGAs hauseigenes Studio Sonic Team ist nun verantwortlich für die Weiterführung des Kart-Racing Genres rund um Sonic und seinen Freunden (aber auch Feinden). Eine Frage darf man sich bereits zu Beginn stellen: Was ist eigentlich mit den All-Stars? Setzt SEGA diese wieder einmal aus und entwickelt dafür Team Sonic Racing eine Stufe weiter? Das können wir gleich zu Beginn mit „ja“ und auch „nein“ beantworten. Denn uns erwartet hier ein spannender Mix aus allen Welten. Der Name CrossWorlds ist dabei der Inbegriff des ganzen Spektakels, in dem sich nicht nur verschiedene Welten kreuzen, sondern auch einige Charaktere aus anderen Welten hinzustoßen. Diese könnte man als Gastcharaktere bezeichnen. Denn tatsächlich startet das reine Spiel zum Launch vielmehr einzig mit Sonic-Charakteren. Das heißt aber nicht, dass die früheren All-Stars nicht nach und nach dazukommen (könnten). Zumindest einige waren durch gewisse Leaks schon zum Release durchgesickert, andere bereits bestätigt. Damit bekommen wir schon einmal ein Paket, auf das sich nicht nur Sonic-Fans, sondern auch SEGA-Fans allgemein wahnsinnig freuen können.

Mit dem Spielstart könnt ihr, wenn ihr möchtet, ein Tutorial durchgehen. Dieses erklärt euch in Kurzform die Steuerungsmöglichkeiten während des Rennens: Turbos, Gegenstände, Lufttricks und mehr. Anschließend befindet ihr euch sogleich im Hauptmenü und seht den Haupthelden Sonic in seinem blauen Flitzer auf der Strecke. Auf dieser könnt ihr Kameras entdecken, viele Random-Charaktere und eine Tribüne voller blauer, weißer und auch schwarzer Chaos. Cubot und Orbot sind dabei und noch ein weiterer Charakter aus der Sonic-Welt: Dodon Pa! Eingeführt wurde er in Team Sonic Racing, der im Jahr 2019 Sonic und seine Freunde einlud, an seinen Rennen und Grand Prix Turnieren teilzunehmen. Der Tanuki ist dieses Mal aber nicht so richtig für die Rennen verantwortlich, denn eine Geschichte wie in Team Sonic Racing gibt es dieses Mal so nicht. Damit gibt es auch kein Spielbrett oder sonst irgendwelche Abenteuer-Bereiche, die ihr Rennen für Rennen oder Mission für Mission durchgehen müsst. Dessen Ursprung kennen wir immerhin bereits aus Sonic & All-Stars Racing Transformed. Hier stehen die Rennen im Vordergrund ohne eine abgetakelte Story, die im 2019er Rennspiel auch kaum Sinn machte. Das durchaus positiv und ein Schritt in die richtige Richtung. Dodon Pa liefert euch in diesem Spiel viele Neuigkeiten, die auch mit dem Online-Modus zu tun haben, das heißt Events und mehr.

Grand Prix: viele Fahrer und Strecken

Das Menü zeigt euch sofort, worum es geht: SPIELEN und ONLINE – diese beiden Fenster sind mittig und groß platziert. Wählt ihr euch ins Spiel ein – ihr könnt hier allein oder mit bis zu vier lokalen Freunden spielen – bekommt ihr drei verschiedene Renntypen geboten: den Grand Prix, den Rennpark und die Zeitrennen. Der Mittelpunkt hier ist tatsächlich der Grand Prix, den euch Dodon Pa auch sofort erklärt. Es ist das Einzige, was ihr nebst den Optionen auch tatsächlich wählen bzw. spielen könnt zum Beginn eurer Reise. Es geht darum, in insgesamt vier Rennen die meisten Punkte zu sammeln. Hierfür gibt es sieben verschiedene Grand Prix, zum Start ist nur der erste anwählbar, danach alle außer der letzte, der bleibt zunächst noch verschlossen. Ihr müsst also nach dem Einführungscup nicht einen nach dem anderen absolvieren, sondern könnt zwischen den ersten sechs völlig frei entscheiden. In allen Rennen treten bestimmte Rennfahrer als eure Rivalen auf. Das heißt, gegen diesen solltet ihr gewinnen – ganz unabhängig vom Gewinn des Grand Prix selbst. Rivale kann bzw. wird jeder aus dem Fahrerlager sein. Könnt ihr jeden bezwingen, will Dodon Pa einen „Super“-Rennfahrer teilnehmen lassen. Es ist schnell zu erkennen, dass es sich dabei um Super Sonic handelt. Dafür müsst ihr Einiges tun. Denn es werden packende Rennen. Dodon Pa schickt euch ins Fahrerlager, wo ihr insgesamt 23 Charaktere seht und zwischen ihnen wählen könnt. All diese gehören zum Sonic-Universum. Das heißt, All-Stars und damit Charaktere aus anderen SEGA Franchises sucht ihr zu diesem Zeitpunkt (nach dem Launch) und im Grundspiel noch völlig vergebens. Die Auswahl ist in jedem Fall größer als jene zuletzt in Team Sonic Racing. Neben Team Sonic ist nun auch das ursprüngliche Team Rose dabei, denn Cream the Rabit und ihr Chao Cheese nehmen jetzt teil. Da auch Espio und Charmy zur Auswahl stehen, ist quasi auch Team Chaotix vollständig – Vector ist also nicht mehr allein. Team Dark mit Shadow, Rouge und Omega fahren selbstverständlich mit. Aus der Zukunft besuchen uns auch wieder Silver und Blaze. Eggman, Metal Sonic und Zavok bekommen Support von Zazz aus der Deadly Six Reihe. Aber auch Eggmans erschaffene Tochter Sage ist in ihrem blauen Format mit dabei. Zum Abschluss gibt es die Babylon Rogues Jet, Wave und Storm aus Sonic Riders. Sonic Fans dürfen sich insofern über eine breite Startaufstellung im Spiel freuen. Das ist anders als im Konkurrenzprodukt von Nintendo, wo es vor allem extrem viele Füllcharaktere gibt bis hin zur Kuh vom Straßenrand. Gibt es so etwas bei Sonic Racing: CrossWorlds? Vielleicht könnte man den Einzelroboter Egg Pawn als solchen bezeichnen, wenngleich wir diesen ja schon gerne bei Team Sonic Racing im Fahrerfeld gesehen hätten, nachdem wir ihn ständig und zuhauf in der Story schlagen mussten. Insofern ist es cool, dass er nun auch mit am Start ist.

All diesen Charakteren hauchte das Sonic Team für den Racer auch ein gewisses Leben ein. Damit ist die Kommunikation untereinander gemeint. Das ist durchaus eine Weiterentwicklung zu Team Sonic Racing, wo sich die Charaktere miteinander verständigten, als sie Items hin und her schoben, gegenseitig Boosts nutzten oder über Treffer schimpften bzw. sich freuten. Dies ist hier ganz ähnlich, wird aber insbesondere auf die Rivalen bezogen. Diese kommunizieren innerhalb der Rennen mit euch. Und diese haben es je nach Schwierigkeitsstufe auch in sich. Dies ist die sogenannte Klassenauswahl innerhalb der Grand Prix. Drei Stück stehen sofort zur Auswahl: Normales Tempo, Hohes Tempo und Sonic-Tempo. Freispielbar ist das Super-Sonic-Tempo sowie das Spiegel-Sonic-Tempo. In jeder Klassifizierung stehen euch die sieben Grand Prix zur Verfügung, in jeder gibt es drei Strecken. In jeder Schwierigkeitsstufe könnt daher alle sieben Grad Prix spielen. Nach dem Einstieg ins Spiel stehen die ersten Cups in den offenen Klassen zur Auswahl. Der erste Grand Prix: Der Donpa-Grand-Prix mit seinen Strecken E-Stadium, Rainbow Garden und Water Palace zeigt euch, wie es geht. Dodon Pa erzählte etwas von vier Strecken, statt drei? Korrekt! Strecke vier ist ein Mix aus diesen, um sich quasi ultimativ zu erproben. Dafür gibt es auch besondere Regeln. Ziel ist es natürlich zu gewinnen, weswegen ihr eine möglich hohe Platzierung innerhalb der Rennen erreichen solltet. Auf der Strecke sind dabei (leider) erneut maximal 12 Fahrer unterwegs. Erhält Platz 1 satte 15 Punkte, gibt es für den Letztplatzierten nur noch ein mageres Pünktchen. Neben Rennbelohnungen, dazu später mehr, solltet ihr hier in den ersten drei Rennen natürlich so viele Punkte wie möglich herausholen. Doch selbst wenn das nicht so rund laufen sollte, wie erhofft, ist SEGA mit euch sehr fair. Ihr könnt unter Bezahlung einer Rennwährung jedes Rennen nochmal neu versuchen. Außerdem gibt es im Rennen 4 für den Erstplatzierten sogar statte 18 statt 15 Punkte. Damit kann sich im Abschluss nochmal alles drehen. Die Rennen bleiben also spannend und es nichts entschieden, selbst wenn ihr mal nur als 7. oder 8. Platz durch das Ziel huscht. Konntet ihr alle sieben Grand Prix meistern, wird euch ein versteckter achter Grand Prix freigeschalten.

Diese gibt es zum Ende eines jeden Rennens. Während eines Grand Prix also vier Mal. Sie werden nach eurer Leistung bewertet und vergeben. Dafür müsst ihr während der Rennen natürlich etwas tun: zum einen gewinnen. Denn je höher die Platzierung, desto eher oder mehr gibt es. Dasselbe gilt, wenn ihr eure Rivalen schlagen könnt. Dies ist vielmehr eine Aufgabe über den kompletten Grand Prix. Mühe geben müsst ihr euch beim Sammeln von roten Münzen. Diese integrierte das Sonic Team in die verschiedenen Rennstrecken und sind nicht unbedingt immer einfach zu erhaschen. Sie sind zwar recht groß aber teilweise auch etwas abgelegen. Nutzen müsst ihr dafür nicht nur den Hauptweg der Strecken, sondern auch gewisse Abkürzungen, andere Flugrouten, verschiedene Etagen oder müsst sogar Sprünge im Wasser hinlegen. Ist die Streckenkenntnis noch nicht grundlegend tief in einem verwurzelt, dürfte man sich als Spieler bei mancher Stelle durchaus fragen, wie man nun wieder an diesen Ort kommen soll? Jeder Grand Prix listet die insgesamt fünf Münzen pro Strecke auf. Ihr seht also immer genau – auch während des Rennens, welche der fünf Münzen noch fehlen. Mitunter gelangt ihr in der letzten Runde dort noch einmal hin. Sofern euch eure Gegner nicht womöglich davon abhalten, versteht sich. Denn es ist nicht selten, dass euch eure Kontrahenten auch mal schubsen, abdrängen oder direkt mit einem Gegenstand abschießen und ihr somit die rote Münze in dieser Runde verpasst. Positiv ist, dass ihr bei einer verpatzten Chance nicht immer wieder alle Münzen von vorn sammeln müsst. So fair sind die Entwickler: Fehlt euch nur noch eine Münze, könnt ihr euch auf diese bei einem neuen Versuch konzentrieren. Für all diese Dinge bekommt ihr vor allem eins: Tickets im Dodon Pa Design. Für drei rote Münzen gibt es bspw. drei Tickets, für vier Münzen schon fünf Stück, bei allen gibt es zehn Tickets. Kommt ihr als zweiter ins Ziel, gibt es acht aber für den ersten Platz sogar zehn Tickets. Konntet ihr den Reisering innerhalb der Strecke wählen, gibt es ebenfalls fünf Tickets. Das ist allerdings nicht immer fest vorgeschrieben. Denn ihr habt unterschiedliche Klassen der Cups. Die Münzen müsst ihr dabei nicht zwingend nochmal neu suchen, da die sie für alle Cups gelten. Aber einen höheren Verdienst an Tickets kann man dennoch holen. Das Vervollständigen brachte bspw. einmal stolze 25 Tickets ein, statt nur 10. Die Rivalen sind nach deren Level kategorisiert. Je stärker diese sind, je mehr Tickets gibt es bei eurem Sieg über diese ebenfalls. Es gibt viele Ideen der Entwickler, wofür ihr Tickets bekommt, so auch als Gegenstandskisten-Sammler Nr. 1. Im Rennpark gibt es Tickets zu verdienen, Online natürlich ebenso.

All die Tickets könnt ihr im Fahrzeugbereich nutzen, um neue Teile, Aufkleber, Hupen und mehr zu erwerben. Da diese teils nicht gerade billig sind, habt ihr hier eine zeitaufwendige Aufgabe zum Sammeln der Tickets. Wir reden hier von Teilen für 200 Tickets, Hupen für 500 Tickets usw. Aber nicht nur dort könnt ihr Tickets ausgeben. Ihr könnt sie auch euren Charakteren geben. Mindestens 100 wollen diese beim ersten Mal, wofür ihr direkt mal ein Extra wie neue Titel-Abzeichen bekommt. Danach wollen sie glatt 400 weitere Stück. Das heißt wirklich Sammelspaß der Superlative. Ob SEGA hier in Zukunft Ticketverkäufe via DLC anbietet? Es würde fast nicht wundern und einige würden hier sicher zugreifen, um endlich alles zu erwerben im Spiel, ohne wochenlang oder monatelang Rennen zu bestreiten. Das zeigt aber, wie viel man spielen und auch spielintern freispielen kann und wie lange das vor allem dauert.

Die Gadgets geben dem Rennen den gewissen Pepp. Mit ihnen könnt ihr mehr Ringe auf der Strecke sammeln, bekommt gewisse Extras zum Rennstart oder füllt eure Drift-Anzeigen schneller auf. Das sind aber nur ein paar der Beispiele und Ideen des Sonic Teams. Um diese Gadgets zu nutzen, braucht ihr eine Art Container, in die ihr sie integriert – bezeichnet wird dieses als „Brett“. Beschreiben wir es folgendermaßen: Dieses Brett besteht aus 2x3 Feldern. Oben drei Felder, unten ebenso drei. Von den sechs Feldern sind zunächst nur zwei zugänglich. Ihr könnt also entsprechend Gadget integrieren. Mit euren Rennen erhaltet ihr so etwas wie Erfahrung, wodurch sich nach und nach alle Felder freischalten lassen. Dadurch könnt ihr hier immer neue Gadgets platzieren.

Was gibt es da zur Auswahl? Statt nur 100 Ringen könnt ihr 130 Ringe mitnehmen. Dadurch erhöht ihr eure Höchstgeschwindigkeit. Ihr könnt mit den Gadgets dafür sorgen, dass ihr vermehrt Stacheln zur Verteidigung bekommt oder die Boxhandschuhe größer werden. Ihr erhaltet vermehrt Items für den Angriff oder einen Turbo schon zum Start. Viele der Gadgets benötigen einen Platz in eurem Gadget-Brett. Aber es gibt auch Items, die brauchen zwei Plätze: bspw. das Einsammeln von bis zu 200 Ringen oder den Erhalt von mehr Verteidigungsgegenständen. Interessant ist das Gadget, während des Rennens sogar drei Items durch die Item-Boxen halten und nutzen zu können. Auch dieses verbraucht zwei Plätze im Gadget-Brett. Euer Inventar hält mit den gewonnenen Rennen immer neue Gadgets bereit. Diese betreffen zusätzliche Tempo-Schübe, Lufttrick-Verbesserungen, Drehangriffe während der Drifts usw. Selbst einen Monstertruck könnt ihr direkt zum Start nutzen im Gegenzug zu drei Gadget-Feldern. Ihr könnt euch zudem völlig frei verschiedene solcher Gadget-Bretter vorab gestalten. Hierfür stehen auch die Ansichten A bis E zur Verfügung: also fünf Stück und damit fünf eigene Versionen. Diese könnt ihr im Grand Prix, in Zeitrennen usw. anwenden. Dadurch könnt ihr sozusagen strategisch vorplanen, um verschiedene Situationen besser zu meistern. Denken wir an Aufgaben, wie im Team so viel Ringe wie möglich zu sammeln, dann könnte ein Gadget-Container helfen, der euch viel Verteidigung vor dem Ringverlust gibt aber zugleich das Sammeln von jeder Menge Ringe gleichzeitig erlaubt. In anderen Rennen braucht ihr womöglich mehr Angriffs-Items und in den Zeitrennen vor allem Speed. SEGA gibt an, dass ihr mit insgesamt 70 Gadgets eure Fahrzeuge aufwerten könnt, um in den verschiedenen Rennen bereit zu sein für was immer da kommen mag.

Das Rennen: Drifts, Sprünge, Transformationen

Kommen wir zur Sache. Habt euren Charakter und dessen Fahrzeug gewählt, geht es an den Start. Ihr beginnt im Offline-Modus stets von ganz hinten. Eine Ringanzeige gibt euch dann direkt die Möglichkeit, einen Turbo-Start hinzulegen. Diese kann man als eine Art Tachometer beschreiben. Ihr haltet beim Countdown eure Taste zum Gas geben gedrückt. Kommt diese dabei in den perfekten Bereich, gibt es einen mehr oder weniger imposanten Turbo. Überspannt ihr das Ganze, gibt es durchaus auch einen Fehlstart und ihr kommt gar nicht vom Fleck. Habt ihr das einmal raus, ist das aber relativ gut zu meistern. Andernfalls könnt ihr auch Gadgets nutzen, um bspw. trotzdem einen Turbo hinzulegen oder gleich alle als Monstertruck zu überfahren? Eine interessante Vorstellung oder?

Wie eure Steuerung ausfällt, könnt ihr übrigens selbst entscheiden. Die Voreinstellung basiert dabei nicht auf dem Arcade-Stil, wie ihn die Vorgänger noch mitbrachten. Ihr drückt in der Grundeinstellung die [X]-Taste zum Gas geben und nutzt dann die rechte Schultertasten zum Driften. Es ist egal, welche der beiden Schultertasten, da beide immer dieselbe Funktion aufweisen: die linke Seite dient dem Nutzen der Items auf der Strecke. Ist man dabei, so wie ich, noch Team Sonic Racing gewohnt, fällt einem die Steuerung erst einmal etwas schwer. Es ist ziemlich ungewohnt. In den Optionen könnt ihr diese umstellen: Schultertasten rechts Gas, links Drifts und die [X]-Taste zum Nutzen der Items. Mit [Viereck] könnt ihr dann auch problemlos nach hinten schauen, ohne Beschleunigung herauszunehmen, wie es mit der Grundsteuerung der Fall wäre. Habt ihr euch an eure Steuerung gewöhnt, hält euch kaum noch etwas vom Sieg ab. Oder doch? Die anderen elf Gegner auf der Strecke und ein großer Rivale machen euch das Leben durchaus schwer. Sie rempeln euch an, wodurch ihr einige Ringe verlieren könnt. Damit können sie euch in Drifts etwas behindern oder sogar von euer Ideal-Linie abdrängen. Die braucht ihr manchmal, um ganzen Ringketten zu folgen, wobei es auch Ringe mit einer Ziffer gibt für bspw. 5, 10, 20 oder sogar mal 100 Ringen. Das hilft euch, um Speed zu bekommen. Denn diesen braucht ihr nicht selten. Dafür gibt es auf der Strecke Rampen, viele Sprungpassagen und zahlreiche Kurven aber auch viele weitere Wege. Teilweise gibt es sehr breite Wege, manchmal sehr schmale Kurven – oft gespickt mit weiteren Gefahren aber auch Speed-Feldern und Ersatzwegen. Die Ebenen sind sehr vielfältig. Ihr könnt nicht nur völlig andere Wege abfahren als eure Gegner, sondern dort mitunter auch besondere Items mitnehmen. Item-Boxen gib es ständig auf der Strecke, von denen ihr normalerweise maximal zwei Stück aufnehmen könnt. Sie dienen eurer Verteidigung, dem Angriff und manchmal sogar der Wegnahme der Items bei anderen Fahrern. Zum Start stehen mehr als 20 Items zur Verfügung, die sich an den All-Stars Racing Games aber auch an Team Sonic Racing orientieren – also ein Mix aus allem. Die grünen und roten Boxhandschuhe sind dabei wie auch die Wisps für den Turbo. Einige bekannte Items wie die Drohne oder der Bienenschwarm aus Sonic Racing Transformed sind nicht im Spiel, dafür spielt nun King Boom Boo mit, den wir aus Sonic Adventure 2 kennen und der schon im 2019er Rennspiel zumindest auf der Strecke war. Nun greift er den Rennfahrer auf Position 1 und hinterlässt riesige Wasserfontänen, die fast schon etwas mit den Steinblöcken aus Team Sonic Racing gemein haben und auch weitere Fahrer an der Spitze treffen können. Das Schild macht euch für Attacken unverwundbar und auch der Wirbel ist nicht nur da, um eure Gegner um euch herum zu attackieren. Er wehrt andere Gefahren ebenfalls ab. Der Monstertruck macht euch für ein paar wenige Sekunden unverwundbar, für kurze Zeit etwas schneller und überfährt einfach andere Spieler. Die Items sind durchaus auch cool, einige unter ihnen gehören zu den Super-Items, die sich in den hell blinkenden Item-Boxen befinden und eher selten auf der Strecke sind. Einen All-Star-Move gibt es dieses Mal nicht, was aber auch nicht schlimm ist. Denn die Rennen sind oft chaotisch genug. Wobei, wäre nicht genau dann so etwas richtig klasse?

Dies hängt von den Modi ab. Fahrt ihr im einfachen Grand Prix Modus, ist alles noch relativ gemächlich, wenngleich ihr erste Auswüchse des ganzen Racing-Dramas hier durchaus auch schon zu spüren bekommen könntet. Je höher die Klasse der Cups, desto fieser werden die Gegner. Sie rempeln euch an, beschießen euch mehrfach und kaum hat euch King Boom Bo vom ersten Platz gefegt, gibt es ein fettes Gewicht noch oben drauf, sofern euch nicht gleich jemand direkt überfährt. Dann werden euch die Items geklaut oder ihr spürt schon kurz vorm Ziel das fiese piep-piep-piep Geräusch immer schneller werden und wünscht euch einfach nur ein Turbo-Feld, um dem irgendwie zu entkommen. Noch während eures Drifts, den ihr gerade auf mehrere Stufen aufladen wolltet, erwischt es euch, nix Turbo! Die bis zu drei Turbo-Stufen sind dahin. Das Arcade-lastige Gameplay lässt euch auch hier ganz wie bspw. in OutRun 2006: Coast 2 Coast durch enge Bereiche fahren, die Seiten wechseln und lange Drifts ziehen. Dieses Spielvergnügen liefert euch auch das Sonic Team. Mittendrin seht ihr blaue runde Felder, die eure Fahrzeuge verwandeln. Die Transformation vom einfachen Kart-Racer hin zu einem Flugzeug oder zu einem Boot übernahm SEGA aus Sonic & All-Stars Racing Transformed. Es ist vielleicht nicht ganz so atemberaubend anzuschauen wie damals aber dennoch wechselt das Rennen damit in andere Sphären. Das nicht immer für alle. Denn auch hier gibt es Passagen, wo ihr selbst entscheiden könnt, ob ihr in die Luft aufsteigt oder früher wieder ins Boot wechselt. Überall gibt es dabei Gefahren, Items und Dinge zum Ausweichen. Denn die Strecken sind nie ganz frei. Drachen schwingen in der Luft umher, technische Dinge versperren den Weg oder stampfen so auf den Boden, dass dabei alle Karts in die Luft hüpfen – und ihr dabei glatt andere Wege einschlagen könnt, um bspw. wieder eine rote Münze einzusammeln. Es geht über Häuserdächer, durch Fabriken oder Museen. Die Fahrzeugtransformation bringt das gewisse Etwas ins Rennen. Es gibt Loopings, Half-Pipes, Röhren, Schneeflächen und mehr. Und niemand schenkt dem Gegner hier irgendwas.

Reise-Ringe: Cross different Worlds

Eine Rennstrecke besteht immer aus drei Runden. SEGA steckt ins Grundspiel insgesamt 24 Strecken. In Runde 1 fahrt ihr genau eine dieser Strecken. Auf der Zielgeraden färbt sich die Strecke zweigeteilt in Farben auf, an deren Ende sich je ein sogenannter Reisering in der Luft befinden. Einer zeigt eine Streckenvorschau, der andere viele Fragezeichen. Der Charakter auf Platz 1 wählt den Reisering, indem er auf der entsprechenden Farbe bis ans Ende fährt. Ist der Reisering gewählt, fliegt dieser auf die Strecke zu und Runde 2 beginnt in jener sogenannten CrossWorld. Hier fahrt ihr die komplette Runde 2, ehe ihr durch einen weiteren Reisering automatisch wieder auf die ursprüngliche Strecke gelangt – die die finale Runde 3. (Dieser Reisering bringt euch im Rennen 4 der Grand Prix zu den drei Strecken der ersten drei Rennen als Mix.) Diese dritte Runde gleicht dann aber nicht exakt der ersten. Es gibt ein paar neue Merkmale im Streckendesign, mehr Ringe, oft eine Abkürzung obendrauf und auf der Zielgeraden mehrere Speed-Felder, die euch weitere Turbos verschaffen. Als normale Stages hält das Sonic Team viele allgemeine Stages bereit aber auch einige Sonic Rennstrecken.

E-Stadium
Rainbow Garden
Water Palace
Metal Harbor
Sand Road
Colorful Mall
Mystic Jungle
Apatos
Wonder Museum
Crystal Mine
Ocean View
Pumpkin Mansion

Urban Canyon
Market Street
Coral Town
Blizzard Valley
Radical Highway
Chao Park
Donpa Factory
Aqua Forest
Eggman Expo
Kronos Island
Northstar Islands
Weißer Raum

Allein der Name vieler Strecken weckt Erinnerungen an frühere Spiele, insbesondere Northstar Islands aus Sonic Superstars, Radical Highway oder Metal Harbor aus Sonic Adventure 2. Andere wiederum haben durchaus eine gewisse Verbindung zu Sonic Stages, darunter Pumpkin Mansion, Sand Road oder der Water Palace. Das Wonder Museum dagegen erinnert durchaus als erstes an SEGAs Two Point Museum oder die Colorful Mall rein vom Namen an das Hatsune Miku Spiel Colorful Stage. Die 15 CrossWorlds sind weitere Ebenen, die jene normalen Rennstrecken einfach mal brechen und damit völlig andere Themen auf die Strecke bringen: eine Krakenbucht oder stampfende riesige Dinosaurier mitten auf der Strecke – das erinnert schon an das damalige Dreamcast Spiel Speed Devils (Online). Es gibt eine Sky Road mitten im Himmel, eine Lava-Höhle oder eine Roulette-Strecke. Diese hatten wir zuletzt auch in Team Sonic Racing und kommt nun aus CrossWorld mehr oder weniger zurück. Denn alle Strecken sind neue designt und nicht recycelt. Hier hat SEGA viele weitere Ideen, wie den Digital Circuit, den Golden Temple oder den Cyber Space. Dies bereichert die Rennen ungemein, da die Strecken damit völlig individuell sind, allein wegen der Auswahl darüber, auf welcher CrossWorld man fahren möchte oder ob dies der Zufall entscheidet.

Zudem fügt SEGA durch weiteren DLCs auch neue Strecken hinzu und erweitertet damit das Repertoire, dies könnte in Zukunft auch die CrossWorlds treffen.

Die Strecken prägen sich sehr gut von ihrer Design-Art ins Gedächtnis ein. Denn jede einzelne Strecke bietet mit all ihren Eigenarten einen besonderen Charme. Dennoch hat es zumindest im Grundspiel nichts mit dem zu tun, was SEGA damals in Sonic & All-Stars Racing Transformed bot: erstklassige SEGA-Welten. Damals flog uns der Panzer Drache um die Ohren, die Delphinus aus Skies of Arcadia bot sich im Hintergrund einen Luftkampf oder das Skelett aus Golden Axe öffnete irgendwo seine Hände, wie man es damals in der Charakterauswahl sah. Diese Besonderheiten und Strecken gibt es bislang nicht. Es gibt keine neue OutRun Bay oder eine Erneuerung einer Jet Set Radio Strecke. Hier kann man nur hoffen, dass SEGA eben doch noch etwas mehr Allround einbringt durch Updates, die eigenen Marken respektiert und das Thema CrossWorlds auch auf die eigenen SEGA-Welten ausweitet. Das heißt, dass uns das Sonic Team hier noch immer bevorzugt im Sonic Universum festhält, wodurch nicht unbedingt der Charme von Transformed mit Panzer Dragoon und Co. zugutekommt, weil die reinen SEGA-Welten fehlen. Die integrierten Ideen stehen dem aber insgesamt um nichts nach, wenn dort Schiffsschaukeln im Chao Park schwingen, wir auf Kronos Island via Sonic Frontiers fahren dürfen oder sogar im weißen Raum aus Shadow Generations. Die Ebenen sind cool und oft auch echt anspruchsvoll, knackig und mit viel Charme verbunden.

Wie fährt es sich in den verschiedenen Modi?

Super chaotisch! Das ist wohl die beste Antwort auf diese Frage. Teilweise aber auch bockschwer. Dies ist völlig verschieden, kommt auf die Cup-Klasse drauf an, auf das Rivalen-Level und die eigenen Fertigkeiten inklusive eurer gewählten Gadgets. Zum Einfahren lernt man das Driften, kommt gut gegen einfache Gegner an und spielt sich nach und nach das Gadget-Brett frei für neue Gadgets und bessere Möglichkeiten. Man testet Fahrer oder vielmehr die verschiedenen Fahrzeuge der Typen Kraft, Tempo, Beschleunigung, Handling und Turbo. Man wechselt das Design und übt sich in den verschiedenen Stages. Euren Rivalen könnt ihr dabei selbst wählen und auch dessen Level einstellen. Nachdem ich bereits viele Cups auf PS5 gewann und anschließend auf PS4 daher mal etwas fieser werden wollte, stellte ich mir in der einfachsten Klasse auf dem zweiten Cup einmal das Rivalen-Level auf Maximum. Da möchte man als Spieler teilweise fast schon ausrasten, so chaotisch wie alles abgeht. Man könnte es stellenweise mit dem Online-Modus vergleichen: Man wird bedrängt, gerempelt und abgeschossen. Es geht dabei nicht nur um den starken Rivalen, es sind alle CPU-Spieler auf der Strecke. Man hat mitunter Schwierigkeiten, überhaupt von ganz hinten nach vorn zu kommen, sich an der Spitze zu halten und seinen Rivalen zu bezwingen. Und das, obwohl ich hier noch auf „einfach“ spielte. Es ist Chaos pur auf der Strecke und zeigt, wie wichtig das richtige Fahrzeug für einen sein kann und die Verwendung der Gadgets. Man empfindet viele Dinge dann gern auch als unfair. Denn kaum fährt man auf Platz 1, wird einem sehr oft der Geist auf Pelz gehetzt, ebenso das Gewicht. Man kann sich dagegen kaum wehren und verliert dann gern auch in der letzten Kurve den ersten Platz, fällt viele Plätze nach hinten. Schwer war Sonic Racing Transformed aber auch und schenkte einem nichts. Auch dort gab es mehrere Schwierigkeitsstufen, man versucht es immer wieder und will es schaffen. So auch im neuen CrossWorlds-Rennspiel.

Nachdem ich auf PS4 dann mehrfach im Grand Prix die Rennen wiederholen musste und gerade so meinen Rivalen im Höchstlevel schlagen konnte, ging es in den Rennpark: Das erste gegnerische Team, Level 1, Rennen 1 und zweimal ziemlich chancenlos verloren. Was ist da los!? Es gibt keine Einstellungen für einfach/leicht … außer man verliert mehrfach. Dann fragt das Spiel, ob man das Level einfacher haben möchte. (Geht aber auch generell manuell.) Auf PS5 hatte ich diese Probleme tatsächlich nicht, was aber nichts mit den Versionen zu tun hat. Man braucht nicht nur Können, sondern hin und wieder auch eine gute Portion Glück. Wobei ich auf PS5 schon ein paar bessere Gadgets besaß. Es ist nicht alles unbedingt sofort zu schaffen. So entwickelt man ein Gespür für Fahrer, Strecken und die Fahrzeuge. Für Gelegenheitsspieler dürfte das ziemlich fordern sein. Vor allem dann, wenn man auch offline auf Platz 1 kurz vorm Ziel von allen überholt wird und kaum weiß warum? Ein Treffer und alle rasen an einem vorbei. Statt Platz 1 kommt man dann auf Platz 7 oder 8 ins Ziel. Das ist hier möglich! Der Rennpark bietet neben den Grand Prix viele weitere Spielmodi. Hier gibt es Team-Action in mehreren Gruppen von drei, vier oder sechs Fahrern. Die Zusammenstellung ist dabei eher zufällig. Verbunden sind die Teams durch farbige Bänder. Hier heißt es gemeinsam siegen. Man kann sich für Extra-Turbos gegenseitig anstupsen und durch gemeinsame Aktion auch einen Balken auffüllen, der dann wieder Extra-Speed für das gesamte Team gibt. Dies ist durchaus eine Weiterentwicklung von Team Sonic Racing. Nebenbei gibt es Missionen zu erledigen, die zum Rennende Extrapunkte geben. Das heißt, dass ein Renen nicht nur durch die Platzierung im Ziel bestimmt wird. Alle 12 Fahrer erhalten je Platz nach der Zielflagge ihre Punkte. Das Team erhält anhand dieser Punkterechnung eine Gesamtpunktzahl. Danach kommt die Extra-Aufgabe zu tragen: Welches Team sammelte die meisten Ringe, welches führte die meisten Stupser durch usw. Das Gewinnerteam bekommt dadurch nochmal zehn weitere Punkte obendrauf, wodurch eine vermeintliche Niederlage doch noch zum Sieg werden kann oder den Vorsprung sogar weiter ausbaut. Da ihr hier gegen ein Rivalen-Team antretet, könnt ihr auch hier deren Level wählen. Wie gesagt, zunächst ist dieses vorgegeben und mitunter auch echt hart. Denn selbst, wenn ihr als erster durchs Ziel saust, könnte euer Team weiter hinten liegen und euch den Punktestand versauen. Oder sie fahren ganz vorn mit. Pauschal kann man dies gar nicht sagen, wie es läuft aber stärkere Rivalen-Level führen nach den Tests eher dazu, dass ihr oft und lange hinten mitfahrt und nur schwer nach vorn kommt. Hier sind auch die Gadgets wichtig. Rennmöglichkeiten gibt es im Rennpark einige.

Zwischen ihnen könnt ihr frei entscheiden oder sie sogar eigenständig zusammenstellen. Sämtliche Ebenen stehen euch frei zur Verfügung. Ihr könnt also die Mission und Strecke wählen, es gibt keine genaue Vorgabe, wo ihr die Rivalen-Teams, die Dodon Pa anhand der echten Sonic-Charaktere erschaffen hat, schlagen müsst. Schlagt ihr diese dreimal, bekommt ihr ein neues Fahrzeug bzw. dessen Teile auch zum eigenständigen Zusammenstellen. Die Rivalen könnt ihr auch abschalten und einfach so fahren. Der Rennpark bietet Ringschnapper und Stupser in Dreiergruppen, sowie Zweigruppen-Gefechte und Sprints sowie schnelle und extreme Matches jeder gegen jeden. Unter anderem könnt ihr dort unter der Nutzung der Super-Gegenstände eure Fights ausfechten. Obwohl das wie eine Art Welttour klingt, gibt es hier aber keinen klaren Strang zum Folgen, um neue Gegenstände oder gar Charaktere freizuspielen – wie damals in Sonic Transformed. Manchen Gamern könnte genau das fehlen. Denn mehr als Rennen gibt es scheinbar im Gesamtspiel nicht: keine Story, keine Welttour, kein Abenteuer-Modus. Der Rennpark stellt etwas dar, was man als Zwischending bezeichnen könnte. Vielleicht arbeitet SEGA in Zukunft durch DLCs oder freie Updates noch nach, um mehr zu integrieren. Eine Art Welttour wäre jedenfalls fein gewesen, um vielleicht darin fest integrierte SEGA- und ATLUS-Charaktere freizuspielen, die längst als Extra-Fahrer bekannt waren zum Launch. Davon ein paar mehr samt Missionen und alles auf einer Art Karte einsehbar.

In den Zeitrennen fahrt ihr dann ebenfalls auf einer eigens gewählten Strecke drei Runden und stellt hier neue Rekorde auf. Der letzte Geist von euch fährt beim nächsten Rennen dann mit. Auch diese Rennen sind eher in die Kategorie „Bockschwer“ einzuordnen. Denn es gibt Zeitvorgaben für einen A-Rang, dieser ist jeweils das Ziel. Doch schon Strecke 1, ihr könnt auch hier frei wählen, braucht mehr als nur einen Fahrer und los geht’s. Wer dieselbe Strecke dann 10x oder 15x fährt und noch immer keinen A-Rang erhaschen konnte, wird diesen Modus womöglich schnell wieder verlassen. Mir fehlten in dieser ersten Strecke direkt einmal sechs Sekunden zum A-Rang. Um diese Zeit einzuholen, bedurfte es ein besonderes Gadget-Brett mit erst durch andere Rennen erspielte neue Gadgets, die mir schnellere Turbos lieferten bzw. die Drifts schneller aufladen. Außerdem war es immens wichtig, die Abkürzung in der letzten Runde zu meistern. Denn ohne fehlten erneut rund drei Sekunden und der eigene Geist war plötzlich wieder vor einem auf der Strecke. Sprich: Hier muss man die Strecken kennen, die Geheimnisse, ein gut sortiertes Gadget-Brett und auch noch perfekt fahren. Mehr Ringe sammeln für mehr Endgeschwindigkeit (von 100 auf 200 Ringe) half mir hier dagegen gar nicht. Vielleicht auch, weil dafür ein anderes Gadget für mehr Speed entfiel? Es ist nicht immer einschätzbar. Für Hardcore-Fans aber ist dies ein Modus, um das Letzte aus dem Spiel herauszuholen, dann die eigene Zeit auf den Server zu laden oder grundsätzlich gegen die Geister anderer Spieler anzutreten. Alle anderen dürften diesen Modus wohl meiden. Es ist einfach zu schwer, die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Die vielen Niederlagen (ggf. um Millisekunden) dafür, dass man am Ende auch nicht besonders viele Tickets bekommt, bringt eher Frust.

SEGA gibt uns insgesamt 45 verschiedene Fahrzeuge in fünf Kategorien: Tempo, Stärke, Handling, und Beschleunigung. Hinzu gesellen sich die aus Sonic Riders bekannten Extreme Gear in der Kategorie Turbo. Zum Start habt ihr zwar die Wahl zwischen allen 23 Charakteren aber könnt nicht deren typische Fahrzeuge nutzen. Die CPU-Charaktere nutzen diese natürlich. Ihr selbst müsst sie euch oft erst erspielen. Bis dahin stehen euch pro Fahrzeugklasse nur jeweils zwei Versionen zur Verfügung, die ihr auch anpassen könnt. Weitere Fahrzeuge freispielen funktioniert über die Tickets, die ihr euch während der Rennen verdient. Aktuell stehen euch dann (leider) nur fünf Slots (pro Klasse) zur Verfügung, in denen ihr diese eigens gestalteten Fahrzeuge speichert. Bei der Anzahl an Charakteren ist das durchaus wenig.

Mit euren Tickets wählt ihr eine der Klassen aus und verfügt hier über eine Auswahl weiterer Fahrzeugteile: Front, Rückseite und Reifen. Dies wurde aus Team Sonic Racing übernommen. Die Werte änderten damals die Fahrzeuge noch teils komplett, wenn ihr neue Teile angebaut habt. Nun rückt dies in den Hintergrund. Ihr könnt euch also voll und ganz auf das Design konzentrieren und wie ihr euer Fahrzeug persönlich in Form und Farbe haben möchtet. Die Werte ändern sich dann mit dem Einsetzen des Charakters ein wenig, wobei vor allem die Gadgets euren Speed, eure Angriffs- oder Verteidigungskraft und mehr während der Rennen ausmachen. Das empfinde ich durchaus als positive Neuerung. Die Fahrzeuge könnt ihr in den Farben anpassen. Hier gibt es Vorgaben der Charaktere. Diese sind anklickbar aber auch individuell änderbar. Damit habt ihr viele Möglichkeiten, eure Autos oder auch Extreme Gears persönlich zu gestalten. Hinzu kommen Hupen und auch Aufkleber. Diese gibt es auch in Kooperation mit anderen Herstellern wie Puma oder Asus. Viele dieser Dinge könnt ihr euch auch im Online-Modus durch Events erspielen. Dadurch fügt SEGA immer neue Sachen hinzu, die für euch ganz individuell sind. Wer nicht auf Aufkleber steht, freut sich über neue Teile, die ihr innerhalb des Rennparks verdient oder durch DLCs: weitere Charaktere und deren Fahrzeuge. Innerhalb einer Fahrzeugklasse könnt ihr dann kombinieren, wie ihr möchtet. Die Klassen unterscheiden sich natürlich dennoch in ihren Eigenschaften voneinander. Power-Fahrzeuge geben euch eine schnellere Erholung von Angriffen, während sich Handling-Autos besser durch sehr enge Kurven steuern lassen. Manche Strecken sind so verdammt eng, dass es schwerfallen kann, diese Kurven zu nehmen, besonders jene mit Abgründen. Experimentieren könnt ihr darüber hinaus mit gewissen Spielhilfen, darunter die Lenk- oder Trickhilfe in der Luft. Die Extreme Gears sind natürlich sehr wendig, leicht und schnell, können aber noch viel besser durch andere Fahrzeuge abgedrängt werden. Wer eher kraftvoll unterwegs ist und damit nicht über eine starke Beschleunigung verfügt, muss erstmal auf Trab kommen, was sich in manchen Situationen oder vielleicht in Zeitrennen bemerkbar machen kann. Mankos müssen mit den Gadgets ausgeglichen werden. Insgesamt ist dieses System besser als in Team Sonic Racing, da ihr hier vielmehr selbst bestimmt, wie ihr eure Wagen oder Extreme Gear nutzt und welche Nachteile ihr durch Gadgets versucht auszugleichen.

Die Gestaltung bleibt aber bei den Rennboliden am Boden. Deren Versionen zu Wasser und in der Luft könnt ihr nicht gestalten. Optisch sind sie in diesem Spiel auch nicht mehr extrem abgewandelt, sondern verändern sich vielmehr nur noch vom „Fahrwerk“ von Reifen verschlossen zum Boot oder mit Düsen. Vorteilhaft wäre, wenn die Entwickler durch Updates weitere Slots für alle Klassen hinzufügen, um weitere selbst designte Fahrzeuge zu speichern. Noch besser wäre die Möglichkeit, eigene Fahrzeuge auch online anzubieten: zum Tausch oder gegen Tickets? Dann bekämen Fans des Spiels noch ganz andere Designs, die sie durch verpasste Online-Events vielleicht auch nie bekommen. So würde Teilen innerhalb der SEGA-Community noch mehr Spaß machen.

Für den Online-Modus ist ein Abo beim PlayStation Plus Dienst notwendig. Erst dann könnt ihr auf PlayStation mit anderen Fahrern gemeinsam oder auch gegeneinander spielen. Dies erfolgt im sogenannten Crossplay, d.h. ihr trefft online auch auf Spieler anderer Systeme abseits von PS4 und PS5. Rein die Online-Infos dagegen gibt es auch ohne PS Plus. Diese seht ihr im Hauptmenü, wo euch die Entwickler auf News hinweisen. Diese könnt ihr mit der Starttaste über das Hauptmenü aus aufrufen und geben euch einen Überblick über gerade laufende Events, Zeiträume und auch andere Dinge: darunter, welche Gadgets womöglich von den Online-Rennen ausgeschlossen sind. Startet ihr unter dem Menüpunkt „Online“, stehen euch zunächst zwei Punkte zur Auswahl: World-Match und Freunde-Match.

World-Match: Hier geht es um euren ganz persönlichen Rang in der Liste aller Spieler weltweit oder innerhalb des PlayStation-Netzwerks. Beim ersten Versuch startet ihr ganz unten im Rang E. Weiter geht es durch Gewinne zum Rang D, C, B, A und schließlich zur Legende. Allerdings teilen sich diese Ränge nochmal in kleinere Unterkategorien auf. Damit startet ihr genauer gesagt mit einem E- zu einem E, danach zu einem E+ und erst dann dürft ihr so langsam in den Rang D- aufsteigen. Dafür müsst ihr Rennen fahren und mit einer möglichst guten Platzierung gewinnen. Hier heißt es jeder gegen jeden mit eurem favorisierten Charakter, dessen Fahrzeug und eurem Gadget-Brett. In einer Lobby findet ihr euch mit allen Spielern wieder und bekommt anschließend eine Übersicht aller Mitspieler und deren Systeme: PlayStation, PC oder andere Systeme. Ihr seht die Usernamen aller Spieler, deren ausgewählter Titel und natürlich alle Ränge. Diese Wertungen werden durch eine Ziffer erweitert. Das sind die Punkte, die ihr in allen Rennen bisher gesammelt habt. Startet ihr hier das erste Mal durch, stehen eure Punkte auf null. Mein erstes Rennen gegen elf weitere Spieler schloss ich auf Platz 7 ab und erhielt dafür eine Rennbelohnung von acht Tickets sowie einer Drift-Booster Belohnung. Anschließend gab es sechs Punkte für das Gewinnen des Rennens. Das sind jene Punkte, die auch im Offline-Rennen für diesen Platz zu vergeben sind. Mein zweites Rennen war ebenfalls ein 7. Platz neben all den anderen Spielern, also weitere sechs Punkte. Insgesamt zehn Punkte wurden benötigt, um von E- auf E zu wechseln. Insgesamt 30 Punkte braucht es für die nächste Stufe. Erreicht ihr eine neue Stufe, gibt es zudem erneut ein Gadget für eure Sammlung. In nächsten Match stand ich insofern mit 12 Punkten in der Liste neben vielen weiteren Spielern: einige im D+ mit ca. 230 Punkten, im Rang B+ mit ca. 970 Punkten und knapp 1.150 Punkte im Rang A-. Diese Punkte und Ränge könnt ihr euch natürlich auch extra anschauen, um euren persönlichen Rang weltweit, für PlayStation oder unter Freunden zu vergleichen. Verschiedene Spieler könnt ihr dabei auch aufrufen und ihre Gadgets, das Fahrzeug und Eigenschaften dieser genauer anschauen. Im World-Match also geht es einfach ums Fahren, Gewinnen und Punkte sammeln. Es sind reine Ranking-Matches mit euren persönlichen Fahrzeugen.

Dagegen sind die Freunde-Matches die Herausforderungen gegen Freunde: lokale Spieler können sich hier zuschalten oder ihr fügt Online-Freunde hinzu. Dafür könnt ihr Lobbys erstellen oder beitreten, diese mit Passwort versehen oder Direkteingaben für Lobbys tätigen. Da jeder Spieler eine Spieler-ID zugewiesen bekommt, könnt ihr sie auch direkt mit dieser suchen. Spielen könnt ihr hier mit 2-4 oder 2-12 Spielern. Das Beitreten einer Lobby ist dabei schon etwas verworren, da man hier eben zu jener Auswahl gelangt, in der ihr mittels Lobby-ID suchen oder aktuelle Lobby-IDs anzeigen sollt. Dafür müssten vermutlich Freunde online sein und gerade eine Lobby erstellt haben. Von denen aus können sie auch Einladungen versenden, die ihr dann beim Beitreten auch sehen könnt. Erstellt ihr eine Lobby, könnt ihr auf Inhalte bzw. Konfigurationen zurückgreifen, wie sie im Rennpark gelten und entsprechend mit euren Freunden spielen. In der Lobby wartete ich rund drei Minuten, doch ohne Freunde passiert dort nichts. Diese Art der Matches steht allen Spielern weltweit so (offensichtlich) nicht zur Verfügung. Denn einen anderen Online-Modus, die diverse Einstellungen erlaubt, gibt es so nicht.

Doch es gibt noch eine Besonderheit: SEGA bietet immer wieder Events an, die allerdings nur wenige Tage laufen. Die Entwickler stellen diese unter dem Menüpunkt Festival zur Auswahl. Findet ein Festival statt, verschwindet in dieser Zeit allerdings das World-Match und ihr könnt in dieser Zeit keine Ranking-Matches bestreiten. Das kann man kritisieren, da die Entwickler damit die Entscheidungsfreiheit der Spieler nehmen. Sollten die Festvials nicht interessieren, muss man dann für meist rund drei Tage pausieren. Allerdings gibt es hier auch ganz besondere Dinge zu gewinnen. Wie in den World-Matches werdet ihr hier eher zufällig in eine Fahrerlobby geworfen, in der weitere Spieler auf dieselbe Weise beitreten und zufällig insgesamt drei Teams bilden. Diese bestehen aus jeweils vier Spielern, zusammen also 12 Fahrer auf der Strecke. Die Events bilden bspw. jene der neuen Gastfahrer: Miku Hatsune oder Joker. In den Testphasen auf PS5 war das Joker-Event präsent, später jenes für Ichiban – die kostenlosen Charaktere. Alle Online-Spieler wurden hier drei Persona- oder eben drei Yakuza-Teams zugeführt: Team Joker, Mona oder Violet sowie Team Ichiban, Kiryu oder Majima. Entsprechend färben sich anschließend die Fahrzeuge ein: rot, blau oder ein dunkleres pink war es im Persona-Festival sowie silber, gold und lila im Yakuza-Event. In der Lobby wählt ihr schon vor dem direkten Beitreten einen Charakter und Fahrzeug. Die Fahrzeugteile werden insofern übernommen, je Team aber dann entsprechend eingefärbt. Dies soll, zusätzlich zu den farbigen Verbindungslinien mit eurem Team, dafür sorgen, dass ihr euer Team besser erkennt und von den anderen Teams unterscheiden könnt. Innerhalb dieser Event-Rennen könnt/müsst ihr wie im Rennpark diverse Nebenaufgaben erfüllen: eure Team-Kammeraden für mehr Speed anstupsen, Speed-Felder auf der Strecke nutzen, besonders viele Kontrahenten abschießen usw. Diese Nebenaufgaben sind zeitlich vorgeschrieben und wechseln normalerweise im 30-Minuten-Zyklus. Sie entscheiden oft über Sieg und Niederlage. Im Rennen geht es natürlich darum, ganz vorn ins Ziel zu kommen, um schon allein für die eigene Platzierung viele Punkte für das Teamkonto zu kassieren. Das Team mit den meisten Stupsern oder genutzten Speed-Felder usw. bekommt dann zehn Extra-Punkte obendrauf und kann somit das bisherige Ergebnis kippen. Ist Gleichstand, gewinnen beide Teams. Am Ende erhalten nämlich alle Teams Event-Punkte je nach Platzierung: mindestens 30 Punkte. Diese addieren sind auf einer Event-Leiste mit jedem weiteren Rennen. Bis zu 1.000 Punkte gilt es hier zu verdienen, um alle Extras des Events zu erspielen. Es handelt sich dabei um Aufkleber für eure Fahrzeuge, weitere Tickets bis hin zu neuen Hupen oder Titeln. Natürlich könnt ihr euch auch danach weitere Punkte erspielen, wofür ihr immer wieder neue Tickets gewinnt und mit dem Ende des Events ggf. weitere Titel. Gewonnene Event-Extras bekommt ihr dabei aber nur auf euren Sonic Racing: CrossWorlds Spielstand. Erspielt ihr innerhalb der Events auf PS5 somit alle Extras wie Aufkleber oder Titel, so sind diese auch nur auf PS5 verfügbar. Sie werden euch nicht auch auf PS4 zugänglich gemacht, wenngleich ihr mit demselben PS Plus Account spielt. Dies mag vielleicht daran liegen, dass mittendrin immer wieder Tickets erspielt werden. Ein Übertrag dieser online gewonnenen Items hätte hier – PlayStation-intern – aber durchaus cool sein können. Die gewonnenen Items aus dem offiziellen Netzwerktest vor dem Release, wo übrigens ebenfalls das Joker-Event mit denselben Items stattfand, wurden auch nicht übertragen.

Wie spielen sich die Events? Rasant, schnell und oft chaotisch. Hier muss man sich schon ins Zeug legen, um ganz vorne mitzufahren. In den Tests herrschte fast immer Chaos pur, wenngleich man sich auch hin und wieder an die Spitze setzen kann. Meist nicht für lange Zeit. Denn wie im Offline-Modus gegen starke Rivalen wird man hier ziemlich beschossen. Nicht nur das, die realen Spieler aus aller Welt fahren natürlich auch nicht langsam auf der Strecke, sondern geben alles, nutzen Abkürzungen und Items. Hier gibt es im Grunde keine Gnade gegen Niemanden. Gerade kurz vorm Ziel ist oft alles einfach nur noch unübersichtlich. In den meisten Online-Rennen verlor ich hier häufig mindestens fünf Plätze nach hinten durch Beschuss, plötzlichen Hindernissen, Unglück oder was sonst immer dem Gegner half, zu gewinnen. Am meisten in Erinnerung bleibt, wie das gesamte Team auf den vordersten Plätzen auf das Ziel zuschoss. Als etwa Platz 4 auf dem Feld krachte es hier erneut, heraus kam ca. die zehnte Platzierung. Durch so etwas können Punkte im Team fehlen, die Nebenaufgabe kann zudem weiterhin für Sieg stehen oder diesen streitig machen. Man braucht also ohnehin auch Glück und Verstand. Nachdem die Punkte ausgezählt sind, kann man ins Hauptmenü zurück oder wagt sich direkt ins nächste Rennen mit einer neuen Zusammenstellung. Während des Joker-Events auf PS5 erreichte ich mit den verschiedensten Teams fast nie den ersten Platz. Wer diesen erreicht, bekommt anschließend gern mal ein kleines Krönchen über den Kopf. So erkennt ihr die Fahrer, die hier bereits mit einem Team einen ersten Platz abstauben konnte. Ab und zu bekommt ihr zudem noch Extra-Punkte zugespielt: Könnt ihr beispielsweise eine Siegesserie schaffen, gibt es einen Punkte-Bonus innerhalb eurer Event-Kette für neue Extras. Es wird nicht langweilig und selbst wenn man nicht gewinnt, ist dies im Grunde (fast) egal, denn immer bekommt man etwas und füllt seine Leiste weiter auf. Es ist Spielspaß pur aber eben auch Action, Chaos und völliges Durcheinander auf der Strecke.

In der Fahrer-Lobby könnt ihr übrigens auch mit den anderen Spielern kommunizieren. Zunächst aber wählt ihr gemeinsam eine Strecke. Drei Strecken bzw. eine Zufallstrecke stehen zur Auswahl, die durch die Eingaben aller zwölf Spieler gewählt und dann gefahren wird. Danach könnt ihr mittels [R1]-Taste auf eine Chat-Oberfläche wechseln: ein Rund-Menü mit mehreren Sprüchen in der Vorauswahl, darunter „hallo“, „ja“ oder „los jetzt“. Die Charaktere werfen diese als Sprechblase in den Lobby-Raum, dazu gibt es die Stimme der Sonic-Charaktere. Auch hier zeigt sich, dass sich die Entwickler auf die ursprünglichen Charaktere konzentrierte. Die Neuzugänge, seien es DLC-Charaktere oder kostenfreie Update-Charaktere, haben maximal stimmliche Bemerkungen ohne echte Worte. Das ist vor allem bei den Update-Charakteren schade. Denn wenn die Beliebtheit des Titels anhält und SEGA auch den Support aufrechterhält mit neuen Charakteren und Strecken, dann übertrumpfen irgendwann die ‚stummen Charaktere‘ jene, die noch echte Worte in den Raum werfen.

Gadget Beschränkungen gibt es mitunter, da sie entweder Probleme im Online-Modus machen und SEGA entsprechend handelt oder weil bestimmte Sets einfach vorgegeben sind – bspw. bei den Festivals. In den Online-Optionen, noch bevor ihr zwischen den Matches wählt, findet ihr zudem viele Einstellungen und interessante Fakten. Zu denen zählt eure eigene Spielbewertung. Denn wer häufig Spiele vorm Verlieren abbricht, bekommt davon Notiz, einen schlechteren Status und kann entsprechend auch von Rennen ausgeschlossen werden. Passiert dies auch bei zufälligen Netzabbrüchen? Laut unseren Erfahrungen nicht. Bei zig Online-Rennen aber hielt sich das in Grenzen. Ja, es kann mal zu Verbindungsabbrüchen kommen. Zumeist geschah dies innerhalb der Lobby-Suche durch einen Timeout. Ein Rennabbruch gab es in zig Spielen eigentlich nur ein einziges Mal. Es ist also nicht auszuschließen, dass auch mal Rennen verbindungstechnisch gesehen beendet werden und ihr euch neu einwählen müsst in die Crossplay-Spiele mit vielen verschiedenen Systemen. Der persönliche Status war danach unverändert. Dies nennt sich übrigens Fair-Play-Punkte, bei denen man möglichst immer bei 100/100 Punkten bleibt und sich keine Strafen für unfaires Spielen holt. Damit schuf SEGA einen durchaus reizvollen Online-Modus, der aber noch mit Vielfalt geizt. Denn Single-Spieler haben hier entweder nur die World-Matches oder ein Festival. Man kann nicht zwischen mehreren Festivals wählen oder mal für eins zwei Rennen wieder ein Ranking-Match bestreiten. Oder sich eben die Bedingungen eines Rennens für mehrere Teams selbst wählen. Es gibt auch keine Grand Prix, die man gemeinsam fahren könnte, vielleicht Turniere und schon gar nicht die Möglichkeit, eigens gestaltete Fahrzeuge gegen Tickets zu verkaufen. Ein Fahrzeug fiel auf: Minecraft-Kastenwagen aus dem Minecraft-Paket, die ein Miku-Design hatten. Beides waren übrigens PC-Spieler. Ob dies Aufkleber waren, was anhand des Miku-Events wahrscheinlich erscheint, oder PC-Mods, müssen wir an dieser Stelle mal offenlassen. Wer aber ein Event verpasst, dürfte sich schon fragen: Kommt dies irgendwann zurück oder bleiben viele Aufkleber und Gestaltungsmöglichkeiten damit exklusiv? Gerade dann wäre ein Mini-Shop für andere Fans wirklich eine klasse Idee!

Extras

Dafür gibt es sogar eine eigene Kategorie im Menü. Die Herausforderungen sind dabei eine Zusammenfassung von dem, was ihr im Spiel leistet: alle Cups gewinnen, 10x Gegner mit Boxhandschuhen treffen, einen A-Rang im Zeitrennen usw. Diese spielinternen Erfolge beziehen sich auch auf den Rennpark, dem Gestalten eurer Fahrzeuge, Online-Tätigkeiten usw. und sind in unterschiedlichen Kategorien gelistet. Sie lassen einen Chao seinen kleinen Weg ablaufen. Erreicht dieser eine Fahne, bekommt ihr dafür in der Regel neue Tickets für den Shop (Autodesigns, Hupen, Aufkleber), Freundschaften usw. Ihr habt nie genug Tickets in der Tasche. Es gibt einfach viel zu wenig im Spiel zu verdienen und irgendwie rieche ich fast schon die Möglichkeit, sich später für echtes Geld einfach mal 5.000 Tickets im Store kaufen zu können. Denn man möchte als Spieler mehr freispielen.

Freundschaften: Für die Standard-Charaktere könnt ihr im Spiel besondere Freundschaften eingehen. Dazu gebt ihr ihnen Tickets und bekommt im Gegenzug neue Titel oder Aufkleber. Generell könnt ihr unter dem Menüpunkt Extras jene Freundschaften auswählen, ebenso eure neuen Titel, die im Offline-Modus eher unwichtig sind aber im Online-Modus jeden Fahrer kennzeichnen. Gebt ihr Shadow the Hedgehog die ersten 100 Tickets, gibt es den Titel mit seinem Namen. Bei weiteren 400 Tickets einen Shadow-Kopf als Aufkleber. Wer sich dagegen einfach Soundtracks anhören möchte, kann dies in der Jukebox tun. Hier stehen einzelne Songs, geordnet nach Themen zur Auswahl – darunter auch der neue offizielle Track zum Spiel. DLCs updaten auch diesen Bereich mit neuen Alben und Titeln. Neben den Tipps zum Spiel halten die Entwickler hier sogar noch einen Platz frei. Ob hier in Zukunft noch eine weitere Kategorie kommen könnte? Denn dieser Bereich für Tipps und Jukebox hat den Oberbegriff Galerie – doch eine echte Galerie mit Artworks, Bildern oder gar Animationen und Videos fehlt. Außerdem könnten die Entwickler noch andere Sachen einarbeiten: Man sieht keine Rundenzeiten in den Rennen und mit wieviel Abstand die verschiedenen Fahrer zueinander ins Ziel fahren. Auch kann man diese gefahrenen Videos nicht aus verschiedenen Perspektiven in der Wiederholung anschauen oder sogar abspeichern. Doch das bietet SEGA (bislang) nicht.

Als Extras könnte man fast auch die Gast-Charaktere bezeichnen: Hatsune Miku, Joker und Ichiban Kasuga sind die ersten drei Charaktere. Sie sind bereits Bestandteil des Hauptspiels, werden aber erst nach und nach freigeschalten. Nachdem der erste Cup gewonnen wurde, gesellt sich Miku zum Fahrerkader. Die Gast-Charaktere, zu denen laut Verpackung auch NiGHTS gehört, könnten bereits als die neuen All-Stars betitelt werden. Direkt zum Launch sind nicht alle sofort verfügbar, sie werden als zusätzliche Fahrer nach und nach hinzugefügt. Sprich, man sieht sie bereits gelistet, sie sind aber noch grau hinterlegt. Eine ganze Fahrerstaffel soll zudem noch folgen, darunter Red von den Angry Birds, Amigo aus Samba de AmigoBayonetta oder Joe Musashi aus Shinobi. Diese Charaktere sind nicht Teil von kostenpflichtigen DLCs, sondern kommen als Extras mit dazu. Weitere DLCs aber fügen nachträglich Fahrer, Fahrzeuge und Cups hinzu – dazu dient zumindest zum Launch das Season Pack für Charaktere, Fahrzeuge und weitere Strecken/Cups. Man darf aber gespannt sein, ob SEGA auch weitere kostenlose SEGA-Charaktere im Spiel integriert. Ob irgendwann auch Orbot und Cubot mitfahren dürfen? Oder Morgana? Jack Frost? Ryo Hazuki?

Technik

Schrill, bunt und schnell könnte man die Grafik des Spiels bezeichnet. Alles ist liebevoll designt und gibt viel Charme aus dem Sonic-Universum mit auf die Rennstrecke. Diese ist nicht langweilig, still und leblos. Es gibt Tribünen mit Chaos, am Rand stehen oft Füllcharaktere und auf der Strecke spielen sich weitere Dinge ab. Dies kommt ganz drauf an, ob man sich zu Luft, zu Land oder im Wasser befindet. Denn dann zeigen die Entwickler technisch auch, wie sich die Fahrzeuge verhalten. Gerade bei größeren Wasserwellen im Boot, wo ihr eine ganz andere Steuerung nutzt, als die Drifts mit dem Auto und Sprünge hinlegt, um an Items und Ringe zu kommen oder zum Ausführen der Tricks. Natürlich ist alles sehr farbenfroh: Überall glitzernde Ringe, Böden und glänzende Speedfelder. 

Die prachtvollen Stages sind oft herausragend, allein die Wasserfontäten und Strudel zeigen den Unterschied zu den früheren Racing-Games der Serie. Aber auch CrossWorlds, wo riesige Kraken-Tentakel schwingen, Eisflächen zum Rutschen animieren oder man einfach neue Wege entdeckt und versucht, diese bei der Geschwindigkeit zu erhaschen. Nebenbei sammelt ihr Ringe oder verliert diese, da auf der Strecke durch das ständige Anstupsen und Rempeln richtig Chaos herrscht. In härteren Cups dürft ihr immerhin nicht einmal die Streckenbegrenzungen berühren, ohne einen Ringverlust hinnehmen zu müssen. Andere Fahrer können diese aufnehmen. Nebenbei fliegen die Items über die Strecke, Bomben explodieren und Stunts werden hingelegt. Alles ruckelfrei, flüssig im Gameplay und ohne komische grafische Einbrüche. Dies spricht für beide PlayStation-Versionen. Nichtsdestotrotz darf man sich über Fehlverhalten oder Bugs zumindest Fragen stellen. Denn wenn man an Absprungrampen (Abkürzungen) eher vorbeigeschoben wird, statt drüber zu, ärgert einen das als Spieler. Rennen verloren. Eine Sache fiel auf PS5 in einem Rennen auf: Dank meines Gadgets durfte ich drei Gegenstände halten. Platz 2 und 3 waren gefüllt, Platz 1 der Item-Liste leer. Dadurch konnte ich die anderen beiden Items nicht einsetzen und beim Überfahren der Item-Boxen gab es auch kein weiteres Item dazu. Ich musste das Rennen also ohne Items beenden. Abhilfe hätte vielleicht der schwarze Chao geschafft, hätte den irgendein Gegner eingesetzt, der alle Items tauscht. Dieser Fehler trat ein einziges Mal auf, sollte es allerdings nicht. Das Speedgefühl kommt natürlich nicht zu kurz und wird je Cup-Klasse weitreichender. Unzählige optische Flugstreifen geben einem das Gefühl zu rasen. Und genau das passiert auch, weswegen man manchmal kaum noch um die Kurven kommt, so schnell geht es voran. Dagegen ist Mario eine lahme Schnecke, doch das zeigte SEGA immerhin schon im rasanten und damals als Blast Processing bekannten TV-Commercial nun als Sonic Racing CrossWorlds Remake-Trailer.

Musikalisch ist es sehr rasant. Wir hören neue Songs aber auch benannte Soundtracks zu bekannten Welten. Und diese sind nicht über die Runden identisch, was mit den CrossWorlds zu tun hat aber auch mit der finalen Runde. Hier bauscht sich alles noch einmal auf, es kommt ein gewisser Gesang mit ins Spiel, Feuerwerk zum Rennende und all dies heizt das Geschwindigkeitsgefühl weiter an. Man bekommt diesen Soundtrack gar nicht mehr aus dem Kopf. Es wird schneller, stärker, besser. Die Sprach-Ensembles gehören hier dazu, die Standard-Charaktere sprechen, lassen viele Kommentare verlauten, ebenso manche Items: der Geist King Boom Bo, der Chao beim Verteilen der Ringe usw. Wer die deutsche Sprache nicht mag, stellt sie sich in den Optionen um.

Die Ladezeiten vor einem Rennen sind dagegen sehr gering, dauern auf PS4 allerdings ein klein wenig länger und sind auch grafisch etwas hakeliger. Im Rennen selbst bemerkt man keinen Unterschied. Es ist nur nervig, wenn man Rennen erneut starten möchte und stets die Show-Einlagen etc. (bspw. Rivalen im Rennpark) und Hinweise ansehen muss. Man kann dies einfach nicht überspringen. Die Tasten sind dagegen alle identisch in der Anzeige. SEGA nutzte ihr ein Art Grunddesign für die Menüs, weswegen es kein Tastenformat für PlayStation (oder eben Xbox, oder Nintendo) gibt. Damit hatten die Entwickler vermutlich auch weniger Arbeit bei der Umsetzung und machte sich vermutlich auch noch einfacher für das Crossplay zwischen allen Versionen im Online-Modus. Apropos online: Sollte die Verbindung schwanken, könnte es glatt vorkommen, dass das Spiel nicht startet. Diesen Versuch testete ich, als mein Internet gerade für einen Moment ausfiel. Der Spielstart zeigte nur einen schwarzen Bildschirm. Erst als kurz darauf das Internet wieder zurück war, startete die PS5 das Spiel. Von einer Kollegin auf PS4 bekam ich ähnliches erzählt, die gerade Schwankungen der Verbindung hatte. Auf der Verpackung steht allerdings nichts von „Internet-Verbindung erforderlich“ zum Spielen. Das wäre ein absolutes No-Go, sollte man das Game ohne Internetverbindung nicht einmal starten könnte. Dem ist zum Glück aber nicht so. Als ich den Router direkt vom Strom nahm, startete Sonic Racing: CrossWorlds auf PS5 wie auch auf PS4 – dann nur ohne Online-Modi. In diesen gibt immerhin auch das Hauptmenü sofort alle Infos preis und Dodon Pa erzählt uns News über neue Events und Co.

Eines gleich vorweg: Zum Zeitpunkt des Reviews waren längst nicht alle Neuheiten, die SEGA als Add Ons oder auch als Updates bietet, im Spiel verfügbar. Für diese hatten SEGA und das Sonic Team einen Release-Plan, um Sonic Racing: CrossWorlds auch langfristig zu unterstützen. Neben dem „Blue Star“ Extreme-Gear, den SEGA über den eigenen SEGA Account zeitlich befristet anbot (PC-Spieler dürfen diesen für 1,99€ als DLC kaufen), sowie mit dem Werehog als Fahrer mit eigenem Fahrzeug als Vorbesteller-Bonus, locken die Entwickler vor allem mit dem Season Pass: Dieser ist übrigens auch direkter Bestandteil der Digital Deluxe Edition.

Season Pass
Mit ihm erweitert SEGA den Fahrerkader um weitere Gast-Charaktere, die nicht aus den SEGA-Welten stammen. Dieser kostet mit 29,99 Euro zum Release ordentlich Geld und schaltet Neuheiten innerhalb der folgenden Monate nach Release frei. Es handelt sich dabei um insgesamt sechs kleinere Pakete bestehend aus neuen Fahrern, Strecken und dazugehörigen Fahrzeugen bis hin zu neuen Soundtracks in der Jukebox. Die erste Freischaltung erfolgte im Oktober 2025 mit dem „Minecraft“-Paket. Es gibt die drei Fahrer Alex, Steve und den Creeper samt einem kastenförmigen Vehicel, wie man es aus der blockartigen Welt her kennt. Minecraft-Fans freuen sich hier vor allem über die neue Strecke. Interessant dürfte diese aber nicht für Fans der Minecraft-Serie sein. Mit all ihren Blöcken präsentieren die Entwickler hier eine außerordentlich rasante Fahrt mit vielen Hindernissen und Gefahren, Sprungpassagen und vielen Design-Elementen. Es gibt grüne Flächen, Berglandschaften und Hügel, ganze Täler und sogar dunkle Höhlen. Alles, bis auf die goldenen Ringe, ist hier mit Blöcken versehen – sogar die Wolken am Himmel.

SEGA nutzt die neuen Strecken auch, um uns Spielern neue Cups im Singlespieler-Modus zu bieten. Diese reihen sich an die normalen Cups an, bieten aber teilweise noch nicht alle neuen Strecken – zumindest solange der Season Pass nicht weitere Pakete freischaltete. Diese Cup-Strecken werden dann durch bereits verfügbare Strecken ersetzt. Das heißt auch, dass es den Pokal erst dann gibt, wenn tatsächlich alle dafür vorgesehenen Strecken gemeistert wurden. Das bringt Langzeitspielspaß, selbst beim Warten auf diese neuen Crossover-Strecken. Was durch den Season Pass freigeschaltet wird, reiht sich dann direkt in eure Listen ein. Minecraft, Spongebob oder Mega Man fahren ab dann sofort mit und diverse neue Strecken sind für euch im Zeitrennen, in den Cups oder auch als CrossWorld-Strecke verfügbar. Alles wird nahtlos ins Spiel integriert. Nach Minecraft schaltet SEGA im November 2025 das „Spongebob“-Paket frei. Auch hier gibt es neue Fahrer, eine neue Strecke, Soundtrack und mehr. Wem der Season Pass zu teuer ist und nicht alle Charaktere und Strecken besitzen möchte, kann die Pakete auch einzeln für je 5,99 Euro erwerben oder natürlich gänzlich verzichten. Allerdings bieten diese durchaus einen Mehrwert und machen das Spiel mit dem CrossWorlds-Thema auch besonders interessant. Denn Spieler möchten natürlich mehr als nur die ursprünglichen Sonic-Charaktere fahren, zumal wir online ohnehin auf alle Charaktere und Strecken nach und nach treffen: dazu zählen in den kommenden Monaten nach Release auch Fahrer der Marken Avatar, der Ninja Turtles und Pac-Man.

Apropos-Pakete: Im Season Pass steckt noch eine weitere Besonderheit, die es (zumindest bislang) nicht extra zu kaufen gibt: das „Sonic Prime“-Pack mit den drei Prime-Charakteren Knuckles, Amy und Tails in ihrer Serien-Form. Diese kommen allerdings ohne Fahrzeuge in euer Fahrerkader. Dies macht den Season Pass irgendwie noch wertvoller.

Kostenfreie Update
All jene, die zunächst kein weiteres Geld für zusätzlichen Inhalt ausgeben möchten, werden von SEGA mit kostenlosen Updates versorgt. Die Entwickler mixen sogar die Freischaltung mit dem Season Pass ziemlich gut, sodass beide Seiten gut bedient sind. Nach dem ersten Spielen und Cups gesellt sich immerhin bereits Miku Hatsune zum Fahrerlager. Im Oktober stieß der Joker der Persona-Reihe zum Team und im November noch vor Spongebob konnte Ichiban aus der Yakuza-Reihe Platz in seinem neuen Fahrzeug nehmen. Denn alle neuen Fahrer kommen ebenfalls mit ihrem eigenen Fahrzeugdesign aufs Feld sowie einem Album für die Jukebox. Das entspricht deren persönlicher Auftrittsmusik im Spiel. Auch diese kostenfreien Updates bereichern das Spielvergnügen in Hinblick auf die „CrossWorlds“, indem weitere Welten dem Sonic-Rennen beitreten. Laut Leaks dürfen sich Spieler in Zukunft auf viele weitere Charaktere freuen, die auch schon in den Vorgänger-Racern einen Auftritt hatten, darunter Ulala, Beat oder NiGHTS. Wer freut sich schon auf Angry Bird Red? Für alle Charaktere führte SEGA bislang Online-Events zum Charakter-Release für neue Aufkleber, Titel und mehr.

Die Add Ons sind durchaus liebevoll und erweitern das Geschehen oder besser Rennspektakel ungemein. SEGA bietet damit bereits viel Mehrwert. Natürlich werden Fans an dieser Stelle viele weitere Wünsche äußern. Denn rein Charaktere aus der SEGA-Welt reichen nicht. Es ist quasi die Pflicht der Entwickler, das Potenzial der SEGA-Welten zu nutzen. Das Sonic Team sollte weitere Strecken im SEGA-Design integrieren und viele weitere auch frühere Fahrer zurückholen. Nicht alles muss dabei kostenfrei bleiben aber im Rahmen für kleines Geld dürften sich viele Käufe lohnen und für SEGA Möglichkeiten bieten, ihren Fun-Racer auch auf viele weiter Monate und über den Season Pass hinaus zu erweitern. Wer weiß, vielleicht wäre ein Season Pass 2 überlegenswert, um weitere Strecken und Charaktere einzubinden. Wie wäre es mit Lara Croft und Tomb Raider, die vier Reiter aus Darksiders, der Master Chief aus Halo, Rayman von Ubisoft, Earthworm Jim von Interplay oder sogar ein Nintendo-Charakter wie Kid Ikarus, Link oder sogar Mario? Wie wäre es mit Fred Feuerstein, Mickey Mouse, Tom und Jerry oder Bugs Bunny? Dank der Comic-Kooperation mit DC Comics wäre selbst Batman eine wunderbare Erweiterung oder nicht? SEGA dagegen könnte viel aus dem eigenen Repertoire schöpfen: Agent G, Ryo Hazuki, Tyris Flare, Axel Stone, Vyse oder Aika, Jack Frost, Morgana, Ristar und mehr.

Eins sei vorab gesagt: Ich zockte nochmal ein paar Runden den direkten Vorgänger Sonic & All-Stars Racing Transformed, um zu sehen, wie das Sonic Team das bislang wohl beste Spiel der Serie weiterentwickelte. Denn dies war für viele Gamer bisher das Nonplusultra. Damals gab es eine Welttour mit zu verdienenden Sternen und freischaltbaren Kits sowie Charakteren. Es gab zehn Grand Prix mit 21 Strecken, Einzelrennen, Zeitrennen und einen Online-Modus. Außerdem fuhren insgesamt 24 Sonic- und auch SEGA-Charaktere mit – dies betrifft die Konsolenspiele (auf PC gab es ein wenig mehr). Es gab vier Schwierigkeitsstufen, Bestenlisten und die Charaktere wurden aufgelevelt, damit diese dann die Typen-Eigenschaften wie Handling, Power oder Speed nutzen konnten. Das ist der Ausgangspunkt für Sonic Racing: CrossWorlds. Kenner bemerken sofort, dass davon sehr viel übernommen wurde, wenngleich die Entwickler manche Dinge anders verpackten: Die Kits von einst gibt es sofort anhand der Fahrzeuge, die ebenfalls transformieren. SEGA bietet vom Start 23 reine Sonic-Charaktere, acht Grand Prix mit 24 Strecken inkl. 15 CrossWorlds, 45 Original-Fahrzeuge (Teile freischaltbar) und rund 70 Gadgets zum Verändern der Fahreigenschaften und Item-Nutzung. Weitere Cups, Charaktere und Strecken gibt es durch kostenlose Updates (darunter Miku Hatsune und Joker) aber auch durch den Season-Pass, Vorbesteller-Bonus und mehr. Der Kader wächst. Die Extreme Gears sind mit dabei, worüber sich vor allem Sonic Riders Fans freuen. Motorräder gibt es leider bislang keine.

Auch das Sonic Team bringt uns Härte ins Spiel, hier braucht man Ausdauer und einen langen Atem. Einfach sind die vielen Modi nicht unbedingt. Dafür sorgen die Rivalen-Level und die verschiedenen Klassen. Was besser geworden ist: Die Strecken sind noch breiter aufgestellt. Es gibt mehrere Ebenen und viele Wege, in denen sich Spieler bewegen – ob an Land, in der Luft oder im Wasser. Oft kann man selbst entscheiden, welche Wege man fährt. Im Kaufhaus gibt es dagegen mehrere Stockwerke. Allerdings sind es bislang zumeist Sonic-Welten und andere Ideen. SEGA-Welten gibt es (noch) nicht wirklich. Fallen gibt es überall und die CrossWorlds bringen weitaus mehr Action ins Spiel. Die riesigen Reiseringe, die man wohl am ehesten aus den Sonic-Filmen kennt, bringen ein Feature ins Racing-Spektakel, das man auch nur als chaotisch, bissig und fetzig bezeichnen kann. Das Spiel hat Suchtpotential, wenngleich man gerade in härteren Schwierigkeitsstufen schwer gefordert wird. Manchmal sitzt man fassungslos vorm Bildschirm bei dieser rasanten Action. Aber ja, auch der Vorgänger bot echte Rennkost auf ähnlichem Level. Jetzt ist alles noch zwei Ticken verrückter! Bewundern kann man SEGA zumindest zum Launch dafür, wie sie das Spiel puschen. Es gibt Online-Events für mehr Spielspaß und Verdienste. Das erinnerte mich mit den Anzeigen im Hauptmenü durchaus kurz an die Lobby-Anzeigen in Phantasy Star Online 2. SEGA lernt, mehr zu machen, vor allem für Konsolen. Die hatte SEGA in vergangenen Fun Racern eher vernachlässigt. Dieser hier wurde aber auch Cross-Play getrimmt – alle Spieler treffen sich gemeinsam, egal ob PC, Xbox, Switch oder eben PlayStation. Ist SEGA gewillt, das Spiel weiter zu updaten und mit Neuerungen auszustatten, wäre dies regelrecht sagenhaft. Was dem Spiel oder vielleicht manchen Gamern fehlt, ist eine Art Welttour, bei der ähnlich einer voranschreitenden Story Neuerungen und Charaktere erspielt werden. Hier stehen rein die Rennen im Vordergrund durch Grand Prix, dem Rennpark (Team Action), den ebenfalls nicht einfachen Zeitrennen sowie Online-Gameplay. Für Single-Player fehlt noch das gewisse Etwas neben den Grand Prix, zumal neue Charaktere und Cups durch Updates und DLCs kommen, nicht aber durch das Durchspielen einer Art Abenteuer oder eben Tour. (Der Season-Pass ist insofern quasi Pflicht-Content.) Dennoch setzt SEGA mit diesem Game spielerisch durchaus die Latte noch einmal ein winziges Stückchen höher bei Sonic & All-Stars Racing Transformed. Nur die All-Stars und gerne einige der alten Strecken neu aufbereitet sollten unbedingt noch kommen, um mehr SEGA zu integrieren. (Bayonetta, Ulala, Joe Musashi und Co. sollen ja offenbar kommen.) Das wäre richtig grandios!


Bastelt immer wieder neue Fahrzeuge:
Ronny Wecke