PSP -- Iron Man 2: The Video Game

Wie schon beim Vorgänger Iron Man muss man eines von Beginn an sagen: Secret Level, das SEGA Studio San Francisco, arbeitete abermals nur an den Konsolenversionen für die PS3 und Xbox 360. Fertigte damals das externe Studio A2M – Artificial Mind & Movement sämtliche anderen Versionen, ist dafür nun High Voltage Software zuständig - die Macher von The Conduit und Tournament of Legends, welche ebenso über SEGA vertrieben wurden. Dass die PSP-Version des Vorgängers (Umsetzung der PS2 und Wii Version) auf Sonys PSP völlig überladen an Steuerungselementen daher kam, sollte sich jeder noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen. Denn mit einem neuen Entwickler hinter der Handheld Version zu „Iron Man 2“, dürfen wir sehr gespannt sein, wie man dieses Mal die Funktionen der PSP (hoffentlich) zur Freude des Spielers nutzt.
Die Story ist vom Prinzip her identisch zum Secret Level Spiel: Tony Stark tritt mit den Worten „Ich bin Iron Man“ an die Öffentlichkeit, wodurch ein weltweites Wettrüsten mit Superwaffen beginnt. In Russland betreibt man Experimente mit der hochriskanten Tesla-Energieprojektionstechnologie, während die Advanced Idea Mechanics (A.I.M.) gepanzerte Exoskelette fertigt, deren Betriebssicherheit mehr als fragwürdig ist. Der Energiekonzern Roxxon zieht derweil Nutzen aus der jüngst übernommenen Firma Hammer Industries und bringt eine Reihe mobiler Kampfplattformen zum Einsatz. Oder mit anderen Worten:
„Die Kriegsführung der 4. Generation ist Realität geworden und die Zukunft der Welt hängt am seidenen Faden. Iron Man muss eingreifen, und zwar sofort!“

Doch es kommt noch schlimmer! Denn in Stark Industries wird eingebrochen, um an eine Kopie der Daten von Jarvis zu kommen – die künstliche Intelligenz hinter Iron Man. Hinter dem Einbruch steckt ein ehemaliger Stark Industries Mitarbeiter: der Wissenschaftler Kearson DeWitt, der den Wunsch hegt, Tony Stark zu vernichten. Er ist der Mann, der das skrupellose und weltweite Technologieunternehmen A.I.M. gründete. Viele seiner Erfindungen beruhen auf gestohlener Stark-Technologie. Nachdem Energiekonzern Roxxon die Firma Hammer Industries aufkaufte, übernahm A.I.M. den Betrieb des Drohnenprogramms für das U.S. Militär. Unterdessen zählt daher jeder zur Kundschaft, der sich die Technologien leisten kann. Dazu gehört der russische Separatist General Shatalov, dem die A.I.M. den Crimson Dynamo baute – ein sechs Meter großer Riesenpanzeranzug. Als Gegenleistung nutzt DeWitt dessen Tesla-Energiestation und Prozessorfarm, welche zur Fertigstellung von „Ultimo“ benötigt werden. Entsprechend sind die großen Konzerne in jedweder Hinsicht zusammengehörig oder Partner. Tony Stark steht aber ebenfalls nicht völlig allein da! Die „Strategic Homeland Intervention, Enforcement and Logistics Division“ (kurz: S.H.I.E.L.D.) unterstützt Iron Man vor allem mit dem Heliträger, einer schwebender Operationsbasis. Außerdem kann Tony mit Colonial James „Rhodey“ Rhodes von der US Air Force auf einen sehr guten Freund bauen. Dieser steuert den abgewandelten „Iron Man Typ II“ Anzug, der nunmehr über schwergewichtige Panzerung und mehrfache externe Waffen verfügt: War Machine!
Und so nimmt die Geschichte auch auf der PSP ihren Lauf. Dies aber völlig anders als auf den HD-Heimkonsolen. Denn High Voltage Software setzt die Secret Level Produktion nicht einfach um, sondern entwickelt ein völlig neues Spielkonzept, ohne das Grundkonzept eines „Iron Man 2“ zu verfälschen. Und dieses Konzept beherbergt die Waffentechnologie, wie sie via beider Schultertasten [L] und [R] eingesetzt werden. Rechts der Repulsor von Iron Man und War Machine, links die Raketen oder das Maschinengewehr. Ein halb-automatisches Visier gibt es von Haus aus dazu, sodass ihr lediglich ein großes Visier zu steuern habt, in dessen Kreis alles automatisch beschossen wird, sobald ihr die Schultertasten betätigt. Ihr steuert Iron Man direkt mit dem Analogstick der PSP. Da ein zweiter Analogstick nicht verfügbar ist, wurde die Steuerung des Fadenkreuzes auf die Aktionstesten gelegt, welche ihr auch invertieren könnt. Allerdings spielt sich Iron Man 2 dadurch nicht automatisch wie die Ego-Shooter zu Konsolenzeiten, in denen es nur einen Analogstick am Controller gab. Und es spielt sich selbstverständlich auch nicht so, da die Steuerung innerhalb der Optionen nicht auch so eingestellt werden kann, dass die Aktionstasten für das Hin- und Herlaufen fungieren und der Analgostick für die Sichtbewegungen. (Also quasi ähnlich eines "Turok" damals aus dem N64.) Die „verkehrte“ Steuerung könnte einige Spieler das ganze Spiel über zu schaffen machen, da hier Tipp-Manöver notwendig sind, um das Fadenkreuz bzw. Zielvisier zu steuern und gleichzeitig Iron Man hin- und herzubewegen. Somit bringt es auch kaum etwas, die Blickrichtung zu invertieren, da man mittels Tasten einfach kein korrektes Steuern mittels Stick simulieren kann! Die Entwickler haben sicherlich auch weniger daran gedacht, das Spiel in diesem Sinne zu entwickeln, da die Handheld-Version eine direkte Umsetzung ihres Wii-Spiels ist, in der das Fadenkreuz mit der Wii-Mote gesteuert wird. Dies wurde also lediglich auf die Aktionstasten umgelegt und mit einem halb-automatischen Visier ausgestattet, um eine bessere Zielfunktion zu ermöglichen.

Innerhalb der Stark Archive, wo das Spiel beginnt, könnt ihr Iron Man sofort steuern. Wobei ihr durch kleinere Außenanlagen lauft oder schwebt, aber auch innerhalb eines Gebäudes massig Gegner ausschaltet. Gleich zu Beginn könnt ihr auch Überwachungskameras anvisieren und zerstören, ebenso Gegner, die meist in gelben Anzügen herumlaufen. Zwei Schüsse benötigt ihr in der Regel hierfür aus den Repulsoren, der primären Waffe, welche mittels der R-Taste abgefeuert wird. Das erste kleinere Kampfgebiet beherbergt bereits kleinere Schutzwälle, hinter denen sich Feinde verschanzen. Aber auch Lastwagen, aus denen weitere Kontrahenten springen. Beides könnt ihr mittels Repulsor oder auch Raketen, eurer sekundären Waffe (via L-Taste abzufeuern) zerstören. Kreuzen Kampfroboter euren Weg, braucht ihr in der Regel mehrere Schuss oder Raketen, um euer Ziel zu vernichten. Besonders achten solltet ihr hier einmal auf eure Anzeigen im linken untere Rand. Denn alle Anzeigen nehmen bei Gebrauch ab, laden sich aber auch automatisch wieder auf. Dies gilt vor allem für eure Kampfpanzerung, die unter gegnerischem Feuer Schaden nimmt, sich aber auch sofort Stück für Stück regeneriert. Die Waffensystem-Anzeigen nehmen ebenso langsam je, je mehr Schüsse ihr verbraucht, laden sich aber ebenso wieder auf. Die dritte und wahrscheinlich wichtigste Anzeige hierbei ist aber die große Anzeige, die bereits im Schwebeflug stückweise abnimmt. Allerdings hängt an dieser Anzeige weitaus mehr, als nur der Schwebeflug. Denn auch wenn ihr Schüsse abfeuert, sinkt diese Anzeige. Der Haken ist jener, dass ihr so in manchen Situationen sehr gehandicapt seid! Denn befindet ihr euch im Flug, entlädt sich auch eure primäre Waffe ohne zu feuern schon ganz automatisch. Ballert ihr auf eine Vielzahl von Gegnern, ist diese Leiste natürlich ganz schnell leer, ebenso eure Flug-Anzeige. So sinkt ihr nicht nur mal eben nach unten (und möglicherweise direkt ins Lauffeuer stärkerer Feinde), sondern bei entleertem Balken könnt ihr für einen Moment nicht einmal feuern! Die Energie muss sich erst auffüllen. Das passiert zwar recht schnell, aber im Spiel nervt dies gewaltig. Immerhin müsst ihr nun erst wieder irgendwo landen, eure Waffen aufladen, ebenso die Flugfähigkeit abwarten, um dann an so manchen Stellen heraufzufliegen oder was auch immer die Entwickler abverlangen…

Und genau diese Missionen beschränken sich in jedem Level quasi von „lauf von A nach B“, „rette Personen“ oder „aktiviere und deaktiviere Schalter, Bomben ect.“ bzw. „zerstöre dies und das“. Das Problem hierbei sind eigentlich nicht die Aufgaben an sich, denn manch andere Spiele beinhalten dasselbe Spielprinzip. Man braucht nur an den gleichen Titel des SEGA Studios San Francisco denken oder bspw. mal in anderen Nischen schauen, wie Borderlands von 2K Games. Was ein Spiel interessant macht oder machen muss, das ist das Spielprinzip selbst. Und daran scheitern die Entwickler der PSP-Version! Das liegt am sehr eintönigen Spielprinzip, was kaum für Action sorgt, sondern eher mit lieblosem Krimskrams drum herum nervt. Denn die vielen Missionen laufen relativ gleich lieblos ab, wobei die eben erwähnte Steuerung teilweise doch tierisch nervt. Es kommen immer wieder die gleichen „Gelblinge“ auf einen zugerannt, sowie immer mal wieder etwas größere Roboter samt Raketen. Innerhalb der Ebenen verschanzen sich Feinde auf oberen Ebenen, hangeln sich von Decken herab und ihr lauft oder schwebt nur durch alle Ebenen, ohne selbst viel Freiheiten im Spiel zu haben. Eben weil unsere Helden Tony Stark aka Iron Man und Rhodey aka War Machine um ihre Flugfertigkeiten beraubt wurden: die Freiheiten, wann immer man fliegen möchte eben fliegen, Geschossen ausweichen oder mit weiteren Waffentechniken zu jeder Zeit und völlig unkompliziert zuschlagen zu können. Wer das Schwesterspiel des unterdessen geschlossenen SEGA-Studios „Secret Level“ gespielt hat, der weiß wovon ich rede. Zwar verankerte High Voltage Software auch hier den Waffenwechsel. Dafür müsst ihr allerdings das Steuerkreuz links gedrückt halten, während ihr euch mittels L- oder R-Button durch die verfügbaren Waffen wühlt und in diesem Moment nicht mal mehr laufen könnt. Und diese Waffen müsst ihr euch erst erkaufen, indem ihr „Tech Punkte“ dafür eintauscht.

Diese Tech-Punkt sind ebenso viel mehr ein kleines Übel am Spiel, das mir einen eher bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Tech-Trophäen müsst ihr nämlich innerhalb der Ebenen suchen, die einem Loli ähneln und in unterschiedlicher Stückzahl in einer Ebene aufzutreiben sind. Dazu müssen die recht einfach gestrickten Ebenen quasi durchforstet werden, während man vielleicht noch mit dem Entschärfen von irgendwelchen Bomben auf Zeit beschäftigt ist. Ebenso wie zu betätigende Schalter, stellt ihr euch hier davor und drückt die R-Taste. Oftmals kommt es leider vor, dass man drei- oder gar viermal drücken muss, ehe das Spiel den Tastendruck erkennt und den Schalter oder die Bombe „bearbeitet“, statt darauf zu feuern. Gerade, wenn ihr unter Zeitdruck steht und die Funktion einfach nicht reagieren will, ist dies etwas nervig. Gegner können hier übrigens gern daneben stehen und auf einen schießen. Iron Man lässt sich hiervon nicht ablenken und betätigt oder entschärft alles, wozu man ihn aufgetragen hat. Manchmal allerdings kommt hier ein kleines Minispiel zum Einsatz, welches ebenso einem Zeitlimit untersteht: Ihr gelangt zu einem extra Bildschirm und dürft Bauteile drehen, damit diese gelb aufblitzen und sozusagen Strom richtig leiten oder zum nächsten Bauteil weitergeben. Anfangs sind dies noch einzelne voneinander unabhängige Bauteile, liegen später aber direkt beieinander als größere Kette und müssen als solche auch behandelt werden, um eine Kettenreaktion hervorzurufen. Was am Anfang als kleine Aufgabe für zwischendurch recht nett erscheint, wird nach einigen Zwischenaufgaben aber doch schnell langweilig oder gar nervig. Denn es ist genauso eintönig wie das ganze von High Voltage Software erschaffene Spielprinzip.
Oft gibt es innerhalb der Missionen auch kleinere Nebenaufgaben, in denen ihr bspw. alle Helikopter vom Himmel holt, alle Bomben entschärft oder spezielle Wissenschaftler rettet. Auch hierfür gibt es Tech-Punkte, die ihr nach jeder Mission eintauschen könnt, um euren Anzug zu verbessern. Hier könnt ihr stets zwischen Iron Man und War Machine wählen, wobei die teuersten Bauteile bei beiden 4.000 Tech Punkte betragen. Manche Bauteile werden hierbei direkt an euch implementiert: Unibeam-Funktionen oder auch die Sekundär- und Primärfunktionen sind dabei mittels der Tastenkombination (Steuerkreuz links + Schultertaste) abänderbar. Somit könnt ihr einen Laserstrahl einsetzen, statt den Repulsor, mehrere Ziele gleichzeitig anvisieren oder eben den Unibeam zum Einsatz bringen. Allerdings könnt ihr nie Primär- und Sekundärwaffe zur gleichen Zeit abfeuern, was ebenso ein großer Nachteil in der PSP-Version ist. Bestes Beispiel hierfür ist War Machine, von dem man anfangs gar nicht glaubt, ihn überhaupt noch einmal in der Story zu sehen. Denn erst nach vielen Missionen findet er überhaupt in einer Sequenz seinen Einsatz und man darf ihn danach auch direkt spielen: geschätzt nach Dreiviertel der Spielstory - halleluja. Als Sekundärwaffe verfügt er über eine Gattling, die zunächst etwas rotieren muss, bevor Schüsse abgefeuert werden. Hier könnt ihr tatsächlich nicht die Primärwaffe nebenbei einsetzen, um so den Kontrahenten zusätzlich einzuheizen. Genau das limitiert schon wieder die gesamte Action, die das Spiel eigentlich bieten müsste: Flug limitiert, Waffen limitiert, sogar Ausweichmanöver limitiert. Ausweichen könnt ihr übrigens, wenn ihr zweimal die Aktionstasten Kreis oder Viereck für einen Schnellflug nach rechts oder links drückt. Aber dies klappt oft nicht so wie es soll, weswegen man dies eigentlich kaum oder nie nutzt. Während Iron Man auf den HD-Konsolen von der Spieltechnik her als Shoot 'em Up konzipiert wurde , so verkommt der Titel auf PSP eher zu einem lahmen Action-Titel, den man keinesfalls mehr als Shoot 'em Titel bezeichnen kann.

Die 20 Missionen innerhalb der vier Gebiete Kalifornien, Russland, Budapest, Malaysia und dem Heliträger sind aber nicht alle völlig gleicher Natur. Ausgleich zu den nicht vorhandenen Freiflugmanövern sollen extra Level bringen. In den fliegt Iron Man direkt von A nach B. Ihr als Spieler bewegt Tony Stark mittels Analogstick, um gegnerischen Projektilen auszuweichen, während mit den Schulterasten nach Herzenslust geballert werden kann. Erschwert wird dies natürlich auch hier etwas durch die Aktionstasten, mit denen nach wie vor das Fadenkreuz gesteuert werden muss, um Hubschrauber und Drohnen anzuvisieren und unter Beschuss zu nehmen. Insgesamt bringen diese Missionen aber gleich viel mehr Geschwindigkeit ins Spiel – Geschwindigkeit, wie man sie die ganze Zeit über vermisst. Derartige Fluglevel kommen mehrmals im gesamten Spiel vor und bereiten euch daher doch Einiges an Abwechslung, auch wenn sie im Storyverlauf auch immer schwerer werden. Das ist vor allem wieder auf die Steuerung zurückzuführen. Dadurch wird aus Spaß schon wieder Arbeit bis Frust. Denn wird man stets von irgendwelchen Geschossen getroffen, ohne dass man darauf so richtig reagieren kann oder sich beim Spielen fast wieder die Finger verknotet, dann ist das einfach nicht Sinn des Ganzen …
Technisch gesehen ist das Spiel für PSP-Verhältnisse okay. Das bedeutet aber nicht, dass es herausragend gut ist. Die Technik ist viel mehr zweckmäßig, was innerhalb mancher Missionen sehr gut erkennbar ist. Städte und Fabriken weisen nur sehr einfache Texturen auf und man verschwendet keinen Blick an den Gegenden, an denen sich Gegner entlang hangeln. Durch und gut heißt hier eher die Devise. Am ehesten gefallen hierbei die eben angesprochenen Fluglevel, wo man an Bäumen regelrecht vorbeirast oder unterhalb der in sich zusammenfallenden Brückenpfählen hindurch prescht. Auch die eine oder andere Explosion bringt Action, während das gesamte Spiel von netten Zwischensequenzen begleitet wird. Hierfür werden die Charaktere selbst auf dem Bildschirm nebeneinander eingeblendet und wechseln sich je nach zu sprechenden Texten ab. Andere Sequenzen werden auch in Echtzeit wiedergegeben, während das Spielende komplett aus der HD-Version stammt und auch optisch die wahrscheinlichste schickste Stelle im ganzen Spiel darstellt. Geschlampt hat man aber in jedem Fall auch hier wieder mit der Synchronisation. Denn die deutschen Sprecher agieren wieder nicht lippensynchron mit den angezeigten Mundbewegungen der Spielcharaktere. Noch schlimmer wird es, wenn der Wechsel der Personen schneller vonstatten geht, als die deutschen Sprecher ihren Text gesprochen haben! Und damit die Abfolge aus „sprechen“ und „nächsten im Bild befindlichen Charakter sprechen lassen“ auch passt, wird die eine oder andere Tonspur einfach schneller abgespielt. Dass sich das äußerst dämlich anhört, kann sich sicher jeder denken!

Gefallen finden allerdings die Wallpaper-Hintergründe innerhalb der Ladepausen, die sich immer mal wieder wechseln und sogar ein Iron Man Motorrad zeigen. Der Sound sollte übrigens (und wie bei jedem anderen PSP Spiel auch) über das PSP Headset genossen werden. Den erst hier kommt so richtig akustische Spielstimmung auf. Hier hört ihr Explosionen und das Abfeuern der eigenen Raketen und Waffen, was einen weitaus mehr ins Geschehen hineinversetzt als ohne Headset. Außerdem kommen die Melodien im Hintergrund weitaus mehr zu tragen, die vor allem mit rockigem Sound für eine oft perfekte Untermalung sorgen - inklusive des Soundtracks der eigens engagierten Band „Lamb of God“. Allerdings wurden auch recht stimmige Sounds integriert, die eher während des Spielens beruhigen. Besonders darf man hier bspw. eine Mission in Malaysia nennen. Da denkt man doch glatt teilweise eher an Spiele wie Shenmue: frei in der Stadt oder am Hafen entlanglaufen, statt auf Gegner zu zielen und mit Explosionsgeschossen zu bewerfen. Anbei spricht Jarvis immer mal wieder mit Tony oder Rhodey, also je nachdem welchen Charakter man in der Missionsauswahl selbst anwählt und dort auch mit den erkauften Waffen ausstattet. Was etwas negativ im Sound auffällt aber den Spielfluss selbst nicht stört, sind die Soundaussetzer in den Menüs. Nach dem Laden des Speicherslots (insgesamt drei Spielstände können gesichert werden) bleibt der Sound kurz stehen. Das passiert ebenso bei allen möglichen Eingabeelementen innerhalb des Menüs oder sobald neue Techniken für die verschiedenen Iron Man Anzüge gekauft werden. Die Spielebenen weisen diese Fehler nicht auf.
Insgesamt bleibt als Vergleich zu den HD-Versionen aber noch zu sagen, dass man die beiden völlig verschiedenen Versionen von High Voltage Software und Secret Level fast schon ineinander spielen. Denn High Voltage Software programmierte in ihrer PSP-Version vor allem gegen Schluss sehr viel Action, die speziell beim Endgegner in ihre vollen Züge kommt. Dieser ist nämlich in mehrere Missionen unterteilt und muss mit War Machine und Iron Man gespielt werden. Zudem erfährt man als Spieler noch einige Dinge drum herum, die man man sonst nicht in Erfahrung bringt. Das macht es dann doch etwas interessant, auch diese Version gespielt zu haben - ganz unabhängig von der Spielweise und dem Spielspaß.


Ich erinnere mich noch genau an den ersten Teil, der niedergemacht wurde bis zum Letzten. Aber keiner sah, dass das Spiel von verschiedenen Entwicklern stammt und jeder Entwickler völlig eigene Wege ging und damit ein voneinander völlig unabhängiges Spiel entwickelte. Und genau SO ist das heut auch wieder, als das SEGA Studio in San Francisco (Secret Level) sich abermals nur um die HD-Versionen für PS3 und Xbox 360 kümmerte.
Dieses Mal setzte sich High Voltage Software an die Programmierung von Iron Man 2 für PSP und entwickelte auch hier ein völlig eigenständiges Spiel, welches hinsichtlich Gameplay, Sound und Spielspaß nichts mit den Spielen für Xbox 360 und PS3 zu tun hat - abgesehen von so manchen Spielsequenzen, in denen Tony Stark und Co. sich unterhalten oder die nächsten Missionen planen. Diese fallen nämlich ganz anders aus und man selbst reist durch verschiedene Länder und ballert dort auf immer wieder die völlig gleichen Gegner im gelben Schutzanzug. Ab und an sollen Roboter mit ihren „gefährlicheren“ Raketen die eintönige Gegnerschar etwas auflockern. Die Ebenen selbst gefallen aufgrund der unterschiedlichen Szenarien, der Spielspaß selbst bleibt aber zumeist eher im Keller. Das liegt daran, dass die Entwickler dem Charakter Iron Man sehr viele Freiheiten nehmen, wie man sie aber als Spieler gern hätte: frei fliegen, frei ballern und gekonnt gegnerischen Salven ausweichen oder Feinde einfach greifen … eigentlich ein gekonntes Shoot 'em Up auch auf dem Handheld. Aber das verpasste High Voltage Software komplett, da einem aufgrund von dämlichen Schwebeanzeigen, die auch noch die Waffenfertigkeit beeinflussen, alle Freiheiten genommen werden und das Spiel dadurch nur unnötig verkompliziert und versaut wird.
Auch hat man War Machine irgendwie zunächst komplett vergessen. Denn der tritt erst so richtig nach etwa dem dreiviertel Spiel in Action und darf vor allem beim Endgegner-Gefecht kräftig mitmischen. Hier versuchte man sogar mehr herauszuholen, als es die HD-Versionen vormachen. Aufgrund der Steuerungsdefizite bekommt man hier aber nicht nur gern einmal Krämpfe in den Fingern, sondern auch die Krise. Ständig ist die Schwebeanzeige leer, die neuen Waffentechniken verbrauchen zusätzlich Energie und schon schafft man es - umzingelt von zig Kontrahenten - nicht einmal die eigentlichen Ziele anzuvisieren. Das sehr eintönige Gameplay bis dahin und auch die recht einfallslosen Minispielevents machen es hierbei leider nicht besser. Eigentlich schade! Denn hätte man mehr Zeit und die Stärken der Secret Level Version in dieses Spiel gesteckt, hätte etwas Anständiges herauskommen können. Denn es gibt nur wenige Momente, in denen man sagen kann „das war jetzt okay“. Aber so kann ich nur sagen: Vergleicht man dieses Spiel mit der Version auf den HD-Konsolen, ist der PS3/Xbox 360-Titel der reine Segen für uns Spieler! Auf die PSP-Version kann dagegen so ziemlich jeder verzichten.

Ronny Wecke