Wii -- The Conduit

„In einer nahen Zukunft wird Washington D.C. von einer Reihe mysteriöser Ereignisse heimgesucht, die zu einer Verstärkung lokaler und nationaler Spannungen führen. John Adams, der rätselhafte Mann an der Spitze einer Schattenorganisation namens Syndikat, erkennt, dass die Hauptstadt der USA angegriffen wird. Michael Ford, Agent des Secret Service, wird nach seiner Rettung des Präsidenten als Held der Stunde gefeiert. Ihm fällt nun die Aufgabe zu, die Angriffe auf Washington D.C. aufzuklären.“
So und nicht anders steht die Geschichte bereits in der Anleitung zum Spiel „The Conduit“ geschrieben und leitet den euren Weg ins Spektakel rund um viel Action, Intrigen und verschiedene zu bekämpfenden Kreaturen ein. Im Spiel selbst geht es aber ein klein wenig anders los, denn die Rettung des Präsidenten dauert noch ein wenig. Ihr schlüpft in die Rolle des Michael Ford und lernt zunächst John Adams kennen. Ihr wacht mittelst im Kampffeld auf und seht das ASA vor euch liegen, welches ihr sofort an euch nehmt. Eine Kontaktperson erklärt euch die Steuerung vom Visier der Wii-Mote, dem Steuern des Nunchuk, dem Schießen mittels B-Taste, das Wechseln der Waffen etc. Wie diese Steuerung genau aussehen soll, könnt ihr euch allerdings innerhalb der Optionen schon vor Spielbeginn frei konfigurieren und damit euren Vorstellungen anpassen. Ähnlich eines Lightgun-Shooters könnt ihr den gesamten Bildschirm anvisieren und gleichzeitig je nach Winkel nach oben und unten schauen. Die Steuerung geht somit sehr schnell in Fleisch und Blut über, wie man sie schon mittels normaler Controller kennt. Mit der Plus-Taste wechselt ihr eure Waffe zum „allsehenden Auge – ASA“ und könnt die Gegend nach wichtigen Hinweisen und Schaltern erkunden. Dieses erste Level zeigt euch ein paar erste Gegnerformen und sämtliche wichtige Funktionen im Kampf. Doch kaum habt ihr diese Einführungsmission erfolgreich bestanden, gehen die Ereignisse fünf Tage in die Vergangenheit zurück, wo euch Adams zum ersten Mal kontaktiert und euch euren ersten Auftrag erteilt. Er erzählt euch von Prometheus, welcher ein ehemaliger Wissenschaftler des Syndikats ist, fortschrittliche Technologie stahl und als Terrorist als äußerst gefährlich eingestuft wurde. Denn diese wurden zur Bedrohung der Vereinigten Staaten. Michael Ford vom Secret Service des Präsidenten ist der einzige Mensch, der sich nicht gegen diesen abwandte. Seine Loyalität war der Grund, weshalb Adams und sein Syndikat die Erlaubnis des Präsidenten erhielten, Michael bei den Ermittlungen um die rätselhaften Ereignisse in Washington D.C. einzusetzen.

Und hier beginnt die Story eigentlich auch richtig! Ihr steht mittelst im Bahnhofsgebäude und sollt den Terroristen Prometheus aufspüren. Schon am ersten Eingang, sowie durch die vielen noch kommenden Gänge und Hallen, laufen euch einige Gegner entgegen, die auch sofort und ohne zu zögern auf euch feuern. Wie man es aus Ego-Shootern her kennt, bleibt ihr in Bewegung, nehmt hinter Gegenständen, Werbetafel oder Gerätschaften in den Hallen Deckung und zielt mit eurer eigenen Waffe möglichst auf die Köpfe der Feinde, um diese schnell unschädlich zu machen. Adams teilt euch hier bereits mit, dass seine eigenen Männer irgendwie zu Marionetten gemacht worden sein müssen, damit sie euch angreifen. Ihr müsst alles tun, um Prometheus zu schnappen! Während man zunächst mit Maschinengewehren auf euch feuert, welche ihr als Zweitwaffe auch bei euch tragt und anwählen könnt, erscheinen schon bald Elitesoldaten auf der Bildfläche. Diese hangeln sich von der Decke. Außerhalb des Gebäudes fliegen bereits Hubschrauber, die ihr zwischenzeitlich gut durch die vielen Fenster auf dem Weg zu den einzelnen Hallen sehen könnt, um neuen Feinde zu ihrem Einsatzort zu bringen. Konntet ihr euch diesen entledigen, gibt es mit dem Scar sogar eine weitere Waffe samt waschechter Zoom-Funktion. Da ihr stets nur zwei Waffen bei euch tragen könnt, müsst ihr immer eine andere Waffe ablegen, um eine neue aufzunehmen. Die halbautomatische Waffe riss ich mir übrigens sehr gern unter den Nagel, da sie mit den drei aufeinander folgenden Schüssen nicht nur guten Schaden anrichtet, sondern aufgrund der Zoom-Möglichkeit auch perfekt weit entfernte Gegner ausradieren kann. Über Kisten hinweg und Treppen herab schießt ihr mehrere Feuerlöscher und ähnliche explosive Dinge in die Luft, um mehrere nahe stehende Gegner auf einmal ins Nirvana zu schicken und gelangt schließlich bis in die Bahnhofshalle. Dort wartet bereits ein Zug mit mehreren Wagons, den ihr nun ebenfalls durchstöbern und auseinander nehmen könnt. Viele Gegner ballern bereits auf euch, sobald sich die halbautomatischen Zugtüren öffnen. Und Türe und Tore öffnen sich übrigens im gesamten Spiel erst, wenn ihr praktisch genau stramm davor steht, was teils etwas nervt, wenn vor den eigenen Augen diese wieder verschlossen wird, man sich erneut Millimeter-genau davor platzieren muss und einem wieder alles entgegen gesprungen kommt. Am Ende des Zuges erlebt ihr noch eine kleine explosive Überraschung, woraufhin ihr das ASA zum ersten Mal entdeckt und auch an euch nehmt. Damit ist das Level beendet, Prometheus aber befand sich nicht im Zug!

Dafür konnte Adams einen seiner Stützpunkte ausfindig machen. Euer Visier bzw. was ihr im nächsten Level nun vor Augen habt wird in dieser Mission direkt an den Präsidenten weitergeleitet, damit er die Geschehnisse genau beobachten kann. Eure Aufgabe: Bunker 13 infiltrieren und den Datenübertragungsraum mittels des ASA hacken, um an sämtliche Infos zu kommen, die Prometheus dort aufbewahrt. Da ihr nun erstmals über das ASA verfügt, wenn man mal vom Einführungslevel absieht, nimmt der Spielspaß weitere Formen an. Denn es geht nicht nur darum, durch die Welten zu streifen und Gegner zu vernichten und das ASA System für Hackereien an Computern zu verwenden. Das so genannte allsehende Auge sieht auch Geheimbotschaften, reagiert auf versteckte Gefahren oder entschlüsselt geheime Verstecke. Und in der Regel gibt es von all diesen Sachen stets eine bestimmte Anzahl innerhalb der Levels zu finden. An manchen Orten reagiert das ASA ganz von selbst und gibt euch Hinweise über ein Geheimversteck, Minen oder Schalter. Aber Datendiscs und Geheimbotschaften müsst ihr schon allein suchen. Datendiscs sind kleine blaue halbtransparente Scheiben, von denen ihr zehn Stück in einem Gebiet finden und mittels ASA eurer Sammlung hinzufügt. Botschaften sind an Wänden geschriebene Texte, die nur mittels des ASA zu sehen sind. Denn das Gerät entfacht stets ein Licht, mit dem ihr Wände, Säulen und mehr regelrecht abstrahlen könnt und müsst. Sobald ihr etwas entdeckt, drückt ihr ebenfalls die B-Taste, damit das ASA einen Strahl auf das Objekt loslässt und es analysiert. Ihr könnt also stets nur eine Sache nutzen: Entweder eine Schusswaffe oder das Hackgerät für genaue Untersuchungen der teils weiträumigen Gebiete. Könnt ihr sämtliche Geheimbotschaften entschlüsseln (diese könnt ihr anfangs nämlich noch nicht lesen) und auch alle Datendiscs aufspüren, spielt ihr Extras frei, die innerhalb des Grundmenüs auch abrufbar sind: Artworks, Cheats und Erfolge werden dort nämlich grundlegend für das Gameplay mit eingetragen und sind lange nicht mit dem ersten Durchspielen komplett.
Innerhalb des Bunker Levels stoßt ihr dabei zum ersten Mal auf die „Conduits“ – Dimensionstore, durch die die Faktoten in die Stadt gelangen. Die Faktoten sind eine insektoide Alienrasse, die Washington und die Welt in Gefahr bringen. Damit gilt euer Kampf nicht nur den menschlichen Marionetten, sondern auch schon bald Milben und Drohnen, die entweder explodieren können oder generell die „Fußsoldaten“ darstellen und euch ebenso angreifen und ihre eigenen Waffen auf euch abfeuern. Auch diese könnt ihr nach deren Ableben aufnehmen und selbst verwenden. Die Entwickler stellen sozusagen zwei verschiedene Waffenkomplexe bereit: die der Menschen und die der Aliens! Das erinnert womöglich ein wenig an den Bungie-Titel „Halo“ und so in etwa kann man sich das auch vorstellen. Ob Pistole, Maschinengewehr, Panzerfaust usw. auf der „zivilisierten“ Seite oder Plasma-Kugel, Drohnen-Geschosse und mehr auf der der Außerirdischen. Jede Waffenart wird gern angewandt, je nach Situation oder Gegner. Ich hatte neben dem Scar der menschlichen Waffen so meine wahre Freude am Stoßgewehr der Aliens. Denn neben harten Plasma Kugeln und Zoom-Funktion des Gewehrs ist hier auch eine tolle Ladefunktion vorhanden. Einfach die Schusstaste für ein paar Sekunden gedrückt halten und einen Energiestrahl abfeuern, der normale Gegner sofort verbrennt. Das bedeutet, dass er mit den Gliedmaßen begonnen sich Stück für Stück im Nichts auflöst, als würde er wie ein Stück Kohle verglühen. Auch hinsichtlich der Treffer hat das Team rund um High Voltage Software an Echtheit gedacht, sogar auf einer Wii-Konsole. Es fließt bei jedem Treffer rotes Blut. Ballert ihr den Aliens die Köpfe regelrecht weg, spritzt die bei dieser Rasse eher orange-farbige Flüssigkeit wie eine Fontäne aus dem übrig gebliebenen Rumpf.

Habt ihr den Raum von euren Feinden gesäubert, könnt ihr mit dem ASA entweder wieder alles absuchen, euch die Munition der Gegner schnappen, noch mal kräftig die eigenen Waffen nachladen, umher liegende Granaten aufsammeln und mitunter sogar bestimmte Aktionen ausführen. Hierzu zählt meist das Öffnen von Kisten und Behältern für weitere Munition, das Betätigen von Schaltern unter anderem eines Fahrstuhles oder das Auf- und Zudrehen von beispielsweise Gasleitungen. Das verrichtet selbstverständlich wieder irgendwelche wichtigen Dinge. Sobald ihr im Datenübertragungsraum alles mithilfe des ASA gescannt habt und auf eurem Weg dahin auch an den versteckten Minenfeldern vorbei kommen konntet, gelangt ihr aus einem unterdessen riesigen Gebäudekomplex heraus. Ohne ASA wäre das gar nicht möglich, da dieses Gerät euch vor Minen warnt und diese schon im Vorfeld aus sicherer Entfernung zu euch explodieren lassen kann. Zu allem Überfluss bedankt sich Adams für eure Arbeiten und bedauert es sehr, dass ihr während eures Einsatzes im Kampf gegen Aliens umgekommen seid. Was sollte das bedeuten? Ist doch Adams der wahre Feind? Denn kurz darauf meldet sich Prometheus bei euch, der die Aliens nicht zurückrufen kann, da diese nicht unter seinem Kommando stünden. Ihr müsst die vielen Conduit-Tore mit aller Macht zerstören, um mit Prometheus’ Hilfe (bzw. seinem geschickten Hubschrauber) am Ende zu entkommen. Und erst jetzt wird langsam klar, dass auch der Präsident in großer Gefahr ist und ihr ihn retten müsst, wie es die Einleitung in der Anleitung des Spiels beschreibt. Da Adams nun durch eure Hilfe seinen Plan weiter verwirklichen konnte und ihr offiziell nicht mehr als loyale Person des Präsidenten bzw. des Secret Service zählt, nimmt die Handlung so seinen weiteren Verlauf: Ihr müsst zusammen mit Prometheus die Machenschaften von Adams und die Vernichtung Washington D.C. und der Welt verhindern!

All eure Aufträge im Spiel werden euch dabei zwischen den Levels durch entsprechende Kontaktpersonen, wie Adams oder Prometheus, erklärt. Ihr seht mehr oder weniger nur die Schatten deren Persönlichkeiten und zumeist Baupläne der nächsten Ortschaften usw. Direkte Zwischensequenzen, die die Handlung weiterleiten, den eigenen Protagonisten in irgendwelchen Ortschaften zeigen oder Dialoge geführt oder gar Funkrufe abgefangen werden, all das gibt es nicht. So mag man es aus Edelshootern der Konkurrenz kennen: „Halo“, „Gears of War“ oder „Turok“ sind sicher nur drei dieser Vertreter, in denen waschechte Sequenzen samt deutscher Sprachausgabe Lust auf mehr machen, Spannung einbeziehen oder gar schon neue Gegnerscharen vorstellen, auf die man schon in Kürze treffen könnte. In The Conduit bekommt man nur seinen Auftrag, der stets in englischer Sprache wiedergegeben wird und befindet sich sogleich im neuen Level. Wie Titelheld Michael Ford, dessen Gesicht man lediglich auf der Anleitung oder dem Spielcover zu sehen bekommt, dort hinkommt oder was gegebenenfalls schon um einen herumschleicht, wird so gut wie gar nicht im Spiel integriert. Eigentlich sehr schade! Während die Missionen erklärt werden, gibt es natürlich deutsche Untertitel zu lesen. Befindet ihr euch aber schon direkt in einer Mission, werden diese nicht von links nach rechts im unteren Teil des Bildschirms eingeblendet, sondern in der rechten oberen Ecke; dies mehr oder weniger als quadratische Box. Ich empfand es als nicht gerade günstig, wie dies umgesetzt wurde, denn in der Regel rennen noch haufenweise Gegner auf einen zu und man befindet sich in action-geladenen Schusswechseln. Nebenbei quatscht da irgendwer irgendetwas, während es um einen herum mit lauten Explosionen knallt, man die eigene Waffe nachladen muss oder selbst noch Granaten in Gegnermassen wirft. Wann soll ich denn da bitte entweder lange zuhören oder noch schlimmer, in die rechte obere Bildschirmecke starren, um den recht kleinen Text zu lesen? Ist die Action schließlich vorbei steht man da: „So, was wollte der von mir? Kann das vielleicht irgendwer noch mal wiederholen?“ Natürlich wiederholt keiner irgendwas und man verpasst nicht selten sogar einige Story-Parts oder was man als nächstes eigentlich tun sollte, wie beispielsweise einen Gas-Tank zerstören, welches als Nervengift bekannt ist und die Menschen in Marionetten für Adams verwandelt. Schön in Sachen Untertitel sind aber die Geheimbotschaften. Denn obwohl diese ebenso in englischer Sprache an Wänden gesprüht sind, werden diese mittels Untertitel übersetzt, sofern ihr euren Blick direkt darauf richtet. Insgesamt kann ich es aber nicht begreifen, wieso SEGA es einfach nicht hinbekommt, die eigenen Spiele endlich mal ins Deutsche zu übersetzen - sprich eine echte deutsche und vor allem gute Sprachausgabe! Die Konkurrenzprodukte machen vor, dass das möglich ist. Und das teils noch richtig hundsgeil! Denn die Bindung zwischen geeigneter und cooler Zwischensequenzen samt fescher Hintergrund-Soundkulisse und entsprechender Sprache machen Ego-Shooter und ihre Story zu dem, was sie sind: Beliebte Titel am Markt. Und besonders „Halo“, „Gears of War“, „BioShock“, „Turok“ und wie sie alle heißen, machen das in der heutigen Zeit mehr als vor.

Nichtsdestotrotz kann man einen Wii-Shooter natürlich nicht direkt mit Spielen auf Konkurrenzkonsolen vergleichen. Immerhin ist es die innovative Steuerung, die in The Conduit punktet. Es sind nicht nur die Tasten, die zu drücken sind. Auch die Bewegungssensoren wurden durch die Entwickler einbezogen und innerhalb des Gameplays als Stöße/Schläge mit der Waffe auf den Gegner ausgegeben. Dies führt ihr mit der Wii-Mote aus, während ruckartige Bewegungen mit dem Nunchuk für fliegende Granaten sorgen! Davon habt ihr übrigens drei Arten zur Verfügung. Zum einen die normal explodierende Fragmentgranate der Menschen (verschießt Splitterfragmente), die für kurze Zeit brennenden Strahlungsgranaten der Aliens (kann am Körper haften bleiben), sowie Blitzgranaten, welche die Sinnesorgane beeinträchtigen und zu Blindheit und Orientierungslosigkeit führt.
Etwas was die Entwickler aus anderen Spielen übernommen haben, ist die Funktion der automatischen Heilung. Zwar nicht von Beginn an aktiviert, bekommt ihr von Prometheus im Verlauf der Story einen Schutzanzug, der eure Energieleiste langsam regeneriert, sodass ihr etwas geschützter seid für gegnerische Angriffe. Zudem kümmert er sich um noch weitere Upgrades! Vor allem die Energierückgabe ist von ungeheurer Bedeutung, denn speziell die Alien-Spezies ist teilweise gemein gefährlich, da sie entweder immer wieder aufs Neue aus irgendwelche Brutkästen herauskommen (ihr müsst diese Nester zerstören, um diesen Vorgang zu beenden) oder ihr es mit neuen Gegnerformen zu tun bekommt, die doch etwas schwerer zu bekämpfen sind als die normalen Fußsoldaten! Fliegende Gegner greifen euch mit Explosionsgeschossen an, während ihr teilweise auch Aufgaben auf Zeit erfüllen müsst, um eine Mission zu beenden. Doch auch riesige Vierbeiner, die ein wenig an die Alienfahrzeuge aus Alien Front Online erinnern, gilt es zu bezwingen. Habt ihr es nur mit einem zu tun, der stets irgendeine Art „Killer-Fliegen“ auf euch loslässt, könnt ihr diesen mit schwerer Munition noch recht gut entgegentreten. Sobald ihr aber auf engerem Platz gegen mehrere dieser Sorte ohne viel schweres Geschütz antreten müsst, wird die Lage schon etwas schwieriger. Aber gerade in solchen Augenblicken wird die Steuerung mittels Wii-Mote und Nunchuk zum echten Spaß: Genaues Zielen, stets korrekten Nachladen in einer Deckung und auch die gesamte Umgebung im Auge haben – das alles macht einen Ego-Shooter aus. Man kann durchaus sagen, man bekommt jede Menge Action und kommt entsprechend auch voll auf seine Kosten!

Damit noch mehr „gewisses Etwas“ und Rätselraten ins Spiel kommt, versteckten die Entwickler in jedem Level noch das eigentliche Symbol ihres Titels. Dieses Symbol, welches von drei Ringen umgeben ist, muss nach der Suche mit dem ASA erst hergerichtet werden. Ihr bewegt mit dem Steuerkreuz auf der Wii-Mote die Ringe, die sich aber teils gemeinsam völlig unterschiedlich bewegen. Schafft ihr es, das Symbol korrekt darzustellen, öffnet sich ein Geheimgang zu einer oder gar mehreren speziellen Waffen für Mensch oder Alien. Diese Waffen besitzen keine 245 Schuss, wie ein Sturmgewehr, sind aber sehr effektiv. Die Spezialpistole nietet einen Feind beispielsweise mit nur einem Schuss um, während das Spezial-Alien-Sturmgewehr wunderbar eine ganze Armee an Gegner samt ihren Conduit-Dimensionstoren zu Staub und Asche verwandelt. Wer diese Waffen richtig einzusetzen weiß oder viel mehr WO, der wird ihre Stärke optimal nutzen können! Und wer dennoch das Zeitliche segnet bei dem für so manch einen teils doch härteren Schwierigkeitsgrad, der kann diesen nicht nur stets während des Spiels verändern, sondern es gibt fast immer auch faire Rücksetzpunkte. Und diese bleiben sogar dann erhalten, sollte die Wii Konsole oder das Spiel einmal abschmieren, wie es mir unter anderem beim Verlassen einer Basis passierte! Nur noch ein gemeiner Fiep-Ton und nichts ging mehr. Konsole und Spiel neu gestartet und zum letzten Rücksetzpunkt mittelst im Level neu begonnen! Klasse!
Optisch schafft High Voltage Software zudem einen wahren Hochgenuss auf der Wii-Konsole. Hier sieht man, dass selbst ohne opulente HD-Optik sehr viel rauszuholen ist und ein Action-Kracher machbar ist, der sich auf der Nintendo Konsole ganz weit oben in der Liste der technischen Top-Titel einreiht. Es kann zwar vorkommen, dass selten mal ein Ruckler auftritt, welcher aber den Spielspaß selbst nicht stört. Denn die Action-Szenen, in denen bekanntlich geschossen wird ohne Ende, laufen flüssig ab. Es gibt viele Explosionen, teils recht viele Gegner und Effekte. Es ist nicht nur die ASA Technologie, dessen Strahlung alles Mögliche aufblitzen lässt, dadurch Licht und Schatten erzeugt und mit funkelnden Blitzen glänzt. Auch die Welten selbst werden sehr detailreich dargestellt, was besonders in den schon zerstörten Stadtgebieten zu sehen ist: zerstörte oder ausgebrannte Autos, defekte und bröckelnde Brücken aber auch die Gebäudemauern. Die vielen Details auf einer Straße (Schilder, Laternen, Reklame, …) lassen die Umgebungen richtig zum Leben erwecken. Anders als in den inneren Räumen ist man auf den Straßen regelrecht dabei, statt nur auf einen TV zu starren. Beim Nachladen verschwimmt zudem der ganze Bildschirm, während viel mehr die Waffe samt neuer Munition in Szene gesetzt wird. Ist diese geladen, habt ihr wieder alles ganz deutlich im Blickfeld. Sinkt allerdings die eigene Energie fast gen Null, verzehrt nicht nur die Optik zu einem schwarz-weiß Filter, auch der Sound klingt plötzlich gedämpft, wie man es aus Kriegsfilmen her kennt, wenn ein Soldat plötzlich fast orientierungslos ist und um ihn herum das Geschehen in Zeitlupe abzulaufen scheint - Schüsse sowie an einem vorbei fliegende Patronen inklusive. Das ist The Conduit und bietet somit ein erstklassiges, technisches Sound/Optik Verhältnis. Raffiniert wird dies sogar noch bei Schutzanzügen der Gegner angewandt, die zudem noch Unsichtbarkeit verleihen. Lediglich euer ASA System erkennt diese Methode. Hier könnt ihr erst dann angreifen, wenn der Schutzanzug gehackt wurde. Aus der Ferne mit einem Sniper angreifen nutzt daher leider überhaupt nichts - hier MÜSST ihr nahe genug an den Feind heran, der sich natürlich brüllend auf euch stürzt und ihr den fast völlig unsichtbaren Feind erst einmal gekonnt ausweichen und für euch sichtbar machen müsst. Erst dann könnt ihr angreifen!

Angreifen müsst ihr aber nicht immer zwingend allein, denn The Conduit bietet noch einen Online Modus mittels Wi-Fi-Connection, wo ihr auch als Team antreten könnt. Da ihr zu Beginn des Spieles einen Spielstand anlegt (hierfür stehen drei Plätze zur Verfügung), gebt ihr hier bereits einen Namen ein. Dieser Name gilt auch als Online Name, der in jeder Partie angezeigt wird. Sobald ihr den Multiplayer Modus anwählt und die Wii eine Verbindung aufbaut, seht ihr euren Freundschaftscodes zu diesem Spiel, den ihr weitergeben könnt, um Freunde zum Spiel einzuladen bzw. sie zu treffen und gemeinsame Matches auszutragen. Zur Auswahl stehen hier bereits drei Kategorien, in die ihr euch einwählen könnt: Freunde, regional und weltweit! Insgesamt bietet The Conduit nun drei Spielarten: Zum einen „Jeder gegen Jeden“, wo jeder der Spieler auf sich allein gestellt ist und sich unter anderem die meisten Kills verdienen muss und zum anderen das Team Spiel. Zwei Teams treten hier gegeneinander an und müssen eben auch als solches handeln. Denn wer hier am Ende des Zeitlimits die meisten Punkte innehat, gewinnt. Als dritte Spielart gibt es erneut das Team Spiel samt einiger Aufgaben: Beschützt beispielsweise das eigene ASA System und stehlt das der Gegner. Und rein die Aufzählung dieser drei Spiele dürfte Shooter Fans reichlich bekannt sein. Denn das sind die Spaßbringer, wie sie seit jeher gespielt werden und sich viele Spieler damit teils Nächte lang um die Ohren schlagen. Und auch bei The Conduit schaut es ähnlich aus, da sich hier in der Tat jede Menge Spieler finden, die an den unterschiedlichen Matches teilnehmen. Somit geht natürlich online die Post ab, wodurch mehrere Spieler des roten Teams geschlossen gegen das blaue Team vorgehen. Die einen mit Schrotflinte in den Händen und Granaten ausgestattet, die nächsten etwas im Hintergrund mit Sniper-Waffen. Hauptsache gewinnen! Und das auf den unterschiedlichen Maps vom Inneren eines Gebäudes und Hallengängen bis nach außen in die schon halb-zerstörten Häuser auf den Straßen mit viel Schutt und Asche.

Gestalten könnt ihr euren Charakter übrigens auch zumindest ansatzweise selbst. Auswählen könnt ihr hier zwischen verschiedenen Gegnerformen, auf die ihr im Hauptspiel trefft und ihnen Farben zuordnen. SO erscheint ihr dann natürlich im Online Spiel, in dem jeder auf sich allein gestellt ist und möglichst mit der größten Punktzahl vom Platz geht. In den Team Matches wird dieser Charakter natürlich entsprechend eingefärbt, um die Zugehörigkeit zu zeigen. Und dies klappt in der Praxis alles hervorragend. Zwar kann man sich einen Kaffee kochen gehen, während die Wii nach der schon etwas längeren Einwahl über die Wi-Fi-Connection auch noch bei der Spielersuche eine Restzeit von 4 bis 5 Minuten anzeigt. Aber seid ihr im Team, bleibt dieses Team auch so bestehen, wenn ein Spiel beendet wurde. Warum? Damit der Host mit diesen Spielern gleich die nächsten Einstellungen auch mittels Voting vornehmen kann. Zum Ende einer Partie werden alle Spieler aufgelistet, wie viele Tode sie starben oder selbst Abschüsse geleistet haben. Im Spiel selbst bekommt ihr diese Informationen natürlich auch in der linken oberen Ecke angezeigt. Wer hat eben wen gekillt und wie viele Punkte hat nun wer oder welches Team. Man kann daher sagen, dass sich The Conduit sehr an Games wie einem „Halo“ auf der Xbox und Xbox 360 orientiert, da sich hier viele Merkmale überschneiden. Aber das ist Spielspaß und lockt sehr viele Wii Spieler an die Konsole! Regional lief zudem alles in meinen Partien flüssig ab und zudem korrekt. Die weltweite Anbindung konnte in meinen Testspielen dagegen nicht so punkten. Denn hier kam aufgrund der schlechten Ping nicht wirklich Spielspaß auf. Gegner konnte man selbst nicht treffen, da diese schon gar nicht mehr dort waren, wo sie mir angezeigt wurden, während ich ständig den Löffel abgab. Zu allem Überfluss brach dann auch noch die Verbindung zum Host mittels im Spiel ab und ich fand mich im Grundmenü des Spieles wieder und musste mich sogar völlig neu mittels Wi-Fi verbinden lassen. Richtig gut sind natürlich die vielen Spielmodi, die zur Auswahl stehen vom „Marathon“ über „Kopfgeldjäger“, „gemeinsamer Vorrat“ oder „bis zum letzten Mann“. Wer hat nach Ablauf der Zeit die meisten Kills, wer bleibt nach zehn Leben pro Spieler noch übrig, wer erschießt sich die meisten Punkte oder welches Team verliert zuerst seinen Lebensenergievorrat? Diese vielen Möglichkeiten, die es teils in nur in Einzelspielen gibt, bringen in jedem Fall unglaublich viel Laune ins Spiel und regen durchaus für stundenlanges Spielen auf den unterschiedlichen Maps an, die man natürlich auch selbst als Teamführer bestimmen und anlegen kann.

Meiner bescheidenen Meinung nach schlecht gelöst ist die ganze Sache mit den Freundschaftscodes. Zwar wird dieser fett nach der Verbindung angezeigt, aber wieso soll man denn bitte für jedes Spiel neue Codes sammeln und sie den Leuten schriftlich oder telefonisch mitteilen, damit man mit denen gemeinsam daddeln kann. Im Kopf habe ich diesen sowieso nicht und generell Freunde auf der Wii hinzuzufügen, haben unter den vielen meiner „Wii-Kollegen“ noch keiner so richtig geschafft. So wird das Spielen mit Freunden meiner Meinung nach zur Tortur – woran allerdings nicht der Entwickler oder Publisher SEGA Schuld sind, sondern ganz allein Nintendo. Noch dazu bringen diese mit dem Wii-Speak ein Mikrofon auf den Markt, welches per USB an die Konsole angeschlossen werden und auf den TV gestellt werden soll. Was bringt das Teil? Laut Anleitung Voice Chat unter angemeldeten Freunden! Was diese sagen, höre ich dann offenbar über meinen TV, während jeder Mensch in meinem Raum oder nebenan mitsprechen kann? Ich fühle mich als gebürtiger Xbox und Xbox 360 Zocker mit Headset bzw. auch schon als Dreamcast Zocker samt Mikrofon am Pad irgendwie leicht verarscht. Nintendo bringt mit Wii-Sensoren-Technik solch eine Konsole auf den Markt, kriegt es aber nicht gebacken, ein stinknormales kabelloses Headset zu entwickeln, welches im übrigen der Konsole beizuliegen hat, damit ich als Spieler online zocken kann, wie es sich gehört? Soll ich jetzt noch Geld für so einen Firlefanz wie Wii-Speak ausgeben, das offenbar nur unter Freunden funktioniert? Denn in meinen mehreren Online Partien mit anderen Leuten auf der ganzen Welt, hörte ich keinen einzigen Ton meiner Mitspieler oder Gegner. Und das ist genau der Punkt, wo The Conduit in Sachen Online Gaming nicht mit der Konkurrenz auf anderen Systemen mithalten kann. Außerdem glaube ich auch, dass neue Maps aufgrund fehlender Festplattenfunktion sehr unwahrscheinlich sein dürften und sich so im Laufe der Zeit viele Spieler vom dann eintönig werdenden Online Gameplay langsam verabschieden könnten.
Sieht man von Nintendos Unfähigkeit in Sachen Online-Gaming ab, bringen SEGA und High Voltage Software aber dennoch mit den ihnen gegebenen Möglichkeiten einen erstklassigen Online Titel auf die Wii, in dem ihr je nach eigenem Können im Rang bis auf Level 24 aufsteigen könnt - durch Erfahrungspunkte, die ihr euch durch Kills und so weiter verdient. Ein Spiel, das sich in Sachen Online Matches (mit bis zu zwölf Spielern) durchaus mit der großen Konkurrenz messen kann!

SEGA und die Shooter Spiele – irgendwie ist diese Kombination bis heute leider nur sehr selten zu finden. Umso schöner, dass sie zusammen mit High Voltage Software einen Shooter auf die Wii Konsole bringen, der es wirklich in sich hat. Die Steuerung wird optimal auf Wii-Mote und den Nunchuk umgesetzt, sodass für jeden Spieler einzigartige Steuermöglichkeiten zustande kommen. Da diese Steuerung frei anpassbar ist, kann auch jeder selbst entscheiden, wie er am besten klar kommt hinsichtlich Waffenwechsel, nachladen, springen/interagieren, ASA Einsatz, ducken und vieles mehr. Und das braucht ihr auch, um vor allem online zu punkten und schnell reagieren zu können. Denn mit The Conduit beweisen die beiden Partner mal wieder, was auch auf einer Nintendo Konsole so möglich ist. Ich sehe es beinahe schon ironisch an, dass es ausgerechnet wieder SEGA ist, die nach Phantasy Star Online Episode I&II damals auf dem GameCube nun auch der Wii Konsole in Sachen Online Gaming wieder so richtig einheizen. Klar gibt es schon einige Wii Titel, die übers Netzwerk gespielt werden können – doch nehmen diese Online Matches Ausmaße an, wie man sie auf bspw. einer Xbox 360 mit „Halo 3“ oder den beiden „Gears of War“ Teilen kennt? Ich denke nicht! Und das ist auch der größte Pluspunkt bei The Conduit: Zwar muss man etwas für Verbindungen und Spieler warten (bis zu 5 Minuten) jedoch spielt sich dann alles wunderbar genial. Ränge, Punkteverteilung und Teamarbeit inbegriffen! Dazu die opulente Grafikpracht für die doch eigentlich schwächere Wii-Technik und der sehr gute Spielfluss, den ich zumindest in regionalen Spielen spürte. Der weitere Ausbau hinsichtlich zukünftig neue Karten, Sprache mit Mitspielern und einfache Freundeseinladungen werden lediglich durch Nintendos Unfähigkeit hinsichtlich Online-Gaming verhindert. Ansonsten macht SEGA hier alles richtig!
Die Offline Story dagegen ist soweit recht gut gemacht und man hat einige Stunden viel Spaß und bekommt ordentlich Action präsentiert. Keine echten Sequenzen zur Überleitung auf neue Levels und die damit normalerweise bei Shootern präsentierte Spannung, die Nichtpräsentation des Titelhelden Michael Ford oder womöglich auch die vor allem im Nachhinein seltsame Einleitung, die eigentlich den Schluss des Spiels darstellt, empfinde ich als Kritikpunkte am Gameplay. Hier fehlt eben vor allem noch mehr Spannung, da die Geschichte so ein wenig lasch daherkommt und auch plötzlich abrupt ohne größeren Endgegner oder noch einen Höhepunkt endet. Ein zweiter Teil scheint hier in Planung zu sein, worauf man sicher gespannt sein darf. Aber dann hoffe ich doch sehr, dass man auch endlich mal deutsche Sprache integriert und die kleinen übersetzten Texte damit entfernt, die man bei noch voller Action (was ja eigentlich gut ist), gar nicht mitbekommt und einem so des Öfteren Informationen oder storyrelevante Dinge verloren gehen. Das finde ich nämlich sehr schade!
Lange habe ich aus diesen Gründen überlegt, welche Bewertung denn nun gerechtfertigt ist. Ich entschied mich für unsere Höchstwertung, da The Conduit insgesamt gesehen so ziemlich konkurrenzlos auf der Wii Konsole ist und zugleich ein absoluter Pflichttitel auf dem System. Vergleicht man das Spiel allerdings mit Konkurrenzprodukten von Bungie, Epic Games, Propaganda Games, den 2K Studios und mehr, dann fehlt einem für den Offline Part aber irgendwie hier und da noch das gewisse Etwas und wohl auch weitaus mehr Spielzeit. Und man darf sich an dieser Stelle fragen, ob The Conduit hier mit diversen anderen Shooter Spielen mithalten könnte, wenn es bspw. auf eine Xbox 360 erschienen wäre. Ich denke, wohl nicht so ganz! All jene, die diesem Argument entsprechend eine Bewertung suchen, sollten daher eine Bewertung unseres Systems nach unten gehen.

Ronny Wecke
The Conduit
Awards Trailer & Story Modus
The Conduit
Multiplayer Trailer: Online Gaming