Neben dem Arcade Stick kreierte SEGA noch eine zweite Peripherie, die mindestens ebenso an Arcade-Spiele erinnert: der Twin Stick. Wie sein Schwestermodell ist die Unterseite mit einer großen Stahlplatte verstärkt und besitzt somit einen sehr festen Stand. Auf dem Gerät selbst gibt es allerdings nur zwei Tasten: [Start] und [Pause]. Die beiden Sticks stechen durch ihre schiere Größe sehr hervor. Es handelt sich nicht um einfache Analogsticks, sondern um recht große Trigger. Das Wort ‚Steuerknüppel‘ ist dabei aber am treffendsten. Entwickelt wurde die Peripherie speziell für den Release des Mech-Spiels Virtual On: Oratario Tangram in Japan. Anders als das Spiel, das auch in Amerika auf den Markt kam, wurde der Stick exklusiv in Japan veröffentlicht.

Selbstverständlich werden Spiele nicht nur mittels der beiden Steuereinheiten gesteuert. Jeder der großen Sticks verfügt über zwei Tasten in oranger Farbe. Die zwei runden Buttons – rechts: [B] und links: [Y] – für die Daumen befinden sich auf der Oberseite. Die beiden Trigger – rechts: [A] und links: [X] – an der Hinterseite werden mit den Zeigefingern betätigt, ähnlich der Schultertasten am Dreamcast Controller. Der Twin Stick allerdings verfügt nicht über [L] und [R]. Dadurch sind alle Spiele, die auf diese zurückgreifen, automatisch nicht kompatibel mit dieser Peripherie. Um Spielstände zu speichern, befindet sich an der Hinterseite des Twin Sticks ein Slot für eine Visual Memory Unit. Neben Virtual On ist der Twin Stick auch mit zumindest wenigen weiteren Spielen kompatibel, insbesondere Quake III Arena und Outtrigger. Weitere Kandidaten sind Ikaruga und Rez, die mit dem Twin Stick gut funktionieren. Selbst Soul Calibur und Virtua Tennis stehen auf der Liste der kompatiblen Spiele. Zu den Mech Games – neben der hauseigenen SEGA-Reihe Titel Virtual On – zählt auch Frame Gride aus dem Hause From Software – selbstverständlich ebenso kompatibel mit dem Twin Stick.

Interessant: Während viele Dreamcast-Peripherie eher einzigartig auf SEGAs Hardware blieb, gab es nach der Dreamcast Ära durchaus eine Peripherie, die sich zumindest der Grundidee des Twin Sticks annahm. Genauer gesagt wurde diese Idee um ein Vielfaches erweitert, um die Spielweise von Mech-Games mit zwei großen Sticks wiederzugeben. Die Rede ist vom Mega-Jockey-9000, bekannter unter dem Namen ‚Steel Battalion Controller‘ für die Xbox im Jahre 2002. Der etwa 200 US-Dollar- und zugleich 40-Tasten-Controller von Capcom bestand aus drei Teilen und zusätzlichen Pedalen. Er war nur mit Steel Battalion kompatibel und ist heute ebenso ein Sammlerobjekt.