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Während viele Ego-Shooter mittlerweile auf Atmosphäre, Spieltiefe und Innovationen setzen, schwimmt Outtrigger gegen den Strom: keine große taktische Tiefe oder eine Hintergrundgeschichte. Outtrigger ist kompromisslose Action bis der Arzt kommt. Das ist auch kein Wunder, immerhin handelt es sich hier um keinen Port einer PC-Version ähnlich eines Quake III Arena. Nein, Outtrigger ist ursprünglich ein Arcade Game aus dem Hause SEGA-AM2. Ähnlich "Unreal Tournement" oder "TimeSplitters" ballert ihr euch durch unzählige Arenen und Gegner. Falls ihr alleine vor der Konsole sitzt, wählt ihr am besten den Arcade Modus. Hier ballert ihr euch wahlweise in der Thirst-Person oder Third-Person Perspektive durch 45 abwechslungsreiche Missionen. Dabei spielt ihr eine riesige Anzahl von Waffen, Charakteren oder eben zusätzlichen Maps frei. In manchen Missionen müsst ihr einfach gewinnen - sprich, die meisten Frags haben. Auf anderen Missionen wiederum ist schon ein wenig mehr nötig: Da wollen Bomben entschärft, gezielte Kopfschüsse gelandet oder ohne Energieverlust gesiegt werden. Nach jeder Runde wird eine Abrechnung vorgenommen. Hier zählen eure Leistungen, Frags, Präzision und wie oft ihr ein Leben gelassen habt. Je nachdem wie gut bzw. schlecht euer Endergebnis ausfällt, gibt es neue Bonus-Charaktere, Waffen und mehr. Oder eben auch nix.

Der Kniff an dem launigen Töten in diesem Arcade-Shooter ist aber der, dass ihr für jeden Kill zwei Punkte bekommt: Einen fürs Töten und einen für die danach erscheinende Münze des Besiegten. Die ist allerdings für jeden zugänglich, weshalb ihr euch beeilen solltet. Schmarotzerhafte Spieler gibt es immerhin in jedem Freundeskreis. Spielt ihr nämlich mit einem Kumpel und der  krallt sich im letzten Moment EURE Münze, kann das nicht nur frustrierend sein. Das bedeutet Krieg! Um aber mit der Steuerung klarzukommen, solltet ihr euch diese genau euren Wünschen anpassen. Wie ich finde, gelingt dies mit dem Dreamcast Controller übrigens besser, ist aber ebenso etwas unausgereift wie mit Maus und Tastatur. Zumindest aber bietet SEGA auch dies optional an, was bei einem Shooter dieser Art doch hervorragend ist. Immerhin stammt Outtrigger aus der Spielhalle. Da verwundert es beinahe, dass der Arcade Stick keinerlei Anwendung findet. Wie auch immer, mit etwas Training ist die Hürde mit der Steuerung gut zu bewältigen. Euch stehen nämlich die verschiedensten Konfigurationsmöglichkeiten offen.

Das Waffenarsenal ist genauso durchschlagskräftig wie vielfältig. Jeder Spieler darf bei drei verschiedenen Rubriken jeweils eine Waffe auswählen. Hier gibt es das Maschinengewehr - im Grunde eure Standard-Waffe, bei der ihr über unendlich Munition verfügt. Darüber hinaus gibt es Granaten, unter die auch Minen, Granatenwerfer und Tarnminen fallen. Selbstverständlich gibt es auch großkalibriges Arsenal. Da ihr die meiste Zeit mit Letzteren herumfuchtelt, gibt es dort auch die reichhaltigste und variantenreichste Auswahl. Während Raketenwerfer gleich in mehrfacher Ausführung vorhanden sind und auch das ideale Werkzeug eines Kills auf nahe Entfernung ist, ist das Sniper Gewehr das exakte Gegenpendant: unpraktisch auf nahe Entfernung aber ein Traum für Camper. Außerdem gibt es noch einige Lenkraketenwerfer, Schrotflinten und Plasmakanonen. Letztere ist besonders für verwinkelte Karten geeignet, da sie von Wänden abprallt - "Turok 2: Seeds of Evil" lässt grüßen - und so auch Gegner von hinten Schaden zufügen kann, während ihr eigentlich genau vor ihm steht.

Auf den verwinkelten Karten gibt es genug Spielraum für jeden Typ von Spieler. Für Camper - also Spieler, die oft in nur schlecht einsehbaren Bereichen des Spiels ausharren - gibt es genügend erhöhte Aussichtsplätze. Offensiven Spielern stehen genügend offene Plätze zur Verfügung. Die Karten punkten zwar nur selten mit Größe aber dafür mit Vielfalt. Denn mal steht ihr mit eurem Sniper Gewehr auf einem riesigen Fabrikgelände, ein anderes Mal ballert ihr euch durch ein japanisches Dojo. Viele Maps gibt es in zwei Variationen. So könnt ihr entweder in der Nacht oder aber bei hellem Tageslicht die Maps durchforsten. Damit ihr euch bei Nacht nicht verlauft bzw. in den nächsten Abgrund fallt, gibt es in den Arealen ein paar handliche Nachtsichtgeräte - ein nicht zu verachtender Vorteil. Am Tage gibt es stattdessen Bewegungssensoren. Sie erlauben es euch, durch Wände zu sehen. 

Grafisch sieht Outtrigger sehr ordentlich aus. Das Spiel zieren gute Animationen und hübsche Explosionen. Zudem portiert SEGA den hauseigenen Shooter vollkommen ruckelfrei. Denn diese treten gelegentlich nur bei exzessivem Raketenwerfer-Gebrauch bei vier Mitspielern auf. Soundtechnisch gibt es allerdings nur leidlich gute Qualität. Wo Waffengeräusche überzeugen, lässt die Hintergrundmusik zu wünschen übrig. Zum Glück fällt das bei dem brachialen Geballer kaum auf. In jedem Fall ist der Schwerpunkt dieses Arcade-Shooters auf Multiplayer-Gefechte angelegt. Mit bis zu vier Mitspielern könnt ihr euch gegenseitig die Rübe wegbomben. Ihr wählt schlicht und einfach einen der verschiedenen Charaktere, Waffenarsenal und die Map. Schon geht’s los.  Anschließend ballert ihr euch im Splitscreen durch das gewählte Areal. Frags, sowie Zeitlimit können verstellt werden. Handicap und Schwierigkeitsgrad der zuschaltbaren Bots - also Computer-Gegner - ebenfalls. Allerdings könnt ihr nur so viele Bots dazuschalten, wie Mitspieler fehlen. Es laufen also maximal vier Leute über die Karte. Leider fehlt in unserer europäischen Version der Online-Modus. Während Amerikaner in ihrem Outtrigger auch online gegenseitig für Action sorgen, wurde der Menüpunkt für Online Sessions hierzulande gestrichen. Das ist schade!

Ihr wollt Atmosphäre? Dann kauft euch "Halo" auf der Xbox oder "Half Life" für PC. Wollt ihr einfach nur Spaß haben und riesige Action-Feuerwerke genießen? Dann ist Outtrigger das Richtige. Allerdings ist die Steuerung mit Maus und Tastatur sowie mit dem Controller - wobei es mit dem Controller besser klappt - etwas unausgereift. Doch mit etwas Training ist auch diese Hürde zu bewältigen, denn es gibt zig verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten. Insofern könnt ihr euch die Steuerung genau euren Wünschen anpassen.

Einzelspieler werden allerdings etwas ausgeschlossen. Zwar bietet der Arcade Modus kurzweiligen Spielspaß, doch liegt der Schwerpunkt auf brachiale Mehrspielergefechte. Und dabei gibt es jede Menge Spaß. Auf kleineren Fernsehern fällt dann die Übersicht mitunter etwas schwer. Doch ihr habt niemals das Gefühl, komplett verloren zu sein. Als störend empfinde ich die Tatsache, dass es nur zwei verschiedene Spielmodi gibt: nämlich "Deathmatch" und "Team-Deathmatch". Der Online-Modus aus der Importversion schaffte es nämlich gar nicht erst in unsere europäische Version. Wer das möchte, benötigt aller Möglichkeit nach das Import-Spiel aus den USA. So gibt es bei den Gefechten nur wenig Abwechslung. Habt ihr des Öfteren mehrere Kumpels zur Hand und könnt den einen oder anderen Zockerabend genießen, lohnt sich Outtrigger aber im jeden Fall. Alleine bleibt es aber höchstens ein Lückenfüller zum kurzzeitigen Abreagieren...


Vermisst den Online-Modus:
Dennis Wawer