Bitte bestätige dein Alter: Bist du mindestens 16 Jahre? Dieser Artikel beinhaltet Videos ab 16 Jahren!
Tut uns leid! Du hast nicht das Mindestalter.

Part 1 | Part 2 | Part 3 | Part 4 | Part 5 | Part 6


2013 bis 2015

Sega West konzentrierte ab sofort vorrangig auf Download-Spiele. Mit „Kingdom Conquest 2“ erschien der Nachfolger des 3,5 Millionen heruntergeladenen Free-to-Play-Spiels im Apple Store und im Google Play Store. In Entwicklung befanden sich zu dem Zeitpunkt unter anderem das Web-Browser-Spiel „Godsrule: War of Mortals“, sowie eine Umsetzung von „After Burner Climax“ für Apples iOS-Geräte.

Zeitgleich - im Januar 2013 - reichte der Spielehersteller Atari einen Insolvenzantrag ein. Der bereits insolvente Publisher „THQ“ wurde gar zerschlagen. Innerhalb einer Auktion wurden Firmenwerte von THQ versteigert. An dieser nahm auch Sega teil. Am 23. Januar 2013 wurde bekannt, dass Sega einen Tag zuvor für 26,6 Millionen US-Dollar das ehemalige THQ-Studio „Relic Entertainment“ inklusive einiger Lizenzen erwarb. Der Unternehmensteil, der auch unter dem Namen „THQ Cananda Inc.“ bekannt war, wurde innerhalb der Medien auch als das Filetstück von THQ bezeichnet. Für keinen anderen Posten wurde so viel Geld bezahlt wie für die Versteigerung der Rechte an „Relic Entertainment“. Das zweit höchstbietende Unternehmen war ZeniMax, der Mutterkonzern von Bethesda Softworks. ZeniMax bot 26,3 Millionen US-Dollar. Mit der Übernahme erhielt Sega auch die Markenrechte an „Company of Heroes“, einem PC-Strategie-Titel. Mit „Atlas“ befand sich zur Zeit der Übernahme ein weiteres Spiel in der Entwicklung, das Sega allerdings nicht weiter verfolgte. Mit der Übernahme stärkte Sega das eigene Portfolio im PC-Bereich. Relic-Fans empfanden die Übernahme durch Sega als durchaus positiv. Aufgrund der Total War Strategie-Reihe galt Sega gar als das Beste, was Relic überhaupt hätte passieren können. Mit der Verbindung der beiden Strategie-Marken „Total War“ und „Company of Heroes“ unter einem Dach wuchs der japanische Publisher sogar zu einer noch bedeutenderen Größe im PC- bzw. Strategie-Sektor heran. Das neue Studio mit dem Sitz in Vancouver, Kanada arbeitete zudem bislang an den „Warhammer 40.000“-Spielen. Strategie-Fans betitelten Sega nach der Relic-Übernahme beinahe schon als Übermacht im Strategie-Genre – eine Tatsache, die nach dem Hardware-Ausstieg vor etwas mehr als zehn Jahren wohl niemand erwartet hätte.

Im April 2013 wurde bekannt, dass Sega sein australisches Studio, vormals The Creative Assembly Australia, noch im gleichen Jahr schließen würde. Das letzte Spiel der Studios wurde im September 2013 als digitaler Download veröffentlicht: die Neuauflage von „Castle of Illusion – starring Mickey Mouse“. Der Mega Drive Titel gehörte nicht nur zu den beliebtesten Spielen des damaligen 16-Bitters. Die Idee, alte Spieleperlen in neuer Optik zu programmieren oder mehrere IPs in einem gemeinsamen Spiel unterzubringen, hatte das australische Studio schon viel früher. Das Projekt nannte sich intern „SEGA Reborn“. Bekannt wurde dies in der Öffentlichkeit jedoch erst im August 2013 – kurz vor Release der Neuauflage des Mega Drive Spiels Castle of Illusion. Da die Idee „SEGA Reborn“ von den Sega Bossen jedoch abgelehnt wurde, erschien mit neuen Download Castle of Illusion lediglich ein einziges Spiel dieser Reborn-Idee durch Segas in Australien ansässigen Studios, ehe es geschlossen wurde. 

Im August 2013 keimten Gerüchte auf, die SEGA-Sammy Holdings Inc. wolle den bankrotten japanischen Konzern Index Corporation übernehmen und sei einer der vielen japanischen Bieter. Tatsächlich wurde die Übernahme am 18. September 2013 zu einem Betrag von rund 141 Millionen US-Dollar (rund 105 Millionen Euro) bestätigt. Zur Übernahme der Index Holding wurde bereits am 5. September 2013 die „Sega Dream Corporation“ als vollständiges Tochterunternehmen von Sega gegründet. Sega Dream (später in „Index Corporation“ umbenannt) übernahm ab 1. November 2013 offiziell alle Geschäftstätigkeiten der Index Corporation. Dies schloss die Index Digital Media Inc. (Atlus USA) ein und damit den Videospielpublisher Atlus. Vor ihrem Bankrott verfügte die Index Corp. auch über den Videospielepublisher „Interchannel“ (Vermögenswerte 2007 verkauft), Anteile am japanischen Film- und Television Unternehmen „Nikkatsu“ (2005 verkauft), am Anime-Studio „Madhouse“ (2011 bis 2014 stetig an Nippon-TV verkauft), sowie 99,42 Prozent am französischen Fußball-Club „Grenoble Foot 38“ (2011 wegen Überschuldung liquidiert und neu gegründet).

Im bankrotten Unternehmen Index galt Atlus auch während der Übernahme als profitabel. Der Videospielentwickler und Publisher Atlus, der zu diesem Zeitpunkt in Japan und den Vereinigten Staaten ansässig war, erweiterte Segas Portfolio nicht nur mit Know-how bei der Veröffentlichung von Nischen-Titeln im westlichen Gefilde sondern auch mit Atlus-Marken wie „Persona“, „Shin Megami Tensei“, „Etrian Odyssey“, „Catherine“ oder „Trauma Center“.

Die SEGA-Sammy Holdings Inc. strukturierte das Unternehmen der Index Holding in den kommenden Monaten neu. Die Sega Dream Corporation erhielt dabei den Namen „Index Corporation“. Am 18. Februar 2014 verkündete Sega die Splittung der Index Corporation, wodurch der Gaming Bereich (hierzu gehörte „Index Digital Media Inc.“) als eigene Division funktionierte. Diese Division firmierte ab 1. April 2014 als 100-prozentige Sega-Tochter wieder unter dem ursprünglichen Namen „Atlus Corporation“ in Japan bzw. „Atlus USA“ in Amerika.

Sega selbst konzentrierte sich auch in den folgenden Monaten verstärkt auf den digitalen Markt. Im Vordergrund standen für das Unternehmen die PC-Plattform sowie mobile Endgeräte, um eigene Marken neu zu entwickeln oder umzusetzen. Dazu zählten „Valkyria Chronicles“ für den PC, oder die Free2Play-Spiele „Crazy Taxi: City Rush“, „Super Monkey Ball Bounce“ oder „Sonic Jump Fever“ für Android/iOS. Zum Jahresende 2014 erschienen mit „Alien Insolation“ und „Sonic Boom“ lediglich zwei Titel auch für Konsolen. Nintendo veröffentlichte „Bayonetta 2“ als eigens finanziertes Projekt einer Sega-Marke exklusiv für Wii U. Sega konzentrierte sich insbesondere auf Sonic Boom und startete unter gleichem Namen eine neue TV-Serie in den USA, die 2015 auch nach Europa und Deutschland kommen sollte. Produziert wurden zwei Staffel mit 104 Episoden. Das Spin-Off Franchise Sonic Boom beinhaltete zudem drei Videospiele, eine Comic- sowie auch eine Spielzeug-Reihe.

2015 startete Sega West zudem die Veröffentlichung erster 3D-Remakes einiger Classic Spiele für den Nintendo 3DS, womit Sega Japan bereits 2013 begann. Mit „After Burner II“ konnten 3DS-Spieler am 15. Januar 2015 das 3D-Spiel für 4,99€ im Nintendo eShop herunterladen. Zugleich wurden 3D-Umsetzungen zu „Fantasy Zone I&II“, „OutRun“ und „Thunder Blade“ angekündigt“. In Japan erschienen unlängst Umsetzungen zu „Sonic the Hedgehog“, „Super Hang-On“, „Space Harrier“ oder „Altered Beast“ in 3D. In London veranstaltete Sega ein Total-War-Event, auf dem alle neuen Total War-Titel für das Jahr 2015 vorgestellt wurden: „Total War: Arena“ (Free2Play), „Total War Battles: Kingdom“ (Mobile) und „Total War: Attila“ (PC). 

Am 30. Januar 2015 gab Sega bekannt, dass neue Umstrukturierungsmaßnahmen bis zu 300 Jobs kosten. 120 Jobs sparte Sega of America durch Vorruhestandspläne ein, weitere Mitarbeiter sollten durch einem Umzug der amerikanischen Büros von San Francisco nach Südkalifornien ihre Arbeit verlieren. Der Aufsichtsrat versprach sich durch den Umzug in Zukunft geringere Kosten aber auch höhere Gewinne durch den weiteren Wandel hin zu Mobile- sowie PC-Online-Spiele. Es wurde bekannt gegeben, sich  - soweit möglich - aus dem Konsolen- und Retailmarkt zurückzuziehen. Das Stammkapital der Sega Corp. wurde aus diesem Grund schon 2014 auf 100 Millionen Yen (500.000 Dollar) gesenkt. Der SEGA-Sammy Geschäftsbericht (April 2014 bis März 2015) belegte wenig später einen Verlust in Höhe von 11,2 Mrd. Yen (rund 83,7 Mio. Euro). Unter anderem die Geschäftsfelder der Pachinko-/Pachinkoslot-Automaten und das Spielhallengeschäft zogen das Ergebnis in den Keller. Der Bereich der Video- und Computerspiele setzte 111 Mrd. Yen (rund 818 Mio. Euro) um, wobei die Verkäufe verhältnismäßig 50:50 auf digitale Spiele und Retail-Versionen ausfielen. Die stärksten Titel waren zu diesem Zeitpunkt:

  • „Alien Isolation“ [PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PC] mit 2,11 Millionen Einheiten
  • „Football Manager 2015“[PC, Mobile] mit 810.000 Einheiten
  • „Sonic Boom“ [Wii U, 3DS] mit 620.000 Einheiten
  • „Ryu ga Gotoku 0: Chikai no Basho“ [Yakuza Zero; PS3, PS4] mit 380.000 Einheiten
  • „Persona 4: Arena Ultimax” [PS3, Xbox 360]

Im Juni 2015 feierte der Mobile-Titel „Sonic Dash“ stolze 100 Millionen Downloads. Bis 2016 sollten digitale Verkäufe für Smartphones und PC weiter ausgebaut werden. Mit insgesamt 47 digitalen Software-Titeln (darunter 46 Free2Play-Spiele), nannte der Konzern Spiele, wie „Monster Gear“, „Chaos Dragon“, „Chain Chronicle“, diverse „Total War“-Ableger sowie „Phantasy Star Online 2“. In dem Zug gab Sega Networks im Februar 2015 den Kauf der „Demiurge Studios“ (Marvel Puzzle Quest) mit Sitz in Boston bekannt. Zudem übernahm Sega Networks die Mehrheit des in San Francisco beheimateten Start Ups „Ignited Artist“. Abgerundet wurde das Investitionspaket mit dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung des englischen Studios „Space Ape Games“. Damit weitete das Unternehmen seine Strategie mobiler und digitaler Spiele aus und reihte die Studios nebst „The Rings Design“ (2011) und den „Hardlight Studios“ (2012) ein. Mit dem neuen Geschäftsjahr (beginnend im April 2015) galt bei der SEGA-Sammy Holdings eine erneuerte Struktur. Diese vereinigte die 2012 gesplittete Sega Corp. und Sega Networks wieder zu einem Unternehmen mit dem Namen „SEGA Games Co. Ltd.“ als Tochtergesellschaft der Sega Holdings, die wiederum Tochter der SEGA-Sammy Holdings darstellt. Zudem übernahm der Sohn von Hajime Satomi – Haruki Satomi – die Führung bei SEGA mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres April 2015. (Ab April 2017 auch der gesamten SEGA-Sammy Holdings.) Im Juli 2015 meldete er sich zu Wort und sprach über das verlorene Vertrauen der Fans:

„We did our best to build a relationship of mutual trust with older fans of Sega. But looking back, there’ve been some titles that have partially betrayed that in the past 10 years. As far as the Western market goes, we learned a lot from Atlus. If we can make a title with proper quality, I believe there's a good chance for it to do well even in the West for players that like to play Japanese games. Sega in the 1990s was known for its brand, but after that, we've lost trust, and we were left with nothing but reputation. For this reason, we'd like to win back the customers' trust, and become a brand once again.

I've been talking to the employees about how we should start putting serious consideration into quality from this point on. Especially in North America and Europe, where it's always been more of a focus on schedules, I believe that if we can't maintain quality, it would be better to not release anything at all."
(Haruki Satomi, President SEGA Games Co.)

 

 

Satomi versprach nicht, dass bereits zum Jahresende erste Resultate bereitstünden, erwähnte jedoch die wahrscheinliche Ankündigung eines Konsolentitels zur Tokyo Games Show im September 2015. Einen Monat vorher wurde bereits bekannt, dass Sega den Titel „Phantasy Star Online 2“ für PS4 umsetzen wollte. Pläne für einen Release außerhalb Japans gab es zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht. Fans im Westen durften sich lediglich auf eine reine Download-Version von „Yakuza 5“ über das PlayStation Network im Laufe 2015 freuen, das bereits 2012 in Japan als Retail-Spiel veröffentlicht wurde.

Die amerikanische Spielemesse E3 im Juni 2015 brachte vergleichsweise einen Riesen-Hype mit sich, als auf der Pressekonferenz von Sony die Videospiel-Legende Yu Suzuki die Bühne betrat. Bekannt für seine Entwicklungen, darunter „Virtua Fighter“, „After Burner“ oder „Shenmue“, stellte er der Öffentlichkeit sein Kickstarter-Projekt „Shenmue III“ vor. Die Forderungen und Hoffnungen an Sega unter dem Hashtag #SaveShenmue und #GiveYuTheShenmueLicense der Shenmue-Fans auf der ganzen Welt trugen Früchte. Ähnlich dem Projekt „Bayonetta 2“, das Nintendo entwickelte aber lizenztechnisch zu Sega gehört, entwickelte Yu Suzuki mit seinem Team „Ys Net“ und „Shibuya Productions“ den dritten Teil exklusiv für PC und PS4. Das Crowdfunding-Projekt wurde mit 6.333.295 US-Dollar und 26.238 Unterstützern zum zu dieser Zeit erfolgreichsten Game-Projekt auf Kickstarter. Suzuki entwickelte 14 Jahre nach dem Release von Shenmue II für Sega Dreamcast den dritten Teil, bei dem die Kickstarter-Einnahmen einen Teil der Finanzierung decken. Der zunächst angegebene voraussichtlicher Liefertermin: Dezember 2017. (Letztendlich sollte das Spiel im August 2019 veröffentlicht werden.)

Nachdem Sega den Geschäftsteil der Video- und Computerspiele Atlus aus der Index Corporation herauslöste, verkaufte Sega am 1. Dezember 2015 die Index Corp. an die ‚Sawada Holdings‘. Im Juli 2016 wurde die Index Corp. in „iXIT Corporation“ umbenannt. Ebenfalls verkauft wurde die IP „Impossible Creatures“: Nordic Games(1) übernahm viele IPs und den Namen nach dem THQ-Aus und plante die Neuveröffentlichung des Spieles im November 2015 auf Steam. Einst wurde das Spiel durch Relic Entertainment entwickelt und 2003 durch Microsoft für PC veröffentlicht. Es stellte sich jedoch bei Nordic Games heraus, dass sich die Rechte nach dem Kauf aller restlichen IPs von THQ gar nicht im eigenen Unternehmen befanden. Die Anfrage bei Microsoft zeigte, dass auch sie nicht die Rechte an der IP besaßen. Diese lagen bei Relic Entertainment und entsprechend inzwischen bei Sega. Die Rechte wurden 2016 schließlich an "THQ Nordic" übertragen. 

2016 bis 2019

Am 4. März 2016 kündigte Sega die Entlassung von Mitarbeitern in ihrer westlichen Mobile Division an. In diesem Zug wurde das Ende 2011 gekaufte Studio „Three Rings Design“ geschlossen:

"In response to challenging and hyper-competitive mobile market conditions,
Sega Networks Inc., Sega’s mobile division in the West, has refocused its operations
and made a reduction in workforce. As a result, we said
goodbye to our talented friends and colleagues at Three Rings Design Inc.
alongside a small number of team members on the publishing side of Sega’s mobile division."

Vier Monate später, im Juli 2016, erwarb Sega den französischen Entwickler „Amplitude Studios“. Das Studio, das 2011 durch ehemalige UbiSoft Mitarbeiter gegründet wurde, verschrieb sich dem Strategie-Genre. Sega integrierte die „Endless Space/Legend“ Macher in ihre Strategie-Gruppierung rund um Relic Entertainment und Creative Assembly. Letztere arbeiteten zuletzt nebst „Total War: WARHAMMER“ auch am PC- und Konsolentitel „Halo Wars 2“. In Zusammenarbeit mit Microsoft und „343 Industries“ wurde das Spiel im Februar 2017 für PC und Xbox One veröffentlicht. Das neue Studio Amplitude wurde derweil auch sogleich in die Steam-Kampagne „Make War Not Love“ eingebunden.

Auf der Tokyo Game Show im September 2016 enthüllte Sega den Kauf sämtlicher Spiele-IPs von TecnoSoft. Das Unternehmen, das 2001 in die R&D-Division der „Twenty-one Company“ integriert wurde, entwickelte u.a. Spiele der Marken „Thunder Force“, „Herzog“ und „Plazma Line“. Sämtliche Rechte besaß nun Sega.

Auch im Jahr 2017 verfolgte Sega die Strategie weiterer Übernahmen: Am 7. März wurde der Kauf von „Crytek Back Sea“ (auch Crytek Sofia genannt) in Bulgarien bekanntgegeben. Der deutsche Entwickler Crytek war unlängst in finanzielle Schwierigkeiten geraten und stieß verschiedene Studios von sich. Das ursprünglich als „Black Sea Games“ gegründete Studio arbeitete zuletzt am Xbox One Spiel „Ryse: Son of Rome“. Sega ging nach dem großen Erfolg ihres Strategie-Titels „Total War: Warhammer“ nun den nächsten Schritt: „Crytek Sofia“ wurde zu „Creative Assembly Sofia“, wodurch die britischen Total War Entwickler nach der Schließung ihres Australien-Studios im Jahre 2013 erstmals wieder im Ausland expandierte. Zu diesem Zeitpunkt bestand der Creative Assembly bereits aus drei Studios: dem normalen Spiele-Studio, dem Entwickler für mobile Games sowie einem Motion Capture Studio.

 

  

 

„Diese Akquisition stellt einen weiteren Schritt in die richtige Richtung für das Wachstum unseres globalen Geschäfts dar und unterstreicht unsere Hingabe unseren bestehenden Studios mehr Wert hinzuzufügen und die britische Spieleindustrie weiterhin zu unterstützen. Creative Assembly Sofia wird sich als wichtiger Faktor in der Entwicklung noch unangekündigter Titel beweisen.“ 

Jurgen Post, seit April 2012 Präsident und COO bei SEGA Europe 

 

 

Total War: Three Kingdoms

“Total War: Warhammer 2” war zu diesem Zeitpunkt relativ frisch angekündigt und einer der ersten Titel, an dem „Creative Assembly Sofia“ mitwirken würde. Zugleich stand mit „Warhammer 40.000: Dawn of War 3“ der Release eines weiteren Strategie-Spiels der Warhammer-Reihe von Relic Entertainment vor der Tür. Amplitude arbeitete an „Endless Space 2“.

Zwei Monate später: Am 24. Mai 2017 verkündete SEGA Europe, dass Jurgen Post das Unternehmen verlasse. John Ward übernahm daraufhin als Interimspräsident, bis Chris Bergstresser den Posten als Präsident von SEGA Europe ausführte. Nach nur vier Monaten trat dieser jedoch im Dezember 2017 zurück. Erneut wurde mit Tatsuyuki Miyazaki ein Interimspräsident eingesetzt, bis Ende Juni 2018 mit Gary Dale übernahm. Mit ihm fand Sega einen Nachfolger mit langjährigen Erfahrungen in Führungspositionen bei Take Two Interactive einschließlich dem GTA-Entwickler Rockstar Games sowie bei Capcom Europe. Am 10. Januar 2018 verkündete SEGA of America, dass Ian Curran die Doppelrolle als Präsident von SEGA of America und Atlus USA ausführen werde. In der Vergangenheit war er unter anderem bei THQ und Acclaim Entertainment tätig. Tatsuyuki Miyazaki übernahm die Aufgaben als Sega West / Atlus USA CEO.

Zur Jahresmitte startete Sega mit „SEGA Forever“ ein kostenloses Gaming- und Retroprojekt für mobile Plattformen, das in den kommenden Monaten mit immer neuen Spielklassikern erweitert wurde. Den Anfang machten Sonic the Hedgehog, Comix Zone, Altered Beast, Phantasy Star II und Kid Chameleon. Es folgten unter anderem Golden Axe, The Revenge of Shinobi, Gunstar Heroes und mehr. 

Im August 2017 erwarteten Sonic Fans ein ganz besonderes Spiel: In Zusammenarbeit mit Christian Whitehead, der bereits mobile Umsetzungen von Mega Drive Sonic Titeln schuf, arbeitete an „Sonic Mania“. Das 2D-Spiel, das ganz im Stil der Mega Drive Ära aufgebaut wurde, erhielt Höchstbewertungen auf allen veröffentlichten Systemen: PS4, Xbox One, Nintendo Switch und PC (Steam). Zum Release brachte SEGA das Spiel, das lediglich als Download erschien, auch als Sammlerausgabe auf den Markt. Diese enthielt eine Sonic Skulptur auf einem Mega Drive – Retro Feeling pur. Mitte des Jahres 2018 veröffentlichte Sega eine aufgewertete Retail Version als „Sonic Mania Plus“.

Auch die Yakuza Serie baute Sega stetig weiter aus. Mit „Yakuza Kiwami“ wurde der erste Teil der Serie – damals für PS2 – mittels der aktuellen Dragon Engine komplett neu entwickelt und damit für PS4 neu aufgelegt. Das Spiel wurde im in Japan im Januar 2016 bzw. im August 2017 im Westen veröffentlicht. Rund ein Jahr später folgte die Neuauflage des zweiten Teils als „Yakuza Kiwami 2“. Zwischen beiden Spielen veröffentlichte Sega „Yakuza 6: The Song of Life“. Das Spiel erhielt ebenfalls – wie „Sonic Mania“ zuvor – eine ganz spezielle Sammleredition.

Im August 2018 veröffentlichte Sega zudem eine HD-Umsetzung ihrer beiden Dreamcast Spiele „Shenmue I & II“ als Collection für PS4, Xbox One und als Download für PC. Immer mehr ältere Titel fanden zudem ihren Weg als digitale Umsetzung zur PC Plattform Steam, darunter „Bayonetta“, „Vanquish“ oder „Resonance of Fate“ – ebenso diverse Atlus-Spiele.

Im April 2018 kündigte SEGA-Sammy ein neues Logo für das gemeinsame Unternehmen an, wie es seit der Fusion zum 1. Oktober 2004 besteht:  

"The business environment has undergone significant changes since the business integration of SEGA and Sammy over a decade ago. Under such circumstances, our decision to create a new group logo was made as we had come to recognize the need for a new brand symbol demonstrating a future direction of Sega Sammy Group, departing from the current logo which represents the integration of SEGA and Sammy. We will aim for further growth of the Group by implementing the thoughts we have put together in the new brand logo in actual business activities."

Das neue Logo, das ab August 2018 offiziell das Unternehmen zierte, sollte die Zukunft des Unternehmens demonstrieren, das seither stetig wuchs. Immerhin gehörten unlängst Unternehmen wie die Animationsstudios „TMS Entertainment“, „Marza Animation Planet“ oder auch Publisher „Atlus“ zur Gruppe. Vor allem Atlus wurde seit der Übernahme breiter in den Spielebereich integriert. Spiele des Unternehmens wurden stets als Copyright Atlus / Copyright Sega veröffentlicht. 

Ende Oktober startete Sega unter www.segashop.eu eine Verkaufsplattform, auf der sich Fans zahlreiche Fan-Artikel über Sega und deren IPs kaufen konnten: T-Shirts, Plüschfiguren, Mützen, Socken, Schlüsselringe, Tassen und viele weiter Accessoires…

Mitte November 2018 veröffentlichte Sega mit dem mobilen Titel SEGA Heroes ein Spiel, das mehrere Helden verschiedener Sega Welten in einem Spiel vereinte. Dies geschah zuletzt im Jahr 2008 mit SEGA Superstars Tennis oder auch 2012 mit Sonic & All-Stars Racing Transformed.

Anfang Mai 2019 teilte Sega die Übernahme der Two Point Studios mit. Das in England ansässige Studio wurde erst 2016 durch Mark Webley, Ben Hymers und Gary Carr nach der Schließung der Lionhead Studios durch Microsoft gegründet. Webley und Carr waren Teil der Teams von Lionhead und zuvor Bullfrog Productions von Peter Molyneux. Sie arbeiteten an Spielen wie Theme Park, Theme Hospital oder Black & White. Hymers war zuvor Teil von Rare, Creative Assembly, Lionhead und Playsport Games – arbeitete an Kinect Sports, Alien: Isolation, Fable: Legends sowie dem ebenfalls durch Sega veröffentlichten Motorsport Manager für PC. Bereits 2017 gingen die Two Point Studios eine Partnerschaft über den Vertrieb von Spielen mit Sega ein. Nun trat das Studio der Sega Familie bei, deren Erstling Two Point Hospital als spiritueller Nachfolger von Theme Hospital für PC Anfang 2020 auch für Heimkonsolen veröffentlicht wurde. 

"Es ist ein Meilenstein für die Two Point Studios und wir freuen uns, der SEGA-Familie beizutreten. Wir freuen uns darauf, die nächste Phase unserer Pläne zu vollziehen, während wir Two Point County weiterentwickeln. Es ist eine enorm aufregende Zeit, Teil von Two Point zu sein. Dank der harten Arbeit, Leidenschaft und Hingabe unseres kleinen aber erstaunlich talentierten Teams hier in Farnham und der unglaublichen Fans, die uns überall unterstützen und unsere weitere Entwicklung von Two Point Hospital vorangetrieben haben, sind wir heute hier."
(Mark Webley, Mitbegründer Two Point Studios)

Im September 2019 veröffentlichte SEGA in Japan und Amerika bzw. im Oktober 2019 in Europa erstmals seit dem Dreamcast-Aus im Jahr 2001 eine neue Konsole. Sega folgte dem Trend dieser Zeit und eiferte Nintendo und Sony nach, die bereits Mini-Derivate ihrer Konsolen (PlayStation, NES, SNES) veröffentlichten – mit mehr oder weniger positiver Resonanz.

Sega entwickelte in Eigenregie den Mega Drive Mini als erste eigene Mini-Konsole der ursprünglichen 16-Bit Hardware – die bislang erfolgreichste Konsole des Traditionsunternehmens. Vorinstalliert waren 42 Spiele. Die Konsole wurde mit zwei USB-Controllern ausgeliefert. Ästhetische Ergänzungen ohne Funktion lieferte Sega zudem in Japan: Mega CD und 32X im Mini-Format sowie extra kleine Mini-Cartridges ergänzten im asiatischen Raum das Angebot der Mini-Hardware. Dadurch wurde der Mega Drive Mini zum Sammelobjekt.


Part 1 | Part 2 | Part 3 | Part 4 | Part 5 | Part 6