"From a distant land in the East, from across the sea, he shall appear.

"Aus einem fernen Land im Osten, jenseits des Meeres, wird er kommen.
He does not know of the strengh hidden within him.
Er weiß nichts von der verborgenen Kraft in seinem Inneren.
The strengh that would destroy him, the strengh that would fulfill his wishes.
Eine Kraft, die ihn vernichten könnte. Eine Kraft, die ihm seine Wünsche erfüllen könnte.
When he is ready, he shall seek me out.
Wenn er bereit ist, wird er mich aufsuchen.
And we shall brave together the rocky path.
Und zusammen werden wir den steinigen Weg meistern.



I shall wait... This encounter has been my destiny since ancient times.

Ich werde warten...  Diese Begegnung ist mein Schicksal seit Anbeginn der Zeit.
A dragon shall emerge from the earth, and dark clouds shall obscure the heavens.
Ein Drache wird sich erheben aus der Erde und schwarze Wolken werden den Himmel verdunkeln.

A Phoenix shall descend from above. Its wings will create a purple wind.
Ein Phönix wird herabsteigen, seine Schwingen werden einen purpurnen Wind entfachen.
In the midst of the pitch-black night, a single star shall shine, alone ...
Inmitten pechschwarzer Nacht wird ein einzelner Stern scheinen, allein ...

Nachdem Ryo Hazuki sein Heimtland Japan am Ende des ersten Teils von Shenmue hinter sich ließ, läuft das Schiff zu Beginn des zweiten Teils der Saga im Hafen von Hong Kong ein. Die Musik scheint wie vom Wind gespielt, der Marktplatz ist belebt, Vögel fliegen umher und unzählige Fischer- bzw. Händlerboote sind zu sehen. Es ist 1:00 Uhr nachmittags, als Ryo das Schiff verlässt. In seinen Händen hält er den Brief, den er von Master Chen erhalten hatte. Alles was Ryo weiß, sein Vater bekam einen Brief von einem Mann namens Yuanda Zhu. Und die einzige Person, die etwas über diesen Mann wissen könnte, ist Toa Lishao. Von Master Chen bekam Ryo die genaue Adresse: Yan Tin Appartements Zi. 205. 

Die Story um Shenmue II geht also genau da weiter, wo sie in Shenmue aufhörte. Um dies in allen Belangen zu unterstützen, gibt SEGA euch die Möglichkeit, euren vollendeten Spielstand des ersten Teils weiter zu verwenden. Genauer gesagt müsst ihr genau die Visual Memory Unit zum Speichern von Shenmue II benutzen, auf welcher die Daten des Vorgängers gespeichert sind. Auf diese Weise werden all eure erspielten Items, Kampfbewegungen, euer Geld und sogar der genaue Tag des letzten Speicherstandes auf Shenmue II übertragen. Auch benötigt ihr nicht mehr satte 80 Blöcke beim Speichern, sondern nur noch 22 für die erste Datei und 18 Blöcke bei weiteren Spielständen auf der gleichen VMU. Drei Saves sind insgesamt speicherbar. Der zweite Teil kommt ebenfalls auf vier GD-Roms daher. Diesmal endet die Handlung allerdings nicht auf der dritten GD, sondern geht tatsächlich bis zur letzten GD-Rom. Auf dieser letzten befindet sich zudem die Option "Shenmue Collection", in der ihr erneut auf freigespielte Dinge Zugriff habt. Einen Passport gibt es nicht mehr. Dazu später aber mehr.

Um den Master Toa Lishao zu finden, muss Ryo das Stadtviertel Aberdeen verlassen. Dass in Hong Kong viele Gefahren auf ihn warten, wird bereits an der nächsten Straßenecke klar. Denn dort wird Ryo beinahe Opfer eines auf einem Motorrad heransausenden Mädels. Mit rockiger Musik und "aus dem Weg"-Rufe prescht die oben leicht bekleidete junge Dame um die Ecke ohne Rücksicht auf Verluste. Nach einer kleinen Unterhaltung erfährt Ryo nicht nur ihren Namen, Joy zeigt ihm auch die Richtung, in die er seinen Weg nach Wan Chai fortsetzen kann. Auf dem Weg dorthin wird erneut eindeutig bewiesen, wozu die Dreamcast fähig ist. Eine atemberaubende Weitsicht, Menschen wohin man schaut und eine Detail-Verliebtheit, wie sie selten zuletzt wohl nur bei Shenmue zu sehen war. Der Nachfolger besticht aber besonders durch die Größe des tatsächlich erkundbaren Gebiets. Die Welt von Shenmue II ist bei weitem größer als beim Vorgänger. In den zig Stadtteilen von Hong Kong gibt es nicht nur viele Wege, sondern auch unzählige Gassen und Hinterhöfe. Die Umgebung ist geprägt von Märkten, Restaurants, Bistros aber auch von regelrecht verrotteten Stadtteilen: Lichter, Schilder und Menschen an jeder Ecke. Das ist Shenmue, wie es leibt und lebt. Das Genre F.R.E.E. wird hier abermals mit voller Kraft betont. Doch bevor Ryo hier nach Tao Lishao suchen kann, muss er zuerst ein ganz anderes Problem lösen. Ausgetrickst inmitten Hong Kongs wird ihm sein Rucksack gestohlen. Ryo hat nur einen Gedanken: Der Phönix-Spiegel befindet sich darin!

Bevor Ryo den Master in Hong Kong aufsuchen kann, muss er sich seine Wertsachen von einer Straßengang, den "Heavens", zurückerobern. Im Laufe des Spiels trifft Ryo aber nicht nur auf Straßengangs und andere gefährliche Feinde. Auch neue Freunde findet er auf seiner Reise mit dem Ziel, den Mord seines Vaters zu rächen. Da Shenmue II bei weitem größer daher kommt als sein Vorgänger, ist es unmöglich, dass Ryo jede Nacht irgendwo kostenfrei verbringen kann. Da mit seinem Rucksack auch all sein Geld verloren ging, heißt es wie im realen Leben: arbeiten! Und Geld verdienen könnt ihr hier auf völlig verschiedenen Wegen. Ihr könnt in Glücksspielen zocken oder ihr sucht euch eine Tätigkeit bei einem seriösem Arbeitgeber. Doch wo findet ihr erstens einen Schlafplatz, den ihr nicht sofort bezahlen müsst bzw. wie kommt ihr daraufhin noch an Bares? Hier heißt das Stichwort "Beziehungen". Dem heißen Mädel von vorhin scheint Ryo scheinbar nicht völlig gleichgültig zu sein. So werdet ihr schon bald an der rockigen Musik und das Aufheulen des Motorrad-Motors bemerken, wann sich Joy erneut zu euch gesellt und euch nicht nur einmal auf ihre ganz persönliche Art und Weise gewollt oder ungewollt ihre Hilfe auf den Leib schreibt.

Alle wichtigen Details werden dabei in Ryos Tagebuch eingetragen und sind jederzeit einsichtbar. Per Druck auf die X-Taste habt ihr demnach Zugriff auf alles Wichtige, was sich während des Spiels ereignete. Eines fällt hier sofort auf, das Tagebuch ist diesmal auf Deutsch. Dass wir europäische Zocker Shenmue II überhaupt noch in unseren Händen halten dürfen, verdanken wir nicht allein SEGA, sondern auch "Big Ben Interactive". Die übernahmen nicht nur die Nachlassverwaltung der Restbestände nach SEGAs Rückzug aus dem Hardware-Geschäft, sondern setzten sich auch sehr für Veröffentlichungen verschiedener Titel hierzulande ein. Dazu zählt auch der Nachfolger von Yu Suzikis Saga. Zwar gibt es aus diesem Grund keine englische Synchronisation, sondern lediglich englische Untertitel zur japanischen Originalsprache. Dafür beneidet uns jedoch ganz Nordamerika um das Spiel, welches in den USA für Dreamcast nicht mehr veröffentlicht wurde. Insgesamt gibt es also drei Sprachen in diesem Titel: die Sprache selbst in japanisch, die Untertitel in Englisch und zu guter Letzt das Tagebuch mit allen wichtigen Informationen in Deutsch. 

Doch zurück zu den Jobs. Findet sich einmal keine handfeste Tätigkeit, um seine Finanzen aufzufrischen, könnt ihr euch euer Brot auch in Glücksspielen gewinnen. Dies ist in zwei Varianten möglich. Entweder ihr investiert einen vorgegebenen Betrag und gewinnt beispielsweise im Kartenschieben oder im Kugelrollen. Oder aber ihr übernehmt für eine gewisse Zeit den Arbeitsplatz des Inhabers und ruft selbst per Tastendruck die umherlaufenden Menschen zu euch an den Stand. Ein gewisses Grundgeld bekommt ihr vorher vom Besitzer ausgehändigt. Natürlich sollt ihr dies möglichst nicht verspielen, sondern vermehren. Und nur wenn ihr einen Gewinn machen konntet, bekommt ihr von diesem die Hälfte in eure (meist) leeren Taschen. Wollt ihr euer hart verdientes Geld nicht mittels von Glücksspielen verschleudern (oder vermehren), könnt ihr euch an abgelegenen Orten Geld beim Armdrücken verdienen. Auch hier setzt ihr einen gewissen Betrag und müsst nun (nur) noch euren Kontrahenten praktisch umnieten, um Kohle zu machen. Hierfür wartet ihr das Start-Zeichen ab und drückt dann so schnell wie möglich hintereinander die angegebene Taste. Ein zu frühes oder zu spätes Drücken beim Armdrücken kann euch allerdings schnell euer Geld kosten. Im weiteren Verlauf des Spiels kommen auch diverse Showkämpfe hinzu, bei denen zusätzliches Geld erkämpfbar ist. 

Den Hazuki-Kampfstil habt ihr hoffentlich noch nicht vergessen. Die Straßenkämpfe gehen hier nämlich in zwei verschiedene Richtungen, als es bei Shenmue der Fall war. Zwar gibt es noch immer die originalen Straßengefechte, bei denen Aktionen und Moves in abgespeckter Virtua Fighter-Manier und in Echtzeit eingesetzt werden. Aber dies wurde nun auf ganz spezielle Kämpfe hin ausgebaut. Eines ist sicher: Alle erlernten Angriffsvarianten (ggf. auch die erlernten Moves aus Teil 1) können in der Moves-Liste im Menü jederzeit aufgerufen und nach Belieben eingestellt werden. Gelistet ist jeder Move beispielsweise nach Power und Schnelligkeit. Techniken wie der "Tiger Knuckle", "Pit Blow" oder "Dark Moon" sind nach wie vor vorhanden. Einige andere Angriffsmuster sind durch weitere austauschbar. An Stelle des "Trample Kick" könnt ihr auch den "Crescent Kick" oder statt des "Thunder Kick" den "Surplice Slash" verwenden. Wie die Attacken genau aussehen bzw. welchen Erfahrungswert sie derzeit aufweisen, ist bei jedem Move angegeben. Je öfter ihr einen bestimmten Angriff ausführt, desto stärker wird dieser und überzeugt auch optisch durch Veränderungen in ihrer Ausführung. Direkte Trainingsplätze gibt es in Hong Kong nicht mehr. Die einzige Möglichkeit, hier seine Kampfkünste zu perfektionieren, sind Trainingspartner, die Ryo aber erst einmal finden muss. In den neuen Showkämpfen ist meist eine ganz bestimmte Aufgabe während des Kampfes zu erledigen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ein eleganter Kämpfer beherrscht die Kunst der Verteidigung wie kein Zweiter. Schafft ihr es, diesen Kämpfer innerhalb eines Zeitlimits zu treffen, habt ihr den Showkampf gewonnen. Derartige Aufgaben gibt es nicht nur einmal während Ryos Suche nach Lan Di. Das Gute an dieser Neuerung: Diese Showkämpfe sind nicht nur zu eurem Vergnügen in das Spiel integriert worden oder um einfach nur ein wenig Geld zu verdienen...

Die Entwickler von AM2 schafften abermals eine ganz erstaunliche Welt voller Lebhaftigkeit, Stärke und Gefahren... aber auch, wie man es schon aus dem Vorgänger kennt: Gefühle und Emotionen. Nicht jede Person, die ihr antrefft, muss auch den Charakterzügen entsprechen, die ihr als Spieler zum Anfang seht. Trefft ihr ein zweites oder drittes Mal auf diese Menschen, erfahrt ihr vielleicht bisher völlig unbekannte Dinge über sie und seht ihre Welt mit ganz anderen Augen. Eine außen hin starke Person könnte einen weichen Kern haben, umgekehrt könnte euch das Gleiche erwarten. Und jede dieser Personen stellt nicht nur einen Teil in der Welt von Shenmue dar, sondern verzaubert euch auf ihre ganz individuelle Art und Weise. Egal ob gut oder böse, als Spieler wird man regelrecht in die Story hinein gesogen. Jeder möchte wissen, wie die Geschichte um Ryo weitergeht. Wo steckt Lan Di? Wie finde ich Tao Lishao? Nicht nur Ryo will Lan Di finden. Auch ihr selbst als Spieler werdet alles geben, um zusammen mit Ryo Hazuki dem Mörder von Iwao Hazuki entgegenzutreten.

Auf diesem Weg vergaß Sega-AM2 auch nicht, altbewährte Situationen in das Spiel zu integrieren. So müsst ihr kleinere Rätsel lösen oder die "vier Wude" (zum Beispiel "Jie" und "Gon") finden und verstehen, Bücher stapeln, Wände putzen und vieles mehr, um auf bestimmte Personen zu treffen. Auch erlernt ihr nach wie vor ganz neue Angriffsmethoden, welche euch in so manchen brenzlichen Situationen euer Leben retten werden. Integriert wurde dabei wieder die Visual Memory Unit, welche jede neue Kampfkunst mittels Piepton kurz angezeigt. Aus Shenmue kennen wir Messer-Angreifer. In Shenmue II lernen wir solche kennen, die mit Kettensägen auf euch zurasen. Hier ist guter Rat teuer, sofern ihr nicht ein gutes Reaktionsvermögen habt. Die sogenannten "QTE" - oder auch "Quick Time Events" - wurden ebenfalls beibehalten und sogar weiter ausgebaut. Hier geht es nicht mehr einfach nur um einen Schlag, den ihr bei nichterbrachtem QTE einsteckt. Denn balanciert ihr auf einem wackeligem Brett entlang und seht unter euch praktisch nichts als die reine Leere, dann könntet ihr - nein dann werdet ihr - den Patzer mit Ryos Leben bezahlen! Wem QTE nichts mehr sagt, es gibt in Shenmue Situationen, in denen euch für kurze Zeit entweder eine Taste oder der Richtungspfeil angezeigt wird. Innerhalb etwa einer Sekunde müsst ihr diese Taste (beispielsweise die X-Taste) gedrückt haben, um die entsprechende Situation zu meistern. Oft kommen mehrere solcher QTEs nacheinander zustande. Die Entwickler haben sich dabei abermals derart viel Mühe gegeben, dass nun auch Tasten-Kombis als QTE auftreten. Zu lange warten oder sogar verdrücken solltet ihr euch hier lieber nicht.

Natürlich hat SEGA auch an alte Klassiker in Form von Spiel-Automaten gedacht. So könnt ihr gegen ein paar Hong Konk Dollar nicht nur Darts spielen, sondern auch die originalen Klassiker "Space Harrier", "After Burner", "Hang On" oder "OutRun" daddeln! Neben diesen typischen SEGA-Sachen gibt es weitere SEGA-lastige Elemente zu entdecken. Ob das nun ein Virtua Fighter Poster an irgendeiner Wand ist oder Spielzeuge in Kaugummi-Automaten, spielt dabei keine Rolle. Besonders letzteres kennen Shenmue-Fans bereits. Und im zweiten Teil der Saga wird auch endlich das Geheimnis dieser Spielzeuge gelüftet. Verraten möchte ich an dieser Stelle zwar nichts, jedoch wird jeder mit Freude auch den ersten Teil noch einmal in die Kringelkonsole werfen, um so viele Gegenstände wie möglich rund um Sonic, Panzer Dragoon, NiGHTS, "Bonanza Bros.", Virtua Fighter usw. zu sammeln.

Doch ganz gleich, ob Kaugummi-Automaten, die herrliche Story oder die wunderschönen Details in ganz Hong Kong. Am meisten überzeugen noch immer die zahlreichen Personen im Spiel. SEGA legte besonderes Wert darauf, eine vollkommen freie Welt zu schaffen. Dazu zählt die gesamte Bevölkerung von jung bis alt. Die Unterschiede des Alters dieser Menschen ist mehr als nur gut umgesetzt worden. Nicht nur, dass ältere Menschen etwas gekrümmt oder langsamer durch die Straßen laufen, auch sämtliche Gesichtszüge sind einfach nur unbeschreiblich real gestaltet. Zusätzlich hat man bei AM2 auch darauf geachtet, dass die entsprechenden Stimmen für diese Menschen verwendet wurden. Doch egal ob jung oder alt, die meisten Leute sind Ryo sehr nett gesinnt und zeigen ihm des Öfteren auch gern den Weg zu einem ganz bestimmten Ort. Ihr müsst in solchen Momenten gar nichts tun außer zu warten, bis man euch in das entsprechende Stadtviertel gebracht hat. Ryo folgt nämlich automatisch. Dies ist oftmals nicht nur recht praktisch, sondern teilweise auch sehr zeitsparend, da die Abteile aufgrund der Größe mitunter auch etwas unüberschaubar sind. Was auch aus Shenmue, dem ersten Teil der Saga, übernommen wurde, ist das Flimmern der in der Ferne zu sehenden Gegenstände, Häuser und so weiter. Dass es in dieser Detailverliebtheit rund um Personen und Umgebung teilweise zu Slowdowns oder sogar leichten Rucklern kommt, ist zwar schade. Bei dem hohen Aufwand und der Liebe, welche die Entwickler in dieses Spiel steckten, aber dennoch verzeihbar. Besonders der bombastische Sound macht dabei so Einiges wett. 

Auf der vierten GD-Rom befindet sich die zum Anfang angesprochene Shenmue-Collection. Hier ladet ihr zunächst euren Spielstand und kommt in ein extra Menü, in welchem ihr Zugriff auf drei verschiedene Punkte habt. Zum einen könnt ihr hier in Ruhe die originalen SEGA-Klassiker spielen (sofern vorher durch das Spielen im Hauptspiel freigeschalten) und zum anderen könnt ihr beispielsweise euer Reaktionsvermögen im QTE-Test trainieren und aufbessern. Wem die zahlreichen Games nicht zusagen, sondern lieber erneut kämpfen möchte, begibt sich zum Menüpunkt "Battle". Hier habt ihr nicht nur Zugriff auf eure gesamte Moves-Liste, sondern auch auf die härtesten Kämpfe des gesamten Spielverlaufs. So könnt ihr abermals die Show-Kämpfer herausfordern oder euch noch härteren Kontrahenten zuwenden. Wer beispielsweise gern gegen Baihu und dessen Tiger-Stil antrat, kann diesen äußerst harten Gegner hier nochmals herausfordern. Neben der Shenmue-Collection befindet sich auch eine kurze Filmvorschau (Digist Movie) zum ersten Teil mit auf der GD-Rom. Mit diesem verschaffen sich Shenmue-Neulinge einen kleinen Überblick über die Geschehnisse vor Ryos Reise nach Hong Kong. Kenner der Saga wiederum werden diesen kurzen Trailer, welcher übrigens in englischer Sprache übernommen wurde, einfach nur genießen.

Shenmue war schon ein Hit auf Dreamcast, der Nachfolger ist es ebenso. Beim Spielen des ersten Teils fragte man sich sicher immer, wie man denn dieses Spiel noch toppen könne. Aber AM2 hat es geschafft. Die Reise nach Hong Kong lohnt! Die Größe dieser Stadt ist einfach nur atemberaubend. Hier muss sich Ryo durchschlagen, hier muss Ryo arbeiten, hier muss Ryo überleben! In seinen Gedanken: Lan Di, sein toter Vater. In seinen Händen: der Phönix-Spiegel. Doch was wartet auf ihn und den Spieler? Neben unzähligen bekannten Dingen aus dem ersten Teil, welche durch einen Transfer der Saves sogar in den zweiten Teil übernommen werden können, gibt es wieder unzählige Aufgaben und kleinere Rätsel zu lösen. Die Detailverliebtheit, die Emotionen, der Kampf und sogar die neue integrierte Job-Suche (ihr befragt Passanten per Y-Knopf direkt nach einer Arbeit) lässt jeden Spieler wieder und wieder ans Pad fesseln. Noch weiß Ryo nicht Bescheid über die Kräfte, die in ihm stecken. Noch gilt es herauszufinden, welche Mächte im Phönix-Spiegel, aber auch im Drachen-Spiegel stecken. Und welche Bedeutung haben Ryos bereits aus Teil 1 bekannten Träume? Shenmue ist ein Spiel, in welches man sich einfach immer wieder neu verlieben kann. Gelegentliche Slowdowns, sowie Ruckler und Hintergrund-Flimmern sind deswegen zu verschmerzen. Der Flair, den Shenmue II versprüht, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Das freie Interagieren mit zahlreichen Personen und neuen Freunden macht nicht nur verdammt viel Spaß, sondern zeigt auch eindeutig, was das neue definierte Genre F.R.E.E. ausmacht. Das Kampfsystem ist wunderbar einfach und spiegelt Virtua Fighter in feinster Art und Weise wieder. Dazu der bombastische Shenmue Sound. Es ist eigentlich nur eins zu sagen: Auch hier gilt der so sehr bekannte Fan-Spruch "Shenmue ist einfach göttlich". Dennoch ist zu erwähnen, dass diese Art von Spiel vielleicht nicht jeden anspricht. Wer Shenmue aber bereits kennt, kann und muss ohne Bedenken zugreifen. Jeder andere sollte dieses Game ein paar Stunden anspielen. Shenmue II besetzt seit seinem Erscheinen allerdings nicht umsonst den ersten Platz der besten Dreamcast-Spiele.


Wartet jetzt sehnsüchtig auf Shenmue III:
Ronny Wecke