PS3 -- Golden Axe: Beast Rider

„Die übermächtigen Armeen des Death Adder haben die Axirians massakriert, um den letzten der großen Titanen für immer auszulöschen. Als Death Adder die gewaltigen Kräfte des Titanen übernehmen will, um seine Schreckensherrschaft auszubreiten, steigt ein letztes Mitglied des gefallenen Axirian Stammes - Tyris Flare - aus der Asche empor. Mit geballter Wut greift Tyris in die Kämpfe ein, schwingt gewaltige Schwerter, beschwört feurige Magie und die Furcht einflößenden Kräfte riesiger Beasts. Ein und für allemal wird sie ihren Stamm rächen, sowie Death Adder, die Königin des Todes und ihre gesamten Armeen des Bösen zerstören!“
Doch bevor es überhaupt soweit kommt, begibt sich Tyris zur Zeremonie der Titanen-Gottheit. Auf ihrem Weg stößt sie aber auf die ersten Gefolgsleute des Death Adder. Der Kampf ist unausweichlich. Hier schlüpft ihr bereits in die Rolle der Amazone Tyris Flare und lernt, ihre ersten Kampfzüge richtig einzusetzen. Habt ihr die Controllersteuerung zuvor euren Wünschen entsprechend angepasst (in diesem Bericht wird alles mit dem Controller Profil 4 erläutert), werden euch exakt diese Tasten in den im Verlauf des Spiels noch vorkommenden Hilfen angezeigt. Im Gegensatz zu manch anderen Spielen dann auch korrekt in der euch gewählten Version. Mittels der Aktionstasten [X] und [Viereck] lasst ihr Tyris' Schwert schwingen. Die X-Taste dient hierbei für einen horizontalen Hieb, der zwar schwächer ist, aber mehrere Gegner vor einem treffen kann. Die Viereckstaste löst dagegen einen härteren Schlag aus, bei dem unsere Heldin auch beide Hände benötigt, um diesen kräftigen Schlag auszuführen. Kombinationen können aus diesen beiden Angriffstasten geschlagen werden, wobei ein genaues Timing auch Feuerschläge entfacht. Vergleichbar ist dies mit SEGAs RPG Titel Phantasy Star Universe, wo ihr ebenso bei exaktem Timing härtere Folgeschläge ausführen könnt. In dem durchaus tempelartigen Gebiet befindet ihr euch, umgeben von einigen Säulen und Steinplatten, schon vor den ersten Gegnern. Sie greifen euch mit langen Äxten an. Zunächst gegen stets einen Kontrahenten kämpfend, könnt ihr so die Ausweich- und Parier-Steuerung ausprobieren und lernen, die sich durch blau und orange farbiges Leuchten beim Zuschlagen des Gegners ankündigt. Nun sind die Schultertasten [L2] für orange und [R2] für blau zu drücken. Bei orange weicht ihr der Attacke schnell aus und könnt dem Gegner mit „Brutal Strikes“ mächtig einheizen. Denn euer Schwert wird nun ebenfalls von Feuerschwaden umgeben und zieht eurem Feind weitaus mehr Lebensenergie ab, als ein normaler Schlag.

Wichtig sind aber neben den Brutal Strikes vor allem die „Counter Attacks“. Diese müssen, im Gegensatz zu den Brutal Strikes, aber im exakten Moment eingegeben werden. Der Unterschied hierbei ist, dass sich Tyris ihren Feind regelrecht krallt. Sie startet einen direkten Angriff, der darüber hinaus besonders in Szene gesetzt wird und dem Feind erheblich zusetzt. Kommen nach etwas Übung und dem Besiegen von einer vorgegebenen Anzahl an Feinden drei der größeren Gegner gleichzeitig auf euch zu, könnt ihr die Steuerung inmitten eurer normalen Angriffe noch einmal üben. Denn die Entwickler bemühten sich darum, dass ihr diverse Counter Attacken auch mittelst in Combo-Angriffen anwenden könnt. Soll heißen, ihr schlagt mit kräftigen Schlägen auf einen Gegner ein und drückt während dieser beispielsweise die Ausweichtaste, um einem feindlichen Angriff hinter euch auszuweichen und diesen mittels Brutal Strikes oder Counter Attacken ins Jenseits zu befördern. Am Anfang mag hierfür etwas Übung nötig sein, um mit all den Funktionen klarzukommen- Jedoch kommt man ziemlich schnell hinter das System, welches sich die Entwickler von Secret Level hierfür einfallen ließen, sodass Profis während der eigenen Combo feindliche Angriffe stets kontern. Habt ihr den ersten Übungsabschnitt geschafft, öffnet sich das erste Tor, wo beim Durchgehen eure Erfolge dieses Trainings bewertet werden und ihr einen Gesamtrang dafür erhaltet. Danach geht es weiter im ersten Level, das noch in weitere solche Abschnitte unterteilt ist. Diese einzelnen „Challenges“ ergeben am Ende ein Gesamtlevel.
Hinter dem nächsten Tor befindet sich ein leuchtendes Beast-Symbol auf dem Boden. Während die Kamera von selbst auf dieses zufliegt, erscheint daraus kurzerhand „Abrax“ - ein vogelähnliches Wesen, welches nicht nur über einen feurigen Atem verfügt. Es kann auch Feinde und Gegenstände mit seinem massiv gepanzerten Schwanz zertrümmern. Steigt ihr mittels der Kreistaste auf, zertrümmert ihr zunächst das große Holztor vor euch und gelangt in die erste gerenderte Zwischensequenz: die Zeremonie mit der Titanen-Gottheit. Der riesige silber-weiß schimmernde Drache umhüllt Tyris mit seinem Feueratem, als er plötzlich von einer riesigen Harpune getroffen wird. Ein Riese zieht den Titanen an einer Kette auf die große Plattform, auf der eben noch die Zeremonie begann. Ein zweiter Riese trifft ebenso den Drachen, während die Gefolgsleute des Death Adder die Mitglieder des Axiarian Stammes verfolgen. Tyris stellt sich den Feinden mutig in den Weg und wird sogleich von Gilius Thunderhead unterstützt. Der Zwerg tauchte wie aus dem Nichts auf und steht dem Axirian Sisterhood Volk bei. Doch Tyris wird hart zu Boden geschlagen. Als sie wieder aufwacht, ist alles verwüstet. Nur Abrax steht noch neben ihr, auf den sich die tapfere Kriegerin schwingt und ihr euch sofort auf den Weg macht, um den Titanen Gott und den eigenen Stamm zu retten.

Erst hier könnt ihr Abrax so richtig einsetzen und seine Fähigkeiten voll ausnutzen. Wie Tyris selbst, werden nämlich die [X], [Viereck], sowie [X + Viereck] genutzt, um verschiedene Angriffsarten auszuüben. Combos aus verschiedenen Tasten gibt es bei den Beasts zwar generell nicht. Jedoch könnt ihr mittels des X-Buttons einen kräftigen Schwanzhieb ausführen, bei dem sich Abrax einmal um die eigene Achse dreht und so ziemlich alles von den Füßen fegt. Auch erhält das Reittier seine eigene Lebensenergieanzeige, die aber nicht nur durch feindliche Treffer sinkt. Auch spezielle Attacken eurerseits lässt diese an Wert abnehmen. Bei Abrax ist dies der Feuerhauch mittels der Viereckstaste, sowie Explosionsfeuerkugeln per gleichzeitigen Druck auf [X] und [Viereck]. Das mag zunächst irritierend sein, jedoch bewährt sich das im Verlauf des Spiels zugegebenermaßen recht gut. Auf eurem Weg durch das erste Gebiet erhaltet ihr Talismane, die euch je einen Zauber ermöglichen, welche auch sofort ihren Einsatz finden. Denn kleinere Aufgaben gibt es hier und da zu erledigen, um verschlossene Türen zu öffnen. So müsst ihr Fackeln anzünden, um im Spiel voranzukommen, diverse Hebel umlegen oder Bodenplattformen betätigen. Gelangt ihr in ein von drei Fackel-Säulen umgebenes Transportfeld, werdet ihr sogleich an einen neuen Ort gewarpt, welcher zugleich ein neues Level bedeutet. Direkte Levelbezeichnungen gibt es hierfür allerdings nicht, sodass diese nahtlos ineinander übergehen. Im zweiten Level angekommen, trefft ihr erneut auf Gilius, der nicht nur einen harten Kampf hinter sich hat, sondern euch auch sogar für tot hielt. Schnell wird klar, Tyris ist die einzige Überlebende des Axiarian Stammes und als Dienerin und Beschützerin des Titanen dazu verpflichtet, ihn aus den bösen Händen des Death Adder zu befreien. Doch Gilius weiß, dass kein normales Schwert etwas gegen das Oberhaupt des Bösen ausrichten kann. Dies vermag nur die legendäre goldene Axt. Sie wurde vor Jahrzehnten in Einzelteile zerlegt und Tyris muss diese Bruchstücke nun finden, die Axt erneuern und damit Death Adder besiegen. Sonst sind alle verloren! Mit dem ersten Bruchstück dieser legendären Axt macht ihr euch auf den Weg und könnt sie ab sofort auch unterwegs einsetzen und ihre noch schwachen Kräfte nutzen. Ihr wählt sie mittels des Steuerkreuzes (Druck nach oben) an, um sie dann mit der R1-Taste einzusetzen. In diesem Modus bleibt Tyris an ein und derselben Stelle stehen, während ihr sie mit dem Analogstick dreht. Die für die Axt wichtigen Ziele werden dabei automatisch anvisiert, sobald ihr mittels Stick bereits in der Nähe nach den Zielen sucht. Beim erneuten Tastendruck wird sie auf die zu zerstörenden Objekte abgeworfen. Dass es diverse Objekte gibt, wird euch durch ein Piepton bereits verdeutlicht, denn die „Goldene Axt“ meldet sich praktisch ganz von selbst und weist auf ihren Einsatz hin, bis auch das letzte Ziel zerstört wurde. Die Suche nach weiteren Teilen erhöht dabei auch die Power der Axt bzw. erweitert euch um die Fähigkeit, Axt Symbole mit dem Aktivieren der Axt per R1-Button zu sehen. Auch hier erhaltet ihr bereits den Hinweis zu zerstörender Ziele, wobei das Ziel erst mit dem Einsatz der Wurfaxt im Raum oder sogar über eben bezwungenen Feinden angezeigt wird.

Der erste Einsatz der goldenen Axt folgt auch gleich nach dem Treffen mit Gilius, denn die aus dem Boden rammenden Speere müssen ausgeschalten werden, indem Statuen drum herum vernichtet werden. Eure Axt steht euch nach dem Wurf sofort wieder zur Verfügung, auch wenn ihr sie augenscheinlich mit dem Wurf verloren gegangen ist. Gegen Feinde ist sie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch völlig nutzlos und ihr müsst die kommenden Gegnerscharen mit eurem Schwert bezwingen. Eure erste Waffe, die ihr auch während der gesamten Story bei euch tragt, ist das Axirian Blade. Doch das reine Draufschlagen auf eure Feinde bedeutet nicht immer, dass ihr auch alles problemlos aus dem Weg räumt und eurem Weg folgen könnt. Oft vermischen sich verschiedene Kontrahenten im Kampfgetümmel, die auf teils unterschiedliche Art und Weise besiegt werden müssen oder euch auch mit neuen Fähigkeiten attackieren. Magier bleiben gern im Hintergrund und greifen auch von dort an. Die eine Sorte bewirft euch mit riesigen Felsbrocken, deren Aufprall ihr durch eine gelb umrandete Kontur am Boden seht. Hier heißt es in Bewegung bleiben und den Feind mit schnellen Schlägen außer Gefecht setzen. Auch die Sprint-Taste [L1] ist hier häufig nützlich, um schnell zum nächsten Gegner zu rennen, ehe er euch ins Visier nehmen kann. Andere Feinde werfen dagegen mit blauen Magiekugeln auf euch, die ihr bei etwa Zweidrittel des Weges auf euch parieren oder ihnen mittels [L2] ausweichen könnt. Zum Parieren drückt ihr kurzerhand den R2-Button, wie ihr ihn für „blaue Angriffsmuster“ nutzt. Die Energiekugel wird hier zum Angreifer zurückgeschickt, trifft aber auch im Weg stehende Gegner. Seid ihr dagegen von mehreren Kämpfern umzingelt, die euch mit Waffen attackieren, solltet ihr versuchen, die Kamera mittels des rechten Analogsticks zu drehen. (Sie kann in den Optionen direkt euren Wünschen angepasst werden und bewegt sich per Klick auch direkt hinter Tyris’ Schultern.) So solltet ihr Zauberer möglichst immer im Blickfeld haben. Würde sich die Kamera angenommen automatisch hinter die Schultern von Tyris setzen - wie gern von Spielern gewünscht - und sich automatisch justieren, hättet ihr keinerlei Möglichkeiten mehr, euer Umfeld während eines Kampfes im Blickfeld zu haben. Entsprechend würdet ihr die Angriffe weitere Feinde nicht mehr sehen können bzw. diesen machtlos gegenüberstehen! Da mittels der Zeigefinger die Schultertasten stets griffbereit sind, könnt ihr dabei stets den Attacken der gegnerischen Schwertkämpfer ausweichen und selbst noch zuschlagen. Was die Entwickler in ihr Counter System integrierten, hilft dabei dem Spieler, den vielen gegnerischen Angriffen etwas entgegenzusetzen. Denn selbst wenn ihr euch in einer Schlagcombo befindet und einen Widersacher angreift, könnt ihr stets die R2- und L2-Buttons zum Ausweichen und Parieren nutzen, und euch so frei um den Gegner bewegen. Selbst dann, wenn ihr keine Folgeattacke startet oder gerade starten wolltet. So könnt ihr problemlos zuschlagen, eine Energiekugel zurückschlagen und kurzerhand ausweichen und einen Counter durchführen. Während Tyris einen Counter ausführt, ist sie zudem praktisch unverwundbar. Gegnerische Attacken können euch in diesem Augenblick nichts anhaben, Blitzkugeln verpuffen ebenso im Nichts.

Allerdings muss dieses System jeder Spieler erst einmal intus haben und richtig einsetzen können. Denn mehrere Feinde um euch herum schlagen gern mit verschiedenen Attacken auf euch ein, sodass ein Tastenfehldruck eurerseits natürlich auch die eigene Energieleiste rapide sinken lassen kann. Denn besonders größere Gegner nutzen gern einmal Combos und schwingen ihre Äxte mehrfach auf euch, wobei bei einem Fehldruck (zum Beispiel Ausweichen statt Parieren) euch der erste Schlag zu Boden wirft und ihr weiteren Angriffen demzufolge nicht ausweichen könnt. Schlagen mehrere Feinde auf euch ein und ihr könnt nicht rechtzeitig ausweichen oder drückt in der Hektik stets die falschen Tasten, nagt dies natürlich auch an eurer Energie. Jeder Spieler sollte diese Situationen etwas mehr üben und die „Farbangriffe“ der Gegner wie im Schlaf mit der entsprechenden Taste kontern können. Die eigenen Counter-Aktionen richten sich dabei übrigens auch nach der Größe der Gegner. In den Tipps, die ihr zu jeder Zeit im Pausenmenü aufrufen könnt, findet ihr Hinweise darüber, welche Arten von Gegner ihr mit der X-Taste, dem Vierecksknopf oder der Kombination beider countern könnt. Natürlich ist das Timing hier wichtig, kann aber gleich mehrere Feinde gleichzeitig treffen und vom Platz fegen. Secret Level hat das System beabsichtigt nicht zu einfach gemacht. Denn so bringt das Spiel eine gesunde Mischung aus reinen Hack & Slay Angriffen und dem gewissen Etwas aus recht cool in Szene gesetzten Counter Angriffen. Wären diese Angriffe zu einfach einzusetzen, wäre das Spiel wahrscheinlich auch in späteren Levels absolut kein Problem mehr und auch die Beasts kaum noch sinnvoll.

Denn diese helfen Tyris nicht nur beim Durchbrechen riesiger Barrieren, sondern auch im Kampf gegen Death Adders Armeen. Neben „Abrax“ ist „Lynth“ wohl das am meisten genutzte Beast. Es wird zwar als katzenähnliches Wesen beschrieben, erinnert aber viel eher an eine Dogge. Schnelligkeit ist seine große Stärke, sowie die Stealth-Mode-Fähigkeit. Angriffe mit seinen Vorderpranken sind per X-Taste einsetzbar, die besonders im Sprint hervorragend nutzbar sind. Auf freilaufenden Flächen mit viel Platz können seine Fähigkeiten gut ausgenutzt werden - vor allem wenn ihr euch stets in Bewegung befindet. Mittels Druck auf den linken Analogstick könnt ihr sogar einen Schwerthieb rechts von Lynth ausführen, was aber eher selten gebraucht wird. Drückt ihr die Viereckstaste, werdet ihr unsichtbar. Dies nagt allerdings langsam an eurer Lebensenergieanzeige. Gegner können euch nicht mehr sehen. Auch Sensoren, die euch normalerweise mit Feuerbällen attackieren, reagieren nicht mehr. So könnt ihr euch an verschiedenen Objekten vorbei schleichen oder euch in Position für einen Angriff stellen. Sobald ihr einen Angriff startet oder beginnt zu rennen, schaltet sich der Stealth Modus allerdings aus. Drückt ihr beide Aktionstasten gleichzeitig, schickt Lynth einige Blitze am Boden zu seinen Gegnern. Seid ihr sein Feind, gilt es entsprechend aufzupassen oder möglichst selbst ein Reittier zu besitzen. Am besten man wirft Feinde direkt vom Beast oder vernichtet es samt Gegner. „Mirigore“, ein affenähnliches Wesen mit riesigen, ausfahrbaren rasiermesserscharfen Messern an den Vorderläufen, ist dazu sehr gut geeignet. Seine normalen Angriffe sind schon stark, werden aber vielmehr im Stillstand ausgeführt. Dadurch können sich Kontrahenten um euch herum leichter positionieren und attackieren. Jedoch könnt ihr seine Power mit dem Vierecks-Button verstärken: Eine feurige Aura umgibt Mirigore und lässt seine Wut praktisch ins Unermessliche steigen. Gegnerische Reittiere oder große Gegner werden dann gepackt und buchstäblich in ihre Einzelteile zerrissen. Eine auf euch zukommende große Gegnerschar kann dagegen mit einem Wirbelsturm per [X + Viereck] aufgewirbelt werden. Mit „Krommath“ steht euch zudem das letzte offizielle Reittier zur Verfügung, welches nicht nur sehr groß, sondern auch schwerfällig und langsam ist. Diese negative Eigenschaft gleicht Krommath aber durch rohe Gewalt wieder aus. Mittels der X-Taste setzte ihr riesige Schockwellen frei, die alle Gegner um euch herum schädigen. Sprintangriffe zerstören sogar die größten Torblockaden (können andere Reittiere nicht zerbrechen) und fetzen auch andere Beasts auseinander. Somit hat jedes Reittier Stärken, aber auch Schwächen! Auf Tyris' Reise gibt es aber noch eine weitere Bestie zu entdecken. Sie ist völlig anders, als all die anderen Tiere, die ihr bisher kanntet. Werdet ihr diese kontrollieren können?

Von all diesen Beasts aus (ihr müsst also nicht absteigen) könnt ihr ebenso wie ohne Reittier eure Magie einsetzen. Wie schon in den ersten Teilen auf dem Mega Drive, ist dies bei Tyris Flare der Feuerzauber. Einsetzen könnt ihr den nur, wenn ihr so genannte „Potions“ aufsammelt: blaue Magiekrüge. Die Entwickler orientierten sich hierbei voll und ganz nach dem ersten Golden Axe, wo kleine Kobolde über den Bildschirm huschen und nach jedem Schlag eines ihrer Items verlieren. Diese graben sich zunächst aus dem Boden, wobei es drei verschiedene Sorten dieser Kobolde gibt: grün, blau und gelb! Grüne Kobolde geben euch eine Fleischkeule (gibt Lebensenergie), blaue einen Magiekrug (füllt eins von sechs Anzeigen der Mana Bar auf) und gelbe lassen „Loot“ fallen - oder sprichwörtlich auch Geld. Geld und Goldbarren lassen übrigens auch besiegte Gegner liegen, welches alles stets ganz von selbst auf euch zugeflogen kommt, ohne dass ihr dies erst auflesen müsst. In Schatzkisten und anderen Kanistern könnt ihr zudem ebenso Loot, Potions und Fleisch ergattern, während Relicts eure beiden Anzeigen (und auch die Energie der Beasts) automatisch füllen. Diese Relicts ähneln den Bodenplattformen aus Phantasy Star Online, bzw. Phantasy Star Universe, in denen ebenso diverse Anzeigen automatisch gefüllt werden. Bestimmte harte Objektkanister könnt ihr allerdings nur mithilfe von Reittieren zertrümmern!
Doch wofür ist das Geld genau da? Denn einkaufen gehen könnt ihr damit nicht wirklich. Vielmehr dient dies zur Aufwertung eurer Attribute. Wie zu Beginn schon angesprochen, ist jedes Level in mehrere Challenges unterteilt, wobei es am Ende stets Punkte für eure Leistungen, sowie einen Rang gibt. Vorgegebene Werte werden hier mit einberechne: eure Zeit vom Beginn bis zum Ende der Challenge, die Anzahl der eingesteckten Treffer, Gegner-Zerteilungen oder eben wie viel Geld ihr einsacken konntet. Für die besondere Schwere (Schwierigkeitsgrad: normal, schwer oder brutal) gibt es extra Punkte, sodass ihr auf einen Gesamtrang kommt. Anbei steigt eine Leiste im unteren Bildschirmrand, bei dessen Füllung durch gutes Spielen ihr so genannte „Göttergeschenke“ erhaltet. Ihr spielt euch neue Ebenen für den Challenge Modus, die „Trials of Tyris“, aber auch neue Kostüme frei. Eure Attribute durch das Gold werden dabei das gesamte Spiel über gesammelt, für die ihr neue Waffen erspielt bekommt. All diese Extras könnt ihr in den besagten Modi (Challenges und Trials of Tyris) auswählen und so mit größeren und besseren Waffen antreten, um bessere Ränge abzustauben oder mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad auf mehr Punkte zu kommen. Denn die freispielbaren Waffen benötigen immer mehr an Attribute und erfordern somit viel Spielzeit, was zumindest bei Golden Axe Fans Langzeitspielmotivation auslösen sollte. Und wer mit dem Kampfsystem klar kommt, wird auch Spaß daran haben, sich unter anderem das Schwert des „Ax Battler“ zu erkämpfen. Mit ihm könnt ihr neue Herausforderungen lösen, welche mit diesem Schwert auch direkt markiert werden.

Sehr schön ist, dass die Entwickler viele Elemente aus der Vergangenheit in den neuen 3D-Teil übernommen haben. Nicht nur, dass es zu allem Informationen gibt (Gegner, Beasts, Charaktere). Auch erinnern so einige Kontrahenten an alte Zeiten: Magier mit Blitzkugel, mit Keulen schwingende Mannen, Ritter mit Schwertern und sogar Skelette. Gerade hier ließ sich das Team von Secret Level, die Unterstützung durch „Makato Uchida (Hauptentwickler der Golden Axe Serie) hatten, noch etwas einfallen, wodurch Death Adder nicht zum einzigen Gegner wurde. Die Queen of Death schickt nämlich ebenso ihre Gefolgsleute auf euch, die nicht nur mit Skelett-Truppen dem Angriff bereit stehen. Untote Wesen bis hin zu leicht transparente Gegner stellen sich euch in den Weg, wobei ihr teils sogar nur noch das gegnerische Schwert seht. Dennoch müsst ihr auf Angriffe genauestens achten. Auf die Riesen, die ihr erstmals zu Beginn des Spiels zu sehen bekamt, trefft ihr auf eurer Suche nach der goldenen Axt genauso, wie auf die Königin des Todes selbst. Umso wichtiger ist es auch im neuesten Golden Axe Titel, dass ihr eure Magie gezielt einsetzt und nicht unnötig an kleinere Gegner verbraucht: Mittels des Steuerkreuzes wählt ihr links und rechts die Art der Magie aus. Steht die Anzeige auf links, könnt ihr Angriffe gegen einen Feind oder eine angereihte Feindgruppe richten, während ihr Rundumzauber ausführt, sobald ihr die rechte Anzeige angewählt habt. Einsetzen könnt ihr diese mit der R1-Taste (Taste für die goldene Axt, sobald ihr diese mit dem Steuerkreuz oben ausgewählt hattet). Sechs verschiedene Zauber sind nun möglich: Ihr drückt je nach Magieauswahl diese Taste einmal, zweimal oder dreimal hintereinander, um so verschiedene Feuerattacken auszuführen. So könnt ihr einen Feuerball oder drei Feuerbälle (Anzeige links, einmal oder zweimal [R1] drücken) nach vorn abfeuern. Dies verbraucht entsprechend eine bzw. drei Potions. Habt ihr die rechte Anzeige gewählt, entfacht ihr für zwei bzw. vier Potions einen mehr oder weniger starken Feuerkreis um euch herum. Eure gesamte Magieanzeige verbraucht ihr, sobald ihr die R1-Taste dreimal hintereinander drückt. Ihr beschwört damit einen Feuerdrachen herauf, der je nach Magieauswahl alles um euch herum in Brand setzt oder die Gegner vor euch im Feuersturmflug attackiert.
Falls ihr trotz Counter, verschiedener Zauber und Beasts eure gesamte Lebensanzeige verliert, könnt ihr an Ort und Stelle weiterkämpfen, sofern ihr über eine „Dragon Statue“ verfügt. Diese findet ihr innerhalb der Ebenen, welche euch beim Ableben automatisch wiederbeleben. Verfügt ihr über keine einzige Statue, startet ihr das begonnene Challenge Abteil neu, nicht das gesamte Level. Sobald ihr einen dieser Punkte überschritten und eure Bewertung erhalten habt, speichert das Spiel automatisch ab und ihr könntet rein theoretisch das Spiel beenden und zu jedem Zeitpunkt dort weiterspielen, indem ihr im Hauptmenü auf „Continue Game“ klickt. Zum Nachteil kann hierbei allerdings werden, dass das Spiel nicht zu 100 Prozent nach Story oder dem Challenge Modus unterscheidet. Denn während ihr eine Challenge selbst natürlich überall beginnen könnt (ihr müsst euch diese Abteile innerhalb der Story lediglich freispielen), warpt euch der Story Modus ähnlich an die abgespeicherte Stelle. Ihr besitzt wieder all eure Power, verliert (sofern ihr mit ihm passiert seid) aber auch euer Beast an dieser Stelle. Da euch dies hier nun vielleicht nützlich sein könnte, ist dies natürlich auf den ersten Augenblick erst einmal ernüchternd. Aufgrund des Challenge Modus, den man sehr gern mit anderen Kostümen und Waffen spielt, gewöhnt man sich aber auch sehr schnell an diese Situation.

Die zu erspielenden Attribute für diese neuen Waffen sind dabei aber ziemlich hoch. So könnt ihr das Hauptspiel durchgespielt und dennoch nicht einmal die Hälfte der Waffen erhalten haben, die immer mehr Attribute verlangen. Golden Axe Fans werden hier zu Perfektionisten mutieren wollen, um die Ebenen immer besser zu bewältigen und auch in den schwierigen Stufen zurechtzukommen, um vom Gegner beispielsweise gar nicht erst getroffen zu werden. Denn mit jedem besiegten Feind bzw. wie ihr diesen bezwingen konntet (Counter, Magieumlenkung, normales Hack & Slay, Beasts, …) erhaltet ihr einen speziellen „Titan Bonus“. Der Sinn dieses Bonus ist der: Je mehr ihr euch davon erarbeitet, desto mehr Loot (Geld bzw. am Ende Attribute) erhaltet ihr. Ganz einfach machten es die Entwickler euch aber nicht, an haufenweise Attribute zu gelangen. Denn sobald ihr einen Schlag einstecken müsst, fallen diese Attribute wieder auf Null. Gerechnet wird der Titan Bonus in Prozent, welchen ihr bis auf 1000 hochtreiben könnt. Je besser ihr daher spielt, das Counter System nutzt, eure Umgebung im Blickfeld habt und das Ausweich-/ Parier-System zwischen den Combos einsetzt, desto mehr könnt ihr verdienen. Bis ihr am Ende auch die legendäre „Goldene Axt“ direkt in den Challenges und den Trials of Tyris anwählen könnt! Letztere stellen dabei Arenenkämpfe dar, wie man sie ebenso aus den alten Golden Axe Spielen her kennt: Mehrere Runden (zehn Stück) müsst ihr in einem Areal überstehen, in denen euch mehrere Gegner zu Leibe rücken, aber auch mit Beasts auf euch zu zustürmen. Mit dem Luftkick (springen, danach [X + Viereck] gleichzeitig drücken) könnt ihr diese aber recht schnell runter kicken und deren Kräfte selbst nutzen, was oft eine große Hilfe auch in den Survival-Ebenen ist. Potions, Heilung und Loot gibt es hier ebenso zwischendrin (je einmal) zu verdienen, um die Gesundheit aufzufrischen oder Magie für große Zaubersprüche zu sammeln. Insgesamt gibt es sechs solcher Survival Arenen, die sich nach bestimmten Gebieten innerhalb der Story orientieren und entsprechend erst erspielt werden müssen. In diesen Trials können sich geschickte Spieler recht schnell einige Attribute verdienen. (Anmerkung: Wer die beschriebene Steuerung verinnerlicht hat, dürfte hier nicht allzu große Probleme haben!) Ganz im Gegensatz zum Abschluss der Challenges mit dem schwierigen Ax Battler Schwert.
All diese Kämpfe finden dabei in einer Welt statt, in der die Schergen des Bösen das Land überrollen bzw. vielmehr schon überrollt haben: verlassene Dörfer, brennende Wälder, tote Menschen, ausgeraubte und gemeuchelte Bewohner auf den ins Dorf führenden Wegen, völlig zerstörte Wohngebiete, aufgehängte Personen an Bäumen und sogar Hängebrücken! Dies ist das Szenario in Golden Axe, wo selbst die Luft vernebelt ist und der weiße Staub samt Glutteilchen durch die Luft fliegt. Die Bäume sterben, verbrannte Karren, getötete Beasts . Und mittendrin im kahlen und faden Land - oder was davon noch übrig blieb - die schlagkräftigen Kämpfer des Death Adder. Ausgerüstet mit Waffen und sogar Beasts, die mit Schutzrüstungen versehen wurden, greifen sie euch in diesen dunklen und verbrannten Ebenen an, die zunächst aus geplünderten Dörfern und großen Holzschutzbarrieren bestehen. Die tempelartigen Bauten, Statuen und antiken Gebilde zum Anfang des Spiels erinnern dagegen vielmehr an Mythen und Sagen, wo noch einige Bäume und Gräser die Landschaft zieren und die Wege noch gemauert sind und durch Bodenplatten verziert. Die riesigen Schlossfestungen mit Gittertoren aber auch die schier riesige Wüstenebene vermitteln ebenso den Eindruck eines Mittelalters und der Gefahr. Entsprechend stellten die Entwickler sämtliche Level dar, um den Eindruck der Zeit zu vermitteln und Gefahr auszudrücken, wie sie nach Raubzügen auch sein sollten. Die riesigen Beasts und flammendes Feuer fügen sich geradezu perfekt ein, um ein Gesamtbild zu ergeben, welches durch überdimensionale und mächtige Skelettbauten besonders in der riesigen Wüste sehr für Eindruck sorgt. Euer Schwert schimmert im Licht je nach Haltung und Bewegung, während am Himmel Blitze aufzucken und auch Regen nieder rasselt. Fahnen und Grashalme bewegen sich derweil im Wind und zaubern so eine unglaubliche Atmosphäre auf den Bildschirm, besonders wenn das Gebiet noch von riesigen Festungen und den Death Adder Totems umgeben ist oder ihr kampfbereit auf einem gepanzerten Abrax sitzt. Besonders die unglaubliche Weitsicht erlaubt des Öfteren einen Blick fern ab vom eigentlichen Geschehen, wo auch die Wolkenschwaden am Himmel ständig in Bewegung sind und zumindest hier Leben vermitteln. Zudem umkreisen die Fliegen ununterbrochen die Toten. Meiner Meinung nach das, was man als Golden Axe Fan erwarten sollte, wenn man das Szenario der Golden Axe Reihe in etwa beibehält. An die HD-Referenztitel (BioShock, Gears of War, …) kommt Golden Axe aber keinesfalls heran. Dafür sind selbst die Charaktere (besonders Tyris als Hauptcharakter) in Echtzeitgrafik noch zu einfach gehalten und nicht wirklich auf dem Niveau, das man auf einer PS3 erwartet. Die Konkurrenz zeigt, was man in der heutigen HD Zeit rausholen kann und auch muss.

Entsprechend fallen zudem einige technischen Fehler auf, die die Entwickler aber mit wahrscheinlich nur etwas mehr Zeit hätten ausbügeln können. Denn zerstört ihr ein Tor mit einem Beast, bleiben die teils noch großen Einzelteile brav am Boden liegen und können direkt durch- statt überlaufen werden. Wer genau hinschaut, erkennt auch, dass Beasts auf den Treppen (gleich zu Beginn des Spiels mit Abrax zu sehen) leicht in diesen versinken. Auch das Bild schmiert gern etwas bei der Justierung der Kamera mittels Analogstick, sodass keine klare Drehung des Bildes erfolgt, sondern leichte Schlieren zu sehen sind. Schlimmer als auf dem Konkurrenzsystem von Microsoft fallen jedoch Ruckler auf, die oft bei neuem Auftauchen oder dem Besiegen von Gegnerscharen, sowie dem Wechsel in ein neues Gebietsabteil (zum Beispiel Tor geöffnet und durchgehen) verschmerzt werden müssen. Diese Ruckler sind nämlich teils weitaus stärker und werden auch gern von Slowdowns ergänzt, was in der heutigen Zeit nicht mehr sein darf! Während die Ruckler auf dem Xbox 360 System nur leicht ins Gewicht fallen und den Spielfluss kaum stören, sieht das auf der PS3 anders aus. Hier muss man in der Tat damit leben, auch wenn die technischen Fehler schnell lästig werden dürften. Der erste Patch (ca. 19 MB), den PS3 Besitzer mit dem Einlegen des Spiels downloaden können, ändert daran nicht wirklich viel. (Eigentlich weiß offenbar keiner so recht, was der Patch überhaupt verbessert. Auch ich konnte nicht wirklich einen Unterschied feststellen.) Verglichen mit Games, wo die Technik einem aufgrund von völlig hakeliger Steuerung oder richtigen technischen Pannen den Spielspaß regelrecht versaut, läuft hier dagegen soweit dennoch alles glatt. So stören „nur“ die ständigen Ruckler, während man mit den weiteren Schwächen dennoch ausgezeichnet spielen kann: kleinere Grafik- und Clippingfehler, dessen gröbste Beispiele wohl mit dem Versinken von Gegnern während eines Counters in einem Hügel oder dem Verschwinden hinter einem Zaun genannt sind. Wer diese erzwingt, muss daher lediglich nahe von Gegenständen oder Mauern countern. Somit ist die Technik in jedem Fall verbesserungswürdig und hätte zumindest in Sachen Spielfluss (Ruckler und Slowdowns) auf der PS3 noch weitaus besser optimiert werden müssen! Im Großen und Ganzen hindert diese den Spieler aber nach wie vor nicht am Spielen, wie man es aus manch anderen Spielen her kennt und das Pad samt Spiel aus dem Fenster werfen möchte. Die insgesamt recht kurzen Ladezeiten zwischen den Levels, die interessanten und leicht mit Blut unterlaufenen Bilder, sowie die Hinweise und Tipps (mit korrekt angezeigter und in den Optionen eingestellter Steuerung) peppen den Flair von Golden Axe im Übrigen noch etwas auf.

Soundtechnisch dagegen, alles in Dolby Digital versteht sich, kann Golden Axe recht gut überzeugen: Bereits die Klänge in der ersten Ebene, die tatsächlich ganz mythisch daherkommen und stets zum Flair des Levels passen, zeigen die sachte Hintergrunduntermalung. Sie stützt auch das Thema der Amazone und ihren Axirian Sisterhood Stamm. In den kommenden Welten untermalen Beats bzw. Trommeln das Geschehen. Dies stets leise und nicht störend, sodass sich der Sound dem actionreichen Geschehen vielmehr sachte anpasst. Damit ist er allerdings nach der Ebene auch schon wieder aus dem Sinn. Das Klingen der Schwerter beim Aufprall aufeinander, das Ausfahren von Stacheln und das Feuer aus Tyris' Schwert (nicht nur Magie, sondern auch die Brutal Strikes) untermalen das Geschehen, während das Zusammenspiel der Ebenen, dem Trampeln und Brüllen der Beasts, sowie das gleichzeitige Vibrieren des Dualshock 3 Controllers eins aus Sound und Grafik macht. Die nicht nur zu sehenden, sondern auch zu hörenden Feuerkugeln und Windböen auf beispielsweise Berghängen runden dies noch ab. Verfeinert wird dies noch durch das viele Blut, das in den Kämpfen fließt: Gegner in ihre Einzelteile zerlegen gehört dabei ebenso dazu, wobei ein Arm, der Kopf, der ganze Rumpf oder alles zusammen abgetrennt werden kann. Blutfontänen strömen aber nicht nur aus den Gegnern, sondern auch aus teils regelrecht abgeschlachteten Beasts, welche sich allesamt kurzerhand in graues Gestein verwandeln und etwas später in Staub auflösen. Haben die Feinde jedoch Rüstungen an sich, wird oder muss diese zunächst Stück für Stück abgeschlagen werden, ehe die Lebensenergie Schaden nimmt. So gibt es gegen Ritter samt Lanzen oder Schwerter zunächst erst diese zu schwächen, ehe sie besiegt werden können. So fliegt zunächst gern mit einem metallischen Knall der Helm davon, während die Feinde beim Zerstückeln oder Aufspießen auch kräftige Schreie von sich stoßen. Gespräche, vor allem in den Zwischen- und Rendersequenzen, sind dabei komplett in Englisch, Untertitel gibt es keine.

Tyris Flare – Your Service is not yet at an End …
Tyris Flare – Dein Dienst ist noch nicht beendet …
Golden Axe Fans fehlt natürlich besonders der Kooperationsmodus im neuesten Golden Axe Teil. Zwar treten Gilius Thunderhead und Ax Battler innerhalb der Story mit auf, spielbar sind sie allerdings nicht. ABER, wer sich mit dem Spiel befasst, die Story verfolgt und die Geschehnisse und vor allem die Vertrautheit der eigentlich drei Helden untereinander sieht, wird eine Sache wohl oder übel feststellen: Golden Axe: Beast Rider ist aller Wahrscheinlichkeit nach gerade einmal der Auftakt einer großen Gesamtstory, an dessen Ende die drei Helden erst zusammengeführt werden, um gemeinsam in den Kampf zu ziehen. Wer das Spiel beendet (gleichzeitig das rote Arcade Kostüm von Tyris erspielt) und danach den Abspann sieht (Filme/Videos im sind Hauptmenü anwählbar), wird wissen, was ich meine …

Hänge ich nach unterdessen mehr als 15 Stunden Spielzeit noch immer an der Xbox 360 Version von Golden Axe: Beast Rider, legte ich auch die PS3 Version ins Laufwerk, um zunächst ohne den bereitstehenden Patch das Spiel anzuspielen. Die Steuerung wieder meinen Vorstellungen angepasst, ging der Spielspaß auch gleich von vorn los, sodass ich mit Abrax bis zum Levelausgang stapfte und zwischendrin die verschiedenen Gegner plättete. Counter und Magiefähigkeiten inbegriffen. Sofort kam ich auch auf der PS3 klar und steuerte Tyris durch die erste Ebene, wobei ich aufgrund des weitaus sensibleren und schwammigen PS3 Controllers die Sensibilität des rechten Analogsticks für die Kamerajustierung nach unten schrauben musste. Nach der ersten Ebene lud ich mir den 19 MB großen Patch herunter und spielte das erste Level vergleichsweise noch einmal. Einen Unterschied konnte ich hier jedoch nicht feststellen: Denn als Fan seit den hierzulande veröffentlichten Mega Drive Spiele Golden Axe und Golden Axe II kannte ich inzwischen auch den Beast Rider Titel fast in und auswendig, sodass mir die weitaus intensiveren Ruckler der PS3 Version sofort auffielen. Was mich auf der Xbox 360 keineswegs störte oder am Spiel hinderte, nervte mich dann hier teils aber doch. Insgesamt behinderten diese und auch auftretende Slowdowns den Spielfluss an sich nicht. Dennoch frage ich mich, wieso die Entwickler den Sony Titel nicht flüssiger zum Laufen bringen konnten. So schaufelt die Konsole ständig neue Daten …
Und dennoch ist es mir unverständlich, wie einige Leute der Meinung sind, Golden Axe Fans sollten sich das Geld sparen. Denn trotz der stärkeren technischen Schwächen, mit denen sich Spieler hier wohl oder übel abzufinden haben, spielte ich gleich eine ganze Anzahl an Ebenen neu und kam auch richtig gut voran, erntete neue Attribute, Kostüme und Bonusfilmchen! Ich glaube daher nach wie vor, dass einige Spieler mit dem Kampfsystem nichts anfangen können, welches sich Secret Level hier ausdachte und mit gekonntem Counter System ausstattete. Verdrückt ihr euch und könnt dadurch den Schlag nicht parieren oder ihm ausweichen, erwischt es euch teils eiskalt. Andernfalls könnt ihr mit harten Brutal Strikes zurückschlagen oder sogar einen Counter einsetzen. Dass diese ein genaueres Timing erfordern ist gut, denn sonst würde jeder problemlos durch die Levels stapfen. So gilt es Vieles erst herauszufinden, wobei die Tipps der Entwickler bereits wertvolle Hinweise darüber geben und dennoch Tüfteleien hier und da von Nöten sind. Ich finde dies richtig klasse, genauso wie das toll integrierte Magiesystem, das mit dem Steuerkreuz ausgewählt und je nach Druckart des Magie-Buttons eingesetzt werden kann. Zudem erinnern die Reittiere, wie das Erscheinen von Gilius Thunderhead und Tarik - Ax Battler, genauso wie das Leveldesign an altbekannte Zeiten: geplünderte Dörfer, brennende Wälder, tote Menschen, Wüstenlandschaften samt viel Staub und riesige Skelette. Aber auch ähnliche Kontrahenten von damals samt riesiger Endgegner. Mehr von dieser Sorte hätte ich mir allerdings gewünscht, denn mit den beiden Riesen und der Queen of Death sind neben Death Adder eigentlich schon die größten Obermotze genannt. Mir fehlen nach wie vor der kopflose Riesenritter, die Typen samt Hammer oder der Halbwolf mit Stachelkeule über seiner Schulter. Das Fehlen des Kooperations-Modus finde ich dagegen gar nicht mal so schlimm, obwohl dieser für ein Golden Axe Titel wichtig wäre. Verfolgt man die „Beast Rider“ Story, ist der Grund dafür aber auch klar wie Kloßbrühe! Entsprechend finde ich diesen Auftakt des Beast Rider Titels richtig klasse und empfinde auch das Kampf- und Magiesystem als gut gelungen. Denn ein 2D-Spiel in 3D zu übertragen und dabei nicht einfach nur ein stinknormales Hack & Slay draus zu machen, ist in jedem Fall eine schwere Aufgabe, die zuvor ein Konzept verlangt. Und auch wenn es an der einen und anderen Stelle noch einige Verbesserungen und Erweiterungen (abgesehen von der Technik) geben sollte oder sogar muss, ist Golden Axe: Beast Rider meiner Meinung nach ein Spiel, das sicher den meisten Fans aufgrund der vielen, vielen Konzeptübernahmen aus der Vergangenheit gefallen und auch darüber hinaus Interessenten finden dürfte.
Mir hat dieses Spiel trotz der beschriebenen Fehler richtig Spaß gemacht. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich als Besitzer beider HD-Konsolen die Xbox 360 Version aufgrund der besseren Technik klar vorziehe und auch jedem Spieler empfehle, sich diese anzusehen. Denn hätten die Entwickler die Technik der PS3 Version besser hinbekommen, hätte Golden Axe: Beast Rider auf der PS3 meiner Meinung nach ebenso seine 70 Ringe verdient. So reicht es nur fürs Mittelmaß, selbst wenn ich auch auf der Sony Konsole die „Trials of Tyris“ teils gleich mit dem ersten Versuch erfolgreich beendete. Wer das Kampfsystem also versteht, wird wohl seine wahre Freude samt viel Widerspielwert (speziell für neue Waffen und A-Plus Ränge) haben. Im Gegensatz zu all jenen da draußen, die sich mit Golden Axe scheinbar kaum beschäftigt haben und / oder damit null klar kommen.

Ronny Wecke