Multitest -- The Club
Vergleich Xbox 360 und PS3

"Kill or be Killed."
"Töte oder werde getötet."
Korrupte Geschäftsmänner und gelangweilte Millionäre: Sie alle spielen ums Geld und wetten sogar im tödlichen Bloodsport Geschäft. Die nächsten Opfer wurden bereits gefunden und mittels schlagkräftiger Argumente davon überzeugt, sie ins Hauptquartier zu begleiten. Dort erhalten sie ihre Ausrüstung, die sie für die Spiele der Wettenden benötigen. Weitere Waffen und Munition ist vor Ort selbst zu beschaffen…
Und so fügt sich eins zum anderen zusammen, denn die Männer stammen aus verschiedenen Ländern und haben ihre ganz speziellen Eigenschaften. Nachdem ihr die zwei verschiedenen Intros gesehen habt, konntet ihr nicht nur die „Festnahme“ der Fighter sehen, sondern auch kleine Kampfszenen, wie es in The Club genau zugeht. Neulinge sollten zuerst einen Blick in die Turniere werfen, denn hier habt ihr nacheinander Zugriff auf acht unterschiedliche Ortschaften. Somit sollte klar sein, dass es keine großartige Story, als die eben genannte, gibt und die Action sofort beginnt. Habt ihr euch die Steuerung in den Optionen genauer angesehen bzw. diverse Einstellungen zu Sound, Bildschirm und Gameplay vorgenommen, führt euch euer erster Weg ins Stahlwerk, wie es auch in deutscher Sprache angezeigt wird. Nichtsdestotrotz ist The Club komplett in Englisch gehalten. So auch Untertitel und Sprache des Sprechers, der das erste Kampfgebiet als „Steel Mill“ bezeichnet und genauer erklärt. Die deutsche Bezeichnung kommt einfach daher, dass sich die erste Arena in Deutschland befindet. Genauer genommen im Schwarzwald. Hier dürft ihr auch tatsächlich euer Können zuallererst gegen Deutsche unter Beweis stellen. Einsätze gibt es sechs bis sieben pro Turnier, welche unterschiedlichen Regeln unterliegen. Ihr wählt euch einen von anfänglich sechs Charakteren, die sich in den Eigenschaften Geschwindigkeit, Stärke und Vitalität unterscheiden und gelangt nach einer kleinen und recht angenehmen Ladepause, in der ihr verschiedene Tipps zur Mission angezeigt bekommt, zum Punktebildschirm. Hier seht ihr zunächst, mit welchen Punkten der Rest der Truppe dieses für euch nun startende Event abgeschlossen hat und was ihr also an Score schaffen müsst, um hier den ersten Platz zu erlangen. Bestätigt ihr nun, beginnt eure erste Mission mit einem lauten „Fight“.

Um dieses erste Event zu gewinnen, „findet das Levelende und macht so viele Punkte wie nur möglich“, so besagen es die Regeln. Habt ihr euch zunächst für die einfachste Schwierigkeitsstufe „Casual“ entschieden, beträgt der Highscore des Nummer 1 Spielers beispielsweise rund 60.000 Punkte (ist je nach eurem gewählten Spieler unterschiedlich), die ihr für den ersten Rang in diesem Event überbieten müsst; dies ist euer erster Auftritt. Und sofort nach der ersten Ecke lauern bereits die ersten Gegner auf euch, die nicht nur sofort das Feuer eröffnen bzw. hinter Gegenständen Deckung einnehmen. Da ihr im deutschen Stahlwerk unterwegs seid, tönen auch Worte wie „Da drüben…“, „Mist“ oder sogar „Scheiße“ durch die Lautsprecher. Das Tutorial, welches euch automatisch beim ersten Spielen eines neuen Events die Regeln erklärt, zeigt euch schon einmal eindrucksvoll, wie The Club funktioniert und was ihr hier nun in die Tat umsetzen solltet. Denn habt ihr den ersten Feind hinter den Tonnen erledigt, seht ihr einen roten Zeitbalken in der rechten oberen Ecke. Dieser zeigt nun die Ziffer „1“ an und erhöht sich bei jedem Abschuss eines neuen Gegners um eine weitere Ziffer. Allerdings klingt dieser Balken innerhalb von wenigen Sekunden und stückweise wieder ab. Das bedeutet, ihr müsst eure Kontrahenten stets innerhalb des Zeitlimits abschießen, damit nicht nur der Zeitbalken (auch Killbar genannt) wieder aufgefüllt wird, sondern euch auch eine weitere Combo zugezählt wird. Schafft ihr den Abschuss in der Zeit nicht, leert sich euer Combostand rapide im Sekundentakt gen Null zu. Aufhalten könnt ihr dies nur durch einen weiteren Abschuss, sodass die Comboanzahl an der Stelle wieder am Leben erhalten wird, wo sie zuletzt beim Abfall noch stand. Im ersten Augenblick mag dieses System ein wenig kompliziert klingen, ist es aber ganz und gar nicht. Die Entwickler von The Club - Bizarre Creations - schöpften diese Idee der Comboaktionen aus ihrem sehr erfolgreichen Titeln „Metropolis Street Racer“, der im Nachfolger „PGR – Project Gotham Racing“ mündete. Wer das Rennspiel auf den Dreamcast- und Xbox-Konsolen nicht nur lieben gelernt hat, sondern auch fleißig auf Kudos Jagd (Combo Punkte) war oder ist, der wird das System in The Club sicher schnell verstehen. Die Gemeinsamkeiten dieser Combo ähneln nämlich sehr: Bei „Project Gotham Racing“ konntet ihr durch Driften um Kurven, das Überholen von Gegnern, dem kurzzeitigem Fahren auf zwei Rädern, Sprünge, Windschatten oder 360 Grad Drehungen mächtig an Punkte machen. Kombinationen gab es natürlich ebenso, sofern mehrere Sachen aufeinander folgend auftraten: um die Kurve Driften, dabei auf zwei Rädern fahren und gleich danach einen weiteren Fahrer überholen. Durch die Kombination und dem Fahren mit Stil wurden die Kudos Punkte mehrfach gezählt, sodass der Highscore schneller nach oben schoss, als mit einzelnen Aktionen. Und genau das ist der Sinn und Zweck von The Club. Der einzige Haken dabei ist allerdings, dass ihr hier nicht einfach nur den Kampf gewinnen müsst und die erreichten Punkte werden euch wie in den Hauptrennen auf eurem Konto gutgeschrieben. Sondern hier ist das oberste Ziel stets, einen vorgegebenen Score zu erreichen.

Und den erreicht ihr nur, indem ihr euch auch hier mit möglichst viel Stil durch die Level schießt und stets eure Comboanzeige samt Killbar im Auge behaltet. Dabei lauft ihr einen festen Weg ab, auf dem ihr euch allerdings frei bewegen könnt. Im Stahlwerk führt dieser beispielsweise auch über Außengerüste. Viele Wege in The Club kreuzen sich an der einen oder anderen Stelle, finden aber schon nach wenigen Metern wieder zusammen. Auf größeren Plätzen darf man ebenfalls überall hinlaufen. Am Ende gibt es aber dennoch nur einen Weg weiter Richtung Ziel. Und dieser Weg ist stets durch Pfeile an Wänden oder am Boden gekennzeichnet: immer in Form von Schildern, wie man sie im realen Leben auf Straßen kennt. Euren eigenen Charakter habt ihr dabei stets im Bild, eine Ego-Shooter Perspektive gibt es nicht. Gegner lauern hinter jeder Ecke und dienen euch praktisch nur zu dem Zweck, eure Killbar aufzufüllen, die Zeitanzeige zurückzusetzen und so schrittweise im Level voranzukommen. Wichtig dabei ist außerdem der Stil: Ein Kopfschuss bringt hier weitaus mehr Punkte, als das Umnieten durch Schüsse in den Oberkörper. Auch die Entfernung zum Kontrahenten bringt mächtig Punkte, sofern ihr diesen noch entsprechend gut aus dem Weg räumen könnt. So liegen die zu ergatternden Punkte bei einem normalen Schuss zum Beispiel bei etwa 400 Punkten, während ihr mit einem Kopfschuss, der durch den Sprecher stets mit dem englischen Headshot ausgerufen wird, locker 1200 oder einen höheren Score bekommt. Dieser wird euch sofort zu euren Punkten addiert. Habt ihr auf eurem Weg ins Ziel nun bereits eine Zehner-Combo und schießt daraufhin jemanden mit Geschick und / oder Stil nieder, erhaltet ihr diese „einfachen Punkte“ mal zehn. Den Stil erreicht ihr dabei durch weitere Aktionen und Tricks, die ihr allerdings nicht zuletzt für weitere Punkte benötigt. Dazu aber gleich mehr…
Folgt ihr den Weg innerhalb eurer ersten Stahlwerk Mission, gelangt ihr bis zu einer mit Holz versperrten Tür samt der Aufschrift „Exit“. Dies ist der Levelausgang, den ihr mittels der A-Taste (X-Taste auf er PS3) durchbrechen könnt, um das erste Event abzuschließen. Am Ende werden all eure erreichten Punkte aufgelistet und mit Zusatzpunkten für eure noch bestehende Gesundheit und der Genauigkeit eurer Schüsse erweitert. Angezeigt werden euch zudem die Anzahl der getöteten Gegner, eure längste Combo innerhalb dieses Levels, sowie Skullshots. Letztere sind Schilder mit einem Totenkopf, die mehrfach in einem Event zu finden sind. Einmal von euch zerstört, zählen sich diese als weitere Combo zu eurer Killbar hinzu und setzen das Zeitlimit auch wieder zurück. Sie gelten praktisch als Ersatz für Feinde und können eure Killbar auch auf kleineren Wegen ohne Feinde aufrechterhalten. Einige Skullshots findet ihr aber auch in abgelegenen Nischen oder hinter Türen. Sie helfen euch hier oftmals, die am Boden liegenden Gegenstände einzusammeln, ohne einen Verlust eurer Combo hinnehmen zu müssen. In der Regel sind diese Gegenstände am Boden Munition für eure Waffen oder Medikits, mit denen ihr eure Gesundheit auffrischt. Munition erhaltet ihr natürlich auch von erledigten Gegnern, sofern diese natürlich auf eurem Weg liegen und nicht abseits an angrenzenden Wegen, auf Häuserdächern oder Balkonen.

Denn in den folgenden Levels verstecken sich Feinde nicht selten auf benachbarten Häuserdächern, auf der anderen Seite eines Flusses oder sogar in zerstörten Gebäuden. Gegnerische Waffen könnt ihr also nur auf eurem vorgegebenen Pfad ergattern und daraufhin deren Schlagkraft testen. Denn gerade die weiteren Turniere rund um Venezia, dem Bunker, dem Ocean Liner, Gefängnis oder einem Kriegsgebiet erfordern mit engen Gängen oder weit entfernten Geschütztürmen etwas mehr Einsatz, als das im Spiel relativ gängige Maschinengewehr. So kommt gern eine Schrotflinte zum Einsatz oder ein Raketenwerfer, mit denen nahe gelegene Feinde erlegt oder entfernten Kontrahenten eins übergebraten werden kann. Dabei wird aber auch schnell klar, dass der Waffenwechsel hier an einigen Stellen im Spiel nicht nur von Vorteil sein kann, sondern auch notwendig ist. Wechseln könnt ihr diese übrigens mit dem Steuerkreuz, sodass ihr mittels links/rechts durch die einzelnen Waffen durchschaltet. Ist eure Munition verbraucht, wechselt ihr automatisch zur nächsten Waffe. Nachladen könnt (und solltet ihr sogar) in kleineren Schusspausen mit der X-Taste (Viereck auf der PlayStation 3). Denn lauft ihr ins nächste Gefahrengebiet, könnte das automatische Nachladen vor einem Gegner euch nicht nur Energie kosten, sondern auch das Sinken eurer Combo, da diese letzte Sekunde zum Nachladen eure Killbar zum Absturz bringen kann. Dies kostet euch selbstverständlich wieder haufenweise Punkte und möglicherweise den Highscore.
Weiter aufgewertet werden können die Punkte mit Stilpunkten. In erster Linie geschieht das mit einer Rolle, die ihr mittels des A-Buttons auf dem Xbox 360 Pad bzw. der X-Taste auf dem Sixaxis Controller der PlayStation 3 ausführt. Rollen könnt ihr euch durch gleichzeitigen Einsatz der linken Analogtaste praktisch in alle Richtungen. Tötet ihr gleich nach dieser Rolle einen Gegner, erhaltet ihr dafür extra Punkte; die Aktion wird als „Death Roll“ bezeichnet. Selbstverständlich könnt ihr mit diesem Move auch gegnerischen Schüssen ausweichen und somit in so manchen Situationen eure eigene Lebensenergie schützen. Den „Snap Shot“ könnt ihr euch verdienen, indem ihr einen Gegner unmittelbar hinter euch erledigt. Damit sich euer Charakter im Bruchteil einer Sekunde um 180 Grad dreht, wird der Y-Knopf auf dem Xbox 360 bzw. der Dreiecksknopf auf dem PlayStation 3 Controller betätigt. Gleich danach auf den Feind schießen und der „Snap Shot“ ist euch sicher. Könnt ihr nach diesen Aktionen auch noch punktgenau beispielsweise einen Headshot ausführen, wird dies in Form von Extra-Punkten natürlich eurem Score Konto gutgeschrieben. Doch selbst wenn ihr solche Manöver aus dem Effeff beherrscht, erhaltet ihr auch für einen Schrotflinteneinsatz in engen Gängen dafür lange nicht die Menge an Punkten, wie ihr sie für das Ausschalten von weit entfernten Gegnern bekommen könnt. Hierzu zählen Sniper-Einsätze oder auch die Treffer von Feinden, wie ihr sie auf normalem Wege zum Ziel nie machen könntet. Denn gern läuft etwas abseits von eurer Area ein Feind entlang, der euch nicht einmal etwas zuleide tut und tatsächlich nur für einen Moment euren Weg kreuzt. Könnt ihr ihn aus der Entfernung eliminieren, hagelt es massig Extrapunkte in fünfstelliger Höhe. Blaue explodierende Tonnen könnt ihr ebenfalls nutzen, um entweder in der Nähe stehende Feinde zu besiegen, aber auch um eine Kettenreaktion hervorzurufen, die möglichst mehrere Feinde gleichzeitig erledigt. Der so genannte „Multi Kill“ wertet ebenfalls euren Score auf. Und während all dies im sehr einfachen Casual Schwierigkeitsgrad praktisch problemlos machbar ist, schlägt der nächste Modus schon gnadenlos zu und fordert fortgeschrittene Spieler dazu auf, kleine Höchstleistungen zu vollbringen. Denn hier zeigt sich, dass oder ob ihr Bizarres Combo System verstanden habt und anwenden könnt.

Kills earn Scores, Scores bring Success, Success means Survival.
Tötungen bringen Punkte, Punkte bringen Erfolg, Erfolg bedeutet Überleben.
Renwick, Dragov, Seager, Adjo, Kuro und Finn: Die sechs Elitekämpfer mit ihren persönlichen Eigenschaften und Skills sind jene, mit denen ihr zunächst das Bloodsport Spiel aufmischen könnt: Gesuchte Verbrecher, Spieler, Cops, bis hin zu Leuten mit gestohlener Identität, dem Nervenkitzel für das gewisse Etwas oder dem reinen Verlangen zu töten – von allem ist etwas dabei. Mit Killen und Nemo treten zwei weitere Männer eurer Spielerauswahl bei, sobald ihr die Turniere weiter und weiter lebendig abschließt. Denn es heißt nicht nur „Rennen ans Ziel“, sondern auch „Überleben“: Entsprechend gibt es fünf verschiedene Matcharten mit je verschiedenen Regeln:
Sprint:
Das Ziel erreichen ist hier die einzige Devise. Ihr beginnt mit eurem Kämpfer und fightet euch bis ans Levelende durch das Exit-Tor. Ein Zeitlimit hängt euch hier, abgesehen von der Killbar, nicht im Nacken. Das Ziel erreichen und so viele Punkte wie möglich einsacken ist die Aufgabe im Event „Sprint“.
Siege:
Ihr werdet in ein spezielles Gebiet gesetzt, das aus nur wenigen Laufmetern besteht. Haltet aus, bis die Zeit abgelaufen ist und macht so viele Punkte wie möglich, denn das gegnerische Feuer bricht nie ab. Abgrenzungen in Form von orangefarbenen Straßenhütchen (wie sie in Project Gotham Racing dem Slalom dienen) dürfen nur für fünf Sekunden überschritten werden, um beispielsweise Medikits aufzusammeln. Diese werden nach einigen Sekunden stets erneuert.
Survivor:
Dieses Bloodshot Spiel ist dem „Siege“ sehr ähnlich. Auch hier gilt es durchzuhalten und zu überleben, bis die Zeit abgelaufen ist. Allerdings werdet ihr hier statt an den Rand eines Gebiets samt kleiner Deckung direkt auf einen relativ freien Platz befördert, der ebenfalls überall durch Markierungen abgegrenzt ist. Lediglich für fünf Sekunden dürft ihr dieses Gebiet für Medikits verlassen. Gegnerscharen strömen hier in euer Gebiet, andere Feinde wiederum versuchen euch aus der Entfernung zu eliminieren; und zwar von allen Seiten…
Time Attack:
Mit Zeitlimit im Nacken geht es in der „Time Attack“ über zwei oder mehrere Runden in einem Event zugange. Grüne Objekte (Taschenuhren) geben euch auf eurem Weg je drei Sekunden zusätzlich: Mit jedem gekillten Gegner und jedem zerstörten Zeit-Skullshot (haben lediglich ein anderes Symbol als die gewöhnlichen Skullshots) werdet ihr ebenso mit drei Sekunden Zeitaufschub belohnt. Ziel ist es, das Event entsprechend viel Runde zu durchlaufen, innerhalb des Zeitlimits das Levelende bzw. den Levelanfang zu erreichen und gleichzeitig zu viel Score wie nur möglich einzufahren. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto weniger Zeit bekommt ihr zum Start.
Run the Gauntlet:
Auch hier ist ein Zeitlimit mit von der Party. Vergleichbar ist der „Run the Gauntlet“ allerdings vielmehr mit dem Sprint. Ihr kämpft, schießt und punktet euch möglichst mit Highscore ans Levelende. Der einzige Unterschied: Tut dies innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits.

Schafft ihr eure Aufgaben innerhalb des gesetzten Zeitlimits nicht (dies betrifft auch die fünf Sekunden der Abgrenzungsübertretung), explodiert sofort ein Chip, der euch praktisch eingepflanzt wurde. Dies dürfte Ansporn genug sein, sich zurück ins Kampffeld zu begeben und einer möglichen Detonation zu entgehen. Doch einfacher wird es dadurch nicht, denn die weiteren Schwierigkeitsstufen, die euch SEGA und Bizarre Creations bieten, haben es in sich. Nach dem „Casual“ Modus habt ihr in der „Reckless“ Stufe bereits mächtig zu tun und dürft einen weitaus höheren Punktestand mit denselben Mitteln und Gegnern des Casual Schwierigkeitsgrades anpeilen. Wer in den Turnieren allerdings vorankommt, spielt mit jedem Event eines jeden Turniers aber auch entsprechende Gebiete für das „Single Event“ frei, wo ihr alle Arten von Matches eines jeden Ortes auch einzeln und Turnier-unabhängig bestreiten könnt. Je mehr ihr also frei gespielt habt, desto mehr dürft ihr hier üben und euch so auch auf Turniere höheren Ranges vorbereiten. Speziell die dritte Stufe „Insane“ fordert nämlich eine noch mal gewaltige Erhöhung eures Scores, welches mit dem zu erspielendem „Real“ Schwierigkeitsgrads regelrechte Höchstmaße annimmt. Um einen kleinen Einblick in diese Punkteverteilung zu bekommen, hier eine kleine Auflistung des ersten Events des deutschen Stahlwerks im Schwarzwald: Für den einfachen Schwierigkeitsgrad „Casual“ benötigt ihr 26.500 Punkte, während ihr unter gleichen Bedingungen im „Reckless“ 450.000 Punkte erzielen Sollt. Auf „Insane“ wollen die Entwickler 2.300.000 Punkte sehen, auf „Real“ immerhin einen Score von 4.300.000 Punkten. Je nach Event und Ort kann der Score auch bis auf beispielsweise 10.500.000 Punkten gehen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass sich diese Zahlen zwar überirdisch anhören aber dennoch machbar sind. Denn während „Casual“ und „Reckless“ unter den Anfangsbedingungen laufen („Casual“ für Anfänger, „Reckless“ für fortgeschrittene und geübte Spieler), werden auch die weiteren Schwierigkeitsstufen unter gleichen Bedingungen gewertet und haben entsprechend mehr Gegner zu bieten, die zusätzlich auf Häusern, Stahlträgern und anderen Schlupfwinkeln unterbracht sind. Entsprechend sind hier nicht nur mehr Punkte drin, sondern auch eine schnellere Erhöhung der Combo und dadurch weitaus mehr Score. Allerdings setzt sich der Schwierigkeitsgrad nicht nur aus höheren Punktzielen zusammen, sondern erhält zugleich einen höheren Schwierigkeitsgrad in Sachen Gameplay an sich. Eure Feinde kennen nun keine Gnade mehr, weshalb die eigene Energieleiste weitaus schneller sinkt. Wollt ihr hier bestehen, heißt es Ausweichen, den eigenen Stil perfektionieren, sichere und vor allem zielgenaue Schüsse abfeuern und gekonnt nachladen. Welchen Charakter ihr am besten handeln könnt, dürftet ihr spätestens hier wissen – sprich, ob euch Geschwindigkeit mehr zusagt als Kraft (ihr könnt mittels der R1- bzw. LB-Taste euch auf den Pelz rückende Kontrahenten auch mit der Waffe (er)schlagen) oder euch eine höhere Vitalität doch am geeignetsten erscheint.

Auch der Modus „Gunplay“ basiert auf eure Erfolge in den acht Turnieren. Hier könnt ihr euch selbst einzelne Turniere zusammenstellen, die aus verschiedenen Events aller Ebenen bestehen. Das heißt, ihr beginnt beispielsweise mit einem „Sprint“ im Bunker, durchlauft dann einen „Time Attack“ in der Warzone, überlebt ein „Survival“ im Ocean Liner und so weiter. Selbst bestimmen könnt ihr dabei für jedes Event unabhängig voneinander den Schwierigkeitsgrad und die zur Verfügung stehende Waffe. Je weiter die eigentlichen Turniere durchgespielt worden sind, desto mehr Waffen schaltet ihr euch für den „Gunplay“ Modus frei, der für Langzeitspielspaß sorgen soll und stets je nach Event und Schwierigkeit eine andere Höchstpunkteanzahl von euch erwartet. Meistern ihr eine Aufgabe zwischendrin nicht, folgt sofort die nächste Mission. Denn die aktuelle Aufgabe darf nun nicht wiederholt werden. Wer sämtliche Ebenen aber aus den Turnieren und danach dem Single Modus kennt und problemlos meistert, für den wird dieser zweite Modus allerdings wohl eher keine neue Herausforderung sein, was den Spielspaß bzw. viel eher die Anzahl der Spielmodi für einen einzelnen Spieler einschränkt.
Hochladen könnt ihr in jedem Fall alle Scores in die Ranking-Listen und ihn mit weltweiten Spielern oder den eigenen Konsolen Freunden vergleichen. In den „Single Player Leaderboards“ für PlayStation 3 und Xbox 360 könnt ihr sämtliche Events, die allesamt einen eigenständigen Namen tragen (zum Beispiel „Diagnosis Girder“ oder „A Bridge Too Far“), einsehen, euren Score hervorheben oder ihn weltweit mit anderen Spielern auf jeder Schwierigkeitsstufe vergleichen. Freundeslisten gibt es dabei lediglich in der Xbox 360 Version, genauso wie die so genannten „Leaderboards“ für den Xbox Live Service, in denen eine genaue Punktanzahl für online erspielte Erfolge einsehbar sind. Freundeslisten könnt ihr also nur auf der Xbox 360 bei beiden Ranking Boards zum Vergleich heranziehen bzw. jede Spielerkarte mittels der Y-Taste aufrufen. Und hier zeigt sich ebenso, wie sehr es doch machbar ist, bestimmte Rekorde in den Einzelspielerevents zu schaffen. Hier brechen Spieler die Anforderungen von Bizarre Creations um Längen. Aber selbstverständlich gibt es nicht nur den Online Modus zum Vergleichen des Scores. Online könnt ihr euch in den Farben rot oder blau zusammentun und bis zu viert gegen das gegnerische Team antreten. Die verschiedenen Levelkarten in The Club eignen sich auch hier hervorragend zum Spielen, da die verschiedenen Gänge, Seitenwege und Schutzmöglichkeiten nun ohne wegweisende Schilder des Einzelmodus durchlaufen und erkundet werden können.

Die Einstellungen für die verschiedenen Modi unterscheiden sich dabei sehr. Ob nun das Team gewinnt, das zuerst beispielsweise 50 Gegner erledigt oder nach Ablauf einer voreingestellten Zeit (zum Beispiel 5 bis 20 Minuten) die meisten Treffer schaffte, sei erstmal dahingestellt. In jeden Fall integrierten die Entwickler von Bizarre Creations mehrere Online Matches, die einerseits das Konzept des Combosystems nutzen und andererseits Online Partien im The Club Style verfolgen, wie man sie sonst zum Beispiel von der Konkurrenz mit „Halo“ kennt: Bis zu vier Leute bekämpfen sich somit im Team gegeneinander, verteidigen ihren Platz oder ringen im Hunter Modus um mehr Punkte. Das Spektakel jeder gegen jeden kommt auch hier zu tragen, da ihr für das Besiegen eines Gegners nicht nur Punkte erhaltet, sondern innerhalb des Killbar Zeitlimits diese mit der nächsten Tötung auch erhöhen könnt. Entfernte Schlupfwinkel eignen sich hervorragend für Sniper Einsätze. Jjede Waffe kann mittels der L2 / RT-Taste zielend eingesetzt werden. Dadurch wird das Bild etwas herangezoomt, bei Sniper Gewehren erfolgt der Sniper Modus. Zugleich können sich die Opfer mittels der R1- bzw. RB-Taste schneller fortbewegen oder auch hier versuchen, mittels der Rolle gegnerischen Salven auszuweichen. Noch weitaus mehr, als wohl im Offline Modus, werden hier die Granaten genutzt. Eingesetzt werden sie mittels der B-Taste bzw. Kreis-Button: Blend-, Rauch-, Explosionsgranaten gibt es von Haus aus oder finden sich in entsprechenden Munitionskisten am Boden. Mit dem Steuerkreuz könnt ihr stets wählen (Richtungstasten nach oben und unten), welche der Granaten ihr einsetzen möchtet. Insgesamt gibt es mit „Kill Match“, „Score Match“, Hunter Hunted“, „Team Fox Hunt“, Team Capture“, „Team Kill Match“, „Team Siege“ und „Team Skullshot“ acht Online Modi, die mittels Zeitlimit, Score- und Punktelimit als Host samt Waffentypen erstellt werden können. Seltsam ist nur, dass das Spieler-Limit lediglich bei zwei, drei, vier oder acht Spielern liegt. Witzig sind hierbei die neuen Ideen, die mittels des Punktzählungssystems oder der Skullshots angewendet werden. So müssen die gegnerischen Skullshots zerstört und die eigenen geschützt werden. Oder man darf sich ganz nach dem bekannten Flag Modus Prinzip - nach einem Kill nicht mehr erwischen lassen, damit der daraufhin folgende Zähler einen entsprechenden Punktestand anzählt…

Interessant sind allerdings die Unterschiede der Online Features beider Versionen. Mit dem Klick auf das Feld Multiplayer nämlich vermissen PlayStation 3 Besitzer nicht nur den „System Link“, sondern können im Online Modus auch nicht zwischen dem „Ranked Match“ und dem „Player Match“ entscheiden. Das „Quick Match“ fehlt in der PS3 Fassung ebenso gänzlich, wie die Möglichkeit des „Public- und Private Match“. Damit wird schnell klar, dass die zur Verfügung stehenden Online Modi in der Xbox 360 Version ausgereifter sind und mehr Möglichkeiten für den gemeinsamen Online Spielspaß bieten, was sich wie vorhin beschrieben auch auf die Ranking Listen auswirkt. Dennoch gibt es in beiden Versionen die „Ping-Anzeige“. So weiß jeder Spieler innerhalb einer Lobby, ob die Internetverbindung in den entsprechenden Matches für einen selbst zum Nachteil werden könnte. Grafisch macht The Club wie auch spielerisch eine gute Figur. An die derzeitigen großen Grafik-Highlights wie „BioShock“ oder „Gears of War“ kommt der SEGA Titel zwar nicht heran, sieht aber dennoch sehr gut aus (meiner Meinung nach in etwa mit „The Darkness“ zu vergleichen) und überzeugt durch viele Kleinigkeiten und Details: Schaut durch schmutzige Fenster hinaus in Freie, bestaunt größere Explosionen, durchlöchert Scheiben und hinterlasst beim Schießen Spuren auf sämtlichen Oberflächen - bröckelnde Wände und Pfähle inbegriffen. Funken, die durch das Abprallen der Munition auf beispielsweise Eisenstangen entstehen, gibt es zuhauf und im Weg liegende Kisten werden einfach beim Laufen beiseite geschoben. Jedes Level besitzt aber seinen völlig eigenen Stil, da die Ortschaften vom Schiff, über eine Lagerhalle bis hin zum Kriegsgebiet auch stets völlig andere Themen beinhalten. In der Vorschau erinnern manche Gebietsteile oder vielmehr die Deckungsmöglichkeiten (Säulen, Kästen auf einem Platz, Ecken) an das Spiel „Gears of War“, die aber aufgrund des völlig anderen Gameplays natürlich nicht vom Spieler genutzt werden. Die dynamischen Kamerafahrten während des Rennens von einem Punkt zum nächsten sind dabei ebenfalls super in Szene gesetzt und wackeln „Gears of War“ like hin und her. In den Online Modi zeigt sich zudem grandios, wie hübsch und vor allem riesig alle Maps gestaltet wurden, welche Gänge es gibt und wie die gesamte Karte je nach Spielmodi miteinander verbunden ist. So führt sie vom Freien in einen Maschinenraum, während die Wände je nach Ort auch mit Schriftzügen und Schildern in der entsprechenden Gebietssprache zu finden sind. Zum Beispiel deutsche Hinweise im Stahlwerk. Die Entwickler haben sich hierbei sehr viel Mühe gegeben. Allein die Nebelschwaden bei Rauchbomben sehen fantastisch aus. Sie schufen riesige Gebiete. Auch Grafikfehler traten in der mehrstündigen Spielzeit praktisch nicht auf. Einzig, dass abgefeuerte Raketen direkt auf einen entgegenkommenden Gegner im Online Modus nicht trafen, sondern diese scheinbar auf den Boden zur Explosion und Tötung des Kontrahenten führen müssen, empfand ich als etwas blödsinnig. Aus „Halo“ ist man da schließlich etwas anderes gewohnt. Selbstverständlich fließt auch (rotes) Blut. Das allerdings in Maßen, denn man sieht diese größtenteils nur bei den direkten Treffern auf den Feind. Insgesamt also ein grafisch richtig guter Titel, der auf der Xbox 360 mit bis zu 1080i/p und auf der PlayStation 3 mit lediglich 720p HD-Optik daher kommt.

Auch der Audio-Stil wurde von SEGA und den Entwicklern klasse gewählt. Eigentlich kann man sagen, dass der reine Soundtrack eher verschlossen und selbst nach mehrstündigem Spielen nicht im Kopf hängen bleibt. Vielmehr ist hier aber die Atmosphäre zu loben, die durch den Sprecher aufkommt: Allein die kleinen Vorstellungen einer jeden Area und weshalb diese so gut in das The Club Konzept der Millionäre bzw. dem Kampf passt, die Tutorials, das klingende „Fight“ vor jedem Kampf bis hin zu den Ansagen im Spiel selbst – die etwas raue, englische Stimme kommentiert regelrecht jedes Detail um einen herum. Das endet lange nicht mit dem bekannten „Headshot“ (Kopfschuss), sondern kommt auch mit dem „Last Bullet“ (letzte Patrone), den Style-Manövern (Death Roll, Multi-Kill usw.) oder dem „Penetrator“ (ein Schuss durchdringt den Feind), „Congratulations“, „Crack Shot“ (scharfer Schuss) und vielem mehr daher. Alles natürlich im feinsten Dolby Digital Surround Sound, den ihr in den Optionen nicht nur nach TV, Hi-Fi und Home Theater, sondern auch nach der Raumgröße einstellen könnt, während ihr optisch die Lautsprecher innerhalb der Audio Optionen sogar so verschieben könnt, wie sie in euren eigenen vier Wänden ihren Platz im Verhältnis TV und Sofa haben. Großartig!

Es ist schon erstaunlich, wie einfach und doch gekonnt man Rennspiel-Elemente in einen Shooter einbauen kann. Von den Entwicklern der fabelhaften „Project Gotham Racing“ Serie bzw. dessen Vorgänger „Metropolis Street Racer“ habe ich allerdings auch nichts anderes erwartet. Einen richtigen Story Modus gibt es nicht, da sämtliche Events mehr oder weniger als Turniere gespielt werden. Davon acht Stück auf vielen unterschiedlichen Gebieten, welche einzeln im Single Modus und vermischt im Gunplay Modus spielbar sind. Das neue Konzept des Combo Systems geht dabei wunderbar auf und wird im Spiel immer mehr eingesetzt, sodass die eigene Killbar möglichst nicht sinkt und die Anzahl der Combos steigt. So verbessern sich auch geübte Spieler und Profis immer wieder aufs Neue, wobei selbst der dritte und vierte Schwierigkeitsgrad aufgrund von weitaus mehr Gegnern nie unfair wird. Alles ist machbar, was Online Rankings beweisen. Besonders lebhaft ist neben der recht fantastischen Aufmachung samt imposanter Kamerafahrten während des schnellen Laufens (ähnlich „Gears of War“) auch der Online Modus: Dieser unterscheidet sich in den beiden Konsolenversionen PlayStation 3 und Xbox 360 doch sehr. Während die PS3 lediglich mit Online Matches zum Hosten und Suchen daherkommt, warten die Xbox Live Server mit Ranking Matches, privaten Matches bis hin zum Quick Match. Entsprechend gibt es Ranking Punkte die zusätzlich in den Rankinglisten eingesehen und allesamt auch mit Freunden verglichen werden können. Dadurch kann auch jeder Gamertag in den weltweiten Listen eingesehen werden. Die PlayStation 3 Version hängt dem Online Modus der Xbox 360 quasi hinterher und muss zudem auch mit nur 720p statt 1080i/p der Xbox 360 HD-Auflösung und ohne dem System Link Feature auskommen. Multiplayer Matches mit Freunden zu Hause sind somit nur im Split-Screen möglich. Da zudem aufgrund der weicheren Sticks des PS3 Sixaxis Pendanten auch das korrekte Zielen etwas schwieriger ist oder vielmehr etwas mehr Feingefühl erfordert (dies gilt aber nur für gebürtige 360 Spieler), ist den Besitzern beider Systeme klar die Xbox 360 Version zu empfehlen. Offline sind sämtliche Events und freispielbare „Movie Theater“ und „Artworks“ gleich, weswegen das Gameplay hier vollkommen identisch zueinander ist.
Alles in allem ist The Club ein super Spiel mit vollkommen neuem Konzept, das sich jeder einmal angesehen haben sollte. Einige werden damit womöglich nicht viel anfangen können, weswegen Anspielen sicher vorteilhaft ist. Wem das The Club Combo System zusagt, wird aber seine wahre Freude an dem Titel haben. Auf einen würdigen Nachfolger mit etwas mehr Single Player Tiefgang freue ich mich jedenfalls schon jetzt…

SEGA of Germany zu diesem Artikel:
"Vielen Dank für den schönen Test. Ist schon
erstaunlich, wie weit die Meinungen zu dem Spiel
auseinander gehen. Zwischen 60 und 92 Prozent
ist alles dabei..."
Ronny Wecke