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Die Wellen des Meeres schlagen seicht auf den Strand von Okinawa. Dort sitzt „Haruka“, das kleine Mädel, um das sich „Kiryu Kazuma“ seit dem Tod seiner Geliebten ganz besonders kümmert. Er selbst taucht kurz darauf aus dem Wasser auf. Das riesige Tattoo auf seinem Rücken (bekannt als „Dragon of Dojima“) ist ein Überbleibsel aus seinem vergangenen Leben als „4th Chairman“ des Tojo Clan in Tokio – Kamurocho. Gebratenen Fisch gibt es heute im Waisenhaus „Sunflower“ zu essen, um das sich Kiryu unterdessen kümmert. Die Mahlzeit für die Kids wird gerade aufgetischt, als „Onkel Rikiya“ eine böse Nachricht überbringt: „Nakahara“ wurde angeschossen und liegt im Krankenhaus! Zusammen mit Haruka und Rikiya macht sich Kiryu auf ins Krankenhaus, wo auch Saki mit ihrem Zeichenblock geschockt dasitzt und Kiryu ihre Zeichnung des Täters zeigt: Dieses Gesicht …  Kiryus toter Vater!?

Doch STOPP … obwohl dies die ersten Szenen im Spiel sind, die ihr zu Gesicht bekommt, so ist dies nicht der Anfang der Story von „Yakuza 3“! Denn der liegt ganze zwei Jahre zurück und beginnt im Januar 2007! Und zwar nach den Geschehnissen des zweiten Teils auf der PlayStation 2: Der Konflikt zwischen dem Tojo Clan und der Omi Allianz! Kiryu steht abermals auf dem Friedhof, zusammen mit Haruka und Polizistin „Kaoru Sayama“, die im zweiten Teil der Serie eine besondere Rolle einnahm. Sie verlässt Kamurocho und fliegt in die USA. Doch auch Kiryu verlässt Kamurocho am folgenden Tag, das Ziel Okinawa und sich um das Waisenhaus kümmern, nachdem der alte Besitzer dies nun nicht mehr leitet. Am Friedhof könnt ihr drei Menschen eures ehemaligen Yakuza-Lebens noch einmal Respekt zollen und anbei die Vorkommnisse aus Yakuza 1 und Yakuza 2 per Videofiles anschauen. Hier verbringt ihr schon gut eine dreiviertel Stunde. Danach verabschiedet ihr euch nicht nur von Polizistin Sayama, sondern verbringt auch noch letzte Stunden in Kamurocho. Euer erster Anlaufpunkt: die Bar „Stardust“ – denn ihr wollt euch vom Besitzer dieses Clubs und zugleich gutem Freund „Kazuki“ verabschieden. Dieser liegt allerdings nach einer Auseinandersetzung mit einigen Yakuza verletzt im Krankenhaus. Mit Haruka an der Hand lauft ihr quer durch die Stadt, könnt zusammen Eis essen oder bowlen gehen, euch in der Spielhalle Club SEGA am Ufo Catcher versuchen und mehr. Hauptsache Haruka verbringt einen wunderschönen Tag mit euch, Hand in Hand. Vor dem Krankenhaus allerdings rempeln euch ebenfalls ein paar Yakuza an, denen ihr mit euren Kampftechniken (dazu später mehr) wieder etwas Verstand einbläut und euch danach von Kazuki verabschiedet. Haruka lasst ihr sogar für eine kleine Weile bei ihm, da ihr noch eine wichtige Angelegenheit bezüglich des Tojo Clans zu klären habt!

Euer Freund „Daigo“ ist, wenn auch noch sehr jung, der beste Mann für den Posten des „6th Chairman“. Damit die angehörigen Familien des Tojo Clan ihn aber aufgrund seines jungen Alters respektieren, braucht es noch etwas Unterstützung: nämlich die von „Goro Majima“. Dieser ist zufällig gerade zu einem Meeting im Millennium Tower, wo auch das Hauptbüro der Fuma Familie liegt. Wenn er als erster samt der Majima Familie hinter Daigo und seinen Entscheidungen steht, dürfte der Tojo Clan in den nächsten Jahren in guten Händen sein. So das Ziel von Kiryu Kazuma. Danach geht es auf nach Okinawa, ihr habt das erste Kapitel der Story beendet! Das zweite Kapitel spielt ganze sieben Monaten später, wo ihr schon tüchtig im Waisenhaus eure Arbeiten erledigt. Heißt: Ihr kümmert euch um die Kids, während Haruka euch stets zur Seite steht. Zwischendrin sprecht ihr mit den Nachbarn des Waisenhauses, könnt aber auch in die Innenstadt von Okinawa, Ryukyo! Denn schon bald kommen Probleme auf euch zu, in die die Ryudo Familie verwickelt zu sein scheint. Genauer gesagt geht es um ein Bündnis der Politik, woraufhin in Okinawa eine Militärbasis errichtet werden soll. Dafür wird Land benötigt, worum sich die Tamashiro Familie in Ryukyu kümmern soll, die Feinde der Ryudo Familie. Innerhalb dieser weiteren Kapitel lernt ihr Rikiya, Nakahara und auch Saki kennen, die in der Einleitung des Spiels bereits genannt wurden. Es sind Persönlichkeiten mit eigenen Geschichten, die ihr durch gemeinsame Aktivitäten im Spiel nicht nur kennen, sondern eben auch als Freunde zu schätzen lernt.

Ebenso sieht es mit den Kindern im Waisenhaus aus, die alltägliche Probleme haben, wie man es aus dem realen Leben kennen mag: Probleme in der Schule, Keilereien, gestohlenes Geld, gemeinsame Spiele, Vertrauensfragen, Haustiere, … sogar gemeinsames Einkaufen mit Haruka auf dem Markt in Ryukyu! So sprecht ihr mit den Kids, müsst sie irgendwo suchen, verstecken spielen oder euch mit Lehrern unterhalten oder gar andere Kinder willkommen heißen. Wo manche Dinge zur Story gehören und gemacht werden müssen, gibt es aber auch freiwillige Quests, für die ihr aber auch belohnt werdet. Denn sämtliche Aufgaben und Aufträge im Spiel, also auch die im Waisenhaus, geben euch Erfahrungspunkte bei erfolgreichem Abschluss. Und diese könnt ihr verwenden, um euren Charakter Kazuma aufzuwerten hinsichtlich Kampftechniken und weiteren Fertigkeiten. Denn selbstverständlich geht es in Yakuza 3 um mehr, als nur „Kinder behüten“. Die politische Sache um den Okinawa Resort Deal betrifft nämlich auch den Tojo Clan, sowie das Gebiet, auf dem euer Waisehaus steht! Zunächst gilt es für euch jedoch herauszufinden, wie das ganze Schema zusammenpasst und stoßt allein hierbei auf einige Yakuza, gegen die ihr antreten müsst. Ihr betretet deren Gebiet oder stellt sie zur Rede, um beim Boss reinzuschauen und „hallo“ zu sagen. Als ihr von der Verbindung des Tojo Clan samt dem Landverkauf auf Okinawa hört und auch den neuen Chairman, sowie euren Freund Daigo trefft, wird dies zwar aus der Welt geschaffen. Doch ein Jahr später wird nicht nur auf Daigo geschossen, sondern auch auf Nakahara! Dies ist die Stelle, die euch bereits vor Beginn des ersten spielbaren Kapitels gezeigt wird! Denn hier kommt die Yakuza 3 Story erst richtig in Fahrt: Mit eurer Rückkehr nach Kamurocho, Tokio! Denn es geht um mehr, als nur der Deal um das Land in Okinawa oder dem Waisenhaus! Ist der geheimnisvolle Täter wirklich euer Vater? Ist Daigo noch am Leben? Wer mischt sich in diesen politischen Deal ein? Und was haben die neuen Oberhäupter der Familien innerhalb des Tojo Clan vor? Es gibt viele Fragen, neue Gesichter aber auch alte Freunde. Zugleich wollen euch viele innerhalb des Tojo Clan tot sehen – während ein Krieg innerhalb des Clans kurz bevorsteht. Ein Krieg innerhalb der Familien, ein Krieg gegen Daigo oder um den Posten des Chairman, um Geld, um Macht…!? 

Doch nur so viel zur Hauptstory, die ihr mit vielen Mini-Missionen und Nebenquests versüßen könnt. Und dies ist sogar wichtig, da ihr für jede erledigte Mission vor allem Erfahrungspunkte erhaltet, weit mehr, als nur durch reine Straßenkämpfe. Mittels der Start-Taste gelangt ihr ins Menü, wo ihr euren Erfahrungsbalken seht; dahinter eine Zahl. Diese Zahl entspricht der Anzahl der anwendbaren EXP auf vier verschiedene Fertigkeiten, die ihr aufbessern könnt: Soul, Tech, Body und Essence. Hinter den Fertigkeiten steht ebenfalls eine Zahl, die für den notwendigen EXP-Wert steht. Ihr könnt also entscheiden, was ihr verbessern möchtet: Eure Energie, eure Heat-Anzeige, eure Angriffsstärke, Combos und mehr. Was sich genau verbessert, wird euch zuvor gezeigt. Wendet ihr die gewonnenen EXP an, steigt euer Level in diesem einen Bereich. Dadurch erhaltet ihr neue Combomöglichkeiten an Schlägen und Tritten aber auch Erweiterungen. Dies trifft auch auf eure Heat-Anzeige zu, welche sich im Kampf stückweise füllt. Ist diese anfangs voll aufgefüllt, könnt ihr weitere Aktionen ausführen, indem ihr eure Kontrahenten gegen Wände schlagt, ihnen am Boden kräftig ins Gesicht tretet oder mit Gegenständen zuschlagt. Dies sind quasi Spezialmanöver, die eure Heat-Anzeige wieder leeren. Erweitert ihre diese Anzeige, verfügt ihr jedoch schon bald über weitere Heat-Stufen, sodass ihr statt blauem auch von rotem „Heat-Nebel“ umhüllt werdet. Weitere Aktionen sind nun einsetzbar aber auch weitere Moves infolge des ersten Heat-Mannövers. Ihr könnt eure Gegner greifen, schlagen, werfen, über Brücken oder auf andere Feinde werfen oder sie mit Waffen attackieren. Hierzu schnappt ihr euch entweder die fallen gelassene Waffe des Feindes (Baseballschläger, Messer, Schwerter, Elektroschocker, …) oder nutzt Krimskrams auf der Straße: Verkehrshütchen, Fahrräder, Werbeplakate usw.

Waffen zerbrechen aber auch, wenn sie mehrfach genutzt werden. In Yakuza 3 trefft ihr allerdings auf den netten Herren „Kamiyama“, der euch Waffen nicht nur repariert, sondern auch bald schon baut oder gar verbessert. Dies natürlich gegen Bares, weswegen ihr Straßenfights auch nicht aus dem Weg gehen solltet. Neben Geld und ein klein wenig EXP gibt es hier nämlich oft auch irgendwelche Gegenstände, die zunächst recht sinnlos erscheinen. Doch genau jene braucht der gute Waffenbastler, um eure Waffen upzugraden, seien es Handwaffen oder auch Rüstungen für eure bessere Verteidigung. Zudem gibt er euch den Tipp des Waffenkünstlers „Yonashiro“, mit dem ihr die Kampffähigkeiten neuer Waffen erlernen könnt: Tonfa, Nunchaku und Kali Sticks! Das Training überstanden, in dem ihr besonders auch Ausweich- und Blocktechniken mittels der Schultertasten und der X-Taste nutzt, erhaltet ihr die Berechtigung auf diese Waffen, die euch Kamiyama dann auch verkauft oder verbessert. Drei dieser Items könnt ihr euch auf das Steuerkreuz legen, um sie zu jeder Zeit im Kampf sofort einsetzen zu können. Um euch zu heilen via Items, könnt ihr während des Kampfes ebenso ins Menü und Heilmittel für Gesundheit und Heat-Anzeige nutzen, sofern vorhanden. Denn nicht immer könnt ihr alles kaufen. Viele Sachen erhaltet ihr auch während der Straßenfights oder aber aus Schließfächern. Die passenden Schlüssel findet ihr in der jeweiligen Stadt verstreut, könnt euch hierbei mittels Druck des rechten Ministicks auch umschauen. Denn ein Glitzern am Boden, auf Gegenständen oder an Wänden verraten euch einen der so genannten „Locker Keys“, mit denen ihr die Schließfächer in Okinawa und Tokio öffnen könnt. 

Allein solche Dinge können schon als Nebenquest zählen, schaut man sich die Idee mit dem Waffenkünstler näher an. Doch wie auch schon in den Vorgängern, könnt ihr auch hier Damen ausführen, eine Katze folgen, Menschen spezielle Gegenstände besorgen, Gerüchten auf der Straße nachgehen, Personen in Not helfen, Entführungen aufklären, besondere Zutaten für ein ganz besonderes Rezept einkaufen, einen Hund trainieren, Touristen beim Suchen von Souvenirs behilflich sein, Flaschenpost am Strand auf den Grund gehen und und und … So gibt es auch direkte Minispiele: Ist man gerade in der Nähe, könnt ihr abseits der Story auch eine Runde golfen gehen, angeln oder bowlen. Die ersten Spielchen sind in jedem Fall Bowling und Angeln, wo ihr die Steuerung mittels PS3 Pad erklärt bekommt und dann loslegen könnt. Zum Angeln benötigt ihr zunächst Köder. Würmer findet ihr stets vor dem Waisenhaus, aber natürlich könnt ihr auch Entsprechendes kaufen gehen, sofern ihr keinen, sagen wir Donut geschenkt bekommt. Denn selbst den könnt ihr an den Haken hängen und hoffen, danach einen großen Fisch zu fangen und keinen alten Regenschirm. Alles kommt dabei in euer Inventar und kann verkauft werden. Verschiedene Golfplätze stehen euch im Minispiel zur Verfügung, während ihr auf der Bowlingbahn ebenfalls gegen einen Freund antreten könnt. Ihr habt es eigentlich gerade ziemlich eilig, mit einem Freund an einen bestimmten Ort zu kommen? Ach quatsch, zuerst eine Runde bowlen! Danach ist schließlich immer noch Zeit für die ach so wichtige Mission! Somit ist für ein Spielchen zwischendurch immer mal Zeit! Auch für Darts oder eine Runde am Pool-Tisch. Ebenso könnt ihr danach auch eine Runde einkaufen gehen, im Club SEGA abhängen oder in den verschiedensten Restaurants die Spezialitäten des Hauses genießen. Denn auch dafür gibt es ein klein wenig EXP, während euch absolvierte Minispiele, verspeiste Köstlichkeiten und mehr im Yakuza Menü eingetragen bzw. auf eure Statistik angerechnet werden. 

Dadurch ist auch der dritte Teil der Serie wieder sehr offen gestaltet. Eure Statistik könnt ihr euch darüber hinaus im Hideout ansehen. Davon gibt es in beiden Städten eines: im Waisenhaus und im New Serena, wo ihr auch Gegenstände verschieben könnt und euch während eures Aufenthalts darin auch eure Gesundheit wieder auffrischt. Denn wird Kazuma im Kampf zu sehr verletzt, sieht man ihm seine gesunkene Vitalität auch deutlich ins Gesicht geschrieben und am Körper an! Speichern könnt ihr im Hideout ebenso, wie auch in den Telefonzellen, die ihr in jeder Stadt mehrfach findet. Items können hier ebenso ins Hideout verschickt werden. Schön ist aber vor allem auch, dass die Entwickler wieder kleinere Sidequests mit ins Spiel integrierten, die einen selbst im kompletten Hauptspiel noch von Nutzen sein können. Das schönste Beispiel hierfür ist der Fotograf, der euch immer dann eine E-Mail zusendet, wenn meist in unmittelbarer Nähe etwas Außergewöhnliches passiert. Die E-Mail gibt euch bereits Auskunft darüber, wonach ihr etwa eure Augen offen halten müsst und auch wo. Dort angekommen, drückt ihr den rechten Ministick für die Kameraperspektive. Erscheint hier der Hinweis der X-Taste, müsst ihr diese drücken, um das nun folgende Geschehen genau zu verfolgen. So schaut eine Oma beim Moped-Fahren nicht geradeaus und macht einen Salto über ein Auto, ein betrunkener Mann balanciert an einer Laterne wie eine junge Dame in einer Bar an der Stange für ihre Zuschauer. Oder eine weitere junge Frau wird von einem aufdringlichen Herrn betatscht, die kurz darauf mit ihren Judokünsten zurückschlägt. Solche Szenen könnt ihr auf offener Straße, in der Bowlingbahn, vor einem Sushi-Restaurant und mehr beobachten. Während der ablaufenden Szenen gibt es drei Quick Time Events, sowie ein darauf folgendes Zeitlimit für die Auswahl einer von drein vorgegebenen Untertiteln. Habt ihr alles korrekt, lädt Kazuma einen Eintrag auf seinen Blog ins Internet samt Foto und lernt zudem eine wertvolle Kampftechnik rund um „Essence of Jumping / Hurling / Pole Dancing“, „Knock Down“ und mehr! Und diese ist nicht nur im normalen Straßenfight unter bestimmten Bedingungen einsetzbar, sondern auch als HEAT Spezialangriff. Bei Bossgegnern nämlich kommt immer ein Moment, in dem ihr mittels schnell zu drückender R2-Taste eure Anzeige aufpuscht, um dem Gegner einen gewaltigen Tritt samt Headbutt zu verpassen. Aber das ist eben nur der Ursprungsmove von Kazuma. Zwei weitere Techniken sind erlernbar – durch die Fotografie und Internetblog Idee! Allerdings solltet ihr vorher dringend abspeichern, denn es kann gut sein, dass ihr manchmal nur ein einziges Mal in den Genuss dieser Aktion kommt! 

Was den Fans der Reihe dagegen aufstößt, ist der Wegfall einiger Minispiele und Quests, wie bspw. dem historischen Japano-Quiz. Dies geht aus dem Trophäen-Vergleich mit der japanischen Version hervor. Es fehlen Aufträge, durch die ihr EXP hättet verdienen können, um euren Charakter weiter aufzubauen. Aber auch das bekannte Hostessen Management Spiel, wie man es auch schon aus dem Vorgänger kennt, fehlt komplett. Hier konntet ihr noch einen Club managen, Damen als Hostessen anwerben, Gespräche mit euren Mitarbeitern führen, sie aufmuntern, als Dankeschön für ihre Arbeiten beschenken oder den Club auch weiter ausbauen, mit neuen Features erweitern und somit noch mehr Geld als Club Besitzer verdienen. Alles durch zufriedene Kunden. Hierfür musste noch genug Geld vorhanden sein, um den Ausbau mit Neuinvestitionen zu schaffen, die eigenen Leute zufrieden zu stellen oder den Arbeitseifer weiter anzukurbeln. Hierzu noch den Karaoke Zusatz im eigenen Club integrieren (die Karaoke Bars sind im Spiel mit dabei) wäre doch einfach nur geil gewesen! Leider entschied man sich aufgrund des straffen Zeitplans zur Lokalisierung des Titels im Westen, diese Inhalte plus Items einfach aus dem fertigen Spiel herauszuschneiden. Für Fans der Serie ein Unding! Toll finde ich die Integration der „Hitman“ Missionen, in welchen ihr ehemalige Yakuza - professionelle Killer - aufspürt, ordentlich vermöbelt und sie dann „Ibuki“ von der HLA (The Honest Living Association) übergebt. Hierbei erhaltet ihr ein ordentliches Kopfgeld, welches man hätte in den Hostessen Club stecken können. Denn würde es dort an einem Geldschub fehlen, könnte man sich in Yakuza 3 prima als Kopfgeldjäger behaupten, eins/zwei Leute einfangen und das dafür erhaltene Geld (im anfangs schon 5-stelligen Yen Bereich) in den Hostessen-Club investieren. Schade, schade, schade SEGA! Fans fühlen sich an dieser Stelle doch ziemlich angep…

Zusatzdownloads, um diese Inhalte doch noch zu ergattern, bietet SEGA bis dato nämlich nicht an. Und dennoch bietet Yakuza 3 sehr viel Action und Spielspaß! Dies ist vor allem durch die erneut tiefgreifende Story gegeben rund um den Tojo Clan, die sich die Entwickler hierfür ausdachten. Die vielen neuen Charaktere lernt ihr innerhalb des Storyverlaufes kennen, wenn sie denn für den dritten Teil eine wichtige Rolle spielen. Diese werden dann ebenso in einer Art Stammbaum wieder aufgelistet, sodass Freundschaft, Beziehungen, Loyalität, Feindschaft und mehr mittels Linien das Miteinander dieser Personen darstellt. Während des Spielens und der einzelnen Kapitel lernt ihr mehr und mehr über neue Personen kennen oder bekommt Informationen von anderen Menschen wie bspw. eurem Freund „Date“ zugespielt. Und diese Informationen sind natürlich nützlich, um zum Beispiel Clan-Angehörige, die möglicherweise auf der falschen Seiten spielen, besser einschätzen zu können. Es ist auch die Kommunikation, die ab und an eine Rolle spielt. Denn ihr könnt zwischen verschiedenen Aussagen wählen. Doch auch Zwischensequenzen hierbei sind mitunter recht witzig, sodass man als Spieler durchaus schmunzeln muss, vor allem wenn man sich an die ersten Treffen der gleichen Personen erinnert. Manche Charaktere im Spiel entpuppen sich am Ende als gar nicht so übel wie man anfangs wohl denken mag. Zusätzlich gibt es später mit so manchen Personen noch einige gemeinsame Momente: ernst oder zum schmunzeln, während immer wieder Dinge  aus früheren Spielmomenten aufgegriffen werden. Sehr schön sind aber anbei viele kleinere Dinge oder auch Quests, die nebenbei ablaufen, während man selbst noch munter über die eben geschehenen Momente nachdenkt. So hilft man den Damen im Happy Hamburger, lernt nahezu Virtua Fighter Moves oder wird auf offener Straße von Menschen angesprochen, die einem etwas verkaufen und später wiederhaben möchten. So gibt es eigentlich zu keiner Zeit Ruhe im Spiel, da immer irgendetwas los ist.

Warten müsst ihr nur nach dem ersten Einlegen des Spieles. Denn Yakuza 3 muss zunächst auf Festplatte installiert werden, was circa 15 Minuten in Anspruch nimmt. Danach könnt ihr allerdings so viele Spielstände abspeichern, wie ihr möchtet, nachdem ihr ein Spiel auf leicht, normal oder schwer gestartet habt. Innerhalb des Spieles bleibt der Schwierigkeitsgrad aber nicht zwingend so bestehen. Denn habt ihr bei einem der vielen Bossgegner, für die es unter anderem auch Trophäen zu verdienen gibt, Schwierigkeiten, so könnt ihr ggf. die Schwierigkeitsstufe für diesen Kampf senken. Denn es kann durchaus vorkommen, dass alles im Spiel recht easy vonstatten geht aber dann ein Gegner so hoffnungslos schwer auf einen eindrischt. Dann würde man als Spieler auch irgendwann die Lust verlieren. Dies haben die Entwickler auf diese Art gut gelöst, während hinsichtlich Steuerung samt Quick Time Events und mehr alles wunderbar integriert wurde. Technisch gefallen vor allem die vielen gerenderten Zwischensequenzen, in denen sich sämtliche gezeigten Charaktere in japanischer Sprache unterhalten und so die Story vorantreiben. Untertitel gibt es dabei nur in Englisch. Viele Stadtteile, in denen ihr als Kiryu entlanglauft, sind bereits aus dem Vorgänger bekannt. Diese wurden auf der PS3 neu belebt und sehen natürlich detailreicher aus, als auf einer PS2 aber dennoch könnten Animationen und Detailgrad noch weitaus besser sein. Die Kinder des Waisenhauses nehmen mitsamt baumelnden Armen einen Marsch ein, den man durchaus als „Militärschritt“ bezeichnen kann. Innerhalb der Kämpfe bemerkt man vor allem sehr oft einige Grafikfehler, wenn mittels Heat-Action der Fuß nicht nur im Gesicht des am Boden liegenden Gegners landet, sondern eben durch dieses hindurch. Vor allem in den letzten Schlusssequenzen im Kampf, welche richtig schick in Zeitlupe ablaufen, ist dies immer mal wieder erkennbar. Zugleich sollte nicht unerwähnt bleiben, dass diese Animationen oder viel mehr die Action in der westlichen Version noch einmal entschärft worden sein soll (so zumindest wurde es mir als Schreiber dieses Reviews von einem Spieler der japanischen und westlichen Yakuza 3 Version  mitgeteilt). Ebenso, wenn Waffen oder ganze Sofas beim Treppenlauf in die Wand eindringen oder Tauben dann wegfliegen, wenn man sie praktisch schon überrannt hat, bemerkt man eben winzige technische Schwächen, die für das Spiel den Spielfluss selbst aber nicht weiter tragisch sind. Das Spiel selbst läuft dabei in 720p.

Hinzu kommen vor allem FM Sounds: Schlaggeräusche durch verschiedene Waffenarten, fahrende Autos, das Schluchzen von Kindern, Geräusche von Tieren oder eben auch aufbrausende Gegner. Normale Geräusche rund um Telefonklingeln, E-Mail Sound oder jene aus den Minispielen (Wasserwellen beim Angeln, rollende Bowlingkugel, Golfschlag usw.), Menschenmassen auf dem Markt und mehr! Soundtracks gibt es meist nur bedingt und bleiben einem auch überhaupt nicht im Gedächtnis. Anders sieht dies mit den Gesangkünsten innerhalb der Karaoke Bars aus. Wer sich hier öfters aufhält, wird sicher seine Lieblingssongs finden. 

Wie lange haben wir auf den dritten Teil und dessen westliche Umsetzung gewartet: Bis zum etwa zeitgleichen Release des schon vierten Teils in Japan. Eigentlich kam die Ankündigung des Spiels recht unerwartet und sollte daraufhin schon in Kürze erscheinen, während andere Spiele manchmal ein knappes Jahr auf sich warten lassen. Dass SEGA dann mit Begründung des Zeitdrucks zur Umsetzung im Westen aber Inhalte herausschneidet, das stößt Yakuza Fans doch sehr vor den Kopf! Und gut-heißen oder schönreden kann und will ich das nicht. Im Gegenteil: Lieber hätte ich noch einen Monat gewartet, um wenigstens das Hostessen-Spiel zu bekommen – die Leitung eines eigenen Clubs wieder zu übernehmen.

Abgesehen davon ist Yakuza 3 aber wieder absolut eine Offenbahrung. So möchte ich es bezeichnen! Denn nur selten bleibe ich an Spielen so sehr hängen, wie bspw. an Yakuza, wo ich gut und gerne sechs Stunden am Stück zocke. Und genau das ist es, was den Charme des Spiels ausmacht: Die Lust und das Verlangen, stets weiter zu daddeln, eine Quest nach der anderen zu absolvieren, mehr Erfahrungspunkte zu sammeln, Hauptcharakter Kiryu Kazuma aufzuleveln, neue Techniken zu lernen, Spaß an Minigames zu haben, in Bars abzuhängen, die spannende Story genießen und und und…

Yakuza 3 ist ein Titel, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Einige sind hierbei der Meinung, das Waisenhausspektakel würde innerhalb der ersten Stunden nerven. Aber ich empfand das eigentlich nicht so. Grund ist der, dass dies direkt im Spiel integriert ist und man zwischendrin sowieso in die Stadt läuft, um Yakuza Familien in Okinawa einen Besuch abzustatten oder man rund um die Probleme der Kids herum auch eine Runde golfen geht, um eine wichtige Person zu treffen. Alles in allem also wieder ein hervorragendes und PS3 exklusives Spiel, wobei die krassen Kürzungen den größten Kritikpunkt darstellen. Bitte dies nicht noch einmal in Yakuza 4!


Sucht noch immer verzweifelt 'nen Club, den er übernehmen kann:
Ronny Wecke

Yakuza 3
Launch Trailer

Yakuza
Gameplay, Emotionen, Kampf