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Zehn volle Jahre sind seit der Verhaftung von Kiryu Kazuma vergangen. Und auch nachdem er seine Strafe hinter Gittern abgesessen hatte, sollte für den fünften Chairman des Tojo Clans noch längst nicht mehr alles so sein wie es vorher war. Denn die Suche nach seiner geliebten Yumi führte ihn zunächst nur zu Haruka, einem neun Jahre alten Mädchen auf der Straße. Da auch sie nach ihrer Mutter Yumi suchte, gingen beide fortan vereint auf die Suche. Nur sollte es kein Happy End geben. Kiryu verlor seine Freundin, Haruka ihre Mutter – der Grund weshalb Kiryu von diesem Zeitpunkt an ein neues Leben ohne den Clan und mit Haruka führte. Ein Jahr später, auf dem Friedhof an Yumis Grab, kommen all diese Erinnerungen der Vergangenheit in euch hoch und geben euch als Spieler zugleich anhand von einigen Sequenzen einen Einblick in die Geschehnisse des ersten Yakuza Teils - samt der Überleitung zum zweiten Teil. Denn nur einen Moment später taucht Terada auf, ein wichtiges Tojo Mitglied. Er bittet euch um Unterstützung in wichtigen Clan Angelegenheiten. Doch noch bevor ihr euch seiner Bitte richtig annehmen könnt, fallen Schüsse. Mehrere Männer in schwarzen Anzügen tauchen auf und ihr legt zum ersten Mal Hand an, um Kiryu gegen diese antreten zu lassen. Erste Übungssequenzen werden auf dem Bildschirm angezeigt und erklären euch die Kampfsteuerung, damit ihr mittels der Viereckstaste bis zu vier Schläge und dem Drücken des Dreiecks-Buttons einen Tritt ausführt - so könnt ihr eine Combo beenden. Drückt ihr die Dreieckstaste schon vor dem Ablauf der vier schnellen Schläge, könnt ihr andere Combos anwenden und so gezielt Gegner treten und per Uppercut in die Luft befördern oder gar von euch weg schlagen. (Genaueres über das Kampfsystem folgt später.)

Konntet ihr die Angreifer abschütteln, zückt dennoch einer die Waffe und kann Terada niederschießen. Er übergibt euch mit letzter Kraft ein Schreiben an Chairman Goda der Omi Alliance, sowie eine letzte Bitte, bevor er in euren Armen stirbt. Nachdem Haruka zur Pflege untergebracht ist, begibt sich Kazuma zum Hauptquartier des Tojo Clans, um dort der Bitte von Terada nachzukommen und gleichzeitig mit den obersten Mitgliedern über das weitere Verfahren nach diesem Attentat zu sprechen. Nach dem Tod von Sohei Dojima übernahm dessen Frau die Position des Chairman im Tojo Clan und stimmt Kazumas Bitte zu, nach Kansai zu fahren und dort den Chairman des Omi Clans aufzusuchen. Zuvor möchte Kazuma jedoch mit ihrem Sohn Daigo Dojima sprechen, der seiner Meinung nach als Einziger den Tojo Clan wieder zur alten Stärke führen kann. Doch dies dürfte nicht so einfach sein, wie Daigos Mutter euch mitteilt. Denn in den letzten zehn Jahren ist sehr viel passiert und auch Daigo habe sich sehr verändert; hängt viel in irgendwelchen Clubs herum und kümmert sich schon lange nicht mehr um den Clan. Und dennoch ist dies euer erster Weg: Daigo davon überzeugen, dass genau dieser Weg nicht nur wichtig sondern auch der richtige ist. Auf den Straßen Japans könnt ihr euch daraufhin frei bewegen und nach ersten Informationen suchen, die euch zu Daigo Dojima führen. Auf den belebten Straßen könnt ihr all jene Passanten ansprechen, die ein grünes Symbol über dem Kopf tragen. Alle anderen laufen stets ihre Wege ab, unterhalten sich in Gruppen miteinander, sitzen auf Bänken oder gehen shoppen – wie im ganz alltäglichen Leben. Immerzu werden Sprechblasen auf dem Bildschirm angezeigt, die euch manche Unterhaltungen oder Kommentare preisgeben. Direkte Gespräche mit besagten Personen werden durch Betätigen der X-Taste geführt. Habt ihr eurem Gesprächspartner eine Information entlocken können, werden mögliche Ortsangaben direkt auf der kleinen Karte links unten auf dem Bildschirm eingetragen. Diese Karte könnt ihr mittels der digitalen Steuertasten direkt auf den Bildschirm zoomen oder per Druck auf den linken Analogstick auch direkt in der Ecke vergrößern oder gar gänzlich verschwinden lassen. Insgesamt seht ihr hier stets euren Standpunkt auf der Karte und einen gewissen Umkreis des Gebietes, in dem ihr euch momentan befindet. Anhand von Pfeilen am Rand dieses runden Kartenausschnitts seht ihr die Position, zu der ihr euch als nächstes begeben solltet. Story vorantreibenden Elemente werden hier rötlich wiedergegeben, Story nicht relevanten Elemente in grün.

Habt ihr euch durchgefragt und konntet Daigos derzeitigen Aufenthalt ausfindig machen, stoßt ihr allerdings nicht nur auf ihn, sondern auch auf mehrere seiner Begleiter. Da Daigo mit euch zunächst nicht sprechen will - seine kleine Gang dafür umso mehr - dürft ihr dieser in einer kleinen Hintergasse eines Clubs erst einmal eure Fähigkeiten des Yakuza Styles vorführen. Wer zuvor schon die nächsten Übungssequenzen des Kampfes erprobt hatte, weiß, dass mittels der L1-Taste geblockt werden kann, sowie ihr die R1-Taste dazu verwendet, euren Gegner direkt im Visier zu behalten. So könnt ihr direkt um ihn herum laufen. Es ist zudem möglich, bei gleichzeitigem Drücken von Analogstick und X-Button rund um den Gegner herum schnelle Ausweichmanöver zu machen, um so Tritten und Schlägen zu entgehen. Solange ihr jedoch die R1-Taste gedrückt haltet, könnt ihr die L1-Taste zum Blocken nicht einsetzen. Blocken könnt ihr zudem nur Schläge vor euch, nicht jedoch seitlich oder hinter euch angesetzte Angriffe. Richtiges Blocken, Ausweichen und gekonnte Angriffe schonen dabei aber nicht nur eure Lebensanzeige (die mittlere orange-farbige von insgesamt drei Anzeigen im linken oberen Bildschirm), sondern geben euch auch HEAT Power, um eure Heat Leiste (die untere hellblaue Anzeige) aufzufüllen. Übersteigt der Heat-Pegel einen gewissen Wert, beginnt der Heat Modus, in dem ihr unter bestimmten Bedingungen einen Spezialangriff ausführen könnt. Vergeht eine gewisse Zeit oder werdet ihr verletzt, sinkt dieser Wert allerdings auch wieder. Deswegen solltet ihr euch mit dem Einsatz des Heat-Specials beeilen, ihn aber auch im späteren Verlauf des Spiels bedacht gegen besonders starke Kontrahenten einsetzen. Ausführen könnt ihr diesen Angriff in erster Linie nach dem Greifen eines Gegners. Dies tut ihr mit der Kreistaste und könnt den Gegner hier auf wunderbare Art und Weise mit Schlägen und Tritten bearbeiten, ihn werfen oder mittels des Heat-Angriffs an Gegenstände, Wände und andere Utensilien schlagen. In unserer kleinen Gasse stellen die Hauswände eine optimale Angriffsfläche dar, um die Daigo Gang direkt dagegen zu klatschen und mit Tritten in den Nacken zu bearbeiten. Je nach Standort gibt es aber im Heat Modus die unterschiedlichsten Manöver, für welche ihr Fahrzeuge, Stahlbalken, Feuerfässer und mehr missbrauchen könnt. Ändern tun sich diese automatisch abfolgenden Aktionen auch mit der Stellung eurer Gegner, sprich ob ihr sie von vorn oder hinten gepackt habt. Selbst Gegenstände könnt ihr im Heat Modus verwenden und so euren Gegnern einen Großteil ihrer Lebensenergie berauben. 

Habt ihr einen Gegner im Heat Modus zu Boden gefegt, erscheint möglicherweise für einen kurzen Moment eine weitere Taste auf den Bildschirm, wodurch ihr eine Nachfolgeaktion gegen euren Angreifer durchführen könnt. Abgesehen davon eignen sich die Heat Angriffe auch hervorragend dazu, am Boden liegende Gegner zu attackieren, um so mittels direkter Gesichtsschläge, Tritte in die Magengegend oder weitere erlernbare Aktionen dem Kampf schnell ein Ende zu setzen. Euer letzter Gegner fällt mit der letzten Aktion mittels richtig cool eingesetzter Zeitlupentechnik zu Boden, ähnlich wie der Kampf mit kleinen Posen auch beginnt. Daigo schickt die Gang nach ihrem Niedergang erst einmal davon, sodass Kazuma nun endlich die Möglichkeit bekommt, sich mit ihm über die Zukunft des Tojo Clans zu unterhalten. Nach etwas Überzeugungsarbeit stimmt dieser euch auch zu … allerdings gibt es ein kleines Problem: Daigo soll sich nämlich auch um den Tojo Clan kümmern, da ihr möglicherweise nicht mehr lebend aus Kansai zurückkehren könntet. Doch auch Daigo muss nach Kansai, um dort zunächst eine offene Rechnung mit Ryuji Goda, dem Chairman des Go-Ryu Clans, zu begleichen. Mit der Bahn machen sich daraufhin beide nach Kansai auf. Unterwegs erzählt Daigo euch die genauen Gründe und Geschehnisse. Denn wegen einer hinterhältigen Falle Ryuji Godas musste Daigo für fünf Jahre hinter Gittern. Zwar war dies nur die Hälfte der Zeit Kazumas aber dennoch mehr als genug, um Daigos Handlungen danach zu verstehen. Bevor er den Tojo Clan übernehmen könne, müsse er diese Sache klären - für sich und den Clan. In Kansai angekommen, trennen sich zunächst die Wege der beiden und ihr könnt die Straßen, Plätze und Menschen auskundschaften. Neben einigen Kämpfen gegen Gangmitglieder erhaltet ihr von freundlich gesinnten Personen aber auch exklusive VIP Zugänge in Clubs, woraufhin ich euch dies natürlich nicht entgehen lasst und innerhalb der Lounge euch mit einer netten Dame unterhalten und einen Drink genießen könnt. Nur ein paar Schritte von euch entfernt sitzen weitere Männer mit gleich drei Damen; der scheinbare Anführer im hellen, weißen Gewandt. Als einer der Untergebenen etwas herausplaudert, was dieser nicht hören will, bekommt er nicht nur eine Flasche Wein übergezogen, sondern beinahe auch den Zorn der ganzen Gang zu spüren. Doch welche Worte kamen über seine Lippen, die er niemals sagen aber nun dennoch wiederholen sollte, um seinen Fehler von Angesicht zu Angesicht zuzugeben? „Er nannte dich ‚The Dragon of Kansai’ …“, spricht Kazuma und steht auf, um die Lounge zu verlassen.

Da euch die dunkel bekleideten Männer so nicht gehen lassen, entbrennt ein heftiger Kampf oberhalb der Lounge, in der Kiryu Kazuma dem ersten Feind direkt einen Freiflug auf den im unteren Bereich befindlichen Flügel verpasst. Die bis dato stimmige Musik verstummt. Der „weiße Mann“ applaudiert nach eurem Sieg und lädt euch zu sich ein. So einen wie euch müsste er noch in seinem Clan haben und gibt sich als Ryuji Goda, Chairman des Go-Ryu-Clans, zu erkennen. Da Kazuma offenbar nichts von den Regeln rund um die Yakuza weiß, glaubt Ryuji nicht, dass ihr DER Kiryu Kazuma des Tojo Clans seid, der „Dragon of Dojima“. Er „lädt“ euch daraufhin ein, zum großen Platz mit dem riesigen Bildschirm zu gehen, wo um Mitternacht etwas Interessantes zu sehen sein wird. Und dort wird in den Nachrichten das Attentat auf den Millenium Tower gezeigt: eine gewaltige Explosion in einem Tojo Büro der obersten Stockwerke. Natürlich unterhaltet ihr euch auch mit Daigo über diesen erstzunehmenden Zwischenfall und auch, dass ihr Ryuji Goda in der vergangenen Nacht getroffen habt. Gemeinsam fahrt ihr danach zum Hauptquartier der Omi Alliance, wo sich immer mehr Clan Mitglieder vor euch verbeugen, je weiter ihr den Weg ins Zentrum geht. Dort angelangt, sitzen Kiryu Kazuma und Daigo Dojima dem Regiment des Omi Clans gegenüber, wobei Jin Goda die größte Yakuza Gruppe (mit über 30.000 Mitgliedern) in Kansai kontrolliert. 

Einige Oberhäupter des Clans, die weiteren Familien angehören (bspw. Takashima vom Takashima Clan oder Sengoku von der Sengoku Familie) lernt ihr hier ebenfalls kennen. Schnell wird klar, dass die unterschiedlichen Regimes innerhalb der Omi Alliance ihre teils auch eigenen Meinungen und Ziele durchführen. Jin Goda allerdings stimmt einem Waffenstillstand zu, denn auch ihm habe der Tod Teradas mitgenommen. Terada war auch laut Jin ein wichtiges Mitglied der Gesamt-Yakuza und er bedauere dessen Tod zu tiefst. Und dennoch ist allen klar, dass die Omi Alliance für dessen Tod verantwortlich ist, Jin Goda aber bei derart vielen Membern nicht alles kontrollieren kann. Nachdem Jin den mit Blut bespritzten Brief Teradas gelesen hat und dem Waffenstillstand zwischen den beiden großen Gruppen zustimmte, stürmt Ryuji Goda (Jins Sohn) den Raum und greift mit seinen Gefolgsleuten in die Konferenz zwischen Omi und Tojo ein. Daigo will sich seiner annehmen, während ihr dem im Rollstuhl gebundenen Jin Goda helfen müsst. Habt ihr dies geschafft und euch durch das gesamte Gebäude geboxt, steht auch schon wieder Daigo vor euch, der Ryuji nicht besiegen konnte. Während Daigo den Chairman der Omi Alliance in Sicherheit zu bringen versucht, gilt eure Aufmerksamkeit nun dem „Dragon of Kansai“ … doch dies auch nur solange, bis die Polizei eintrifft und die junge Polizisten Kaoru Sayama euch in Arrest nimmt.

Doch all dies stellt nur einen geringen Teil der Hauptstory zum neuen Yakuza Spiel dar, welches in 16 Kapitel unterteilt ist und auch an vielen Stellen kleinere und größere Nebenaufgaben bietet. Besonders die Geschichte wird in vielerlei Hinsicht noch weitererzählt und es tauchen neue Schwierigkeiten auf, die geregelt werden müssen. Nicht nur, dass sich auch in Polizisten Sayamas Vergangenheit noch nicht ganz klare Verbindungen zum Tojo Clans verstecken. Auch Daigo und Chairman Jin Goda muss geholfen werden. Dass ihr dabei auf viele weitere Mitmenschen trefft, die euch Ratschläge geben, euch aktiv helfen oder denen ihr helfen müsst, treibt die Geschichte rund um Kiryu Kazuma nicht nur weiter voran. Sie gibt dem Geschehen auch so manchen Wendepunkt, die den gesamten Tojo Clan betreffen und nicht von unschätzbarer Bedeutung sind. Um eure Ziele zu erreichen und eure Aufgaben besser zu bewältigen, könnt ihr euer Kampfsystem und eure Lebensenergie stets aufwerten aber auch eure Missionen so angehen, wie ihr das möchtet. Gemeint sind hier die Hauptmissionen und auch die Nebenmissionen und kleineren Aufgaben, die ihr in den Städten erledigen könnt. Denn es gibt nicht nur irgendwelche Rüpel, die hilflose Passanten verdreschen wollen oder ihre Rechnungen nicht bezahlen. Sondern auch größere Anliegen, die einige Tage intensive Arbeit verlangen, um sie am Ende erfolgreich abschließen zu können: Arbeitet im Hostclub namens „Adam“, lernt den Umgang mit Kunden und werdet die Nummer eins unter den Hosts. Ziel ist es zum einen, durch Unterhaltungen den Aufenthalt der weiblichen (Stamm)Kunden so angenehm wie nur möglich zu gestalten, sodass diese teure Drinks bestellen oder sogar das teure „Gold“ bzw. den berüchtigten „Champagner Ruf“ verlangen. Der Manager gibt euch stets ein Ziel vor, das ihr erreichen solltet, aber auch Tipps, wie ihr mit welchem Kunden umzugehen habt. Solltet ihr sofort auf alles eingehen, es der Dame nicht ganz so einfach machen oder eher mit viel Respekt an das Gespräch herangehen? 

In jedem Fall bekommt ihr Fragen gestellt, auf die ihr immer drei mögliche Antworten geben könnt. Und aufgrund der verschiedenen Charaktertypen führen diese selbstverständlich auch zu verschiedenen Reaktionen. Könnt ihr eure Herzanzeige durch gute Antworten füllen (bei schlechten Antworten leert sich diese), macht die Dame mehr Umsatz und ihr könnt entsprechend die Vorlage eures Managers erfüllen und am Ende auch Geld verdienen. Doch Geld ist nicht der einzige Grund, weshalb ihr diesen Job im Adams annehmt …

Die genaue andere Seite dieses Host Geschäfts ist dagegen nicht der Part des Angestellten, sondern des Managers oder sogar Inhabers. Und genau zu dem könnt ihr werden, um so einen schlecht laufenden Host Club nach und nach aufzuwerten, euch um die hier weiblichen angestellten Hosts kümmern und so allerlei geschäftsführerische Fertigkeiten an den Tag legt. Denn ihr habt ein Grundgehalt von nur zwei Millionen Yen, denen ihr euer eigen verdientes Geld nicht hinzufügen könnt. Mit diesem Geld müsst ihr daher umgehen können, um den Club auszubauen, die Preise zu gestalten, euch für die Qualität und damit den Kosten der Menüs zu entscheiden aber auch die Zusammenarbeit des gesamten Personals zu fördern. Dieses müsst ihr euch zum Teil erst zusammenstellen und so auf den Straßen Japans hübsche Mädchen ansprechen. Manche werden euch zum Teufel jagen. Andere sind noch minderjährig und wieder andere sind sogar gerade bei der Arbeit. Die Entwickler denken aber natürlich an mehr, als nur das und lassen das Alltagsleben hier mit einfließen, welches auch so manches Problem mit sich bringt, um das ihr euch als Leiter des hoffentlich florierenden Host Clubs kümmern müsst. Manche Aufgaben könnt ihr so parallel bewältigen und lasst somit die Hauptstory praktisch links liegen. Und obwohl hier real Tage im Spiel vergehen dürften, tut dies der Hauptstory nichts zur Sache, da sich beispielsweise Tageszeiten nur mit dem Vorankommen der Hauptstory verändern und somit aber möglicherweise auch die Einfachheit der Nebenmissionen. Um ein Beispiel zu nennen: Den Club in die schwarzen Zahlen zu bringen stellt nur einen Teil eurer Aufgaben dar. Denn hin und wieder lohnt sich der Ausbau, um den Geschäftsraum zu vergrößern, woraufhin ihr aber auch regelrecht von vorn beginnen und Neugestaltungen vornehmen müsst. Weitere Angestellte benötigt ihr ebenso, die ihr durch Geschenke zur besseren Zusammenarbeiten animieren könnt. Da dies aber, im Gegensatz zum Rest des Geschäfts, nur mit Eigenkapital zu bewältigen ist und ihr je nach Storyverlauf weniger Gangs auf den Straßen vermöbeln und deren Geld einkassieren könnt, könnte sich dies auf euren Club auswirken. So solltet ihr in gewissen Abständen die Nebenaufgabe auch mal Nebenaufgabe sein lassen und der Story folgen, um so neue Kapitel zu erspielen oder eben auch neue finanzielle Möglichkeiten für weitere Quests oder für Heilmittel. Denn die benötigt ihr ebenso, um eure Lebensenergie wieder aufzufrischen. 

Alternativ gelingt dies durch Nahrungsmittel in den verschiedensten Bäckereien, Eisdielen oder Restaurants. Hier könnt ihr verschiedene Mahlzeiten, Snacks und auch Drinks einnehmen. Hinzugezählt wird jede Mahlzeit und jeder Trank einer Statistik der zu euch genommenen Dinge. Zusätzlich erhaltet ihr neben Lebensenergie auch Erfahrungspunkte, genauso wie bei der Erfüllung von Nebenaufgaben oder während eurer (Straßen)Kämpfe. Und all diese EXP werden ebenso auf einer Leiste aufgefüllt, welche die dritte Anzeige (über eurer Lebensenergie im linken oberen Bildschirmrand) darstellt. Ist sie einmal gefüllt, beginnt sie von vorn, wobei die Zahl euch direkt anzeigt, wie viele Leisten ihr zu diesem Zeitpunkt bereits füllen konntet. Drückt ihr nun die Starttaste auf dem PS2-Controller, gelangt ihr in ein größeres Menü. Unter anderem könnt ihr hier im Menüpunkt „Status“ diese Erfahrungspunkte dazu verwenden, um die drei Bereiche „Shin“, „Gi“ und „Tai“ aufzuwerten. Hier vergrößert ihr euren Lebensenergiebalken, erlernt aber vor allem viele neue Techniken oder verstärkt die Wirkung bestehender Moves. Neue HEAT Bewegungen helfen euch im Kampf ebenso, um neue Gefahren und härtere Gegner besser besiegen zu können. Diese drei Bereiche zeigen ebenfalls eine Zahl an, wie viele EXP Balken für eine höhere Stufe benötigt wird. Habt ihr eure Erfahrungspunkte in neue Techniken getauscht, stehen euch im Kampf nun vollkommen neue Möglichkeiten zur Verfügung, bei denen auch Schnelligkeitstests abverlangt werden. Denn habt ihr den Heat Modus bei einem beispielsweise am Boden liegenden Gegner ausgeführt und Kazuma setzt sich regelrecht auf ihn drauf, könnt ihr durch ununterbrochenes Drücken der Viereckstaste mehrere Schläge verteilen - bevor sich euer Widersacher befreien kann. Doch auch die Quick Time Events (QTEs) spielen in Yakuza eine größere Rolle und kommen immer wieder in Kämpfen vor. Die nur für einen Moment eingeblendete Taste muss in dem Fall sehr schnell gedrückt werden, um Angriffen auszuweichen oder selbst Aktionen auszuführen. Eingesetzt haben die Entwickler die Quick Time Events sehr passend je nach Szenario, um Messerangriffe zu kontern, nach euch geworfenen Gegenständen auszuweichen, nach einem von euch völlig normal angewandten Angriff noch einmal kräftig nachzusetzen oder bereits vor einen Kampf eine Waffe abzufangen. Leider aber sind manche (aber nicht alle) Quick Time Events derart schnell einzusetzen. So kann es durchaus sein, dass man als Spieler selbst dann nicht die angezeigte Taste so schnell gedrückt bekommt, wenn man schon den Daumen auf dieser parat hält; zu schnell gilt die Aktion dann schon als fehlgeschlagen. Wer hier nicht die möglichen Tasten auf Controller weiß, die in diesen Sequenzen angezeigt werden, hat praktisch keine Chance, entsprechend schnell zu reagieren. Ein paar Millisekunden mehr Reaktionszeit wären hier wünschenswert gewesen. Abgesehen davon sind diese Yakuza QTEs aber sehr schön in Szene gesetzt, wie man sie aus Shenmue kennt - dem Spiel, das Quick Time Events bei Videospielen einführte.

Doch zurück zum Startmenü: Denn neben dem Status könnt ihr hier noch viele weiter Dinge anwählen und verwalten. Vor allem innerhalb des Spiels getroffene Personen werden in Gruppen unterteilt, genauer beschrieben und im Bereich „Community“ für euch aufgelistet. Außerdem trefft ihr auch Menschen, die euch ab und an eine E-Mail schicken. Darauf könnt ihr zwar nicht selbst antworten aber Bitten des Absenders nachkommen. Neben verschiedenen Nebentätigkeiten und Quests könnt ihr innerhalb der „Missionen“ auch wichtige Details nachlesen bzw. was ihr in der Hauptstory als nächstes zu tun habt und auf der großen Karte euren Standort einsehen. Auch lasst ihr euch alle Geschäfte nach Namen auflisten und deren Standorte direkt anzeigen. Eure „Items“ lassen sich im Startmenü ebenfalls verwalten. Dies aber nur zu einem Teil, denn maximal neun Items plus drei Hilfsitems dürft ihr mit euch herumtragen. Die neun Items können Heilmittel oder diverse Einkäufe in irgendwelchen Shops (Juwelier, Getränke, andere Utensilien) beinhalten, während die drei weiteren Slots für Waffen (Schwerter, Baseballschläger, Flaschen, Gewehre, Tonkrüge) vorgesehen sind, mit denen ihr euch ausrüsten könnt. Diese nutzen sich übrigens im Kampf auch ab und können je nach Stabilität zerbrechen. All diese Items könnt ihr aber auch lagern, wofür es spezielle Boxen gibt. Diese findet ihr aber ausschließlich in eurem Rückzugspunkt (oder einfach gesagt: Versteck), wo ihr ebenso eure Energie wieder auffüllen könnt. Hier könnt ihr Items hin und herschieben, um euch stets passend auszurüsten. Es kann während des Spiels aber vorkommen, dass ihr aufgrund der Hauptstory zunächst nicht in dieses Versteck gelangt und erst spezielle Aufgaben erledigen müsst. Kümmert ihr euch in diesem Augenblick um Nebenaufgaben, wo ihr gern das eine oder andere Items austauschen würdet, dann ist dies zu diesem Zeitpunkt absolut nicht möglich. So seid ihr gezwungen entweder der Hauptstory, in der sich Tageszeiten je nach Spielverlauf ändern können, zu folgen oder ihr müsst auf spezielle Items verzichten und sie einfach aus eurem Inventar löschen. Innerhalb eures Verstecks lädt sich eure Lebensenergie automatisch wieder auf und auch das Sichern des Spiels ist hier möglich. Auf den insgesamt acht Speicherplätzen der Memory Card könnt ihr aber nicht nur hier speichern, sondern an jedem Telefon in Gebäuden oder Telefonzellen in der Stadt. Das T-Symbol zeigt euch auch auf der Karte stets deren Standorte genau an.

Was Yakuza aber zu etwas ganz Besonderem macht, ist die große Freiheit selbst, die man als Spieler genießen kann. Man merkt deutlich die Wurzeln eines Shenmue. Allerdings gibt es abgesehen von der Thematik weitere Unterschiede. Die Bezeichnung des Genre F.R.E.E. ist hier daher nicht zutreffend, auch wenn ihr über viele Dinge frei entscheiden und eure Aufgaben je nach Lust und Laune erledigen könnt. Es gibt keine direkte Uhrzeit, sodass die Stunden nicht von morgens bis abends vergehen und ihr zu ganz bestimmten Zeitpunkten an speziellen Treffpunkten sein müsst. So vergehen eigentlich Tage innerhalb der Nebenaufgaben, ohne dass die Hauptstory, in der ihr möglicherweise am Abend eine Person treffen müsst, darunter leidet. Und dennoch könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt. Besucht beispielsweise das „Smile“ Restaurants, entspannt euch in einem Massagesalon, kauft euch Utensilien im „Store“, genehmigt euch zwischendurch einen Drink in der Bar „Shellac“ oder sucht verschiedene Spielorte, wie etwa „Club SEGA“ auf. Zwar könnt ihr hier nur „Ufo Catcher“ und „“YF“ ausprobieren, dies dann mitunter aber sogar gegen einen Kontrahenten oder im kleinen Turnier. Anschauen könnt ihr dabei einige der letzten Arcade Titel rund um Spikeout, Virtua Fighter 5 oder „Speed Racer“. Neben den frei zugänglichen Arcade Hallen SEGAs gibt es auch Minispielplätze, wo ihr euch mit beispielsweise Golf die Zeit vertreiben könnt. Und selbst das Erreichen eurer eigentlichen Ziele hängen nicht selten von eurer Aufmerksamkeit ab. So gibt es hier und da Gerüchte in der Menschenmasse aufzuschnappen oder ihr bekommt direkt gesagt, wie ihr euch bestimmten Personen gegenüber verhalten sollt. Trefft ihr diese dann schließlich, habt ihr in der Regel Auswahlmöglichkeiten, was ihr dieser Person entgegnen wollt, was ausschlaggebend ist für seine Reaktion euch gegenüber!

So fühlt ihr euch in die japanische Gangster- und Mafia Welt ein, welche euch mit japanischer Sprache auch vollkommen erhalten bleibt. Um dennoch alles verstehen zu können, zieren englische Untertitel das Spiel - ebenso die immer währende Vorstellung (Name und Position) der wichtigsten Personen. Wer Shenmue II auf Dreamcast gespielt hat, wird dies sofort bekannt vorkommen oder sich sogar darüber freuen. Die Sprecher bringen die verschiedenen Situationen deutlich und authentisch rüber. Denn auch wenn man kein Japanisch versteht, hört man in all den verschiedenen Situationen die Stimmungen und Stimmungswandel heraus: das heißt, wer einem friedlich gesinnt ist, ob Ärger vorprogrammiert ist aber auch Anspannung. Besonders in Kampf- bzw. Käfigturnieren werden die Kämpfer vorgestellt und das Getöse des Publikums heizt die Atmosphäre an. Auf den Straßen dagegen ist es meist ruhig. Da plaudern irgendwelche Menschen um einen herum, bis aus der Menge heraus ein „Hey“ zu hören ist und irgendwer einem wörtlich ins Gesicht schreit „Halts Maul und leer’ deine Taschen!“ Und nicht nur die darauf folgenden Kämpfe zeigen, was die Entwickler grafisch in den zweiten Yakuza Teil packten. Die großen Städte und auch Untergrundstädte wirken sehr lebendig, was natürlich nicht zuletzt an den vielen Bewohnern und Touristen liegt. Die verschiedenen Stadtteile samt ihren Straßen, Gassen, Absperrungen, Plätzen und Hinterhöfen ergeben ein unglaublich großes Gebiet, das ihr auch (gegen eine paar Yen) mit dem Taxi befahren könnt. So könnt ihr euch direkt zu ausgewählten Stadtpunkten bringen lassen, sofern ihr nicht für ein paar Minuten von Punkt A nach Punkt B laufen wollt. Einzig die Kamera ist teils ein wenig störend. Denn in der Stadt selbst gibt es mit jedem Straßenzug neue und automatisch voreingestellte Perspektiven, sodass ihr Kiryu mal vor, seitlich oder etwas mehr aus der Vogelperspektive seht und steuert und der von euch gehaltene Analogstick bei plötzlichen Kamerawechseln nicht mehr reagiert und ihr kurz nachlenken müsst. In den meisten Situationen könnt ihr die Kamera mit dem rechten Analogstick nicht justieren, weswegen man dies durchaus am Ende kaum noch nutzt, obwohl es zum Beispiel in Kämpfen oder auf größeren Plätzen möglich ist. Durch Häuser und Mauern hindurch drehen könnt ihr die Kamera nämlich leider nicht, wobei ihr mit dem Klick des rechten Analogsticks oft die Kamera hinter die Schultern von Kiryu Kazuma schalten könnt. Das Umschalten zwischen den Straßenperspektiven geht nahezu nahtlos vonstatten bzw. gewöhnt man sich an die ständigen Wechsel, die nicht selten eine Millisekunden-Verzögerung fordern. Denn Ruckler oder gravierende Grafikfehler fallen im Spielfluss selbst nicht auf, in denen ihr Gegner gegen Hauswände schleudert oder mit unter anderem einem Fahrrad kräftig zuschlagt. Einen 60 Hz Modus integrierte SEGA hierzulande ebenfalls.

Mit Yakuza 2 kommt wahrscheinlich einer der letzten so großen und umfangreichen Titel auf die PlayStation 2. Bereits der erste Teil lockte Spieler mit seiner Mafia Geschichte und Hauptdarsteller Kiryu Kazuma. Dass der zweite Teil hier direkt anschließt, dürfte einerseits Fans sehr gefallen aber auch Neulinge interessieren. Der Rückblick zum ersten Teil und die vielen Sequenzen zu Beginn des Spiels geben einige Rückschlüsse zur Vorgeschichte, die aber für den neuen Teil und den vielen neuen Aufgaben nur bedingt wichtig sind. So kommen auch Neueinsteiger voll auf ihre Kosten und können sich schnell mit dem Haupthelden identifizieren. Die großen Städte und die großzügige Freiheit im Spiel erinnern sehr an SEGAs einstiges Großprojekt Shenmue und bietet entsprechend auch jede Menge Material, um nicht nur die Hauptstory zu füllen. Ihr agiert in großen und kleinen Nebenaufgaben, nehmt Jobs an, dürft den Arcade Bereich „Club SEGA“ betreten, trefft euch mit unterschiedlichen Personen, geht mit Damen aus oder macht Besorgungen in Einkaufsläden, überweist Geld an eine Waisenkinderstiftung oder nutzt eure auf den Straßen gefundenen Schlüssel, um verschiedene Münzschließfächer zu öffnen und dessen Inhalte zu entnehmen. Schnappt Gerüchte auf, helft vielen Menschen aus ihren Miseren, lernt neue Kampftechniken, wertet eure Fähigkeiten auf und und und … Yakuza 2 bietet jede Menge Flair drum herum und zeitgleich eine großartige Story, die nicht einfach nur stur ihren Weg geht. Unvorhersehbare Ereignisse lassen die Spannung nicht so schnell abfallen, sodass ihr nicht immer allein, sondern auch Team auftreten und sogar kämpfen müsst. Findet neue Freunde und neue Verbündete, um den eigenen Tojo Clan aufrecht zu erhalten und den bevorstehenden Krieg gegen die Omi Alliance abzuwenden.

Wer sich auf dieses Spiel einlässt, mit der japanischen Sprachausgabe (englische Untertitel) zurechtkommt und den Entwicklern die kleineren Macken mit beispielsweise der Kamera oder den meiner Meinung nach zu schnellen Quick Time Events nicht übel nimmt, wird ein hervorragendes Spiel sein Eigen nennen können, von dem ihr so schnell nicht mehr loskommt und etliche Stunden Zeit rein investiert. (Und wer Shenmue liebte, dürfte hier sowieso nicht drum herum kommen.)


Leitet mit viel Zuwendung seinen eigenen (Host) CLUB:
Ronny Wecke