Großartige Spiele veröffentlichten SEGA und ATLUS mit Demon Slayer 2 oder RAIDOU Remastered noch relativ kurz vor der Messezeit im August. Mit Shinobi und dem neuen Racing Racing standen zwei weitere Spiele schon kurz vor ihrem Release. Im Oktober sollte das Virtua Fighter 5 Update für Konsole folgen. Denken wir weiter, haben wir Jubiläen im Gedächtnis: nämlich jeweils 25 Jahre für Jet Set Radio sowie Total War. Für die Strategiemarke sollten erste Infos im August bereitgestellt werden. Dies passte doch wunderbar zur Gamescom, oder nicht? Würde es endlich erstes Material zum neuen JSR-Spiel geben? Was sah es überhaupt mit den Klassikern rund um Crazy Taxi, Streets of Rage oder Golden Axe aus? Wo steckte Sonic Rumble, das zu der Zeit noch immer gemeinsam mit den Angry Birds Machern von ROVIO Entertainment in der Entwicklung befand? Das sollte längst erschienen sein, noch immer hieß es bis August es „in Kürze“. Ende Oktober sowie Anfang November stünden zudem Switch 2 Portierungen von Yakuza Kiwami 1+2 sowie Persona 3 Reload an. Würde es noch eine weitere ATLUS-Ankündigung geben? Oder gar neue Infos zu Persona 4 Revival? Was würde uns SEGA in diesem Jahr also alles bieten? Ob die Antwort den hartgesottenen SEGA-Fans gefällt? SEGA kam nämlich nur mit einem einzigen Spiel zur Messe, Sonic Racing: CrossWorlds. Das heißt einerseits, dass ATLUS in diesem Jahr gar keine Rolle auf der Messe spielte. Das Standdesign wurde voll ganz auf den blauen Igel ausgerichtet. Selbst das nur eine Woche nach der Messe erscheinende Shinobi: Art of Vengeance hatte hier keine Chance. Damit entfernte sich SEGA auch von den Standkonzepten der zuvor durchgeführten Messen in anderen Ländern, wo vor allem Shinobi gerade eben noch eine große Rolle spielte. Die Gamescom stand vollkommen im Zeichen des Fun Racers. 

Auf geht’s zu SEGA in Halle 7

Doch starten wir von vorn: SEGA gab erst kurz vor der Messe Klarheit darüber, dass der Fun Racer die Hauptrolle des diesjährigen Messestandes bekomme. Mit fast schon so etwas wie einer Half-Pipe wurde damit auch eine Art von Looping zumindest angedeutet, der das Streckendesign durchaus etwas nahebringt. SEGA war in Halle 7 zu finden, gemeinsam mit Publishern wie Microsoft inkl. Bethesda, THQ Nordic oder Krafton. Man musste schon etwas in die Halle hineinlaufen, da sich SEGA ziemlich hinten positionierte. Das Herz des Standes stellte eine größere Bühnenfläche mit vier echten Rennsitzen zum Spielen des Fun Racers dar, davor gab es einige Chillplätze. Dies hatte natürlich eine Bedeutung: Turniere gegen weitere Mitspieler. Diese schauten während der Sessions auf ihre Bildschirme am Rennsitz. Die Übertragung erfolgte auf den großen Bildschirm auf der Bühne. Dadurch bekamen alle Zuschauer mit, was sich im Rennen gerade abspielte. Die Sieger durften sich anschließend zur besonderen Ehrung auf das extra vor der angedeuteten Half-Pipe platzierte Siegertreppchen stellen. Was meint ihr, bekamen sie ordentliche Preise? Wie wäre es mit tollen T-Shirts? Plüschies? Duftbäume für das eigene Fahrzeug? Auf jeden Fall viel Vorfreude auf das neue Rennspiel. Damit Spieler nicht nur auf Turnieren spielten, bot die rechte Seite des Standes weitere Plätze und Möglichkeiten, den Fun Racer zu testen. Der gesamte Stand war quasi umrahmt. Die blau-weißen Farben machten klar: Hier ist SEGA zuhause. Die kräftigen und großen Logos des japanischen Konzerns wurde mit jenem vom Sonic Team und dem Spiellogo in Reih und Glied angebracht. Dazwischen Netzwerkinfos zum kommenden Netzwerktest, den SEGA auch via Pressemitteilung der Welt kundgab. Lediglich die Bühnenmitte war etwas farbenfroher mit rötlichen oder auch gelben Tönen. Um dem Ansturm der Igelfans gerecht zu werden, stellte SEGA eine riesige Warteschlange abgegrenzt mit Bändern auf, ebenfalls in blauer Farbe. Dies war tatsächlich der größte Wartebereich, den wir von SEGA bislang sahen. Der Boden wurde mit der Sonic Racing Aufschrift bedruckt. Das sah alles schon ziemlich imposant aus. Man könnte jedoch sagen: Das war’s auch schon gewesen! Denn vielmehr gab es auf den ersten Blick nicht zu entdecken. Außer vielleicht der goldgelbe Ring als echtes Designelement am Stand, der im Spiel den Eingang zu neuen Ebenen erzeugt. Die Idee dazu stammt natürlich aus der Filmreihe von Sonic the Hedgehog und übernahm das Sonic Team genau von hier für den nun neuen hauseigenen Sonic Fun Racer. Dessen Reihe zentwickelte zuletzt immerhin Sumo Digital, die diesem Stil und Fahrspaß in dieser Form überhaupt erst angestoßen hatten im Jahr 2010.

Da es nur einen echten Eingang – der berüchtigte Wartebereich – gab, waren damit auch die drei anderen Standseiten komplett dicht: keine Öffnung, kein Durchgang. Lediglich über die kleineren Brüstungen konnten Fans Blicke erhaschen und damit den Fans beim Spielen zuschauen. Hatte man Glück und war zur rechten Zeit am richtigen Ort, schaute auch Sonic the Hedgehog vorbei. Hier konnten sich Fans mit dem blauen Igel ablichten lassen oder das eine oder andere Späßchen haben. Doch was heißt Glück? SEGA postete im Vorfeld über die sozialen Medien schon Sonics offiziellen Arbeitsplan. Auf dem standen weiß auf blau geschrieben die genauen Uhrzeiten für jeden Tag! Und daran musste sich auch Mr. Hedgehog halten! 

Nur, sind wir mal ehrlich: Warum eigentlich nur Sonic? Der Kader des Rennstalles wurde wöchentlich größer. Es stehen so viele Fahrer bereit rund um Miku Hatsune, SpongeBob und mehr. Selbst Pac-Man wurde während der Messe als neuer Fahrer aufgedeckt. Gut, den gelben Schwamm gab es an einem anderen Stand zu entdecken, mit dem man als feste Skulptur ein Selfie machen konnte. Aber es fahren auch viele weitere Sonic-Charaktere mit. Shadow the Hedgehog, Knuckles, Tails, Dr. Eggman, Amy, Metal Sonic und Co. Hatten diese etwa alle Urlaub? War die Bezahlung für diesen Job zu gering oder was bewegte SEGA dazu, nur Sonic zu diesem großartigen Event einzuladen? Wir wissen es nicht.

Aber wir stellen uns vor, die gesamte Sonic-Bande wäre hier mit dabei. Rund um die Uhr wäre immer ein Charakter vor Ort für Fotos und mehr. So aber mussten allein Sonic und die Stand-Betreuung alle bei Laune halten. Wir beneiden diese ehrlich gesagt noch immer für deren wunderbare T-Shirts, die nicht nur in diesem schicken blauen Stil daherkamen. Das Design war einfach wunderbar: vier verschiedene automobile Styles aufgedruckt auf dem Rücken. Ja, selbst die Shirts waren im Sonic Racing Style und sicher ein tolles Geschenk für Gewinner der Turniere.

Gab es dann coole Geschenke und Gimmicks in diesem Jahr? Nun ja, es gab tatsächlich so etwas wie Duftbäumchen fürs Auto. Allerdings keine Bäumchen, sondern Sonic Charaktere. Diese flitzen stilsicher auf den eigenen Füßen. In ihren Fahrzeugen befinden sie sich nicht. Neben Sonic und Shadow bot SEGA auch Amy Rose, ebenso Dr. Eggman, Knuckles, Tails und zwei der Babylon Rogues an: nämlich Jet und Wave. Acht Duft-Charaktere, acht verschiedene Düfte? Wir wissen es nicht. Wir packen die doch nicht auf!? Auf keinen Fall! Aber stellt euch vor, Sonic und Shadow durften im Auto um die Wette? Wer gewinnt das wohl? Wie man diese erhaschen konnte? Bei den netten SEGA-Kollegen am Stand. Ausgerüstet mit einem Tablet machten diese aber auch gleichzeitig ordentlich Werbung für den SEGA Newsletter. Eine Anmeldung bitte, dann gibt‘s einen Duft-Charakter. Oder vielleicht auch zwei? Für den neuen SEGA Account machte unser Lieblingspublisher ebenfalls Werbung und druckte einen QR-Code an die Standfläche. Immerhin gibt es mit diesem für verschiedene neue Games auch das eine oder andere Goodie zu ergattern. Es lohnt sich also!

Autogrammstunden wurden im Vorfeld mit dem Sonic Team Leiter Takashi Iizuka angekündigt. Ob vorgefertigte Autogrammkarten im Sonic Style oder mitgebrachte Utensilien, hier wurde überall eine Unterschrift aufgedrückt. Das ist nicht neu und bietet zumindest all jenen, die beim letzten Mal leer ausgingen, erneut die Chance. Dass SEGA diese Möglichkeiten bietet, ist natürlich super. Bedenkt man, dass Shinobi: Art of Vengeance auf der Messe hätte sein können und damit vielleicht weitere Autogramm-Möglichkeiten der Entwickler, das wäre natürlich auch was gewesen. Wie viele hätten sich die Mega Drive Cover signieren lassen? Man muss natürlich bedenken, dass Shinobi dieses Mal von extern entwickelt wird in Zusammenarbeit mit SEGA. Aber ihr seht schon, dieses Spiel vermissten wir schon sehr am SEGA Stand.

Gab es dafür SEGA dafür bei anderen Publishern?

Jain. Als erstes möchten wir (fast mit Stolz) das Strategiespiel Age of Empires IV nennen, das Microsoft jetzt auch für PS5 veröffentlicht. Diese Umsetzung wurde während der Gamescom-Tage angekündigt. SEGA-Fans wissen, der Titel wurde ursprünglich für PC entwickelt – nämlich vom SEGA Studio Relic Entertainment im Jahr 2021 und bekam sogar den Gamescom Award 2021 in der Kategorie „Bestes Strategiespiel“. Umso trauriger, dass SEGA das renommierte Studio im letzten Jahr in die Eigenständigkeit entließ. Microsoft jedenfalls portiert das Spiel, ursprünglich durch SEGA entwickelt, nun als „Age of Empires IV: Anniversary Edition“ für PS5 mit dem geplanten Release-Termin für den 4. November 2025. 

Auf der Gamescom präsentierte Microsoft das DLC „Dynasties of the East“ auch zum Anzocken. Das war’s dann aber auch schon mit aktuellen SEGA-Spielen an anderen Ständen. Microsoft bot sonst keine SEGA Games und auch bei Nintendo gab es SEGA oder ATLUS nicht zu entdecken. Gerade Nintendo war mit Switch 2 gut aufgestellt und bot einen Mix, darunter sogar das längst erhältliche Donkey Kong Bananza oder Mario Kart World. Third Party Titel wie Borderlands 4 oder Cyberpunkt 2077 spielten hier innerhalb von extra Kabinen eine Rolle. SEGAs kommende Umsetzungen für Switch 2, nämlich Yakuza Kiwami 1+2 oder Persona 3 Reload suchten wir aber auch am und rund um den Nintendo Stand vergeblich. Das heißt, selbst das erst ca. zwei Wochen zuvor veröffentlichte Demon Slayer 2 bot SEGA nirgends zum Anzocken, was nochmals einen Werbeanstoß hätte bieten können. Schade, sagen wir.

Dafür gab es Hinweise von ININ Games, dass irgendwo auf der Messe etwas von Shenmue III zu sehen sein würde. Immerhin kündigte der Publisher offiziell Shenmue III Enhanced zum Messestart an. Zumindest ein Wanddesign sollte es geben! Über die englische Fanseite bzw. deren Instagram-Kanal Shenmue-Dojo gab es sogar vorab ein Bild dieses Shenmue-Designs zu sehen. Befinden sollte sich dies demnach aber nur in der Business Area, da es noch keinerlei vorzeigbares Material gab. Wir klapperten diese Business Hallen nicht nur 2x konsequent ab, sondern fragten auch an einem Info-Punkt danach. Dort konnte der Service der Koelnmesse via Computer auf alle Publisher zugreifen sowie über Stichwortsuche entsprechende Einträge finden, um uns somit Halle und den genauen Standort innerhalb dieser zu benennen. Nur leider fand man hier ININ Games nicht, die waren einfach nicht aufgeführt. Sämtliche Suchanfragen und Eingaben brachten ebenfalls keinen Erfolg. Auf den aufgestellten Tafeln innerhalb der Hallen stand ININ Games ebenso nicht. Sprich, wir fanden ININ Games einfach nicht. Wir fanden auch nicht heraus, zu wem ININ Games evtl. gehören würde. Irgendwo musste Shenmue doch aber sein? Wir gaben irgendwann auf, zumal ININ Games selbst ebenso keinen Hallenhinweis via Social Media lieferte. Das war insofern auch nicht sonderlich hilfreich, eher sogar enttäuschend. Wer dagegen etwas mehr Sonic entdecken wollte, wurde bei LEGO fündig. Hier gab es einige coole Sonic-Sachen in Vitrinen zu entdecken. Den riesigen Death Egg Robot aus Sonic the Hedgehog 2, den SEGA auch schon einmal am eigenen Gamescom Stand aufgebaut hatte, bot auch in diesem Jahr Freiraum für Selfies mit der Familie oder mit Freunden.

Halle 10.2 – im Obergeschoss befand sich das Paradies für Retro Gamer und all jene, die mehr über SEGAs frühere Konsolen wissen wollten. All jene, die sie sehen aber auch mal selber in die Hand nehmen wollten. Fühlen. Verstehen. Und mit vollem Herzen … ihr wisst schon … es geht um die Liebe zu den 80er und 90er Jahren, wo Master System, Mega Drive, SEGA Saturn aber auch Dreamcast unsere Herzen höherschlagen ließen und noch immer lassen. Das heißt, bis in die frühen 2000er Jahre. Und viele der Systeme konnten Fans hier wiederfinden und anspielen mit den verschiedensten Spielen. Mehrere verschiedene Anbieter für Retro-Utensilien boten hier jede Menge Spielspaß, Peripherie und so manch andere außergewöhnlichen Dinge. Darunter echte Bücher aus Japan zu den Konsolen, die zwar in japanischer Sprache geschrieben sind – und wir genauso viel darin verstehen wie in japanischen RPGs, aber auch fantastische Bilder über die Hardware und Technik liefern. Jeder durfte hier einen Blick riskieren, wobei wir auch erstaunt sind, dass diese da so frei herumlagen. Denn mal ehrlich, kurz nicht hingeschaut landen diese doch schnell in der Tasche so mancher Bewunderer. Und nein, wir schnappten uns diese nicht, auch wenn wir für eine Sekunde darüber nachdachten. Das ist zum Glück (noch) kein Verbrechen! Aber Spaß beiseite, Retrofans konnten hier Hand angelegen an originaler SEGA Hardware. Nur den Game Gear konnten wir nicht entdecken aber vielleicht wurde der auch später irgendwann herausgekramt. Denn das Buch dazu war ebenfalls vorhanden.

Ob Mega Drive oder Master System: Spiele wie Razing Core, Daytona USA, Virtua Fighter oder Crazy Taxi luden hier zum Zocken ein. Bomberman-Mehrspieleradapter, Arcade Controller, Lightgun und mehr. Auch der Hyperkin Mega Drive stand zum Spielen bereit. Natürlich ging es in der Retro Area nicht nur um SEGA. Auch Nintendo und Sony hatten hier ihren Platz mit dem Super Nintendo, dem NES oder der PlayStation 1+2. Auf dem N64 konnten Spieler Mario Kart spielen, es gab Formel 1 Games und mehr für alle Systeme. Je Stand wurden die Konsolen etwas geschützter in nur nach hinten offenen Vitrinen gestellt, immerhin brauchen diese auch Frischluft. Andere standen frei im Raum, um Spiele schnell zu wechseln. Ob Flachbildschirme oder Röhrenfernseher, von Pong bis Jet Set Willy, Atari-Fahnen oder Riesencontroller im NES-Format, Retrofans wurden hier definitiv glücklich. Neben Games gab es Retro-Magazine und wunderschön gestaltete Wände, die bspw. Donkey Kong als Automatenklassiker präsentierten. Die Präsentation erfolgte ohnehin unterschiedlich, je nach Anbieter der Retro Games. Runde Tische mit Hocker oder eine ganze Tischbreite. Dies hing natürlich davon ob, ob nur die Konsole samt Controller und Flachbildschirm darauf Platz finden mussten oder ein dicker PC-Bildschirm samt Tastatur, wie ein Commodore oder gewisse Atari-Geräte im Heimcomputerbereich.

Sehr schön anzuschauen waren ganz besondere Exponate, verschlossen in Vitrinen samt kleinerer Hinweisschilder. Hierbei handelte es sich nicht ausschließlich um besondere Games, sondern auch um Hardware, gewisse Gimmicks und gar Plüschtiere und Figuren. SEGA Vitrinen lockten uns natürlich am meisten, wo wir Ausstellungen zu Virtua Fighter, NiGHTS oder auch Panzer Dragoon entdeckten, diese hingen mit dem 30-jährigen Saturn Jubiläum zusammen. Letztere war besonders interessant, da hier die verschiedensten Versionen und Schätze der gesamten Serie zu sehen waren. Darunter das legendäre Panzer Dragoon Mini, das selbst Großsammler teils noch nicht besitzen und kaum an diese besonderen und extrem seltenen Raritäten herankommen. Während in den Vitrinen auch Saturn Lightguns und Games präsentiert wurden, konnten Spieler nicht unweit davon entfernt auch an echten Arcade Automaten spielen. Ein Exemplar lud zum Spielen von The House of the Dead ein – mit Lightgun. Andere dagegen bevorzugten ein paar ungefährlicherer Games und griffen für Hugo zum Telefonhörer. Auch in diesem Jahr gab es Flipper-Automaten, Tanz-Automaten oder Jump ‘n Runs bis Beat ’em Ups – vor allem Street Fighter. Wir konnten uns ein wenig mit den Betreibern von SEGA Addiction unterhalten, was unter Fans dann schnell zum Austausch führt, was Retrokonsolen, Spieleklassiker und mehr angeht. Hier machte man sich sogar die Mühe, ältere Werbespots rund um SEGA zu präsentieren. Wer etwas Zeit mitbrachte – und das macht man normalerweise im Retrobereich – konnte hier vielleicht den einen oder anderen noch nie gesehenen SEGA-Spot sehen. Gezockt wurde hier generationsübergreifend, ob R-Type auf dem Master System, Castle of Illusion auf dem Mega Drive, NiGHTS oder Sega Rally Championship auf dem Saturn bis hin zu Sonic Adventure auf Dreamcast.

Fans von SEGA und ATLUS blieben insofern nur noch zwei Bereiche: die Merchandise Hallen sowie die Retro Area. Bleiben wir beim Merchandise in den Hallen 5.1 und 5.2. Hier fand man so ziemlich alles wie auch die Jahre davor: reihenweise Plüschis in jeder Form. Sonic the Hedgehog Charaktere auch rund um Shadow, Tails, Knuckles oder Dr. Eggman gab es fast überall, wo es Stofftiere gab. Viele Stände boten reihenweise Anime-Figuren zu vielen Serien, die teilweise ebenfalls von SEGA gefertigt sind und daher durch den japanischen Konzern vertrieben werden. Neben ein paar Klamotten freuen sich SEGA Fans abermals über die Enten, die man bspw. im offiziellen SEGA Shop UK bestellen konnte – zumindest bis zur Schließung.

Seitdem leitete der Shop leider auf Amerika weiter, was uns europäischen Merchandise-Fans nicht wirklich zugutekommt. Mehrere Figürchen zur Igelmarke gab es selbstverständlich. Ebenso Beutel, Taschen und Wundertüten. Fans von Miku Hatsune durften ebenfalls Plüsch oder echte Sammelfiguren erwerben. Wer genauer hinschaute, fand auch hier und da Merchandise zu Demon Slayer, seien es Figuren, Müsli-Schüsseln oder Notizbücher. Auch Hoppin‘ Figuren gab es mit insgesamt 13 verschiedenen Typen. Für den neuesten Film gab es ebenfalls Werbung in Form eines Plakates in der Durchgangshalle.

Shenmue Fans durften sich über Kapsel-Maschinen freuen und den ganzen Tag nichts anderes tun, als daran zu drehen und Figürchen zu sammeln. Wie auch im Spiel befanden sich darin unter anderem Sonic-Figuren. In der Neuzeit gehört auch ATLUS dazu: Persona 5 Royal gab es zu erdrehen. Nur ordentlich Geld brauchte man hierzu: 6 Euro für 1x drehen! Das war zu Shenmue-Zeiten im offiziellen Videospiel wohl doch günstiger. Ohne Geld in der Tasche steht man letztendlich überall da. Alles andere als günstig waren auch echte Videospiele, die man sich als Besucher der Messe vor Ort kaufen konnte. Wir sprechen von fast schon Klassikern im 128-Bit Universum. Beinahe ließen wir die Kameras fallen, als wir ein Skies of Arcadia Legends für 289,90 Euro kaufen durften. Dann vielleicht doch lieber ein Jack Frost oder eine Morgana als Plüschtier für 39 Euro? So oder so, jedes Jahr wird man als Fan auf der Messe super mit Merchandise bedient aber auch super arm. Insgesamt empfanden wird es aber tatsächlich so, dass es scheinbar doch etwas weniger SEGA Sachen in den Merchandise-Hallen gab als sonst. Dafür gab es wunderbare Dinge in den Retro-Hallen zu entdecken: verschiedene SEGA-Konsolen mit Anspielmöglichkeiten aber auch Vitrinen mit echt tollen Schätzen. Am imposantesten war mit Sicherheit Panzer Dragoon Sammlung mit kostbaren Stücken von damals bis heute. Allein das machte den Ganz in die Hallen für SEGA-Retrofans sehr lohnenswert. Das ist etwas, was wir uns für den offiziellen SEGA-Stand gewünscht hätten: vor allem, wenn es Jubiläen zu Jet Set Radio oder Total War gibt. Und ja, selbst eine Vitrine mit sämtlichen Shinobi-Games wäre doch DER Blickfang gewesen. Aber wir sagten ja bereits: SEGA wollte uns in diesem Jahr einfach kein Shinobi zeigen, obwohl das kurz vor Release stand. *seufz* SEGA wird sich aber wohl schon etwas dabei gedacht haben, mit nur diesem einem Spiel aufzutreten in diesem Jahr.

Mit nur einem Spiel an Bord lohnte sich ein eigener interner SEGA Stand in diesem Jahr nicht. Denn in 2025 gab es nicht einmal besondere Projekte, die nur intern der Presse gezeigt wurden. Hier denken wir gar nicht an Shinobi: Art of Vengeance, sondern vielmehr an Titel Persona 4 Revival von ATLUS oder gar erste interne Szenen des neuen Jet Set Radio. Da wir in diesem Jahr dessen Jubiläum feierten, hätten wir erste Szenen fast schon erwartet. Aber nein, auch intern präsentierte SEGA in diesem Jahr absolut nichts außer Sonic Racing: CrossWorlds.

In Zusammenarbeit mit der zuständigen Agentur Cosmocover gab es daher einen SEGA-Bereich im Stand der Agentur. Der Cosmocover-Stand im grünen Dschungeldesign beherbergte in Halle 4.2 gleich fünf Hersteller. Neben SEGA betreute die Cosmocover hier auch Draw Me a Pixel, Streumon, tinyBuild und Tribute Games. Was wir hier also an Games vorfanden? Am bekanntesten vermutlich das neue Scott Pilgrim EX. Wir aber waren für Sonic Racing vor Ort, hatten um 13:00 Uhr unseren Termin und konnten vorab noch einen Kaffee genießen. Eine riesige Bar, wie sie SEGA in den sonst eigenen Ständen bot, gab es daher dieses Mal nicht und damit auch nicht die Auswahl an besonderen Köstlichkeiten in Form von leckeren Hörnchen, belegten Brötchen oder gar hausgemachtem Kuchen. Etwas Obst gab es: Äpfel sind gesund! Nach der kurzen Verschnaufpause nach dem Ansturm in den Hallen durch Pressevertreter (und manch glücklichen Wildcard-Besitzern), konnten wir intern also etwas durchatmen und die letzten Minuten mit einem Plausch und Kaffee vergehen lassen. Danach ging es ins freie Zimmer, wo vier freie Plätze und PS5-Konsolen auf uns (und andere) warteten.

Kurz vor 13 Uhr wurden wir schon etwas nervös, denn irgendwie tat sich noch gar nichts. Der Kaffeebecher war leer, die Apfelschale noch nicht. Das Zimmer dafür schon. Könnten wir nicht eigentlich schon hinein? Ja, durften wir. Ach wie schön: ein wunderbar gestylter Raum im Sonic Racing Look. Weiße Wände, blauer Teppich, blaue Sitze und weiße Vorrichtungen für die Technik und PS5-Konsolen. Der Bildschirm im Raum – wir schauten fast mit größeren Augen auf das Plüschi-Regal – gab schon einmal einen Ausblick darauf, was uns hier erwartete: 47 Fahrzeuge, 12 Strecken und 25 Fahrer. Wie sollten wir das denn alles innerhalb von nur 30 Minuten alles ergründen?

Damit war klar: Headset aufgesetzt und losgespielt, noch bevor uns irgendwer einweisen konnte. Das Menü des Spiels machte uns schon mal zu schaffen, wo wir verschiedene Optionen zur Verfügung hatten: unser Fahrzeug gestalten und ändern, die Gadgets anpassen und einen Charakter wählen. Extras gab es auch noch. Ausgeblendet waren die Online-Features wie Freundesliste und Online-Gameplay. Doch schon beim Gestalten des Fahrzeugs könnte man eine halbe Stunde verschwenden, ehm … investieren, um das passende Gefährt für sich zu gestalten. Es wird grundsätzlich gewählt, was man haben möchte. Soll es ein normales Auto sein? Ein Board zum Gleiten? Ein Monstertruck? Und das alles war dann änderbar in gefühlt allen Teilen und Farben. Hier wird klar, dass man vermutlich jede Menge erspielen kann aber auch womöglich im Nachgang via DLC kaufen könnte? Anschließend konnten wir auch jeden Charakter ins Auto reinsetzen. Es muss also nicht nur Sonic in seinem sonst speziell auf ihn zugeschnittenen Flitzer sitzen, sondern auch … Miku Hatsune? Das zeigte bereits das Startbild auf dem Bildschirm, wo der Spieler mit seinem Gamertag auch noch einen Rang zugewiesen bekommt. Diesen erhöht man insofern während des Gameplays durch fahrerisches Können und dem Gewinnen von Rennen. Und schon war doch noch wer da und fragte uns, ob wir klarkämen. Aber ansonsten waren wir frei in allem, was wir taten oder tun wollten. Das heißt, wir mussten nicht explizit ins Menü X gehen, um dort nur Rennen Y zu wählen und sonst nichts. Wir wählten daher einmal eine Meisterschaft mit mehreren Strecken aus. Nicht nur das, plötzlich sollten wir neben unserem Charakter auch noch einen direkten Rivalen auswählen. Wollten wir gar nicht, mussten wir aber. Doch zunächst der eigene Charakter. Wen würden wir auswählen? Sonic, Tails? Miku Hatsune? Oder andere Charaktere? Wir nahmen natürlich Shadow the Hedgehog. Nicht umsonst gestalteten wir zuvor ein cooles Fahrzeug im schwarzen Look. Das machen wir doch nicht, um dann dort mit bspw. Sage aus Sonic Frontiers durch die Kurven zu kleckern. Als Rivale wählten wir kurzerhand Metal Sonic.

Und schon ging es recht spannend im „Metal Harbor“ los. Übrigens spielten wir im Turnier vier aufeinanderfolgende Stages. Es folgten „Sand Road“, „Colorful Mall“ und „Whisp Grand Prix Final“. Daran erkennt man teilweise schon, an wen sich diese Stages richten. Colorful Stage ist immerhin der Name des mobilen Spiels von Miku Hatsune. Es weckt also Erinnerungen, wie auch die Sand Road aus dem früheren Sonic Riders. So bringt SEGA die Games zusammen und erweckt sie mehr oder weniger zu neuem Leben. Um mit der Steuerung zurechtzukommen, lagen Hinweise auf unserem Platz, wo wir natürlich mal einen Blick riskierten. Fast wurden wir dabei von Tails ablenkt, denn jeder Besucher hatte hier ein Plüschi auf dem Tisch, das seelisch und moralisch beim Rennabenteuer unterstützen sollte. Am wichtigsten zu wissen war, dass beide rechten Schultertasten fürs Driften verantwortlich sind, die linken Schultertasten zum Nutzen des Items. Ohne auf den Zettel zu schauen, nutzen wir nämlich rennspielmäßig die Schultertasten direkt mal zum Gas geben und Bremsen. Doch Shadow fuhr so nicht los. Das empfanden zu Beginn erst mal eigenartig. Aber hier muss man eben mit [X] beschleunigen und mit [Kreis] bremsen. Wer besser im Spiel steckt, schafft auch Schnellstarts über die Anzeige, was gar nicht so einfach war. Denn diese musste offensichtlich bei Grün in einem kleinen Fenster sein, um einen guten Boost zu erhalten. Bei Sprüngen ist es möglich, Stunts mittels linken Sticks auszuführen, was letztendlich ebenfalls einen kleinen Boost auf der Strecke auslöst. Diesen gibt es natürlich auch beim Driften. Nur irgendwo anstoßen sollte man beim Fahren besser nicht, denn dabei verliert ihr Ringe. Diese könnt ihr auf der Strecke sammeln, um euren Speed stückweise zu erhöhen. Und das scheint uns auch echt erforderlich. Denn der gefühlte Speed der früheren „Sonic & SEGA Racing“ Games scheint ein klein wenig auf der Strecke geblieben zu sein. Zumindest war dies das erste Gefühl in den ersten Spielmomenten. Es fühlte sich vielmehr wie ein noch lahmes Mario Kart an, weil die vielen Racer einfach zu langsam auf der Strecke unterwegs waren. Es fehlte uns so ein wenig das Speedgefühl, der Rausch auch in optischer Hinsicht. Die Steuerung ging allerdings richtig gut von der Hand, wenngleich nicht jede Kurve direkt klappte oder S-Kurven ein schnelles Neudriften abverlangten. Man gewöhnt sich schnell ein und fährt auch recht gekonnt durch all jene Gebiete, die man noch nie zuvor gespielt hat. Natürlich kommt dies auf den Schwierigkeitsgrad an, bei dem wir eigentlich dachten, wie hätten die runde Mitte erwischt. Die Strecken bieten auch immer die unterschiedlichsten Wege. Es gibt also nicht immer nur eine Möglichkeit ans Ziel. Je Gebiet fahrt ihr oben, unten, nehmt Abkürzungen oder … oder … oder. Verschiedene Speedfelder helfen euch, korrekte Bahnen zu fahren oder eure Gegner hinter euch zu lassen. Aber Vorsicht, sie nutzen alle Items, um euch von der Strecke zu blasen.

Wir hatten in den Spieltests gar nicht so viele Items oder sagen wir: Nicht mit allen wussten wir auf Anhieb etwas anzufangen. Am ehesten haben wir noch eine Art Bombe und einen Magneten in Erinnerung. Manchmal flog ein Chao mit uns mit, was auch immer der wollte!? Das müssen wir im fertigen Game herausfinden. Noch gar keine Ahnung hatten wir nämlich auch mit den Gadgets, die laut Anleitung auf der [Dreieck]-Taste liegen. Zumindest wissen wir, dass es offenbar ganze Gadget Sets gibt, um den eigenen Racer aufzuwerten, um entsprechende Vorteile dann während des Rennens zu nutzen. Doch auch das ist Teil der vorherigen Ausrüstung. Wir gesagt, dort kann man wohl viele Spielzeit drin ver(sch)wenden. Wir brauchten diese ganzen Gadgets in unserem Turnier (offenbar) gar nicht. Shadow ist schließlich die ultimative Lebensform. Wer braucht schon Gadgets? Wir schossen auch so in allen vier Stages als erster ins Ziel. Die Runden waren dabei nicht identisch immer gleich. Denn große gelbe Weltenringe (Travel Rings) öffnen sich während des Rennens und lassen euch entscheiden, wohin die Reise geht. Das heißt nicht, dass ihr immer eigenständig wählen dürft. Denn es erscheinen zwei Ringe aus dem Nichts und der Fahrer, der am nächsten dran ist, muss entweder rechts oder links den entsprechenden Weg hinein nutzen, der dann für alle gilt. Dadurch kommt eine mehrteilige Strecke zustande aber auch Wiederholungen in sich. Denn wir hatten im Turnier tatsächlich auch zweimal Streckenteile abfahren müssen, die wir zuvor schon gewonnen hatten. Da kann man nur hoffen, dass dies nicht zur Gewohnheit wird. Die vermutlich zufällige Streckenauswahl sollte schon so erstellt werden, dass man in seinem Turnier ausschließlich andere Streckenabteile durchfährt. Oder nicht? Eine Option hierfür wäre womöglich interessant, um das dem Spieler zu überlassen. Vor allem mit diesen Weltenwechseln kommt auch mehr Schwung ins Rennen, da manche Abteile nur eine Fahrzeugform benötigen, andere dagegen befördern das Rennen in die Luft oder zu Wasser. Euer Fahrzeug verändert sich dann wie zuletzt im Sonic Racing Transformed Videospiel. Das übernahm das Sonic Team als weitere Option im Rennen. Wir überlegten im Nachhinein, ob man diese verschiedenen Formen nicht eigentlich auch anpassen kann. Müsste doch eigentlich möglich sein…

Wurde ein Rennen beendet, gab es Race Rewards. Mal eben notiert haben wir uns folgende Rewards: „Travel Ring Collector“, „No 1 Time Spent on Top“ und „Won against a Lv. 2 Rival“. Dafür gibt es dann Tickets. Für das Sammeln aller fünf roter Münzen, die ebenfalls in jedem Rennen versteckt sind, gibt es bspw. 25 Stück. Der Spielstand selbst verfügte bereits mehr als 1.000 gesammelte Tickets. Wofür kann man diese wohl einsetzen? Vermutlich für den Erwerb neuer Teile fürs Auto. Damals sammelten wie gefahrene Meilen für den Shop. 20 Tickets hätten wir übrigens im Turnier nutzen können, um einen Neuversuch der Strecke zu starten. Brauchten wir mit der ultimativen Lebensform nicht. Wir rasten direkt zur sogenannten „Ceremony“ aufs Treppchen und ließen uns feiern!

Anschließend bekamen wir unseren Preis überreicht bzw. durften wir uns diesen im wunderbaren Regal der Plüschis selbst nehmen. Ach war das schöööööööööööööön! Stolz stolzierten wir mit Shadow (und Freunden) im Arm anschließend durch die Hallen und machten weiterhin ultimative Fotos. Aber die 30 Minuten waren mit dem Turnier schon ziemlich schnell und fast auf die Minute vorbei.

Danke für dieses wunderbare Erlebnis, Cosmocover und SEGA!

Organisiert wurde die Termine auch in diesem Jahr natürlich wieder durch Cosmocover, die uns herzlich begrüßten und versorgten. Nach der 30-minütigen Spielprobe hatten wir tatsächlich noch Zeit für einen kleinen Plausch und mussten nicht sofort das Zimmer räumen. Richtig cool: Für unsere Anwesenheit, dem netten Zocken und vollkommen freien Ausprobieren durften wir uns im Regal der Kuscheltiere bedienen. Richtig, zum Dank gab es einen neuen Freund, der jeden einzelnen Testspieler ab sofort auf unserer Reise durch die Hallen begleiten durfte. Ob jeder die Ehre bekam, hier neue Freunde zu machen, wissen wir nicht. Womöglich liegt es an der Freundlichkeit, die man nicht nur bekommt, sondern auch geben sollte. Denn einfach stur kommen und gehen, das macht keinen Spaß. Spaß am Spiel hatten wir an diesem Tag definitiv und gewannen somit nicht nur das Turnier im Game. Wir geben zu, wir hüpften mit vier neuen Freunden im Arm glücklich im Anschluss durch die Hallen. Dabei noch anständig Fotos zu machen … das war gar nicht so einfach. Vielen lieben Dank an das Team! Wir waren und sind begeistert.