Xbox 360 -- Sonic the Hedgehog

Habe die Ehre, Prinzessin von Soleanna.
Ich bin Dr. Eggman.
Ich bin hier, um das Geheimnis der
Flammen des Unheils von Euch zu erfahren.
Und die Wundersteine, die der Schlüssel zum
Geheimnis sind, nehme ich gleich mit…
Der Chaos Emerald.
Hier entlang, Prinzessin.
Mehrere von Dr. Eggmans Robotern stürzen auf Prinzessin Elise und ihrem Chaos Emerald zu, als dieser mit seinem Egg Carrier die Stadt Soleanna angreift und den Ablauf der Zeremonie stört. Einen Ausweg gibt es nicht, Elise ist umstellt. Ein leichter Wind zieht auf, der sich sogleich blau färbt und wie ein kleiner Tornado um die Prinzessin herumwirbelt. Als der blaue Wind stoppt, sagt eine Stimme „Hört. Hört. Hier ist ja richtig was los.“ Eggmans blecherne Gefolgsleute eröffnen sofort das Feuer, werden jedoch einer nach dem anderen regelrecht nieder gemäht. Der kleine tapfere blaue Held springt Prinzessin Elise vor die Füße:
„I'm Sonic – Sonic the Hedgehog“
"Ich bin Sonic - Sonic der Igel"
Was ihr bereits im Intro beobachten könnt, ist in der Tat auch die erste Szene, die ihr euch im Spiel vor dem heimischen TV anschauen dürft. Denn zu Beginn des großen Abenteuers ist lediglich Sonic anwählbar, welcher die Prinzessin Elise in Windeseile vor dem bösen Dr. Eggman unter Raketenbeschuss rettet. Zumindest für einen Augenblick, denn dem Fiesling gelingt es kurz darauf doch, Elise zu kidnappen. Alles was sie in diesem Moment noch tun kann, ist Sonic ihren Chaos Emerald entgegenzuwerfen, damit er Eggman nicht auch noch in die Hände fällt. Wie wir Sonic kennen, verspricht er Elise noch, sie zu retten. Doch im Moment bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit anzusehen, wie der Doktor die Prinzessin verschleppt und mit seinem Egg Carrier von Dannen zieht. Der blaue Sausewind, der sich noch immer in der Stadt Soleanna befindet, nimmt sofort die Verfolgung auf. Hier übernehmt ihr die Steuerung von Sonic inmitten einer riesigen Stadt unter dem blauen Himmel, umgeben von vielen Gebäuden, Glockentürmen, Brücken und den Menschen, die hier ihr Zuhause haben. Um Dr. Eggman zu folgen, müsst ihr nun erst einmal dessen Egg Carrier ausfindig machen. Dazu befragt ihr die Stadtbewohner und trefft kurz darauf auch auf euren Kumpel Tails. Um dem riesigen Flugschiff zu folgen, müsst ihr das Tor zum „Wave Ocean“ finden. Doch es gibt nur einen Weg dorthin: Ein Flug über eine größere Meeresfläche. Der Haken an der Sache: Igel können nicht schwimmen! Um auf die andere Seite zu gelangen, bedarf es einer ersten Fähigkeit, die es praktisch zu erspielen gilt.

Diese neuen Fähigkeiten könnt ihr in Sonics Xbox 360 Debüt lediglich in den Shops kaufen, wofür ihr eine entsprechende Anzahl an Ringen benötigt. Dies sind jedoch nicht die Ringe, wie sie seit jeher beim Aufsammeln gezählt werden. Die Entwickler gestalteten hierbei vielmehr ein Ringkonto, welches je nach Leistung in den verschiedenen Stages gefüllt wird. Doch nicht nur durch die Areale, wie eben „Wave Ocean“, verdient ihr goldene Ringe, sondern auch in Stadtmissionen. An dieser Stelle sei nur so viel gesagt: Je nach Rang, welcher diesmal in S-, sowie A- bis D-Rang unterteilt ist, gibt es eine vorgegebene Anzahl an Ringen. Eure erste, von den Ringen gekaufte, Fähigkeit bringt euch danach zur ersten Ebene „Wave Ocean“. Wie schon die „Emerald Coast“ aus Sonic Adventure geht es hier mit schön stimmungsvoller und ruhiger Musik durch eine grüne Landschaft mit viel Wasser an allen Seiten, Bumpern, Brücken und Strandteilen. Dies alles ist natürlich kein Zufall, denn die Entwickler wollten ganz gezielt neben vielen neuen Dingen auch altbekannte Sachen erneut in das Spiel integrieren. Das soll für neue Igelfreunde einerseits für viel Freude und speziell für Sonic Adventure Kenner für das eine oder andere Déjà-vu sorgen. Am auffälligsten in unserer „Wave Ocean“ ist sicher der gute alte Killerwal, welcher diesmal aber nicht nur hinter Sonic her ist und dabei riesige Felsen und den Laufsteg gekonnt zerstört. Sobald sich Sonic mit einem Sprung an seine Rückenflosse hängt, wird ein Charakterwechsel eingeleitet. Denn während der Igel mit dem Wal über das Wasser springt, muss ein etwas entferntes Tor geschlossen werden, damit der Wal nicht entkommen kann. An dieser Stelle erhaltet ihr die Kontrolle über Tails, welchen ihr nun den Rest dieser Ebene steuern dürft. Wie eh und je kann Tails mittels seiner beiden Schwänze kurzzeitig fliegen und so auch höhere Ebenen oder weiter entfernt liegenden Plätze erreichen, zu denen ihr beispielsweise mit Sonic nicht ohne Weiteres gelangen könntet. Doch es gibt nach der Betätigung dieses Schalters noch einen weiteren Abschnitt. Die Speed Up Levels, die oft am Ende einer Stage als letzte Hürde zu meistern sind, wurden im gesamten Spiel lediglich für unseren blauen Igel erfunden. Wer sich noch an den „Speed Highway“ aus Sonic Adventure erinnert und das kleine Zwischenabteil im Kopf hat, in dem ihr mit einem Affenzahn automatisch an einer Hauswand entlang rennt und entgegenkommenden Hindernissen ausweichen müsst, weiß was ihn in den neuen Speed Up Level des Xbox 360 Titels in etwa erwartet.
Hier steuert ihr Sonic zwar nicht entlang einer Hausmauer, sondern durchflitzt eine größere Strecke, auf der ihr sämtlichen Hindernissen ausweichen und zwischendurch immer neue Ringe sammeln müsst. Diese haben nämlich wie eh und je die Bedeutung einer Lebensversicherung. Werdet ihr im Spiel von einem Gegner getroffen, verliert ihr eure Ringe bzw. bei einem erneuten Treffer eines eurer Leben. In den Speed Up Level funktioniert dies zwar genauso, läuft aber doch einen Deut anders ab, als in den normalen Stages. Da ihr hier ununterbrochen und automatisch auf einem vorgegebenen Weg geradeaus lauft, könnt ihr Ringe beim Verlust nicht mal eben wieder einsammeln. Der Sprint geht gnadenlos weiter, weswegen ihr auf eurem Weg zum Ziel ständig mindestens einen Ring aufsammeln solltet. Denn auch in den Speed Up Arealen verliert ihr pro Treffer (hier in der Regel nicht durch Gegner, sondern vielmehr durch Anrempeln an Säulen, Plattformen und anderen Gegenständen) sofort sämtliche Ringe. Da die Wege oft mit vielen Fallen gespickt sind, kommt es schon mal vor, dass ihr irgendwo dagegen rempelt, alle Ringe verliert und es euch drei Sekunden später erneut erwischt. Lauft ihr gegen irgendeine Wand, über die ihr nicht hinweg springen könnt, oder springt aus Versehen in einen Abgrund, haucht es euch sofort ein virtuelles Leben aus. Was die Entwickler hier ganz besonders schön integrierten, sind flinke Qick-Time-Sprungpassagen, wie man sie ebenfalls aus Sonic Adventure kennt.

Musstet ihr damals noch auf bezifferten Plattformen stehen und sprangt dabei durch schnelles hintereinander Drücken von einem Feld zum nächsten, wird nun die gesamte Umgebung bei solchen Passagen einbezogen. Gerade in den Speed Up Parts kommt dadurch die Geschwindigkeit voll zur Geltung, während Sonic von einem Felsen zum nächsten mehrere hundert Meter zurücklegt, zumal die Bedienung mehr als nur einfach ist. Während alte Sonic Adventure Zocker dieses Feature wahrscheinlich sofort erkennen und automatisch anwenden werden, sollten Neulinge der Erklärung dieser Technik durch den diesmal männlichen Sprecher lauschen. Schade nur, dass dieser genau dann anfängt diese im Wave Ocean zu erklären, wenn ihr schon mittelst auf den zerbröselnden Holzbrettern steht bzw. hängt und sofort reagieren müsst. Wofür entscheidet ihr euch also – sofort reagieren ohne zu lesen, wie das funktioniert oder erst einmal in Ruhe den Worten des Sprechers lauschen und zeitgleich einen Versuch verschwenden? Die sieben im Laufe des Spiels zu erwerbenden Fähigkeiten von Sonic wählt ihr mit dem Steuerkreuz aus und setzt diese mit der R-Taste ein. Einige dieser Techniken (beispielsweise eine Schutzhülle oder eine abgeänderte Homing Attack) sind hin wieder von gutem Nutzen. Die Verkleinerungstechnik, mit der Sonic irre schnell wird, ist nicht zuletzt aufgrund der veränderten Sichtweise besonders in den Welten irritierend. Der Powersprung kann euch hier sogar außerhalb des Levels befördern und findet daher wohl ebenfalls eher selten Anwendung.
If the world chooses to become my enemy, I will fight like I always have!
Ich kämpfe weiter, auch wenn die Welt sich gegen mich stellt!
Während Sonic all seine Anstrengungen und Fähigkeiten dazu einsetzt, Prinzessin Elise aus den Fängen des Dr. Eggman zu befreien, schlagen die Entwickler mit dem zweiten Hauptcharakter Shadow the Hedgehog einen völlig anderen Weg ein. Seit dem Auftritt in seinem ersten eigenem Spiel, hat sich nämlich auch bei unserem schwarzen Igel viel getan: Er gehört der GUN Eliteeinheit an. Sein Auftrag: einen weiteren geheimen Agenten mitsamt dem „Zepter der Finsternis“ aus Eggmans geheimer Basis zu retten. Nachdem er Geheimagent Rouge the Bat befreite, werden sie in Kingdom Valley, der Treffpunkt der GUNs , nicht nur von Dr. Eggman attackiert, sondern auch von einem geheimnisvollen Schattenwesen, welcher Shadows Gestalt annimmt: Mephilis the Dark verbannt daraufhin die beiden Helden in eine ferne Zukunft. Nun liegt es an Shadow, diese Gestalt wieder zu bannen. Zu diesem Zweck bekam der dunkle Igel neue Fähigkeiten von den Entwicklern spendiert, welche sich von Sonics sehr unterscheiden.

Während der blaue Igel nämlich lediglich eine Homing Attack auf seine Feinde ausführen kann, ist Shadow in der Lage, nach dieser Homing Attack noch weitere Schläge und Tritte anzusetzen, die den Gegner weiter schwächen oder sogleich vernichten. Ähnlich zu seinem ersten Soloabenteuer, tritt Shadow mittels der X-Taste auf dem Controller auch wieder kräftig zu. Die Reichweite wurde dabei mittels seiner Brakedance Tritteinlage deutlich erhöht. Mit dem Chaos Schuss, den er in der Luft auf seine Kontrahenten abfeuern kann, lähmt er diese für eine gewisse Zeit, um sie so gefahrlos attackieren zu können. Optisch ähnelt solch ein Schuss regelrecht den Geschossen aus Sonic Adventure 2, die Shadow im letzten Kampf gegen Sonic einsetzt. Dass die Entwickler die Idee von hier aufgegriffen haben, ist daher durchaus denkbar. Shadows Chaos Angriffe wurde ebenfalls überarbeitet. Chaos Blast und Chaos Control aus seinem Solo Abenteuer gibt es in der Form nicht mehr. Viel mehr lädt sich während eurer Kämpfe eine Energieleiste auf, welche danach mittelst der R-Taste aktiviert wird. Shadow färbt sich schimmernd rot und wird auf den ersten Blick genauso gesteuert wie vorher. Jedoch werden die Chaos Eigenschaften dabei integriert, sodass Shadow teilweise wie durch Lichtgeschwindigkeit auf seine Gegner mittelst Homing Attack losschießt. Holt ihr euch entsprechende Items aus dem Shop, verstärkt ihr die Eigenschaften des Igels weiter, indem ihr abermals in diesem Zustand die R-Taste drückt. Nicht nur, dass Shadow hier beinahe unkontrollierbar schneller wird, auch seine Blitzangriffe schädigen den Feind, statt nur zu lähmen. In Teilen des Spiels müsst ihr speziell diese Fähigkeiten einsetzen, um eurer Ziel erreichen zu können.
In jener Zukunft geht es ebenfalls, im wahrsten Sinne des Wortes, heiß her. Brodelnde Flammen und immer wieder aufs Neue auftauchende Flammenmonster überfallen die große und bereits vollkommen verwüstete Crisis City. Lava strömt umher und lediglich zerstörte Gebäude dienen zum Schutz vor dem allgegenwärtigen Unheil.
We agreed to save the world at any price!
Wir waren uns einig die Welt um jeden Preis zu retten.
Das Intro, welches speziell unseren Neuzugang Silver the Hedgehog vorstellt, führt dem Spieler die Situation in der Zukunft auf ganz besondere Art und Weise vor Augen. Bekannt aus Sonic Rush, tritt auch Blaze the Cat hier in Erscheinung, welche Silver nicht nur mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern auch seine wohl beste Freundin darstellt. Die Flammen der Zerstörung und Iblis: Seit Silver denken kann, gibt es all das Unheil auf dieser Welt. Als er erfährt, wodurch diese Welt entstand, wie er sie seit seiner Geburt kennt, reisen Silver und Blaze etwa 200 Jahre in die Vergangenheit, um den Auslöser der Zerstörung zu vernichten und ihre eigene Welt zu retten.

Doch noch bevor ihr in die Vergangenheit reist, müsst ihr bereits zwei Aufgaben erledigen: Durch Blaze erfahrt ihr nämlich, dass „ES“ wieder da ist. Euer erstes Level besteht daher darin, durch die Stadt Crisis City zu gelangen, um dieses Wesen erneut zu bekämpfen. Dass Silver the Hedgehog vollkommen anders zu steuern ist als Sonic oder Shadow, seht ihr bereits beim Sprung mittels der A-Taste. Silver springt zwar in die Höhe, kugelt sich dabei aber nicht igelmäßig zusammen, wie man es als Spieler doch gewohnt ist. Auch die bekannte „Homing Attack“ beherrscht der grau-silberne Igel nicht. Die Entwickler statteten ihn mit telekinetischen Kräften aus, die er gegen seine Widersacher einsetzen muss, um sie zu besiegen. Für den Spieler bedeutet das, stets eine entsprechende Energie-Anzeige im Auge behalten, welche für den Einsatz dieser Kräfte unbedingt erforderlich ist. Statt der Homing Attack könnt ihr einen Gleitflug ansetzen, sodass Silver über kleinere Abgründe oder zu einer weiter entfernten Plattform schweben kann. Die Energie-Anzeige sinkt während des Fluges. Befindet ihr euch in der Luft und eure Energie ist aufgebraucht, fällt Silver automatisch nach unten. Sobald ihr wieder auf euren Beinen steht, füllt sich eure Energie allerdings auch genauso schnell wieder auf. Da ihr in der Regel immer nur über kleinere Abgründe hinweg schwebt, gibt es aber keine Probleme, dass ihr eine Plattform einmal nicht erreicht. Jedoch solltet ihr aufpassen, dass vor jedem Sprung eure Anzeige auch gefüllt ist, um auch wirklich auf der nächsten Plattform landen zu können. Denn mitunter gibt es Abschnitte, in denen ihr über mehrere Bereiche schweben müsst. Und mit einer lediglich halb gefüllten Leiste (weil ihr mal wieder schneller sein wolltet, als ihr solltet) könnte das schwierig werden.
Doch natürlich beherrscht Silver nicht nur den „Freiflug“ mittels seiner Kräfte. Den Reiz macht die neuartige Spielbarkeit aus, die zuerst in Form des „Sammelns“ in Erscheinung tritt. Sämtliche Gegenstände könnt ihr nämlich aufgrund eurer Psychokinese beherrschen und als Waffen gegen eure Feinde einsetzen. In Crisis City greifen euch Lavawesen an. Vollkommen demolierte Autos oder massenweise Kisten gibt es an jeder Ecke, welche ihr per Druck auf die R-Taste einfach anhebt. Haltet ihr diese Taste gedrückt, werden immer weitere Gegenstände (an denen ihr vorbei lauft) automatisch aufgesammelt und schweben im grünlichen Schein um euren silbernen Igel herum. Zwei Möglichkeiten habt ihr nun: Nochmals die R-Taste drücken, um alles fallen zu lassen. Oder per X-Taste einen Gegenstand nach dem anderen auf die Gegner schleudern. Ein halb automatisches Visier lässt eure Kisten und andere Utensilien dabei geradewegs in Richtung der Feinde fliegen, sofern diese nicht allzu weit weg von euch entfernt stehen. Das Zielen geht daher sehr gut von der Hand, sodass ihr in null Komma nichts das Prinzip rund um Silvers Fähigkeiten verinnerlicht habt. Wie viele Objekte ihr losfeuert, entscheidet übrigens auch ihr. Denn drückt ihr die X-Taste nur kurz oder mehrmals hintereinander, so werft ihr einen Gegenstand nach dem anderen von euch. Haltet ihr den X-Button allerdings einen Moment gedrückt, werft ihr alles ab, was ihr derzeit so mit euch rumschleppt. Mit Hilfe eurer Techniken könnt ihr euch zudem gut verteidigen, um daraufhin zum Angriff zu blasen. Ob Eggmans Gehilfen oder Iblis’ Feuerwesen: Immer wieder werdet ihr von diesen mit irgendwelchen Geschossen beworfen. Doch anstatt einfach als Zielscheibe zu dienen, drückt ihr hier zum Einsatz eurer Telekinese die R-Taste und beherrscht diese nun selbst. Stehen gerade keine Kisten in eurer Nähe, fangt ihr also einfach feindliche Geschosse ab, um diese auf eure Widersacher loszulassen. Auch hier gilt es, eure Energie-Leiste im Auge zu behalten, da pro aufgenommenen Gegenstand diese ein Stückchen kleiner wird, sodass ihr immer nur (und je nach Größe dieser) eine bestimmte Anzahl aufnehmen könnt. An einigen Stellen gibt es übrigens direkte Punkte, an denen ihr eure Kräfte einsetzen müsst, um euch zu weit entfernten Ebenen zu katapultieren, eingestürzte Wege zu erneuern oder Gitter aufzubiegen. Ist mal nichts zum Werfen oder Auffangen parat, habt ihr später auch die Möglichkeit, ein oder mehrere Feinde zu schocken, um sie dann ebenfalls per Psychokinese zu kontrollieren. Sich auf einen Gegenstand zu stellen und diesen dann mit sich selbst zum Schweben zu bringen, ist in einigen Abteilen ebenfalls hilfreich – nicht nur um so höher gelegene Plattformen, sondern auch Gegenstände und Items zu erreichen.

Wie bereits in der Sonic Story, wechselt auch hier während der Stage der Charakter. Ihr dürft also nebst Silver einen kleinen Teil mit Blaze spielen. Wie schon bei Sonic Rush auf dem Nintendo DS zu sehen, beherrscht Blaze typische Korkenzieher Attacken und einen mächtigen Feuerwirbel. Letzteren setzt ihr ein, indem ihr die X-Taste kurzzeitig gedrückt haltet. Den Korkenzieherangriff startet ihr durch kurzes Drücken entweder am Boden oder nach einem Sprung aus der Luft heraus, ähnlich wie Sonics oder Shadows Homing Attack. Gegebenenfalls benötigen hier einige Spieler etwas Übung. Nicht nur, um nicht gleich von einer Plattforum zu segeln, sondern auch um gekonnt von Gegner zu Gegner zu springen.
Just raise your head and run.
Heb' einfach den Kopf und lauf.
Zu Beginn des Spiels habt ihr lediglich Sonic zur Auswahl, weswegen ihr erst einige Abschnitte daddeln müsst, bevor ihr auch an Silver und Shadow Hand anlagen könnt. Die Sonic und auch Shadow Levels stecken voller Speed. Die Geschwindigkeit wird durch zahlreiche Bumper und Speed Up Felder verstärkt. Die zwischendrin auftretenden automatische Sprungpassagen, sowie Speed Up Ringe in der Luft erhöhen die Geschwindigkeit noch ein gutes Stück weiter. Eggmans Gehilfen sind dabei überall vertreten, sodass ihr eure Homing Attack zu jeder Zeit einsetzen sollt. Diese stehen aber nicht nur frei im Level herum, sondern auch oftmals auf einem Kistenstapel. Diese Kisten unterscheiden sich aber nicht nur optisch voneinander. Während die braunen Holzkisten stilecht mittels der Havoc Engine in sich zusammenfallen, lösen die metallischen Kisten bei einem Treffer eine Explosion aus. Da die Gegner nach einer Attacke regelrecht davon geschleudert werden, fliegen diese oft auch mit voller Wucht gegen Kistenstapel oder eine Steinwand, die euch zuvor den Weg versperrte. Im Falle einer explosiven Kiste könnt ihr so mehrere Gegner mit einem einzigen Homing Angriff zerstören, wofür es natürlich extra Punkte hagelt, die eurem Punktekonto in jedem Level gutgeschrieben werden. Diese sind besonders wichtig, um einen super Rang zu ergattern. Der Speed, den ihr im Wave Ocean drauf habt, speziell wenn ihr durch die vielen Loopings düst, um kurz darauf von einem Bumper zum nächsten auf eine Grinding-Stange zu weiteren Speed Up Feldern gelangt und anschließend ohne jegliches Surfboard über das Wasser zu Gleiten, kommt auch in den nächsten Arealen zu tragen. Die Entwickler dachten dabei auch an kleine Neuerungen. Da ihr mit Sonic Prinzessin Elise beschützen müsst, welche zudem neben Dr. Eggman ein wohl erster weiterer menschlicher Hauptcharakter in einem Sonic Spiel darstellt, habt ihr sie auch in euren Igel-Armen und düst genau so durch die verschiedensten Welten. Auf die Homing Attack müsst ihr dabei nicht verzichten, auch wenn sich Sonic sich hier nicht zusammenkugelt. Trotz Elise in euren Armen, büßt ihr in den zu spielenden Ebenen nichts an Speed ein. Zwar setzen die Entwickler hier nicht so sehr auf Loopings, umso mehr dafür auf Sprungpassagen in altbekannter Sonic Manier, Grinding-Aktion und schnelle Strecken innerhalb eines Dschungels bis hin zum Bungee-Jumping. Mittels der R-Taste errichtet ihr zudem ein Schutzschild um euch herum, welches euch vor Treibsand oder tiefem Wasser schützt. Das heißt, dass ihr diese Technik an entsprechenden Stellen (beispielsweise „Dusty Desert“) dringend benötigt, um auch lebendig ans Ziel zu gelangen. Das Ziel wird erneut in Form eines großen goldenen Ringes dargestellt.
Die teils gerenderten Zwischensequenzen bringen euch zwischen jedem Level die Story näher, die sich im Fall Sonic eben um den blauen Igel und Elise dreht. Dass sich die Story selbst dabei nicht nur in der Gegenwart abspielt, wird schnell klar. Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit treffen hier aufeinander, während die drei doch teilweise sehr gegensätzlichen Storylines der drei Igel aufeinander treffen und so stets den Spieler mit Spannung gebannt vor dem heimischen TV halten. Die Storys greifen ineinander über, sodass ihr so manches Mal zuerst einen kleinen „Häh-Effekt“ haben werdet, welcher möglicherweise erst mit der Story eines weiteren Igels geklärt wird. So bleibt der Spannungsbogen immer erhalten und wird erst am Ende langsam aufgeklärt. Gerade das Einbeziehen von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft ist dabei äußerst gut gelungen, wodurch „Sonic the Hedgehog“ in Sachen Story abermals zu einem großen Hit heranreift. Wann habt ihr zudem gesehen, dass ein Schmetterling auf Sonics Nase landet?

In der Vergangenheit kramte das Sonic Team ganz besonders nach weiteren Szenen und Ideen, welche sie in ihr neuestes Spiel integrieren wollten. So wurde nach Sonic Adventure erneut eine Snowboard Area programmiert, in der ihr Sonic über eine weiße Landschaft steuern dürft: vorbei an vielen verschneiten Bäumen, über Hügel und Sprungschanzen, Kontrahenten ausweichen und vor riesigen Schneekugeln flüchten. Während nicht nur die Idee, sondern auch die Aufmachung dieser Teilebene super ist, leidet jedoch die Umsetzung hierbei sehr. Konntet ihr in Sonic Adventure noch bremsen und damit langsamer einen Abhang runtersauen, indem ihr den linken Analogstick nach unten drücken konntet, bleibt Sonic nun sofort an Ort und Stelle stehen. Ändert sich also der Blickwinkel und ihr sollt nun vor Schneekugeln flüchten, bleibt ihr erst einmal einen Moment stehen und ist möglicherweise der Grund, dass ihr diesem Schneeball wohl (fast) nie entkommen könnt. Auch die Sprungpassagen an Sprungschanzen gehen nicht mehr locker von der Hand, indem ihr sonst nur kurz die A-Taste betätigen musstet. Gedrückt halten und irgendwann loslassen heißt nun die Devise, was zudem so gut wie nie funktioniert. Dadurch büßt ihr so manches Mal ein virtuelles Leben ein, da ihr es nicht über wichtige Abgründe hinweg schafft. Und bringt euch das nicht schon um den Verstand, dann sicher dies: Bleibt zufällig in einer Kurve mal aufgrund der Steuerung stehen und versucht euch nun zu drehen. Steht dann noch ein Gegenstand vor euch, über den ihr nicht mehr locker drüber hinweg saust, sondern ständig drüber purzelt und teilweise noch Ringe oder ein Leben verliert, dann ist die Wut natürlich groß. Die wie in den Speed Up Abschnitten sehr empfindliche Steuerung gibt ihr Übriges hinzu, um einem jeglichen Spaß an dem zum Glück einzigem Snowboard Level gründlich zu versauen.
If I had to choose between the world and Sonic, I would choose Sonic.
Hätte ich die Wahl zwischen der Welt und Sonic, ich würde Sonic wählen.
Doch sind es im neuesten Sonic Abenteuer sämtliche „Drumherum-Level“ die meist nicht ordentlich umgesetzt wurden. Nehmen wir Crisis City als Beispiel: Hier beginnt das Level ebenfalls mit einer tollen Rutschpartie auf einen Stück Blech, wie es Sonic Fans bereits aus Sonic Adventure 2 zu Beginn des Spiels kennen gelernt haben. Da dieser Teilabschnitt dem Snowboard Level steuerungstechnisch angepasst wurde, müsst ihr euch hier mit den gleichen Problemen auseinandersetzen und habt daher nicht volle Kontrolle und nur bedingt Spaß beim Rutschen und Grinden über Häuserabschnitte und zig Stangen. Besonders letzteres ist beinahe wieder als unmöglich abzustempeln, da Sonic scheinbar penibel genau auf einer Stange landen muss, um tatsächlich nun auch neue Wege entlang grinden zu können. Und das klappt daher leider höchst selten, weswegen man als Spieler an sämtlichen Versuchen verzweifelt und schließlich den normalen Weg ans Ziel wählt. Der macht bei weitem mehr Spaß, als das Snowboardlevel. Dass in den Stages wieder Sonic Flair aufkommt, dürfte dennoch schnell klar werden. Das Springen von Gegner zu Gegner oder das Grinden auf Stangen geht hier mittels Homing Attack viel einfacher von der Hand. Zwischendurch gibt es immer wieder einen Lightdash Einsatz (das automatische Folgen einer Ringkette durch Druck auf die X-Taste) aber auch sehr schön in Szene gesetzte Sprünge durch ganze Feuerexplosionen. Anders als in den Speed Up oder Extra Stages gewöhnt man sich jedoch sehr schnell an die etwas empfindliche Steuerung. Mit den vielen unterschiedlich zu meisternden Welten beweisen die Entwickler, dass Sonic nach wie vor höllisch viel Spaß machen kann. Der Abschnitt innerhalb des Wirbelsturmes wurde ebenfalls prima in Szene gesetzt und spielt sich auch ausgezeichnet inmitten all der NextGen Effekte. Sämtliche Gegenstände fliegen hier umher, auf denen ihr hin- und her springen müsst, um vorwärts zu kommen. Der Einsatz eure gezielten Attacken auf fliegende Gegner und Item-Fernseher gehören dabei genauso dazu wie die Butter zum Brot, um weiter entfernte Plattformen erreichen zu können.

Dass der neueste Streich des Sonic Teams mit viel Speed daher kommt, zeigt aber auch Shadow. Entgegen sämtlicher Aussagen, er wäre langsamer als Sonic und setzt mehr auf Waffengewalt, sage ich, auch Shadow ist sehr schnell unterwegs. Er hat die Möglichkeit, Fahrzeuge innerhalb der Levels zu verwenden. Waffen, wie bei seinem Solo-Abenteuer, stehen ihm jedoch in keinster Weise zur Verfügung. Sämtliche Fahrzeuge zu Wasser, zu Land und in der Luft sind mit Maschinengewehr oder Raketengeschossen ausgestattet. Während ein Hovercraft und der Gleitflieger direkten Einsatz als Abteil einer Stage finden, könnt ihr innerhalb des Levels oder der Stadtmissionen mit Shadow the Hedgehog in einen Hummer einsteigen oder euch auf ein Motorrad setzen. Gas gebt ihr dabei mit dem A-Button, während die X-Taste nicht nur abrupt bremst, sondern auch sofort den Rückwärtsgang einlegt. Lasst ihr die Gas-Taste los, wird euer Fahrzeug übrigens nicht wirklich langsamer. Die R-Taste dient zum Abfeuern des je nach Fahrzeug zur Verfügung stehenden Waffenarsenals. Innerhalb der Shadow Stages ist der Einsatz dieser Fahrzeuge aber nicht immer zwingend notwendig. Müsst ihr, wie beispielsweise in der White Acropolis Stage, Warntürme zerstören, ist der Einsatz des mit Raketen bestückten Hummer GUN Vehicles natürlich erforderlich. Sicherlich könnt ihr in dem Fall nicht nur die Türme, sondern auch eure Feinde unter Beschuss nehmen und euch ordentlich den Weg frei ballern. Die Geschosse fliegen dabei, sofern ein Gegner in Reichweite ist, automatisch auf diesen zu. (Ansonsten leider überhaupt nicht, was auch teilweise fürchterlich nerven kann.) Insgesamt gesehen ist der Einsatz der Fahrzeuge sicherlich nicht übel, aber auch hier möchte man als Spieler wohl zumindest teilweise eher drauf verzichten. Der Grund ist abermals die Steuerung: Wie man annimmt, sollte SEGA doch eigentlich wissen, wie ein Rennspiel zu programmieren ist. Gas und Bremse auf die Schultertasten legen, die restlichen Buttons für andere Zwecke verwenden und ein ordentliches Fahrverhalten schaffen. Beides haben die Entwickler hier nicht beherzigt. Dazu kommt die nervige Kamera, die beim Einsatz der Bodenfahrzeuge nicht automatisch hinter dem Gefährt bleibt. Biegt ihr also nach rechts ab, müsst ihr alles selbst nachjustieren, nebenbei Fahren, schießen und noch gegnerischen Angriffen ausweichen. Sprich, am besten L-Taste für die Kamera hinter dem Fahrzeug gedrückt halten, Gastaste drücken, lenken und schießen nicht vergessen. Da auch das Gas- und Bremsverhalten absolut nicht denen eines Rennspieles entspricht, wird die korrekte Fahrt auf einer kleinen Plattform oder in der Nähe von Abgründen zur reinen Tortur. Hier empfiehlt sich also entweder aussteigen und die Gegner besiegen oder das Vehicle gleich links liegen lassen. Weitaus besser gelingt dabei die Steuerung in der Luft und zu Wasser, da die Kamera hier direkt eurem technischen Hilfsmittel folgt. Die kleineren und leider sehr kurzen Flugeinlagen machen doch Lust auf mehr und erinnern etwas an die Fluglevel aus dem Spiel Shadow the Hedgehog, auch wenn hier kein automatisches Anvisieren im Panzer Dragoon Stil möglich ist. Auch hier werden lediglich Raketen abgeschossen. Dennoch empfinde ich diese fast im Spiel untergehenden Flugabschnitte als zumindest kleinen Ersatz zu dem nicht vorhandenen Tornado Einsatz mit Sonic und Tails. (Solch ein Level mit Tails und Shadow wäre sicherlich auch eine Sensation gewesen, zumal auch der Egg Carrier von Fiesling Dr. Eggman innerhalb des Spiels regelrecht untergeht.)
Don’t cry, no matter what happens.
Weine nicht, ganz gleich, was passiert.
Neben Sonic, Shadow und Silver integrierte das Sonic Team weitere bekannte Charaktere aus dem Sonic Universum, welche nur zwischendurch kleinere spielbare Abschnitte erhalten und daher eher zu Nebencharakteren gezählt werden können. Innerhalb der Sonic Story treten Tails und später auch Knuckles auf. Gegenüber Sonic ist Tails eher der langsame kleine Kerl, der neuerdings nicht nur ein recht komisches Luftgeräusch mit seinen beiden Schwänzen beim Rennen erzeugt, sondern auch richtig lahm gegenüber vergangenen Teilen daher kommt. Warum die Entwickler dies unbedingt einbauen mussten, ist aber wohl genauso schleierhaft wie seine neue Kampftechnik. Konnte er einst noch kräftige Attacken mit seinen beiden Schwänzen austeilen, hat er dies nun vollkommen verlernt und wirft dafür nun Dummy-Ring-Fernseher auf seine Kontrahenten ab. Was die Entwickler hierbei geritten hat, bleibt uns wohl auf ewig vorenthalten, zumal diese Technik nicht nur blödsinnig, sondern auch total irritierend im Kampf ist. Tails kann diese ebenso aus der Luft abwerfen und muss damit Feinde besiegen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Habt ihr nun aber hunderte von unechten Ringen auf dem Bildschirm rumtanzen, werdet noch selbst getroffen und sollt die „echten“ Ringe darunter wieder finden, dann kann man wohl nur viel Spaß wünschen. Auch die Flugeigenschaft des doch eigentlich so knuffigen Fuchses wurde vollkommen verändert. An Ort und Stelle fliegen funktioniert nicht mehr, genauso wenig ein korrektes Landen auf einer neuen Plattform. So dreht ihr mehr oder weniger kleine Runden über dieser, um anschließend auch irgendwo darauf zum Stehen zu kommen. Dafür hat Tails jedoch eine ganz andere Sache scheinbar ganz besonders lieb gewonnen: Da Nebencharaktere innerhalb der Stadt und der Level teilweise mit euch mitlaufen, springt der kleine Fuchs bei Sicht einer wundervollen Kiste doch sofort in dessen Richtung, um diese sogleich (auch in aller Ferne) in seinen Besitz zu nehmen und sich drauf zu stellen. (Und nein, es befindet sich weder etwas darin, noch in der Nähe.) Avanciert Tails etwa zum Kistenfanatiker?

Doch nicht nur Tails dürfte in seinem 360-Debüt das Heulen bekommen. Auch Knuckles und Rouge hat es gnadenlos erwischt: Knuckles ist jedoch noch relativ gut spielbar und trumpft durch eine etwas veränderte Schlagkombination auf. Haltet ihr die Schlagtaste kurz gedrückt und lasst diese vor einem Gegenstand oder einem Gegner los, schnellt Knuckles gezielt darauf los. Dieser Angriff ist sehr effektiv, sollte aber lieber nicht auf einer Plattform ohne anvisierten Gegner eingesetzt werden. Denn nun gibt es kein direktes Ziel und der Echidna rast in einem Affenzahn unkontrollierbar durch die Gegend. Knuckles, sowie Rouge können nach wie vor Gleiten und sich an Wänden festhalten und daran klettern, um so die unterschiedlichsten Höhen zu erreichen. Dies macht wie eh und je viel Spaß. Hätte man bei Rouge nur nicht vergessen, den „ich klebe fest“ Effekt zu beseitigen. Oft kommt es nämlich vor, dass sie einfach nirgends mehr von der Wand abspringt und einfach daran fest hängt. Teilweise kommt es sogar vor, dass ihr aufgrund der unterschiedlich geformten Wände weder nach rechts, links, oben oder nach unten klettern könnt, sodass ihr entweder hängen bleibt, automatisch fallt (unter euch Wasser) und / oder ihr kaum eine Möglichkeit habt, noch irgendwo sicher zu landen. Feinde sind im Flug übrigens ebenfalls nicht mehr zu besiegen, indem ihr sie praktisch anfliegt. Während Knuckles erst landen muss, schießt Fledermaus Rouge mit kleinen explosiven Geschossen, welche eure Feinde ins Jenseits befördern. Das Zutreten hat sie genauso verlernt, wie das Schwimmen. Im Stehen kann sie diese „Rauchkugeln“ ebenso wie Tails seine Ring-Boxen werfen. Oft wechselt die Kamera dabei in eine Ego-Sicht, die nach dem Wurf des Gegenstandes in die blödsinnigste Richtung überhaupt dreht. Ihr dürft nun wieder die Kamera justieren, während ihr möglichst gegnerischen Attacken ausweicht, um daraufhin euren Angriff (am besten noch in der Ego Perspektive) neu zu koordinieren. Das Schieben von Gegenständen wurde ebenfalls wegrationalisiert. Auch Roboter Omega hat leider an Charme verloren. Wer kennt nicht noch die großartige Anvisiertechnik aus den vergangenen Sonic Abenteuern? Doch anstatt, dass dieses Muster übernommen wurde, leuchtet sein Arm nun auf und feuert, je nachdem wie er Lust zu haben scheint, Bomben und Laserstrahlen auf seine Gegner ab – oder eben auch nicht. Das Prinzip, wann Omega welche Technik anwendet nach dem Halten des X-Buttons oder kurzem Drücken dieses, ist vielen Spielern auch nach mehreren Spielversuchen noch relativ unklar. Auf ein automatisches Visier verzichten die Entwickler komplett, genauso auf die Möglichkeit, wie gewohnt mehrere Geschosse auf den Kontrahenten abfeuern zu können. Auch Amy Rose bleibt von der Verschlimmbesserungsoffensive nicht verschont: Ihr Markenzeichen, der große Hammer, durfte sie zwar behalten. Allerdings büßt dieser dermaßen an Reichweite ein, dass ihr daran bald verzweifelt. Neu ausgedacht hat sich das Sonic Team für Amy eine Technik, mit der sie sich für eine gewisse Zeit unsichtbar machen kann. Diese braucht ihr auch ganz dringend. Nicht etwa um dem Ziel näherzukommen oder unbemerkt irgendwo entlang zu schleichen. Nee, viel mehr um euch einen Millimeter an euren Gegner heranzupirschen, damit der Hammerschlag auch tatsächlich trifft. Entdeckt euch der Kerl, dem ihr den Hammer überziehen wollt, nämlich vorher, wird es nämlich ein wenig schwierig, euch vor diesem zu platzieren. Den Hammer-Rundumschlag aus Sonic Adventure hat Amy verlernt, im Sprung kann sie ihn ebenfalls nicht mehr benutzen und der Doppelsprung ist auch eher dafür geeignet, kerzengerade in die Höhe zu springen, als auf eine weiter entfernte Plattform. So rauben die Entwickler fast jedem Nebencharakter sein doch eigentlich ganz speziellen Flair. Schade drum…
I determine my own destiny.
Ich bestimme mein eigenes Schicksal.
SEGA führte Sonic seit seinem Auftritt in Sonic Adventure im Jahre 1998 wieder zurück auf mehrere Adventure Fields. Anfänglich seid ihr in Soleanna unterwegs. Die große Stadt ist dabei in gleich zwei Abteile unterteilt, von denen ihr zunächst im Zentrum unterwegs seid. Zugang zum Bootssteg und dem Lagerabteil, sowie Zugstation erhaltet ihr erst später. Auch außerhalb der Stadtgebiete habt ihr Zugang. Die grüne Ebene mit Bäumen, Höhlen, Steinen und größerem Teich stellt damit eine echte optische Abwechslung zur Soleanna dar. Insgesamt gibt es aber auch hier nicht mehr zu entdecken. Denn auch hier erledigt ihr lediglich Missionen, sucht nach silbernen Münzen oder betretet neue Level, welche durch runde Spiegelportale sehr hübsch in Szene gesetzt werden. Innerhalb und außerhalb der Stadt könnt ihr euch mit einigen Einwohnern unterhalten. Dies geschieht in Form von Sprechblasen. Richtig Sprechen kann keiner, lediglich vereinzelte Laute gibt es zu hören. Einwohner, die ihr ansprechen könnt, sind mit einem farblichen Symbol über deren Kopf gekennzeichnet. Drei Farben spielen hier eine Rolle: Die gelben Symbole sagen aus, dass ihr euch mit den Leuten unterhalten könnt. Wichtige Informationen gibt es dabei allerdings nicht. Diese erhaltet ihr von all denen, die ein orange Symbol über deren Kopf tragen. Wichtig sind diese Einwohner, da ihr nur so Dinge erfahrt, die euch beim Weiterkommen im Spiel helfen. So erhaltet ihr Informationen über den Standpunkt von bestimmen Personen oder anderen Dingen, wodurch für euch erst die nächste Aufgabe offenbart wird. Denn innerhalb der Stadt wird euch während der Ladepausen angezeigt, was ihr zu tun habt: zum Beispiel Dr. Eggmans Basis suchen, weswegen ihr euch erst einmal durchfragen müsst, wer zufällig etwas in diesem Zusammenhang gesehen hat. Habt ihr wissenswerte Infos gesammelt, wird euch in der Regel der Zugang zu anderen Gebieten gewährt oder ihr dürft mit diesem Wissen im Hinterkopf weitere Infos erfragen. Lustig sind so einige Aussagen der „unbedeutenden“ Einwohner aber dennoch: „Heute fällt die Schule aus, dabei hatte ich mich so auf den Unterricht gefreut. Das werde ich diesem Eggman nie verzeihen.“ Ja ne, ist klar!? Somit dürft ihr doch hin und wieder etwas schmunzeln.

Sämtliche Menschen mit einem blauen Symbol bieten euch spezielle Stadtmissionen. Genauer gesagt sind dies hilfsbedürftige Einwohner, die euch mit Problemen zuhäufen oder euch nur Informationen geben, wenn ihr deren Aufgaben erfüllt. Was ihr zu erledigen habt, ist vollkommen verschieden. Rettet ein Kind vom Dach, probiert Schuhe aus, fangt mehrere Kinder innerhalb der Stadt, sucht einen verschollenen Hund oder bewährt euch als Zirkusartist. Sogar einen Sonic-Man dürft ihr schlagen, indem ihr schneller rennt als er. Die Ideen sind vielfältig, die Umsetzung teilweise leider etwas langweilig. Während ihr durch viele Ringe hüpfen oder eine ganze Schar von Gegner erlegen müsst, dürft ihr auf der anderen Seite schon einmal rote Fässer vor feindlichem Beschuss (und damit der Explosion) beschützen. Aber auch in Wettrennen mit anderen Rennfahrern den ersten Platz belegen, so viele Ringe wie möglich auflesen, um einen neuen Rekord in so genannten Ring-Spielen zu erlangen oder sogar eure grauen Zellen anstrengen, um Rechenrätsel und andere Knobelaufgaben zu lösen. Was eigentlich viel Spaß machen sollte, wird einem in manchen Missionen aber leider aufgrund der hakeligen Steuerung vermiest. So gelingen Sprungeinlagen durch mehrere Ringe aus der Luft selbst nach mehrfachen Versuchen einfach nicht, während ihr auf der anderen Seite mit eurem Auto aufgrund des miesen Fahrverhaltens und der euch rammenden Kontrahenten selbst bei der kleinsten Berührung der Seitenwand praktisch darin hängen bleibt und euch sämtliche Chancen auf den Gewinn vermasseln. Manche Missionen scheinen sich in der Tat zu wiederholen, jedoch sind all diese auf eure drei Charaktere zugeschnitten, sodass ihr mit Sonic Rennpassagen, Akrobatikeinlagen und Kämpfe bestreiten müsst. Silver dagegen muss von Dach zu Dach nach Münzen schweben oder auf andere Art und Weise seine Psychokinese (zum Beispiel beim Auflesen von Äpfeln) einsetzen, während Shadow sich unter anderem in einer Führerscheinprüfung bewähren soll. Die Idee der drei Musketiere und der gemeinsame Einsatz von Sonic, Knuckles und Tails innerhalb einer Mission ist darüber hinaus ebenfalls super. Genial wäre es aber wohl nur dann gewesen, wenn die Entwickler dieses Bild der „Gemeinsamkeit“ auch genutzt hätten, anstatt jeden Charakter einzeln ihren Teil erfüllen zu lassen. In einem 15-jährigen Jubiläum wäre eine kleine Sonic Heroes Mission mitsamt Sonic Heroes Steuerung doch lohnenswert gewesen, zumal in den beiden Storys rund um Sonic und Shadow doch tatsächlich die Charaktere wie im „Team Sonic“ und „Team Dark“ auftreten. So hat SEGA auch hier so Einiges an Potenzial leider verspielt.
Für jede gemeisterte Mission erhaltet ihr einen Rang und je nach Rang eine entsprechende Anzahl an Ringen, die ihr im Shop gegen nützliche Gegenstände eintauschen könnt. Sobald ihr eine Mission beendet habt, verschwindet die Person oder Personengruppe. Erledigte Missionen könnt ihr dennoch erneut spielen, um euren Rang noch zu verbessern. So könnt ihr auf der Hauptseite innerhalb der Einzelspiele unter „Probemissionen“ nicht nur bereits geschaffte Level neu spielen, sondern auch sämtliche Stadtmissionen. Allerdings erhaltet ihr für Verbesserungen (ganz gleich ob Level oder Stadtmissionen) hier keine Ringe mehr, was sich teilweise negativ auf euer Konto auswirken kann. Denn um alle Gegenstände im Shop für euren Charakter zu kaufen, benötigt ihr besonders bei Sonic eine stattliche Anzahl der goldenen Schmuckstücke. Sucht also nach anderen Möglichkeiten, euer Konto weiter aufzufüllen. Die normal spielbaren Levels der Hauptcharaktere könnt ihr unter dem gleichen Menüpunkt zudem noch einmal im Modus „Hard“ daddeln.

Was aber besonders verwundert: die Aussagen, welche die Stadtbewohner vor ihren Aufgaben euch gegenüber entgegnen. So haben sie doch etwas ganz Feines für euch oder wollen euch Informationen über diese und jene Person geben. Allerdings findet nichts dergleichen beim Beenden der Missionen statt. Ihr erhaltet euren Rang und fort sind sie. Sollten die euch gestellten Aufträge nur ein Lockmittel darstellen? Läuft alles im nicht sichtbaren Hintergrund ab? Oder warum lassen die Entwickler hier derartige Sprüche einfließen, die sich nur als heiße Luft herausstellen? Wir werden es wohl nie erfahren…
Oh, how ironic fate can be …
Oh, das Schicksal kann so ironisch sein...
Für viele Fans sollte mit dem 15-jährigen Jubiläum von Sonic the Hedgehog das vielleicht beste Sonic Spiel auf den Markt kommen. Doch so sehr die Entwickler auch an der genialen Story feilten und die Level gestalteten, so zeichnet sich in technischer Hinsicht leider das genaue Gegenteil ab. Während die Stages selbst sehr farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail daher kommen, zeigen sich die Adventure Fields rund um Soleanna vergleichsweise trostlos. Die einfachen Texturen wurden als einfache Tapete praktisch nur hingeklatscht. Auf so manchen Balkon könnt ihr euch nicht stellen, vor Türen oder offenen Fenstern befindet sich eine unsichtbare Wand, sodass ihr nicht näher heran laufen könnt wie an eine Hauswand. Die Kamera, welche ihr entweder mit dem Analogstick oder den L+R Buttons justieren könnt, bleibt an jedem Objekt hängen und lässt sich nicht hindurch bewegen. In manchen Levels oder auch Stadtmissionen ist dies mehr als störend. Steht ihr mittelst in einem Glockenturm, könnt ihr die Kamera so weder nach rechts oder links schwenken, da diese an jeder der vier stützenden Säulen hängen bleibt. Einige könnten es auch als störend empfinden, dass die Invertierung der Kamera nicht umgekehrt werden kann. Abgesehen von diesen (fast) Kleinigkeiten, bieten uns die Entwickler zusätzlich so jeden erdenklichen Grafikfehler, den es gibt. Ob Pop Ups innerhalb der Stadt und der Level, Clipping Fehler, Slowdowns oder Ruckler, es ist einfach alles vertreten, was ihr euch vorstellen könnt. So stellt sich Silver mittelst in einen Tisch oder Shadow fährt mit seinem Auto durch einen Gegner hindurch. Das Wasser in Soleanna sieht verdammt gut aus, nur lebt es nicht. Werft Tonnen oder Äpfel hinein oder stürzt euch selbst in das kühle Nass. Es gibt kein Platschen oder irgendeinen Sound, kein Spritzen des Wassers, keine Wellen, nichts. Alles ploppt nur aus dem Bild und das war's. Selbst die Delfine im Wave Ocean springen ohne jedweden Wassereffekt auf dem Wasser herum. Alle jene Fehler müsst ihr nicht einmal suchen. Sie häufen sich bereits in den ersten Minuten, in denen ihr allein mit Sonic durch die Straßen der Stadt lauft, welche doch eigentlich so wunderschön hätte sein können. Wechselt ihr eure Position von einer Dachhälfte auf die andere, kippt das Bild mit. Stellt ihr euch nun direkt auf die Dachkante oder auch auf eine Bordsteinkante der Straße, flackert alles in einem heillosen Durcheinander. Sollte ein zweiter Charakter mit euch unterwegs sein und steht direkt auf solch einer Kante, flimmert dieser unaufhaltsam hin und her. Die KI eurer Freunde ist ebenfalls praktisch nicht vorhanden. Denn diese springen unaufhaltsam ins Wasser, statt eine gleich daneben befindliche Brücke zu nutzen. Warum keiner der Charaktere in einem Xbox 360 Auftritt über eine vernünftige Intelligenz verfügt, ist äußerst fraglich. Hätte ein zweiter Spieler diesen noch steuern können, wäre zudem ein netter Sonic the Hedgehog 2 Flair aufgetreten. Leider wurde auch hier nichts draus…
Kommen jene Fehler innerhalb der Level nicht so sehr zu tragen wie in den Abteilen von Soleanna, sind es hier andere Dinge, die nicht nur Sonic Fans mit dem Kopf schütteln lassen. So verliert ihr mitunter grundlos einen Versuch, nachdem euch ein Bumper ins Aus katapultiert, ihr mittelst Speed Feld in irgendwelche Stachelminen rennt oder total vom Weg abkommt und in einen Abgrund fallt. Nach einem Looping übrigens, den ihr automatisch durchlauft, kann es zudem vorkommen, dass ihr einfach durch die Landschaft hindurch ins Wasser plumpst. Das Schlimmste an solchen und anderen unfairen Stellen ist, dass damit eure bisher im Level erreichte Punktzahl zurück auf Null gesetzt wird. Zwar gibt es innerhalb einer jeden Stage bekannte Markierungen, an denen ihr beim Verlust eines Lebens neu beginnen dürft, eure Punkte gehen aber dennoch verloren und werden nicht bis dahin übernommen. Da ihr für den höchsten Rang (S-Rang) 50.000 Punkte benötigt, dürft ihr praktisch nicht einen Fehler machen und solltet den Bereich wie eure Westentasche kennen. Jedes Ableben kostet euch daher nicht nur euren Rang, sondern meist auch eure Nerven. Da gerade die Speed Up Passagen schnelle Tode bedeuten, mögen so einige Spieler diese Anforderungen gar nicht erst versuchen. Damit sind auch alle Goldmünzen im Spiel nicht zu bekommen. Was wiederum bedeutet, dass auch sämtliche Xbox Gamerscore Punkte nie dem eigenem Konto gutgeschrieben werden. Apropos Loopings: Aus diesem herausfallen, da ihr nicht genügend Speed habt, gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Gemütlich könnt ihr durch diese hindurch laufen und sogar am höchsten Punkt stehen bleiben, ohne kopfüber nach unten zu fallen. Bestehen sämtliche Wände und Schräglagen neuerdings aus irgendeinem Klebstoff?

Nicht nur die Nebencharaktere mussten, wie weiter oben beschrieben, ihre doch einst so glänzenden Eigenschaften abgeben. Bewährte Dinge, die alte Sonic Games ausmachten, wurden ebenfalls völlig verschandelt. Warum beispielsweise setzten die Entwickler den Lightdash plötzlich auf den X-Button, der bei Sonic aber auch den „Gummiball“-Move auslöst? Es ist natürlich wunderbar, wenn ihr nach einer Homing Attack auf einen Gegner und mittelst über einem Abgrund nach unten prescht, statt der Ringkette zu folgen. Wer erinnert sich noch gern an die so ziemlich letzte Stage aus Sonic Adventure 2 vor der ARK? Wie auch in Sonic Heroes musstet ihr hier per Sprungtaste und der direkten Stickbewegungen nach links oder rechts von einer Schiene auf die daneben liegende springen. Solch ein Komplettlevel würdet ihr hier wohl gar nicht beenden können. Denn allein in den kleineren integrierten Passagen funktioniert jene Steuerung von damals nicht. Versucht ihr das, werdet ihr ins Aus springen, als wäre keine weitere Stange zum Grinden neben euch. Ärgerlich ist auch, wenn ihr auf eine Plattform springen wollt und noch im Sprung von den darauf befindlichen Gegnern getroffen werdet, sodass ein Landen ohne Ringverlust auf der Plattform beinahe unmöglich erscheint. Leider schaffte es das Sonic Team auch, bestimmte Bereiche vor euch abzusperren. Gelangt ihr dennoch in solche Bereiche, ist es gut möglich, dass ihr das Level neu starten könnt. So erlebte ich mit Rouge nach zig „ich komme einfach nicht von der Wand los“-Erlebnissen, dass ich auf einem Turm des alten Schlosses von Soleanna stand und nur von dort wieder weg kommen konnte, indem ich über die Brüstung klettere. Leider setzte man mir hier eine unsichtbare und nicht zu erkletternde Wand vor die Nase, sodass Rouge nun dort ohne Ausweg stand. Zu guter Letzt konnte man in der Tageszeitung der Stadt nicht einmal mehr den Namen „Soleanna“ korrekt schreiben…
Sonic Fans vermissen zudem die vielen nützlichen Items, welche sich seit Sonic auf dem Mega Drive in den TV Monitoren befanden. Lediglich Ringe, neue Versuche, schnelle Schuhe und der Sternenschutz wurden integriert. Letzterer zudem noch ohne optische Spielereien. Sprich, es ertönt nur ein anderer Soundtrack. Schutzhüllen jeder Art sucht ihr vergeblich. Dabei hätte beispielsweise eine Feuerschutzhülle sehr gut in die tollen Lava Welten gepasst. Der Triangle Jump (Sprung von Wand zu Wand) aus Sonic Heroes oder Shadow the Hedgehog fand ebenfalls keine Verwendung. Schade drum…
Was einige Spieler aber dennoch am meisten stört, sind die extrem quälend langen Ladezeiten von durchschnittlich 15 Sekunden. Diese treten in Soleanna während eines Wechsels des Stadtgebietes auf, noch schlimmer aber bei den Stadtmissionen. Sprecht ihr eine Person an und stimmt dem Versuch einer Mission zu, erscheint ein Ladebildschirm, damit euch der Auftraggeber mitunter die gleiche Aufgabe innerhalb eines Satz noch einmal kurz erklärt. Während der Satz meist mit einem „hey“ dieser Person begleitet wird, drückt ihr diesen besonders in späteren Missionen innerhalb von einer Sekunde auch schon wieder weg, um danach wieder 15 Sekunden bis zum eigentlichen Missionsstart zu warten. Habt ihr die Mission geschafft, dauert es wieder entsprechende Anzahl an Sekunden. Schafft ihr, aus welchem Grund auch immer, eure Aufgabe nicht, bedankt sich das Spiel bei euch aber nicht nur mit einer 15 Sekunden Ladepause, sondern auch die Person mit einem traurigem Blick und Sätzlein (wird wieder innerhalb einer Sekunde weggedrückt) und lädt dann erneut. In dem Fall müsst ihr die Mission nun neu beginnen, wobei sich eben beschriebenes Spiel (zum Leid des Spielers) wiederholt. Das bedeutet insgesamt eine Ladepause von einer Minute, bis ihr eine Mission tatsächlich neu starten könnt. Selbst Zwischensequenzen oder weitere Levelabschnitte brauchen nicht derart lange Ladepausen. Umso besser gestalteten die Entwickler aber die Speicherpunkte. Innerhalb der Soleanna-Gebiete könnt ihr nämlich zu jeder Zeit speichern, während diese Abfrage nach jedem gemeistertem Level automatisch erfolgt.

Because it’s for Sonic…
Denn es ist für Sonic...
Doch wie vorhin schon kurz beschrieben, sind die Level an sich spitzenmäßig aufgebaut und machen auch, abgesehen von den vielen vielen Kleinigkeiten, sehr viel Spaß. So sucht ihr drei Torschlüssel mit Rouge, um Shadow den Weg zu öffnen oder kommt mit Knuckles hinter das Geheimnis von leuchtenden Kugeln, um Sonic den Weitergang zu ermöglichen. Wisst ihr, wie ihr welche „Unannehmlichkeiten“ verhindert - ich nenne mal als Beispiel das Grinden auf den Stangen, dann kommt ihr meist sehr gut durch die Level und versucht hier und da die umher liegenden Silbermünzen einzusammeln. Von denen gibt es zehn Stück pro Areal. So springt ihr in altbekannter Sonic (oder Shadow) Manier von Gegner zu Gegner über Abgründe hinweg und nutzt sämtliche Hilfsmittel, die euch innerhalb der Stages zur Verfügung stehen. Denn normalerweise hält auch niemand mittelst in einem Looping an, weswegen auch einige fehlerhafte Kleinigkeiten nicht sofort ins Gewicht fallen und daher einen recht flüssigen Spielverlauf mit sehr viel Freude und Spannung ermöglichen. Während eine Sorte der Spieler an der sensiblen Steuerung vielleicht stellenweise verzweifelt oder die Kamera in die Hölle verflucht, kommen andere Gamer zum einem mit der Steuerung und zum anderen mit der Kameraführung (wie schon in anderen Sonic Games) wunderbar klar. Diese werden ohne großartige Probleme durch die Levels flitzen und ihren Spaß haben. An die Schwächen der Nebencharaktere gewöhnt ihr euch, sodass ihr in all den Stages, die sich grafisch auch ein ganzes Level höher befinden und durchaus NextGen Feeling vermitteln, viel Igelpower erleben könnt. Der bombastische Sound tut sein Übriges dazu und untermalt sämtliche Ebenen passend zu den Geschehnissen mit sehr viel Dynamik und Spannung. Ganz klar gehören bei Sonic auch entsprechende Voicals dazu, die hin und wieder innerhalb der Areale zu hören sind. Damit sind nicht nur Hüpflaute gemeint, sondern auch kleinere Sätze. Es ist einfach nur fantastisch, wenn beispielsweise Shadow innerhalb eines Loopings laut „Let’s get moving“ ruft. Gerade später, wenn die Stoyline einen etwas dramatischen Handlungsweg einschlägt, bemerkt jeder wie wunderbar die Stimmen ertönen. Ob lautes Gelächter, verzweifeltes Weinen oder ein trauriges bis unfassbares „That can’t be“ wurde genau der Situation entsprechend vertont. Neben der englischen Sprache erscheinen, je nach Einstellung der Konsole, deutsche Untertitel. Teilweise sind diese jedoch etwas schwierig auf bestimmten Hintergründen zu lesen.
Jegliche Zwischensequenzen und Soundtracks der drei Hauptcharaktere werden darüber hinaus nach dem erfolgreichen Durchspielen ihrer Storys in den Extras unter „Audioraum“ und „Kinosaal“ abgespeichert und sind daher zu jeder Zeit anwählbar. Igelfans werden sich hier sehr oft aufhalten, nicht nur des Sounds wegen. Sondern auch, um sich die vielen Sequenzen erneut anzuschauen. Auch wenn Crush 40 diesmal nur einen Remix von Shadows „All hail Shadow“ beitrug, sind die Songs wieder voller Power und mit immer währendem und bekanntem Charme, den nun auch Igelneuling Silver von den Entwicklern spendiert bekam. Sein Song, seine Stimme und sein ganzen Auftreten ist sicher etwas anders, als die Meisten im Vorfeld vermuteten, passt aber dennoch wirklich grandios zum doch eigentlich eher Igelteenager.
But there’s still time for you to change your mind.
Aber du kannst es dir noch anders überlegen.
Wie so oft, dachte das Sonic Team auch an einen 2-Spieler Modus, um einen Freund an der Konsole zu binden und euch die inzwischen drei Igel näher zu bringen. Der Modus „Kampf“ stellt dabei natürlich einen Zweikampf Igel gegen Igel dar. Die entsprechende Welt dürft ihr euch selbst wählen. Insgesamt sieben Stages stehen euch dabei zur Auswahl. Allerdings kämpft ihr nicht direkt gegeneinander, sondern tragt den Kampf vielmehr innerhalb eines Rennens aus. Wer zuerst am Ziel eintrifft, gewinnt. Sämtliche im Level vorhandene Hilfsmittel mitsamt Speed-Abschnitten, Loopings, Sprungpassagen und Gegner stehen hier parat. Allerdings sind nicht immer für jeden Charakter alle Wege zugänglich, wie sie es im Einzelspielermodus vielleicht waren. Auch könnt ihr euch gegenseitig angreifen, verletzen und einen Versuch rauben. Direkte Leben gibt es im Kampfmodus zwar nicht, jedoch muss der „getötete“ Spieler beim letzten Zwischenspeicher neu beginnen. Sollte der Mitspieler weiter im Level vorangekommen sein und durchquert den nächsten Checkpoint, wird der andere Spieler auch dort wieder abgesetzt, selbst wenn er diesen selbst noch gar nicht passierte.

Der Modus „Team“ stellt darüber hinaus einen Kooperationsmodus dar, in dem zwei Freunde gemeinsam die Chaos Emeralds suchen müssen und auch gemeinsam gegen allerlei Feinde innerhalb des Levels kämpfen. Der Koop Modus beginnt sofort im Wave Ocean, eine Levelanwahl ist hier nicht möglich. So teilt ihr euch die auf dem Weg zum Ziel befindlichen Ringe und prescht gemeinsam durch zig Loopings oder müsst gleichzeitig zum Beispiel zwei Schalter betätigen, um überhaupt voranzukommen. Team Work heißt also die oberste Devise, was auch eine richtig tolle Idee darstellt.
Leider hapert es auch hier wieder an der Umsetzung. Der größte Fehler, den die Entwickler dabei begingen, hört auf den Namen „Silver“. Richtig, der silberne Igel ist hier Störfaktor Nummer 1 und verdirbt Koop-Freunden den gesamten Spielspaß. Grund sind seine Psychokinese Fähigkeiten, die das Sonic Team hier wohl etwas unterschätzte. Während der Spieler im Modus „Kampf“ lediglich die R-Taste zu drücken braucht, um den gegnerischen Igel in die Lüfte zu heben, kann er diesen so entweder weit von sich wegstoßen (zum Beispiel von einer Plattform in den Abgrund) oder er lässt danach einfach die Finger von diesem Button und läuft sorglos seinen Weg weiter. Der Gegenspieler wird gnadenlos in Bewegungsunfähig gehalten, bis der Silver-Spieler diesen Effekt wieder stoppt. Dass da jemand ganz klar im Vorteil ist, während der andere Spieler frustriert das Pad weit weg wirft, ist logisch. Noch schlimmer wird es aber im Kooperationsmodus, in welchem ihr euch eigentlich keinerlei Schaden zufügen könnt, eigentlich… Denn obwohl keine eurer Attacken euren Mitspieler Schaden zufügt, wirken auch hier Silvers telekinetische Kräfte. So mag Sonic schon von Gegner zu Gegner hüpfen, als Silver sich einige Kisten und mit diesen auch Sonic schnappt und auf seine Gegner wirft. Mit etwas Glück aber auch gleich meterweit aus dem Level, durch zig Objekte hindurch in den sicheren Tod. Dass für beide Spieler hier aber nur eine gewisse Anzahl an Versuchen zur Verfügung steht, bzw. beim Verbrauch dieser für beide Spieler das Game vorbei ist, wissen die Entwickler aber, oder? Doch selbst wenn ihr in beiden Modi Silver außen vor lasst und nur mit Sonic und Shadow spielt, geht die Engine sehr oft in die Knie und beeinflusst nicht nur die Geschwindigkeit, sondern scheinbar auch den Spielverlauf. So kommt es nicht selten vor, dass ein Igel während einer Speed Up oder Bumper Kombination zwar durch all jene schönen Szenen hindurch kommt, der andere aber aus unerklärlichen Gründen vorher in die Tiefe fällt und einen Versuch verliert. Da solche Abschnitte relativ automatisch ablaufen, kann kein Spieler der Welt hier dagegen steuern, um dies zu verhindert. So verliert ihr im Team völlig unfair eure wertvollen Leben, das Level und die Lust, das noch mal neu zu versuchen.



Sonic the Hedgehog – nach 15 Jahren Igelpower spaltet das neueste Game ausgerechnet zum Jubiläum die Nation in zwei Hälften. Hoffte man bis zum Release auf Verbesserungen besonders in Hinblick auf die sehr sensible Steuerung, ist die Enttäuschung beim Blick auf die fertige Version umso größer. Denn nicht nur die Steuerung wurde so belassen, wie sie auf der Games Convention 2006 Demo von vielen bemängelt wurde. Nebencharaktere wurden teilweise im Vergleich zu früheren Auftritten verschandelt und auch an den Adventure Fields und den Stages selbst schienen zwei grundverschiedene Teams gewerkelt zu haben, die wohl in keinster Weise miteinander kommunizierten.
Kurz gefasst kann man eigentlich Folgendes sagen:
- Story, Sound und Hauptcharaktere: Super genial
- Hauptstages und Spielbarkeit: Gut bis befriedigend
- Technik: Saumäßig !!!
Die verschiedenen Stages, die ihr mit den drei Igeln durchqueren müsst, stecken voller Ideen, Speed, Spielspaß und nicht zuletzt fantastischer Endgegner. Nur kleinere Fehler und teils unfaire Stellen mögen euch hier aufregen, zumal ihr dadurch mitunter euren Punktestand für einen guten Rang gefährdet. Die Story, die sich unter anderem um Sonic, Elise, Shadow, Mephilis oder Neuling Silver dreht, ist einfach nur fantastisch und zwingt jeden praktisch zum Weiterspielen. Teilweise langweilige Stadtmissionen und die furchtbare und völlig unfertige Technik vermiest aber einen doch stellenweise den Spielspaß. Eine Empfehlung für dieses Spiel auszusprechen ist daher umso schwerer. Igelfans werden sich natürlich in keinster Weise von Sonics neuem Abenteuer abbringen lassen. Mit Sicherheit werden alle Sonic Fanatiker eine Menge Spaß mit dem Titel haben, müssen aber auch mit so einigen Enttäuschungen leben. Neulinge und all diejenigen, die Sonic kennenlernen möchten, empfehle ich aber, dieses Spiel lieber nicht anzurühren und lieber zu Sonic Adventure und Sonic Adventure 2 für Dreamcast zu greifen. Hier lernt ihr nicht nur Sonic und Shadow kennen, sondern auch, wie ein Sonic Spiel richtig programmiert wurde.
In Sonics Xbox 360 Debüt fehlt eindeutig die Feinarbeit. Dennoch beantworte ich die Frage, ob dieses Spiel einfach nur schlecht ist mit Amys eindeutigem „Absolutely NOT“. (Für mich mindestens 60 Ringe!) Sämtliche Feinarbeiten hätten die Entwickler bei einer Verschiebung bis mindestens zum Release des PS3-Titels im Jahr 2007 vornehmen können. Bleibt nur zu hoffen, dass sich SEGA die Kritik aller Sonic Spieler zu Herzen nimmt und nicht nur eine astreine PS3-Version hierzulande abliefert, sondern vielleicht sogar einen überarbeiteten Xbox 360 Titel zum günstigen Preis. Denn dann würde uns mit „Sonic the Hedgehog“ und dem Weg zu den sieben Chaos Emeralds ein wahrer Hit ins Haus stehen. Und vielleicht bekämen wir dann auch endlich geklärt, ob Blaze nach ihrem Sonic Rush Auftritt den blauen Igel noch kennt. Denn obwohl sie sehr nachdenklich die Worte „Blue Hedgehog…“ in den Mund nahm, folgte im späteren Treffen der beiden keinerlei Reaktion…

SEGA of Germany zu diesem Artikel:
"Insgesamt ein netter und sehr
umfangreicher Bericht. Klasse!"
Ronny Wecke
Sonic the Hedgehog
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Selfmade | Dreams of an Absolution