„Infolge einer Infektion mit Gammastrahlen ist der Wissenschaftler Bruce Banner dazu verdammt, ein wütendes Monster, den „Hulk“, in sich zu tragen. Sein Schattendasein verbirgt er mit der Suche nach einem Gegenmittel, das ihn von dieser Gammastrahlung und der Verwandlung in eine lebende Zerstörungsmaschine befreien soll. Doch machtgierige Kriegsherren, die Banners unglaubliche Kräfte für ihre dubiosen Machenschaften einsetzen wollen, machen ihm dabei genauso schwer zu schaffen wie das Verlangen, mit Betty Ross – der Liebe seines Lebens – zusammen zu sein.

Als Banner endlich seinen Weg zurück in die zivilisierte Welt findet, wird er gnadenlos von einem schauerlichen, adrenalingeladenen aggressiven Monster gejagt- Abomination -, dessen Kraft der des unglaublichen Hulk um nichts nachsteht. Banner bleibt nichts anderes übrig, als den Superhelden in sich hervorzuholen, wenn er New York City vor der Zerstörung bewahren soll.“

Doch beginnen wir ganz von vorn. Denn bevor Bruce Banner New York überhaupt erreicht bzw. auf „Abomination“ trifft, befindet er sich mittelst im tiefkalten Alaska, wo das grüne Monster in ihm den versuchten Selbstmord verhindert. Und genau hier beginnt, anders als auf den Heimkonsolen, euer Abenteuer. Mittelst in Alaska gibt es nun nämlich zehn verschiedene Missionen und Aufgaben zu erledigen, ehe ihr in das zweite Gebiet vorstoßen könnt. Aber dazu später mehr. Denn schon in eurer ersten Etage erwarten euch einige Gegner mit verschiedenen Handfeuerwaffen, die euch an den Kragen wollen. Mittels der Y-Taste könnt ihr mit Hulk aber mächtig zuschlagen und dazu auch das Steuerkreuz für verschiedene Moves verwenden. Da die Entwickler aus dem Nintendo DS Abenteuer ein 2D-Spiel machten - dies noch vielmehr im Jump 'n Run Sinne - hüpft ihr nämlich regelrecht durch die Missionen. Ihr schlagt somit Gegner mit harten Hieben, verfügt aber auch über einen Uppercut und einen Schlag auf den Boden. Je nachdem, ob ihr das Steuerkreuz während des Schlages nach oben oder unten gedrückt haltet, könnt ihr so Feinde in der Luft beschäftigen aber auch Gegenstände unter euch beseitigen. Da euer Weg auch durch verschiedene Blöcke, Häuser und andere Hindernisse hindurch geht, die in diesem 2D-Abenteuer regelrecht im Weg stehen, müsst ihr diese verschiedenen Schlagtechniken auch einsetzen. Andernfalls könnt ihr diese nicht durchdringen. In Alaska sind dies mehrere Eiskristallschichten, die euch den Weg nach vorn oder auch nach oben und unten versperren. Die mehrere Etagen, die ihr in den höheren Stufen der Eisberge erklimmen könnt, beherbergen dabei auch so manche Überraschung in Form von RAGE-Symbolen, Erste-Hilfe-Koffer oder andere spezielle Symbole. Gerade im ersten Abteil „Kalte Tundra“ gibt es einige Fragezeichen-Symbole, die euch nützliche Hinweise geben, wie ihr was oder sogar wann einsetzt. Hier wird euch auch die Rage-Kraft erklärt, der ihr mittels der rechten Schultertaste freien Lauf lasst.

Diese müsst ihr allerdings gedrückt halten, wobei Hulk zu schimmern beginnt. Drückt ihr nun zusätzlich die Schlag- oder auch die Sprungtaste, schlägt Hulk schneller und härter zu und springt auch höher. Zu sehen ist dies an den Sprungeffekten, die denen von The Revenge of Shinobi auf dem Mega Drive ähneln, wenn der Held entsprechenden Sprungzauber einsetzte. Gebraucht werden diese verbesserten Fähigkeiten oft. Denn nicht nur Sprünge auf höhere Plattformen sind an einer oder anderen Stelle zu machen, auch benötigen manch harte Gegner nicht nur einen Schlag, um sie ins Jenseits zu befördern. Nutzt ihr stattdessen aber die Rage-Kraft, könnt ihr manchen hart-gesottenen Feind eben doch mit nur einem Schlag bezwingen. Sobald dieser fällt, fliegt er gern mit Mordstempo nach links oder rechts des DS-Bildschirms - denn wo Hulk hinschlägt, wächst kein Gras mehr. Wobei sich das gesamte Geschehen übrigens im oberen Bildschirm abspielt. Dabei werden im Weg stehende Gegner gleich mitgerissen. Dies ist oftmals sehr nützlich, da alle Gegner immer in gleichmäßigen Abständen eine Kugel, Granate oder Stichflamme abfeuern und ihr somit immer den richtigen Zeitpunkt zum Gegenangriff finden müsst. Stehen nun aber mehrere Gegner gleichzeitig in Reih und Glied, müsst ihr schon zwischen zwei Schusswechseln eine Lücke finden, was nicht immer zu einfach ist. Ein Durchkommen an sich ist natürlich recht einfach, keinen Lebenspunkt dabei einzubüßen jedoch nicht unbedingt. Denn während ihr über die Kugeln der Gegner hinweg springt, kommt ihr gern auch direkt vor dem Gegner auf, um diesem eine Breitseite zu verpassen. Nicht selten kann es dabei vorkommen, dass ihr hier aber mittelst im Schussrhythmus des Kontrahenten landet und am Ende eben doch einen Lebenspunkt verliert. Und davon habt ihr zum Spielbeginn nur vier Stück. Die Hilfs-Items innerhalb der Level helfen euch allerdings, diese entweder wieder aufzufrischen oder sogar mittels „Container“ um weitere Lebenspunkte zu erweitern. 

Doch nicht nur die Erweiterung eurer Energie ist in den 30 verschiedenen Hulk-Etagen möglich. Speziell „Skins“ gibt es zu entdecken, die ihr euch in den Skin-Optionen anschauen oder gar anwählen könnt. Diese könnt ihr dann statt dem originalen Hulk in den Kämpfen einsetzen. Zur Auswahl stehen hier eine ganze Menge Charaktere vom „Grey Hulk“, „Banner Hulk“, „Ironclad“, „Korg“, „ZZZax“ oder dem „Hulkbuster Iron Man“. Einen Unterschied im Kampf machen all diese verschiedenen Skins aber nicht. Denn auch eure Aufgabe pro Level verändert sich dadurch nicht und verlangt stets aufs Neue von euch, den Satelliten am Ende einer Stage zu zerstören, damit man euch nicht weiter ausmachen kann. Missionen in der Art von „suche dies“, „erledige das“, „beschütze Betty“ oder „entkomme dem Militär“ gibt es in keiner der vielen Missionen, welche sich auf die drei Gebiete Alaska, Brasilien und New York mit je zehn Stages aufteilen. Je nach Gebiet wurden diese natürlich auch entsprechend gestaltet, sodass in Alaska vorwiegend von Schnee und Eis beherrscht wird. Brasilien dagegen besitzt verschiedenen Gebiete, wie sie auch stets die Levelnamen auf der 3D-Karte zuvor beschreiben. Hier springt ihr nämlich von einem Punkt zum nächsten und somit in verschiedene Teilgebiete des Ortes, wogegen ihr am Punkt fünf und zehn stets einen kleinen und größeren Zwischen- bzw. Endgegner bezwingen dürft. Dazwischen liegen die Level, die in Brasilien beispielsweise auf die Namen „Kanalisation“, „Innenstadt“ oder „Baumkrone“ hören. In letzterem Level schlagt ihr euch dem Namen entsprechend auch durch Baumschichten hindurch, lauft über Äste und bezwingt die überall positionierten Gegner ... aber auch Kampfhubschrauber, dessen Reste ihr anheben und auf weitere Kontrahenten werfen könnt. In jedem Ortsabteil von Alaska, Brasilien und New York gibt es aber auch Wasserlevel, die ihr ähnlich des SNES-Spiels „Donkey Kong“ durchschwimmen müsst. Auch hier könnt ihr kräftig zuschlagen, eure Rage-Kräfte nutzen und benötigt keinerlei Sauerstoff. Viele Etagen weisen dabei teilweise auch Labyrinth-Merkmale auf, die ihr nur durch gekonntes Kombinieren von Fahnensymbolen durchdringen könnt. Fahnen hängen nämlich überall in den Etagen herum und erlauben euch, diese mittels der Griff-Taste [A] zu packen und euch einen entsprechenden Weg in die angezeigte Richtung katapultieren zu lassen. Im Weg stehende Gegner werden dabei fortgerissen und durch eure bloße Hand ebenfalls zerschlagen. Im Flug gibt es oftmals weitere solcher Fahnen, die ihr im passenden Moment packen müsst, um eure Flugrichtung zu ändern. Dieses Schema, durch das Level zu fliegen und neue Wege zu finden bzw. zunächst unerreichbare Wege zu erklimmen, treten dabei das ganze Spiel über in so ziemlich jedem Level auf.

Dumm ist nur, dass ihr selbst nach diesen Flug-Aktionen teilweise so dermaßen blöd irgendwo abgesetzt werdet, dass die gegnerischen Schüsse euch sofort treffen, ohne dass ihr dem überhaupt entgegenwirken könnt. So kann es durchaus vorkommen, dass ihr euren letzten Lebenspunkt verliert und das gesamte Level noch einmal spielen müsst. Da sich die Level - abgesehen vom Umfeld - kein bisschen unterscheiden, wird dies dann auch schnell nervig und das schiere Durchprügeln durch teils unfair platzierte Gegner wird eher zur reinen Tortur. Man ist als Spieler in Hulk vielmehr dazu geneigt, das Level schnellstmöglich zu beenden, da es sowieso nichts Neues zu sehen gibt und der Spielspaß von Level 1 an bis zum Schluss stets gleich bleibt. Ein paar neue Gegnerformen mag es geben, die nun mit breitgefächerten Schüssen, Granaten oder zielsuchenden Raketen auf euch warten. Aber am Ende nervt es nur noch mehr, wenn ihr teilweise nur zwei Sekunden habt, an einem Feind heranzukommen, bevor dieser wieder beginnt stupide los zu ballern. Lediglich eine weitere besondere Fähigkeit, die ihr mittels der X-Taste auslöst, hilft euch in manchen Momenten, keinen Treffer einzustecken: der Gamma-Boost, welcher erst eingesetzt werden kann, sobald die Gamma-Anzeige gefüllt ist. Aufbauen könnt ihr diese mittels eurer Zerstörungswut an Objekten und Gegnern und hält solange an, bis sie nach dem Einsatz gen Null gesunken ist. Füllt ihr sie zwischendurch wieder auf, hält sie umso länger. Der rötliche Schein, der euch dabei umgibt, zerstört Objekte schon in seinem Umfeld. Ihr werdet dabei schneller und habt sogleich die Kräfte, die ihr sonst nur mittels der Rage-Kraft hättet. Werdet ihr aber von einem Feind in diesem Modus getroffen, fällt die Anzeige sofort auf Null zurück, ihr verliert allerdings keinen Lebenspunkt. So rettet der Gamma-Boost einem oft das Leben, zumal entsprechende Items im Level diesen auch sofort voll für euch auffüllen.

Genauso, wie ihr durch die verschiedenen Levels rennt, um am Ende den Satelliten zu zerstören, laufen aber auch die Zwischengegner und Endbosse ab. Ihr springt nur ab und an hin und her, um möglichen Attacken auszuweichen und haltet ansonsten nur drauf und haut Roboter, Yeti oder sonst wem einfach nur eins nach dem anderen regelrecht eine rein. Ihr habt den Bossgegner damit nicht selten innerhalb von nur 20 und 30 Sekunden bezwungen, ohne überhaupt mal richtig zu schauen, wogegen ihr hier überhaupt gerade gekämpft habt. Am Ende schaut man sich bei den Kämpfen und den vielen Durchbrüchen durch die Landschaft kaum die Hintergründe an, die mit Stadtteilen, Slums und anderen Objekten den Bildschirm verzieren und alles bei größerem Gegneraufkommen auch noch regelrecht einbricht. So waren selten Grafikfehler zu sehen, die sich als eine Art „Linie“ in das Spiel einschlichen und für eine Sekunde im oberen Spiel-Bildschirm zu sehen waren. Aber auch kräftige Slowdowns traten des Öfteren auf. Man fragt sich schon, warum die Entwickler nicht wenigstens diese technischen Miseren in einem so derart einfach gestrickten 2D-Hüpfspiel ausmerzen konnten. Ähnlich läuft dies mit dem Sound ab. Soundeffekte von Hulk, das Schlagen der Gegner und Objekte und auch die Geschosse der Gegner bis hin zu den Helikoptern und anderen Fahrzeugen spielen sich derart stark in den Vordergrund, dass die eigentlichen Soundtracks sehr stark in den Hintergrund gedrängt und vom Spieler kaum wahrgenommen werden. Dass sich diese mit den teils leichten Beats oder den geheimnisvollen Klängen eigentlich recht interessant anhören, wird so absolut nicht bemerkt und man fragt sich nach dem Abschalten der Konsole, ob da überhaupt noch etwas anderes im Hintergrund zu hören war. 

Zu guter Letzt bleibt dem Spieler nur noch der Multiplayer-Modus, in dem jeder Spieler eine eigene Hulk-DS-Karte benötigt, um gegen seinen Mitspieler antreten zu können. Das Ziel hierbei ist es, einen größeren Teil der Spielwelt zu zerstören, als der Widersacher. Ein Schlagabtausch untereinander ist hierbei ebenfalls möglich. Wie im Hauptspiel wird  im Touchscreen die Karte der Spieler samt des oder der Gegner anzeigt. Im Story Modus könnt ihr per Tastendruck auf die linke Schultertaste in den Kartenmodus schalten, um dann entweder mit dem Steuerkreuz oder dem Stylus auf der Karte hin und her zu scrollen. Wobei ihr auch auf dem oberen Bildschirm die verschiedenen Orte und Gegner genauer betrachten könnt. Mit dem Stylus zuckelt das Bild allerdings nur so vor sich hin, sodass hier besser mit dem Steuerkreuz die Karte gezogen werden sollte. Die in der Story erspielten Skins könnt ihr im Multiplayer ebenso einsetzen, damit sich nicht zwei gleiche Hulks bekämpfen, sondern aus einer Vielzahl an Marvel-Variationen gewählt werden kann. Am Ende darf hier aber jeder für sich entscheiden, ob es sich für das ständig gleiche Spielprinzip lohnt, noch ein zweites Hulk-Spiel für einen Mitspieler zu haben oder man sich besorgen sollte oder ob eben genau dies nach dem eintönigen Hauptspiel die gesuchte Abwechslung bietet.

Schaut man sich die Verpackung des Spiels an, sieht man sofort die Idee des 2D-Spiels, statt Hulk in ein 3D-Abenteuer zu stecken. Letzteres wurde nämlich nur für die Karte genutzt, auf der das grüne Ungeheuer hin und her springt, um danach in 30 verschiedenen Levels von einer Seite zur nächsten zu springen. Und in der Tat kann man das Spiel aus dem Hause "Amaze Entertainment" eher als Jump 'n Run statt Action-Spiel beschreiben. Hier zieht ihr euren Widersachern immer wieder aufs neue eine über, durchschlagt irgendwelche Gegenstände (Häuser, Baumstämme, Eisflächen) fürs Weiterkommen, holt paar Helikopter vom Himmel und zerstört am Ende immer den Satelliten. Warum? Damit man euch nicht mehr ausfindig machen kann. Und damit ist auch schon alles beschrieben. Denn mehr Abwechslung bringt „Der Unglaubliche Hulk“ für den Nintendo DS auch nicht.

Selbst die Zwischen- und Endgegner sind oft innerhalb von 20 bis 30 Sekunden bezwungen, während innerhalb der Sprung- und Schwimmwelten die teils unfair platzierten Gegner einfach nur nerven. Aufgaben gibt es absolut keine, sodass ich als Spieler nur noch von A nach B rennen musste, um das Level am besten so schnell wie möglich abzuschließen … wobei man sich noch über durchaus oft auftretende Slowdowns und Zeitlupenaktionen ärgern muss - in einem 2D-Spiel! Mussten die Entwickler dieses Spiel über Nacht programmieren oder warum bietet man dem Spieler hier praktisch nichts, was einem Spaß machen könnte? Einzig und allein die recht einfach freispielbaren Skins für den Multiplayer-Modus, den man übrigens ebenso wenig braucht, sind für Marvel-Fans recht interessant. Seid ihr gut, habt ihr das Spiel darüber hinaus innerhalb von zwei bis drei Stunden mit 100 Prozent abgeschlossen.

Ist euch nicht schon nach den ersten paar Etagen die Lust vergangen, rührt ihr dieses Spiel danach sowieso nie wieder an. Ich muss gestehen, ich übergab dieses Spiel zum Probespielen meinem Kollegen Alex (Yakuza, Spartan: Total Warrior, ...) und wollte einfach gern seinen ersten Eindruck wissen. Er zockte daraufhin zwei, drei Level und übergab mir den Hulk danach völlig entnervt und abwinkend zurück. Unser beides Fazit: Hoffentlich schaut sich SEGA in Zukunft die Produkte genauer an, bevor sie verkauft werden. Denn es ist eine Schande, dass dieses Spiel ein SEGA Logo trägt. NICHT kaufen!

Geht jetzt das Spiel verschenken ... oder gleich Tonne:
Ronny Wecke