Nintendo DS -- The Rub Rabbits!

Wer erinnert sich nicht noch gern an den Titel, in dem ihr so ziemlich alles getan habt, um die Zuneigung des beliebtesten Mädchens der Schule für euch zu gewinnen. Nun schickt SEGA seinen Nachfolger ins Rennen, diesmal mit gleich zwei Damen an eurer Seite. Während die eine mit allen Mitteln um eure Gunst buhlt, habt ihr jedoch nur Augen für die andere Schönheit. Dass dies ein herrliches Eifersuchtsdrama und eine Menge Stress und Ärger mit sich bringt, ist wohl unverkennbar. Schafft ihr es erneut, euch durch eine ganze Menge neuer Minispiele zu reiben, pusten, stupsen und zu drehen?
Was sich in "The Rub Rabbits!" grundlegend verändert hat, bemerkt ihr bereits beim Erstellen eures persönlichen Profils. Schreibt euren Namen mit dem Touchpen auf den Screen, wählt Links- oder Rechtshänder und dann kann es schon losgehen. Die zum Start wohl wichtigsten Menü-Punkte sind zum einen der Story-Modus, sowie der Angriff. Schauen wir uns zunächst das Hauptspiel an. Dieses besteht aus drei Situationstypen und endet - sofern gemeistert - in der Story-Szene, welche neue Probleme und Kämpfe einleitet. Die Situationstypen bestehen aus „Kampf um Liebe“, „Liebensszene“ und „Endgegner-Kampf“. Während ihr in Liebeskämpfen gegen Rivalen antreten und euer Mädchen vor Endgegner beschützen müsst, seid ihr in Liebensszenen endlich mit ihr allein – zumindest für einen Augenblick. Denn wie eben angedeutet, es gibt noch ein zweites Mädchen. Der Nervenkitzel kann beginnen!
SEGA beginnt die Story erneut auf eine recht witzige Art und Weise: nämlich auf einer Rolltreppe. Diese rollt natürlich nach unten und ihr wollt hinauf zu der Frau eures Herzens. Im Weg stehen dabei nicht nur einfache Mitmenschen, welche die Rolltreppe nach unten fahren: Sumo-Ringer dürfen hier selbstverständlich auf keinen Fall fehlen. Während die ersten euch gestellten Aufgaben noch relativ simpel ausfallen und lediglich ein wenig reiben und tippen erfordern, ziehen die Entwickler schon sehr bald den Schwierigkeitsgrad an und kombinieren die verschiedenen Eigenschaften der Nintendo Hardware miteinander. Während ihr die mit dem Touchpen im Himmel fliegenden Ziele anvisiert, dürft ihr auch sogleich durch Pusten das Blasrohr bedienen. Wie die unterschiedlichen Minispiele zustande kommen, verrät euch die immer weiterführende Story zwischen diesen. Wie auch schon in Project Rub, fließen sämtliche witzige Ideen des Sonic Teams in dieses Spiel ein, sodass ihr nicht selten über die total komischen Spielchen schmunzeln müsst. Sogar das allseits bekannte „Schere, Stein, Papier“ findet hier nämlich Einzug.

Neu sind dabei die Minispiele speziell für Rechts- bzw. Linkshänder. Hier müsst ihr eure Konsole verschiedenartig halten, um das nächste Spiel anzutreten. Sitzt ihr mit eurer Traumfrau auf einem Baum und die Füße baumeln nach unten, könnt ihr natürlich nun nicht die Hände im oberen Bildschirm steuern. Dreht also den DS einmal um 180 Grad, sodass ihr nun den Touchscreen einwandfrei berühren und dennoch das gesamte Bild genießen könnt. Bei der 90-Grad-Drehung der Konsole dachten die Entwickler besonders an Links- und Rechtshänder. Denn habt ihr euch zu Spielbeginn für Rechtshänder entschieden, haltet ihr mit eurer linken Hand den oberen Screen und könnt so wunderbar mit der rechten Hand den Touchpen über den Touchscreen rechts ziehen. Seit ihr allerdings Linkshänder erscheint nicht nur das Minispiel seitenverkehrt, sondern auch die Steuerung ist nun auf Linkshänder ausgerichtet.
Das Leben ist ein Kampf, von Anfang an …
Manche Games werden nach erfolgreichem Abschluss in den Modus „Angriff“ übertragen. Anfangs steht euch hier nur das auch aus Project Rub bekannte Ausmalen zur Verfügung. Später kommen Spiele wie „Blätter“ oder „Ansturm“ dazu. Das Antippen der Feinde endet aber hier nicht bei einhundert besiegten Gegnern, sondern wurde vielmehr als Survival Modus umgesetzt. Der Angriff dient aber nicht nur zum mal eben zwischendurch daddeln. Es spornt dazu an, seinen Punktestand noch weiter zu erhöhen, um seinen ersten Platz auf dem Highscore vor sämtlichen Mitspielern zu schützen. Und Mitspieler gibt es wieder eine ganze Menge. Denn wie schon im Vorgänger versammeln sich plötzlich sämtliche Leute um einen herum, um kurz darauf selbst über diesen doch eigentlich herrlichen Blödsinn herzlichst zu lachen. Wer kommt auch auf die Idee, seine Freunde K.O. zu schlagen, um sie kurz darauf im Schnee zu verbuddeln oder andererseits durch klatschende Ohrfeigen wach zu halten? Warum der ganze Aufwand überhaupt, möchtet ihr wissen? Im Story Modus erfahrt ihr mehr darüber! Um das großartige Feeling, das bereits Project Rub mit sich brachte, beizubehalten, wurde am gewohnten Style nichts verändert. Noch immer beherrschen schwarze Gesichter das Geschehen und der Sound ist nach wie vor und je nach Situation äußerst gefühlvoll, lustig oder hektisch gestaltet. Die einzelnen Bildzwischensequenzen wurden ebenfalls übernommen (sogar mit den bekannten zu findenden Hasen zwischendurch) und zaubern das eine oder andere Lächeln auf eure Lippen. Die Minispiele selbst könnt ihr in den Erinnerungen, wo sie nach erfolgreichem Bestehen im Story Modus eingetragen werden, zu jeder Zeit erneut spielen. Übung macht dabei sehr den Meister. Denn Fehler machen dürft ihr hier keine mehr – wodurch der Anreiz zum perfekten Vollenden dieser noch weiter gestärkt wird. Doch selbst wenn ihr die Story gemeistert haben solltet, endet der Spielspaß noch lange nicht. Denn nun könnt ihr euch dem ganzen Spiel noch ein zweites Mal bei einem höheren Schwierigkeitsgrad widmen oder euch eine weitere Story ansehen. Diese soll euch aber auf bösem Wege führen…

Der DS als Staffelholz. Könnt ihr euch das vorstellen? Nein? SEGA macht’s jedoch möglich! Ahnlich des „Twister“, in dem zwei oder mehr Spieler mehrere Punkte der Spielmatte berühren müssen. Das gleiche erwarten zwei oder mehr Spieler nun beim Nintendo DS. SEGA gibt eine oder zwei Tasten in dem Spiel „Hulla baloo“ vor, die ihr gedrückt halten müsst und erst dann loslassen dürft, wenn die nächsten Tasten korrekt betätigt wurden. Für zwei Spieler eine sehr lustige Spielweise! Auch spaßig wird es im Menüpunkt „Babies machen“. Um ein Baby „zu machen“ spielen zwei Spieler gemeinsam auf einem DS, während das Teamwork zeigt, wie gut ihr als Team zusammenpasst! Wann wurdet ihr geboren, wie alt seit ihr? Auch eure Blutgruppe und eure Nebenbuhler spielen eine Rolle. Der große Kuchen des Lebens wird euer Geheimnis lüften. Dein Baby: Einmal gespeichert, könnt ihr über den Modus „Verbindung“ einen Tausch einleiten, in dem Designmuster aus dem Wahnsinns-Modus getauscht werden können. Erlaubt eurem Zögling, mit anderen Kleinkindern im Park zu spielen oder lasst es frei, wenn ihr glaubt, es sei für die weite Welt bereit. Natürlich könnt ihr auch gegen bis zu vier weitere Spieler über nur eine DS-Karte antreten. Welche Spiele dabei genau zur Verfügung stehen, hängt von der Anzahl der Teilnehmer ab. Während die Kämpfe Einzelkartenspiele darstellen, werden beim Tausch selbstverständlich mehrere DS-Karten benötigt.
Der Wahnsinnsmodus ist auch aus The Rub Rabbits! nicht wegzudenken. Im Verlauf der verschiedenen Story-Modi könnt ihr Kleidungsstücke, Kopfbedeckungen bzw. Frisuren für eure Freundin freispielen und sogar selbst kreieren. Hier habt ihr Zugriff auf Haarfarbe, Muster, das Studio und den bereits gefundenen Hasen. Je mehr Hasen, desto eher könnt ihr euch neue Gegenstände verdienen. Auf gleiche Art und Weise funktionieren die Liebespunkte, die ihr sammelt, indem ihr die Minispiele so perfekt wie möglich absolviert. Die Liebespunkte werden darüber hinaus in jedem Modus anders verdient.
Für besondere Liebhaber der verrückten „Hasenmusik“ steht zudem nach dem erfolgreichen Durchspielen die Option „Ton“ zur Verfügung. Sämtliche Hintergrund-Sounds könnt ihr hier nicht nur einfach anhören, sondern auch mit entsprechenden Tönen und Rufen, die sonst ständig in den Minigames vorkommen, kombinieren. Und irgendwie macht das verdammt viel Spaß.


SEGA hat es mal wieder geschafft. "The Rub Rabbits!" kann ohne Zweifel an die Einzigartigkeit von Project Rub anknüpfen. Die zahlreichen Minispiele von „Freundin in die Luft werfen“, „Leute von Palmen schütteln“ bis hin zu „Bären über den Haufen fahren“ sind noch einen Grad verrückter und natürlich auch witziger. Der Schwierigkeitsgrad wurde meiner Meinung nach ein wenig nach oben geschraubt, was dem Spielspaß aber sehr gut tut. Der Sound passt wie die Faust auf’s Auge, weswegen ich mir gern zwischendurch in der freizuspielenden Sound-Option die „Rabbit“-Musik, sowie Rabbit-Rufe gern noch einmal anhöre. Für Langzeitspielspaß wurde ebenfalls gesorgt. Die Verbindungs- und Zweispielermöglichkeiten sorgen für zusätzliche Abwechslung. Die Entwickler haben die Atmosphäre von Project Rub super beibehalten und in The Rub Rabbits! integriert. Sogar das Startmenü verändert sich auf eine witzige Art und Weise - zum Beispiel wenn euer Akku beinahe leer ist. Er begrüßt euch auch beispielsweise mit einem "Happy Holiday" zu Festtagen. Für mich ist dieses DS Spiel damit noch einen ganzen Tick besser als der einstige SEGAs DS-Starttitel. Wer Den Vorgänger noch nicht kennt und wissen möchte, wie es nach "The Rub Rabbits!" weitergeht, sollte sich schleunigst Project Rub besorgen! Denn dieser Teil hier erzählt die Vorgeschichte. Wer Project Rub mochte, wird The Rub Rabiits! lieben. Denn...
...die Devise heißt nach wie vor:
ununterbrochenes streicheln, pusten und stupsen in der Öffentlichkeit könnte ungewolltes Aufsehen erregen.

Ronny Wecke