Das Dreamcast Modem ist serienmäßig beim Kauf der Konsole mit dabei. Damit hatte jeder Käufer die Möglichkeit, das System direkt zum Release mit dem Internet zu verbinden. Damit ist die SEGA Dreamcast die weltweit erste Konsole, die standardmäßig diese Funktion besaß und jedem Spieler von Beginn an zur Verfügung stand.

Lediglich die Bandbreite war verschieden. Hatten die ersten japanischen Konsolen ein 33.6k-Modem (für 33.6 kbit/s), folgte schon bald das schnellere 56k-Modem mit 56 kbit/s Geschwindigkeit. In den USA wurde grundsätzlich das schnellere 56k-Modem zur Konsole gepackt. Europäer dagegen mussten grundlegend mit dem langsameren 33k-Modem vorliebnehmen. (Übrigens wird gerne behauptet, Europäer verfügten grundsätzlich über das 56k-Modem. Dies ist nicht korrekt.) Der Unterschied zwischen den beiden Versionen ist kaum erkennbar. In Form und Farbe sind diese schließlich identisch zueinander. Lediglich die Aufkleber – wenn vorhanden – geben Hinweise über das genaue Exemplar.

  • 56k-Modem: 670-14140B bzw. 670-14082A
  • 33.6k-Modem (HKT-3030): 670-14116A


Zum Start der Dreamcast in den Jahren 1998/1999 war dies der Maßstab für das Internet und viele Jahre die dominierende Form fürs Internet: Dial-Up-Connection. Dies gilt ebenso für normale Computer zu dieser Zeit. Für die Spielehersteller reichte diese Geschwindigkeit, um die meisten die eigenen Wünsche umzusetzen. Dabei handelte es sich um den Download von Zusatzinhalten oder dem Senden von kleineren Daten- wie Informationspaketen, darunter Highscores oder E-Mails samt Anhängen. Selbst das Surfen im Internet wie auch Online-Spielen war damit problemlos möglich. Sonic Adventure war vermutlich das erste Spiel, das Downloads bereitstellte.

Am 8. Juni 2000 kündigte SEGA die nächsten Modelle an. In dieser Ankündigung wurden Breitbanddienste unter der Verwendung von Glasfasern, ADSL und CATV-Kabeln genannt. Die sogenannte Dreamcast-Initiative sollte die erste dieser Breitbanddienste sein. SEGA erklärte an jenem Tag, sich zu diesem Zeitpunkt in der Massenproduktion von Breitbandadaptern (BBA-Adapter) zu befinden, um eine Bandbreite von bis 100 Mbit/s zu nutzen. Um einen reibungslosen Betrieb für Kunden mit schwächeren Leitungen zu ermöglichen, arbeitete SEGA zusätzlich an einem LAN-Adapter (HIT-0300). Dieser ermöglichte bis zu 10 Mbit/s und nutzte einen Fujitsu MB86967 Chip. Der BBA-Adapter (HIT-0401) ermöglichte zwischen 10 bis 100 Mbit/s an Datengeschwindigkeit und nutzte einen Realtek 8139 Chip. Zugleich gab SEGA bekannt, an zahlreichen neuen Inhalten zu arbeiten, darunter Spiele, Filme, Animationen, Karaoke, Musikvertrieb und Online-Games für bspw. die Dreamcast-Digitalkamera oder das Karaoke-System. Der Musikdienst war mittels der MP3-VMU angedacht.

Gekauft werden konnten beide Adapter bei der CSI Co., Ltd – einem Joint Venture zwischen der CSK Corporation (dem Anteilseigner von SEGA zu dieser Zeit) und der Nippon IBM Co., Ltd. – bzw. beim Release auch im stationären Handel. Der LAN-Adapter kam nur in Japan auf den Markt. Der BBA-Adapter wurde im Januar 2001 auch in den USA veröffentlicht und damit kurz vor dem Produktionsstopp der Konsole. In Europa wurde keines der schnelleren Adapter offiziell auf den Markt gebracht. Kunden mussten diese importieren. Da die Adapter in Breitbandgeschwindigkeit erst spät auf den Markt kamen, unterstützen nur wenige Spiele diese Peripherie, allen voran Phantasy Star Online bzw. Ver.2, Quake III Arena oder Unreal Tournament. Zum Einstellen der neuen Optionen veröffentlichte SEGA hierfür auch neue Browser, der ein schnelleres Surfen erlaubte. Ähnliches ermöglichte SEGA of Europe übrigens auch für das normale 33,6k-Modem, damit sich Spieler nach dem Aus des Online-Services Dreamarena einen eigenen Internet-Anbieter aussuchen konnten. Schließlich sollten Spieler das Internet auch weiterhin nutzen können. Ganz gleich, welches Modem sie inzwischen besaßen. Denn keines dieser Peripherie besaß einen Region-Lock und ist auch heute mit jeder Dreamcast-Konsole kompatibel.