Wii -- Super Monkey Ball: Banana Blitz

Erneut schickt Sega seine kugelige Affenbande in die Welt hinaus. Doch nachdem wir sie schon mal in einem richtigen Adventure erleben durften, haben die putzigen Kerlchen in ihrem ersten Wii Abenteuer zu ihren Wurzeln zurückgefunden. Sie müssen nun wieder durch kurze aber knifflige Welten gesteuert werden, um schnellstmöglich das rettende Ziel zu erreichen. Ein gefährlicher Pirat mit einer riesigen goldenen Schere (anstatt eines sonst üblichen Hakens) an einer Hand hat Aiai und seinem Freunden nämlich die goldenen Bananen gestohlen! Nun gilt es, diese wieder zurück zubekommen. Wobei die edlen Früchte über acht verschiedene Welten verteilt wurden und dort jeweils von einem Levelboss bewacht werden. Dazu stehen euch neben Aiai und seiner Freundin Meemee vier weitere Affen zur Verfügung, die sich auch spielerisch voneinander Unterscheiden. Somit ist auch dann für genügend Auswahl an Charakteren gesorgt, wenn ihr mit dem Spiel mal eine Party schmeißen wollt. Denn "Super Monkey Ball: Banana Blitz" bietet neben dem Hauptziel noch 50 weitere kleine Geschicklichkeitsaufgaben und Wettkämpfe, die ihr mit bis zu vier Spielern gleichzeitig austragen könnt.
Doch worum geht es eigentlich? All jenen, die SEGAs Monkey Ball Reihe noch nicht kennen, möchte ich zunächst das Konzept in groben Zügen näher bringen: Die kleinen Affen, die ihr steuern müsst, können von euch nicht direkt kontrolliert werden. Sie stecken innerhalb des Hauptspieles in durchsichtigen Kugeln und müssen durch die Welten balanciert werden, indem ihr gleich die ganze Umgebung kippt, in der sie sich befinden. Daraufhin rollen sie, in ihrer Kugel laufend, in die entsprechende Richtung los und können auch nur so durch die teils kniffligen Passagen hindurchgeführt werden. Ein Absturz über den Rand hinaus hätte tödliche Folgen, weshalb euch diese Aufgabe eine Menge Geschick abverlangt. Ziel dabei ist es, den Ausgang der Level innerhalb eines recht knappen Zeitlimits zu erreichen.

Es geht Level für Level voran
Zunächst habt ihr nach dem Titelbildschirm die Wahl zwischen dem Soloabenteuer, was das eigentliche Spiel ausmacht, dem Partymodus und den Optionen, wo ihr euch Rekorde und Replays anschauen könnt. Beschreitet ihr nun das Abenteuer im Alleingang, steht euch zu Beginn lediglich die erste Welt zur Verfügung. Später könnt ihr über diesem Auswahlbildschirm begonnene oder absolvierte Welten erneut betreten, um am zuletzt erreichten Punkt fortzusetzen oder um eure bisherigen Ergebnisse noch einmal zu verbessern. Dabei ist jede Welt noch einmal in acht Level unterteilt, die mit zunehmender Zahl auch entsprechend schwieriger werden. Zwar könnt ihr deren Reihenfolge innerhalb einer Welt nach Belieben bestimmen, doch müsst ihr immer zunächst die erste Level bewältigt haben um auf diese Möglichkeit zurückgreifen zu dürfen. Glücklicherweise geht es deshalb nach jeder Level, die im Grunde immer eine Art schwebende Insel darstellt, wieder zu diesem Auswahlbildschirm zurück. Bereits geschaffte Inseln bleiben als solche markiert. Daher müsst ihr also nicht etwa gezwungenermaßen alle auf einmal schaffen oder nach dem virtuellen Tod wieder von vorn beginnen! Nein! Erfreulicherweise könnt ihr euch wirklich jede dieser Inseln einzeln vorknöpfen und braucht niemals öfter als einmal das Ziel zu erreichen, solange ihr die Konsole nicht etwa ausschaltet. Dann erst nämlich müsst ihr jede Insel der zuletzt begonnenen Welt noch einmal absolvieren. Um eine Level zu schaffen, steht euch nur eine begrenzte Anzahl von Leben zur Verfügung. Doch ihr könnt auf den kleinen Inseln herumliegende Bananen einsammeln, die euch jedes Mal ein neues Leben bescheren, sobald ihr 20 von ihnen einsammeln konntet. Habt ihr auf der vierten Insel das Ziel durchlaufen, gelangt ihr zudem in ein Bonuslevel. Hier bekommt ihr eine begrenzte Zeit zur Verfügung, um alle darin befindlichen Bananen einzusammeln. In diesen sehr klein gehaltenen Levels könnt ihr erfreulicherweise kein Leben verlieren, dafür aber eine Menge dazuverdienen. Denn auf engstem Raume gibt es haufenweise krumme Früchte zu sammeln! Ein Zieltor, wie in den normalen Levels, gibt es dabei nicht. Ist die Zeit abgelaufen, stürzt ihr ab oder habt ihr alle Bananen gesammelt, geht es zum normalen Spiel zurück in die nächste Level. Habt ihr so nach und nach schließlich alle acht Inseln erfolgreich gemeistert, trefft ihr automatisch auf den Levelboss dieser Welt. Den gilt es mit einer besonderen Taktik zu besiegen, indem ihr seinen Schwachpunkt ausmacht und attackiert. Dabei ist die Kollisionsabfrage erfreulich gutmütig und erkennt selbst annähernde Treffer als geglückt an. Wobei die Wesen, die euch erwarten, nicht gerade klein geraten sind! So müsst ihr neben einem übergroßen Vogelstrauß auch schon mal eine Art mechanischen Riesensaurier erlegen. Das weiß gerade von den Kamerafahrten her zu gefallen! Als Belohnung winkt euch eine der goldenen Bananen und der Zugang zur nächsten und wieder etwas schwierigeren Welt, wo es nach dem gleichen Schema weiter geht.

Doch selbst für diesen Übergang hat man sich bei SEGA etwas Spaßiges einfallen lassen. Werden nämlich nach jedem besiegten Endgegner die Credits angezeigt, braucht ihr in diesem Augenblick dennoch nicht als einfacher Zuschauer zu fungieren. Weit gefehlt! Selbst hier steuert ihr den kleinen Affen in seiner Kugel über den Bildschirm und dürft nach Herzenslust die Bananen aufsammeln, die Zusammen mit dem Schriftzug über den Screen von Unten nach Oben scrollen. Dabei sind diese nicht selten zwischen den Buchstaben gelagert, von denen ihr bei Berührung abprallt wie von einem Trampolin, sodass ihr mit einer ruhigen Hand geschickt um sie herum steuern müsst. Dabei kontrolliert ihr die Kugel samt Inhalt aber ausnahmsweise mal direkt, indem ihr das Gespann mit der Wii-Fernbedienung über den Bildschirm führt, als würdet ihr das Ende eines Stabes über die zu sammelnden Bananen bewegen wollen. Insgesamt gibt es in diesem Minispiel 200 der gelben Südfrüchte zu sammeln. Am Ende erfahrt ihr, wie viele davon ihr mitnehmen konntet und welchen „Affen-Rang“ ihr euch dadurch verdient habt. Doch Moment! Wo wir doch gerade bei der Steuerung sind: Es gibt gerade bei der Wii eine erwähnenswerte Besonderheit!
„Wii“ wurde die Fernbedienung genutzt?
Wie bereits erwähnt werden bei Monkey Ball nicht die Charakter sondern die Levels selbst bewegt, indem man quasi gleich den gesamten Bildschirm in alle Richtungen kippt und schwenkt. So versetzt ihr die Insel, auf der euer Affe gerade umher rollt, in eine entsprechende Schieflage und könnt so die Schwerkraft für euch arbeiten lassen. Doch musste man auf anderen Konsolen noch mittels Steuerkreuz oder auf den Nintendo DS mit Hilfe des Stylus die Kipp-Richtung der Insel dirigieren, so habt ihr auf der Wii erstmalig die Lage der Inseloberfläche sprichwörtlich vollkommen in eurer Hand. Dazu haltet ihr die Wii-Mote einfach waagerecht mit der Vorderseite auf den Bildschirm gerichtet, mit einer Hand fest, sodass ihr jederzeit den A-Knopf mit dem Daumen erreichen könnt. Versucht Euch vorzustellen, dass ihr gerade einen verlängerten Griff der Insel in eurer Hand haltet. Führt ihr nun mit Hilfe eures Handgelenkes Schwenkbewegungen aus, reagiert das Spiel darauf und überträgt exakt die dadurch entstandene Lage der Fernbedienung auf die Inseloberfläche. Je weiter ihr sie dabei in eine Richtung neigt, desto schneller rollt euer Äffchen dorthin los. Fast so, als würdet ihr eine Bratpfanne am Griff halten, in der eine Kugel umherrollt, die ihr nun gezielt an einen Punkt dirigieren müsst. Auch wenn die etwas unglücklich wirkende Lage der Äffchen nicht den Anschein macht, so können sie trotz ihrer Hamster-Laufkugel noch Sprünge ausführen, um beispielsweise Abgründe zu überwinden. Diese könnt ihr durch einen Druck auf die A-Taste der Fernbedienung ausführen, wobei sie allerdings bei der Landung ein klein wenig nachfedern. Das solltet ihr unbedingt berücksichtigen. Den Nunchuk braucht ihr für diese Aufgabe (noch) nicht. Er kommt erst bei einigen der zahlreichen Minispiele zum Einsatz, die ich an später noch etwas genauer erläutere.

Die Welt ist voller Gefahren
Um alle goldenen Bananen wieder zu erlangen, müsst ihr mehrere Inseln meistern, die sich allesamt in verschiedenen Welten befinden und sich optisch wie spielerisch stark voneinander unterscheiden! So verschlägt es euch von karibischen Palmenstränden zu arktischen Schneelandschaften über Pyramiden gesäumte Wüsten bis hin zu Dschungelpassagen und düstere Geisterschiffe - um nur mal die ersten Beispiele zu nennen. Entsprechend fallen auch die zu überwindenden Hindernisse und Levelelemente der einzelnen Inseln aus. Trefft ihr in der grünen Vegetation noch auf Hängebrücken und hölzerne Apparaturen, so müsst ihr in der verschneiten Hügellandschaft rollenden Schneebällen ausweichen oder überdimensionale Steintreppen in der Wüste meistern. Überhaupt wird es euch nicht gerade einfach gemacht. Als hättet ihr nicht schon genug damit zu tun, überhaupt auf dem Weg zu bleiben und sicher Richtung Ziel zu rollen, müsst ihr dabei auch noch allerhand Stolpersteine überwinden. Die Ideen der Entwickler sind dabei recht vielfältig ausgefallen und überraschen nicht selten mit fast schon niedlichen Einlagen: Beispielsweise wild flatternde Vögel am Wegesrand, die mit ihrem Flügelschlag so viel Wind erzeugen, dass er euch von der Bahn zu werfen droht. Oder planlos umher tapsende Maulwürfe, die euch bei Kontakt versuchen, von der Plattform zu schubsen. Ansonsten gilt es auch, bewegenden Barrikaden auszuweichen, Abgrund überwindende Schaukeln zu nutzen, unkontrollierbare Untergrundbewegungen entgegen zu steuern oder gar riesige Laufräder in Bewegung zu setzen, indem ihr in ihnen rollt wie ein Hamster im Laufrad.

Manchmal stoßt ihr aber auch auf Prellpfosten, von denen ihr wie ein Gummiball abprallt und in die entgegengesetzte Richtung geschossen werdet. Das kann besonders auf kleineren Plattformen fies sein. Doch zum Glück gibt es auch Elemente in den einzelnen Levels, die ruch die Sache an besonders kniffligen Stellen erleichtern. So schützen euch Zäune, Steine, Bäume oder Pfosten ab und an davor, vom Rand der Insel in den sicheren Tod zu fallen. Allerdings werden diese Hilfen im Laufe der einzelnen Welten immer seltener, wodurch der Schwierigkeitsgrad enorm steigt. Selbst das Ziel ist nicht immer so einfach zu treffen. Der Torbogen, den ihr am Ende durchrollen müsst, ist nur von zwei Seiten aus betretbar und stellt sich fieserweise schon mal quer zum Streckenverlauf. Dann heißt es auf engstem Raum geschickt drum herum rollen und im richtigen Augenblick die Insel zu kippen, damit euer Affe auch wirklich hindurchrollt. Und nicht etwa daneben her Richtung Abgrund. Dann nämlich müsstet ihr die Insel vom Startpunkt aus erneut beginnen. Einen Checkpoint gibt es nicht! Ach ja: Und immer daran denken, dass stets ein Countdown mit läuft. Ein Trödeln wird nicht geduldet und kostet euch unter Umständen ebenfalls ein Leben! Allerdings ist es etwas ärgerlich, dass gerade die recht groß dargestellte Zeitanzeige ab und an die Sicht auf die Strecke versperrt - beispielsweise wenn es bergauf geht. Besonders nettes Feature: Wer eine Level mal intensiv üben möchte, kann dies jederzeit tun, indem er bei der Levelauswahl eine Insel mittels [B] und [A] gleichzeitig startet. Dann nämlich stehen ihm unendlich viele Leben zur Verfügung und es geht, selbst nach dem Vollenden der Insel, stetig auf ihr weiter. So lange, bis man das ganze manuell unterbricht, um „endlich“ die nächste oder zumindest eine andere Insel zu wählen.
Geschickte Wahl statt Lieblingsaffe
Solange ihr noch keine Insel betreten habt, könnt ihr jederzeit den Affen wechseln, den ihr fortan steuern wollt. Dabei solltet ihr euch aber nicht nur auf euren persönlichen Geschmack besinnen. Sondern über einen Wechsel nachdenken, wenn es mal mit dem letzten Level nicht so recht gelappt hat. Die putzigen Affen haben nämlich unterschiedliche Eigenschaften, die sich innerhalb einer Level sowohl als hilfreich, als auch als ungeeignet herausstellen können. Zwar sind die Unterschiede eher minimal ausgefallen, doch könnte schon die geringfügig kleinere Kugel, die etwas stärkere Durchschlagskraft oder die leicht höhere Sprungweite über Erfolg oder Niederlage entscheiden. Leider werden euch weder im Handbuch, noch in der spieleigenen Charakterwahl Hinweise über die Eigenschaften verraten. Deshalb müsst ihr euch etwas mühselig durchtasten und alles mal ausprobieren, falls uhr mit einem Affen mal Probleme habt. Das mag jetzt zwar etwas benutzerunfreundlich klingen, doch lernt man so auch alle Vertreter der Primatenbande kennen und wird mit ein wenig Taktik konfrontiert. Hier also mal ein kleiner Überblick, wen ihr so alles ins Rollen bringen könnt:

Der sorglose, Bananen liebende AiAi ist bislang der Titelheld schlechthin dieser Reihe und darf natürlich auch im ersten Wii Abenteuer nicht fehlen. Die zuversichtliche Affendame MeeMee, ist AiAs selbsternannte Freundin, die stets bemüht ist, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Das dickköpfige Baby, ist der Sohn der beiden und aus der Zukunft gekommen, um seinen Eltern zu helfen. Der kräftige GonGon war einst der Erzrivale von AiAi. Im Laufe der Zeit jedoch sind die beiden richtig gute Freunde geworden. Der geheimnisvolle alte Doktor kann sich nicht an seinen richtigen Namen erinnern, erfindet aber allerlei nützliche Dinge und gilt als sehr intelligent. Das furchtlose Affenmädchen YanYan hat von ihrem Vater allerlei Kampfkünste erlernt, ist jedoch in Gegenwart von AiAi recht schüchtern. Denn sie ist in ihn verliebt.
Das muss man gesehen haben
Schafft ihr es durch das Ziel zu kommen, seht ihr das ganze noch einmal als kurze Wiederholung aus einer anderen Perspektive und habt zudem die Möglichkeit, diesen Augenblick für die Nachwelt festzuhalten. Ähnlich wie das Replay bei einem Rennspiel könnt ihr besonders gelungene oder spektakuläre Zielläufe im internen Speicher oder auf einer Speicherkarte verewigen. So könnt ihr sie später Freunden zeigen oder einfach selber nochmal genießen. Ebenfalls sehr nützlich: Wenn ihr innerhalb einer Level mittels Plus-Taste pausiert, könnt ihr euch die Insel noch einmal genauer anschauen, indem ihr sie frei drehen, zoomen oder gänzlich von oben betrachten könnt. So könnt ihr den optimalen Weg ausmachen und euch schon mal darauf vorbereiten, was im Laufe der Strecke so auf euch zukommt. Allerdings ist die Pause ziemlich störrisch. Aktivieren könnt ihr sie meist nur mit etwas Geduld, da man schon mal längere Zeit den Plus-Knopf drücken muss, ehe etwas reagiert.
Partyspiele
Hier braucht ihr an einigen Stellen auch die Nunchuks, weshalb ihr euren Freunden Bescheid sagen solltet, dass sie beim nächsten gemeinsamen Spielabend ihre samt Fernbedienung mitbringen sollen. Ansonsten würden euch nämlich so einige der sonst 50 Minispiele verschlossen bleiben. Dabei können bis zu vier Spieler zeitgleich ins Rennen gehen und sich auch unabhängig von der Wahl der anderen Mitspieler ihren Lieblingsaffen aussuchen. Denn ein Charakter kann auch durchaus mehrmals vorkommen. Wirklich nett, wie ich finde. Denn so gibt es hier garantiert keine Streitereien und man spart sich die wüsten Beschimpfungen für den Ausgang eines Wettkampfes auf! Die Auswahl der Schauplätze und Disziplinen ist dabei erstaunlich vielfältig ausgefallen und steht euch glücklicherweise auch gleich im vollen Umfang zur Verfügung. Wer möchte, kann auch vorher eine Anzahl von Spielen festlegen, die dann nacheinander absolviert und zu einem Gesamtergebnis zusammengezählt werden, ehe ein endgültiger Gewinner ermittelt wird. Ganz und gar abhängig vom Spiel geht ihr gleichzeitig bei geteiltem Bildschirm aufeinander los. Oder ihr spielt nacheinander, um euer Können zu beweisen. Ebenfalls unterschiedlich ist die Anzahl der zeitgleich benötigten Spieler. Wobei die erforderliche - jedoch fehlende - menschliche Präsents stellvertretend vom Computer gesteuert wird, sodass ihr gegebenenfalls sogar alleine euren Spaß daran haben könnt. Es empfiehlt sich allerdings, die vorher eingeblendeten Anleitungen genaustes zu studieren oder zumindest mal eine Proberunde absolviert zu haben, da die Steuerung nicht immer gleich ersichtlich ist. Hier mal ein kleiner Einblick dessen, was euch so erwartet:

Hochseilakt: (1-4 Spieler gleichzeitig):
Versucht das Gleichgewicht zu halten, während euer Äffchen hoch oben auf dem Seil von Mast zu Mast balanciert. Dazu hält euer Charakter eine lange Stange in den Händen, die ihr geschickt mit der Fernbedienung zum Verlagern des Gewichtes nutzen müsst, um nicht seitlich runter zu fallen. Das Tempo bestimmt ihr dabei ebenfalls selbst, während ihr die Fernbedienung längs zum Bildschirm haltet.
Angriff aus dem All: (1-4 Spieler gleichzeitig, Nunchuk erforderlich)
Steuert mit Hilfe beider Fernbedienungs-Elemente ein kleines Raumschiff, in dem euer Affe sitzt. Versucht sowohl Aliens als auch eure Kontrahenten mittels Lasersalven abzuschießen, während ihr wiederum dessen Schüssen ausweicht. Dabei habt ihr die rechte Düse mit der rechten Fernbedienung unter Kontrolle und die linke Düse entsprechend mit dem Nunchuck in eurer linken Hand. Eine Bewegung zum Fernseher hin führt zu einer Vorwärtsbewegung… und der Zug zu euch zum Rückwärtsgang. Wobei eine Kombination aus beidem einen Schwenk um die eigene Achse auslöst. Haltet ihr die beiden Fernbedienungen weiter voneinander entfernt, führt ihr zudem einen Sprung aus und könnt bei einer Annäherung wieder auf den Boden zurücklenken. Klinkt kompliziert? Nicht, wenn ihr es erstmal probiert und verinnerlicht habt!

Werd' den Dieb los (1-4 Gleichzeitig)
An den Palmen hängen mehrere Bananenstauden, auf die es einige Diebe abgesehen haben. Schützt sie, indem ihr euch mittels Steuerkreuz an die richtige Stelle begebt und mit ruckartigen Aufwärtsbewegungen der Fernbedienung die dreisten Störenfriede von den Bäumen schubst. Achtet dabei aber auch auf die Bälle am Boden, über die ihr rechtzeitig mittels A-Knopf hinweg springen müsst, um nicht aus dem Bildschirm heraus mitgerissen zu werden. Das würde nur unnötig Zeit kosten, in der man euch wieder einige Bananen klaut.
Bananenfang: (1-4 Spieler gleichzeitig)
Es regnet plötzlich Bananen!? Steuert euren Affen über das Feld und versucht möglichst viele von diesen einzufangen. Passt dabei auf die Bomben auf. Diese müsst ihr meiden. Dabei ist die räumliche Position der Fernbedienung entscheidend! Wollt ihr tiefer hinein gelangen, müsst ihr auch die Wii-Mote weiter Richtung Fernseher bewegen. Wollt ihr dagegen weiter nach vorne laufen, heißt es, die Wii-Mote weiter zu euch zu ziehen. Links- und Rechtsbewegungen funktionieren durch entsprechende Schwenks in diese Richtungen.
Puzzlespiel: (1-4 Spieler Gleichzeitig)
Tatsächlich müsst ihr hier schnellstmöglich ein Puzzle und somit ein Motiv zusammenlegen. Den Schwierigkeitsgrad könnt ihr in Form die Anzahl der Teile vorher festlegen. Legt ihr Teile richtig aneinander, wobei sie auch teilweise erst aus dem Handgelenk heraus gedreht werden müssen, dann werden sie automatisch „zusammengeklebt“ und können dann als Einheit weiterhin bewegt und gedreht werden.
Ansonsten gibt es noch:
Affen-Bowling (1-4 Spieler Nacheinander)
Affen-Boxkampf (1-2 Spieler Gleichzeitig, Nunchuk erforderlich)
Affen-Darts (1-4 Spieler Nacheinander)
Affen-Fechten (1-2 Spieler Gleichzeitig)
Hürdenlauf (1-4 Spieler Gleichzeitig, Nunchuk erforderlich)
u.v.m
Übrigens: Je nachdem, mit welcher Taste ihr euren Affen auswählt, entscheidet ihr, worauf eure Steuerung angepasst wird. Nämlich nach Links- oder Rechtshänder.

Grafik
Bilderbuchgrafik im wahrsten Sinne des Wortes! Tatsächlich schein ihr euch trotz 3D-Grafik in einem kunterbunten Kinderbuch zu befinden, während ihr euch durch die verschiedenen Themen der Welten kugelt. Das soll jetzt aber keineswegs negativ gemeint sein, denn es passt nicht nur exzellent zum flotten und spaßigen Spielprinzip. Sondern es weist zudem noch allerlei liebevolle Details auf, die das Spiel insgesamt sehr freundlich erscheinen lassen. Ruckler oder Aussetzer? Fehlanzeige! Selbst wenn ihr die gesamte Landschaft schlagartig zur Seite kippen lasst, ist dem Spiel keinerlei Rechenpause anzumerken. Dabei sind die Inseln mit Allerlei ausgestattet worden und sind voll gepackt mit levelspezifischen Elementen und Oberflächenstrukturen: Holzplanken, Kakteen, Lianen, Tannenbäume, Sand, Geröll oder gar riesige Pyramiden und vermoderte Schiffsfracks… alles fügt sich in das Gesamtbild der Level ein und verfolgt dabei ein bestimmtes Thema. Dabei schweben die Inseln selbst in einem scheinbar unendlichem Raum, deren Untergrund passend zum Level aus Wasser, Schnee oder Sand besteht und an deren Horizont man Polarlichter, Berge oder einfach nur den weiten Himmel ausmachen kann. Insgesamt also eine phantasiereiche wie verspielte Darstellung - passend zu der spaßigen Idee, die hinter Super Monkey Ball steckt. Nur wer ausschließlich hochauflösenden Realismus bevorzugt und mit zweckmäßigen Darstellungen nichts anfangen kann, könnte an der Grafik von "Banana Blitz" etwas auszusetzen haben.
Sound
Leider eine der wenigen Schwächen des Spieles! Zwar passen die lustigen Musikstücke wirklich gut zu dem kunterbunten Geschehen und laufen ohne Ladepause als Endlosschleife durch. Doch sind gerade die beiden Punkte schon nach wenigen Spielminuten wiederum der Grund für die schlechte Kritik. Die extrem hervorstechenden und einfach gestrickten Hintergrundmelodien, die sich schon nach zwei Minuten wiederholen, nerven nämlich nach einiger Zeit gewaltig. Auch wollen sie einfach nicht mehr aufhören. Zudem sucht man vergebens nach einer Möglichkeit, die Lautstärke der BGM zu verringern oder gar völlig abzuschalten, damit man nebenbei vielleicht eine andere Musik hören könnte. Doch Nichts zu machen! Schaltet ihr aber den Sound ganz ab, indem ihr euren Fernseher oder die Anlage runter dreht, dann verpasst ihr wiederum was! So leitet ein „Fertig?... LOS!!!“ passend den Start ein. Außerdem sorgen die putzigen Geräusche der Äffchen nicht selten für einen Lacher, wenn sie beispielsweise bei zu hohem Tempo nicht mehr in der Kugel laufen können und darin quiekend ihre Kreise drehen! Alles in allem ist die lustige kunterbunte Soundkulisse zwar ok und durchaus passend, doch eignet sich diese Art der Akustik einfach nicht für länger benötigte Melodien im Hintergrund. Das ist dann wieder zu viel des Guten!


Schnelle Reaktion, geschickte Hände und ein gewisses Maß an Feingefühl sind die wichtigsten Dinge, die ihr mitbringen solltet. Dann steht dem Spaß nichts mehr im Wege! Mir selbst hatten schon die vorangegangenen Monkey Ball Spiele richtig gut gefallen. Doch mit Hilfe der Wii-Fernbedienung wird das Ganze noch mal getoppt! Denn nun gesellt sich zu dem spaßigen Konzept auch noch die unglaublich präzise Steuerung der kleinen Affenwelt und somit eine nie da gewesene Kontrolle über eure Manöver!
Musste man eine Schräglage sonst mühselig ansteuern, so könnt ihr diese nun ganz einfach einnehmen, indem ihr lediglich die Fernbedienung entsprechend haltet. Wii sei Dank! Somit wahrlich der schönste Teil der Reihe und fast schon ein Pflichttitel für alle Freunde von unterhaltsamen Geschicklichkeits-Spielen! Lediglich ungeduldige Naturen sollten lieber Abstand halten, da es schon mal zwei bis drei Anläufe braucht, bis man den Dreh raus hat und man mit einer unruhigen Hand nicht weit kommt! Soundmäßig hat der Titel zwar mit einigen Schwächen zu kämpfen. Doch als kleine Versöhnung gibt’s gleich 50 Minispiele oben drauf, die man mit bis zu vier Leuten zeitgleich bestreiten kann! Macht euch also auf eine Menge Spaß gefasst! Allein… oder im Affenrudel!

Tanja Pattberg