GameCube -- Skies of Arcadia Legends

In einer von Geheimnissen umwitterten Welt wehen die Winde der Veränderung. Abenteurer fliegen in den Himmel, voller Träume und Hoffnungen, auf der Suche nach Glück und Ruhm.
Eine Zeit großer Erforschungen... Die Welt wartet darauf, dass tapfere Seelen das Unbekannte herausfordern.
Die Antworten auf deine verrücktesten Träume erwarten dich. Setze deine Segel gegen den Wind, damit das Abenteuer beginnen kann!
Ein junges Mädchen im silber-weißen Gewandt fliegt in ihrem kleinen Luftschiff inmitten der windstillen Nacht über den Wolken von Arcadia. Alles ist ruhig, der einzige Laut das leise Pfeifen des Schiffes durch die Reibung in der Luft. Der silberne Mond strahlt wie das Mädchen selbst, als plötzlich ein riesiges schwarzes und gepanzertes Schiff hinter ihr aus den Wolken empor steigt. Immer weiter an das hilflose, in einem Silberschleier gehüllte, Mädchen heran. Der Controller vibriert stärker, je weiter das Schiff der kaiserlichen Armada heranrückt. Admiral Alfonso befehligt seiner Flotte den Einsatz von Erschütterungsgranaten. Ein paar Geschosse explodieren in unmittelbarer Nähe des Silviter - sie ist bewusstlos. Mit gierigem Blick erwartet Alfonso schon höchste Beachtung der Kaiserin für diesen Beutezug. Doch das kaiserliche Schlachtschiff wird durch irgendetwas erschüttert. Lagebericht heißt es. Was war das eben gewesen? Da von Backboard, diese Fahne.....Luftpiraten!
Das ist die Geschichte von Vyse und seiner wohl besten Freundin Aika. Zusammen mit den anderen Piraten und Anführer Captain Dyne - Vyses Vater - überfallen sie bevorzugt die kaiserliche Armada, um deren Gold und Schätze zu rauben und sie zum Teil an Arme zu verteilen. Sie nennen sich die Blue Rogues. Die Black Pirates dagegen greifen alles an, ganz gleich ob die Armada oder unbewaffnete Handelsschiffe. Das ist der Unterschied zwischen den Black Pirates und den Blue Rogues, welche in diesem Moment das Schiff von Alfonso kapern wollen. Vyse und Aika springen an Deck des gegnerischen Kampfschiffes, umzingelt von einer Horde Soldaten. Der erste Kampf beginnt. Und wie es bei reinen Rollenspielen so ist, läuft dieser rundenbasierend ab.

Abgesehen von den im Spiel vorkommenden Schlüsselszenen kann aus jedem Kampf geflüchtet werden. Wer allerdings nur ein Funken Ehre als Blue Rogue besitzt, wird sich jedem Kampf stellen! Für den Kampf wurde ein Halbkreismenü geschaffen, das folgende Auswahlmöglichkeiten neben der Flucht bietet: Die beiden wichtigsten Felder sind natürlich der Angriff und die Möglichkeit des Schutzes vor feindlichen Attacken. Jeder Angriff - ganz gleich ob von euch oder dem Gegner - kann verschiedene Wirkung hervorrufen. Mit etwas Glück bekommt der Gegner einen extra harten Schlag auf die Nase, dem er dann auch nicht ausweichen kann. Denn auch dies gehört zu einem RPG dazu. Nicht jeder Schlag muss ins Schwarze treffen. Doch erwischt es einen doch, könnt ihr euch ab und an über einen Gegenschlag freuen. Ist der Gegner besieht, gibt es mächtig Erfahrungspunkte für jeden noch stehenden Charakter.
Doch die Welt von Arcadia ist natürlich mehr als nur ein simples Rollenspiel mit lächerlichen Gegnern. OverWorks hat eine Welt erschaffen, die aus sechs unterschiedlichen Regionen besteht. Um sich davon ein genaues Bild machen zu können, sollte man sich den eigenen Planeten vorstellen. Unsere Erde besteht aus mehreren Kontinenten. Jedes Land hat seine eigenen Sitten, Bräuche, Landschaften und Gesetze. In Skies of Arcadia ist dies nicht anders. Nur gibt es hier keine Kontinente und Ozeane, sondern in der Luft schwebende Inseln und größere Landmassen. Genauso gibt es Grenzregionen, sechs verschiedene Länder mit jeweils ihrem eigenem Mond. Jeder dieser sechs Monde beherbergt seine eigenen mystischen Kräfte. Manchmal fallen von diesen Monden auch sogenannte Moonstones herab. Von der Bevölkerung werden diese zu unterschiedlichen Zwecken verwendet - hauptsächlich aber als Energierecource. Die Kraft, die in den Moonstones steckt, gibt den Menschen Wärme wie es bei uns die Heizung oder Öfen tun. Auch dienen sie als Treibstoff für Fortbewegungsmittel.

Dass das in einer Welt in weiten Höhen keine Autos oder Fahrräder sein können, sollte inzwischen klar sein. Den uns auf den Ozeanen bekannten Handels- und Kriegsschiffen wurde von OverWorks mit Hilfe der Moonstones die Fähigkeit zum Fliegen gegeben. Auch Waffen nutzen die Vorteile der Moonstones. Zwar müssen die Steine erst aufbereitet werden, finden in den Kämpfen jedoch nützliche Verwendung. Die ersten beiden Moonstones im Spiel sind zum einen der grüne und zum anderen der rote Moonstone. Jeder Gegner nutzt die Kraft einer der sechs Monde. Greift ihr mit einer Farbe an, die des Feindes gegensätzlich ist, könnt ihr größeren Schaden anrichten. Um die Eigenschaften zu wechseln, wird die Y-Taste vor der Auswahl des "Angriff-Buttons" so lange gedrückt, bis die eigene Waffe die gewünschte Farbe ziert. Am Ende eines Kampfes gibt es je nach Farbe eine entsprechende Anzahl an Magie-Erfahrungspunkten.
Da es sechs verschiedene Monde und damit sechs verschiedene Moonstone-Typen gibt, sind im Laufe des Spiels auch sechs verschiedene Magie-Arten zu erlernen. Der grüne Mond ist vorwiegend für Heilungseffekte der Gruppe bzw. für Giftattacken geeignet. Die Farbe rot steht für verschiedene Feuer-Zauber, sowie zur Verstärkung der eigenen Werte. Die Schnelligkeit kann durch den blauen Moonstone erzielt werden. Kleinere Winde bis Orkan-Magie sind dessen Markenzeichen. Aber das ist gerade mal die Hälfte von dem, was es noch zu entdecken gibt. Die Anzahl der Magie-Erfahrungspunkte am Ende eines erfolgreichen Kampfes richten sich nach der Waffennutzung der einzelnen Team-Mitglieder. Je mehr Charaktere den gleichen Moonstone nutzen, desto mehr Punkte gibt es am Ende eines jeden Kampfes. Auf diese Art ist es möglich, gezielt bestimmte Zaubersprüche zu erlernen. Zu Beginn des Spiels ist natürlich noch kein einziger Zauber verfügbar und die ersten Kämpfe gegen die Valua-Soldaten auf dem Schiff legen auch nur maximal einen Zauber pro Figur frei. Zudem kann nur so oft Magie eingesetzt werden, wie dem jeweiligem Charakter MP (Magic Points) zur Verfügung stehen. Neben den HP (Hit Points) sind diese die wichtigsten überhaupt. Während die von den Entwicklern so liebevoll erstellten Piraten im Level schrittweise aufsteigen, steigt aber auch die Anzahl der MP stufenweise auf, sodass öfters Zauber losgelassen werden können. Bis es allerdings soweit ist, muss die Item Tasche herhalten. In jedem Kampf kann hier auf die verschiedensten Dinge zurückgegriffen werden, seien es Heilmittel, Magie-Boxen, gefangene Fische oder weitere Kostbarkeiten. Auch Rüstungen und Waffen können hier während des Kampfes gewechselt werden. Doch neben unzähligen Items bietet Skies of Arcadia Legends im vorhin genannten Halbkreismenü für den Kampf etwas äußerst Wichtiges: die Focus-Anzeige. Diese wird im Kampf auf der oberen Bildschirmhälfte angezeigt und gilt für die gesamte Gruppe. Wichtig ist der Focus für Magie und Superzüge. Je nach Art und Stärke dieser Angriffe sinkt dieser Focus-Wert, kann aber durch den Focus-Befehl selbst im Halbkreismenü stückweise wieder aufgefüllt werden. Jeder Magiezug kostet nicht nur einen MP-Punkt, sondern auch eine entsprechende Anzahl an Focus-Power.

Das heißt, dass Zaubersprüche zum einen mit Bedacht eingesetzt werden müssen und zum anderen sehr viel Strategie in das Spiel einfließt. Derartige Angriffe können daher nicht ununterbrochen von allen Party-Mitgliedern gestartet, sondern müssen erst Schritt für Schritt erarbeitet und taktisch eingesetzt werden. Natürlich endet Skies of Arcadia Legends damit nicht im nachdenklichem Spielchaos, sondern baut sich schrittweise auf. Genau wie die Story selbst. Wer ist dieses unbekannte Mädchen, auf die es die Armada abgesehen hat? Die Geschichte hinter dem unbekannten Silviter Fina, ihre Absichten, Wünsche und Hoffnungen bauen sich genauso auf wie die riesige Welt von Arcadia. Fliegt ihr zunächst im Luftraum der eigenen Pirateninsel umher und erlebt spannende Abenteuer auf benachbarten Inseln und geht auf Moonstone Schatzjagd, so gilt es schon bald, den Luftraum der ganzen Welt zu erobern. Für Piratenjüngling Vyse und seine Freundin Aika beginnen damit wundervolle, spannende aber auch teils sehr gefährliche Abenteuer in einer Welt der sechs Monde.
Doch auch so einige Dinge aus der Vergangenheit kommen hier ans Tageslicht. Woher hat Vyse zum Beispiel seine Narbe unter dem linken Auge oder wer war Admiral Mendosa? Hat Centime, Vater vom späteren Crew-Mitglied Hans, noch einen weiteren Sohn? Neu ist in der GameCube-Version vor allem die Jagd nach sogenannten Moonfischen. Da diese für das menschliche Auge unsichtbar sind, konnten Dreamcast Spieler diese höchstwahrscheinlich nie sehen. Da nun aber ein "Doc" eure Wege kreuzt und von ihm ein nettes Hilfsmittel erhaltet, könnt ihr diese nun in ganz Arcadia aufspüren und einem kleinen Mädchen bringen. Sie hat seit Jahren aufgrund eines schlimmen Ereignisses kein Wort mehr gesprochen. Mit diesen Moonfischen füttert ihr Marias kleinen Vogel und erhaltet als Dank kostbare Items wie beispielsweise den "Flammenumhang", "Gem of Fluidity" oder eine "Frauenrüstung".

Für weitere Ausrüstungsgegenstände sucht ihr die teils in der Luft (Handelsschiffe) und teils an Land ansässigen Item-, Waffen- und Schiffsteile-Händler auf. Nicht nur kaufen und verkaufen heißt die Devise, eine kleine Plauderstünde könnte so manch nützliche Information bringen. Informationen könnt ihr euch zudem auch in der Gilde kaufen. Ein wichtiger Bestandteil des Games stellen die zahlreichen Entdeckungen dar, nach welchen überall Ausschau gehalten werden sollte. Unzählige Entdeckungen fordern euch regelrecht dazu auf, den Rang des größten Schatzjägers zu ergattern. Ganz gleich, ob das "Pirate's Crave" oder der "Black Moonstone". Sobald sich etwas in greifbarer Nähe befindet, schlägt der Kompass des Flugschiffes aus und dreht sich wie wild im Kreis. Dies ist das Zeichen dafür, dass hier eine neue Entdeckung zu machen ist. In der Seefahrer Gilde können Informationen über den Fund gekauft aber auch verkauft werden. Aber Aufpassen: Je mehr sich eine Entdeckung herumspricht, desto weniger ist diese noch wert. Durch den Verkauf solcher Informationen könnt ihr gut Geld machen, ihr solltet es sogar.
Vyse ist der Sohn des Captains der Blue Rogues auf Pirate Isle. Dass jedes Kind irgendwann sein Elternhaus verlässt, ist in diesem Spiel nicht anders. Um als Pirat "anerkannt" und "erfolgreich" zu sein, solltet ihr aber ein paar grundlegende Dinge beachten: Die Anerkennung steigt nicht durch dumme und planlose Aktionen in den vielen Situationen, die im Spielverlauf eine schnelle Entscheidung verlangen. Manchmal müsst ihr euch als Spieler in die Charaktere hineinversetzen, um richtig handeln zu können. Steigt dieser "Verwegenheitswert" in dem stets fest vorgegebenen Story-Verlauf, vertrauen die Leute Vyse mehr und sind zudem umgänglicher. Im Status-Bildschirm, der zu jeder Zeit (außer im Kampf) mittels der X-Taste aufzurufen ist, könnt Vyses aktuellen Titel aufrufen. Desweiteren führt dieses Vertrauen natürlich auch zu neuen Freunden. Was liegt also ferner, als als Blue Rogue ein eigenes Piraten-Team zu gründen? Wen braucht man alles für solch ein Team? Das sind nicht nur Männer, die mit euch Gold beladene Schiffe überfallen oder sich den Black Pirates stellen. Das Schiff muss in Schuss gehalten werden, die Kanonen müssen gepflegt werden. Wer kocht für die Mannschaft? Werdet ihr von irgendwelchen Monstern angegriffen und müsst an Deck kämpfen, wer übernimmt das Ruder des Schiffes? Spätestens jetzt solltet ihr euch die Frage stellen, welches Schiff überhaupt? Und wo wird Vyse seinen Stützpunkt haben?

Grafisch wurde Skies of Arcadia Legends nicht sonderlich zum Dreamcast Original verbessert. Noch immer könnt ihr nicht durch die Fenster mancher Schiffe nach draußen schauen und auch die Charaktere sind ziemlich kantig. Eine reine 1:1 Umsetzung ist es grafisch dann aber doch nicht. Denn gelegentlich wird Kennern von Skies of Arcadia auf dem Dreamcast beim genauen Hinschauen auffallen, dass Kleinigkeiten leicht verbessert wurden. Neben einer sanfter wirkenden Optik wurde nicht nur das leichte Flimmern abgestellt. Besonders in einem von Finas Zuperzügen ist unschwer zu erkennen, dass die vormals kantige Hand nun wunderschön geformt ist. So muss eine Hand aussehen. Andere Charaktere bekamen solch eine Überarbeitung leider nicht zu spüren. Die zahlreichen Animationen rund um das Einsetzen von Items und Zaubersprüchen wirken trotz veralteter Optik mehr als nur genial. Vergleicht man in dieser Hinsicht andere Rollenspiele wie Grandia, Final Fantasy oder Evolution, so steht Skies of Arcadia Legends - was beispielsweise den Einsatz von Heilkristallen angeht - nach wie vor ganz oben auf dem Treppchen! Erscheinen bei anderen RPGs teilweise nur ein paar Tropfen und die HP steigen wieder, so erfährt man hier einen wahren Schauer an Lichteffekten. Magietechnisch gesehen werden immer alle Gegner im Bild eingeblendet, in eine Art Magiefeld gestellt und danach erfolgt der entsprechende Magie-Effekt. Donnerdrachen á la Grandia gibt es hier leider nicht zu sehen. Umso besser sehen dafür die Superzüge aus. Diese erfordern - wie bereits angesprochen - Focus-Energie. Zu Beginn des Spiels ist nur Vyse in der Lage einen Superzug anzuwenden. Da in diesem Moment mit nur zwei von maximal vier Party-Mitgliedern gekämpft wird, gibt es in Verbindung mit der bisherigen Anzahl an MP nur acht Focus-Punkte für Aika und Vyse. Der erste Super-Zug benötigt gleich sieben dieser acht Punkte. Habt ihr diese aber erreicht, wird ein Move in bester RPG Manier gezeigt wie er auch in anderen Rollenspielen nur selten zu sehen ist. Hier kann sich sogar Final Fantasy eine Scheibe abschneiden.

Waren die sogenannten Moonberrys im Original noch ziemlich rar gesät, könnt ihr mit etwas Glück in der GameCube Version sogar auf Anhieb zwei Stück nach einem Kampf erbeuten. Nichtsdestotrotz solltet ihr jede noch so kleinste Ecke und dünnste Wolke in Skies of Arcadia Legends absuchen. Denn diese Beeren sind der Schlüssel zu neuen Super-Zügen. Unterscheiden tun sich diese übrigens sehr. So gibt es Moves, die einen oder mehrere Gegner schwer schädigen können. Dann gibt es auch diese, die alles hinwegfegen, was sich in ihrer Laufbahn befindet. Andere wiederum dienen als Schutz-und Heilungstechniken. Zusammen mit den weit mehr als 25 Magie-Formen ist somit Langzeitspielspaß pur vorprogrammiert. Die Heil- und Schutztechniken dienen natürlich unter anderem dazu, negative Zustandsveränderungen zunichte zu machen oder positive Veränderungen aufzubauen. Neben den herkömmlichen Statuswerten wie Vergiftung, Schlaf, Kraftverstärker, Stein oder Konfusion kommt bei Skies of Aracadia Legends eigentlich nur die Müdigkeit hinzu. Hier wird am Ende einer jeden Runde kein Focus dazu gewonnen.
Einige dieser Statusänderungen können auch bei Schiffskämpfen eingesetzt werden. Diese stellen nämlich eine richtige Hauptattraktion neben den ständigen Zufallskämpfen mit Schwertern, Bummerang und Schusswaffen dar. Jeder Luftkampf ist bestens umgesetzt, sodass jedes Manöver einwandfrei in Szene gesetzt wird. Auch hier gilt ein rundenbasierender Kampf mit vielleicht noch mehr Taktik als bei den Bodenkämpfen. Das Schiff muss per Focus-Befehl genauso gestärkt werden. Hier aber nicht nur für den einen Spezial-Angriff - der S-Cannon - sondern auch für die normalen Angriffe mit den Kanonen. Diese unterscheiden sich ebenfalls in Art, Stärke und Genauigkeit. Die Main Cannon gibt ein Schuss pro Angriffsbefehl ab, welcher zu Beginn gleich vier Focus-Punkte verschlingt. Die Hilfskanonen können dagegen gleichzeitig mit den Hauptkanonen abgefeuert werden. Sie verbrauchen pro Angriff weniger Energie als die Hauptkanone, können aber mit anderen Angriffen kombiniert werden - das heißt sie werden in mehreren aufeinanderfolgenden Zügen abgefeuert. Dadurch wird natürlich mehr Focus benötigt. Auch zum Einsatz kommen Torpedos, welche in einer Runde abgeschossen werden und dann je nach Wahl in einer der nächsten Züge ihr Ziel zerschmettern sollen. Neuere und bessere Kanonen, Torpedos aber auch weitere Schiffsteile, die beispielsweise den Rumpf des Schiffes verstärken, könnt ihr beim vorhin genannten Schiffsteile-Händler gegen Bares erwerben.

Der im Schiffskampf vorhandene Crew-Befehl kann zudem auch so manches Wunder bewirken. So wird das Schiff repariert, die Trefferqutote verbessert sich oder Extra-Focus wird hinzugewonnen. Strategie, Taktik, viel Glück aber auch Schweißhände gehören hier genauso dazu wie die ultimative S-Cannon, welche oft zum entscheidenden Schlag ansetzen wird. Auch gut gelungen sind dabei die Anzeigen für Gefahr und Chancen. Die Farben grün-gelb-rot zeigen den Grad an, ob Vyse Gefahr läuft, selbst angegriffen zu werden bzw. ob nun ein eigener Angriff optimal erscheint. Das eingeblendete "C" zeigt hier die größte Chance. Wobei einzig beim Zeichen der S-Cannon auch diese verwendet werden darf. So macht es Spaß, die Black Pirates immer und immer wieder aus den Wolken zu pusten!
Eigentlich fragt man sich, ob es auch noch irgendwelche Kritikpunkte an Skies of Arcadia Legends gibt. Schließlich klingt alles so genial, dass es fast zu schön ist, um tatsächlich wahr zu sein. Und ja, die gibt es. In Skies of Arcadia Legends gibt es wie auch im Original keine Sprachausgabe, sondern nur zu lesende Texte. Lediglich Gefühlsausbrüche der Helden und die Superzug-Angriffe wurden vertont. Während in RPGs eines Grandia II oder "Final Fantasy X" einzelne Zwischensequenzen mit englischer Sprachausgabe vertont wurden, gibt es im OverWorks Titel nur Texte, welche zudem nicht mal fehlerfrei daher kommen. Zwar wurden alte Fehler, wie "Sie erhielten 50 Goldstucke erhalten!" beim Öffnen von Kisten ausgemerzt. Doch besonders in der GameCube exklusiven Story gibt es derart viele Fehler, dass man sie nicht mehr zählen kann. "[...] und uber meine Vergangnheit nachdenke [...]", "Das feindlihce Schiff [...]" oder "Tragodie" sind nur ein paar von unzähligen Beispielen. Was die Entwickler geritten hat, fragt man sich aber spätestens, wenn Aika plötzlich Französisch spricht und man als erzogener Deutscher kein Wort mehr versteht. Glücklicherweise dürfte dies nur einmal im Spiel der Fall sein. Derartige Rechtschreibfehler lassen besonders die GameCube Version unfertig in Hinsicht deutscher Anpassung wirken. Auch besitzt die deutsche Version noch immer keinen 60 Hz Modus, was aber aufgrund der trotzdem recht flüssigen Animationen zu verschmerzen ist.

Während die Pinta Quest aus Skies of Arcadia Legends gestrichen wurde, bleibt das "Cham-Suchspiel" erhalten. Irgendwo im spiel ist diese Nahrungsgrundlage von Finas kleinem Begleiter "Cupil" verstreut. Sobald sich etwas in unmittelbarer Nähe befindet, gibt Cupil richtig niedliche Geräusche von sich. Je näher ihr an diese leckere Speise herankommt, desto öfter piept Cupil. Steht ihr genau da, wo ein Cham versteckt ist, wird euch in der oberen Hälfte des Bildschirms ein Cupil-Symbol angezeigt, welches mit der Zunge auf den Boden zeigt. Wichtig sind diese Cham für Cupils Wachstum. Denn umso mehr dieser zu sich nimmt, desto stärker wird Cupil im Kampf und kann mit der Zeit die verschiedensten Waffenformen (Säbel, Kegel, Machette, ...) annehmen. Doch Skies of Arcadia Legends zeichnet sich noch durch eine Menge exklusiver Sachen aus, die die SEGA-Entwickler integrierten. Gab es in der Dreamcast Version 64 Entdeckungen zu machen, stockte OverWorks diese um 24 auf stolze 88 Entdeckungen auf. So könnt ihr die Lüfte nun unter anderem nach der "Fliegenden Kugel", den "Himmelszug" oder den "Tiefen Schnee" erkunden. Besonders motivierend geht es aber bei der Piratenjagd zur Sache. Hier könnt ihr viel Kopfgeld verdienen. Diese Kämpfe haben nichts mit dem Handlungsstrang selbst zu tun, sondern sind in etwa vergleichbar mit den "schwarzen Bestien" aus SquareSofts "Final Fantasy X". Viel Erfahrung, mächtige Zaubersprüche und ein höheres Level als sonst solltet ihr schon haben, um hier nicht mit allen vier Party-Mitgliedern zugleich das Zeitliche zu segnen. Jeder dieser Kämpfe birgt ins Geheime noch eine kleine Geschichte rund um die Piraten für sich. Auch Kenner des Originals reifen hier wieder zu Taktik-Bestien heran und haben einfach nur Spaß, den Kontrahenten Paroli zu bieten und das Kopfgeld einzuheimsen.
Doch nicht nur ihr seid auf Kopfgeld aus. Irgendwo da draußen zieht eine weitere Kopfgeldjägerin umher, immer auf der Suche nach Piraten, um ihnen das Licht auszuknipsen. Ihr Spezialgebiet ist nämlich in der Tat das Auslöschen der Luftpiraten. Sogar von den abgehärtesten Piraten ist sie gefürchtet. Das brachte ihr den Namen "Todesengel" ein. So wird euch sogar ein Gildenvorsteher aufgeregt sagen, dass ihr in Schwierigkeiten steckt, sobald sie mit einem rabenschwarzen Papier mit rotem Schriftzug auf sich aufmerksam macht. Doch nicht nur eine scharfe Sense erwartet euch, sondern auch die vormals sehr interessanten Dreamcast Downloads. Die witzigen Waffen - die übergroße Sardine von Vyse und Aikas Lolli - sind sehr lustig animiert worden und können während des Games freigespielt werden. Wer von Schwertern die Nase voll hat, klatscht den nächsten Gegnern halt einen Fisch um die Ohren.


Nachdem bereits das Nintendo 64 kaum mit Rollenspielen gefüttert wurde, setzte SEGA nun das hauseigene RPG für den Nintendo GameCube um. Skies of Arcadia Legends ist technisch nicht mehr zeitgemäß. Zu viele kantige Charaktere laufen einem über den Weg. Es gibt keine Sprachausgabe wie man sie aus aktuellen RPGs kennt. Und dass der Würfel auch über Dolby Pro Logic II Sound verfügt, ist den Entwicklern ebenso nicht bekannt. Aber was soll's. Zumindest die Ladezeiten wurden ein wenig verkürzt. Die Story rund um die sechs Monde, der Luftraum von Arcadia ... noch immer begeistert SEGAs RPG bis zur letzten Minute. Die immer wieder für Aufregung sorgenden Luftkämpfe mit ihren Torpedos, Magic Cannons und Spezialwaffen verzaubern jeden Rollenspielefan aufs Neue. Die Musik untermalt jede Area und jeden Kampf in jeder Situation leise und gediegen oder spannend. Selbst im Schlaf trällert man diese Stücke non freudig mit. Selbst wenn das Hauptspiel geschafft ist können noch immer zahlreiche Entdeckungen gemacht, Piraten besiegt oder Crew-Mitglieder eingesammelt werden. Ihr verschönert die eigene Insel, verstärkt euer Schiff, wechselt die Hauptkanonen und kämpft in den immer währenden Zwischenkämpfen (sind auf dem GameCube reduziert worden) eure Gegner nieder. Klettern, rutschen und suchen heißt die Devise. Verschiedene Rätsel lösen, den Black Pirates ein weiteres Mal das Schiff zu Sperrholz verarbeiten aber auch hin und wieder ein Gasthaus besuchen......
OverWorks hat an so ziemlich alles gedacht. Da verzeiht man gern kleinere Fehler. Denn heraus kommt trotz alledem noch immer eines der besten RPGs, die nun auch GameCube Spieler daddeln können - 50 bis 70 Spielstunden mindestens inklusive.
Was bleibt für Dreamcast-Kenner?

Eines sollte sich jeder Kenner des Dreamcast Originals im Klaren sein: Die Hauptstory ist noch immer absolut die selbe. Auch hat es SEGA verpasst, endlich einen Modus einzubauen, in dem sämtliche Kämpfe noch einmal ausgetragen werden können. Wer erneut gegen die Admirale der kaiserlichen Armada, die Giga oder die Black Pirates antreten möchte, muss leider immer vorher eine extra Datei abspeichern. Allen Übels lassen sich auch nur lächerliche sieben Spielstände abspeichern, um alte Kämpfe nochmals auszutragen, ohne das gesamte Spiel neu zu starten. Abgesehen davon ist die minimale Grafik-Änderung nicht der Rede wert und auch die paar neuen Entdeckungen können wohl niemanden so richtig hinterm Ofen hervorlocken. Allerdings dürfte jeder, der Skies of Arcadia damals auf Dreamcast tagelang gezockt hat, sicherlich ein riesen Liebhaber dieses Spieles sein. Und genau hier reizen zum einen die neuen Kämpfe, die die Entwickler integrierten. Obwohl ihr schon ein hohes Level erreicht habt, ist es durchaus denkbar, dass ihr bei dem einen oder anderem Kampf kläglich versagt und zu einem späterem Zeitpunkt nochmal antreten müsst. Bei diesen Piratenkämpfen handelt es sich übrigens nicht unbedingt um Schiffskämpfe, sondern um Kämpfe Mann gegen Mann. Habt ihr sonst noch Schätze eines Lord Zivil Bane gefunden, trefft ihr nun höchstpersönlich auf diesen. Doch nicht nur ihr jagt die Piraten. Ihr werdet nun selbst verfolgt - vom Todesengel Piastol. Bedeutet ihre Vergangenheit euer Ende? Eine sehr wichtige Frage wäre auch folgende: Könnt ihr euch gegen eure Doppelgänger behaupten? Auch in Skies of Arcadia Legends gibt es noch viele Informationen, über die im Dreamcast Sequel hinweg gesehen wurde: Woher kommt Vyses Narbe unter dem linken Auge oder wie sieht Ramirez' Geschichte aus? Wir als Dreamcast-Spieler wissen, zu welchem Zweck er von der Elders gesandt wurde. Wisst IHR aber auch, weshalb er sich so sehr veränderte und wann er das erste Mal auf Lord Galcian traf? Wer wirklich an dieser Geschichte interessiert ist und ein wahrer Fan dieses Spieles ist, sollte sich daher auch die GameCube Version (zum kleinen Preis) nicht entgehen lassen. Denn vielleicht erfahrt ihr dann auch, unter welchen Bedingungen ihr noch ein drittes Mal gegen Vigoro (diesmal Pirat Vigoro) antreten dürft. Spaß macht das RPG allemal immer und immer wieder....auch wenn das Rumble Feature im Dreamcast Spiel aufgrund des außenliegenden Vibration Packs um ein Vielfaches besser zu Geltung kommt.

Ronny Wecke