Das Alien Syndrome stellt eine grausame und gefährliche Bedrohung dar. Denn wie bei einem hoch ansteckendem Virus reicht schon eine bloße Berührung aus, um bei Mensch und Maschine gleichermaßen eine grausame Mutation hervorzurufen. Doch die Menschheit ist auf alles vorbereitet! Vor einigen hundert Jahren fiel die Seuche schon einmal über sie her und bedrohte alles zu infizieren! In geschichtlicher Hinsicht versteht sich! Denn so alt sind SEGAs 8-Bit Maschinen Master System und Game Gear, auf denen der gleichnamige Vorgänger im Jahre 1987 zum ersten Mal erschien, ja dann doch nicht. Damals gelang es dem Spieler (oder vielmehr den Streitkräften der Erde) mit Hilfe der beiden Soldaten Ricky und Mary die Bedrohung durch die Aliens abzuwehren und die Erde zu retten. Doch irgendwie hat jeder geahnt, dass die Außerirdischen eines Tages zurückkehren würden. Und sie sollten sich nicht irren! Der Tag ist nun gekommen. Das Alien Syndrome fällt erneut über die heimischen Konsolen der Erde her, um wieder sowohl einen Handheld, als auch eine Heimkonsole zu infizieren: Nintendos Wii-Konsole sowie Sonys Handheld PSP.

Längst haben 8-Bit Konsolen ausgedient und es ist den Menschen gelungen, die entlegensten Gebiete der Galaxie zu erreichen und durch die neuartige Terraforming-Technologie zu kolonisieren. Doch eine dieser Stationen, die ausgesandt wurde, um den ihr zugeteilten Planeten bewohnbar zu machen, sendet schon seit einiger Zeit keine Signale mehr. Daraufhin wurde das Raumschiff Kronos losgeschickt, um den Geschehnissen auf Seti-Alpha 5 auf den Grund zu gehen. Doch nun liegen die letzten Signale von Kronos ebenfalls schon zwei Wochen zurück und Captain Trevor James, einsatzleitender Kommandant der Kontrollstation Erde, lässt sein Raumschiff USS Logos nach der verschollenen Kronos suchen. Diese kleine Hintergrundgeschichte wird euch zu Beginn des Spieles als eine Art moderner Comic näher gebracht. Ihr bekommt hier nacheinander schattierte und detaillierte Zeichnungen zu sehen. Doch im Gegensatz zum materiellen Comic gibt es dann doch schon mal die eine oder andere Animation zu bewundern, wo sich Ebenen verschieben, Hitzewellen das Bild schwanken lassen oder sich ein Charakter durchs Bild bewegt. Zudem gibt es trotz fehlender Lippenbewegungen eine lebendig betonte, englische Sprachausgabe zu hören, die zum besseren Verständnis von deutschen Untertiteln begleitet wird. So lernt ihr die 21-jährige Aileen Hardings kennen, die als Leutnant der Einsatztruppe der Mission beiwohnt und aus persönlichen Gründen daran teilnimmt. An dem SAT5-Projekt nahm auch ihr verlobter Tom Tobin teil, den sie nach seiner Rückkehr eigentlich heiraten wollte. Da es kein Lebenszeichen mehr von der Crew gibt, will sie unbedingt wissen, was passiert ist und nach ihrem Verlobten suchen. Einige Zeit später kann die Kronos schließlich gefunden werden. Doch schnell wird klar, dass etwas Schlimmes passiert sein muss! Niemand meldet sich über die Sprechanlage und am Schiffskörper selbst sind merkwürdige Auswüchse zu erkennen. Ihr werdet zusammen mit anderen Teammitgliedern an Bord gebracht, um die Sache näher zu untersuchen und bemerkt sogleich die Verwüstungen im Inneren. Von der Besatzung fehlt jede Spur. Doch alles deutet auf ein wildes Feuergefecht hin und die Wände sind mit einem organischen Material regelrecht verwachsen. Nun ist es an euch, die Kontrolle über Aileen zu übernehmen und das Schiff weiter zu erkunden. 

Eure Mission beginnt:

Bevor es so richtig losgeht, könnt ihr noch selbst bestimmen, was für eine Art von Kämpfer Aileen sein soll. Zur Wahl stehen Abbruchexperte, Feuerwalze, Froschmann, Panzerfahrer und Scharfschütze. Dies wirkt sich in erster Linie nur auf die Anfangswerte der einzelnen Fertigkeiten aus. Und ein Blick darauf macht es deutlich: Die Aufschlüsselung der einzelnen Fähigkeiten und die durch Zahlenwerte verdeutlichte Stärke darin erinnert doch recht stark an ein RPG. Und tatsächlich! Obwohl es sich bei Alien Syndrome eigentlich um einen Action Shooter handelt, könnt ihr wie in einem Rollenspiel Erfahrungspunkte sammeln und die Werte eures Charakters immer besser werden lassen. Zudem hängt es von dem erreichten Level ab, was ihr an Items mitnehmen und verwenden könnt. Doch dazu kommen wir später noch mal zurück, denn zu Beginn habt ihr erst einmal genug damit zu tun, euch mit der Steuerung und der Ausrüstung vertraut zu machen. Dazu beginnt ihr das Spiel auf einer gegnerlosen Ebene, wo ihr zunächst ein Gefühl für das Handling der beiden Controller-Einheiten bekommen könnt. In einer Hand den Nunchuk haltend, steuert ihr Aileen mit Hilfe des Sticks und könnt mit der Wii-Mote in der anderen Hand das Fadenkreuz eurer Feuerwaffe völlig unabhängig über den Screen bewegen. Fast so, als würdet ihr mit dem Finger auf die Stelle zeigen, schaut Aileen dann dorthin und zielt auch automatisch darauf. Dadurch ist es euch sogar möglich rückwärts oder seitlich laufend auf Gegner oder Hindernisse zu feuern, ohne diese aus dem Visier zu verlieren. Dabei könnt ihr zwei verschiedene Arten von Munition zeitgleich verwenden, indem ihr Projektile beispielsweise mittels A-Taste verschießt und mit der B-Taste den Granatenwerfer aktiviert. Aileen wechselt dazu automatisch die Waffe, sofern ihr auch im Inventar darüber verfügt. Benutzt ihr dagegen nur eine Nahkampfwaffe, benötigt ihr von der Mote lediglich die B-Taste. Aileen schaut immer in die Richtung, in die ihr auch gerade lauft. Das ganze Geschehen wird dabei aus der Schrägansicht von oben gezeigt, wobei ihr mittels der Tasten 1 und 2 zwischen drei Zoom-Stufen wählt und durch Neigen des Nunchuk die etwas störrische Kamera drehen könnt. Während ihr so ein wenig das Umherlaufen und Orientieren übt, trefft ihr auch schon auf das erste Fragezeichen, das in dieser Ebene vorzufinden ist. Berührt ihr dies, wird nach der Betätigung des Z-Knopfes ein Textfenster mit einer kurzen Erklärung zum Spielablauf geöffnet. Diese Fragezeichen sind nur in der ersten Ebene anzutreffen und stellen im Grunde das Tutorial des Spieles dar, wo ihr alle Tasten und Funktionen erklärt bekommt, ohne euch erst mit der Bedienungsanleitung rumschlagen zu müssen. Um das gerade Erlernte zu üben, wird euch auch zugleich eine kleine Aufgabe gestellt. So müsst ihr die neu gelernte Tastenfunktion anwenden oder die erwähnten Menüs anschauen. So geht es von Fragezeichen zu Fragezeichen, bis ihr schließlich alles einmal gesehen oder ausprobiert habt.

Die Steuerung der Wii Version:

Mit Hilfe eurer Waffen könnt ihr nicht nur Gegnern Schaden zufügen, sondern auch diverse Behälter und Kisten zerstören, um an deren Inhalt zu kommen. Führt ihr eine Nahkampfwaffe, habt ihr auf der Wii zudem die Möglichkeit, diese direkt mit der Mote zu führen und so durch stoßende oder schwungvolle Bewegungen besonders schwere oder weite Hiebe auszuüben. Dabei müsst ihr jedoch Acht geben, dass ihr in engen Gängen oder in der Nähe von Wänden nicht zu sehr die Wii-Mote schwingt. Denn ihr könntet dabei eine Gasleitung beschädigen und euch an dem ausströmenden Gas verbrennen. In einer kleinen, über das Pausemenü erreichbaren Übersicht, die so nur auf der Wii zu finden ist, werden euch die verschiedenen Mote-Bewegungen noch einmal bildlich verdeutlicht. Hier gibt es eine Besonderheit zu entdecken: eine Art Todesstoß. Ringt ein besiegter Gegner noch einen Moment lang mit dem Leben, was durch eine Art Kranz über seinem Kopf dargestellt wird, könnt ihr ihn entweder in Ruhe sterben lassen. Oder ihr erlöst ihn mit einem gewaltigen Schlag von seinem Leid. Haltet dazu beide Controll-Einheiten der Wii für einen Augenblick senkrecht und schlagt, vor dem besagten Alien stehend, Nunchuk und Wii-Mote zeitgleich ruckartig nach unten. Dadurch übt Aileen einen eindrucksvoll mit Lichteffekten begleiteten Finishing Move aus. Kreischend verschwindet das fremdartige Wesen vom Bildschirm und ihr bekommt als Belohnung etwas Lebensenergie zurück. Na wenn sich das mal nicht lohnt! (UMD Besitzer der PSP Version kommen leider nicht in den Genuss dieser speziellen Attacke und müssen auf weniger brutale Mittel zurückgreifen, um ihre Lebensenergie-Anzeige stabil zu halten.) Schließlich gibt es auch handelsübliche Medi-Packs, die mit etwas Glück von den Gegnern zurückgelassen werden oder in Kisten zu finden sind. Letzteres gibt es dabei in verschiedenen Ausführungen. Zum einen trefft ihr immer wieder mal auf containerartige Boxen oder sperrige Behälter, die ihr erst mit einem beherzten Schlag oder gezielten Schuss zertrümmern müsst. Zum anderen gibt es Truhen, die sich dank eines praktischen Deckels ganz einfach öffnen lassen. Obwohl… der Begriff „einfach“ ist nicht immer passend. Hin und wieder ist solch eine Truhe auch mit dem Alien Syndrom infiziert und muss erst davon befreit werden, ehe ihr sie öffnen könnt. Um dies zu erreichen wurde auf der Wii ein kleines Minispiel integriert, wo erneut die Vorteile der Mote zu tragen kommen. Öffnet sich also beim Betätigen der Z-Taste nicht etwa die Truhe sondern ein Info-Bildschirm mit allerlei Erklärungen, dann ist es soweit. Hier wird euch noch mal die Steuerung der gleich folgenden Desinfizierung erklärt, die ihr nach Belieben starten oder vorerst noch mal abbrechen könnt, um beispielsweise zuvor schnell abzuspeichern. Denn einmal begonnen, habt ihr nur einen einzigen Versuch und müsst bei einem Misserfolg sowohl auf die Kiste, als auch auf den Inhalt verzichten. Wenn ihr also belohnt werden wollt, gilt es die Aufgabe innerhalb eines Zeitlimits zu meistern. Dazu seht ihr vor euch vier Strom führende Bereiche des Öffnungsmechanismus auf dem Bildschirm, von denen einer oder mehrere mit einer grünen Masse verklebt und somit außer Funktion gesetzt sind. Nun müsst ihr mit der Mote auf solch eine Stelle zielen und durch drücken der A-Taste die so genannten Säuberungsnaniten dorthin locken. Diese kleinen amöbenähnlichen Tierchen schwirren hier überall rum und müssen an der grünen Stelle versammelt und mittels B-Taste mit einem Energiestrahl beschossen werden. Daraufhin laden sie sich auf und mit beginnen mit der Säuberung. Das scheint soweit nicht sonderlich schwer zu sein, wären da nicht die räuberischen Naniten! Die weitaus größeren Wesen haben es auf die Kleinen abgesehen und müssen sprichwörtlich weg gehauen werden, damit sie die laufenden Arbeiten an den kontaminierten Stellen nicht unterbrechen. Richtet also die Mote auf die Räuber, betätigt mittels B-Taste den Energielaser und haut zeitgleich mit dem Nunchuk zu, um ihnen einen vernichtenden Impuls an Energie zu verpassen. Konnten die Säuberungsnaniten derweil ungestört und rechtzeitig ihrer Arbeit nachgehen, kann der Strom wieder an allen Stellen fließen und die Truhe öffnet sich. Glückwunsch! Dafür habt ihr euch ein besonders wertvolles Item verdient! Das Alien Syndrome ist schließlich wählerisch und verseucht nur Truhen mit lohnenswertem Inhalt…

Rollenspiel-Elemente

Erspielte Items liegen anfangs nur am Boden und müssen über die Z-Taste aufgehoben werden, ehe ihr sie wirklich eingesammelt habt. Stellt ihr euch dazu über den vereinfacht dargestellten Gegenstand, erscheint zudem ein kleines Textfenster in der oberen Bildschirmhälfte, die euch die genauere Bezeichnung verrät. Der Vorteil dabei ist, dass ihr euch erst anschauen könnt, worum es sich bei dem Item handelt und ob es sich lohnt, diesen mitzunehmen. Ihr könnt eure Taschen nämlich nicht unendlich füllen, sondern müsst stets ein maximales Gesamtgewicht aller Dinge beachten. Betätigt ihr dazu die Minus-Taste, um euer Inventar aufzurufen, bekommt ihr Einiges an Informationen und Einstellungsmöglichkeiten zu sehen. (Ganz nebenbei wird dadurch auch das Geschehen pausiert.) Aber fangen wir bei den Items an: Hier wird durch einen jeweils eigenen Bildschirm unterschieden, ob es sich um eine Waffe, ein Kleidungsstück, eine Ausrüstung oder einen allgemeinen Gebrauchsgegenstand handelt. Mittel Plus- und Minus-Tasten oder über die anklickbaren Pfeile, könnt ihr euch durch die einzelnen Kategorien blättern und dabei die Wii-Mote wie einen Zeigestock verwenden, um eine Auswahl hervorzuheben. Zeigt ihr auf einen Gegenstand, erfahrt ihr dessen Bezeichnung, Werte, Anzahl und Gewicht. Wollt ihr euch dann damit ausstatten, braucht ihr nur A-Taste betätigen, worauf ihr auch gleich seht, wie das Ganze an Aileen aussieht. Sie steht direkt neben dem Menü und lässt sich mit Hilfe des Nunchuk Sticks drehen, damit ihr aktuelle Waffe oder Rüstung auch gleich von allen Seiten bewundern könnt. Wollt ihr euch dagegen von einem Gegenstand trennen, weil ihr ihn nicht braucht oder zuviel davon habt, könnt ihr ihn ganz einfach via Z-Taste fallen lassen oder über die C-Taste recyceln. Dadurch wird der Gegenstand in seine Bestandteile zerlegt, was euch RP (Reservenpunkte) einbringt und das Bauen neuer Items ermöglicht.

Im Grunde ist das also so, als würdet ihr die Sachen verkaufen, um euch von der Währung RP neue Dinge kaufen zu können. Nur das ihr bei Alien Syndrome keinen Shop benötigt. Ihr müsst nur ein wenig warten, bis das gewünschte Objekt verfügbar ist. Euer ständiger Roboterbegleiter SCARAB, dessen Name sich aus der englischen Bezeichnung Sentient Combat And Recycling Assembly Bot (zu Deutsch: Empfindungfähiger Kampf-, Recycle- und Fertigungsroboter) zusammensetzt, baut für euch. Er benötigt nur etwas Zeit, einen freien Platz im Inventar und die eben erwähnten Reservenpunkte, um nach dem Zufallsprinzip neue Ausrüstungsgegenstände, Waffen oder Medi-Paks zu bauen. Doch er stattet nicht nur euch, sondern sogar sich selbst mit Upgrades aus! Innerhalb der Level schwebt er nämlich ständig neben oder hinter euch her und feuert im gleichen Takt auf in der nähe befindliche Gegner, wie ihr auch die B- oder A-Taste betätigt. Zwar ist er nicht in der Lage nach eigenem Ermessen zu feuern und schießt auch schon mal gegen einen Wandvorsprung,. Aber wenn es hart auf hart kommt und beispielsweise ein Riesenegel an euch klebt,  ist er wieder eine unentbehrliche Hilfe. Damit er es angesichts der immer stärkeren Alienhorden auch bleibt, gibt es speziell für ihn Waffenverstärker, Schnellfeuerchips, Biogenerations-Nanofelder und Energieumwandler, von denen ihr allerdings immer nur zwei auf einmal aufrüsten könnt. Die ersten beiden Items erklären sich von selbst. Hinter dem Nanofeld verbirgt sich eine stetige Lebensenergieaufladung im Sekundentakt und mit Hilfe des Energieumwandlers lädt sich eure Batterie immer wieder etwas auf. Wie viel ihr von beiden maximal aufladen könnt, hängt von eurem erreichten Level ab.

Während ihr kämpft und Aliens besiegt bekommt ihr rollenspielmäßig Erfahrungspunkte und könnt bei einer bestimmten Menge euren Charakter immer besser und stärker werden lassen. Doch das geschieht nicht einfach so. Ihr dürft nach Belieben selbst bestimmen, welche Fertigkeiten gesteigert werden sollen und welche nicht. Ist die kleine gelbe Anzeige im unteren Bildschirmrand durch das Sammeln von Erfahrungspunkten einmal voll, steigt Aileen ein Level auf und ihr dürft nach eigenem Ermessen einen Fertigkeitspunkt und zwei Statistikpunkte verteilen. Fertigkeiten können die Möglichkeit sein, bessere Rüstungen zu tragen oder stärkere Waffen führen zu können. Aber auch die maximale Tragkraft, die Menge an Lebensenergie oder die Resistenz gegen besondere Gegnertypen kann nach Belieben gesteigert werden. Doch einmal aufgewertet benötigt ihr mit jeder weiteren Verbesserung mehr Punkte. Maximal könnt ihr euch Level 99 und somit 99 Fertigkeitspunkte verdienen. Wem die Verteilung zu kompliziert ist, der kann auch eine Art Automatik aktivieren, wo die Wii selbständig die Werte auf die charaktertypischen Stärken eurer gewählten Kämpfernatur verteilt. Bei den Statistiken passiert im Grunde genau das Gleiche. Nur dass ihr hier mit jedem erreichten Level gleich zwei Punkte verteilen dürft. Hier könnt ihr an Aileens Stärke, Geschick, Präzision und Ausdauer arbeiten, wobei sich gleich mehrere angezeigte Unterstatistiken prozentual verbessern. Im Großen und Ganzen jedoch ist dies nicht die einzige Möglichkeit, ihre Werte zu verbessern…

Sammelfieber!

Je nach Fertigkeitswerte und Statistiken Aileens, kann sie unterschiedliche Waffen und Rüstungen tragen. Und dazu gehören nicht nur unterschiedliche Klassen mit verschieden hohen Werten, sondern auch besondere Items mit speziellen Fähigkeiten. Diese sind sehr selten und werden in der Übersicht sogar farblich hervorgerufen. So erhöht ein besonderer Brustpanzer eure Tragkraft, ein Helm eure Präzision oder ein Speer euren Schutz gegen elektrische Attacken. Zudem bekommt ihr für sie besonders viel RP, wenn ihr euch dann doch mal von ihnen trennen müsst und etwas Neues daraus bauen wollt. Doch um so wertvolle Stücke erst einmal zu bekommen, ist nicht nur etwas Glück, sondern auch Ehrgeiz und Geduld gefragt. Denn nur wer sich auf die Suche begibt, kann auch seltene Waffen finden. So passiert es schnell, dass ihr nicht nur wirklich alle Gegner aufspüren und besiegen wollt, sondern auch daran hängen bleibt, selbst die entlegensten Ecken und sogar Sackgassen abzusuchen. Da einmal besiegte Gegner nicht wieder auftauchen und ihr bis auf ganz wenige Ausnahmen kein Zeitlimit auferlegt bekommt, könnt ihr die einzelnen Ebenen nach Herzenslust regelrecht leer räumen! Und genau das macht auch den Hauptreiz von Alien Syndrome aus: absuchen, säubern und sammeln! Wer schone einmal SEGAs Online Rollenspielreihe Phantasy Star Online gespielt hat, erkennt sogleich gewisse Parallelen. Dann weiß man, wie sehr einen so etwas fesseln kann. Da hier aber keine Drachen ihr Unwesen treiben, sondern ihr mit einem überaus fiesen Virus zu kämpfen habt, können einige Waffen sogar infiziert sein! Genau wie schon bei den kontaminierten Kisten, startet dann ein Wii-exklusives Minispiel. Mittels eurer Wii-Mote müsst ihr auch hier die Naniten zu der besagten Stelle führen, um diese zu reinigen. Nur müsst ihr diesmal den Laser aufladen und darauf achten, dass er nicht leer wird. Mit abnehmender Ladung folgen immer weniger Naniten eurem Strahl, die bei ausbleibender Energie schließlich gänzlich ihren Dienst verweigern und das Minispiel beenden lassen. Nur wenn ihr bis dahin alle drei Kreisläufe durchlaufen konntet, sind alle besonderen Eigenschaften des Gegenstandes wieder hergestellt und einsetzbar.

Doch wo wir schon mal dabei sind. Es gibt ein Wii-Mote nutzendes Minispiel, wo ihr mit etwas Geschick eure Werte verbessern könnt. Wer fleißig sucht, findet in einigen Ecken des Spieles die sogenannten Bio-Verbesserungsstationen, die anfangs noch geöffnet und somit betretbar sind. Einmal drin, bekommt ihr zunächst wieder einen etwas textlastigen und nicht gleich eindeutigen Infobildschirm präsentiert. Schließlich habt ihr pro Station nur einen einzigen Versuch und sollten möglichst vorher abspeichern. Denn im Gegensatz zu den anderen beiden Minispielen könnt ihr euch hier sogar verschlechtern! Es geht darum, euren DNA Strang zu manipulieren, indem ihr für die einzelnen Eigenschaften entsprechend zuständige Naniten an aktive Rezeptoren führt. Dazu müsst ihr sie mit der Wii-Mote an solch eine Stelle führen, was euch dann jeweils einen weiteren Punkt in der angesteuerten Kategorie verschafft. Jedoch treiben hier auch kontaminierte Naniten ihr Unwesen, die euch eure Punkte wieder abziehen! Um dies zu verhindern, müsst ihr den Strahl auf sie richten und zusätzlich den C-Knopf drücken, um sie mit einen beherzten Schlag des Nunchuk aus dem Bildschirm zu stoßen - und zwar bevor sie die Rezeptoren erreichen können. Ist die Zeit um, ist auch das Spiel vorbei und ihr erfahrt in einer Übersicht, wo ihr Punkte bekommen habt und wo sie euch eventuell abgezogen wurden. Auch hier ertappt man sich dabei, es eventuell nochmal zu versuchen, um möglichst viele zusätzliche Punkte zu bekommen. Da der Spielablauf der Minispiele aufgrund der etwas unglücklichen Erklärung vorweg nicht immer gleich ersichtlich ist, werdet ihr wahrscheinlich sowieso erst einmal ein paar Proberunden drehen müssen, was ich euch auch sehr empfehle!

Actionreicher Spielablauf:

Auch was Kämpfe und Gegner betrifft, kann man getrost die Phantasy Star Reihe zum Vergleich heranziehen. Betretet ihr einen Raum, so tauchen die ersten Gegner aus dem Nichts auf und arbeiten sich zu euch vor. Sie können euch zwar nicht durch Türen hindurch folgen, kommen aber immer gleich in kleinen Gruppen oder gar scharenweise auf euch zu. Dabei stellen sie sich regelrecht hinten an, denn mit jedem geschlagenen Gegner kommt möglicherweise schon der nächste um die Ecke, um die auf dem Bildschirm befindliche Anzahl an Gegnern eine Zeit lang konstant zu halten. Doch wenn ihr einen nach dem anderen ausschaltet, reißt der Nachschub irgendwann ab und ihr habt den Raum auf Dauer von Aliens befreit. Nun könnt ihr in Ruhe die liegen gebliebenen Items einsammeln. Doch bevor es soweit ist, schlagen und schießen diese Viecher ganz schön auf euch ein! Egal ob riesige Würmer, kriechende Schleimbeutel oder spinnenartige Krabbeltiere: Die Palette an Kuriositäten hat Einiges zu bieten, wobei sich die Arten allerdings ständig wiederholen. Lediglich die neue Farbgebung lässt neue Werte und einen höheren Schwierigkeitsgrad erahnen. Ansonsten habt ihr es durchgehend immer mit den gleichen Wesen zu tun. Werden es dann mal zu viele und eure Lebensenergie schwindet, könnt ihr eure Gesundheitspacks sehr schnell und einfach einsetzen. Dazu braucht ihr lediglich auf dem Digikreuz "rechts" drücken. Schon habt ihr die größtmögliche Packung in eurem Inventar genommen, was sich im Eifer des Gefechtes als sehr vorteilhaft herausstellt. Drückt ihr das Steuerkreuz nach links, lädt sich zudem eure Batterie mit eurem gerade größtmöglichen Ladepack wieder auf. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, für einen begrenzten Zeitraum einen Schutzschild zu aktivieren. Kein Schlag und kein Schuss kann euch dann noch Schaden zufügen. Wie lange ihr das Ganze nutzen könnt und wie schnell sich die Energie von alleine wieder auflädt, hängt ganz von euren Werten und verwendeten Ausrüstungsgegenständen ab. Es lohnt sich also alles abzusuchen und nach besonderen Items Ausschau zu halten. Dabei hilft euch eine Karte weiter, die ihr ständig in der oberen Bildschirmecke eingeblendet seht und die gleich von Anfang an alle Bereiche einsehbar macht.

Betätigt ihr auf dem Steuerkreuz "oben", wird diese Karte zudem transparent über den gesamten Bildschirm gehend eingeblendet, um euch eine bestmögliche Übersicht zu verschafft. Komischerweise wird dabei ab und an auch ein Schlag oder Schuss ausgelöst. Aber das stört im Grunde nicht weiter. Jedenfalls dreht sich die Karte sogar stets mit eurer Blickrichtung mit, kann aber für Himmelsrichtung–Fanatiker festgesetzt werden, um den Bezug zu Oben und Unten nicht zu verlieren. Wichtige Orte werden dabei mit einem großen Punkt auf der Karte markiert, sodass ihr Schalter, Zwischengegner oder Schlüsselkarten keinesfalls verpassen könnt. Ihr müsst euch nämlich nicht immer nur zum markierten Ausgang durcharbeiten, sondern ab und an auch festgelegte Orte aufsuchen. Dort gibt es etwas zu finden oder zu erledigen: nicht sonderlich aufregend aber immerhin das gewisse Fünkchen Abwechslung. Was zu tun ist, erfahrt ihr entweder in einer kleinen Zwischensequenz in Ingame-Grafik, einem Funkspruch oder im Briefing eures Inventars. Dort könnt ihr das gerade Gehörte noch einmal nachlesen. Doch auch wenn ihr eine bestimmte Anzahl Aliens töten oder unter Zeitdruck arbeiten müsst, reicht der Blick auf die Karte eigentlich fast immer aus! Übrigens könnt ihr auf dieser auch die Speicherpunkte oder besser gesagt die Checkpoints einer Level ganz leicht erkennen. Sie werden auf der Karte durch ein weißes Kreuz markiert. Lauft ihr über eine dieser deutlich sichtbaren Bodenmarkierung hinweg, fangt ihr an dieser Stelle mit genau der gleichen Ausstattung wieder an, solltet ihr im Kampf ein Leben lassen. Auf Wunsch könnt ihr über das Pausen-Menü auch direkt zum letzen Checkpoint zurückspringen, falls ihr beispielsweise mal hängen geblieben seid - denn auch das kann euch durchaus mal passieren.

Wollt ihr die Wii jedoch mal gänzlich ausschalten, müsst ihr das Spiel richtig speichern, um euren Fortschritt nicht zu verlieren. Hierzu müsst ihr auf einem Checkpoint stehend das Pausemenü öffnen, wo ihr dann „speichern“ und schließlich einen von zwölf Spielständen wählen könnt. Ohne Checkpoint unter den Füßen bleibt die Auswahl im Menü jedoch dunkel und ist nicht anwählbar. Wenn ihr einen dieser Spielstände später wieder laden wollt, erwartet euch eine außergewöhnliche Besonderheit: Ihr könnt die erreichte Ebene und die Level von Aileen unabhängig von einander aufrufen und neu kombinieren! Habt ihr beispielsweise in den Anfangsfluren im Level 1 mit keiner besonderen Waffe gespeichert und habt einige Spielstunden später einen neuen Speicherstand mit Level 15 und besonders starken Waffen angelegt, könnt ihr nun nach Lust und Laune die beiden Varianten untereinander tauschen. Beginnt das Spiel doch mal von vorn mit Level 15 oder versucht in den höheren Ebenen mit Level 1 zu überleben! Echt eine witzige Idee, die vor allem im Mehrspielermodus für Laune sorgt!

Allerlei Aliens warten auf euch

Da sich Türen nur auf Knopfdruck öffnen und hinter euch automatisch wieder schließen, könnt ihr euch vor dem Betreten eines neuen Raumes erstmal einen Blick von den darin befindlichen Gegnern machen. Bleibt dazu einfach direkt vor der Tür stehen! Die Aliens rennen dann zombieartig und von einfachen Instinkten getrieben dagegen, sodass ihr ihre Anzahl und Art prima einschätzen und vorbereitet in den Raum stürmen könnt. Dumm nur, wenn die Tür hinter euch zu schnell zufällt. Denn euer schussfreudiger Helfer SCARAB bleibt gerne mal hinter diesen zurück und schießt dann die ganze Zeit über gegen die wehrlose Tür. Hier hilft nur noch zurückgehen oder sich weit genug von der Stelle entfernen. Denn wie einst das Füchschen Tails auf dem Mega Drive taucht er plötzlich hinter euch wieder auf, wenn er euch nicht mehr folgen konnte. Doch glücklicherweise sind eure Gegner nicht weniger blind unterwegs. So rennen sie schon mal von alleine in eine sichtbare Mine oder einen lodernden Feuerstrahl hinein, was euch natürlich zugute kommt. Nachhelfen könnt ihr zudem an einigen Stellen, wo ihr sie mittels Steuerpult hinter einer Energiebarriere sperren und einer tödlichen Strahlung aussetzen könnt. Hier ist Schnelligkeit gefragt! Genau wie bei den wandelnden Riesenpflanzen, die ständig neue kriechende Aliens produzieren, wenn man sie nicht vorher besiegt! Wer aber nun glaubt, hier besteht die Möglichkeit, unendlich viele Erfahrungspunkte zu machen, der irrt! Die Programmierer von Totally Games waren schlau genug, für die endlos nachkommende Brut keine Erfahrungspunkte zu vergeben! Die gibt’s nur für die Mutterpflanze! Das gleiche gilt für die minenartigen Fallen, die bei Annäherung explodieren oder mit Pfeilen um sich schießen. Sie kommen ebenfalls immer wieder zurück und hinterlassen weder Erfahrungspunkte noch Items. Doch egal was hier auch kriecht, krabbelt oder rumschleimt. Alle Wesen haben eine genaue Bezeichnung, die beim Einblenden ihrer Lebensenergie mit angegeben wird. Zwar schaut man nicht wirklich darauf, zumal es eine sehr kleine Schrift ist. Aber wer darauf achtet, kann schon vorher mit Sicherheit sagen, was da gleich ins Bild gehuscht kommt. Schließlich ist es wichtig zu wissen, gegen welche Gegner-Typen man antreten muss. Einige versprühen Gift oder sind gegen Feuerwaffen geschützt. Daher müssen Rüstungen und Waffen mit Bedacht gewählt werden. Diese können einen besonderen Schutz oder eine höhere Effektivität bei den unterschiedlichen Gegnertypen Feuer, Strom, Strahlung und Infektion bieten, jedoch im schlimmsten Fall sogar einen Nachteil! Schaut euch also die Eigenschaften eurer Waffen gut an und versucht durch Steigerung eurer Fertigkeiten möglichst in den Genuss höherer Ausrüstungsklassen zu kommen! Größere Zwischen- oder Endgegner gibt es übrigens auch, doch werden diese nur sehr selten mit einer Zwischensequenz in Szene gesetzt. Meistens tauchen sie einfach so zwischen den anderen Aliens auf und sind dann nur durch ihre enorm lange Lebensenergie zu erkennen. Ein paar Schläge mehr und sie sind erledigt!

Das kleine Waffenarsenal

Solange ihr das maximale Gewicht nicht überschreitet, könnt ihr so viele Dinge mit euch tragen wie ihr wollt. So auch Waffen! Und um zwischen ihnen schnellstmöglich umschalten zu können, braucht ihr nur auf dem Digikreuz nach Unten zu drücken, worauf Aileen mit der nächstmöglichen Waffe im Inventar ausgestattet wird. Vorausgesetzt, sie darf diese auch benutzen. Vom Grundprinzip her gibt es bei den Fernwaffen solche die Laser abgegeben, Projektilwaffen, Bombenwerfer, Minenleger und sogar Flammenwerfer. Bei den Nahkampfwaffen gibt es zwar nur unterschiedlich ausgestattete Kampfstäbe, jedoch kann man mit ihnen auch besonders starke und auch großflächige Angriffe ausüben. Leider klappt das nur selten, da man dafür mit der Wii-Mote nach vorne stoßen, sie kreisen oder umher wedeln muss, was die Wii nicht immer so recht zu registrieren scheint. Aber da man hierfür verständlicherweise keine Munition benötigt, spart ihr mit ihnen nicht nur das Gewicht für Patronen, sondern geratet auch nie in die verzwickte Lage eines leeren Magazins. Das macht sie dann wieder äußerst praktisch. Beim Thema Munition muss man allerdings nicht allzu schnell einen Engpass fürchten. Schließlich habt ihr euren SCARAB und wirklich mehr als genügen Reservenpunkte. Schaut einfach hin und wieder in eurem Inventar vorbei und wann er wieder soweit ist, das nächste Paket zu erstellen. Egal ob Medi-Packs, Energiepakete oder Munition für die unterschiedlichsten Fernwaffen. Er kann euch einfach alles bauen, wenn auch immer mit einer kleinen Zwischenpause verbunden! Übrigens bekommt ihr Reservenpunkte nicht nur fürs Recyceln, sondern können - genau wie alle anderen Items auch - von besiegten Gegnern oder zerstörten Kisten zurückgelassen werden. Geht man anfangs noch etwas vorsichtig damit um, wird schnell klar, dass ihr davon mehr als genug sammeln und einsetzten könnt! Erfreulich, denn so könnt ihr auch aus reiner Neugierde etwas bauen lassen. War das doch nicht das Richtige, wird es einfach wieder recycled. Oder aber ihr gebt das Item ganz einfach einem anderen Spieler…

Multiplayer

Bis zu vier Spieler können sich zeitgleich ins Getümmel stürzen, wobei es jedoch keinen Splitscreen gibt und die Bewegungsfreiheit daher auf den Bildschirm beschränkt ist. Ihr solltet also als Team zusammenarbeiten und euch bei der Richtung absprechen. Im Multiplayer könnt ihr euch gegenseitig Items oder Waffen vor die Füße legen und sie so untereinander tauschen. Doch nicht nur das Ablegen von Items macht in diesem Modus endlich Sinn, sondern auch einige aufrüstbare Fertigkeiten. So gibt es nämlich welche, die sich auf alle Teammitglieder gleichermaßen auswirken und beispielsweise bei allen das ständige Wiederaufladen der Gesundheit bewirken. Was also im Soloabenteuer wohl nie wirklich beachtet wird, bekommt hier plötzlich eine strategische Bedeutung! Doch eure Freunde und Mitstreiter müssen das Spiel nicht zwangsläufig ganz von vorn beginnen oder sich mit einer Level 1 Aileen begnügen. Wie anfangs schon erwähnt, dürfen sie sich auch einen eurer Speicherstände aussuchen und die darin enthaltene Aileen mit samt ihren Items und Fertigkeiten übernehmen. Dabei dürfen ruhig alle den gleichen Spielstand nehmen, sodass ihr mit gleichwertig starken Charakteren unterwegs seid! Und unabhängig davon dürft ihr dann an jedem beliebigen zuvor gespeicherten Punkt eines Soloabenteuers anknüpfen und dort gemeinsam weitermachen. Gegenseitig Schaden zufügen könnt ihr euch nicht. An den farbigen Symbolen über den Charakteren erkennt ihr, wer im Spiel wer ist. So macht Multiplayer-Zocken durchaus Spaß.

Grafik

Nun ja. Bei Alien Syndrome lässt sich über diesen Punkt sicherlich streiten. Denn eigentlich sind die Räume etwas sparsam möbliert und bieten nur selten wirklich Abwechslung. Doch es gibt ab und an Abschnitte, wo es kleine grafische Leckerbissen oder detaillierte Ideen zu sehen gibt. So lauft ihr beispielsweise erst eine ganze Level lang nur durch karge, verschmierte Korridore mit merkwürdigen Tentakeln an den Wänden und betretet dann plötzlich ein voll ausgestattetes Schwimmbad mit Umkleideräumen, bepflanzten Hotelzimmern und einem großen Partyraum samt voll ausgestatteter Theke. Oder wie wäre es mit der Lobby eines mehrstöckigen Einkaufszentrums? Oder einem Maschinenraum mit riesigen animierten Apparaten, die sich unter euch drehen und durch die Gitterroste hindurch zu sehen sind? Doch egal wo ihr euch gerade aufhaltet, irgendwie ist immer irgendetwas verschleimt, beschädigt oder von einer lebenden Masse übersät! Doch kaum freut man sich noch über die nette Optik, ärgert man sich im nächsten Moment beispielsweise wieder über die Tapete, die beim Blick nach draußen das mit Sternen gesäumte Weltall darstellen soll. Nette Details und langweilige Darstellungen wechseln sich also regelmäßig ab. Doch gerade bei der Raumausstattung wird schnell klar, dass man eigentlich sichtlich darum bemüht war, euch den Weg so wenig wie möglich zu versperren! Denn betretet ihr beispielsweise einen kleinen Privatraum mit Sofa, Zimmerpflanze und Fernsehtisch, könnt ihr daran nicht vorbeilaufen oder die Möbel zumindest verschieben. Wäre also die gesamte Ebene so gut bestückt, würdet ihr andauernd hängen bleiben. Insofern weiß man die etwas leer wirkenden Räumlichkeiten dann doch wieder zu schätzen. Wie gesagt, es ist Geschmacksache, ob einem nun Spielbarkeit oder schöne Optik lieber ist. Bei den Aliens wäre dagegen aber sicherlich mehr drin gewesen, als sie in den höheren Levels einfach nur farblich anders zu gestalten. So ist man nur anfangs wirklich gespannt, was einem gleich noch so alles über den Weg läuft. Immerhin gibt es schöne Lichteffekte und Explosionen zu sehen. Zudem scheint die schwebende Kamera, die stets dafür sorgt, dass ihr das Geschehen von schräg oben seht, einen eigenen Scheinwerfer zu besitzen. Denn während ihr so durch die Gegend lauft, wandern die Schatten der Umgebung ständig mit!? Im ersten Moment etwas merkwürdig, lässt es im Laufe des Spieles jedoch das Geschehen etwas lebendiger wirken. Der Comicstil beim Intro und einigen Zwischensequenzen passt eigentlich ganz gut zu der schummrigen Atmosphäre des Spieles. Jedoch wird er ab und an durch Szenen in Spielgrafik ersetzt, was den begonnenen Stil etwas zerstört. Im Großen und Ganzen gehört Alien Syndrome auf der Wii zum grafischen Durchschnitt: Nett und zweckmäßig, aber nicht wirklich aufregend. Sehr erfreulich jedoch: die extrem kurzen Ladezeiten!

Sound

Hier hat man sich bei der Hintergrundmusik leider vollkommen vergriffen! Da schlagt ihr wie wild auf Aliens ein und werdet in allerlei Schusswechsel verwickelt, während Entspannungsmusik á la „Ecco the Dolphin“ aus den Lautsprechern ertönt? Das passt leider vorne und hinten nicht und zerstört die actiongeladene Atmosphäre der einzelnen Kämpfe. Erst wenn alle Gefahr beseitigt wurde und ihr einsam und alleine durch die verseuchten Korridore rennt, um nach Überlebenden zu suchen, sorgt die Musik wieder für die nötige Melancholie. Insgesamt wirkt das also so, als hätte man nur den zweiten Teil der musikalischen Untermauerung versehentlich weggelassen. Denn würde der Sound zumindest in spannenden Momenten umspringen und erst in ruhigen Augenblicken wieder zu den beruhigenden Tönen zurückfinden, würde ich die Ecco-würdige Melodie sogar als durchaus positiv ansehen. Bei den Geräuschen gibt es allerdings auch den einen oder anderen Störfaktor. So stampfen in einem Level beispielsweise ständig einige überdimensionale, pneumatische Kolben aufeinander, welche minutenlang mit bassstarken und dumpfen Trommelschlägen zu nerven beginnen und zum Runterdrehen der Lautstärke animieren. Ebenso einige stromführende Elemente, die wie verrückt vor sich hin zischeln und nach einiger Zeit doch ziemlich auf den Keks gehen!

Durchschnittliche Grafik, unspektakulärer Sound und eine völlig falsche Musikuntermalung… Und dennoch kann man seinen Spaß haben? Kaum zu glauben…aber man kann! Denn obwohl Alien Syndrome eher zu den schlichten Vertretern der Hack 'n Slay Spiele gehört, wo man sich die meiste Zeit nur zum Ausgang der Level durcharbeiten muss, ist es gerade das interessante Beiwerk von Erfahrungspunkten und Items, das das Spiel so fesselnd macht. Wer schon mal Phantasy Star Online gespielt hat, weiß sofort wovon ich rede! Es hat zwar nicht dieselbe Klasse von weiträumigen Welten und riesigen Endgegnern. Doch packt einen ganz genau dasselbe Sammelfieber nach besonderen Ausrüstungen oder seltenen Items! Die Parallelen sind überall zu finden! Selbst die Animationen des Hauptcharakters sind sich sehr ähnlich. Und sogar der Schwierigkeitsgrad baut sich auch hier mit jedem Durchspielen immer weiter auf. So müsst ihr mit „Normal“ beginnen, könnt das ganze später noch einmal in „Schwer“ versuchen und euch am Ende schließlich an „Experte“ heranwagen. Was man aufgrund des Urvaters, der Thematik und Screenshot also zunächst nicht im Geringsten vermutet, wird beim Anspielen ganz klar deutlich: PSO Fans können hier sehr wohl auf ihre Kosten kommen! Doch auch wer mit dem Vergleich nicht wirklich viel anfangen kann, könnte an Alien Syndrome seinen Spaß haben. Das Spiel hat zwar nicht wirklich viel zu bieten und ist in der Grundstruktur etwas einfach gestrickt, weiß aber Jäger und Sammler vor die Wii zu fesseln. Denn irgendwie macht es dann doch wieder richtig Spaß, die Level leer zu räumen und alles einzusammeln, auch wenn man keine aufregende Story und nur wenige Endgegner erwarten darf.

Spielt es am besten einfach mal an, vielleicht geht es euch ja so wie mir: Ich kam kaum noch davon los, ohne wirklich einen nachvollziehbaren Grund dafür nennen zu können. Wirklich schlecht ist es auf keinen Fall. Es liegt wohl eher an der recht kleinen Zielgruppe und der unspektakulären Präsentation!


Lässt beim Suchen keinen Winkel der Karte aus:
Tanja Pattberg