Neues Konzept, neue Möglichkeiten, genauso viel Spielspaß? Fakt ist, die neue Games Convention in Leipzig öffnete vom 31.Juli bis 2. August 2009 erneut ihre Pforten. Richtig, dieses Mal brauchte die Leipziger Messe sogar ein neues Konzept: Online Spiele bestimmen in diesem Jahr das Thema. Der Grund dürfte vielen Spielern bekannt sein: Die BIU entschied, die Messe nach Köln zu verlagern - die westliche Stadt sei zentraler als Leipzig im Osten. Mit der Messe zogen auch die Publisher um. Der neue Name der Veranstaltung: Gamescom, immerhin wollte man das Kürzel GC wohl irgendwie beibehalten. Immerhin besitzt die Leipziger Messe die rechte am Namen Games Convention - oder wie wir Spieler sie auch oft schlicht nannten: GC 2008 im letzten Jahr. In diesem Jahr steht nun die GC 2009 an. Doch eigentlich sollten wir sie lieber GCO 2009 nennen: Games Convention Online 2009

In diesen drei Tagen, in denen die neue Messe unter alten Namen stattfand, kamen 43.000 Besucher. Sie alle interessierten sich für das neue Gesicht der GCO. Bei unserer Ankunft am Freitag wurde das so allerdings nicht so richtig ersichtlich. Nur ein paar wenige Reihen der sonst übervollen Parkplätze waren belegt. Doch das besserte sich am Wochenende. Zwar wurden die Parkplätze nicht voll, wie man es aus den vorherigen Jahren kannte. Zumindest fiel es so nicht schwer, einen Platz zu ergattern. Aufgrund der noch recht geringen Beteiligung seitens der Hersteller und Besucher wurden nur die Hallen 2 und 4 des Messegeländes genutzt. Das bedeutet für den wachsenden Online-Markt noch viel Raum für die Zukunft. Insgesamt präsentierten sich 74 Aussteller auf der 2009er Ausgabe der Games Convention in Leipzig und berichteten von einem meist positiven Feedback. Besonders die koreanischen Aussteller, die mit 20 Unternehmen vertreten waren, konnten sowohl durch optisch ansprechende wie auch abwechslungsreiche Online-Spiele begeistern. Hier gab es von knuffigen Jump 'n Runs über Online-RPGs bis hin zum Team-Ego-Shooter so ziemlich von allem etwas. Leider war von „Ragnarok Online“ oder „World of Warcraft“ nichts zu sehen - was sich aber vielleicht im nächsten Jahr ändert. Und SEGA? Tja, der japanische Konzern spielte auf der Messe nicht wirklich eine Rolle. Denn die planten ihren Gamescom 2009 Auftritt mit Mario & Sonic ab dem 19. August in Köln. Da der Online-Bereich aber zunehmend wächst, wie die Koreaner in diesem Jahr bewiesen, ändert sich das aber vielleicht aber auch bei SEGA in den kommenden Jahren. Werden wir sehen...

Was wurde oft auf einer Games Convention vermisst? Richtig: Merchandise. Davon gab es dieses Jahr so Einiges zu erwerben. Und genau hier spielt auch SEGA wieder eine Rolle unter vielen anderen bekannten Publishern und Marken: Plüsch Sonics, T-Shirts, Final Fantasy Figuren und verschiedenen anderen Sachen gab es nicht nur hinter Glas zu entdecken. Auch eindecken konnten sich Fas damit ohne Ende - zumindest solange es deren finanzieller Rahmen zuließ.

Die die WCG - World Cyber Games - suchten auf der Games Convention Online 2009 zudem die besten deutschen Gamer. Insgesamt 19 Spieler qualifizierten sich als Nationalteam für das Finale in China. Unter den Spielen befand unter anderem auch SEGAs Virtua Fighter 5. Casemodder zeigten derweil ihre tollen Kreationen der unmöglichsten PC-Umbauten. Im Mobile-Museum standen zudem die Mobiltelefone berühmter Persönlichkeiten zur Schau. Wer wissen wollte, womit Bill Clinton oder die Klitshko Brüder telefonierten, war hier genau richrtig. Über die Geschichte der Online-Entwicklung von 1969 bis heute konnten sich Spieler an einer wunderschönen Zeittafel informieren. Erwähnt wurde hier auch SEGAs Dreamcast Konsole und deren Vorzeigehit Phantasy Star Online.

Samstags gab es die Auswertung bei den Cosplayern. Wer das Publikum besonders mit wunderschönen Kostüme begeistern konnte, erhaschte am Ende natürlich die vorderen Plätze. Sieger wurden zwei Moogle aus „Final Fantasy 9“, die sich über jeweils einen neuen Computer von Acer freuen durften. Dem voraus ging eine kurze Diskussion darüber, wie man die Preise denn nun vergeben sollte. Denn es gab unverhofft zwei erste Plätze. Bei Acer entschloss man sich daher, den Preis von einem Rechner für den Erstplatzierten auf zwei aufzustocken. Gewisse Nebenbeschäftigungen wurden den Besuchern ebenfalls geboten: Wer Lust hatte, konnte eine Runde Kart fahren, ... oder aber bei den Leipzig Lions sein Football Talent unter Beweis stellen. In der Sonne lockte dagegen der GCO Beach im Freigelände. 

Als Fazit kann man durchaus sagen, dass die erste Games Convention Online trotz anfänglicher Skepsis überzeugen konnte. In Zukunft ist es durchaus denkbar, mit weiteren Herstellern den Markt der Online-Spiele auch als Messe zu unterstützen. Leider waren die Besucherzahlen noch recht gering, wobei  sehr viel Freiraum auch positive Aspekte lässt: Immerhin waren in den Vorjahren oft Enge in den Menschenmassen ein Thema, weswegen die Leipziger Messe im letzten Jahr bereits Umbauarbeiten vornahm, um die Gänge von Halle zu Halle weiter zu entlasten. Dieses Problem dürfte nun auch auf Köln zukommen. Wir hoffen, dass Leipzig auch 2010 wieder seine Hallen öffnet und weitere namhafte Hersteller - darunter Activision-Blizzard mit ihrem Online-Hit "World of Warcraft" - daran teilnehmen.