Mega Modem
Das Mega Modem wurde im November 1990 zu einem Preis von 12.800 Yen veröffentlicht – dies entsprach damals rund 143 DM (knapp 72 Euro). Angesteckt wurde die längliche Peripherie mit goldener „Modem“-Aufschrift am hinteren Rand der 16-Bit Konsole. SEGA entwickelte den Online-Service in Konkurrenz zu Nintendos „Family Computer Network System“.
Während Nintendo mit dem Online Angebot Aktiengeschäfte, Pferdewetten, Wettervorhersagen oder auch Spieletricks und sogar kleinere Downloads ermöglichte, schlug SEGA insbesondere den Weg des Online-Gamings ein.
Meganet Service und Game Library
Die Internet-Geschwindigkeit betrug rund 1200 bit/s (entspricht: 0,15 kb/s). Zum Vergleich: SEGAs Dreamcast ging später mit einem 33,6 kb/s bzw. 56 kb/s Modem online. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit besaßen auch die verfügbaren Spiele über die Online-Spielbibliothek eine geringe Größe von rund 128 kB. Dennoch dauerte der Download zwischen fünf und acht Minuten. Einige der verfügbaren Spiele erschienen später als Modul – beispielsweise „Columns“ oder Flicky. Um sich mit der Game Library zu verbinden, war das dazugehörige Modul notwendig.


Mit 0,15 kb/s ging das Mega Modem online
Der SEGA Meganet Service wurde allerdings aufgrund der wenigen nur 24 Online-Titel, dem zusätzlich hohen Anschaffungspreis, Probleme mit den Gebühren für Ferngespräche aber auch wegen dem eher mäßigen Erfolg des Mega Drive in Japan kommerziell zum Misserfolg. Zudem war SEGA nicht bereit, den Online-Dienst in Amerika zu vermarkten. Aus diesem Grund programmierte die Third-Party ebenfalls keine Spiele für den Online Service. Da der 9-polige EXT-Port mit dem Re-Design des Mega Drive im Jahr 1993 gestrichen wurde, kann das Mega Modem auch nur mit dem MD1 aber nicht mit der MD2-Hardware genutzt werden. Somit war das Ende des Meganet Services in Japan bereits mit dem Release des Mega Drive 2 besiegelt. Das Modem wurde zu reduzierten Preisen verkauft.
In Amerika kann der „SEGA Channel“ allerdings als eine Art Nachfolger des Meganet-Services genannt werden, den SEGA of America für den SEGA Genesis vermarktete. Dieser Service wiederum leistete einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung des Breitband-Internets in Amerika. TecToy launchte den Online-Service 1995 in Brasilien. Der Fokus hier lag allerdings auf E-Mails. Wie auch in Japan konnte in Brasilien Online-Banking über die Konsole genutzt werden.