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Ein legendärer Zaubertrank lockt Abenteurer aus allen Teile der Erde. Sie sind auf der Suche nach den drei mächtigen Elementen von Sonne, Mond und Sterne. Der Gott des Zaubertranks wartet in einem unterirdischen Tempel auf die mutigen Helden. Dem ersten, dem es gelingt, ihm diese Elemente zu bringen, bekommt den mächtigen Zaubertrank und all seine magischen Kräfte ausgehändigt. Der Weg zum Sieg ist allerdings voller Gefahren. Schwere Kämpfe müssen bestanden und gigantische Gegner bezwungen werden. Und als ob das nicht schon alles wäre, warten noch die berüchtigten Königspiraten Shark, Blade und Gimmick im Hinterhalt auf die Champions. Können die insgesamt sieben Helden die drei Elemente und den Zaubertrank finden, bevor er in die Hände der Piraten fällt? Das Abenteuer kann beginnen!

Na gut, vielleicht noch nicht ganz. Denn in den Optionen könnt ihr zuerst ein paar Kleinigkeiten konfigurieren. Neben den Controller-Einstellungen stellen die beiden Punkte "Extend" und "Fighters" die wohl bedeutendsten Konfigurationen überhaupt dar. Hier wird nämlich zum einen die Punkteanzahl bestimmt, bei der ihr einen Extra-Versuch spendiert bekommt und zum anderen die zum Start verfügbaren Flieger. Die Vibrationsfunktion solltet ihr auf on stellen und den Sound auf Stereo. Und schon kann es losgehen. Im Hauptmenü unterscheidet ihr zwischen den Spielevarianten "Original 1" und "Original 2". Der Unterschied ist folgender: Im ersten Modus läuft das Bild automatisch Stück für Stück beim Spielen voran, während ihr im zweiten Modus durch das Lenken der Spielfigur den Bildschirm dauernd nach oben oder unten scrollen könnt. Inwiefern sich das beim Spielen als praktisch erweist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Beide Modi sind aber durchaus gut spielbar. Nun wählt ihr schließlich noch euren Flieger unter den sieben Helden und los geht das Spektakel. Obwohl dieses Game von Psikyo entwickelt wurde, die ebenfalls für Zero Gunner 2 verantwortlich sind, ist Gunbird 2 doch eher mit Giga Wing vergleichbar - das ebenfalls von Capcom auf Dreamcast releast wurde. Okay, hier muss man differenzieren. Denn Capcom - Inhaber der IP - brachte Gunbird 2 nur in Japan und in den USA auf den Markt. Bei uns in Europa war es Virgin. Aber zurück zum Spiel, das immerhin: Ihr steuert euren Gefährten vom unteren Bildschirm nach oben und ballert euch den Weg durch unzählige gegnerische Flieger, Kanonen und Roboter frei. Jeder Charakter weist andere Eigenschaften auf. Nicht nur die Schnelligkeit des Helden, sondern auch die Feuerkraft besticht durch unterschiedliche Effekte. In einer Sache sind aber alle gleich: Wird ein Power Up aufgesammelt, verstärkt sich die Schusskraft um ein Vielfaches. Drei dieser Power Ups können pro Flieger aufgenommen werden. Beginnt ihr mit ein paar langweiligen Kugeln, haben diese im höchsten Upgrade eine weitaus größere Reichweite. Durch besondere Sonderschüsse - beispielsweise Lenkraketen - werden diese noch verstärkt. 

Dies bedeutet natürlich noch lange nicht, dass der Kampf um die Zaubertränke als bereits gewonnen betrachtet werden darf. Die gegnerische Flotte nimmt euch nämlich mindestens genauso arg unter Beschuss, sodass ihr dennoch hin und wieder die Übersicht im Kugelhagel verliert. Nur wer ein gutes Auge und viel Controller-Geschick vorweisen kann, hat hier ein Chance, nicht sofort getroffen zu werden. Da es keine Schutzschilde gibt, verliert ihr mit jedem Treffer sofort euren Flieger. Zudem ist Vorsicht geboten, wenn sich euch Gegner nähern und berühren. Geschieht dies, stehlen sie euch praktisch ein Power Up. Und das schwächt euch im Kampf. Wie auch bei Giga Wing, erhaltet ihr während des Kampfgetümmels immer wieder Bomben. Bis zu neun Stück könnt ihr am Mann tragen und solltet nicht mit deren Einsatz per B-Taste geizen. Tolle 2D-Effekte werden hier ins Leben gerufen. An das Verblitzen des gesamten Bildschirms wie in Giga Wing kommen diese aber nicht heran. Da hier aber verschiedene Animationen - wie zum Beispiel der "Geist der Lampe" - gezeigt werden, ist dies aber auch nicht weiter tragisch.

Sicherlich fragt ihr euch, wie denn eure Flieger so aussehen. Das ist einfach gesagt, es gibt keine. Es werden direkt die Figuren gesteuert. Diese fliegen durch die Lüfte: getragen von einem fliegenden Teppich, einem Besen oder durch eigene Kraft. Umso verständlicher wird hier der Einsatz von Nahkampf-Attacken. Hattet ihr bisher nur die R-Taste für das Schnell- bzw. Dauerfeuer gedrückt gehabt, könnt ihr per Druck auf den X-Button einen mächtigen Nahangriff ausführen. Der Stufenmesser am unteren Bildschirmrand zeigt euch den Wert an, mit welcher Kraft ihr zuschlagt. Der Stufenmesser ist in drei Stufen unterteilt, füllt sich mit dem Abschießen eurer Widersacher und leert sich teilweise durch den Einsatz eurer Kampfkünste. Aber das war noch nicht alles. Der Stufenmesser findet noch weitere Verwendung: Haltet ihr den A-Knopf kurz gedrückt, lädt sich jeder Charakter kurz auf, um einen starken Angriff loszulassen. Je nachdem, wie weit eure Anzeige aufgebaut ist, ist diese Attacke mehr oder weniger vernichtend. Kampfhilfen oder Feuerbälle, dreimal so groß wie man selbst, stehen hier an der Tagesordnung. 

Obwohl sich die in kurzen Szenen gezeigte Story von jedem Charakter unterscheidet, wirkt diese nur wie begleitendes Beiwerk im Shoot 'em Up. Sie interessieren nämlich weder im Einzel- noch im Mehrspielermodus. Viel interessanter sind die sieben Stages, die unsere Helden Alucard, Marion, Morrigan und Co. durchfliegen. In den Stages, die ihr jederzeit aus der Vogelperspektive betrachtet, laufen auch viele weitere Menschen umher. Das lässt das Spiel trotz sehr einfach und kunterbunt gehaltener 2D-Grafik einen ganzen Tick besser dastehen als Giga Wing. Die bösen Piraten stellen zumeist den Endgegner eines jeden Levels dar. In riesigen Maschinen treten diese auf und versuchen euch mit aller Macht vom Himmel zu pusten. Nachdem eine Form des Gegner vernichtet wurde, tritt oft noch eine weitere Form ganz ähnlich des Shoot 'em Ups Zero Gunner 2 auf. Während diese Gegner im leichtesten Schwierigkeitsgrad noch ziemlich einfach zu besiegen sind, solltet ihr euch in höheren Modi auf was gefasst machen. Was euch hier in den Levels an Geschossen entgegen kommt, wird für offene Münder sorgen.

Die wahnwitzige Ballerei besitzt natürlich auch noch einen Arcade Modus. Bei der Anwahl dieses Spiels solltet ihr aber keine Angst haben, dass mit eurem TV irgendetwas nicht in Ordnung ist. Das Bild wird hier ganz bewusst um 90 Grad gedreht. Ihr fliegt allem Anschein nach also von Link nach Rechts. Wer vergisst, in den Optionen die Steuerung hier ebenfalls um 90 Grad zu drehen, guckt ganz schön in die Röhre bzw. den Röhrenfernseher. Wofür dieser Modus gut sein soll? Schauen wir uns die Spielbeschreibung doch einmal genauer an: "Eine perfekte Umsetzung der Arcade-Version. Der Bildschirm wurde um 90° gedreht."

Wichtig ist hier folgender Hinweis zum Arcade Modus: Der wurde nämlich für Fernseher konzipiert, der auf der Seite stehen kann. Und das ist unter den Röhrenfernseher doch eher selten. Aber in der Anleitung steht auch entsprechend: "Wenn Du einen normalen Fernseher so hinstellen willst, könnte das zu technischen Defekten führen. Bitte vergewissere Dich erst im Handbuch oder beim Hersteller des Fernsehers, dass er auf der Seite stehen kann." In späteren Zeiten von Flat-Screens, die drehbar an einer Wand befestigt werden können, ist der Modus natürlich super. Wer einen kippbaren Röhrenfernseher sein Eigen nennt, kann diesen Modus natürlich in vollsten Zügen und mit größerer Sichtweise genießen. Wer noch mehr im vollen Arcade-Feeling im heimischen Wohnzimmer versinken möchte, schließt zudem einfach sein Arcade Stick an einen Port der Dreamcast an. Zwar verlängert sich auch hier nicht die viel zu kurze Spielzeit von Gunbird 2, jedoch macht es Arcade-Liebhabern gleich doppelt so viel Spaß. Vielleicht schaffen Spielhallenveteranen auch genau so den erhofften Highscore, um sich im Ranking Modus an die höchste Stelle zu katapultieren.

Tja, was soll man von Gunbird 2 halten? Genau wie den Shooter Giga Wing könnte man auch dieses Spiel als Schrott abstempeln. Jedoch verbirgt es auch ungeahntes Potenzial. Besonders im Zweispieler-Modus kommt trotz der öfteren Unübersichtlichkeit kurzweiliger aber hoher Spielspaßfaktor auf. Man mag auch meinen, genau das macht immerhin ein Shoot 'em Up aus. Trotz simpler Grafik und mäßigem Sound ist auch Gunbird 2 daher als Partyknaller durchaus empfehlenswert. Eine große Story oder viel Spieltiefe braucht man absolut nicht erwarten. Aber ist man ein Fan von Shoot 'em Ups, kann man hier durchaus für ein paar Euro zugreifen! Wer zusätzlich noch Fan des Spiels "Dark Stalkers" ist, sollte sich den Titel wohl nicht durch die Lappen gehen lassen, schließlich wurde Morrigan aus der Serie als zusätzlicher Charakter integriert.

Allerdings muss man durchaus auch gestehen: Die kunterbunte Optik knallt so was von auf die Augen. Action gibt es viel. Aber mit den Highlights der Shoot 'em Up Szene - ich nenne mal Ikaruga von Treasure - ist dieses Spiel nicht vergleichbar und kommt da auch nicht heran. Dass Psikyo es besser kann, zeigen sie sogar selbst mit Zero Gunner 2.


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Ronny Wecke