Mit dem Web Browser 2.0 veröffentlichen PlanetWeb Inc. und SEGA gegen Mai 2000 die neue Version des Browsers für Nordamerika. Der größte Vorteil des Browsers liegt in der freien Providerwahl, die in Europa erst Anfang 2002 mit dem Dreamkey 3.0 eingeführt wurde. Dadurch konnten sich auch Europäer bereits im Jahr 2000 und damit viel früher die Daten ihres Anbieters über eine kleine Registrierung eintragen. Diese Registrierung überschreibt die Dreamkey-Daten. Mit dem Einlegen des Dreamkey-Browsers wählt sich der europäische Browser dann ebenfalls beim neuen Anbieter ein. Vorteilhaft: Der Web Browser unterstützt bereits Online-Banking, was in Europa erst im Jahr 2002 mit dem Dreamkey 3.0 funktionierte.

Einen Nachteil gab es damals aber dann doch: Mit der Nutzung eines eigens gewählten Internet-Dienstanbieters war der Zugang zur europäischen Dreamarena nicht mehr möglich. Denn die Dreamarena stand im Einklang mit der Dreamkey-Registrierung und der Anbindung an den durch SEGA festgelegten ISP in Europa. Wer die Dreamarena besuchen wollte, musste zuvor die Planet-Web Daten durch die Dreamkey-Daten im Setup wieder überschreiben. Die europäische ‚(at) gm.dreamcast.com‘ Game Mail Pop3-Adresse war davon nicht betroffen, da hierzu kein Dreamarena-Zugang benötigt wurde. Wer auf die Dreamarena verzichtete, konnte sich somit günstiger im Internet bewegen, Mails schreiben und auch günstiger Online-Spiele zocken. SEGAs Partner und damit ein möglicher ISP in Amerika war zudem AT&T.

Das Hauptmenü zum Start verfügt über ein „Sign up with SegaNet“ Feld und vier weitere Auswahlpunkte: Die Verbindung zum Internet, das Mailprogramm und die Hilfefunktion sind drei davon. Wer sich ins Internet einwählt, nutzt auch die Dreamcast-Tastatur. Die Maus wird in dieser Browser-Version noch nicht unterstützt. Gesteuert wird mit dem Analogstick am Controller. Die Schultertasten [L] und [R] dienen zum Scrollen auf einer Webseite rauf und runter, während mittels [Y] eine Lupe mit zweifacher Vergrößerung bereitsteht. Sobald der Start-Button etwas länger gedrückt wird, öffnet sich ein Menü, mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten. Dieses Menü beinhaltet die einfachsten Internetfunktionen: neu laden, ein Adressbuch oder eben die Hauptseite. Einige Bookmarks sind bereits angelegt und beschriftet: ‚SEGA‘, ‚Welcome to Planetweb‘, ‚Dreamcast Wired by AT&T WorldNet‘ sowie das ‚Dreamcast Magazin‘. Von diesem Menü aus kann ebenfalls zu jeder Zeit der Mail-Ordner geöffnet werden. Hier werden E-Mails verfasst und versendet, wobei auch der Zugriff auf die Visual Memory Unit möglich ist. Das E-Mail Programm im Web Browser überzeugt im Vergleich zum europäischen Dreamkey durch einige kleine und auch bessere Features: Hier können sogar unkopierbare Dreamcast-Spielstände geladen und verschickt werden. Größere Datenmengen, die per E-Mail im Postfach landen, kann der Web Browser laden und öffnen, ohne sie vorher abzuspeichern. Dies ist dann äußert praktisch, wenn die Datenmenge die maximale Speicherauslastung der Visual Memory Unit von 200 Blöcken übersteigt.

Neu im Planet Web Browser 2.0 ist zudem das Dreamcast-Minispiel Sega Swirl: ein kleines Puzzlespiel, das sich kostenlos auf der GD-Rom befindet. Befindet sich der Browser im Ruhezustand, wird ein Bildschirmschoner ausgelöst, bei dem Menü-Buttons mit verschiedenen Aufschriften wie Mail, Home oder Options über den Bildschirm rollen.

Web Browser 2.0
Dreamcast Browser: veröffentlicht in CD-Hülle

GD-Rom