Während SEGA nach der Gründung des Sega Racing Studios im Jahre 2005 ein neues SEGA Rally für die NextGen Konsolen Xbox 360 und PS3 sowie für PC ankündigte, folgten offizielle Details zur PSP-Version erst im Juni 2007. Darüber hinaus wurde für die Handheld Fassung mit dem Bugbear Entertainment ein unabhängiges Entwicklerstudio beauftragt, das sich der Lizenz annehmen und die SEGA Rally Raserei auch für unterwegs flott machen sollte. Unter Beaufsichtigung des Sega Racing Studios werkelten die Mannen von Bugbear somit an der portablen Version, die sich zudem vom SEGA Rally der großen Konsolenbrüder teils stark unterscheiden sollte:

Nach dem Einstand des Bugbear Entwickler Logos landet ihr aber erst einmal in einer Zwischenoption, in der ihr entweder ein Profil anlegen, laden oder löschen könnt. Somit können mehrere Benutzer einer PSP-Konsole verschiedene Rally-Spiele auf der Memory Card anlegen, ohne dass ein Spieler dem anderen ins Renngeschehen pfuscht. Danach geht’s ab ins Startmenü, von welchem aus ihr direkt in den Auswahlbildschirm der verschiedenen Rennmöglichkeiten und Optionen gelangt. Angeordnet sind diese mittels verschiedener hin- und herschwenkbarer Bilder, wodurch das Menü nicht nur sehr übersichtlich, sondern auch viel belebter ausschaut. Hier habt ihr Zugriff auf satte sieben Menüpunkte. Der letzte allerdings stellt erneut die Profil-Zwischenoption dar. Die restlichen sechs Menüpunkte setzen sich zusammen aus dem „Schnellen Rennen“, der „Meisterschaft“, „Zeitrennen“, „Mehrspieler“, „Optionen“ und den „Bestenlisten“. In den Optionen könnt ihr euch beispielsweise eure Tacho-Anzeige, die Lautstärke rund um Effekte oder Musik einstellen, euch aber auch für eine von drei vorkonfigurierten Steuerungsmöglichkeiten entscheiden. So könnt ihr in alter PlayStation-Manier das Tastenfeld für Gas und Bremse nutzen, aber dies auch auf die Tasten [L+R] verlegen, wie man es schon seit Dreamcast-Zeiten und dem dortigen "SEGA Rally 2" gewohnt ist. Die automatische Speicherung nach jedem Rennen ist hier ebenfalls einstellbar. 

Das Herzstück des Spiels ist die „Meisterschaft“. Unterteilt ist diese in „Premier“, „Getunte Fahrzeuge“ und „Masters“. Sie stellen drei große Meisterschaftsklassen dar, von denen erst einmal lediglich Premier anwählbar ist. Wählt ihr euch nun in die zum Anfang einzig offene „Premier-Klasse“ ein, erwarten euch hier gleich vier weitere Klassen, die auf die Namen „Amateurklasse“, „Profiklasse“, „Expertenklasse“ und schließlich „Finale“ hören. Jede Meisterschaftsklasse ist übrigens genau in diesem Stil aufgeteilt und in jeder der drei Meisterschaftsklassen gibt es maximal 280 Punkte zu verdienen. Im Vergleich zu den Heimkonsolen ist dies also ziemlich abgespeckt worden, was ihr (sofern ihr beide Version euer Eigen nennt) auch sogleich in der Amateurklasse der Premiermeisterschaft sehen werdet. Denn auf PSP dürft ihr die ersten zwei kleinen Meisterschaften bestreiten. (Auf den großen Konsolen sind es drei Stück.) Jede dieser Abschnitte ist mit maximal 30 Punkten abschließbar, indem ihr drei Strecken nacheinander unsicher macht. Welche drei Strecken ihr in diesen Abschnitten befahren müsst, seht ihr samt weiteren Informationen auf den - wie im Startmenü - schwenkenden Bildern. Jeder Rennabschnitt bekam dabei, wie auch hier in Premier-Amateurklasse, einen ganz eigenen Namen spendiert. In unserer PSP-Version sind dies beispielsweise „AZA-Challange“ und „Blue Star Rally“. (Die in den NextGen Heimkonsolen noch vorhandene „Clubman’s Stages“ in dieser Klasse wurde auf PSP in die nächste Klasse – Profiklasse – geschoben.) Habt ihr hier eure Wahl getroffen, kommt ihr zu einem Bildschirm der Rally-Details. Die drei nun zu fahrenden Strecken werden hier samt Straßenbelege angezeigt und bei bereits abgeschlossenen Rennen zudem der Punktestand plus gewonnenem Pokal. Eine kleine Hilfe bietet darüber hinaus eine Statistik über den durchschnittlichen Straßenbelag der drei Rally Strecken, wonach ihr später eure Reifen wählen könnt. Vorher gelangt ihr aber zur Fahrzeugauswahl, wo euch zum Start drei Rally Autos zur Verfügung stehen. Direkte Informationen zu den Karosserien gibt es nicht. Alles was ihr seht, sind die Namen der Fahrzeuge: Subaru Impreza, Mitsubishi Lancer und Citroen Xsara. Danach geht es zur Reifenwahl: Straßenreifen für Asphalt und dichten Sand,  Rally-Reifen für Schotter und lockeren Sand oder Geländereifen für Match und Schnee. Jeder Reifentyp bekam hier von den Entwicklern eine entsprechende Farbe spendiert, welche mit der der Streckenabteile gleich ist. Da ihr die Durchschnittsstrecke anhand dieser drei Farben hier erneut angezeigt bekommt, könnt ihr euch für einen Reifentyp entscheiden und müsst mit diesen die drei aufeinanderfolgenden Kurse befahren. Selbstverständlich wirkt sich eure Wahl auch unterschiedlich auf den Rennverlauf aus, weshalb ihr hin und wieder (wie man es aus alten SEGA Rally Games kennt) testen müsst, mit welchem Rally Auto und Reifen ihr in der entsprechenden Meisterschaft am besten durchstarten könnt. Zu guter Letzt wählt ihr noch zwischen Automatik und Handschaltung, bevor die Rally startet. Zusammengefasst kann man sagen, dass das Bugbear Entertainment mittels der gleichfarbigen Gestaltung von Reifen und Strecken die Auswahlmöglichkeiten mehr als simpel darstellt und so auch Renn- oder Rally-Einsteiger problemlos damit klarkommen und zugleich auch lernen, diese Grundlagen zu verstehen bzw. zu nutzen.

Die Amateurklasse mit den ersten zwei Meisterschaften bietet maximal 60 Punkte. Ihr müsst in beiden genug Punkte verdienen, um in die Premier-Profiklasse zu gelangen. Diese verläuft nach dem gleichen Prinzip. Sprich, sie wartet je gegebener Meisterschaft mit drei aufeinanderfolgenden Rennen auf, in denen ihr mit eurem zuvor gewähltem Auto fahren müsst. Je mehr Punkte ihr in den Rennen ergattert, desto eher schaltet ihr weitere Klassen frei, bis ihr im Premier Finale euer Können unter Beweis stellen könnt. Doch ganz gleich, ob ihr schon dort fahren möchtet oder noch immer Punkte benötigt, um beispielsweise das große Finale zu öffnen (ihr benötigt dafür 190 der 280 im Premier zu verdienenden Punkte), könnt ihr ab 120 „Premier“-Punkten bereits die Meisterschaftsklasse „Getunte Fahrzeuge“ und ab 120 „Getunte Fahrzeuge“-Punkte auch die „Masters“ Meisterschaft öffnen. Die Strecken in all diesen unterschiedlichen Meisterschaften, die das Bugbear Entertainment  integrierte, unterscheiden sich übrigens vollkommen von denen der Heimkonsolen. Zwar wählten die Entwickler auch hier mit den Landschaften „Alpine“, „Canyon“, „Tropical“, „Safari“ und „Arctic“ fünf Themen-Gebiete, auf denen sie je drei vollkommen verschiedene Strecken kreierten. Auch diese hören stets auf den einfachen Namen von beispielsweise „1 Safari“ oder „2 Tropical“. Allerdings haben diese nichts mit den großen Konsolen zu tun und wurden vollkommen neu programmiert. Diese Strecken gibt es ausschließlich auf der PSP. In den ersten drei Meisterschaften der Premier-Amateurklasse macht ihr jeweils Bekanntschaft mit drei von fünf der jeweiligen ersten Landschaften bis zu weiteren Strecken der Drittlandschaften. Erst später folgen die letzten beiden Themen-Gebiete und werden zudem stets in jeder Meisterschaft neu gemischt. So dürft ihr gut und gern eine oder zwei der recht einfacheren Strecken befahren, um zwischendurch eine mit vielen Ecken, Kurven und Kanten zu bestehen. Das Team gab sich dabei mit der Entwicklung ihrer Kurse viel Mühe: Allein die erste Safari-Strecke beeindruckt mit vielen kleineren Details, sodass euch bereits zum Start eine ganze Menschenschar zujubelt und auch der weitere Streckenverlauf so manche Überraschung bereithält. Denn neben Straßenschildern oder Reifenstapel stehen teils auch Tonnen am Straßenrand oder es wächst kleineres Gezweig an Vorsprüngen. Und alles könnt ihr an-, um- oder wegfahren. Die Strecken bieten darüber hinaus oftmals auch verschiedene Bodentypen auf einmal. Soll heißen, die rechte Seite der Fahrtstrecke bietet beispielsweise dunkle Bodenschichten und Match und gleich daneben könnt ihr aber auch auf Sandebenen fahren, was euch je nach Reifenwahl natürlich entsprechend gut oder schlecht zugute kommt. Doch auch der Staub der vor euch fahrenden Rally Fahrzeuge kommt euch direkt entgegen geflogen und kann euch je nach Wegstrecke sogar kurzzeitig die Sicht rauben. Selbstverständlich sind die Kurse nicht eben und warten mit verschiedenen Höhen und Tiefen bis hin zu kleineren und größeren Sprüngen auf euch. Euer angeblicher Beifahrer gibt euch dabei stets Hinweise darüber, wann ihr auf Kurven trefft. Allerdings sitzt der nie wirklich neben euch, man kann in den Replays nicht einmal den Fahrer sehen und schaut durch die Scheiben hindurch auf einen leere Beifahrersitz.) Neben Pfeilen und anderen optischen Hinweisen spricht er seine Hinweise in Form von englischen Kommentaren aus: „Long Easy Left“, „Medium Right“ oder „Jump“ sind dabei nur ein paar der Möglichkeiten. Genaues Hinhören ist zudem auf jeden Fall wichtig und auch auf die Einblendungen solltet ihr achten, um möglichst richtig reagieren zu können, indem der Finger vom Gas genommen oder sogar etwas gebremst wird. Denn mit vielen aufeinanderfolgenden Kurven sparen die Entwickler schon in der ersten Safari Zone nicht. Zwar gilt auch in der PSP-Version der Spruch „wer bremst verliert“ … doch anders als in der PS3 / Xbox 360-Version, trifft dieser nicht so haargenau zu, dass ihr bei der kleinsten Kleinigkeit euer blaues Wunder erlebt. Zwar solltet ihr mit möglichst Affenzahn um die Kurven rasen. Jedoch sind Kurven und der Boden der Landschaften verschieden, sodass ihr bei Vollgas in so manchen scharfen Kurven nur gegen Banden krachen würdet, was selbstverständlich nicht unbedingt zum Sieg führt. Außerdem geratet ihr so spätestens auf den Arctic-Strecken in Bedrängnis und schlittert nur so von einer Straßenseite auf die nächste. Es ist also erforderlich, hin und wieder vom Gas zu gehen oder sogar ein wenig zu bremsen. Auffallen wird SEGA Rally Fans aber mit Sicherheit auch, dass sämtliche Fahrzeuge nicht immer wirklich driftend um die Kurven schlittern, sondern vielmehr an so manchen Stellen rutschen. Ihr bemerkt dies speziell bei den Arctic-Strecken mit viel weißem Schnee - ganz unabhängig von eurer Reifenwahl, die euch aber dennoch auf jeweiligen Wegstrecken entsprechende Unterstützung gibt. 

Und ganz abgesehen davon lässt sich jedes Auto anders steuern. Die Steuerung der vielen verschiedenen Boliden muss dabei nicht einmal mit der Steuerung der großen Konsolenversionen gleich sein. So kommen Rally Fans, die die Heimversion aber auch den Handheld-Titel spielen wollen, möglicherweise mit dem gleichen Vehicle der „Getunten Meisterschaftsklasse“ prima klar oder steigen in der „Premier Meisterschaft“ aber verzweifelt auf ein Rally Fahrzeug um, mit dem sie in der Heimversion überhaupt nicht fahren konnten. Dies außer Betracht gelassen, ist die Steuerung von SEGA Rally auf der PSP sehr gut gelungen. Ihr könnt dabei selbst entscheiden, ob ihr mit dem Analogstick oder doch besser mit dem Steuerkreuz eure Fahrzeuge steuert. Das Entwicklerteam schaffte es, diese recht unsensibel zu gestalten, sodass auch Anfänger oder Einsteiger gleich beim ersten Spielen recht gut klarkommen sollten oder zumindest nicht lange Übung benötigen. So versucht ihr im Rennen mit den restlichen fünf CPU-Gegnern mitzumischen - was aber noch lange keine Garantie für den Sieg darstellt. Denn wie aus alten SEGA Konsolen Zeiten bekannt, bedient sich das Rally Spiel seiner ganz eigenen Technik. Anders als bei diversen Konkurrenten könnt ihr so zum einen nicht von der Rennstrecke abkommen und gegebenenfalls an einem Baum landen, sondern fahrt konsequent immer auf der vorgegebenen Wegstrecke – quasi Arcade Racing pur. Die vorhin schon angesprochenen Teile am Wegesrand oder auf der Strecke könnt ihr aus dem Weg stoßen, während Begrenzungen - wie Zäune - an eurer Motorhaube zerbröseln. So einige andere Sachen lohnen sich übrigens sogar umzunieten. Denn seht ihr auf eurer Rally Strecke ein Stopp-Schild, wird dies im hohen Bogen weggepustet. (Schließlich hat das auch nix auf unserem Weg zum Rally Sieg verloren.) Die in so manchen Abschnitten hinter den Absperrungen befindlichen Foto-knipsende Zuschauer, Häuser oder parkende Autos bleiben dagegen stets unversehrt. Vögel auf der Strecke fliegen vorher davon, teilweise euch auch entgegen und nur knapp an der Frontscheibe vorbei (seht ihr je nach einer der vier Sichteinstellung besser). Ablenken lassen sollte man sich dagegen nicht von den Hubschraubern, die in so einigen Rennstrecken teilweise einige Meter über oder sogar fast vor euch herfliegen, auch während ihr gerade in eine Kurve steuern wollt. Dieses Feature kommt selbstverständlich in jeder zu fahrenden Runde aufs Neue vor, allerdings je nach eurem in diesem Moment erreichten Platz der sechs Fahrer unterschiedlich stark und nah. 

Die PSP verfügt selbstverständlich nicht über die technischen Möglichkeiten der NextGen Technik einer Sony PS3 oder aber Xbox 360. Entsprechend wurde das Feature der Bodenverformung und der Spurrillen, die das Rennverhalten auf der Strecke auch nachhaltig beeinflussen, nicht in die PSP-Version übertragen. Nichtsdestotrotz hinterlassen alle Fahrzeuge auf allen Bodenebenen Reifenspuren, die wie Schilder, Zaunreste, Reifen, Tonnen usw. die ganze Fahrt über in jeder Runde erhalten bleiben. Der Staub fliegt nur so um euch, Wasserpfützen werden durchfahren, Match spritzt umher und auf vormals weißen Schneeflächen wird der Straßenbelag sichtbar. Spüren könnt ihr all dies aufgrund des fehlenden Vibrationsfeatures der PSP allerdings nicht. Umso schöner ist es, dass das Bugbear Entertainment sich viel Mühe mit den CPU-Fahren machte und diese nicht wie in den Heimkonsolen stur ihre „Ideallinie“ abfahren lassen. Schon nach dem Start ist zu sehen, wie sich die restlichen und vor einem befindlichen Fahrer nicht in einer Schlängellinie einreihen, sondern die Fahrzeuge auch die gesamte Strecke oftmals ausnutzen. Zumindest fahren sie, verglichen mit den Heimkonsolen, weitaus schlauer ihre Wege ab und drängeln, schubsen und drücken euch auch gern einmal etwas beiseite, wenn ihr ihnen in die Quere kommt. Dies ist aber nicht mit einem sturen Fahren zu vergleichen, sondern viel eher als Kampf untereinander anzusehen. Denn so wie sie sich gegen euch stemmen, könnt auch ihr gegendrücken oder euch zwischen Gegner und Wand hindurch quetschen. Das „Schienenkonzept“ der 360/PS3-Version ist hier also glücklicherweise nicht vorhanden, was man mitunter auch an Überholmanövern der CPU-Gegner untereinander sehen kann - auch wenn es nur mit etwas Glück zu beobachten ist. Prallt oder rempelt ihr eure Widersacher mit voller Wucht an, könnt ihr diesen in der Regel gleich einen Meter aus dem Weg schieben, sodass er sogar kurzzeitig auf zwei Rädern fährt, auf euch drauf kippt oder beinahe eine 180 Grad Drehung hinlegt. Doch was ihr gegen sie tun könnt, bieten sie selbstverständlich auch euch. So sind sie sich nicht zu schade darum, auch euer Fahrzeug gegen den nächsten Reifenstapel zu drücken, wenn es denn sein muss - immerhin können sie euch so ebenfalls überholen. Es geht sozusagen recht fair zu im PSP SEGA Rally. Wer gut genug fährt und sein Rally Auto unter Kontrolle hat, muss auch nicht befürchten, dass der Hintermann euch einen kleinsten Fehler sofort büßen lässt oder euch in späteren Rennen somit keinerlei Chance mehr einräumt. Ganz im Gegenteil. Oftmals habt ihr nach dem Start mit den ersten beiden Fahrzeugen vor euch zu „kämpfen“, während sich die ersten Fahrer meist ein ganzes Stück absetzen. Dennoch sind sie einholbar (die Reifenwahl und ein wenig Streckenkenntnis ist natürlich ebenfalls ausschlaggebend), sodass Rally-Fanatiker teils recht einfach ihren ersten Platz machen. Manchmal müsst ihr selbst das Letzte aus euch herausholen. Und dennoch tuckern auch Gelegenheitsspieler nicht zwingend als Letzter ins Ziel, sondern nehmen ebenfalls einen zweiten oder dritten Platz ein. Und dies hilft schließlich auch, um im Spiel weitere Abschnitte freizuspielen, neue Meisterschaften zu starten und entsprechend Erfolge zu verbuchen. Profis versuchen daher alles perfekt abzuschließen, während Gelegenheitsspieler ohne großen Frust das Fahren und das Weiterkommen genießen. Denn selbst die „Finale“ der einzelnen Meisterschaften ist hier mit etwas Konzentration und Geschick und weitaus geringerer Anzahl an Punkten zu öffnen. Und das ist ein großer Pluspunkt der PSP-Version!

Wer in bestimmten Strecken nun aber Probleme hat, kann versuchen, diese im „Quick Race“ (schnelles Rennen) zu beheben. Indem ihr - CPU Gegner sind vorhanden - die Strecken übt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ihr die Strecken schon freigespielt habt. Denn dort habt ihr dann Zugriff auf alle Kurse aller Landschaften. Ganz anders gestaltet haben die Entwickler dagegen das „Zeitrennen“. Auch hier sucht ihr euch zuerst eine Strecke aus, wählt eines eurer Vehicel (ihr habt Zugriff auf sämtliche freigespielte Karosserien) und beginnt das Rennen mit einem Zeitlimit von beispielsweise 18 Sekunden und müsst innerhalb dieser Zeit den Checkpoint erreichen. Dies erinnert nun sicher an alte Saturn-Zeiten, in denen ihr eure drei Runden bereits genau so gegen andere Gegenspieler bestreiten musstet. Im Zeitrennen der PSP-Version allerdings gibt es keine CPU-Gegner, sondern lediglich euren eigenen Ghost, sofern ihr die gewählte Strecke mindestens schon einmal gefahren habt. Während der Fahrt von einem Checkpoint zum nächsten wird eure zurückgelegte Kilometer-Zahl gezählt. Erreicht ihr die Ziellinie, ist das Rennen damit aber nicht vorbei. Denn eine vorgegebene Rundenzahl gibt es nicht. Im Zeitrennen geht es darum, eure zurückgelegten Kilometer bzw. eure Zeit stets zu toppen. Damit ihr nun aber nicht jede Runde auf ein Neues durchfahrt, erhaltet ihr in jeder Runde ein bisschen weniger Sekunden, sodass das Erreichen des nächsten Checkpoint stets schwieriger wird. Und hier dürfen Profis zeigen, wie sehr und genau sie ihre Lieblingsstrecken abfahren können, um so viel zurückgelegte Kilometer vorweisen zu können, wie nur möglich. Gespeichert werden diese dann in den Bestenlisten, die vom Grundmenü aus abrufbar sind.

Prima ist, dass es zudem eine Vielzahl an freispielbaren Fahrzeugen gibt. Diese könnt ihr - im Gegensatz zur PS3 und Xbox 360 Version - sogar in der Meisterschaft nutzen. In der Regel haben diese quasi festgelegt-aufgezogene Reifen, sodass sich nicht jeder neue Racing Typ (zum Beispiel der „Andorra Racer“ oder  auf „Hummer H3“) auf jeder Rennstrecke eignet. Doch genau gegen diese müsst ihr in den Meisterschaften antreten, was Profis möglicherweise alles abverlangt. SEGA verwendet im PSP-Titel auch eine ganze Menge an lizenzierten Fahrzeugen rund um Skoda, Ford, Citroen, Mitsubishi, Peugeot, VW, Toyota oder Audi. Alte Klassiker sind ebenfalls vertreten. Für SEGA Rally Fans am wichtigsten sind dabei sicher der Toyota Celicia und Lancia Stratos. So vermischen sich die neuesten Lizenz-Rally-Fahrzeuge mit alten Klassikern und bieten samt den freispielbaren Vehicel ein breit-gefächertes Angebot an fahrbaren Untersätzen.

Wer aber nicht die ganze Zeit allein mit CPU-Gegner fahren möchte oder wem der Schwierigkeitsgrad inzwischen zu einfach ist, der klickt auf Mehrspieler und wählt den Infrastrukturmodus, um sich über WLAN bzw. einen Access Point ins Internet einzuwählen. Hier könnt ihr nämlich wie im PS3-Network auch mit eurer PSP online daddeln und andere Spieler heraufordern. Je nachdem, ob ihr einem Spiel beitretet oder selbst eines kreiert, habt ihr (je Einstellung des Hosts) Zugriff auf eure freigespielten Fahrzeuge aus den Klassen „Premier“, „Getunte Fahrzeuge“ und „Masters“ und könnt auch die Rundenanzahl von eins bis fünf verändern. In der virtuellen Lobby seht ihr den Namen der hinzugekommenen Spieler (es wird der Profilname eures Spielstandes angezeigt), sowie deren gewähltes Fahrzeug und ob sie für die unten im Bild angegebene Strecke bereit sind. Denn nach dem Startschuss geht es los. Bis zu sechs Spieler (der Name von jedem wird über dem Vehicel angezeigt) fahren um den ersten Platz. Hier könnt ihr euer Können erneut unter Beweis stellen. Denn viele der Mitspieler kennen die Kurse wie aus der Westentasche, weswegen ihr hier auf waschechte SEGA Rally Profis trefft und noch einmal euer Bestes geben solltet. Je nach Verbindung kann es aber auch hier vorkommen, dass beispielsweise die vor euch fahrenden Mitspieler sprungweise von einer Seite auf die andere ploppen. Dass dies aber nicht alltäglich ist, seht ihr wahrscheinlich schon während eurer nächsten Fahrt, in der wieder alles und jeder ruckelfrei um die Kurven saust und sich eure Fahrtkollegen rein gar nichts schenken. Neben der Online-Funktion habt ihr aber auch auf den „Ad-Hoc Modus“ Zugriff, welcher euch das Spielen mit Mitspielern in eurer Nähe ermöglicht. Das „Game Sharing“ dagegen verwendet ihr fürs Daddeln mit einem Freund, der (noch) keine SEGA Rally UMD sein Eigen nennt und dennoch eine Runde per Download Funktion mit euch fahren möchte.

Unterschiede zu den Heimkonsolen gibt es insgesamt gesehen eine ganze Menge. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, die die Bugbear Entwickler vielleicht besser etwas anders gestaltet hätten, um auch hier für noch mehr Abwechslung zu sorgen. So vermisst man auch auf der PSP Kleinigkeiten wie verschiedene Tageszeiten oder Wetterbedingungen innerhalb der Rennen. Da in der Handheld-Version Spiegelstrecken der neu entworfenen Kurse nicht existent sind, fehlt die Strecken-Abwechslung in Form von beispielsweise Nacht, Gewitter, Regen oder Schneefall noch etwas mehr und wäre mit Sicherheit nicht nur sehr interessant gewesen, sondern hätte dem Game einen gewaltigen Pluspunkt eingebracht. Schadensmodelle gibt es ebenfalls nicht: Auf diese verzichtete SEGA gänzlich, sodass sämtliche Autos trotz der größten Karambolagen nicht einen Kratzer aufweisen. Allerdings machen Rempler und Schubser hier weitaus mehr Spaß. Sie gehen real vonstatten und zerrt nach einer Kollision einen Gegner mitunter sogar fast aufeinander fahrend ein paar Meter mit. 

Grafisch macht SEGA Rally aber nicht zuletzt deswegen so Einiges her. Sehenswert sind aber besonders die vielen verschiedenen Hintergründe aller Landschaften, die das Team sich hier ausdachte. Die ungeheure Weitsicht in die mit Schnee bedeckten Berge, die riesigen rötlich schimmernden Gipfel des Canyons oder aber die weißen Ebenen der Arctic samt Polarlichter sehen einfach nur wunderschön aus. Lasst ihr euch von den Landschaften, der Vögel oder Hubschrauber nicht ablenken, werdet ihr aber auch den Dreck an eurem Fahrzeug bemerken. Zwar lange nicht so stark überzogen, wie es die großen Konsolen vormachen, bleibt aber dennoch auch hier eine Schicht von Staub und Schmutz hängen, was die Rally Raserei auf jeden Fall noch einen Tick realitätsgetreuer darstellt. Und wenn man sieht, wie der vor einem Fahrende gegen eine Tonne fährt und diese nach einer kleinen Flugeinlage nur einen Moment später gegen das eigene Auto knallt, dann fühlt man sich sowieso wie selbst auf der Rennstrecke. Dieser Flair, den ihr mittels vier verschiedener Fahrtsichtweisen genießen könnt, ist einfach klasse. Es ist also unverkennbar, dass sich die Entwickler des Bugbear Entertainment hier viel Mühe gegeben haben. Die Grafik baut sich sauber im Hintergrund auf (bspw. die Polarlichter oder Reifenspuren) - was aber keinesfalls im Pop Up Verfahren abläuft, wie man es beim SEGA Rally der NextGen Konsolen beobachten kann. Auch gab es während unserer Fahrten zu keiner Zeit Slowdowns oder Ruckler, selbst als wir mal wieder einen Zaun zu Zahnstocher verarbeiteten (und dessen Teile in der nächsten Runde noch immer auf der Strecke vorfanden). 

Wer genau hinhört, wird sich aber wohl über den Sound wundern. Denn dieser ist auch hier beinahe mit Jahrmarktsmusik vergleichbar. Nicht, dass diese nicht passen würde. Sondern vielmehr, dass sie vorhanden ist, man von ihr aber kaum Notiz nimmt. Man schnappt sich nämlich sein Lieblings Rally Auto, fährt die Strecke hoch konzentriert ab, schaltet irgendwann den Handheld ab und fragt sich im Nachhinein, wie war denn nun eigentlich der Soundtrack: Im Grunde genau gleich dem der Heimkonsolen. Denn was ihr hier nicht hört oder zumindest nicht bemerkt, erkennt ihr dann aber wahrscheinlich genau an den Soundtracks, die ihr eben beispielsweise genau bei der PS3 schon gehört habt. Um diese Songs und all die Sounds besser wahrzunehmen, solltet ihr allerdings das PSP-Headset anstecken. Um nicht zu sagen, ihr werdet nie wieder ohne Headset fahren wollen. Denn ihr vernehmt nun nicht nur eine glasklare Sprache sämtlicher Hinweise und Kommentare rund um „Easy Left“, „Bridge“ usw. (übrigens ganz originalgetreu zum ersten SEGA Rally), sondern auch das Fahren im Kies, Rempler und nicht zuletzt Heulen der Motoren klingt einfach nur fantastisch und ist ohne Headset so nicht hörbar. Ob ihr nun frontal oder von der Seite gegen eine Begrenzung donnert, entsprechend hört ihr es im jeweiligem Ohr. Habt ihr links von euch einen Gegner, brummt nicht nur euer Fahrzeug, sondern es ertönt ein weiteres Geräusch von der Seite. Selbst das leichte Aufkommen auf dem Boden nach einem Sprung vernehmt ihr mit einer Art leicht dämpfendem Ton, während das Publikum euch zujubelt und der Hintergrundsound (im Ohr bleibt wohl nur der echt schicke Soundtrack vom Canyon) das Rennen untermalt. 

Ich muss sagen, ich bin recht beeindruckt, was das Bugbear Entertainment hier im Auftrag von SEGA und unter Beobachtung ihres Sega Racing Studios geleistet hat. Eines dürfte von Anfang an klar gewesen sein: Den großen Schritt in den NextGen Bereich samt der dortigen opulenten Optik, sowie des Features der nachhaltig wirkenden Streckenveränderung (Spurrillen und Bodenverformung) konnte auf dem weitaus schwächeren Handheld nicht umgesetzt werden. Aber dennoch präsentieren die Entwickler dieses SEGA Rally auf eine ganz besondere Weise und zudem fast völlig anders im Vergleich zu den Heimkonsolen. Mit neuen Kursen, dem abgeändertem Zeitrennen samt Checkpoint-System aber auch den anders reagierenden CPU-Kontrahenten wissen die Mannen vom Bugbear Entertainment zu unterhalten. Besonders die Gegner fahren hier nämlich nicht wie auf Schienen. Das Fahrverhalten ist ausgeprägter und man selbst hat so bessere Chancen, sich gegen diese zu behaupten, Zweikämpfe auszufechten und / oder sich kurz vorm Ziel noch an einem Konkurrenten vorbeizuquetschen. (Zumal ihr sogar die Möglichkeit habt, ein Rennen innerhalb der Meisterschaft jederzeit zu wiederholen.)

Die neuen Landschaften überzeugen ebenso wie das gesamte Soundsystem, sofern ihr euch SEGA Rally über das PSP-Headset zu Gemüte führt. Und auch für den nötigen SEGA Rally Flair sorgte man: Mit zwar nicht ganz so vielen Hinguckern wie auf den Heimkonsolen fliegen aber immerhin noch Hubschrauber vor der Nase herum, während Vögel von der Strecke fliegen oder allerlei Zeugs am Wegesrand (Steine, Reifenstapel, Stopp-Schilder usw.) mitgenommen werden kann. So werden besonders Neulinge des Genres und Gelegenheitsspieler ihren Spaß haben und auch bei nicht perfekter Fahrtkunst Erfolge verbuchen können. Profis, die auf der PSP aufgrund des einfacheren Schwierigkeitsgrads nur durch möglicherweise „Perfektionsansprüche“ gefordert werden, können ihren Fahrtstil aber auch im Online-Modus über eine WLAN-Verbindung unter Beweis stellen und sich mit anderen menschlichen Mitspielern messen. Und dass die es drauf haben, zeigten doch so einige Fahrten unsererseits. Das einzige, was den Spielspaß ein wenig trübt, sind die mit 25 bis 30 Sekunden Ladepausen zwischen den Rennen. Aber auch, dass man Extras wie die schicken Auto-Designs oder Spiegelstrecken in der Handheld-Version wegrationalisiert hat. Wer auf den Heimkonsolen Probleme haben mag, sollte sich die PSP-Version ansehen. Frust kommt hier nicht so schnell auf. Der Spielspaßfaktor ist unserer Meinung nach hoch! Und möglicherweise hilft SEGA Rally auf der PSP sogar dem einen oder anderen Spieler, sich auf die sensiblere Steuerung und zukünftige Rennen auf Xbox 360 oder PS3 vorzubereiten.


Macht mit dem "Andorra Racer" nun auch Meisterschaften unsicher:
Ronny Wecke