„An einem weit entfernten Ort lebte einst ein junges Mädchen. Sie träumte davon, eine großartige Magierin zu werden und ihr Name war Amitie. Sie studierte mit ihren Freunden unter Professor Accord an der Magieakademie. Eins Tages aber war Professor Accords Flugstab verschwunden! Sie sagte, der Finder bekäme eine Belohnung. „Ich fragte mich, was das wohl für eine Belohnung sein könnte.“ – „Lass uns auf die Suche gehen, bevor ihn jemand vor uns finden!“ Alle sind so aufgeregt! Und an diesem Punkt beginnt das kleine Abenteuer von Amitie und ihren Freunden …“

Und die kleine Geschichte, diesen Flugstab ihres Professors zurückzuholen, fügt das Sonic Team unter der Leitung von Yuji Naka in mehrere kleine Puzzle-Schwierigkeitsstufen ein, die ihr im „Single Puyo POP“ betretet und darin die Auswahl zwischen eben jenen Stufen habt. Wer einfach beginnen bzw. zuerst etwas trainieren möchte, schaut sich zunächst den „RunRun Course“ für Anfänger an, der drei Stages beinhaltet und euch die ersten Grundregeln im Spiel Puyo Pop verrät. Habt ihr diese verstanden, sollte der „WakuWaku Course“ kein Problem mehr darstellen und euch die einzelnen Gegner darin vielleicht schon so Einiges an Überlegung abverlangen. Wem dieser Kurs mit seinen acht aufeinander folgenden Welten aber dennoch zu einfach ist, kann sich zu guter Letzt in den „HaraHara Course“ einwählen, den ihr dann allerdings nicht mit Amitie, sondern mit ihrer Rivalin Raffine spielt. Der letzte Kurs ist für Profispieler geeignet, wobei ihr dort selbstverständlich alle Raffinessen des Puyo Pop-Spielprinzips einsetzen können solltet. Doch fangen wir von vorn an: In der magischen Schule landet ihr nämlich zunächst mit Amitie, wo sie Professor Accord dabei zuhört, euch die ersten Schritte des Spiels zu erklären und wie ihr die Puyos richtig einsetzt. Daraufhin bestreitet ihr euer erstes Testspiel direkt im Klassenzimmer gegen eine zweite Schülerin namens Rider.

Das erste Geheimnis im Puyo-Training ist dabei das sogenannte „Offsetting“: Spielt ihr gegen einen Rivalen, könnt ihr euch nämlich gegenseitig Warn-Puyos zuschieben. Diese werden auf dem jeweiligen Spielfeld oben im Bild angezeigt, wo auch weitere Puyos langsam in euer Feld fallen. Zunächst müsst ihr mit den herabfallenden Puyos allerdings euer Feld bestücken und mindestens vier oder mehr der gleichen Sorte aneinanderreihen. Doch was sind überhaupt Puyos? Ein Puyo ist ein seltsames und gallertartiges Glibberding, das zerplatzt, wenn ihr vier oder mehr miteinander kombiniert. Es gibt sie in fünf verschiedenen Farben (rot, grün, blau, lila und gelb) und fallen in Gruppen zu zweit, dritt und zu viert. So gibt es ein Set aus zwei verschiedenen Puyos, einem 2+1 Puyo, dem 3er Puyo, dem 2+2 Puyo und einem Riesen-Puyo, der aus vier einzelnen besteht. Jedes Set kann mit dem X- oder Kreis-Knopf nach links bzw. rechts gedreht werden. Das Riesen-Puyo dagegen verändert nur seine Farbe. Ihr könnt Puyos nun eliminieren, indem ihr gleichfarbige Puyos nebeneinander platziert, sodass diese sich nun miteinander verbinden. Um sie anzuordnen und schließlich zerplatzen zu lassen, könnt ihr sie bewegen, drehen und auch schnell fallen lassen, indem ihr das Steuerkreuz einfach nach unten drückt. Ihr könnt zur Steuerung wahlweise aber auch den Stick der PSP nutzen. Das „Offsetting“ spielt dabei nun folgende Rolle: Zerplatzte Puyos schicken ein Warn-Puyo ins gegnerische obere Feld. Dabei gibt es verschiedene Anzeigen, denn je mehr Puyo-Ketten ihr zerplatzen lasst, desto mehr Warn-Puyos werden eurem Gegner aufs Feld geschickt. Diese geben nun die erwartende Anzahl an Stör-Puyos an. Das bedeutet, dass nach einer gewissen Zeit diese Warn-Puyos in das Feld geschoben werden. Die verschiedenen Anzeigen geben Hinweis darauf, wie viele Stör-Puyos dem Gegner nun erwarten. Während ein kleiner Warn-Puyo für ein Stör-Puyo steht, bedeutet beispielsweise ein Fels-Puyo eine Anzahl von 30 Stör-Puyos. 

Natürlich soll das Spiel trotz dieser „Gemeinheiten“ fair bleiben, weswegen das Sonic Team die Ausgleichmöglichkeit ins Spiel bringt, indem der Gegner ebenfalls Puyos auf dem Feld zerplatzen lässt und die eigenen Warn-Puyos die des Kontrahenten in entsprechender Anzahl neutralisiert. Hat euch euer Gegner eine große Anzahl an Warn-Puyos geschickt, greift ihn mit einer größeren Anzahl an, um nicht nur die generischen zu neutralisieren, sondern zugleich eigene Warn-Puyos ins Feld zu lassen, die dann als Stör-Puyos auf das Feld fallen. Die Stör-Puyos nämlich sind farblos und stören den Aufbau der farbigen Glibberlinge. Nur wenn eine neue Kette gebaut wird und zerplatzt, werden auch Stör-Puyos nach und nach beseitigt. Der Clou hierbei ist nun natürlich das Erzielen von Combos, sodass ihr euer eigenes Feld möglichst sauber haltet und der Aufbau der Puyos samt Combo-Eliminierungen den Gegner ins Straucheln bringt. Und dafür müsst ihr eure Puyos natürlich zuerst so richten, dass nach dem Zerplatzen einer Reihe die verbleibenden Puyos so fallen, dass sie ebenfalls  mindestens eine Viererkette ergeben, zerplatzen und das Spielchen sich so in gleicher Manier wiederholt. Eine Combo bringt euch am Ende mehr Punkte, verpasst dem Kontrahenten mehr Warn- bzw. Stör-Puyos und zudem die Möglichkeit, eure Fever-Leiste zu erhöhen. Der PSP 16:9 Bildschirm eignet sich dabei hervorragend, um zwei Felder (eures und das des Gegners) auf den jeweiligen Seiten abzubilden und die Mitte für entsprechende Feldanzeigen freizuhalten, wo ihr nicht nur kommende Puyos, sondern auch Zeitangaben, Punktestand und eben die Fever-Leiste seht. (Anmerkung: Man sollte bedenken, dass zu PS2/Xbox-Zeiten 16:9 Fernseher noch rar waren und Röhrenfernseher im Haushalt ihren Platz hatten.) Ist diese „Fieber-Anzeige“ voll, wechselt ihr automatisch in den Fieber-Modus, wo ihr mit einem festgelegten Puyo-Set beginnt. Die nun fallenden Puyos solltet ihr zu eurem Vorteil einsetzen, um lange Ketten zu bilden und massig Combos zu erlangen. Der Fieber-Modus hält allerdings nur eine gewisse Zeit an, kann aber das Spiel wenden und euch vor einer Niederlage bewahren. Wichtig ist dieser aber nicht einfach nur für den Punktestand, sondern vielmehr dafür, dass ihr für viele Combos massig Warn-Puyos dem Gegner auf den Hals schickt und somit gut und gerne noch ein Spiel herumreißen könnt.

Denn die vielen und schnellen Combos setzen dem Kontrahenten meist ziemlich zu und schicken ihm mitunter eine ganze Einheit an Stör-Puyos aufs Feld, was euch etwas Zeit gibt, wieder in das Spiel zurückzufinden oder eurem Gegner den Rest zu geben. Der Fieber-Modus wird dabei farblich recht extrem und voller Farben dargestellt, da ihr hier keinen einfachen Hintergrund mehr im Feld habt, sondern ein sich ständig farblich änderndes und flackerndes Licht. Befinden sich beide Parteien zur gleichen Zeit in diesem Modus, beginnt eine regelrechte Hetzjagd um die zu neutralisierenden Warn-Puyos, wobei es aber leider und unverständlicherweise auch des Öfteren zu Slowdowns kommt. Habt ihr das Prinzip des Offsetting und der Fever-Anzeige samt Fieber-Modus verstanden, könnt ihr euch im ersten richtigen Modus, dem WakuWaku Course, auf die Suche nach des Professor Accords Flugstab machen. 

Euren Ausflug beginnt ihr nämlich sogar in der Schule. Auf eurem Weg trefft ihr ständig auf andere Leute, mit denen Amitie ins Gespräch kommt. Sei es ihre Rivalin Raffine, Schulkameradin Rider oder völlig unbekannte Lebewesen, wie F.Kid und Vater F.Dad bis hin zum schwarzen Kater Popoi. Jeder Charakter spricht mit euch und stets finden beide Parteien einen Grund, ein Puyo Pop-Spiel zu spielen. Die Gespräche, die immer vor einem jeden Match gezeigt werden, werden stets mit viel Mimik wiedergegeben. Allerdings bewegen sich die im Anime-Stil gehaltenen Figuren nicht viel, sondern sind vielmehr comicartig abgebildet. Der Hintergrund bleibt je nach Gebiet bei den Unterhaltungen immer einem Wallpaper gleich. Wird eine neue Mimik der Charaktere ausgedrückt, drehen sich diese wie ein Blatt Papier um die eigene Achse, sodass Aussehen und Haltung verändert werden. Die Sprache samt Untertitel ist dabei komplett in Englisch, während die Gestik auch mittels englischer Sprachausgabe wiedergeben wird. Während sich die Charaktere miteinander unterhalten, kommen die einzelnen Ausrufe in Form von „Huh“, „Yep“, „Go“, „Ahmm“ ebenfalls zur Geltung und lockern die recht witzigen Gespräche und Mimiken weiter auf.

In den Puyo Pop-Spielen gegen einen Kontrahenten gibt es dagegen kleinere Wortgruppen und Sätze von den insgesamt 14 verschiedenen und im Multiplayer spielbaren Charakteren zu hören, die die Stimmung auf hoher Spielspaßebene halten und den Spieler zudem weiter anheizen: „Prepare for the worst.“, „I’ll do my best.“, „So Sorry“, „Black Hole“, „Blizzard“ oder „No escape“ sind nur ein paar von vielen. Innerhalb der Audio-Optionen könnt ihr euch übrigens alle Stimmen und Aussprüche („Sound Effects“ und „Voice“) anhören, sowie auch alle Cut Szenen einschließlich dem Ende des Kurses (unter dem Menüpunkt „View Cut Scenes“) noch einmal ansehen, die ihr euch in den drei „Single Puyo POP“ Modi erspielt habt, indem ihr das darauf folgende Spiel bzw. den kompletten Modus erfolgreich beendet. 

 

Das Training und die zwei Story Modi sollen natürlich noch nicht alles gewesen sein. Denn ihr könnt im vierten und letzten Unterpunkt, dem „Free Battle“, auch ein freies Spiel spielen, wo ihr jeden Charakter, sowie den Computer-Gegner auswählen könnt. Hier könnt ihr eure Fähigkeiten mit jedem und gegen jeden auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen üben und am Ende sogar eure Replay-Daten auf einen von sechs Speicherplätzen abspeichern. Dieser enthält dann den Namen des Modus (in diesem Fall „Single Puyo“), sowie die beiden Mitspieler. Innerhalb der Optionen könnt ihr euch im Menüpunkt „Replay“ euer Spiel jederzeit noch einmal anschauen. Verlasst ihr dagegen den „Single Puyo POP“ Modus, solltet ihr einen Blick in den „Endless Puyo POP“ Modus werfen, wo ihr zwischen drei weiteren Untermodi wählen dürft. Das „Fever“ Spiel (Fieber Spiel) ist ein Game mit kontinuierlichem Fieber-Modus mit Zeitlimit. Das vorgegebene Zeitlimit von 60 Sekunden sinkt beständig gen Null und ihr müsst die innerhalb des Felds vorgegeben Puyos eliminieren, indem ihr den fallenden Puyo korrekt auf die im Feld liegenden setzt. Kommt entsprechend eine lange Combo zustande, bekommt ihr nicht nur viele Punkte, sondern auch Bonuszeit. Bonuspunkte erhaltet ihr, wann immer ihr das Feld komplett leeren könnt. Ist die Zeit vorbei, könnt ihr euch mit eurem geschafften Score in die Rankingliste eintragen. Am Ende eines Spiels seht ihr stets auf der rechten Seite des PSP-Bildschirmes euren Score samt Spielzeit, der maximalen Puyo-Kette oder der geschafften Level. Alle zusätzlichen Punkte für gemeisterte Aktionen werden hier genauestens aufgelistet. Die „Missionen“ zeigen euch dagegen Chains (Ketten) oder eine Anzahl an Pyuos an, die ihr zerplatzen lassen sollt. Ihr beginnt hier mit einem 99-Sekunden-Limit das Feld und sollt all die genannten Missionen nacheinander im schaffen. Ist das Zeitlimit abgelaufen, zählen eure Punkte. Die Missionen während des Spiels werden dabei natürlich immer schwieriger, sodass ihr bald nicht nur fünf Puyos gleichzeitig eliminieren oder nur zwei Chains ausführen müsst, sondern weitaus mehr. Der letzte Modus im Endless Puyo ist ein „Original“ Spiel, in dem es keinen Fieber-Modus gibt und nur Gruppen aus zwei Puyos erscheinen. Hier habt ihr keinen Gegner, sodass ihr hier Tetris-like  solange spielt, bis ihr den oberen Bildschirmrand (dieser ist mit zwei Kreuzen gekennzeichnet) erreicht habt. 

Ein weiteres Herzstück des Spiels ist aber auch der Multiplayer Modus, von dem es in der PSP-Version gleich zwei Stück gibt: Zum einen den „Double Puyp POP“ und zum anderen den „Puyo POP with Friends“ Modus. Im Letzteren tragt ihr zunächst euren Namen mit bis zu acht Zeichen ein und gelangt danach zur Auswahl zwischen „Leader“ und „Player“. Dies ist der so genannte „Ad-Hoc-Modus“, wo zwei Spieler mit jeweils einem PSP-System und mithilfe der Wireless (WLAN) Funktion gegeneinander spielen können. Spielt ihr als Spielführer und auch als beitretender Spieler, wird eine Verbindung aufgebaut und auf weitere Mitspieler gewartet. Sobald entsprechend ein Mitspieler gefunden wurde, sucht ihr euch einen Charakter aus, der Leader bestimmt die Regeln: „Normale Regeln“ (normal mit Fieber), „Klassische Regeln“ (kein Fieber) und Regeln für etwaige „Fallen“ (Angriffskraft im Fieber Modus verändern) sind einstell- und auch editierbar, bevor der Spielspaß beginnen kann. In genau dem gleichen Maße verläuft auch der Double Puyo Pop Modus. Allerdings müsst ihr euch die PSP hier mit eurem Mitspieler teilen. Genau gesagt haltet ihr diese nun hochkant, sodass ein Spieler das Steuerkreuz und der andere Spieler die Aktionstasten bedienen kann. Der 16:9 Bildschirm wird in der Mitte geteilt, sodass noch immer für jede Seite genug Platz übrig bleibt, um auf jeder Hälfte zwei Spiele anzuzeigen, etwa in der Größe eines Nintendo DS. Die Einstellungsbestätigung zuvor werden mittels der Schultertasten geregelt, beim Spielen selbst kommen nur besagte Tasten zum Einsatz: Linke und rechts Taste dienen zum Verschieben der Puyos, der obere Button für das Verändern und Drehen des Puyos und der untere Aktionsbutton bzw. das Steuerkreuz schiebt das Puyo schnell nach unten.

Die Optik leidet dabei nicht, denn SEGA verkleinerte lediglich das Bild. Noch immer leuchten Puyos für kommende Puyos nach, um den Spieler eine Hilfestellung zu geben bzw. zerplatzen diese auch in bekannter Manier und fliegen als kleiner Leuchtstreifen zum Gegner, um dort für Warn-Puyos zu sorgen. Und dass auch im Mehrspielermodus so richtig die Post abgehen kann, wird schon in den ersten Spielzügen klar. Auch zeigen sich hier Stärken und Schwächen des Spiels wie nirgendwo sonst. Dafür sollten nur beide Spieler möglichst gleiche Stärken aufweisen und das Spielprinzip, die Puyos so aufzubauen und dass nach einem zerstörten Puyo-Paar viele weitere folgen und zerplatzen, verstanden haben. Denn das ist nämlich nicht einfach nur das A und O des Spiels aus der Feder von Sonic Team Chef Yuji Naka. Denn wer bereits im Story Modus den CPU-Gegner ein wenig beobachtete, wird mit Sicherheit bemerkt haben, dass er die Puyos zunächst scheinbar willkürlich nach unten gleiten lässt und ganze Hügel aufbaut. Während ihr dann aber möglicherweise schon fleißig eure Steine mit einer 1er oder 2er Combo abtragt, beginnt euer Konkurrent plötzlich mit der Eliminierung. Wenn er dann allerdings einer 4er oder 5er Combo zustande bekommt und bei euch kurze Zeit später der halbe Bildschirm mit Stör-Puyos zugeschüttet wird und sich weitere Stör-Puyos schon ankündigen, dann wisst ihr, dass ihr etwas falsch gemacht habt. Sinn und Zweck dieses Spiels ist es eben, im Voraus zu denken, die Puyos entsprechend aufzubauen und diese dann in einer ganze Kette zu zerstören. In den Multiplayer Partien entscheidet dabei oft auch die Schnelligkeit. Das heißt, wer am schnellsten seine Combo starten kann. Denn fallen dann die Stör-Puyos in die gegnerischen Felder, ist deren Combo fürs Erste gestoppt und sie müssen nicht nur neu beginnen, sondern gleichzeitig die Stör-Puyos abarbeiten, während sie die Warn-Puyos mit den eigenen ausgleichen…

Das Spiel haben die Entwickler vom Sonic Team wunderschön in Szene gesetzt, was schon allein das Startmenü samt Intro und den coolen Sprüchen des Titelnamens aller Charaktere zu sehen und zu hören ist. Doch auch speziell im Fieber-Modus machen sie so Einiges her und heizen die Stimmung richtig an, die auf den bunten Spielfeldern zustande kommt. In den Einzelmatches gegen einen weiteren Gegner gibt es stets schicke Hintergrundbilder zu bewundern: die Schule, Wälder, Unterwassergebiete, oder Gebirgsteile. Zwei verschiedene Blickwinkel der Ortschaft werden dabei angezeigt, was recht schick ausschaut und bei den beiden Spielern dann eben auch nicht stets gleich ist. Die bei Combos auftretenden optischen Effekte - wie Charaktere auf dem Feld, Blitze oder Eisflocken - geben dem Spiel dabei noch einen ganz besonderen Touch, wie ihn auch schon die schöne und auch witzige Aufmachung innerhalb der Storyabschnitte ausmacht. So hüpfen die Puyos gern auf und ab und zerplatzen stilvoll mit kleinem Knall, bevor sie sich als Leuchtstreifen zum Gegner bewegen. Doch auch der Sound kommt hier nicht zu kurz, der speziell mit dem PSP-Headset richtig gut zur Geltung kommt. Ganz nach dem Schema auf dem Bildschirm reagiert nämlich auch der Sound. Der Bildschirm wird für zwei Spieler bereitgestellt und sobald euer Charakter Kommentare zum Besten gibt, hört ihr diese auf eurem linken Ohr, während euer Gegner auf der rechten Bildschirmhälfte euch über das rechte Ohr zuruft. Auch die Soundeffekte der Puyos sind so ausgerichtet. Da sich aufgrund des Spielschemas alles kunterbunt durcheinander abspielt, bringen die Soundeffekte, Stimmen und Töne zusammen mit gezeigten Spielbildern einen derart stimmungsvollen Flair mit sich. So macht es einfach Spaß zu spielen. Auch die Ladezeiten sind mit etwa fünf Sekunden Wartezeit super kurz, weswegen eigentlich nur die ab und an leichten Ruckler im Fieber-Modus etwas negativ auffallen.

Es ist unglaublich toll, was Yuji Naka und sein Sonic Team hier geschaffen haben. Haben sie bereits in der Vergangenheit entsprechende Spiele entwickelt, läuft das neue Puyo Pop Fever auf der PSP praktisch zur Hochform auf: Einerseits ein völlig normales Puzzle Game und dennoch alles andere als normal, ist dieses Spiel mit dem bekanntesten Genre Vertreter „Tetris“ keinesfalls zu vergleichen. Zwar müssen auch hier Reihen abgebaut werden, dies allerdings in unterschiedlichen Farben und möglichst noch mit einer Vielzahl aufeinanderfolgender Ketten bzw. Combos. Denn das Spielprinzip gegen einen oder mehrere Gegner besagt, dass nur durch Combo-Aktionen Warn- und schon bald Stör-Puyos aufs gegnerische Feld geschickt werden können. Und wie der Name schon sagt, stören diese den Spielfluss des Opfers gewaltig. Denn nun können die eigenen Reihen durch farblose Puyos erst einmal nicht mehr nach Plan bebaut bzw. abgetragen werden. Um dies zu verhindern, müssen eigenen Warn-Puyos geschickt werden. Der Austausch bzw. Ausgleich dieser kleinen Gemeinheiten des Gegners nennt sich „Offsetting“ und soll wohl oder Übel gelernt sein.

Die drei Story-Teile des Single Modus (eins gilt eher als Übungsphase) ist aber auch ohne viel Kenntnis über das Spielprinzip zu schaffen. Wer im Multiplayer daddeln möchte, kann dies zudem im WLAN-Modus oder mit einem Mitspieler bei sich tun, wobei die PSP beim direkten Gegeneinanderspielen hochkant gehalten werden muss. Schließlich müssen beide Spieler Hand anlegen. Klasse ist, dass auch hier nichts an Optik eingebüßt wird, auch wenn im Hochformat alles kleiner dargestellt wird. Doch egal, ob mit Freunden oder einem CPU-Gegner: Fakt ist, dass das Prinzip von Puyo Pop Fever zwar simpel ist aber erst einmal vom Spieler umgesetzt werden muss. Wer das schafft und die farbigen Glibberlinge taktisch anordnen kann, wird hierbei sehr viel Spaß haben und immer wieder für eine Runde reinschauen. Denn Puyo Pop Fever macht nicht zuletzt auch wegen dem Fieber-Modus eine Menge Spaß, der grafisch und soundtechnisch speziell über das PSP-Headset noch fetziger rüberkommt als beim Konkurrenten auf dem Nintendo DS. Der Highscore macht dabei ebenfalls einen großen Reiz des Titels aus. Die englische Story ist dabei ein netter Nebenpart, der zum Verstehen des teilweise hektischen Spiels an sich aber nicht wichtig ist.

Auch auf Sonys PSP hat Yuji Nakas „Puyo Pop Fever“ in jedem Fall Suchtpotenzial. Man muss nur damit klar kommen und ein entsprechendes Gespür dafür haben. Denn Puyo Pop Fever ist ein etwas anderes Tetris – wahnsinnig, witzig, aufregend und Akku-leerend. Denn ich muss nach so einigen vielen Runden Puyo Pop schon wieder zum Netzteil greifen …

Wünscht sich so langsam Puyos als Sofakissen für Zuhause:
Ronny Wecke