Saturn -- Burning Rangers

In der Zukunft ist nicht nur die Technologie der Menschheit fortgeschrittener, sondern auch der Kampf gegen verheerende Brände, denen auch in der modernsten Zeit noch Gebäude und Menschenleben zum Opfer fallen. Die Feuerwehr, wie wir sie kennen, hat längst ausgedient.
Es ist die Einheit der Burning Rangers, die nun in Gefahrenbereiche vordringt, gegen Flammen kämpft und sich der Rettung von Menschen verschrieben hat. Ausgestattet mit der aktuellsten Technik durchforstet ihr als Ranger komplexe Anlagen nach Überlebenden und rückt dem Feuer nicht etwas mit Wasser, sondern mit Flammen erstickenden Strahlen zu leibe. Arbeitet euch mit Hilfe eures Jet-Packs auf höher gelegene Ebenen, schwimmt durch Überflutete Bereiche oder hastet durch verwinkelte Gänge. Nur wer den Funkkontakt mit seinen Teammitgliedern aufrechterhält, findet sich in den immer wieder anders aufgebauten Arealen zurecht. Gebt den verzweifelten Opfern wieder Hoffnung und behauptet euch gegen außer Kontrolle geratene Sicherheitssysteme. Doch solltet Ihr euch beeilen, denn das Feuer breitet sich aus, und die Zeit drängt.
Wer sind diese Rangers?
Das Team besteht aus mehreren Mitgliedern, doch stehen euch zu Beginn nur die ersten zwei als steuerbare Charaktere zur Verfügung. Jeder von ihnen hatte andere Beweggründe, den Rangern beizutreten und verfügt über besondere Eigenschaften: Der 21 Jährige Shou Amabane wurde als Kind selbst von einem Burning Ranger gerettet. Als dieser jedoch dabei in den Flammen umkam, schwor sich Shou, sein Leben dieser Organisation zu widmen. Mit seiner Entschlossenheit bringen ihm seine Teammitglieder viel Respekt entgegen.
Die zierliche, 19 Jahre alte Tillis war noch ein Säugling, als ihre Eltern in den Flammen umkamen. Nachdem sie in staatlichen Heimen aufwuchs, stellte sie sich freiwillig für Experimente mit übernatürlichen Kräften zur Verfügung. Seither verfügt sie über unglaubliche athletische Fähigkeiten, musste jedoch den Verlust ihres Gedächtnisses dafür in Kauf nehmen. Der 22 Jährige Reed Phoenix, wollte bei den Burning Rangers Erfahrungen sammeln und gewann sehr schnell einen gesunden Respekt vor den Aufgaben, die ihn hier erwarteten. Er gehört eher zu den intellektuellen Menschen und geht stets sehr vorsichtig vor.

Big Landman ist mit seinen 34 Jahren das älteste und erfahrenste Mitglied. Er zog sich vor langer Zeit bei einem Unfall schwerste Verletzungen zu und lebt seither mit einem rekonstruierten Körper aus speziellen Implantaten. Sein wuchtiger Körperbau zeugt von seiner enormen Kraft und sein Durchhaltevermögen von seiner unbändigen Willensstärke.
Der Vater von Chris Parton war ebenfalls ein Burning Ranger, kam jedoch bei einer Rettungsaktion ums Leben, als sie selbst erst 13 Jahre alt war. Mit mittlerweile 24 Jahren stellt sie ihr extrem gut ausgeprägtes Urteilsvermögen und ihre Fähigkeit, stets die Ruhe zu bewahren, als Team-Navigator zur Verfügung. Die draufgängerische Iria kommt erst später ins Spiel, da ihr sie zunächst freispielen müsst.
Die Zukunft des Feuerlöschens:
Wasser, CO2, Schaum und Pulver haben als Löschmittel ausgedient. Stattdessen ist euer Charakter mit einer modernen Strahlenwaffe ausgestattet Mit deren Hilfe ist er in der Lage, den Flammen ihre Energie zu entziehen. Diese Energie geht aber nicht verloren, sondern wird in freiwerdenden Kristallen gebunden, die ihr anschließend einsammeln könnt. Dazu richtet euer Charakter die Waffe direkt auf das nächstmögliche Ziel in Reichweite und feuert mit vereinzelten Schüssen solange auf die Feuerstelle, bis diese gänzlich gelöscht werden konnte. Allerdings gibt es auch Brandherde, die eine aggressivere Vorgehensweise erfordern. Hier brennen besonders Brand fördernde Materialien und lassen auch die Farbe der Flammen anders aussehen. Um diese löschen zu können, lässt sich euer Strahl durch Gedrückthalten der Feuertaste zu einem gebündelten Strahl aufladen, der über mehr Durchschlagskraft verfügt. Zudem könnt ihr so auch Gegner in Form von Robotern oder Sicherheitssystemen zerstören, denen mit normalen Schüssen nicht beizukommen wäre. Doch Vorsicht! Ihr solltet eure Waffe möglichst selten im aufgeladenen Zustand abfeuern, da die gebündelte Kraft die wertvollen Kristalle zerstört, die ihr sonst aus den Flamen heraus gewinnen könntet.

Wozu dienen diese Kristalle eigentlich?
Diese kleinen Energiebündel sind sowohl spärlich verstreut in der jeweiligen Level zu finden, als auch durch die Zerstörung von Gegnern oder das Löschen von Brandherden mit dem normalen Schuss zu gewinnen. Bei der letzteren Methode ist Eile geboten, da die Kristalle nach dem Erlöschen der Flammen nur kurzzeitig erscheinen, bevor sie sich schließlich auflösen. Sie dienen euch zunächst einmal als Schutzschild und bewirken beim Kontakt mit Feuer, dass ihr zwar alle gesammelten Kristalle wieder verliert aber zumindest noch einmal dem Tode entrinnt. Dann heißt es schnell wieder einsammeln, denn die verlorenen Kristalle bleiben zwar in der Umgebung liegen, jedoch nur für einen begrenzten Augenblick. Erst wenn ihr über keinen einzigen Kristall mehr verfügt, erweist sich der Kontakt mit Feuer, Gegnern oder feindlichen Geschossen als tödlich, worauf ihr am letzten Fortsetzungspunkt noch einmal beginnen müsst.
Der andere Nutzen liegt in der Versorgung eines Transportersystems, mit dessen Hilfe ihr Überlebende aus dem brennenden Gebäude in Sicherheit beamen könnt. In der Regel benötigt ihr mindestens fünf dieser hübschen Energiequellen, um ein Leben zu retten. Habt ihr allerdings mehr dabei, könnt ihr auch zehn investieren, um einen Transport mit erhöhter Sicherheit einzuleiten, was euch als Belohnung ein zusätzliches Leben einbringt. Von denen stehen euch zu Beginn drei zur Verfügung. Der Beamvorgang wird nach einer kurzen Unterhaltung mit der Person automatisch eingeleitet, sobald ihr euch dieser nähert. Wer möglichst viel Energie sammeln möchte, sollte nach grünen Kristallen Ausschau halten, da sie soviel Wert sind, wie fünf von den normalen roten Kristalle.
Eile ist geboten!
Besonders heikel ist hier das Zeitlimit in Form einer Gefahrenstufe, die euch ständig auf dem Bildschirm angezeigt wird. Schließlich breitet sich Feuer, das unkontrolliert vor sich hin lodert, immer weiter aus. Nimmt das Feuer zu sehr überhand, dann drohen einige Teile des Gebäudes in die Luft zu fliegen und gehen euch unwiderruflich verloren. Darüber, wie hoch die Gefahr einer Explosion gegenwärtig ist, werdet ihr in Form einer prozentualen Anzeige informiert. Erreicht diese 100 Prozent, geht ihr zusammen mit dem gesamten Komplex in einer gewaltigen Explosion unter. Doch bevor es soweit kommt, gilt es das Feuer rechtzeitig aufzuspüren und zu löschen. Denn dadurch sinkt die sonst stetig wachsende Gefahr einer solchen Katastrophe. Erreicht die Gefahrenstufe jedoch erst einmal die 20 Prozent-Marke, dann wird ein Teil des Gebäudes dermaßen zerstört, dass ein Wert darunter nicht mehr möglich ist. Das gleiche gilt für die nächsten 40, 60 und schließlich 80 Prozent, bevor es dann zum absoluten Ende kommt. Ein stetig abnehmender Ladebalken zeigt euch noch zusätzlich die Annäherung an die nächste und endgültige Gefahrenstufe an. Ist dieser Ladebalken leer geworden, habt ihr entsprechend eine dieser nicht mehr unterschreitbaren Stufen erreicht, worauf ihr schleunigst die Beine in die Hand nehmen müsst. Denn in solch einem Augenblick ereignet sich eine Kette von Explosionen, die sich erst nach einigen Sekunden wieder beruhigt und euch eine Pause gönnt. Findet und löscht das Feuer also so schnell wie möglich, damit es gar nicht erst so weit kommt und ihr eine gute Bewertung am Ende der Level erzielt.

Orientierung:
Das möglichst schnelle Aufspüren von Brandherden und eingeschlossenen Opfern, wird von so einigen Schwierigkeiten begleitet. Zum einen sind die einzelnen Areale nicht gerade klein geraten und bieten euch auch Hindernisse in Form von verschlossenen Türen oder scheinbar unerreichbaren Plattformen. Zum anderen müsst ihr euch in dem Labyrinth aus Gängen, Treppen und Räumen erst einmal zurechtfinden. Für ersteres müsst ihr meistens erst eine Schlüsselkarte finden oder einen versteckten Schalter aktivieren, bevor ihr weiter gehen könnt. Achtet allerdings darauf, dass selbst scheinbar offene Türen meist nur von einer Seite aus durchschreitet werden können. Bei zweitem hilft euch Chris weiter, mit der ihr jederzeit über Funk Kontakt aufnehmen könnt. Sie navigiert das gesamte Team und versorgt euch zudem mittels englischer Sprachausgabe mit nützlichen Tipps während des Einsatzes. Doch ihr könnt sie auch zu jedem beliebigen Zeitpunkt via Knopfdruck rufen, wenn ihr euch verlaufen habt. Sie sagt euch dann, in welche Richtung ihr von eurem gegenwärtigen Standpunkt aus gesehen als nächstes gehen müsst, um in dem Level weiter zu kommen. Im Grunde ist hier nämlich der Weg vorgegeben, doch in dem komplexen Aufbau der Level nicht immer sofort ersichtlich. Aber wer nun glaubt, dass man nur am Anfang des Spieles die Orientierung verlieren kann, der irrt! Bei Burning Rangers sind die Level nämlich nicht fertig erstellt, sondern werden bei jedem Start erst vollkommen neu und zufällig zusammengebaut. So erwartet euch jedes Mal eine gänzlich neue Herausforderung, die wieder aufs Neue erkundet werden möchte.
Motivation!
Am Ende jeder Level werden eure Leistungen bewertet, wobei jeweils immer nur das beste Ergebnis einer Kategorie gespeichert wird. Das erlaubt eine nachhaltige Abarbeitung aller Punkte und erhält somit den Spielspaß noch lange aufrecht. Schließlich will man es ja eines Tages geschafft haben, in allen Bereichen mit einem „S“ - dem höchstmöglichen Rang - ausgezeichnet worden zu sein. Ihr erfahrt, wie viele Menschen ihr retten konntet, wie viele Kristalle ihr am Ende der Level noch bei euch hattet, wie viel Zeit ihr für den Boss benötigt hattet und wie hoch die Gefahrenstufe zum Schluss noch war. Zudem gib euch ein „Total Rank“ Aufschluss über die Gesamtnote eurer Ergebnisse und es wird euch das Passwort der Level verraten. Letztgenanntes gibt euch die Möglichkeit, eben genau jenen Levelaufbau noch einmal zu verwenden. Schreibt euch also den Code auf, wenn ihr noch einmal genau die gleiche Herausforderung sucht. Anschließend könnt ihr euch die gesamte Level und eure Leistungen noch einmal als Replay anschauen.

Der Dank ist Euch gewiss:
Zurück im Hauptquartier habt ihr Zugriff auf euer E-Mail Postfach, wo euch gerettete Personen Tipps und Danksagungen zukommen lassen. Zudem erfahrt ihr in die Namen der Menschen. Diese besitzen allesamt eine eigene kleine Persönlichkeit. Unter ihnen befinden sich sogar die Programmierer des Spiels. Diese bedanken sich bei euch, indem sie Passwörter für spezielle Missionen und neue Charaktere preisgeben.
Vom Laien zum Helden:
Nachdem ihr am Titelbildschirm Start gedrückt habt, könnt ihr eine von drei möglichen Speicherplätzen wählen, die zusammen 30 Blöcke benötigen. Besitzt ihr ein Backup-Modul für euren SEGA Saturn, könnt ihr zudem zwischen ihm oder dem internen Speicher hin- und herschalten. Als nächstes stehen euch folgende Punkte zur Auswahl:
Story Mode – Training Space:
Hier werden euch in einem sehr hilfreichen Tutorial die Elemente und Funktionen des Spieles genau erklärt. In einem Trainingslevel werdet ihr mit allen möglichen Situationen konfrontiert. Ein durch den Computer gesteuerter Ranger macht euch vor, was zu tun ist und erklärt anschließend die Steuerung auch in Bildform. Macht ihm alles nach und arbeitet euch so Stück für Stück vorwärts, um euch so mit allen Funktionen des Spieles vertraut zu machen. Habt ihr die Steuerung verinnerlicht und erste Erfahrungen gesammelt, geht es sogleich ohne Umwege zum ersten Einsatz.

Story Mode – Mission Select:
Los geht’s! Der Alarm wird ausgelöst und in Not geratene Menschen benötigen eure Hilfe! Wählt eine der vier möglichen Einsätze und legt los. Zu Beginn steht euch nur einer der vier verschiedenen Einsatzorte zur Verfügung, die allesamt sehr unterschiedlich ausfallen und am Ende jeweils einen Levelboss zu bieten haben. Erst wenn ihr einen Einsatz erfolgreich abschließend konnten, erhaltet ihr den Zugang zum nächstmöglichen und schwierigeren Level soweie ein Passwort, mit dem ihr die Zufallsgenerierung deaktivieren könnt.
Einsatz 1: „Fallen Memories“: Schlagt euch durch die brennenden Räume eines Kernkraftwerkes und versucht, den Reaktor abzuschalten, bevor die ganze Anlage in die Luft fliegt! Der Zentralcomputer hat hier die Kontrolle übernommen und hetzt nun seine Roboter auf euch.
Einsatz 2: „Silent Blue“: Ein unerklärlicher Unfall hat sich in einem Meeresforschungslabor unter Wasser ereignet. Delphine helfen euch, die einzelnen Bereiche der Anlage durch überflutete Gänge zu erreichen, wobei das hauseigene Verteidigungssystem euch als Eindringling erkennt und aufzuhalten versucht.
Einsatz 3: „Gravity Zero“: Eine riesige Raumstation treibt hilflos im All. Die Räume stehen in Flammen und niemand weiß, wie es dazu kommen konnte. Sucht nach Überlebenden und bringt sie in Sicherheit, um schließlich den Auslöser der Katastrophe zu ergründen.
Einsatz 4: “Winged Cradle“: Eine geheimnisvolle Basis im Weltraum ist in Not geraten. Alles scheint außer Kontrolle und birgt viele Gefahren. Die letzte und zugleich schwierigste Herausforderung erwartet Euch.
Backdraft:
Ein Phänomen, von dem jeder schon einmal gehört hat: Bekommt ein Feuer erst einmal richtig Sauerstoff, schlagen die Flammen explosionsartig aus. Auch die Burning Rangers müssen sich vor diesen so genannten Backdrafts schützen. Schon beim Start eines Einsatzes werdet ihr mittels Bildschirmtext darauf hingewiesen, die Lautsprecher eurer Anlage oder eures Fernsehers möglichst laut aufzudrehen. Und das nicht ohne Grund: Ein Backdraft kündigt sich nämlich durch ein Geräusch an, das sich wie das Ansaugen von Luft anhört. Dann müsst ihr schnellstmöglich das Steuerkreuz nach unten drücken, um euren Charakter einen Rückwärtssalto aus dem Gefahrenbereich heraus ausführen zu lassen. Die Explosionen erfolgen mit solch einer Wucht, dass dabei sogar ganze Wände oder Böden weggerissen werden können. Auch die ganze Decke kommt mit einem Mal herunter. Schafft ihr es also nicht rechtzeitig auf das Geräusch zu reagieren, treffen euch all diese Dinge mit voller Wucht!

Grafik und Sound:
Hier wird auf dem Saturn sprichwörtlich ein wahres Feuerwerk gezündet! Lodernde Flammen, knisternde Brandherde, gewaltige Explosionen und detailverliebte Levelinhalte - wie Gitterroste, Glasfassaden oder voll ausgestattete Computerräume. Die Darstellung der einzelnen Einsätze ist dabei abwechslungsreich und recht unterschiedlich ausgefallen. Mal kämpft ihr euch durch das stählerne Gerüst eines Kraftwerkes und mal lauft ihr durch Gänge aus Glas, die einen weiten Blick auf den Meeresgrund freigeben. Oder ihr stoßt auch auf eine Ansammlung riesiger Aquarien, die ihr teilweise sogar durchschwimmen müsst, ohne dabei Angst um euren Luftvorrat haben zu müssen. Während das Intro und die einzelnen Story-Elemente als Animefilm erzählt werden, erfolgt die Darstellung der Spielgrafik als gerenderte 3D-Polygonoptik und in der 3rd-Person Verfolgerperspektive. Flammen und Rauch erscheinen teilweise als transparente Elemente und durch die rotglühende Verfärbung von Wänden, hinter denen sich ein Brand ausgebreitet hat, scheint man die Hitze, die von ihnen ausgehen, regelrecht spüren zu können. Und auch wenn die teils zerklüfteten Bereiche einen Eindruck davon vermitteln, welch zerstörerische Wucht hier gewütet haben muss, so ist diese Gefahr keinesfalls schon vorüber. Jederzeit können weitere Wände oder Decken einstürzen, wobei euch dann die Brocken sprichwörtlich um die Ohren fliegen. Um bei all der Aufregung in dem jeweiligen Level nicht den Überblick zu verlieren, könnt ihr jederzeit auf Knopfdruck die Kamera für einen freien Rundumblick drehen und schwenken. Oder ihr betätigt die Schultertasten des Saturn-Pads, um einen Kameraschwenk um jeweils 90 Grad in die entsprechende Richtung auszuführen.
Soundmäßig darf man nun nicht darüber enttäuscht sein, dass zwar sogar Gesang in den einzelnen Songstücken vorkommt, dagegen aber in dem Level selbst - bis auf wenige Ausnahmen - absolute Musikstille herrscht. Das hat aber seinen Grund. Schließlich muss man immerzu dem Funkkontakt lauschen, und vor hörbaren Backdrafts auf der Hut sein. Aber das tut der Atmosphäre keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Die Soundkulisse trägt sehr zum Spielfluss bei.
Atmosphärischer Tiefgang:
Was bei Burning Rangers eine besondere Erwähnung verdient, ist die makellose und spannende Atmosphäre, die das Spiel bietet. So trefft ihr während eures Einsatzes auf andere Teammitglieder, unterhaltet euch via Funkkontakt mit ihnen, lauscht was sie für Entdeckungen gemacht haben oder sprecht mit hallender Stimme die weiteren Vorgehensweisen ab. Dadurch könnt ihr schon mal einen eurer Freunde durch ein aufgesprengtes Loch in der Decke oder durch Glasböden hindurch in einem anderen Stockwerk herumlaufen sehen. Der ruft euch daraufhin durch die Flure hindurch, in welchen Bereichen ihr ihn unterstützen müsstest. Nehmt ihr dann Kontakt zu Chris auf, die euch mit Anweisungen wie „go straigt ahead, and enter the door to your left“ leitet, wirkt das ganze erst recht so richtig lebendig und zieht euch in seinen Bann. Ihr seid also trotz der unheimlichen Stille, die nur von Einsturzgeräuschen und rauschendem Feuer durchbrochen wird, niemals wirklich auf euch alleine gestellt. Mit Hilfe eures Jet-Packs, das eurer Charakter auf dem Rücken trägt,müsst ihr euch auch in luftige Höhen hocharbeiten, die fast schon Schwindelgefühle auslösen. Das Jet-Pack ermöglicht euch zudem sehr hohe und weite Doppelsprünge sowie Saltos in der Luft.

Fällt plötzlich die Stromversorgung aus, müsst ihr euch mit dem spärlichen Schein einer Taschenlampe durch die stockfinsteren Areale tasten. Nicht einmal Lüftungsschächte sind vor euch sicher, wenn es darum geht, in neue Bereiche vorzudringen. Dabei gilt es ständig auf der Hut zu sein, da ihr jederzeit mit Explosionen, Einbrüchen oder Backdrafts rechnen müsst. Diese sind wirklich beeindruckend in Szene gesetzt. Das Einzige, das den Spielfluss etwas bremst, sind die benötigten Ladepausen zwischen den einzelnen Abschnitten eines Einsatzes. Die verdonnern euch zum Warten vor einem schwarzen und stummen Bildschirm.

Burning Rangers ist ein außergewöhnliches wie spannendes Spiel um Teamarbeit, Reaktion und Orientierung. Der recht schnelle Spielablauf zeugt von seinem Ursprung aus der Schmiede der Sonic-Macher und lässt euch neben der Einbindung von Feuer und Hitze schon mal ganz schön ins Schwitzen kommen. Die Präsentation ist genauso einzigartig gelungen wie die neuartige Idee des Spielprinzips selbst. Dieses sucht noch bis heute seinesgleichen. Lediglich die Kollisionsabfragen beim Erreichen von entfernten Plattformen oder dem Aktivieren von Schaltern hätte genauer ausfallen können. Wer Action-Adventures mag und dabei eine neue Herausforderung sucht, wird mit diesem Titel seine wahre Freude haben. Aber auch Sammler des SEGA Saturns kommen an diesem Stück Videospielgeschichte nicht vorbei, denn was uns das Sonic Team hier beschert hat, gehört einfach in jede gut sortierte Sammlung. Schon allein die gesungene Titelmusik ist legendär und sogar auf einigen Best-of-Soundtracks zu finden.

Tanja Pattberg