Saturn -- Panzer Dragoon II / Zwei

Der Drache ist zurück: schneller, größer und umfangreicher als je zuvor. Selbst in Japan ziert das deutsche Wort „Zwei“ den Nachfolger, da zum Zeitpunkt der Entwicklung deutsche Titel den Trend in der Videospielbranche ausmachten. Im ersten Teil ward ihr noch mit einem fremden ausgewachsenen Drachen unterwegs. In der Fortsetzung erwartet euch euer ganz eigener Schützling, den ihr heranwachsen seht und seine Entwicklung miterlebt. Verschiedene Wege, neue Gegner und unterschiedliche Drachen warten darauf, von euch entdeckt zu werden. Noch immer werden die Menschen, die den Krieg von einst überlebten, von genetisch veränderten, wilden Wesen terrorisiert und gejagt. Doch im ewigen Kampf um die Rückgewinnung der Weltherrschaft ist es der Menschheit inzwischen gelungen, einige dieser Kreaturen zu zähmen. Sie halten sie als Nutztiere. Dazu zählten auch die so genannten „Khourieats“, welche sich durch ihre hervorragenden Laufeigenschaften als unverzichtbare Reit- und Lasttiere eignen. Allerdings werden auch bei dieser Rasse immer wieder Mutationen geboren, die laut eines Gesetztes zum Schutz der Menschen sofort zu töten sind.
Die Story:
Ihr spielt den jungen Lundi, der eines Tages einen kleinen Khourieat findet. Er verfügt nicht nur über ein sonderbares grünes Licht in der Kehle, sondern es scheinen sich sogar Flügel auszubilden. Für seine Art ist das einzigartig. Ihr bringt es nicht übers Herz, diesen kleinen mutierten Sonderling zu töten und bringt ihn in ein Versteck. Hier zieht ihr ihn heimlich auf. Ihr tauft ihn auf den Namen Lagi und träumt davon, eines Tages auf seinem Rücken davonfliegen zu können, um zusammen mit ihm Abenteuer zu bestehen.
Als Lagi schließlich groß und kräftig geworden ist, wagt ihr einen ersten Versuch, ihn zum Fliegen zu bringen. Außerhalb des Dorfes bei seinem Versteck schafft ihr es tatsächlich für einen kurzen Zeitpunkt abzuheben. Plötzlich werdet ihr von einem grellen Lichtschein geblendet. Ein riesiges Luftschiff der kriegerischen Imperialen bombardiert und zerstört euer Heimatdorf. Diese Tragödie beobachtend, offenbart euer treuer Freund auch zum ersten Mal das Geheimnis seiner leuchtenden Kehle. Er feuert mit Lasern aus seinem Rachen auf das fliegende Kriegsschiff. Doch (noch) sind seine Schüsse zu schwach und erreichen ihr Ziel nicht. Das Schiff zieht unbeschadet von Dannen. Als einziger Überlebender eures Dorfes sinnt ihr nach Rache. Gemeinsam mit Lagi zieht ihr los, um Vergeltung zu üben…

Die Steuerung:
Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat sich an dem Prinzip des Spieles zunächst Nichts verändert. Nach wie vor steuert ihr ein Visier über den Bildschirm und feuert mit Hilfe der Rundumsicht auf Gegner. Auf die Geschwindigkeit eures Drachens habt ihr dabei keinen Einfluss. Dennoch fallen die Neuerungen der Fortsetzung beachtlich aus. Freuen können sich alle 3D-Pad Besitzer: In Panzer Dragoon Zwei gibt es keine automatische Zentrierung des Visiers mehr. Das wirkt sich sehr positiv auf den Spielfluss aus und macht Panzer Dragoon Zwei mit dem 3D-Pad sehr gut spielbar. Die analoge Steuerung erweist sich als sehr präzise und ist vor allem für Neulinge von Videospielen, die dem heute weitreichend ausgedienten Steuerkreuz nichts abgewinnen können, eine willkommene Alternative.
Weniger eine reine Verbesserung, als viel mehr eine verbesserte Erweiterung haben die Waffensysteme erfahren: Neben der schnellen Handfeuerwaffe könnt ihr erneut durch Gedrückthalten des Feuerknopfes mehrere Ziele markieren, um bei Lösen der Taste zielsuchende Laser auf alle Markierungen gleichzeitig abzufeuern. Allerdings lädt sich dabei nun, je nachdem wie gut ihr seid, eine so genannte Berserker-Leiste unterschiedlich schnell auf. Dahinter verbirgt sich ein mächtiger Sturmangriff eures Drachen. Während dieser Attacke ist euer Drache für eine begrenzte Zeit unverwundbar und feuert automatisch auf alle in Reichweite befindlichen Ziele. Aktivieren könnt ihr diese ganz unabhängig davon, wie weit die Leiste schon gefüllt ist zu jedem beliebigen Zeitpunkt per X-, Y- oder Z-Taste. Allerdings ist er nicht manuell wieder zu stoppen. Erst wenn sich die Berserker-Leiste wieder vollständig verbraucht hat, endet auch Lagi seine für euch unkontrollierbare Schießerei. Für den nächsten Einsatz muss sie erst wieder nachgeladen werden.
Eine innovative Verbesserung betreffen vor allem die Episoden. Im Großen und Ganzen läuft und fliegt euer Drache auch im zweiten Teil automatisch vorwärts. Doch könnt ihr diesmal an einigen Punkten der Episoden selbst den Weg bestimmen und dadurch Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad, die Fortbewegung und sogar die Entwicklung eures Drachen nehmen.

Da euer Drache zu Anfang eigentlich mehr ein junges flugfähiges Lauftier ist, spielt sich diesmal nicht immer alles nur in der Luft ab. Ihr findet euch auch auf den Boden laufend wieder. Dementsprechend könnt ihr an manchen Stellen selbst darüber entscheiden, ob ihr beispielsweise durch einen Canyon laufen oder lieber Abheben und über den Luftweg weiter kommen wollt. Solche Weggabelungen sind allerdings nicht sofort ersichtlich, sodass ihr im Laufe der Zeit diese aufspüren und ausprobieren müsst. Lagi hält nämlich nicht an, sondern kann an den Knotenpunkten nur durch rechtzeitiges Drücken der Richtungstaste in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Erst nach dem Passieren eines solchen Punktes werdet ihr über den eingeschlagenen Weg mittels einer kurzen Bildschirmanzeige informiert. Achtet also auf dieses Signal und versucht an dieser Stelle beim nächsten Mal den anderen Weg zu gehen oder zu fliegen. Dabei unterscheiden sich die Wege nicht nur hin und wieder durch die Art der Fortbewegung, sondern sind auch unterschiedlich schwer zu meistern.
Entscheidet ihr euch aber für eine leichtere Route, bekommt ihr am Ende der Episode weniger Punkte für eure Leistungen. Ihr werdet nämlich wieder bewertet: dieses Mal nach drei Kriterien. Im altbekannten „Shoot-Ranking“ erfahrt ihr den Prozentanteil eurer vernichteten Gegner und wie viele euch im Level entkommen sind. Bewertet werden nun auch die Technik und die gewählte Route. Gerade diese Punkte, die es zu sammeln gilt, verhelfen euch zu gänzlich neuen Drachen.
Euer Drache wächst heran:
Beginnt Lagi zunächst als junges Khourieat-Reittier, so wächst er mit jeder erfolgreich absolvierten Episode immer weiter zu einem größeren und stärkeren Drachen heran. Dabei erweitert sich sowohl die Durchschlagskraft seiner Laser, als auch die Länge seiner Berserkerattacke. Auch die Geschwindigkeit, mit der sich sein Visier bewegen lässt und die Menge an zeitgleich markierbarer Ziele verbessern sich. Dabei wird Lagi nicht nur von seinen Eigenschaften her, sondern auch optisch umso größer und mächtiger, je mehr Punkte ihr innerhalb des Levels ergattern konntet. Dadurch bekommt ihr die unterschiedlichsten Drachen zu sehen: Je besser ihr seid, desto stärker werdet ihr. Schaut ihr euch im Trailer des Spiels die Bilder genauer an, könnt ihr sogar einige dieser recht skurrilen Drachen sehen.

Die Level und ihre Gegner:
In der ersten Episode lauft ihr durch die Trümmer eures Dorfes und verfolgt dabei das Kriegsschiff der Imperialen. Brennende Ruinen, kahle Felsen und flüchtende Khourieats säumen dabei euren Weg. Erneut schafft es Lagi abzuheben und ihr nähert euch dem Schiff. Ihr werdet jedoch von einem schwarzen Drachen zurückgedrängt. Was hat es mit diesem Drachen auf sich? Warum beschützt er die Imperialen? Ihr entschließt euch, dem Schiff auf den Versen zu bleiben und passiert auf eurem Weg die Schlucht eines tiefen Canyons. Dieser stellt die zweite Episode dar. Aus dem sandigen Boden stürmen Kreaturen hervor und aus der Luft stellen kleine imperiale Luftgleiter eine Gefahr dar. Am Ende des Tales liegt es an euch, ob Lagi abheben und sich in der Luft gegen zeppelinartige Schiffe und fliegende Kreaturen behaupten oder ob er auf den Boden hinabgleiten und sich durch eine stark bewachte Anlage kämpfen soll. Egal wie ihr euch entscheidet, die Levelbosse sind am Ende immer dieselben und fallen oftmals bildschirmfüllend riesig aus. Sie beschäftigen euch erst einmal für eine Weile.
Die Imperialen hetzen verstärkt ihre Streitkräfte auf euch. In der dritten Episode bleibt euch nur die Flucht unter das schützende dichte Blätterdach eines Waldes. Hier trefft ihr zwischen den hoch gewachsenen Bäumen auf geflügelte Wesen, Gliederfüßler und Insekten. Sie sind allesamt um Einiges größer als euer eigener Drache. Traut ihr euch durch das Gebiet der Tausendfüssler, die sich über den Blättern der Baumkronen hinwegschlängeln und euch von Oben angreifen? Oder nehmt ihr es lieber mit ganzen Schwärmen schussfreudiger Insekten auf? Die Wahl liegt bei euch.
Nach einem beeindruckenden Bosskampf verschlägt es euch in der vierte Episode durch ein unterirdisches Tunnelsystem. Das erinnert mit seinen Wasserkanälen und Abzweigungen an eine Abwasserleitung. Doch ihr seid natürlich nicht alleine hier. Bereitet euch also auf pfeilschnelle Verfolgungen und Attacken von feindlichen Fliegern vor. An einigen Stellen seid ihr wieder zu Fuß unterwegs oder müsst gar gänzlich auf sich bewegenden Plattformen stehen bleiben. Habt ihr bisher gedacht, schon die größten Gegner des Spiels gesehen zu haben, werdet ihr in diesem Level eines Besseren belehrt. Schon bald nähern sich riesige gepanzerte Giganten von allen Seiten stampfend eurer Plattform. Ihr könnt gerade einmal ihren Oberkörper sehen. Spätestens dann wisst ihr, in welchen Dimensionen sich Panzer Dragoon Zwei bewegt. Ebnet ihr euch euren Weg an dem Levelboss vorbei, erreicht ihr in der fünften Episode eine im Morgengrauen schimmernde Wasserlandschaft. Nicht nur, dass ihr hier jederzeit mit aus dem Wasser hervorschnellenden Gegnern rechnet müsst. Es gilt auch eure Attacken genaustes zu planen. Einige der flinken Gegner verfügen nämlich über Schutzmechanismen, die Lagis Laser gänzlich abprallen lassen oder im schlimmsten Fall sogar einen Gegenangriff auslösen. Habt ihr mit der sechsten Episode das Schiff erreicht, müsst ihr in sein Inneres vordringen. Der Anflug auf seine gut verteidigte Oberfläche erinnert dabei etwas an den berühmten Angriff auf den Todesstern der Star Wars Reihe: Zerstört die Flügel dieser fliegenden Festung und legt seine Hauptwaffe lahm, um es endgültig vom Himmel zu holen. In der siebten und letzten Episode steht ihr dann eurem wahren Feind gegenüber...

Weitere Infos:
Standen euch im ersten Teil nur Continues zur Verfügung, so könnt ihr in Panzer Dragoon Zwei euren gegenwärtigen Spielstand sogar zusätzlich speichern. Dabei beginnt ihr zwar die Episode wieder von neuem, aber eben nicht das gesamte Spiel! Nimmt man die reine Zeit, die zum Absolvieren der einzelnen Episoden notwendig ist, ist das Spiel erneut nicht sonderlich lang ausgefallen. Jedoch halten euch die verschiedenen Wege und vielen erspielbaren Extras und Drachen für lange Zeit bei Laune. Die wählbaren Schwierigkeitsgrade ermöglichen dabei Einsteigern wie Profis eine angemessene Herausforderung und fordern gerade in den höheren Levels euer ganzes Geschick, um nicht frühzeitig dem Game Over entgegen zu steuern. Der besondere Reiz des Titels liegt darin, eine möglichst hohe Schussrate und Bewertung zu bekommen, um alle versteckten Geheimnisse zu erspielen. Eure bisherigen besten Ergebnisse in den einzelnen Episoden werden gespeichert und können jederzeit unter den Optionen eingesehen werden. Wer es schafft, hier alle Angaben auf 100 Prozent zu setzen, was nicht zwangsläufig an einem Stück passieren muss, kann sich über eine besonders nette Belohnung freuen: Dann öffnet sich nämlich „Pandras Box“. Lasst Euch überraschen!
Wenn ihr verbissen alle Gegner vernichten wollt und es geht euch auch einer durch die Lappen, so seid ihr nicht etwa gezwungen, den Versuch erneut zu starten, indem ihr euch abschießen lassen müsst. Stattdessen wurde eine Art Selbstmord-Funktion eingebaut. Wollt ihr also von neu beginnen, drückt ihr gleichzeitig die L- und R-Tasten zusammen mit A, B und C. Schon seht ihr euren Drachen sterben. Das mag nun merkwürdig klingen. Doch ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass ihr das noch zu schätzen wissen werdet! Denn die Jagd nach den erspielbahren Extras ist ein richtig ehrgeiziges Projekt. Übrigens: Wer sich unermüdlich immer für die schweren Wege entscheidet, wird letztendlich einen alten Bekannten wiedertreffen. Ihr seid also eine ganze Weile beschäftigt, bis ihr tatsächlich alles im Spiel gesehen habt.
Optionen:
Wer die besondere Herausforderung sucht, kann in den Optionen sogar das altbewährte Radar in der rechten oberen Ecke abschalten. Auch die Anzeige von Lebensenergie und der Berseker-Attacke können nach Belieben vom Bildschirm verbannt werden, um sich im Eifer des Gefechtes rein auf seine Gefühle zu verlassen. Ein echt netter Gimmig für hartgesottene Insider! Denn normalerweise warnt euch die Radarübersicht durch farbliche Unterscheidung der einzelnen Zonen vor potenziellen Gefahren.

Grafik:
Altbewährtes wurde erneut aufgegriffen und noch einmal verbessert. So werden auch in Panzer Dragoon Zwei gerenderte Filme dazu eingesetzt, um die Geschichte im Intro näherzubringen. Jedoch erfolgen die eingeblendeten Texte und Untertitel diesmal in englischer Sprache. Das beeinflusst den Spielfluss zwar nicht sonderlich, könnte aber bei einigen Spielern zu Verständnisproblemen führen.
In den Levels hat sich bei den Texturen Einiges getan. Es wurden nicht nur sehr viel mehr Farben verwendet als noch beim Vorgänger, sondern auch mehr Details eingebaut. Erscheinen die ersten beiden Episoden mit ihren grauen Böden und braunen Felsformationen noch etwas farbarm, so wird man spätestens in der dritten Etage von sehr schönen grafischen Effekten positiv überrascht. Hier wartet der riesige Wald mit kräftigen Farben und unzähligen Pflanzenbewüchsen und lässt durch sein dichtes Blätterwerk nur vereinzelt Sonnenlicht hindurch. Dies führt zu sehr netten Lichteffekten in Form von gebündelten transparenten Sonnenstrahlen, die sich durch das ganzen Level hinweg ihren Weg zum Waldboden bahnen. Doch auch im weiteren Verlauf gibt es Einiges zu sehen: Mechanische Gänge, schlammige Böden, bewässerte Tunnel oder der Himmel selbst. Die verschiedensten Areale erwarten euch. Euer Weg führt euch durch euer zerstörtes Dorf, in dem ihr von einem riesigen rollenden Stein verfolgt werdet. Kämpft euch in einer Wüste durch die Tore und Geschütztürme einer bodenstationären Festung und behauptet euch gegen gigantische Gegner und Kampfschiffe. Aber auch ein riesiger mutierter Fisch oder ein über säureähnliches Blut verfügender hundeähnlicher Gigant zeugt von der grafischen und animationstechnischen Leistung des SEGA Saturn. All das steht zudem für die vielen innovativen Ideen, die in diesem Spiel verwirklicht wurden! So machten es sich die Entwickler erneut zur Aufgabe, möglichst viel Abwechslung zu bieten. Jede Episode ist für sich mit einem eigenem Thema, eigener Optik und kleinen Highlights versehen.
Zwar hätten einige Abschnitte etwas mehr Inhalt vertragen können und auch die Pop-Ups sind nach wie vor ziemlich groß ausgefallen. Doch sieht man darüber hinweg, wird wenn man mit einem sonst flüssigen wie actionreichen Spielablauf entschädigt. Ruckler sucht man nämlich trotz der großen Objekte und hohen Gegneraufkommen fast vergebens. Lediglich, wenn der Bildschirm von Rauchschwaden gänzlich überzogen wurde, kann es kurzzeitig zu stockenden Momenten kommen. Ein kleines Meisterwerk in Sachen Ausnutzung der Saturn Grafik-Engine!

Sound:
Auch hier knüpft Panzer Dragoon Zwei an seinen Nachfolger an. Für die BGMs wurden computergenerierte Synthesizer-Klänge mit den Instrumenten eines ganzen Orchesters vermischt. Dadurch wird eine sehr stimmungsvolle dichte Klangatmosphäre geschaffen. Egal, ob leichte Gesänge, Panflötenmelodien oder Geigenklänge, hier wurde alles harmonisch in Einklang gebracht. Dies stellt erneut ein Highlight unter den Videospiele-Soundtracks dar. Einige dieser Musikstücke sind im Gegensatz zum ersten Teil etwas militärischer und somit geringfügig weniger verträumt-fantastisch ausgefallen. Dennoch erwartet euch ein unvergesslicher Hörgenuss, für den ihr euren Saturn auf alle Fälle an die Anlage anschließen solltet.
Bei den Soundeffekten griff man vollständig auf Altbewährtes zurück. So werden sich Kenner des Vorgängers sofort Zuhause fühlen. Die hohen Schreie der Gegner und die kreischenden Einlagen eures Drachen klingen genau wie man es in Erinnerung hat. Leider kommen dementsprechend einige dieser Laute immer noch etwas mechanisch und unrealistisch rüber. Doch wurde die Soundkulisse auf Grund neuer Gegner auch um neue Effekte erweitert. Das lässt das Gesamtbild wieder stimmig erscheinen. Freut euch in Panzer Dragoon Zwei auf dröhnende Motoren, zischende Geschosse, brodelnde Feuerbälle und zahlreiche Explosionen!
Leider wurden die kleinen Schwächen der japanischen Sprachausgabe fast vollständig übernommen. Zwar hört ihr euren Charakter nun um Einiges öfter etwas sagen. Doch geschieht dies fast ausschließlich in Form von hörbaren Gedankengängen und klingt erneut etwas hallend und klanglos. Lippensynchrones Sprechen gibt es abermals nicht. Schade! Die wenigen Textpassagen hätten wirklich etwas schöner ausfallen können!

Wer sich schon für den ersten Teil begeistern konnte, kommt an Panzer Dragoon Zwei einfach nicht vorbei. Größer, umfangreicher und voller neuer Ideen erstrahlt SEGAs Drache in neuem Glanz! Doch auch wer ein innovatives und außergewöhnliches Spiel aus dem Shooter Genre sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen! Riesige 3D-Objekte, skurril designte Gegner und abwechslungsreiche Areale wissen zu begeistern. Sie sorgen in Harmonie mit dem wunderschönen Soundtrack für ein atmosphärisches wie stimmiges Spielgefühl, das seinesgleichen sucht. Die Jagt nach den Extras hält euch auch auf längere Sicht beschäftigt und führen zu verbissenen Verbesserungsversuchen, um alle versteckten Möglichkeiten ausreizen zu können. Bis ihr auch wirklich alles ausprobiert und gesehen habt, werden so einige Spielstunden vergehen. Dieses Mal werden eure Erfolge sogar gespeichert.
Allen Saturn-Besitzern und Drachenfans sei dieses Spiel ans Herz gelegt. Denn hier wird euch in jeder Hinsicht ein rundum unterhaltsames wie wunderschönes Spiel geboten. Da kann man eigentlich Nichts falsch machen!

Tanja Pattberg