Treamcast
Tragbar, kompakt und für unterwegs. All dies vereint die etwas kleinere Dreamcast-Hardware, dessen Name tatsächlich mit ‚T‘ beginnt: Treamcast. Optisch ähnelt das Gerät dem Original, wenngleich dieses weit eleganter daherkommt. Die Treamcast-Konsole ist kantiger, was vor allem am aufklappbaren Bildschirm liegt. Treamcast kommt mit einem eingebauten, aufklappbaren 5-Zoll großen TFT-Bildschirm. Seitlich von diesem befinden sich zwei Regler, um die Bildschirmhelligkeit und den Kontrast einzustellen.
Um die Treamcast unterwegs professionell zu nutzen, gibt es einige weitere technische Neuheiten: im Gerät verbaute Lautsprecher sowie einen Kopfhörer-Anschluss an der Front. Die Lautstärkeregelung der Lautsprecher befindet sich auf der rechten Seite, wo auch das Modem – wie beim Original – seinen Platz findet. An der Front gibt es vier Controller-Ports, an der die originale Peripherie der Dreamcast angesteckt werden kann. Dies ist notwendig, denn Treamcast verfügt über keine originalen Dreamcast Controller. Die beigelegten Controller ähneln den Controllern des SEGA Saturn mit sechs Tasten, Steuerkreuz und als Zusatz diverse Turbo-Funktionen. Einen Slot für die Visual Memory Unit haben diese nicht. Für unterwegs liegt dem Set ein Auto-Adapter für den Zigarettenanschluss bei. Das Stromkabel ist amerikanischer Bauweise, obwohl das Gerät in China hergestellt wurde.
Genauer gesagt ist der Hersteller aus Hong Kong nicht bekannt, agierte aber offensichtlich unter demselben Namen wie das Gerät: Treamcast. Es handelt sich bei der Treamcast-Konsole zwar um einen Lizenzbau, immerhin werden originale Teile im Inneren für den Betrieb genutzt. Dennoch wurde eine offizielle Lizenz seitens SEGA nie vergeben und wurde durch den japanischen Konzern daher sogar verfolgt und dessen Verkauf untersagt. Denn er verletzte SEGAs Urheberrecht. Die Technik dagegen war dieselbe, verbaut in einer neuen Hülle samt Modifikationen für Sound- und Videoanpassungen. Treamcast gilt insofern als Plagiat der Dreamcast Konsole: eine Kopie, die ohne Region-Lock veröffentlicht wurde. Sie spielt von Haus aus sämtliche Dreamcast-Spiele ab und verfügt zudem über die Fähigkeit, auch CD-Rs mit spezieller Software, Video-CDs und sogar MP3-CDs abzuspielen. Dafür legt der Hersteller eine Software bei, die den Namen ‚Dreammovie‘ erhielt. Diese muss zuvor ins Laufwerk gelegt werden. Ein Controller-Port wird mit einem Remote bestückt, das die Signale der Fernbedienung verarbeitet. Ein ähnliches Vorgehen kennen Fans der Xbox, dessen Fernbedienung zur Steuerung von DVDs auch einen Port für die Zusatzhardware benötigt.
Die Treamcast samt ihrer Peripherie und Kabel finden in einer extra gefertigten Tasche Platz. Diese besitzt einen großen, orangen Treamcast-Schriftzug sowie den orange-farbigen Swirl. Allerdings ist der Swirl nun vielmehr ein Rechteck als ein Kringel. Treamcast wurde in zwei Farbversionen veröffentlicht: weiß und schwarz. Der Originalpreis lag zwischen 150 und 200 Euro. Im Jahr 2005 wurde durch den Online-Store Lan-Kwei eine neue Version mit einem 16:9 Widescreen LCD veröffentlicht.
(Bildquelle: dcemulation.org)
(Bildquelle: dcemulation.org)