GameCube -- Sonic Adventure 2: Battle

Sonic is back. Er ist schneller, besser und vor allem stärker denn je. Und genau diese Eigenschaften braucht der blaue Sega-Igel auch, um seiner bisher vielleicht größten Herausforderung gegenüber treten zu können. In seinem ersten Abenteuer auf dem GameCube (aber bereits zweiten auf Dreamcast) muss sich Sonic nämlich nicht nur gegen Dr. Eggman behaupten, nein....neue Gefahren und Gegner werden nicht nur ihn, sondern auch seine Freunde Tails und Knuckles pausenlos in Atem halten. Anders als beim heißgeliebten Sonic Adventure spielt man hier nicht einen Charakter aus dem Sonic-Universum bis zum Schluss auf 100 Prozent durch, sondern wählt von Beginn an ein Team aus. Ihr bestimmt über den Verlauf der Geschichte. Ihr entscheidet, ob Gut oder Böse...
Doch schauen wir uns die Seite der "Heroes" genauer an: Alles scheint wie immer, ein herrlicher Tag, die Sonne scheint, doch was ist das? Ein Hubschrauber des Militärs fliegt über der Stadt San Francisco. "Wir haben den Igel", heißt es im Inneren, als dieser sich plötzlich befreit und auf üblich gewitzter Art und Weise ("Keine Freigetränke oder Essen...Ich verschwinde.") die Tür einschlägt und mit dieser auf die Straßen der Großstadt zu-surft. Während ihr hier auf den Straßen durch Kurven prescht, den parkenden Autos ausweicht, Sprünge hinlegt und über Kreuzungen saust, wird Sonic plötzlich von einem riesen Truck verfolgt. Diesem entkommen geht es weiter durch Parkanlagen und durchflitzt weitere Gefahren. Doch schon wieder ist das Militär zur Stelle. Ein Roboter nimmt unseren blauen Helden ins Visier. Ringe einteilen ist bei diesem ersten und um sich schießenden Endgegner sicher von Vorteil. Denn wird man vom Gegner erwischt, haucht es einem ein Leben aus, sofern man nicht wenigstens einen Ring bei sich trägt. Nebenbei könnt ihr euch übrigens mächtige Schleichwerbung aus eigenen Reihen bestaunen. Denn an den Wänden der Häuser prangen hübsche Phantasy Star Online Plakate.

Doch wieso eigentlich wird Sonic - ein Held im Dienste des Guten - vom Militär gejagt? Genau diese Frage schießt auch dem Igel durch den Kopf, als irgendetwas Schwarzes auf dem gerade außer Gefecht gesetzten Militär-Schrotthaufen steht. Das ist doch.......ein Igel.....ein schwarzer Igel! "Mein Name Shadow und ich bin die Ultimative Lebensform." Jetzt ist alles klar, das Militär hielt diesen Typen für Sonic. Was hat er angestellt? Moment, das ist doch einer der sieben Chaos Emeralds in seiner Hand. Sonic setzt wieder zu Highspeed an, um dem schwarzen Igel Shadow den Emerald abzunehmen. Dieser prescht aber unaufhaltsam an Sonic vorbei. "Es ist nicht er selbst....er nutzt den Chaos Emerald zum Warpen...." Auf den Dächern der Stadt kündigt Shadow auch schon weiteres Übel an und verschwindet daraufhin mit der Kraft von Chaos Control. Einer Technik, mit der sich Shadow durch Zeit und Raum bewegen kann. Kaum ist Shadow verschwunden, ist Sonic auch schon vom gesamten Militär umzingelt und wird zur Aufgabe gezwungen. Dies ist nur einer der Momente, in denen das Geschehen rund um einen der Team-Helden wechselt. Was nun mit Sonic geschieht, erfährt der Spieler erst später. Knuckles wird eingeblendet. Und das nicht alleine. Ihm gegenüber steht eine Fledermaus-Dame. Als Jägerin widmete sie ihr Leben der Jagd nach Juwelen und anderen Schätzen. Ihr Name ist Rouge. Sie ist wild entschlossen, reich zu werden. Ihre Leidenschaft der Diamanten-Jagd ist so stark, dass sie sich von nichts und niemanden davon abhalten lässt, diese auch zu bekommen. Sie hat es auf den Master Emerald abgesehen und bietet Dr. Eggman ihre Hilfe an. Abermals zersplittert der Master Emerald und es gilt, diese Stück für Stück wieder einzusammeln. Die Emerald-Suchlevel sind bereits aus dem Vorgänger bekannt. Auch in "Sonic Adventure 2: Battle" sind pro Level drei Stücke zu finden. Im Gegensatz zum Vorgänger ist es diesmal aber leider nicht völlig egal, in welcher Reihenfolge man diese Kristallteile findet. Im unteren Bildschirmrand sind die zu suchenden Stücke eingeblendet. Sobald sich ein Emerald-Teil in unmittelbarer Nähe befindet, gibt es ein Geräusch zu hören.

Je näher ihr an den Splitter kommt, desto hektischer klingelt auch das Radar. So war es zumindest bei Sonic Adventure auf Dreamcast bzw. der später folgenden GameCube Umsetzung "Sonic Adventure DX: Director's Cut". Im zweiten Teil bleibt dieses Schema zwar erhalten. Es ertönt aber nur dann ein Geräusch, wenn ihr euch in unmittelbarer Reichweite des ersten Stückes befindet. So lange ihr dieses erste Stück nicht in der Tasche habt, könnt ihr zwar weitere Teile finden. Jedoch gibt es hier keine Radarhilfe. Auf diese Art uns Weise werdet ihr quasi gezwungen, der Reihenfolge nach zu suchen, was mit der Zeit allerdings ziemlich nerven kann. Schließlich will man nicht fünf mal an irgendeinem Felsen vorbei schweben, um nach 15 bis 20 Minuten genau da den dritten und letzten Master Emerald Kristall zu finden. Die Levels werden so unnötig in die Länge gezogen und werden vor allem schnell langweilig.
Jeder der drei Charaktere eines Teams kann verschiedene Techniken und Angriffe einsetzen, um erfolgreich alle Aufgaben meistern zu können. Knuckles kann nicht direkt fliegen, dafür aber längere Zeit in der Luft schweben, an Wänden klettern und erledigt seine Gegner mit kräftigen Schlägen. In der Dreifach-Kombi schellt er mit einer Art Uppercut steil nach oben. Die Schlagvariante im Vorgänger finde ich allerdings wirkungsvoller und treffsicherer. Schade, dass die Entwickler dies änderten. Um auch wirklich alles finden zu können, bedient sich Knuckles einer weiteren Technik: Er kann sich im Boden oder in Wände eingraben, um nach Items zu suchen. Die gleichen Eigenschaften besitzt auch Rouge - Knuckles' Gegenspielerin. Das heißt also, dass die Charaktertechniken unter den beiden Teams gleich aufgebaut sind. Doch das bedeutet nicht, dass auch die Levels wie ein Ei dem anderen ähneln.

Der Levelablauf ist ähnlich wie bei den Sonic Spielen auf dem Mega Drive: Es gibt keine direkte Ebene mehr, wo der Spieler seinen Helden von einem Fleck zum nächsten hin und her bewegt wie Station Square und Mystic Ruins in Sonic Adventure. Es gibt strikt und einfach "nur" Level, die es zu meistern gilt. Nach jeder abgeschlossenen Etage wird eine Zwischensequenz eingeleitet, um kurz das Geschehen und den Sinn der nächsten Mission, sowie den Charakterwechsel zu erläutern. So wird nach Gefangennahme von Sonic durch das Militär beispielsweise auch Tails in seinem Tornado-Fluggefährt gezeigt. Er hörte von einem Banküberfall, den sein bester Freund begangen haben soll. Da er dies natürlich überhaupt nicht glauben kann, macht er sich zu dem Stützpunkt auf, wohin der blaue Igel verschleppt wurde. Als Tails aber sieht, wie Dr. Eggman sich an Amy anschleicht, transformiert er den Tornado in einen Mech-Kampfroboter um und tritt allein und ohne Sonic gegen Eggman an.
Es gibt in "Sonic Adventure 2: Battle" aber nicht nur Bosskämpfe gegen spezielle Feinde. Sondern ihr kämpft auch gegen das gegnerische Team - in regelmäßigen Abständen finden so Gefechte gegen die Gegenseite statt: Hero vs. Dark. Alle Etagen drumherum sind auf die Charakter selbst zugeschnitten. Sonic flitzt mit Highspeed durch Fabriken, Dschungel oder durch Städte, schwingt sich von Liane zu Liane oder übt sich sogar im Bungee-Jumping. Auch das Grinden gehört diesmal zum Reportoire von Sonic und seinem dunklem Gegenspieler Shadow. Tails und Dr. Eggmann dagegen bewegen sich stets in ihren Mechs, schießen sich meist ihren Weg durch die Levels frei und springen oder schweben von einer Plattform zur nächsten. Jeder Charakter benötigt verschiedene Gegenstände, um bestimmte Aktionen durchführen zu können. So sind das Schweben des Mechs oder der Einsatz des Lightspeed Dashs beispielsweise erst später möglich. Der Lightspeed Dash wurde zudem grunderneuert. Musste man früher die B-Taste länger gedrückt halten, reicht nun ein kurzer Druck auf die entsprechende Taste vor einer Ringkette, um die Igel dieser nachsausen zu lassen. Diese Änderung bringt gleich noch mehr Schwung ins Spiel, denn übersieht man solche Ketten und rast einfach weiter, könnte man ziemlich schnell im Aus landen. Richtiges Einsetzen ist natürlich auch für die Gesamtpunkte-Anzahl und den Rang am Levelende wichtig. Dazu später aber mehr.

Der Sound in den verschiedenen Levels ist einfach spitzenmäßig. Etwas anderes war aber eigentlich nach dem ersten Teil nicht zu erwarten. Jedes Level ist soundtechnisch an den jeweilig zu spielenden Charakter sowie des Levels selbst angepasst. Zudem hat auch jeder der Helden seinen eigenen Song. Und genau diese wurden zum Vorgänger nochmal überarbeitet. Neue Musikstücke wurden in das Spiel integriert, welche erneut für jede Menge Sonic-Feeling sorgen. Master Emerald Bewacher Knuckles ist eine Kämpfernatur. Sein Ego wird durch Rap-Musik wiedergegeben. Besonders in solchen Ebenen, wie den Pumpkin-Mountain, kommt dies sehr gut zur Geltung. Tails nimmt den Platz des niedlichen und kleinen Kumpels ein, der zu seinem Vorbild Sonic aufschaut. Davon handelt auch sein Song. Seine niedliche Stimme lassen den kleinen Fuchs jedem ans Herz wachsen. Rouge ist die Mysteriöse, über die niemand sehr viel weiß. Sie denkt nach, bevor sie handelt. Sie wirkt ruhig und gelassen in ihrem Ton, genauso ertönt der Song ihrerseits. Ein ganz besonders Lob gibt's aber an den unverwechselbaren Dr. Eggman Soundtrack! Einfach tadellos ertönen die fest entschlossenen Worte "I'm the Eggman...." über die Lautsprecher, ein wahrlich grandioser Ohrwurm für alle Sonic Fans.
Der schwarze Igel - von Professor Gerald erschaffen - ähnelt Sonic sehr. In seiner Entwicklung als "Projekt Shadow" geformt, wird er nun auch als die "Ultimative Lebensform" bezeichnet. Sonic Adventure 2: Battle erreicht damit storymäßig wieder hohe Maßstäbe. Nach wie vor geht es natürlich um Eroberungspläne des Planeten seitens Eggman. Doch neben dessen Ziel gibt es einen weitaus interessanteren Teil in der Story. Professor Gerald Robotnik ist Dr. Eggmans Großvater. Er ist als einer der größten Geister aller Zeiten bekannt. Er entwickelte die erste Raumkolonie "ARK". Maria Robotnik, Enkelin von Professor Gerald und Cousine von Dr. Eggman, ist ein schönes und geheimnisvolles Mädchen. Doch wer oder was ist Shadow the Hedgehog genau? Weshalb lebt Maria in seinen Erinnerungen. Was war oder ist Geralds Ziel? Was hat es mit Maria auf sich, welchen Nutzen zieht Eggman daraus und welche Rolle wird Amy Rose in dem Abenteuer mitten auf der Raumkolonie spielen? All diese Dinge sollte jeder selbst herausfinden - in immerhin Sonics ersten Abenteuer auf einer Nintendo-Konsole. Denn die beiden zu wählenden Seiten "Hero" und "Dark" werden bei weitem nicht alles sein, was das Spiel zu bieten hat.

Diese wurden nämlich so sehr verstrickt, dass man als Spieler den Gesamtsinn erst versteht, wenn beide Seiten gespielt wurden. Erst dann wird sich der "Häh-Effekt" in Luft auflösen. In diesem Moment klingt der Spielspaß aber dennoch nicht ab. Im Gegenteil. Die Story fügt sich im nun neu erscheinenden Story-Abteil erst richtig zusammen und baut sich weiter auf. Es lohnt sich also, bei "Sonic Adventure 2: Battle" am Ball zu bleiben. Die zahlreichen Zwischensequenzen mit coolen Sprüchen und spannenden Kämpfen machen einfach immer wieder Lust auf mehr. Eine Sache ist dem Sonic Team dabei aber leider nicht ganz so prächtig gelungen: Die Kameraführung! Diese wird nach wie vor mit den Schultertasten und während des Spielverlaufs meist manuell gesteuert, geht aber an mancher Stelle ihren eigenen Weg. Möchte man auch nur ein paar Meter zurücklaufen, verweigert diese den Blickwinkel und neigt sich sofort wieder nach vorn. Springt man beispielsweise rückwärts in Richtung Bumper, landet man doch promt irgendwo daneben, weil die Kamera sich selbständig macht und damit die gedrückte Sprungrichtung total verschiebt. Dies machen aber die super genialen Rutschpartien wieder weg. Gekonnt grindet ihr mit Sonic auf Geländern und anderen Dingen, während der eigentliche Laufweg doch daneben zur Verfügung steht. Wer die entsprechenden Sprünge von Geländer zu Geländer schafft, ohne auch nur einmal auf dem Boden aufzukommen, besonders fleißig Gegenstände aus dem Weg ballert oder viele goldenen Ringe mit ins Ziel bringt, kann sich schnell einen richtig guten Rang verdienen. Dies ist natürlich leichter gesagt als getan. Um die ganze Sache noch interessanter zu gestalten, baute das Sonic Team erneut völlig abgefahrene Missionen und Level ein. Wer in schwindelerregenden Höhen des Weltraums oder in spiegelverdrehten Welten nicht den Kopf verliert (man läuft tatsächlich an der Decke) und es schließlich in den goldenen Zielring schafft, hat sich seine (hoffentlich) gut platzierten Ränge daher wirklich redlichst verdient!

Wer im Einzelspieler-Modus die Nase voll hat, kann sich auch gern im Zweispieler-Modus mit einem Freund messen. Hier treten zwei Spieler gegeneinander an, indem sie entweder gegeneinander kämpfen, rennen oder sogar Kart fahren. Letzteres muss lediglich im Story Modus nach einer heißen Autoverfolgung freigespielt werden. Auf der Rennstrecke befinden sich Ringe. Je mehr aufgesammelt werden, desto mehr Power besitzt das gewählte Vehicle. Standardwerte gibt's hier natürlich auch. Insgesamt stellt dieser Zwischendurch-Spaß natürlich kein Mario Kart dar, sondern eher eine kleine Runde für Sonic-Fans zwischendurch. Nicht ganz so schnell, aber dafür um so niedlicher, sind die Chao Rennen. Abermals dürft ihr nämlich während des Spieles Chao züchten und Rennen (bis zu acht Chao insgesamt) austragen - egal ob allein oder zu zweit. Um die Chao überhaupt richtig aufzupeppeln, muss in jeder Ebene eines Story-Abschnittes der Chao Schlüssel gefunden werden. Mit ihm gelangt ihr in die Chao World. Nicht nur gestreichelt wollen die kleinen Chao werden, auch freuen sie sich über den Besuch von zahlreichen Tierarten, die es in jedem Level zu finden gibt. Die "Chao Drives" (sehen aus wie kleine Energie-Stäbe) ziehen die kleinen Kerlchen auf, die verschiedenen Tiere verändern deren Gestalt.

So bekommen die putzigen Chao beispielsweise Hasenohren, was wirklich sehr süß aussieht. Nicht alle dieser Tiere werden durch das Zerstören feindlicher Roboter freigesetzt. In Röhren, Tunnel oder an anderen einsamen Plätzen können sie aufgespürt werden. Um nicht vollkommen hilflos dieser Aufgabe gegenüber zu stehen, brachte das Sonic Team unseren Helden das Pfeifen bei. Auf Knopfdruck werden zwei Fingerchen, Pfötchen oder ähnliches in den Mund gesteckt, kräftig gepustet und hey....hat da jetzt irgendetwas in der Nähe darauf reagiert? Durch die Gegend könnt ihr die Chao natürlich auch tragen. Ihr könnt sie streicheln oder auch füttern. (Nur Eggman scheint Spaß daran zu haben, sie hin und wieder zu treten.) Sollte tatsächlich mal Hunger aufkommen, hängen genug Früchte an einer Palme mitten im Chao Garten. Also aufpassen, dass nicht einer der kleinen Hüpfer in der Nähe krabbelt, wenn das Ding zum Flug auf die Erde ansetzt. Dazu müsst ihr nämlich kräftig am Bäumchen schütteln und rütteln. Der Chao Garten kann jederzeit verlassen werden, um sofort ins eigentliche Spiel zurückzukehren. Wer allerdings auch unterwegs nicht auf seine kleinen Schützlinge verzichten kann, kann die Chao über den Chao Transporter auf den Game Boy Advance (in Verbindung mit Sonic Advance) übertragen. So könnt ihr euch überall und zu jeder Zeit um die kleinen Kreaturen kümmern, sie weiter aufpeppeln und großziehen.
Im Stoy Modus geht's dann mit den sehr liebevoll und zum Teil auch sehr spannenden Zwischensequenzen weiter, bevor das nächste Level erneut fordert. Wilde Verfolgungsjagden sind keine Seltenheit. Da die Polizei glaubt, dass Sonic zusammen mit Dr. Eggman hinter den Anschlägen steckt, heißt es auch für Sonics Freunde Reißaus vor der Polizei zu nehmen. In den Levels geht es also heiß her, Polizei-Blockaden werden durchbrochen, Kampfflugzeuge sausen knapp an euch vorbei, Polizei-Roboter versperren den den Weg aber auch Raketen schießen nur so haarscharf an Sonic und Co. vorbei. Die Homing Attack gehört daher nach wie vor zur Standard-Attacke der beiden Igel. Der Bildschirm dreht sich in den Levels also erneut um die eigene Achse und schwingt in jede erdenkliche Richtung, wenn Sonic und Shadow durch Kurven preschen, Loopings sausen oder Spiralen durchflitzen.

Innerhalb der Ebenen befördern übrigens auch Raketen unsere Helden hoch hinaus. Zudem dürfen auch kleinere witzige Dinge nicht fehlen. Knuckles' Sonnenbrille sieht nämlich nicht nur auf seinem Kopf recht abgefahren aus. Sollte er diese denn nicht auch mal aufsetzen? Klaro, kein Problem. Per Druck auf die Y-Taste kann zwischen den verschiedensten Aktionen hin und her geschalten werden. So können die Charaktere z.B. graben, schlagen, pfeifen, in der Chao World die Schützlinge streicheln oder halt die Sonnenbrille aufsetzen, welche tatsächlich die Umgebung leicht verdunkelt. Man muss schon sagen, nettes Gimmick nebenbei. Auch sehr stylisch sieht die Fortbewegung von Shadow aus. Er flitzt nicht wie Sonic, sondern gleitet viel mehr durch die Level. Seine Bewegungen ähneln mehr denen von Rollerblades, was verdammt cool ausschaut. Und genau das soll der schwarze Iegel auch sein - nämlich cool. Und diesen seinen Trend setzt er nicht nur durch seinen Fortbewegungsstyle in Szene, sondern auch durch seine Worte. Diese klingen nämlich verdammt ruhig, gelassen und cool. So auch seine passenden Worte: "I'm the coolest!" Die Sprachausgabe ist in Englisch gehalten. Deutsche Untertitel können allerdings je nach Wunsch in den Optionen dazu geschalten werden. Wer der japanischen Sprache mächtig ist oder diese einfach nur hören möchte, kann auch dies in der Sprachausgabe jederzeit problemlos einstellen.
Neben den über 30 Levels im Story Modus gibt es noch etwas ganz Besonderes zu entdecken. Wählt ihr statt der Story nämlich "Stage Select", dürft ihr jede im Story-Modus gemeisterte Etage noch einmal spielen. Doch jede dieser Etagen kann unter anderen Herausforderungen gespielt werden, was immer neu fordert. Egal, ob euch dabei ein Zeitlimit im Nacken sitzt, ihr eine ganz bestimmte Anzahl an Ringen sammeln oder Tiere findet müsst. Überall gilt es einen A-Rang nach Hause zu holen. 180 Embleme sind dabei maximal zu erreichen. Wer alle diese A-Ränge erspielen kann, dem öffnet sich ein weiteres Zusatzlevel. Kenner der "Sonic the Hedgehog" Serie werden das erste Level in der Sonic Geschichte - die "Green Hill Zone" - in und auswendig kennen. Und genau dieses darf hier in 3D gespielt werden. Das bedeutet demzufolge, nicht nur von links nach rechts laufen. Plattformen schweben neben dem eigentlichen Laufgebiet. Wer in den Abgrund stürzt, dem haucht es ein virtuelles Leben aus. Sonic-Fans können sich also richtig freuen. Roboterfische springen über die zu laufenden Brücken, Loopings werden toll in Szene gesetzt, fliegende Bienen beschießen unseren blauen Helden und auf den Palmen stehen Bumper bereit. Sogar die riesigen Stachelfelder befinden sich unter den in sich zusammenfallenden Hügeln. Die Musik wurde auch etwas der heutigen Zeit angepasst, jodelt aber dennoch in gleicher Green Hill Manier durch die Lautsprecher. Wenn es doch nicht nur das eine kleine Level gewesen wäre, sondern alle drei Green Hill Level. (Anmerkung: SEGA setzte diese in Sonic Adventure 2 zum ersten Mal neu und in 3D um.)

Das ist aber noch nicht alles, was das Sonic Team in ihrem ersten Sonic Titel für den GameCube einbrachte. Das Original trägt den Namen Sonic Adventure 2. Wie man unschwer erkennen kann, wurde der GameCube Neuauflage der Untertitel "Battle" spendiert. Dieses eine kleine Wort steht für den Ausbau des Zweispieler-Modus. Während es bei der Dreamcast Version Downloadmöglichkeiten für bestimmte neue Kart-Rennen gab oder ein paar neue Kostüme auf den Servern bereit standen, wurden in der GameCube Version so einige neue Ideen integriert. Das Sonic Team spendierte neben den bekannten Levels des Dreamcast-Originals zum Beispiel einen Grind-Wettbewerb. Besonders die Auswahl der Charaktere hat man gewaltig aufgestockt. So finden GameCube Spieler so manch anderen Helden der Sonic-Geschichte wieder. So ist es möglich, neben den Hauptcharakteren aus "Hero" und "Dark" auch Amy Rose, Chaos, Tikal oder Metal Sonic zu spielen. Die Chao Mechs wurden ebenso den beiden Team-Seiten angepasst. Der Chao Walker ist eine stärkere Form von Tails' Mech, während der Chao Dark Walker die dunkle Seite unterstützt. Aber auch die Chao World selbst bekam etwas ganz Spezielles spendiert - das sogenannte Chao-Karate. Dies ähnelt allerdings mehr dem Sumo-Wrestling. Denn ein Chao muss den anderen auf die Matte befördern. Neben derartigen Neuheiten gibt es zudem kleinere Veränderungen im Leveldesign. So gibt es neue Effekte bei Gewitter, mehr Maschinen und Geländer oder es regnet im Dschungel. Das eigentliche Spiel wird durch solche Effekte zwar nicht erweitert, sind aber dennoch gern willkommen. Auch verschiedene Poster wurden ausgetauscht. So wird beispielsweise in der Stage City Escape nicht die Version 2 der damals aktuellen Dreamcast Version von Phantasy Star Online geworben, sondern für die Episode I&II auf dem GameCube.



Welches ist nun eigentlich das bessere Sonic Spiel? "Sonic Adventure DX: Director's Cut" oder "Sonic Adventure 2: Battle"? Ob SEGA den ersten Teil noch toppen konnte oder ob der Titel hinter den Erwartungen zurück blieb, fragten sich einst zumindest die Dreamcast Besitzer. Bei den GameCube Versionen sieht die Sache (leider) etwas anders aus. Bei Sonic Adventure DX konnte man zwar noch mit dem Tornado die Lüfte unsicher machen, Snowboarden oder gegen zig verschiedene Eggman Kampf-Roboter antreten - und das nicht nur mit Sonic, sondern auch mit Tails und Knuckles. Doch das Spiel ruckelte auf dem Cube selbst im 60 Hz Modus so dermaßen, dass der Spielspaß sehr getrübt war. All diese in Sonic Adventure DX geliebten Spielszenen gibt es in Sonic Adventure 2: Battle nicht mehr. Dafür wurde Anderes integriert, was das Spiel auf seine eigene Art und Weise interessant macht. Die beiden Seiten "Hero" und "Dark" ähneln sich zwar sehr, aber neue Charaktere betreten das Sonic-Reich. Wer hätte je gedacht, dass es neben dem aus den Mega Drive Titeln bekannten Metal Sonic jemals einen weiteren echten Igel geben wird, der es mit Sonic aufnimmt? Niemand! Und genau dieser schwarze Igel schleicht sich auf seine Weise auch noch in die Herzen der Sonic Fans. Er ist Sonic ebenbürtig. Zudem ist Dr. Eggman endlich für jeden Spieler steuerbar. Wer wollte nicht schon selbst die dunkle Macht spielen? Die neuen Fähigkeiten der Helden bringen zudem weiteren Spaß. Das Grinden auf Geländer, das Schwingen von Stange zu Stange, um sich dann knapp an letzter Kante eines Gebäudes festzuklammern bringen einfach nur Stimmung mit sich. Auch das knappe Durchrollen unter Walzen, bevor man über schmale Brückenpfähle brettert, machen einfach nur Mega Laune. Der Green Forest lädt zum Geschwindigkeitsrausch ein. Das ist Sonic pur! Die Story, die sich nach und nach zusammenfügt, ist einfach nur super und die letzten Ebenen der Hammer. Euch erwartet ein richtiges Grinding-Level mittelst im Universum auf der Raumstation ARK. Eine falsche Bewegung und es ist aus.
...wer den zweiten Teil ausgiebig spielt, wird unschwer erkennen, dass auch in Sonic Adventure 2 sehr viel Potenzial steckt. Eben nur auf einer anderen Art und Weise als beim Vorgänger. Besonders spannend wurde dabei wieder das Ende gehalten, welches ich euch aber nicht verraten möchte. Der Zusatz "Battle" im Titel zeigt, was hier zusätzlich im Zweispieler-Modus geschaffen wurde. Die Gastauftritte vom Kater Big während der Level wurde dabei allerdings vollkommen gestrichen. Sonic ist natürlich wie eh und je ziemlich witzig. Zudem ist der Gerechtigkeitssinn ungebrochen. Beim Zusammenstoß mit Shadow heißt es sofort: "Found you, Faker!", was soviel heißt wie "Hab ich dich gefunden, falscher Igel." Doch genauso bekommt er auch eine passende Antwort seitens Shadow zurück: "Hah...I think you're the fake hedgehog around here. ("Ich denke, du bist hier der falsche Igel .") Die Story wird sehr spannend erzählt und erreicht Ausmaße, wie sie es nicht einmal im ersten Sonic Adventure gab. Jedem GameCube Besitzer ist schon allein daher dieser Titel wärmstens zu empfehlen!

Ronny Wecke