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Jahrhunderte lang verzehrte eine uralte und verwunschene Waffe menschliche Seelen. Es heißt, wer Akujiki handhabe, besitzt absolute Macht. Viele Kriege wurden um die Kontrolle dieser Macht geführt. Viele verloren in diesen Kriegen ihr Leben. Ein einsamer Shinobi nahm alles auf sich, um das blutige Vermächtnis Akujiris zu beenden. Das Schwert Akujiri wurde in seine Einzelteile zerbrochen. Die Mühen des Shinobis sollten sich jedoch nur als bloßer Anfang eines neues Kampfes bewahrheiten. Denn die Stücke tragen noch heute eine ungeheure Macht in sich. Und die Suche nach den Stücken hat bereits begonnen.

Ihr spielt Hibana, eine Kunoichi (weibliche Shinobi) von der Shinobi-Agentur. Ihr arbeitet im Auftrag der Regierung. Als Hibana noch sehr klein war, wurde sie zur Adoption freigegeben. Sie fühlte sie sich einsam, vernachlässigt und traurig. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Ninja-Fähigkeiten lernte sie Jimushi kennen, einen Meister der Ninja-Künste. Er verfeinerte ihre Talente. Sie entwickelte sich zu einer außerordentlichen Kämpferin. Ein lebensveränderndes Ereignis brachte ihre Verwundbarkeit zu Tage. Seit diesem Tag ist sie zynisch und erschöpft. Hibana erfüllt seitdem ihre Aufgaben und Pflichten ohne jedwede Leidenschaft. Hier greift ihr ins Spielgeschehen ein. Um den Umgang mit ihren zahlreichen Waffen zu erlernen, könnt ihr im Lernprogramm-Modus anhand von einfachen Missionen grundlegende Bewegungen und Aktionen trainieren. Die Bewegungs-, Kampf- und Situationssteuerung wird euch in einzelnen Etappen beigebracht. Ihr lernt hier alle möglichen Angriffsvarianten und bekommt gezeigt, wie ihr diese in bestimmten Situationen einsetzt oder miteinander kombiniert. Dabei fällt sofort die eher bescheidene Tastenkonfiguration auf. Zwar kann diese nach eigenen Wünschen in den Optionen zusammengestellt werden, allerdings wird einem im Lernmodus die Standard-Platzierung vorgeschrieben. Neben diesem negativen Aspekt stürzte das Spiel an einer bestimmten Stelle des Trainings hin und wieder ab. Es ist hier aber möglich, das Spiel einfach zu pausieren und die Trainingsaufgabe neu zu starten. Leider reagiert Hibana nämlich plötzlich auf keinen Tastendruck mehr. Dies ist bei mehreren Spielversuchen aufgetreten. So ließ sich Hibana teilweise nur nach völlig neuem Start des gesamten Trainings an besagter Stelle steuern. Ein Fehler an der Spiele DVD ist auszuschließen. 

Habt ihr dennoch alle Manöver mehr oder weniger verinnerlicht, kann das Spiel losgehen. Ihr wählt zunächst den gewünschten Schwierigkeitsgrad (von leicht bis schwer) und schon beginnt die erste Mission. Von einem Agenten bekommt Hibana per Funk Anweisungen. Danach erfüllt ihr die zugewiesenen Missionen. Die erste Ebene führt euch in das Innere einer Stadt. Genauer gesagt springt ihr von einem Gebäude auf einen fliegenden Tarnkappenbomber. Nicht nur, dass ihr hier von mehrere Feinden angegriffen werdet, auch weitere Bomber beschießen euch mit Raketen, die es abzulenken gilt. Hibana verfügt über zwei Angriffsarten. Zum einem kann sie treten, zum anderen ihre Waffen einsetzen. In diesem Fall müsst ihr die Raketen treten, um die Richtung dieser zu verändern. Eure Kontrahenten auf dem Flieger erledigt ihr allerdings einzig und allein mit euren Schwertern. Und davon gibt es ein Langschwert "Utsushiyo" und die beiden kurzen Schwerter "Futaba". Der Waffeneinsatz hängt davon ab, welche Richtungstaste ihr drückt, während ihr den Gegner anvisiert. Die kurzen Schwerter werden verwendet, wenn ihr vom Gegner wegdrückt und die Schwert-Taste drückt - von SEGA als Vierecks-Taste vorgegeben. Dieser Angriff ist ziemlich leicht auszuführen und empfiehlt sich gegen Widersacher in unmittelbarer Nähe. Die Angriffe mit den Futaba-Schwertern sind nicht ganz so angriffsstark wie das Langschwert. Dafür treffen sie aber mehrmals hintereinander. Immerhin schwingt Hibana diese Dolche unentwegt elegant vor sich her. Diese Angriffsform sieht ziemlich cool aus und ist in vielen Situationen auch sehr nützlich. Manche eurer Gegner allerdings sind setzen gegen Schwertattacken einen Schutzschild ein. Hier ist Vorsicht geboten. Denn schlagt ihr darauf, kontert euer Feind meist direkt mit einem Gegenangriff. Mit Hilfe der Dreiecks-Taste tritt Hibana zu, sodass die Schildabwehr durchbrochen werden kann. Dann hat ihr Utsushiyo freie Schnittbahn. Das Langschwert ist übrigens eine Kopie des Akujiri. Allerdings verzehrt dieses nicht die Seele des Trägers, sondern erhöht die Kraft, indem Geister aus der Nähe eingesammelt werden. 

Doch zurück zur ersten Aufgabe: Auf dem Tarnkappenbomber stellt sich euch nicht nur ein Feind entgegen. Gleiche mehrere wollen euch vernichten, sodass ihr zu weiteren Techniken greifen solltet. Steuern lässt sich Hibana mit dem linken Ministick, während der rechte die Kamera bewegt. Mit dem Druck auf den letzteren, stellt ihr die Standardperspektive der Kamera wieder her. Mittels der X-Taste lasst ihr Hibana einen Tarn-Sturz ausführen. Nicht nur, dass mit diesem ein Schatten hinterlassen wird, der die Gegner beim Vorbeiflitzen ködert. Der Tarn-Sturz eignet sich hervorragend für Gegenangriffe. Wird während des Tarn-Sturzes die Richtungstaste gedrückt, rennt Hibana in die jeweilige Richtung und kann so sehr schnell hinter den Feind gelangen und angreifen. Besonders effektiv ist dies bei Gegnern mit einem Schutzschild. Dieser wird einfach umgangen, der Angriff wird von euch perfekt koordiniert. Habt ihr einen Widersacher während des Tarn-Sturzes getroffen, erstarrt dieser. Die automatische Ziel-Erfassungssystem visiert nun den nächsten Feind an. Diese Angriffsmuster gleichen im Prinzip denen im Vorgänger Shinobi - den Tate-Angriffen. Aber auch in Nightshade könnt ihr den "Tate-Zeitmesser" sehen. Nämlich umgeben bei eurer Lebensanzeige. Dieser läuft nun innerhalb weniger Sekunden ab. Habt ihr einen weiteren Feind mit euren Schwertern geschnitten, beginnt dieser Zeitmesser von vorn. Der nächste Gegner wird anvisiert und ihr müsst diesen innerhalb der vorgegebenen Zeit erwischen. Schafft ihr es, alle sich auf dem Bildschirm befindlichen Feinde zu schneiden, bekommt ihr als erstes eine "Tate-Cut-Szene" zu sehen. Zum anderen wird die Gesamtzahl eurer Treffer angezeigt. Die Cut-Szene wird meist recht hübsch dargestellt. Hibana steckt hier ihr Schwert ein oder wirbelt noch mit ihren kleinen Dolchen umher, während alle Gegner zur gleichen Zeit zu Boden gehen. Und das blutig! Zusätzlich gibt es nette Kommentare von Hibana zu hören, während alle ihre Widersacher ihren Tod entgegen sehen. Wird der Tate-Ablauf nicht geschafft, sprich der Zeitmesser ist bereits abgelaufen, bevor ihr den nächsten Gegner erwischt, gibt es keine Cut-Szene zu sehen. Je nach Anzahl der Treffer unterscheidet sich diese mehr oder weniger voneinander. In manchen Räumen kommen Gegnerscharen auf einen zu, sodass sogar ein Tate von beispielsweise 30 Stück zu schaffen ist. 

Hibana nutzt aber noch mehr als den Tarn-Sturz inklusiver Tates. Was ist ein Shinobi ohne Shuriken? Maximal 32 Stück könnt ihr bei euch tragen. Mit der L1-Taste werden diese wie Pfeile auf auf die Gegner geworfen. Einige Gegner werden durch sie gelähmt, was einen leichteren Angriff ermöglicht. Schafft ihr es den Shuriken-Stoß auszuführen, fliegen gleich acht messerscharfe Geschosse gleichzeitig auf den oder die Feinde. Leider erfordert dieses Manöver höchste Konzentration und sekundengenaues Drücken im richtigen Augenblick. Dadurch funktioniert diese Technik meist genau dann nicht, wenn man sie wirklich braucht. Hibanas größte Stärken sind aber noch immer ihre Schnelligkeit und Wendigkeit. Neben Sprung und Doppelsprung kann sie an Wänden entlang laufen bzw. sich daran festhalten. In Verbindung mit dem Tarn-Sturz schwingt sie sich nicht nur von Haus zu Haus, sondern springt auch auf Zügen und anderen Fahrzeugen hin und her. Gerade ihre Luftattacken sehen beeindruckend aus und verlangen zudem sehr viel Feingefühl vom Spieler. Die Luftangriffe werden speziell dann gebraucht, wenn sich beispielsweise mehrere Gegner in der Luft befinden und von einer Standfläche über einen Abgrund zum nächst sicheren Ort führen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das Schwierige dabei ist nicht unbedingt der Sprung von Gegner zu Gegner. Befindet man sich nämlich in der Luft, ist es einmalig möglich, den Tarn-Sturz und den Doppelsprung auszuführen, schneidet ihr dann einen Feind, könnt ihr selbiges wieder und wieder anwenden. Natürlich können aus der Luft heraus auch Kick-Attacken gestartet werden. Dazu aber gleich mehr. Die Tate-Angriffe in der Luft und das Schwingen von Gegner zu Gegner machen eine Menge Spaß, sofern man dies richtig beherrscht. Allerdings gibt es hier auch einen großen Kritikpunkt. 

Obwohl ihr meistens aufgrund der automatischen Zielfunktion von einem Feind zum nächsten springt, besitzt diese Technik auch so einige Krankheiten. Ist ein Feind nämlich beispielsweise zu weit entfernt, vielleicht auch sehr weit oben in der Luft, schafft ihr den langen Weg bis zu diesem womöglich nicht mit einem Sprung. Die Folge: Hibana sinkt erst einmal zu Boden und muss so schnell wie möglich wieder an den Widersacher herankommen, um den Tate innerhalb der Zeit zu schaffen. Mag dies in den ersten Level noch zu verkraften sein, bedeutet genau dies in späteren Levels jedoch den sicheren Tod. Dort springt ihr nämlich von fahrenden Autos hin und her. Ob ihr auf dem Dach dieser landet oder an den LKWs entlang laufen müsst, bringen euch vermutlich zwei Dinge zur Weißglut. Zum einen kann Hibana den Tarn-Sturz und den Doppelsprung nicht ohne Zwischenlandung auf einem Gegner abwechselnd benutzen. Das heißt, ihr schneidet einen Gegner, könnt danach einen Sprung ausführen und schnell zum nächsten Gegner plus ihn schneiden. Aber ihr könnt nicht springen, nochmal springen oder zweimal einen "Dash" zum Gegner vollführen. Zum anderen nervt teils die Zielerfassung. Die Entwickler von Sega Wow legten die Erfassung der Gegner und das Wechseln zwischen mehreren Feinden nämlich auf zwei Tasten. Das ist auch der Grund, warum ich mich des Öfteren einfach verdrückt habe. Hängt Hibana an einer Wand, kann sie daran entlang laufen. Da jeder neue Gegner aber automatisch anvisiert wird, verändert sich damit auch automatisch die Steuerung. Soll heißen: Habt ihr einen Kontrahenten im Visier, ist es nicht mehr möglich, Hibana direkt laufen zu lassen. Sie befindet sich nun in Kampfstellung und ist nur noch durch den Tarn-Sturz schnell zu bewegen. An den Wänden hängend hat dies ebenso Auswirkungen. Hibana läuft nicht mehr an diesen entlang. Sie bleibt an Ort und Stelle einfach hängen. An den kurz vor der Explosion stehenden und fahrenden Vehicles ist dies natürlich "sehr nützlich". Ihr müsst also zuerst das Zielvisier ausschalten, damit ihr mit Hibana zum Ende des Autos rennen könnt. Danach solltet ihr diesen aber am besten wieder Anschalten. Denn ihr wollt schließlich, dass der Doppelsprung zum nächsten Gegner gelingt und Hibana nicht unter den Autos landet. Besonders nervt diese automatische Zielerfassung, wenn ihr gerade von einem Auto auf das nächste springen wollt und diese nun einen Feind anvisiert und euch damit plötzlich direkt ins Aus zerrt. Irgendwo ist das in Nightshade ein Teufekskreis. Denn mit dem Tarn-Sturz könnt ihr nicht unendlich lang durch die Luft springen...

Schauen wir uns aber die Kick-Manöver genauer an. Ihr könnt sie völlig verschieden eingesetzen. Aus der Luft könnt ihr einen Kick ausführen, um ein Schild zu durchbrechen. Daraufhin könnt ihr sofort ein Schlag mit dem Schwert folgen lassen. Diese Technik erweist sich als sehr praktisch im Laufe des Gameplays. Wer am Boden kämpft, tritt seinen Widersacher in die Lüfte und schmettert ihn von da aus wieder zu Boden. Hier entsteht eine herrliche Schockwelle, die umliegende Feinde und deren Rüstungen beschädigt. Wem die einfachen Angriffsformen von Hibana nicht reichen, hat noch Zugriff auf ihre Ninjutsu-Ninja-Magie. Nur der Besitz der Ninjutsu Schriftrollen ermöglicht euch einen der drei Shinobi Zauber. "Ka'en" - die Macht des Feuers ruft eine gewaltige Feuerexplosion hervor, die alle Gegner in unmittelbarer Nähe Schaden zufügt. Der Blitzschlag "Raijin" dagegen dient zum eigenem Schutz. Durch ein Schutzschild elektrischer Energie seid ihr vorübergehend unverwundbar und ermöglicht zudem einen schnelleren Tarn-Sturz. Mit dem Wind-Zauber "Fúga" greift ihr Gegner mit messerscharfen Luftströmen an. Sechsmal ist es möglich, ein Ziel mit diesem  Magiespruch anzugreifen. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Angriff. Dieser wird in Nightshade "Tarn-Attacke" genannt. Um ihn einzusetzen, benötigt ihr Chakra. Die Chakra-Anzeige steigt, wenn ihr Gegner angreift. Sobald mehrere Treffer hintereinander gelingen, füllen Combo-Treffer die Chakra-Anzeige schnell auf. Neben den auszuführenden Tates sollten also auch möglichst viele Combos ausgeführt werden. Dies ist am besten mit den kurzen Schwertern in Verbindung mit den Shuriken zu schaffen. Habt ihr eine gefüllte Chakra-Anzeige, haltet ihr die Vierecks-Taste während der Zielerfassung gedrückt, um mehrere Abbilder von Hibana zu erstellen. Lasst ihr die Taste wieder los, gehen von all diesen Geistern Angriffe auf eure Kontrahenten aus. Je mehr Energie in der Chakra-Anzeige enthalten ist, desto stärker ist eure Tarn-Attacke.

All diese Fähigkeiten solltet ihr so gut wie möglich beherrschen. Denn nicht nur die einfachen Gegner werden euch teilweise ganz schön in Trab halten. Auch die Endgegner eines jeden Levels verlangen teilweise einfach alles ab. Wie jeder Endgegner Stärken besitzt, hat er natürlich auch seine Schwächen. Diese gilt es herauszufinden. Immerhin dürft ihr riesige gepanzerte Echsen, meterhohe Würmer oder aber die bösen Helfer eures ehemaligen Meisters Jimushi vom Oboro Klan bezwingen. Am Ende eines jeden Levels werden alle eure Angriffe nach Anzahl der zerstörten Feinde bzw. nach dem Grad ihrer Vernichtung, taktische Erfolge oder maximale Combos bewertet. Dazu zählen auch eure jeweiligen Versuche in einem Level. Für jeden erneuten Versuch gibt es nämlich Punkt-Entzug. Alles in allem wird mit einem Rang von A bis E bewertet. Im Spiel selbst gibt es zudem besondere Gegenstände zu finden. So schaltet ihr mit geheimen Münzen oder Karten weitere Modi (Zeitattacke-, Überlebens- und Missions-Modus) oder auch weitere Charaktere frei. Auch in der Galerie sind zusätzliche Gegenstände freispielbar.

Liegt es daran, dass Nightshade zu den Spielen kurz nach dem Dreamcast Aus erschienen sind? Wurden Gelder anderweitig benutzt? Oder waren die Entwickler tatsächlich mit ihrem Produkt genau so zufrieden? Wir werden es wohl nie erfahren. Eines ist aber sicher, technisch ist Nightshade eine Zumutung für alle PS2-Spieler. Grafisch stellt das Ninja-Abenteuer absolut keine Rekorde auf. Die Gegner ähneln eher mit lila Säcken überzogenen Zombies als gefährliche Feinde. Einzig und allein die meist riesigen Endgegner strahlen noch so etwas wie Unheil und Gefahr aus. Auch die Umgebung wurde mehr als einfach gestaltet. Egal, was man an Gegenständen zerschlägt: Automaten, Schilder und sogar PKWs zerspringen stets in einzelne Stücke. Diese sehen aus wie ein eben zersprungenes Glas. Vor dem Spiel warnt SEGA noch vor den gefährlichen und blutigen Szenen im Spiel. Das erinnert doch gleich an Dino Crisis oder Resident Evil Spiele. Was aber letzten Endes optisch wirklich gezeigt wird, lässt die einfache Frage aufkommen: War das jetzt irgendwie großartig gewaltverherrlichend? Auf einzelnen Bildern sieht das Spiel zwar ziemlich blutig aus, in den Cut-Szenen wirkt dies spielerisch aber leider nur nur halb so gut. Spielerisch wie optisch bewegt sich der Shinobi-Nachfolger auf einem Strang. So leblos und kühl die Level und Gegner aussehen, so schnell wird Nightshade auch eintönig. Der Stereo Sound reißt ebenfalls nicht vom Hocker. Zwar sind viele Geräusche recht gut angepasst - zum Beispiel das Schleudern der kleinen Schwerter oder der Aufprall dieser auf Schildern - aber die Hintergrundmusik wirkt wie das Leveldesign recht langweilig. Eine Sprachausgabe wurde dann aber doch integriert, sodass jegliche Aufträge an Hibana mitgehört werden können. Zur englischen Sprache können deutsche Untertitel in den Optionen angewählt werden.

Eigentlich kaum zu glauben, dass dieses Spiel von den Entwicklern des RPG-Hits Skies of Arcadia stammt. Die Grafik ist abgesehen von Hibana selbst eher schlecht als recht. Der Sound wirkt meist langweilig und auch die Steuerung hätte Sega Wow (das fusionierte Studio aus OverWorks und Wow Entertainment) um Einiges besser anpassen können. Nicht einmal lippensynchron ist der Shinobi Nachfolger zur englischen Sprache. Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass ein Shinobi für die Regierung arbeitet und den Anweisungen des Agenten unbedingt Folge leisten muss? Schon allein das wirkt von Stage zu Stage immer wieder aufs Neue ziemlich merkwürdig. Aber was man auch alles an Nightshade auszusetzen hat, es kann auch Spaß machen. Das Schwingen von Gegner zu Gegner durch den Tarn-Angriff bewirkt oftmals eine ganze Angriffskette, die bei vielen Gegnern immer mit einer kleinen Cut-Szene zum Ende gebracht wird. Das sieht schon ziemlich cool aus. Da dieses Prinzip aber über das gesamte Spiel nicht als eine Special integriert wurde, sondern eigentlich DAS Angriffsschema überhaupt darstellt, langweilt es irgendwann eben doch ein wenig. Besonders, wenn die Gegnerscharen überhaupt kein Ende nehmen und man die ganze Zeit nach ein und demselben Muster arbeiten muss. Die Gegner bewegen sich kaum. So springt man immer von vorgegebenem Punkt zum nächsten. Als ziemlich nervig erweist sich aber das Springen von fahrenden Fahrzeug zum nächsten Vehicle. Das liegt aber nicht an der Unfähigkeit des Spielers. Es liegt an der komplizierten Steuerung. Ständig muss man das automatische Anvisieren neuer Gegner ändern: dauernd die Zielerfassung umzuschalten, Klar, dass man dadurch ständig ins Aus fällt und seine Leben lässt. Die Endgegner wurden ziemlich gut gestaltet und können dagegen ziemlich viel Spaß machen. Insgesamt kann ich sagen: Das Spiel ist nicht unbedingt schlecht. Aber zum echten Geheimtipp fehlt es an allem. Wer gern als Shinobi an Wänden entlanglaufen, die Gegner mit Tarn-Angriffen verwirren und coole Ninja-Magie beschwören möchte, kann sich Nightshade durchaus einmal ansehen. Wer nach einem Probespiel dann sagt: "Ja, das ist genau das Richtige für mich.", kann für wenige Euro zugreifen. Ansonsten heißt es wohl eher, darauf verzichten. 


Springt von Wand zu Wand und lässt Ninja-Magie wüten:
Ronny Wecke

Nightshade