Der Nachfolger zum Überraschungserfolg NFL 2K ist nun endlich in den Vereinigten Staaten von Amerika erhältlich - dem Land des American Footballs. Als Fan dieses Sports konnte ich die neue Version nun unter die Lupe nehmen und mal genauer hinschauen, ob sich ein Kauf des Sequels lohnt. Was sofort auffällt: Ihr werdet zunächst durch ein fetziges Intro mit krachender Rockmusik ins Spiel gebracht. Da haben sich die Jungs von Visual Concepts wirklich ins Zeug gelegt. Allein das Intro lässt einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen und zeigt auch die Dynamik, die in der US-Sportart steckt. Also ab ins Spiel! Was hat sich geändert? Das NFL 2K1 Optionsmenü ist in der Grundstruktur jedenfalls gleich geblieben. Der einzige Punkt, der sofort ins Auge fällt, ist der Network-Button. Darauf komme ich aber gleich zu sprechen.

Fakt ist: Wenn ihr die Grundregeln des Sports kennt, ist es kein Problem, hier erfolgreich zu spielen.Das Spiel selbst ist - wie schon der Vorgänger - leicht zu spielen. Vor jedem Spielzug habt ihr die Möglichkeit, aus ewig vielen jener Spielzüge zu wählen. Wer einmal im Spiel Fuß gefasst hat, den lässt es so schnell nicht mehr los. Die Spieler, die als Receiver dem Quarterback zur Verfügung stehen, sind mit den Buchstaben [L], [R], [A], [X], [B] und [Y] markiert - als den Buttons am Dreamcast Controller. Je nachdem, welchen Receiver ihr nun auswählt, drückt ihr die entsprechende Taste. Schon werft ihr die Pille in die entsprechende Richtung. Nicht immer kommt der Ball aber dort an, wo er hin soll: Fumbles, Interceptions oder Incomplete Passes gehören dazu, wie die Butter aufs Brot. Dass mal der Quarterback umgehauen wird, ist im Übrigen auch nicht selten. Schon der Vorgänger war super spielbar und hat neue Maßstäbe gesetzt, jetzt noch die integrierte Online-Option, was will man mehr? Just perfect!

Schwierigkeitsgrade gibt's von Rookie bis AllStar - also für jeden etwas dabei. Klickt ihr im Startmenü auf Network und richtet danach euren Account ein, geht es auf den Server. Server ist allerdings vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Denn es gibt in den USA 'ne ganze Menge an Servern. Habt ihr euch auf einen Server in den drei Regionen Western US, Central US oder Eastern US eingeloggt, könnt ihr mit ständig wechselnden Teilnehmern chatten, diese durch Druck auf den A-Button am Pad zu einem Spiel herausfordern oder darauf warten, herausgefordert zu werden. Im Spielmenü ist dann auch Online alles wie im Offline-Bereich. Jeder wählt sein Team, mitmachen können pro Konsole je vier Spieler. Das Online-Spiel läuft je nach Tageszeit unterschiedlich ab und kann teilweise durchaus als ruckelig bezeichnet werden. Man darf nicht vergessen, dass der Server in den USA steht und bis dahin doch ein paar Kilometer zurückzulegen sind. Je später der Abend, desto besser die Ratings der US-Boys. Die Ratings (Ping) werden in dem Chatfenster auf dem Server, der dem ChuChu-Server sehr ähnlich ist, dargestellt. Wenn ihr dann alles zusammenrechnet, läuft das Spiel doch erstaunlich flüssig. Mit einer Dreamkey-registrierten europäischen Dreamcast habe ich es leider nicht auf die US-Server geschafft. Mit einer Webbrowser-nutzenden Dreamcast funktionierte es allerdings problemlos.

Durch die Online-Möglichkeiten im neuen NFL 2K1 wird das Spiel auf Dauer kaum noch langweilig. Denn hatte man vorher mit der Zeit die Tricks der Gegner herausgefunden und konnte die CPU einfacher überwinden, so ist das online gegen menschliche Mitspieler doch etwas anders. Dadurch ist die Dauermotivation doch recht hoch. 

Gelingt dem Hometeam ein Touchdown, jubelt nicht nur der Spieler. Auch das animierte Publikum grölt wie besessen. Die Animationen der jubelnden Spieler ist typisch amerikanisch. Dazu kommen erneut die beiden TV-Reporter, die sich den Mund fusselig quatschen. Auch sehr real: eine Reporterin, die von den Zuständen von frisch verletzten Spielern berichtet. Es gibt dem Spiel einfach sehr viel Flair. Doch obwohl sich die beiden Moderatoren 'nen Wolf quatschen, wiederholen sie sich zu oft. Der Soundtrack, den ihr nebenbei genießen könnt, ist ebenfalls gut gelungen, was auch auf die Geräuschkulisse des Publikums zutrifft. Die Anweisungen der Spieler kommen gut, nur die Chatfenster können mit der Zeit nerven. Die Texturen wurden sehr aufwändig gestaltet, auf den Trikots sind beinahe alle Fäden modelliert. Selbst der Schmutz bei regnerischem Wetter lässt die Spieler richtig gut aussehen. Im Vergleich zum Vorgänger NFL 2K wurde die Grafik allerdings nur minimal verändert. Das Publikum und die Bitmapfiguren außerhalb des Spielfeldes sind nun allerdings animiert. An der Grafik gibt es nichts auszusetzen.

Nun ist er da, der Nachfolger des American Football Spiels NFL 2K für Dreamcast. Gelang damit ein Überraschungshit in den Staaten, will man daran natürlich anknüpfen. Grafisch hat sich seitdem jedenfalls nicht viel getan, bleibt aber auf dem noch immer hohen Niveau. Das trifft auch spielerisch zu. Vor allem aber zehrt NFL 2K1 von seiner Online-Tauglichkeit. Das Online-Gameplay macht dieses Spiel zu etwas Besonderem. Sowas hat man auf Konsolen in dieser Art noch nicht gespielt!

Wer Spaß an NFL Football hat, der liegt daher bei SEGAs Spiel goldrichtig. Wer es zum ersten Mal in Aktion sieht, dem fällt die Kinnlade herunter! NFL 2K1 ist ein Toptitel und Must Have für alle Fans dieses Sports. Hoffentlich findet er dieses Mal auch seinen Weg zu uns nach Deutschland...


Holt sich jetzt auch online den Touchdown:
Christian Roth