Dragon Riders ist ein 3D-Action-Adventure basierend auf der Bestseller-Reihe der Fantasy-Authorin Anne McCaffrey und transportiert uns in diese mystische, mittelalterliche Welt. Das Spiel setzt die Bücher erfolgreich auf dem Monitor dar - eine sehr gute, detailgetreue Umsetzung von der Buchversion ins Abenteuer. Und das spielt sich auf dem Planeten Pern ab, der einst von einer fortschrittlichen, menschlichen Kultur besucht wurde. Durch eine Serie von Katastrophen verloren die Bewohner den Kontakt zur Erde und damit auch die Technologie und ihr Wissen. Generationen später schaffen sie es, durch Biotechnologie kleine Feuerechsen zu hausgroßen Drachen heranzuzüchten. Diese Drachen schlüpfen aus Dracheneiern und suchen sich bei ihrer Geburt aus einer kleinen erlesenen Anzahl junger Burschen ihren Reiter aus. Die Drachen wachsen heran und aus den Burschen werden Männer: die DRAGON RIDERS.

Auf dem Planeten Pern verteilt gibt es ein paar Forts. Sie sind die Wohnstätten der Dragon Riders, dem Anführer der Forts und dem Personal. Die Dragon Rider nutzen ihre Drachen als Reittiere der Lüfte, um Pern zu überwachen, die Forts zu beschützen und um Gefahren von sich und ganz Pern abzuwenden! Das phantastische Land Perns hat sich gerade vom verheerenden Ansturm der Threads erholt, da tauchen schon wieder düstere Omen auf. Eine tödliche Seuche bedroht Tiere und Menschen. Ihr begebt euch in der Rolle des Dragonriders D'kor auf eine Reise durch ein düsteres Abenteuer voller Chaos, Gefahren, Herausforderungen, geheimer Untermissionen und mysteriöser Rätsel. Euer Ziel: Pern vor dem Untergang zu retten. Durch das Meistern von Aufgaben werdet ihr immer stärker und gewinnt im 'Goldenen Drachen' einen mächtigen Verbündeten. Doch erinnert euch stets daran, dass die Zeit immer knapper wird... 

Eins steht fest, ihr habt alle Hände voll zu tun. Vielfältige Aufgaben und Aufträge sind zu erledigen, wobei diese Aufgaben meist aus mehreren Teilen bestehen. Ein paar Drachenreiter haben beispielsweise nach dem Tod ihrer Anführerin die Nacht durchzecht! Einer der Drachenreiter - N'eth - hat dabei zu tief ins Glas geschaut und in einer Auseinandersetzung fast einen Kampf begonnen. Er kann sich allerdings nicht mehr daran erinnern, wen er attackieren wollte und fürchtet jetzt, dass ihm jemand nach dem Leben trachtet. Hier ist es eure Aufgabe, alle Drachenreiter zu einer Versammlung zusammenzutrommeln. Solange N'eth Angst um sein Leben hat, kommt er nicht aus seinem Zimmer. Folglich gibt es auch solange keine Versammlung. Generell finden sich in UbiSofts Drachenspiel stets mehrere Aufgaben, bei denen ihr euch um andere Menschen kümmern müsst. So bringt ihr einem kleinen Mädchen ihr verlorenes Spielzeug wieder, ein anderes Mal sucht ihr einen verschwunden Jungen. Ihr werdet mit der Zeit viele Sachen entdecken und viele Gegenstände finden, die euch später nützlich sein könnten. Zugleich steigert ihr eure Fähigkeiten, die auch eine große Rolle spielen werden! Denn an gewissen Stellen im Spiel kommt ihr erst weiter, wenn ihr genug Kraft habt. Zum Beispiel, um einen Felsblock wegzurollen, der euren Durchgang versperrt. Oder aber klettern. (Tipp: Ihr könnt auch mehrfach klettern. Was ich damit meine, bekommt ihr im Spiel aber am besten selbst heraus.)

Im Verlaufe der Story kommt ihr viel herum. Ihr lernt die Bewohner anderer Forts kennen, die neue kleinere Aufträge für euch parat halten. Damit ihr nicht alles vergesst, werden in einer Art Tagebuch sämtliche Notizen hierzu festgehalten - natürlich erst, sobald ihr im Spiel das Schreiben erlernt habt. (Nächster Tipp: Macht euch am besten zusätzlich eigene Notizen auf einem Block. So wisst ihr nach einer Spielunterbrechung besser, was ihr bisher gemacht habt und was noch zu erledigen ist.) Einige Aufgaben müssen nämlich der Reihe nach erledigt werden, andere erledigt ganz beliebig. Das Reisen von Ort zu Ort spielt hierbei eine wichtige Rolle. Transportmittel ist selbstverständlich euer Drache.

Teilweise erkundet ihr die Gegend zu Fuß. Die Steuerung ist hierbei recht einfach: gemütlich spazieren gehen oder rennen sind schnell gelernt. Das (An)schleichen bedarf jedoch etwas Übung. Klettern, hüpfen, betrachten, aufheben und kämpfen sind Funktionen, die ihr schnell kennenlernt. Kämpfe verlieren allerdings etwas an ihrem Reiz, da sie eher leicht ausfallen. Denn es stehen euch gerade mal drei Techniken zur Verfügung: Verteidigung, leichter Angriff und energischer Angriff. Soweit so gut. Wäre da nicht die Kamera. Denn hin und wieder fällt die Stellung und Führung dieser recht mies aus. Oft verschwindet eure Charakter D'kor dann aus eurem Sichtbereich. Dadurch könnt ihr die Stelle, die ihr gerade untersuchen wolltet, nicht mehr sehen. Die Kamera verharrt hier stur an der gleichen Position. (Wer kennt das nicht zum Beispiel von einem wichtigen Fußballspiel, wo die Zuschauer zu sehen sind und nicht der Ball - grummel.) Ihr könnt eurem Helden dadurch nicht mehr folgen und müsst euch erst wieder den Weg in den sichtbaren Bereich suchen. Hier hätten die Entwickler der Ubi Studios UK mehr Zeit investieren müssen, damit solche Fehler in der der finalen Version des Spiels nicht mehr auftreten. Aufrufen könnt ihr übrigens Karten und euer Inventar, sowie mit eurem Drachen in Kontakt treten.  

Die Charaktere sind schön modelliert, bewegen sich nur etwas hölzern. Grafikfehler finden sich selten - etwa, wenn D'kor wie Jesus über seichtes Wasser läuft, dafür aber wie ein Geist ein Stück in der Treppe versinkt. Zeitweise scheint D'kor über den Boden zu gleiten: Holiday on Ice lässt grüßen. Pop-Ups finden sich auch immer wieder, vor allem wenn ihr auf Personen zulauft und diese erst aus einer gewissen Distanz plötzlich sichtbar werden. Den Spielspaß mindert das aber nicht nachhaltig. Die Drachensequenzen sind nicht nur sehr imposant, sondern auch sehr schön dargestellt. Womöglich stört den einen oder anderen die leicht gläserne Ansicht, wenn der Drache am Himmel erscheint und gen Erde schwebt. Doch da sollte man sich an die Geschichte erinnern: DIE DRACHEN GEHEN INS DAZWISCHEN .... also nicht gleich meckern. (Dem einen ist es immer zuviel, dem anderen immer zu wenig.) Die Musik finde ich rattenscharf! Ebenso einige der leider wenigen Soundeffekte. Doch die Spiel-Atmosphäre kommt im richtigen Augenblick sehr gut rüber, ohne aufdringlich zu wirken.

Ich habe (noch immer) sehr viel Spaß an dem Spiel und der Story. Die interaktiven Sequenzen empfinde ich als sind interessant. Auch die Steuerung ist gut zu handeln. (Nur einmal musste ich meine Lebensgefährtin mit ihrem ausgeprägten Hang zu Ruhe und Geduld um Hilfe bitten, lach.) Auch die Grafik ist angemessen, da haben die Mannen von Ubisoft gute Arbeit geleistet. Nur die Kamera bockt hin und wieder, bleibt stellenweise sogar stur stehen. Natürlich geht es im Spiel oft um einfache Aufträge, die man hier und da zu erledigen hat. Zwischendurch wird mit dem Drachen geflogen und die eigenen Fähigkeiten verbessert. Einfach, um an anderen Orten wieder ein Stück weiterzukommen. Außerdem sollten man beherzigen: ohne längere Unterbrechungen spielen, damit man besser die Übersicht behält!

... und es machen, wie die kleinen Kinder:

Alles mehrfach anfassen, ausprobieren, oft wiederholen und in den Mund stecken ...

... ähhh will sagen: Das ist ein richtiges Adventure und kein Hack 'n Slay ...

Tut was für euren guten Ruf, sammelt alles auf und bietet es jedem an ....

.... und klettern, klettern, klettern ......


Erforscht gleich drei Kontinente auf seinem Drachen:
Peter Himisch