Sega-AM2

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Gründung: 1990 durch SEGA
Standort: Japan
Status: aktiv, arcadisch & musikalisch
Bekannt für: u.a. Virtua Fighter, Hang-On, Shenmue, Daytona USA, OutRun, Border Break
Webseite: sega-am2.co.jp (nicht mehr verfügbar)
Sega-AM2, oft einfach AM2 genannt, hat eine ruhmreiche Geschichte innerhalb des SEGA-Konzerns. Das Team wurde 1990 gegründet und ging in den 80er Jahren aus einer internen Gruppe für Arcade-Entwicklungen hervor. Studio 128 war zunächst ein bis zu 10-Mann starkes Team, geht bis auf ca. 1983 zurück und entwickelte die Automaten zu Hang-On und OutRun. Bei einer Neuordnung der Entwickler gegen 1988 verfügte SEGA über insgesamt acht interne R&Ds – namentlich stehend für Research and Development (R&D). Studio 128 war Teil bzw. wurde zur Sega R&D #8 und entwickelte weiterhin OutRun, Power Drift oder auch Sword of Vermilion. Eine neue Struktur entstand 1990, um das Team insbesondere für den Arcade Bereich, alias Sega Amusement Machine (AM), zu formen: Research and Development Department #2. Kurz: Sega AM R&D Dept. #2 oder auch Sega-AM2. Das Team war eines von damals insgesamt fünf Arcade-Teams: von Sega-AM1 bis Sega-AM5.
Sega-AM2 wurde fortan durch Yu Suzuki geleitet und entwickelte unter seiner Regie namenhafte Titel: Virtua Fighter, Virtua Racing, Daytona USA, Virtua Cop, Scud Racer oder After Burner. Die nächste Struktur betraf die Entwickler gegen 2000, als SEGA all seine Teams in Unternehmen umwandelte. Die Sega AM R&D Dept. #2 behielt seinen Namen als „Sega-AM2 Co., Ltd.“ quasi bei.
Die 1968 gegründete CSK Corporation, ab 1984 Anteilseigner der SEGA Corporation mit ca. 22%, gründete 1988 das CSK Research Institute – kurz CRI. CSK Corp. Gründer Isao Okawa, Chairman von SEGA zwischen 1984 und 2001, kaufte das Unternehmen CRI. Als SEGA seine Studios im Jahr 2000 als eigenständige Unternehmen ausgliederte, wurde die Software-Sparte von CRI mit AM2 fusioniert. Die Middleware-Entwicklung (Software, die als Brücke zwischen einem Betriebssystem oder einer Datenbank und Anwendungen fungiert) wurde dagegen zu CRI Middleware und fungierte seitdem als eigenständiges Unternehmen. In 2006 führte es die CRIWARE-Marke ein – in Videospielen oft als bspw. CRI Sofdec zu entdecken.
AM2 of CRI war ein Team innerhalb von Sega-AM2, das ebenfalls das bekannte AM2-Logo nutzte. Sega-AM2 erhielt mit der Fusion Zugriff auf die Marken des ehemaligen CRI-Studios, insbesondere Aero Dancing, das im Westen als AeroWings bekannt wurde. Die Entwicklung von Aero Dancing 4 für PS2 erfolgte damit über Sega-AM2 statt vormals über CRI.
Bereits gegen August 2001 wurde AM2 of CRI direkt in Sega-AM2 integriert.
Bekannt wurde AM2 insbesondere durch Shenmue, entwickelte aber auch Spiele wie Fighting Vipers, Outtrigger, F355 Challenge oder Beach Spikers. Vor der Fusion von SEGA und Sammy in 2004 wurden alle Entwicklerstudios wieder als Departments in SEGA integriert. AM2 blieb die zweite Arcade Division und ist bis heute als Sega-AM2 bekannt.
Während das Studio im Westen und damit auf Konsole nur noch eine geringe Rolle zu spielen scheint, denn deren Logo wird nicht mehr überall angegeben, präsentiert sich AM2 dennoch seitdem mit einer Vielzahl an Spielen. Titel wie Virtua Fighter 5 (2005), Border Break (2009), die Hatsune Miku-Serie (ab 2010) oder Soul Reverse (2018) gehen auf das Konto des Teams. Auch unterstützte AM2 bei der Entwicklung von Dead or Alive 5, das Virtua Fighter Charaktere enthält, und hauptsächlich durch Koei Tecmo entwickelt und veröffentlicht wurde.