Wer kennt ihn nicht: Donald Duck. Die Kooperation zwischen Disney und SEGA schuf neben Castle of Illusion ein weiteres knuddeliges Spiel auf dem Mega Drive. Diesmal nicht mit Mickey, sondern mit Donald in der Hauptrolle, entstand das Jump 'n Run QuackShot. Ausgerüstet mit einem Pümpel geht dieser auf Schatzsuche und muss auf seinem Weg durch viele unterschiedliche Gebiete eine Menge Gefahren bestehen, Rätsel lösen und zusammen mit Tick, Trick und Track die Welt umfliegen. Und genau so startet auch das Game. Gleich zu Beginn stehen drei Ortschaften zur Auswahl: Mexico, Transylvania und Duckburg. Tick, Trick und Track fliegen Donald überall hin und holen ihn auch wieder ab. Gespielt wird daher nur mit Donald Duck. Auf seinen Missionen ist die Pümpel-Schusswaffe sein bester Freund. Per B-Taste feuert ihr einen zum Start gelben Pümpel ab. Damit werden Gegner kurzzeitig gelähmt, sodass ihr an diesen vorbei watscheln könnt. Doch Vorsicht, fällt der Pümpel vom Gegner ab, kann euch der Feind erneut attackieren bzw. trifft euch, sobald ihr ihm zu Nahe auf den Pelz rückt. 

Insgesamt besitzt Donald acht Lebenskugeln, pro Treffer verliert er eine. Wird ein Widersacher bepümpelt, lässt er hin und wieder verschiedene Gegenstände fallen. Während ein Geldbeutel mächtig Punkte bringt, gibt eine Eiswaffel eine HP-Kugel wieder und ein Hühnchen frischt die gesamte Lebensenergie wieder auf. Damit diese auch relativ schnell sinkt, haben euch die Entwickler so einige Gemeinheiten in den Weg gestellt. Nicht nur, dass verschiedene Gegner in Duckburg auf Donald warten und ihn unentwegt mit Tomaten einheizen, so wird er auch noch mit Blumentöpfen beworfen. Denn die alten Damen scheinen ihre Pflanzen nicht richtig im Griff zu haben. Blocken gibt es nicht. Jeder sollte daher wissen, wo sich die Sprungtaste (C-Button) auf dem Controller befindet. Entweder ihr springt über so manch fliegende Tomaten hinweg oder duckt euch gekonnt nach unten. Letzteres hilft euch natürlich nicht, wenn ein Vogel einen Bienenstock über euch fallen lässt. Doch nicht nur Vögel gehören zu Donald's Feinden. Fledermäuse sind ganz besonders in Transylvania anzutreffen. Ist ein Level geschafft, stellt Donald automatisch eine Fahne auf, das Zeichen für Tick, Trick und Track. Geht ihr nun in den Pausenmodus, kann hier das Flugzeug direkt angewählt werden. Donald wird dann sofort abgeholt und ihr befindet euch im Karten-Modus wieder. Hier sucht ihr euer nächstes Ziel aus. Oftmals geht es am vermeintlichen Ende eines Levels nicht weiter. Meistens fehlt euch hier aber nur ein Gegenstand, den ihr noch nicht besitzt und zusammen mit Donald erst suchen müsst. 

Um hier mal ein Beispiel zu nennen. Beginnt ihr eure Reise in Duckburg, steht am Ende ein Mann mit einer Pfeife und erzählt euch (auf Englisch), was ihr so auf eurer weiteren Reise benötigt. Hinter ihm ist eine größere Mauer, hier kommt ihr nicht weiter. Der Weg führt euch nun nach Mexiko. Nach vielen Kakteen, Ziegenböcken mit Schildkrötenpanzern und Treibsand, steht ihr nach einer ganzen Reihe von Sprungpassagen über tiefe Angründe vor einer Pyramide. Der Eingang ist verschlossen. Auch in Transylvania kommt ihr daraufhin nicht weiter, denn Steinblöcke versperren den Weg. Der Mann in Duckburg hält jedoch einen Schlüssel für euch parat. Dieser öffnet das große Tor in eine scheinbar vollkommen andere und ägyptische Welt. Jeder Gang birgt Gefahren: Feuerwände und Feuerfackeln sind darauf aus, euch die Schwanzfedern zu verbrennen. Schmale Gänge erfordern ein genaues Pad-Gefühl, um nicht von den grinsenden Blöcken zermalmt zu werden, während ihr durch die Gänge rutscht. (Steuerkreuz nach unten gedrückt halten, während die C-Taste zugleich gedrückt wird.) Habt ihr alle Gefahren überwunden, trefft ihr auf keinen Geringeren, als Goofy! Dieser hat eine ganz besondere Überraschung für euch: Der rote Pümpel! Doch was kann dieser mehr, als der gelbe? Ganz einfach. Der rote Pümpel klebt für ein paar Sekunden an den Wänden, sodass Donald drauf springen und so an höhere Ebenen gelangen kann. Wieder in der Stadt Duckburg angekommen, kann er nun endlich die Wand erklimmen und sich weiter vorarbeiten, bis er irgendwann von Daniel Düsentrieb Kaugummi erhält. Dieser ist aber nicht zum darauf herumkauen gedacht, sondern eignet sich wiederum perfekt dazu, ganz bestimmte Steinblöcke verschwinden zu lassen...... 

Wie in jedem anderem guten Spiel auch, dürfen gewisse Endgegner natürlich nicht fehlen. Und genau solche gibt es auch in QuackShot. Auch denen muss sich Donald vollkommen allein stellen. Aber egal ob nach Blut lechzende Vampire, riesige Wikinger-Schlägertypen oder gefräßige Tiger, jeder ist nur mit einer ausgeklügelten Taktik zu besiegen. Eine Taktik, bei der die eigenen Gegenstände überlegt zum Einsatz kommen sollten. Denn zwar besitzt Donald eine unbegrenzte Anzahl an Pümpel aber Kaugummi und auch Popcorn-Geschosse sind nur in ganz begrenzter Stückzahl vorhanden. Wird eine Dosis Popcorn verschossen, kann der Feind sofort eliminiert werden, Extra-Gegenstände gibt es in dem Moment zwar keine. Da durch Pümpel benommene Gegner aber schon bald wieder angreifen, sind härtere Methoden mitunter einfach willkommener. Da eine Dosis aber gleich fünf Körner verschießt, geht die Gesamtanzahl nach unbedachter Anwendung schnell in den Keller. Zumal es Ortschaften gibt, an denen zwischen Pümpel und anderen Hilfsmitteln ständig umgeschalten werden sollte. Zum einen müssen beispielsweise Blöcke beseitigt werden, dann ist Donald wieder gezwungen, eine Wand hinauf zu klettern. Gerade hier zeigt sich weiterhin viel Potenzial in QuackShot. Auch Fallen sind nicht unbedingt eine Seltenheit: Klettert ihr zu langsam, könnte euch beispielsweise eine Wand schnell das Licht auspusten. Die Anwahl und der Wechsel von Gegenständen geht übrigens sehr schnell und einfach von der Hand. 

Kleinere Rätseleinlagen, gekonnte Sprünge und eine Vielzahl an Gegnern sind aber noch nicht alles im Jump 'n' Run rund um den weltweit bekannten Enterich Donald Duck. Hin und wieder gibt es Chilischoten zu verspeisen. Vier verträgt Donald gerade noch so, sind es jedoch fünf, geht es rund. Wie wild wedelt er mit den Armen um sich und stürmt wie ein wild gewordener Hahn los. Was sich im Weg befindet, wird gnadenlos niedergeschlagen. Leider (oder Gott sei Dank?) hält diese Aktion nicht zu lange an. Lustig und hilfreich ist sie aber allemal. Sicher nicht ganz so witzig anzuschauen aber immerhin sehr hilfreich, ist das Drücken der A-Taste. Eine sehr große Funktion hat diese nicht, aber muss es doch mal schneller gehen, weil zum Beispiel ein Feuerschwall hinter einem her schießt, dann legt Donald einen Zahn zu und der gefiederte Entenpopo wackelt einmal mehr pro Sekunde, während sich Donald zum nächst sicheren Ort bewegt. Optisch wurde hier eine kleine Augenweide für 16-Bit Spieler geschaffen. Feuereffekte, die verschiedensten Welten von dunklen Grotten, zur mit Eis bedeckten Antarktis und sogar Unterwasser-Ebenen erwarten euch. Alles sieht einfach wunderbar aus, egal ob kleinere Wasserfälle, Treibsand und andere Gefahren. Besonders fein wurden auch die Gegner gestaltet. Die halb-transparenten Geister spuken umher, Särge öffnen sich und Skelette werfen mit ihren Schädeln nach Donald. Auch andere Disney Figuren sind auf Anhieb zu erkennen. Aber was wäre diese wunderschöne Grafik ohne die dazu passenden Geräusche der Pümpel, des Popcorns, der Flammen und vielem mehr. Dann wäre alles sicher nur halb so schön. Soundtechnisch ist das Spiel sehr schön gestaltet worden. Vor allem der Soundtrack der Duckburg ist abermals ein netter Ohrwurm. Kenner von QuackShot vergessen diesen ersten Song mit Sicherheit so schnell nicht wieder. Einfach klasse! Lasst euch aber davon nicht zu sehr ablenken, andernfalls könnte euch ein weiterer Pümpel in grüner Farbe entgehen...

Wow! Wer QuackShot spielt, sieht, was ein gutes Jump 'n Run ausmacht. Schon allein die Idee mit dem Pümpel ist grandios. Doch SEGA und Disney setzen noch eine Menge weiterer Dinge obendrauf. Kleine Rätseleinlagen und teils ziemlich abenteuerliche Stimmung machen die Suche nach dem Schatz einfach zu einem Vergnügen. Viele verschiedene Stages, teils lustige Gegner und coole Zwischengegner machen QuackShot einfach zu einem Muss in jeder guten Jump 'n' Run Sammlung. Grafisch ist es sehr niedlich gehalten und auch im Bereich Sound hat das Spiel so Einiges drauf. Und trotz Donald Duck in der Hauptrolle, kann man nicht sagen, dass dieses Spiel nur Knuddelfans zu empfehlen ist. Keinesfalls. Die Adventure-mäßigen Ebenen erinnern mich sogar an ähnliche Bilder, in denen eine Generation später Lara Croft entlang läuft. Natürlich ist QuackShot keinesfalls mit Tomb Raider zu vergleichen aber halt auch nicht vollends mit solch komplett niedlichen Games wie Castle of Illusion. Ich sag nur: Kaufen!


Kauft nur noch Popcorn, Bubble Gum und Pümpel:
Ronny Wecke