Wii -- Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen
Mario & Sonic at the Olympic Games

Als Sonic the Hedgehog im Jahre 1991 das Licht der Welt erblickte und zum offizielles Maskottchen der Firma SEGA erklärt wurde, versammelte er eine immer größer werdende Fangemeinde um sich herum und galt alsbald als das exakte Gegenstück zu Nintendos Haupthelden Mario. Entsprechend wurden die beiden oftmals zum Streitfall Nummer eins, wenn SEGA- und Nintendo-Fans aufeinander stießen und sich gegenseitig von der falschen Wahl zu überzeugen versuchten. Dieser Zustand hielt gut elf Jahre lang an und die beiden Helden gingen auf konkurrierenden Konsolen ihre eigenen Wege. Bis SEGA schließlich 2001 die Hardwaresparte aufgab und zum reinen Softwareentwickler wurde. Erstmals sollten sich Sonic und Mario fortan die Nintendo Konsolen teilen, wodurch Videospieler nun die Chance bekamen auch mit nur einem System beide Lebensläufe gleichermaßen verfolgen oder kennenlernen zu können. Wie Diskussionen und Meinungen vor allem jüngerer Sonic Fans in unserem Forum zeigen, kennen viele den blauen Kultigel sogar erst seit seinem GameCube Debüt und hielten bis zur unserer Aufklärung "Sonic Adventure DX" und Sonic Adventure 2: Battle noch für exklusive Titel für Nintendos Spielwürfel. Noch mal fünf Jahre später im Jahre 2007 sollte es zu einer Revolution der Videospielgeschichte kommen, wie man sie sich vorher kaum vorzustellen wagte! Nach 16 Jahren Krieg um die Gunst und Herzen der Spieler wird der Kampf Sonic vs. Mario erstmalig in einem gemeinsamen Spiel ausgetragen und kann von jedem Spieler individuell für sich selbst entschieden werden! In einem Event, das für Sportsgeist steht, Leistung fordert und fairer kaum sein könnte: im offiziellen Spiel zur Olympiade 2008 in Beijing! Begleitet vom Blitzlichtgewitter und einigen ihrer besten Freunde, betreten Mario und Sonic unter Applaus das Stadion und erzeugen bei so manchem Langzeitspieler Erfurcht und Gänsehaut. Was gingen Nintendo und SEGA damals doch noch für getrennte Wege! Und nun stehen ihre stellvertretenden Maskottchen und Symbolträger Nummer Eins nebeneinander auf dem Stadionrasen und heben Fairness gelobend ihre Teamflaggen empor. Eindrucksvoller konnte man die neu gewonnene Freundschaft zwischen Big N und der Heimat des Sonic Teams kaum präsentieren! Und zur Belohnung gab es von der Games Convention 2007 sogar eine Auszeichnung für das beste Wii Spiel der Messe! Glückwunsch ihr Beiden!

Ein erster Blick
Nach einem recht eindrucksvollen Intro, wo ihr schon einen kleinen Eindruck von Events und Charakteren bekommt, geht es direkt vom Titelbild aus via A- und B-Taste ins Hauptmenü des Spiele. Von hier aus kann nun alles weitere in Angriff genommen werden. Zuvor jedoch müsst ihr beim allerersten Start einen Spielstand mit eurem Profil anlegen, wo ihr nach eurem Namen, eurer Landesflagge und einem Symbol gefragt werdet. Insgesamt können so bis zu vier unabhängige Spielstände angelegt werden, die automatisch eure Erfolge speichern und zwischen denen ihr euch fortan bei jedem Start aufs Neue entscheiden müsst. Spiele im 50 und im 60 Hz Modus werden dabei allerdings unabhängig voneinander gespeichert und sind nicht miteinander kompatibel. Sind diese Formalitäten erledigt, findet ihr euch im recht übersichtlichen Hauptmenü wieder, wo euch Einzelmatch, Zirkelmodus, Missionsmodus, Galerie, Rekorde und schließlich die Optionen zur Verfügung stehen. Letzteres dient allerdings nicht dazu, Einstellungen am Spielgeschehen vornehmen zu können, sondern um die Angaben in eurem Profil gegebenenfalls noch einmal verändern oder korrigieren zu können. Diese sind vor allem dann wichtig, wenn ihr über eine Wi-Fi Verbindung eure Rekorde weltweit mit denen anderer Spieler vergleichen und euren Namen in der Rangliste wiederfinden möchtet. In einem entsprechenden Menü, wo ihr zunächst die Sportart aussuchen und die Daten Online aktualisieren müsst, könnt ihr euch die Top 30 und eure eigene Position aus der Gesamtliste der Teilnehmer anschauen. Da ist es natürlich interessant zu sehen, aus welchem Land derjenige kommt und mit welchem Charakter er die jeweilige Bestzeit erreichte. Und siehe da: Für die erste Verbindung mit dem Internet habt ihr eine kleine Auszeichnung erhalten, die euch in Form eines dreidimensionalen Abzeichens pompös auf einem extra Bildschirm präsentiert wird. So was wird euch im Laufe des Spieles noch öfter passieren: Ihr erhaltet für einen Erfolg oder eine Tätigkeit ein Abzeichen, wobei ihr jedoch vorher nie wissen könnt, wie diese aussehen und was ihr dafür tun oder schaffen müsst (ähnlich zu manchen Gamerscore Punkten auf der Xbox 360). In einem extra Menü, das ebenfalls unter der Kategorie Rekorde zu finden ist, könnt ihr euch eure Sammlung zwar jederzeit ansehen. Den Lücken entnehmt ihr jedoch lediglich die Anzahl der noch fehlenden Trophäen, Abzeichen und Kronen, nicht jedoch deren Bedingungen. Die müsst ihr alleine herausfinden! Welche Übersicht hier ebenfalls schlummert, ist die eurer bisher verdienten Medaillen in den einzelnen Disziplinen, die für jeden Charakter einzeln aufgelistet werden. Wie in einem Buch blättert ihr euch durch die Tabellen, indem ihr einfach mit der Wii-Mote auf die dafür vorgesehenen Pfeile am oberen Bildschirmrand zeigt und die A-Taste betätigt. Erwartungsgemäß funktionieren alle Bedienungselemente des Menüs auf diese Weise, wobei ihr mit der B-Taste auch jederzeit wieder zum vorherigen Punkt zurückkehren könnt. Macht das nun so lange, bis ihr wieder zurück im Hauptmenü seid und begebt euch in den Einzelmatchmodus, von wo aus die Jagd nach Medaillen und Weltrekorden beginnen kann!

Einzelmatchmodus
Hier könnt ihr euch nach Lust und Laune für eine der verfügbaren Disziplinen entscheiden, diese so oft wiederholen wie ihr wollt und sogar mit bis zu drei weiteren Spielern an den Start gehen. Als erstes jedoch gilt es via Fingerzeig eine der neun möglichen Kategorien zu wählen, die durch 3x3 Screenshots symbolisiert werden und die Events in die Oberbegriffe Leichtathletik, Turnen, Schießen, Bogenschießen, Wassersport, Fechten, Rudern, Tischtennis und Traumdisziplinen unterteilen. Der erste Bereich Leichtathletik ist dabei sogar noch einmal in „Bahn“ und „Spielfeld“ unterteilt, sodass sich streng genommen sogar zehn Kategorien ergeben. Erst danach geht’s auf dem nächsten Bildschirm weiter zu den eigentlichen Disziplinen, die zum jeweiligen Thema passend untereinander aufgelistet werden und zur Auswahl stehen. Komischerweise kommt ihr um diesen Schritt nicht drum rum! Selbst dann nicht, wenn einige Bereiche wie Tischtennis, Rudern oder Fechten eh nur eine einzige Disziplin aufweisen und sich eine „Wahl“ dadurch doch eigentlich erübrigen würde. Zu Beginn stehen euch allerdings auch noch nicht alle Wettkämpfe und sogar erst sechs der neun Oberbegriffe zur Verfügung. Doch Fragezeichen säumende Platzhalter verraten schon vorher deren spätere Position in den einzelnen Menüs, sodass ihr stets wisst, wo euch noch etwas fehlt. Und da im Begleitheft des Spieles noch einmal alle Disziplinen aufgezählt werden, ist es auch kein allzu großes Geheimnis, was genau sich hinter den Fragezeichen verbirgt. Einen kleinen Überblick findet ihr weiter unten im Text, wo auch noch kurz die Steuerungen dazu erläutert werden. Steht fest, worin ihr den Wettkampf austragen wollt, gilt es als nächstes die Teilnehmerzahl festzulegen. Beachtet dabei, dass einige Sportarten nacheinander gespielt werden, sodass man auch mit nur einer Fernbedienung zu viert seinen Spaß haben kann. Wie viele Motes zur Verfügung stehen und wie viele Spieler dadurch maximal an dem von euch zuvor gewähltem Ereignis teilnehmen können, wird euch grafisch angezeigt, indem nicht zutreffende Punkte im Menü verdunkelt dargestellt werden. Nehmt ihr eure (oder die einzig mögliche) Wahl, geht es schließlich weiter zur Übersicht der Charaktere.

16 Helden aus unterschiedlichen Regionen
Von der ersten Spielminute an stehen euch acht Athleten aus der Welt von Mario und ebenso viele Vertreter aus dem Sonic-Universum zur Verfügung. Gelistet sind die Berühmtheiten anhand von kleinen Portraits, die im linken Bereich des Bildschirmes präsentiert und in vier Reihen aufgeteilt werden. Immer zwei Charaktere von Sonic und zwei von Mario teilen sich eine Reihe, die für vier verschiedene Eigenschaften stehen und somit mal mehr und mal weniger für die von euch zuvor gewählte Disziplin geeignet sind. Ganz oben ist „die Stärke“ vertreten mit Kraftprotzen wie Knuckles, Bowser, Vector und Wario, die vor allem beim Werfen oder Rudern ihre Muskeln spielen lassen können. Geht es ums Tempo, ist aber ganz klar die Reihe der Geschwindigkeit und somit Sonic, Daisy, Shadow und Yoshi ganz klar im Vorteil. Sie punkten neben den Laufdisziplinen aber auch beim Schwimmen und können den nötigen Anlauf für weite Sprünge aufbringen. Für den passenden Absprung jedoch oder eine weitaus ruhigere Hand beim Schießen sind dann wieder die Fertigkeits-Experten zuständig. Peach, Tails, Waluigi und sogar Eggman sind vor allem auch beim Tischtennis sehr geschickt und wissen, wie man sich beim Fechten flink bewegt. Von allem etwas, jedoch Nichts davon besonders herausragend, können die Alleskönner Mario, Amy, Luigi und Blaze. Sie verteilen ihre Stärken gleichmäßig und haben dadurch aber auch keine wirkliche Schwäche aufzuweisen. Wählt ihr einen Charakter, indem ihr mit dem Fingerzeig auf sein Portrait deutet, wird derjenige auf der rechten Seite des Bildschirmes noch einmal im Ganzen gezeigt. Unter ihm findet ihr dann auch seine genauen Eigenschaften, die grafisch anhand von mehr oder weniger gut gefüllten Leisten dargestellt werden. Sie stehen jeweils für Tempo, Geschicklichkeit, Ausdauer und Kraft. Dadurch wird gleich klar, dass jeder Athlet für sich seine ganz individuellen Stärken und Schwächen aufweist, die für Fans und Kenner der Charaktere allerdings nicht immer so ganz nachvollziehbar sind. So verfügt Eggman über die gleiche Ausdauer wie Sonic, kann aber nicht so stark zupacken wie Knuckles?
Seid ihr unentschlossen gegenüber eurer Entscheidung, könnt ihr auch eine Zufallsfunktion nutzen oder euch mit eurem Mii Charakter ins Getümmel stürzen, wobei ihr eure endgültige Wahl mit der A-Taste bestätigt. Nehmt ihr einen der Charaktere, zeigen sich diese mit einer kurzen Äußerung und Gestik motiviert und zu allem bereit. Shadow beispielsweise bleibt ganz cool, legt die Arme in den Schoß und äußert ein überzeugt-nachdenkliches „Mhhh, fine!“, während Tails vor Freude erstmal einen Überschlag macht und Vector seine Faust mit einem „OK… bring it on!“ empor hebt. Das hat man offenbar aus Sonic Riders geklaut. Überhaupt werdet ihr die Teilnehmer noch öfter zu hören bekommen, denn auch direkt vor und nach der jeweiligen Disziplin äußern sie Kommentare oder beurteilen ihre Leistung. Zwar gibt es hier nur wenig Abwechslung und ähnliche Situationen werden fast immer mit den gleichen Gestiken und Leitsprüchen begangen. Doch sind diese wiederum sehr stimmig geraten und sorgen dafür, dass ihr euren Helden und dessen typische Art auch sofort wiedererkennen könnt. So freut sich Sonic sichtlich über Beifall an der Starlinie und grüßt freundlich seine Fans, während Shadow den Edlen mimt und den Applaus mit wedelnden Handbewegungen und ernster Mine regelrecht einfordert. Und geht es darum, eine Niederlage einzugestehen, verzweifelt die eher stolze Blaze regelrecht und will es nicht wahrhaben, während Knuckles die Faust ballt und sich einfach nur darüber ärgert. Schade nur, dass Gesprochenes nicht immer Lippensynchron geraten ist. Ansonsten kommen Sprüche wie „I let you win!“, „These are Only Games!“ oder „Unbelievable!“ bei schlechten Verlierern und “Just made it”, „Not bad, I guess“ oder "Mario gets you next time!" bei Jenen, die sich damit abfinden können wirklich schön rüber. Manch einer wird ja sogar schon bei Ankündigung seines Namens überheblich, zeigt auf sich selbst und ruft „Yeah, that´s me!“ oder präsentiert stolz seine Muskeln. Die Bandbreite ist wirklich originell geraten und ist immer wieder aufs Neue ein kleines Erlebnis.

Worin sich die Charaktere sonst noch unterscheiden, sind deren Aufmachung und ihre Schwimmtechniken! Schließlich gehören ja auch 100 Meter und 4x100 Meter Freistil zu den Wettkämpfen. Blaze beispielsweise, die für die Olympiade extra einen Trainingsanzug angezogen hat, wendet hier die Delfintechnik an. Vector schlängelt sich passenderweise wie ein Krokodil durchs Wasser, während Eggman die meiste Arbeit mit den Armen ausführt und das Brustschwimmen beherrscht. Doch keine Bange was die Steuerung betrifft! Zwar müsst ihr entsprechend auch andere Bewegungen mit der Mote ausführen, doch verrät euch eine kurze Einblendung noch an der Startlinie, wie die Schwimmtechnik eures Athleten heißt und wie ihr dafür die Fernbedienungen bewegen müsst. Nun fragt ihr euch sicherlich, was mit Sonic ist! Er kann doch eigentlich gar nicht schwimmen! Erraten! Er kann es (noch immer) nicht! Um aber dennoch an den Events teilnehmen zu können, zieht er sich dafür extra immer eine gelbe Schwimmweste über, was sogar richtig putzig aussieht. So kann er zwar nicht untergehen, doch beim Schwimmen paddelt er etwas unbeholfen und unsicher durch das Wasser. Das erinnert doch irgendwie an den Anblick eines planschenden Hundes. Dennoch tapfer von ihm, wenn man seine Angst vor Wasser bedenkt. Aber zurück zum Geschehen: Ihr ward dabei, euch für euren Sportler zu entscheiden.

Lasst den Spaß und die Spiele beginnen!
Getreu dem Werbespruch und Olympia-Motto geht es nach der Auswahl eures Charakters direkt in die Hallen des Olympiastadions, wo euch eine umherschwebende Kamera mit wechselnden Bildausschnitten schon mal einen Überblick der Umgebung verschafft. Um den Wettkampf nun endgültig zu beginnen, steht euch im unteren Bereich des Bildschirmes die Option „Zur Disziplin“ zur Verfügung. Doch da ihr Anfangs ja noch nicht so recht wissen könnt, wie die Steuerung funktioniert, empfiehlt es sich zuerst den Punkt „Steuerung“ direkt daneben in Angriff zu nehmen. Hier wird euch dann alles Schritt für Schritt in Wort und Bild erklärt. Dennoch erfolgt nicht alles sonderlich ausführlich und man kommt ums Probieren nicht wirklich drum rum. Sicherlich eine Hilfe, aber noch kein Garant dafür, das man das Gezeigte auch gleich erfolgreich umzusetzen weiß. Mit Hilfe von [A], [B] oder den Richtungstasten des Steuerkreuzes könnt ihr euch durch die Erklärung blättern oder sie mit [Plus] beenden, wodurch ihr zum Auswahlbildschirm zurück kehrt und erneut die Möglichkeit bekommt „Steuerung“ oder „zur Disziplin“ zu wählen. Seid ihr also startklar, findet ihr euch nach einer Info über die Staraufstellung schließlich an der Startlinie wieder, wo der Stadionsprecher via Sprachausgabe euren Charakter namentlich ankündigt und dieser auf das begeisterte Publikum reagiert. Der Applaus ist dabei zwar bei jedem gleich, doch hat jeder für sich eine ganze eigene Art sich selbst zu feiern oder die Atmosphäre zu genießen. Findet ein direkter Wettkampf statt, wird zudem auch die Nummer der Bahn genannt, auf der sich der gerade vorgeführte Charakter befindet und bewegen wird. Damit der Vorgang jedoch bei bis zu acht Teilnehmern nicht zu lange dauert, werden auch nur die von menschlichen Spielern geführten Sportler so präsentiert. Je nach Disziplin nehmen insgesamt immer vier oder acht Sportler daran teil, wobei fehlende Spieler automatisch von der CPU gesteuert und nach dem Zufallsprinzip ausgesucht werden. Das Geschehen an der Startlinie ist soweit immer dasselbe. Doch wenn ihr euch mal satt gesehen habt, könnt ihr das ganze auch mit der A-Taste abbrechen und beschleunigen. Den Start selbst jedoch nicht! Der Stadionsprecher läutet den Countdown ein, alles macht sich bereit und erst auf „los!“ geht´s los!
Beispiele gefällig?





Rennabschnitte funktionieren immer auf die gleiche Weise. Egal, ob es um den Schnellsten auf der Bahn oder nur den Anlauf geht: Durch abwechselndes auf und ab von Wii-Mote und Nunchuk gewinnt ihr an Geschwindigkeit und könnt euer Tempo an verschiedenen Energieleisten ablesen. Beim Wettrennen könnt ihr noch im Startpodest hockend die B-Taste gedrückt halten, um diese Energieleise schon mal aufzuladen, damit ihr zusammen mit einem perfekt getimten Start bestmöglich von der Startlinie wegkommt. Bestreitet ihr gerade einen Hürdenlauf, benötigt ihr auch auf der Strecke zusätzlich die B-Taste, um über die Hürden hinweg zu springen. Stimmt auch hier euer Timing, gewinnt ihr mit jeder gemeisterten Hürde noch mal zusätzlich an Geschwindigkeit, während das Hineinstolpern natürlich erstmal ordentlich bremst. Damit euch auf längeren Strecken nicht die Puste ausgeht und ihr zu taumeln beginnt, musst ihr bei 400 Meter Rennen zusätzlich auf eure Herzenergie achten, die sich beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit verbraucht. Hier heißt es dann die Sache kurz etwas ruhiger anzugehen, damit euer Charakter wieder Kräfte sammeln kann und am Ende sogar noch etwas Energie für einen Endspurt übrig hat.
Bei einigen Wurf- und den Sprungdisziplinen habt ihr noch vor dem Start die Möglichkeit, euren Charakter anfeuern zu lassen, damit er beispielsweise beim Anlauf schneller auf Touren kommt. Habt etwas Geduld und klatscht mit Nunchuk und Mote in den Händen, sobald euch ein Symbol dazu auffordert. Nun klatscht das ganze Stadion mit und unterstützt euren Athleten, der nach einer entsprechenden Gestik nun starklar und selbstsicherer geworden ist. Nach einem kurzen Anlauf erfolgt eine Temposperre, wo euer Charakter von alleine mit der gleichen Geschwindigkeit weiter läuft, damit ihr euch nun auf den eigentlichen Wurf oder Sprung konzentrieren könnt. Beim Weitsprung gilt es, die Mote im richtigen Moment und mit dem richtigen Schwung anzuheben, damit ihr hochspringt - aber dabei nicht übertretet oder an Weite verliert. Genau das Gleiche müsst ihr beim Speerwerfen machen, nur dass ihr hier vor dem Emporschwingen der Mote zusätzlich erst [B], dann [A] drücken müsst, um den Wurf einzuleiten. Beim Hochsprung müsst ihr eher danach aufpassen, da ihr nach dem Absprung noch einmal das Nunchuk hochheben müsst, um im richtigen Moment die Füße anzuheben, die sonst an die Stange kommen könnten. Beim Dreisprung ist es ähnlich, denn nach dem ersten Absprung müsst ihr in den Moment, wo euer Sportler das Erste mal Aufkommt, das Nunchuk empor schwingen und beim Zweiten erneut die Wii-Mote, um auch noch die anderen beiden Sprünge zu meistern. Beim Stabhochsprung müsst ihr nach der Temposperre die Stange im richtigen Moment in den Einstichkasten senken, um anschließend durch Rennbewegungen der Fernbedienungen Schwung für den Aufstieg zu sammeln. Oben angekommen gilt es, sich im richtigen Moment vom Ende der Stange abzustoßen, indem ihr das Nunchuk ruckartig anhebt.
Der Hammerwurf ist eine Disziplin für sich. Denn getreu den realen Bewegungen dieser Sportart müsst ihr hier die Mote ausnahmsweise mal kreisen lassen. Je schneller, desto besser! Die Anzahl der Drehungen ist dabei einem Limit unterzogen, sodass ihr zwar jederzeit (spätestens aber nach Ende des Countdowns) den Hammer via B-Taste loslassen müsst. Bei den Schwimmdisziplinen könnt ihr wie zuvor beim Rennen mit der B-Taste Energie für den Start sammeln. Erfolgt der Startschuss, müsst ihr durch Hochschwingen der Mote den Sprung ins Wasser einleiten und anschließend zusammen mit dem Nunchuk die Schwimmbewegung ausführen. Je nach zuvor genannter Technik müsst ihr die beiden Controlleinheiten entweder aneinander vorbei vor und zurück bewegen. Oder wie beim Laufen auf und ab schwingen. Allerdings kann euer Schwimmer ja nicht ewig das Gesicht ins Wasser halten. Hier kommt wieder das Herz ins Spiel! Wird die Energie weniger, müsst ihr kurz die B-Taste betätigen, um Luft zu schnappen. Macht ihr dies jedoch zu früh oder zu spät, verschluckt sich euer Charakter und paddelt kurz auf der Stelle um sich wieder zu fangen. Am anderen Ende des Beckens müsst ihr die Mote kraftvoll nach unten schwingen, damit ihr euch unter Wasser am Becken abstoßen und die Richtung wechseln könnt.





Kämpft ihr beim Staffellauf oder 4x100 Meter Freistil im Team, könnt ihr euch die anderen drei Teammitglieder nicht nur selbst aussuchen. Ihr könnt auch für jeden einzelnen festlegen, ob er von euch, der CPU oder einem weiteren Mitspieler gesteuert werden soll. Auf der Aschebahn erfolgt für den Wechsel eine kurze Temposperre und ihr müsst den Empfänger des Staffelholzes mit der B-Taste loslaufen lassen. Dieser läuft dann ebenfalls kurz von alleine, während ihr euch von hinten nähert. Seid ihr nah genug dran, übergebt ihr mit einer kurzen Aufwärtsbewegung der Mote das Holz und müsst mit dem neuen Träger sofort wieder alles geben, ehe sich das ganze am nächsten Checkpoint wiederholt. Der Letzte rennt schließlich ins Ziel und holt für euren namens gebenden Teamchef die Medaille. Beim Schwimmen müsst ihr nach den 100 Metern erst den Beckenrand berühren, ehe der nächste ins Wasser springen und ebenfalls die 100 Meter schwimmen kann.
Beim Trampolinturnen und Rudern gilt es, schnellstmöglich die vorgegebenen Tasten zu drücken oder Bewegungen auszuführen. Beim Rudern ist dies immer eine Zweier-Kombination aus [Z], [A] oder [B], oder aber eine kurze Schüttelbewegung mit beiden Fernbedienungen. Nur wenn ihr die eingeblendeten Vorgaben eingebt, zieht euer Charakter die Ruder durch und gewinnt so an Schwung. Drückt ihr falsch, müsst ihr erst die nächste Vorgabe abwarten und verliert so an Zeit. Beim Trampolin müsst ihr zuerst an Höhe gewinnen und diese während der Übung halten, indem ihr im richtigen Moment, wo euer Charakter ins Trampolin fällt, die Mote nach unten schlagt. Einmal weit genug oben, wird euch bei jeder Aufwärtsbewegung eine Abfolge an Tasten eingeblendet, die ihr so schnellstmöglich eingeben müsst. Aus [A], [B] und einer Schwenkbewegung der Mote ergibt sich bei jedem Sprung aufs Neue eine neue Kette an Kombinationen, die ihr in genau der Reihenfolge eingeben müsst. Je öfter ihr dies schafft, umso höher fällt eure Wertung und somit die Chance auf eine Medaille aus.
Das Bogenschießen verlangt viel Ruhe und Geschick. Denn nachdem ihr durch Halten der A- und B-Taste und dem Zurückziehen der Fernbedienung den Bogen spannt und dann mit einem roten Fadenkreuz auf euren Zielpunkt zeigt, müsst ihr mit dem Nunchuk die Balance halten. Dies verfügt über ein eigenes Fadenkreuz, das durch vorsichtige Kippbewegungen an dieselbe Stelle gebracht werden muss. Erst dann zielt ihr wirklich auf euren Punkt! Abschießen könnt ihr den Pfeil durch lösen der beiden Tasten. Und damit ihr den Wind mit einkalkulieren könnt, wird deren Richtung samt Stärke in der Oberen Bildschirmecke angezeigt.
Das Skeetschießen funktioniert im Grunde wie ein Gun-Shooter, wo ihr ein Steuerkreuz über den Screen bewegt und mittels B-Taste schnell vorbei fliegende Tontauben treffen müsst. Nur habt ihr zwischenzeitlich die Möglichkeit, durch Bestehen eines kleinen Reaktionstests, das Visier und somit eure Chancen auf Treffer zu vergrößern. Die Anzahl an Schüssen entspricht den vorhandenen Zielen. Ebenso erklären sich Tischtennis und Fechten fast von selbst. Bei Ersterem führt ihr die Fernbedienung wie den Schläger. Beim Fechten steuert ihr euren Charakter mit dem Stick des Nunchuk, während mit der Mote vorgestoßen und geblockt werden kann. Bei beiden können zudem die Siegesbedingungen an zu spielenden Sätzen und erforderlichen Punkten verändert werden. Beim Turnen am Pferd nehmt ihr zunächst Anlauf, springt dann mit der Mote aufs Sprungbrett und nutzt die Zeit in der Luft für allerlei Saltos und Drehungen. Je nachdem, welche Steuereinheit ihr schüttelt, vollführt euer Charakter andere Drehungen. Versucht eine möglichst ansehnliche Kombination, um von der Juri gut bewertet zu werden. Dazu gehört auch beim Landen die Balance zu halten!
Für alle Disziplinen gilt:
Auch wenn bei vielen Sportarten beide Controllereinheiten benötigt werden, so geht es bei manchen zur Not aber auch nur mit der Wii-Mote - was euch aber vorweg unter „Steuerung“ erklärt wird. Das ist gerade beim Mehrspielermodus sinnvoll, wenn man nicht jeden mit einem eigenen Nunchuk ausstatten kann. Wird abwechselnd gespielt, erübrigt sich das natürlich, wobei ihr euch dann aber auch keine Sorgen wegen der CPU Gegner machen müsst. Denn auch wenn sie mitspielen, seid ihr zu keinem Zeitpunkt zum Zuschauen verdonnert. Ihr braucht euch deren Versuche nicht anzuschauen, sondern könnt am Ende der Runde deren jeweilige Leistungen von einer Punktetafel ablesen, die nach jeder Runde kurz eingeblendet wird. Und auch die Siegerehrung bekommt ihr nur dann zu sehen, wenn ihr unter den ersten drei Plätzen gekommen seid. Ansonsten verzweifelt euer gescheiterter Athlet noch an Ort und Stelle und zeigt sich sichtlich bewegt. Schade nur, dass für das Wegklicken beider Varianten ein wenig Geduld von Nöten ist, da ihr immer erst kurz warten und euch in diesem Zeitfenster alles ansehen müsst. Zudem werdet ihr in regelmäßigen Abständen dazu aufgefordert, eine kleine Pause einzulegen, indem ein entsprechender Bildschirmhinweis sekundenlang alles verdeckt! Wollt ihr ein wenig üben oder die Steuerung verinnerlichen, müsst ihr dennoch in den normalen Einzelmatchmodus und mit all den Regeln und Zwischensequenzen leben. Einen Free-Play-Modus gibt es leider nicht. Spielt ihr mit mehreren, so werden übrigens keinerlei Bestzeiten und Rekorde mehr gespeichert! Dafür gibt’s am Ende eines Wettkampfes immer ein Replay eures besten Ergebnisses oder dem Zieleinlauf zu sehen.

Traumdisziplinen, Zirkel und Missionen
Beim Zirkel erwartet euch eine vorher festgelegte Abfolge von Disziplinen, bei denen ihr Punkte für eure Platzierung bekommt, die am Ende zu einem Gesamtergebnis addiert werden. Schafft ihr dadurch den ersten Platz, bekommst ihr eine Trophäe für eure Sammlung verliehen. Spielt ihr mit mehreren Spielern, kann dagegen das Handicap vorher festgelegt werden. Neben den vorgegebenen Zirkeln, die in Anfänger-, Fortgeschritten- und Meisterklasse unterteilt sind und so klangvolle Namen wie Merkurzirkel, Sternenzirkel oder Sonnenzirkel tragen, könnt ihr euch aber auch jederzeit eigene zusammenstellen. Zu Beginn ist die Auswahl jedoch noch recht klein.
Bei den Missionen bekommt jeder Charakter sechs Aufgaben gestellt, die in etwa seinen Eigenschaften und Stärken entsprechen. Im Grunde sind diese nichts anderes als die normalen Disziplinen mit veränderten Bedingungen. So müssen besonders schnelle Sportler einen direkten Rivalen im Rennen besiegen, Fertigkeits-Experten die vorgegebene Punktzahl beim Bogenschießen erzielen oder Alleskönner beim Springen am Pferd die Balance halten. Sterne unter jedem Charakter geben euch Auskunft darüber, was ihr mit ihm schon schaffen konntet und was nicht.
Der Traumzirkel entfernt sich von der Olympiade und verbindet die Sportarten mit übernatürlichen Kräften und videospieltypischen Fantasie-Hintergründen. So könnt ihr beispielsweise auf einer Insel mit riesigen Muscheln als Kulisse Traum-Fechten bestreiten. Durch erfolgreiche Treffer könnt ihr eine Energieleiste aufladen und diese mittels A- und B-Taste für einen besonderen Schlag einsetzen. Dieser ist bei jedem Charakter individuell geraten, sodass der eine im Stande ist, den Gegner aus dem Bildschirm zu schlagen, während der nächste selbst hervorgestoßen kommt oder aber eine Art Blitz auf den anderen wirft. Fast alles ist erlaubt! Genau wie beim futuristisch anmutenden Traum-Tischtennis. Hier gibt es ebenfalls besondere Schläge, die durch das zeitgleiche Drücken der beiden Tasten ausgeführt werden können. Jedoch ist dies hier nicht gerade einfach, da zeitgleich dann auch das Timing für den Schlag selbst schwerer hinzubekommen ist. Doch wenn es klappt, macht derjenige den Ball für den nächsten Schlag unsichtbar oder feuert ihn wie eine Rakete zurück. Besonders gemein ist dabei, dass die Anzahl die Punkte, die der Sieger des Schlagabtausches bekommt, der Anzahl der darin getätigten Ballwechsel entspricht. Entsprechend hoch kann man auch die Summe an Punkte stellen, die für den endgültigen Sieg benötigt wird. Zwei weitere Traumdisziplinen, die sich beispielsweise am Hürdenlauf orientieren, gehören ebenfalls noch zum Programm…

Die Galerie
Quasi eine Ansammlung kleiner Minispiele! In einem Raum, in dem fünf Bilder hängen, könnt ihr euch zunächst für ein Wissensgebiet rund um die Welt der Olympischen Spiele entscheiden. Die Bilder stehen dabei für allgemeines Trivialwissen, Einzelheiten aus den Spielen der Neuzeit, Infos zu Beijing 2008, Fakten aus der Antike und Wissenswertes zu den Athleten der Neuzeit. Hier werden euch dann passende Fragen dazu gestellt, die ihr allerdings nicht beantworten müsst, sondern deren Antwort ihr euch verdienen könnt. Sucht euch also eine Frage aus und bestreitet das damit verbundene Minispiel, das mit zunehmender Zeit immer schwieriger wird. Was ihr dafür tun müsst, ist ziemlich schräg. Denn mit Grafiken und Sprites aus der Retrowelt von Mario und Sonic müsst ihr beispielsweise auftauchende Gegner zählen, herabfallende Icons durch Steuern einer Wippe zur richtigen Seite springen lassen oder mit dem Hammer auf Badniks hauen, die aus Abwasserrohren herausschauen. Ansonsten müsst ihr auch bekannte spiele wie „Memory“ oder „Simon“ bestreiten oder beim Kartenmischen eine bestimmte Karte wiederfinden. Dabei habt ihr immer eine bestimmte Anzahl erlaubter Fehlversuche. Ist diese Überschritten, ist das Spiel vorbei und erst dann gewonnen, wenn ihr bis dahin eine Mindestmenge an Punkte bekommen konntet. Habt ihr euch die Antwort verdient, öffnet sich die nächste, die ein etwas schwereres Minispiel enthält. Habt ihr alle aus einem Wissensgebiet zusammen, könnt ihr euch damit eine neue Hintergrundmusik aus älteren Sonic und Mario-Spielen freischalten und ein Abzeichen verdienen.
Grafik
Wii-typisch präsentiert sich Mario und Sonic kunterbunt und mit eher einfach gehaltenen 3D-Effekten. Die Charaktere sind zwar in ihren Posen und Gesten schön animiert und teilweise sogar richtig witzig geraten, doch wirken dagegen deren Trampolinsprünge und Turnübungen ziemlich steif und hätten noch ein wenig mehr Feingefühl nötig gehabt. Gerade bei den sonst eher schönen Replays sieht das hier ein wenig merkwürdig aus. Auch ist die Darstellung der Fahnen wedelnden Stadionbesucher etwas unspektakulär geraten. Hier tummeln sich zwar allerlei Charaktere aus der Welt von Mario und ebenso viele Wesen aus dem Sonic-Universum. Doch wirken deren Darstellungen sehr verschwommen, flach und undeutlich. Zudem sehen die Animationen der Tiere aus dem ersten Mega Drive Abenteuer und der kleinen Chaos immer gleich aus, ohne sich dem Wettkampfgeschehen anzupassen. Aber ansonsten gibt’s eigentlich Nichts zu meckern, denn man kann die Grafik als sehr freundlich, sauber und ansprechend beschreiben. Zudem kann man neben dem Armmuskeln auch die Lachmuskeln spielen lassen, wenn jeder Charakter seinen Proportionen entsprechend die Hürden meistert, sich bei einer Niederlage beleidigt auf den Hosenboden setzt oder auf dem Siegertreppchen zu tanzen beginnt. Die Posen und Animationen passen wirklich hervorragend zum typischen Ego des Betroffenen und sorgen vor allem bei einer geselligen Runde für gute Laune im Raum. Ebenfalls gut gefallen haben mir das sehr aufgeräumte Menü, die Sammlung von räumlich dargestellten Abzeichen, kleine Details wie die Schwimmweste von Sonic oder der Trainingsanzug von Blaze sowie die Einbindung von Retro-Grafiken bei den Minispielen. Ebenfalls witzig: Prinzessin Peach möchte selbst beim Schwimmen oder Turnen nicht auf ihre Krone verzichten und scheint eine wirklich gute Befestigungsmethode gefunden zu haben…

Sound
Durchweg werdet ihr von einem deutschen Stadionsprecher begleitet, der neben allerlei Ankündigungen auf der Bahn und Nennung des Siegers sogar eure Wahl im Spielmenü laut vorliest. Dabei wurden allerdings einzelne Wörter mit unterschiedlicher Betonung aufgenommen, die dann zu einem kurzen Satz abgespielt werden. Das klingt nicht immer sehr vorteilhaft. Hin und wieder erinnerte mich das ganze sogar an Michael Buffer. Viel angenehmer sind die englischen Originalstimmen der Charaktere, die mit viel Elan und Betonung ihre Sprüche zum Besten geben. Die Musik ist eher unspektakulär und fällt sogar gänzlich weg, wenn ihr euch konzentrieren müsst. Die Stadion-Atmosphäre ist mit seinen tobenden Zuschauern, die auch schon mal im Takt zu klatschen beginnt oder euch ausbuhen, sehr lebhaft geraten und fließt gut in das Geschehen mit ein! Die Soundkulisse ist also im Großen und Ganzen völlig in Ordnung und fällt zu keinem Zeitpunkt negativ auf. Nach einiger Zeit habt ihr sogar die Titelmusik etwas länger im Ohr. Hier gefielen mir auch die freischaltbaren Musikstücke in der Galerie sehr gut, die sich sogar als Hintergrundmusik für die Minispiele einstellen lassen!


Das erste Videospiel überhaupt, in dem sich die Feinde von Einst plötzlich in einem fairen Wettkampf messen können, ist zu einem extrem lustigen Partykracher geworden, der euch so richtig ins Schwitzen bringen wird! Was alleine schon Laune und jeden Fitnessstudiobesuch überflüssig macht, wird vor allem in der geselligen Runde zu einem regelrechten Geheimtipp. Achtet dann nur darauf, dass ihr genügend Platz im Raum habt und dass die Motes gut festgebunden sind. Denn es wird turbulent zugehen in euren vier Wänden! Aus der Sicht von SEGA-Fans ist es zwar etwas ernüchternd, dass Sonic und seine Freunde auf ihre Kräfte verzichten und vor allem tempomäßig zurückstecken müssen. Doch andererseits ist es dann doch umso schöner, wenn man dennoch ein Rennen gegen Mario gewinnt. Und genau hier liegt wohl auch der Reiz des Spieles: im Mehrspielermodus der Beste zu sein und im Solo-Alleingang mit seinem Lieblingscharakter möglichst viele Medaillen zu sammeln.
Dass dabei mal Geschick, mal Ausdauer und mal Reaktion oder Timing von Nöten ist, gestaltet die Disziplinen recht abwechslungsreich und gibt jedem die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Zwar ist das Staraufgebot im Grunde ersetzbar, weil ja von beiden Seiten besondere Fähigkeiten verboten sind. Doch ist es gerade diese einmaligen Präsents, die das Spiel so interessant und spannend macht. Schade nur, dass mit Silver the Hedgehog oder Donkey Kong auf beiden Seiten beliebte und wichtige Persönlichkeiten fehlen und sich das Ganze etwas negativ auf den Ruf von so knallharten Gemütern wie Shadow auswirken könnte. Auch hätten die Rekorde etwas übersichtlicher abrufbar sein können, statt dass man sich mühselig für jede Disziplin extra durch alles durchschalten muss. Aber solange man sich damit abfindet und beispielsweise einen unbeholfen paddelnden Sonic eher als witzig statt peinlich ansieht, ist das dann auch wieder in Ordnung. Denn schließlich handelt es sich hier um ein durch und durch spaßiges Partyspiel, bei dem gute Laune und Spielvergnügen im Vordergrund stehen! Ich kann das Spiel nur empfehlen und habe sogar schon so manchen Sport- und Videospielemuffel plötzlich nicht mehr vom Fernseher weg bekommen! Also los! Lasst den Spaß und die Spiele beginnen!

Wird irgendwer bevorzugt?
Bei Mario und Sonic herrscht ein ständiges Gleichgewicht zwischen den SEGA- und Nintendo-Charakteren. So wechseln sich beispielsweise die Abbildung der Hauptcharaktere regelmäßig ab, sodass mal Sonic und mal Mario im Hauptmenü zu sehen ist. Und auch bei anderen Gelegenheiten wie Screenshots oder Präsentationen gibt es immer die gleiche Anzahl Nintendo- und SEGA-Helden zu sehen. Sogar die Schiedsrichter sind nie dieselben und wechseln sich unabhängig von den Teilnehmern immer wieder mal ab, sodass ihr mal Cream, Espio, Charmy, Toad, Kooper und mal einen der Lakitu-Brüder auf dem Platz zu sehen bekommt. Und damit es auch Gesetz dem Olympischen Motto fair zugeht, müssen beide Seiten nicht nur auf ihre besonderen Kräfte verzichten, sondern auch auf ihre Ausrüstungen und Items. So kann Shadow beispielsweise nicht gleiten und muss laufen wie alle anderen auch. Zudem können sich die Igel nicht zusammenrollen und es gibt weder Ringe, noch Sterne, Pilze oder Emeralds, die man sammeln könnte.

SEGA of Germany zu diesem Artikel
"Mal wieder ein ganz schön langer Test,
liest sich aber gut, Lob und Kritik sind
nachvollziehbar. Sehr gute Arbeit!"
Tanja Pattberg